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Patent Searching and Data


Title:
AQUEOUS SOLUTIONS OR DISPERSIONS OF COPOLYMERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/020056
Kind Code:
A1
Abstract:
Aqueous solutions or dispersions of copolymers obtainable by the radical copolymerisation of A1) 50 to 60 mol% C6 to C40 mono-olefines or C6 to C40 alkyl vinyl ethers or mixtures of C6 to C40 alkyl vinyl ethers and up to 50 mol%, in relation to the entire quantity of the component A1, C6 to C40 mono-olefines with B1) 60 to 40 mol% of monoethylenically unsaturated C4-C8 dicarboxylic acid anhydrides, or by the radical copolymerisation of A2) 50 to 90 wt % C6 to C40 alkyl acrylates or methyl acrylates or vinyl esters of C6 to C40 carboxylic acids or mixtures thereof with B2) 10 to 50 wt % of monoethylenically unsaturated C3 to C12 carboxylic acids, monoethylenically unsaturated C4 to C12 dicarboxylic acid anhydrides, semi-ester or semi-amides of monoethylenically unsaturated C4 to C12 dicarboxylic acids, amides of monoethylenically unsaturated C3 to C12 carboxylic acids or mixtures thereof, to form copolymers with molar masses of 500 to 30,000 whereby the carboxyl groups present in an aqueous medium are at least partly neutralised and part of the carboxyl groups may be amidated, and which are characterised by an emulsifier content of 0.5 to 40 wt % in relation to the quantity of copolymer. These aqueous solutions or dispersions are suitable for stuffing and fulling leathers and fur pelts.

Inventors:
BIRKHOFER HERMANN (DE)
KNEIP MICHAEL (DE)
DANISCH PETER (DE)
DENZINGER WALTER (DE)
KISTENMACHER AXEL (DE)
HARTMANN HEINRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/000144
Publication Date:
July 27, 1995
Filing Date:
January 16, 1995
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
BIRKHOFER HERMANN (DE)
KNEIP MICHAEL (DE)
DANISCH PETER (DE)
DENZINGER WALTER (DE)
KISTENMACHER AXEL (DE)
HARTMANN HEINRICH (DE)
International Classes:
C08F220/18; C14C9/00; C08F222/06; C08J3/03; C09K23/22; C09K23/42; C14C9/02; (IPC1-7): C14C9/00
Domestic Patent References:
WO1993005188A11993-03-18
Foreign References:
EP0418661A11991-03-27
EP0412389A11991-02-13
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Claims:
Patentansprüche
1. Wäßrige Lösungen oder wäßrige Dispersionen von Copolymeri säten, die durch radikalische Copolymerisation von A1) 40 bis 60 mol% Cζ bis C4oMonoolefinen oder Cζ bis C4oAlkylvinylethern oder Mischungen aus Cζ bis C4oAlkylvinylethern und bis zu 50 mol%, bezogen auf die Gesamtmenge der Komponente A1, Ce bis C4_Monoolefinen mit B1) 60 bis 40 mol% monoethylenisch ungesättigten C4 bis CβDicarbonsäureanhydriden oder durch radikalische Copolymerisation von A2) 50 bis 90 Gew.% Cζ bis C4oAlkylacrylaten oder meth acrylaten oder Vinylestern von Cζ bis C4_Carbonsauren oder Mischungen hieraus mit B2) 10 bis 50 Gew.% monoethylenisch ungesättigten C3 bis C_2_Carbonsäuren, monoethylenisch ungesättigten C4 bis Cι2Dicarbonsäureanhydriden, Halbestern oder Halbamiden von monoethylenisch ungesättigten C4 bis C_2Dicarbon säuren, Amiden von monoethylenisch ungesättigten C3 bis Ci2Carbonsäuren oder Mischungen hieraus zu Copolymerisaten mit Molmassen von 500 bis 30 000 erhält lieh sind, wobei die in wäßrigem Medium vorliegenden Carboxylgruppen zumindest partiell neutralisiert sind und ein Teil der Carboxylgruppen amidiert vorliegen kann, gekenn¬ zeichnet durch einen Gehalt von 0,5 bis 40 Gew.%, bezogen auf die Menge an Copolymerisat, an Emulgatoren.
2. Wäßrige Lösungen oder wäßrige Dispersionen von Copolymeri¬ saten nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Emulgatoren aus den Gruppen: (a) alkoxylierte Fettalkohole oder Oxoalkohole der allgemei¬ nen Formel I (OX)m (OY)n OH (I) in der R1 geradkettiges oder verzweigtes Cζ bis C3oAlkyl oder Alkenyl bezeichnet, X und Y jeweils unabhängig voneinander für Ethylen oder Propylen stehen und m und n jeweils unabhängig voneinander Zahlen von 0 bis 100 bedeuten, wobei die Summe m + n 2 bis 100 betragen muß; (b) Blockpolymere aus Ethylenoxy und PropylenoxyEinheiten mit einer Molmasse von 500 bis 15000; (c) alkoxylierte Fettsäuren der allgemeinen Formel II R2 c (OX)ι. (OY)ι OH (II) in der R2 geradkettiges oder verzweigtes C5 bis C29Alkyl oder Alkenyl bezeichnet, x und Y jeweils unabhängig voneinander für Ethylen oder Propylen stehen und k und 1 jeweils unabhängig voneinander Zahlen von 0 bis 40 bedeuten, wobei die Summe k + 1 2 bis 50 be¬ tragen muß; (d) ethoxylierte Fettsäureamide der allgemeinen Formel III R2— —NR3—(c2H0)p—H (HD in der R2 die oben genannte Bedeutung hat, R3 Wasserstoff oder den Rest der Formel —(C2H40)PH bezeichnet und p , eine Zahl von 2 bis 30 bedeutet; (e) Fettsäurealkanolamide der allgemeinen Formel IV II R2—c— R —(CH2)q—OH (IV) in der R2 die oben genannte Bedeutung hat, R4 Wasserstoff oder den Rest der Formel —(CH2)q—OH bezeichnet und q eine Zahl von 2 bis 4 bedeutet; (f) FettsäureAmmoniumsalze von gesättigten oder ungesättigten Cζ bis C30Fettsäuren mit TriC_ bis C4alkylaminen oder mit TetraC_ bis C.alkylammonium Kationen, wobei die C_ bis C4Alkylgruppen in beiden Fällen zusätzlich Hydroxylgruppen tragen; (g) Fettalkoholphosphate der allgemeinen Formel V OR5 in der R1 die obengenannte Bedeutung hat und die beiden Reste R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Cχ~ bis C4Alkyl stehen, wobei mindestens einer der Reste R5 ungleich Wasserstoff ist; (h) Cζ bis C3oAlkylglucoside; (i) Alkylphenolalkoxylate der allgemeinen Formel (VI) (OX)m (0Y)n OH R6 — " ^ (VI) in der R6 für geradkettiges oder verzweigtes C_ bis C 0Alkyl steht und X, Y, m und n die oben genannten Bedeutungen haben; (j) 2Sulfobernsteinsäuremono oder diC5 bis C2_alkyl ester; (k) N(Cg bis C2oAcyl) aminosäuren mit 2 bis 6 CAtomen im AminosäureGrundkörper.
3. Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Lösungen oder wäßrigen Dispersionen von Copolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man A1) 40 bis 60 mol% Cζ bis C4oMonoolefine oder Cζ bis C4oAlkylvinylether oder Mischungen aus Cζ bis C _Alkyl vinylethern und bis zu 50 mol%, bezogen auf die Gesamt¬ menge der Komponente A1, Cζ bis C4oMonoolefinen mit B1) 60 bis 40 mol% monoethylenisch ungesättigten C4 bis CβDicarbonsäureanhydriden oder A2) 50 bis 90 Gew.% Cζ bis C4__Alkylacrylate oder meth acrylate oder Vinylester von Cζ bis C4.Carbonsäuren oder Mischungen hieraus mit B2) 10 bis 50 Gew.% monoethylenisch ungesättigten C3 bis Cχ2Carbonsäuren, monoethylenisch ungesättigten C4 bis C_2Dicarbonsäureanhydriden, Halbestern oder Halbamiden von monoethylenisch ungesättigten C bis Cι2Dicarbon säuren, Amiden von monoethylenisch ungesättigten C3 bis Cι.2Carbonsäuren oder Mischungen hieraus radikalisch zu Copolymerisaten mit Molmassen von 500 bis 30 000 polymerisiert, die in wäßrigem Medium vorliegenden Carboxylgruppen zumindest partiell neutralisiert, ein Teil der Carboxylgruppen gegebenenfalls amidiert und einen Gehalt von 0,5 bis 40 Gew.%, bezogen auf die Menge an Copoly merisat, an Emulgatoren zufügt.
4. Verwendung von wäßrigen Lösungen oder wäßrigen Dispersionen von Copolymerisaten gemäß Anspruch 1 oder 2 zum Fetten und Füllen von Leder und Pelzfellen.
5. Verfahren zum Fetten und Füllen von Leder und Pelzfellen, da¬ durch gekennzeichnet, daß man hierzu wäßrige Lösungen oder wäßrige Dispersionen von Copolymerisaten gemäß Anspruch 1 oder 2 einsetzt.
Description:
Wäßrige Lösungen oder Dispersionen von Copolymerisaten

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft neue wäßrige Lösungen oder wäßrige Dispersionen von Copolymerisaten. Weiterhin betrifft die Erfindung die Verwendung dieser wäßrigen Lösungen oder Dispersionen zum Fetten und Füllen von Leder und Pelzfellen.

Aus der DE-A 39 26 167 (1) ist die Verwendung von Copoly¬ merisaten, die durch radikalische Copolymerisation von Cβ- bis C 4 o-Monoolefinen mit ethylenisch ungesättigten C 4 - bis Cβ-Dicarbonsäureanhydriden nach Art einer Substanzpolymerisation bei 80 bis 300°C zu Copolymerisaten mit Molmassen von 500 bis 20 000, anschließende Solvolyse der Anhydridgruppen der Copoly- merisate und zumindest partielle Neutralisation der bei der Solvolyse entstandenen Carboxylgruppen in wäßrigem Medium mit Ba¬ sen erhältlich sind und die in Form von wäßrigen Lösungen oder Dispersionen vorliegen, als Mittel zum Hydrophobieren von Leder und Pelzfellen bekannt.

Aus der DE-A 39 26 168 (2) ist die Verwendung von Copolymeri¬ saten, die durch radikalische Polymerisation von Cβ- bis C 4 o-Alkylvinylethern oder Mischungen aus Cβ- bis C 4 o-Alkylvinyl- ethern und bis zu 50 mol-% C 8 - bis C 4 _-Monoolefinen mit ethylenisch ungesättigten C 4 - bis Cβ-Dicarbonsäureanhydriden zu Copolymerisaten mit Molmassen von 500 bis 20 000, anschließende Solvolyse der Anhydridgruppen der Copolymerisate und zumindest partielle Neutralisation der bei der Solvolyse entstandenen

Carboxylgruppen in wäßrigem Medium mit Basen erhältlich sind und die in Form von wäßrigen Lösungen oder Dispersionen vorliegen, als Mittel zum Hydrophobieren von Leder und Pelzfellen bekannt.

Aus der DE-A 39 31 039 (3) ist die Verwendung von Copolymeri¬ saten, die 50 bis 90 Gew.-% C 8 - bis C 4 o-Alkyl(meth)acrylate und/ oder Vinylester von Cβ- bis C 4 o-Carbonsäuren und 10 bis 50 Gew.-% monoethylenisch ungesättigte C 3 - bis C_ 2 -Carbonsäuren, mono¬ ethylenisch ungesättigte C 4 - bis Cι 2 -Dicarbonsäureanhydride und/ oder Derivate hiervon einpolymerisiert enthalten und die Mol¬ massen von 500 bis 30 000 haben, in zumindest partiell neutrali¬ sierter Form in wäßriger Lösung oder Dispersionen als Mittel zum Hydrophobieren von Leder und Pelzfellen bekannt.

Die die Copolymerisate aus den Schriften (1) bis (3) enthaltenden Lederhydrophobiermittel sind frei von zusätzlichen Emulgatoren. Neben der hydrophobierenden Wirkung haben diese Mittel darüber hinaus noch eine gewisse fettende und nachgerbende Wirkung.

In der EP-A 372 746 (4) werden wäßrige Dispersionen wasserun¬ löslicher amphiphiler Copolymerisate als Hilfsmittel zur Behand¬ lung von gegerbtem Leder beschrieben. Diese amphiphilen Copoly¬ merisate sind aus einem größeren Anteil eines hydrophoben Monomers, beispielsweise langkettigen Alkyl(meth)acrylaten, pri¬ mären Alkenen oder Vinylestern langkettiger Alkylcarbonsäuren, und einem kleineren Anteil eines hydrophilen Monomers, beispiels¬ weise (Meth)Acrylsäure, Maleinsäure und deren Anhydriden, aufge¬ baut. Die Mittel dienen zur Verbesserung der Wasserfestigkeit der Leder. Die Dispersionen werden ohne zusätzliche Emulgatoren zur Anwendung gebracht.

Aus der DE-C 26 29 748 (5) ist die Verwendung von mit Alkali- metallbasen oder Aminen verseiften Copolymerisaten aus C_o- bis C_o-Olefinen und Maleinsäureanhydrid zum Füllen und Fetten von Le¬ der und Pelzfellen bekannt. Die hydrolysierten Copolymerisate können noch mit Alkalibisulfit umgesetzt werden. Da die Copoly¬ merisate in organischen Lösungsmitteln hergestellt und diese nicht entfernt werden, enthalten die daraus hergestellten wäßri- gen Copolymerisatdispersionen beträchtliche Mengen organischer Lösungsmittel, beispielsweise Xylol oder Dodecylbenzol.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Lederfettungsmittel mit verbesserten Eigenschaften bereitzustellen. Dabei sollte auf die Mitverwendung organischer Lösungsmittel ganz verzichtet werden, da diese aus ökologischer Sicht unerwünscht sind. Ins¬ besondere sollten die Mittel eine reine fettende und füllende Wirkung aufweisen und der in der Regel bei derartigen Mittel mit¬ zubeobachtende hydrophobierende Effekt sollte ganz unterdrückt oder zumindest vernachlässigbar klein sein, da es sich bei Leder- fettung und Lederhydrophobierung um zwei grundsätzlich verschie¬ dene Anwendungsrichtungen derartiger Nachbehandlungsmittel handelt.

Demgemäß wurden wäßrige Lösungen oder wäßrige Dispersionen von Copolymerisaten gefunden, die durch radikalische Copolymerisation von

A 1 ) 40 bis 60 mol-% Cζ- bis C o-Monoolefinen oder Cβ- bis

C o~Alkylvinylethern oder Mischungen aus Cζ- bis C 4 o-Alkyl- vinylethem und bis zu 50 mol-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Komponente A 1 , β- bis C 0 -Monoolefinen mit

B 1 ) 60 bis 40 mol-% monoethylenisch ungesättigten C - bis Cs-Dicarbonsäureanhydriden

oder durch radikalische Copolymerisation von

A 2 ) 50 bis 90 Gew.-% Cζ- bis C 0 -Alkylacrylaten oder -meth- acrylaten oder Vinylestern von Cζ- bis C _-Carbonsäuren oder Mischungen hieraus mit

B 2 ) 10 bis 50 Gew.-% monoethylenisch ungesättigten C 3 - bis C 12 -Carbonsäuren, monoethylenisch ungesättigten C - bis Cι 2 -Dicarbonsäureanhydriden, Halbestern oder Halbamiden von monoethylenisch ungesättigten C - bis C_ 2 -Dicarbonsäuren, Amiden von monoethylenisch ungesättigten C 3 - bis Cι_-Carbon- säuren oder Mischungen hieraus

zu Copolymerisaten mit Molmassen von 500 bis 30 000 erhältlich sind, wobei die in wäßrigem Medium vorliegenden Carboxylgruppen zumindest partiell neutralisiert sind und ein Teil der Carboxyl- gruppen amidiert vorliegen kann, und die durch einen Gehalt von 0,5 bis 40 Gew.-%, bezogen auf die Menge an Copolymerisat, an Emulgatoren gekennzeichnet sind.

Die hier zum Einsatz gelangenden Copolymerisate aus den Komponen- ten A 1 und B 1 bzw. A 2 und B 2 sind aus den Schriften (1) bis (3) bekannt. Daher soll hier auf nähere Einzelheiten über ihre genaue Zusammensetzung, Beispiele für Monomerkomponenten und die Art ihrer Herstellung sowie Solvolyse, Neutralisation und Amidierung verzichtet werden; diese Informationen können den Schriften (1) bis (3) entnommen werden.

Als Monomere A 1 eignen sich besonders gut Cβ- bis C 3 o-Monoolefine, insbesondere C_o- bis C 24 -01efine, sowie Cβ- bis C . o-Alkylvinyl- ether, insbesondere Ci;- bis C: 4 -Alkylvinylether.

Als Monomere A 2 eignen sich besonders gut Cs- bis C 3 o-Alkyl (meth)- acrylate, insbesondere C_o- bis C 2 -Alkyl(meth)acrylate, sowie Vinylester von Cβ- bis C 3 o-Carbonsäuren, insbesondere von C_o- bis C 24 -Carbonsäuren.

Als Monomere B 1 bzw. B 2 eignen sich besonders gut Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure und vor allem Maleinsäureanhydrid.

Die Molmassen der beschriebenen Copolymerisate betragen vorzugs- weise 500 bis 20 000, insbesondere 1000 bis 12000.

Die erfindungsgemäßen wäßrigen Lösungen oder Dispersionen weisen einen Gehalt von 0,5 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 35 Gew.-%, insbesondere 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Menge an Copoly- merisat, an Emulgatoren auf. Als Emulgatoren können im Prinzip alle in wäßrigen Systemen oberflächenak ive Verbindungen nicht¬ ionischen, anionischen, kationischen oder amphoteren Charakters eingesetzt werden. Besonders gute Ergebnisse erzielt man mit Ver¬ tretern der folgenden Gruppen von Emulgatoren:

(a) alkoxylierte Fettalkohole oder Oxoalkohole der allgemeinen Formel I

R ] (OX) m — (OY) n — OH (I)

in der

R 1 geradkettiges oder verzweigtes Cζ- bis C_o-Alkyl oder

-Alkenyl, insbesondere Cβ- bis C_o-Alkyl oder

-Alkenyl, bezeichnet,

X und Y jeweils unabhängig voneinander für Ethylen oder Propylen stehen und

m und n jeweils unabhängig voneinander Zahlen von 0 bis 100 bedeuten, wobei die Summe m + n 2 bis 100 betragen muß;

hiervon werden insbesondere ethoxylierte Fettalkohole oder Oxoalkohole mit 5 bis 90, vor allem 15 bis 80 Ethylenoxid (EO) -Einheiten bevorzugt, z.B. Isotridecanol mit 8 EO (Lutensol® AO 8 und TO 8, Produkte der BASF

Aktiengesellschaft, wie im übrigen alle nachfolgend aufge¬ führten Handelsprodukte) oder Taigfettalkohol mit 11, 18, 25, 50 oder 80 EO (Lutensol AT 11, AT 18, AT 25, AT 50 und AT 80 bzw. Siligen® WL) ; gut eignen sich weiterhin auch gemischt propoxylierte (PO) und ethoxylierte Fettalkohole oder Oxo-

alkohole, z.B. Cβ/Cio-Oxoalkohol mit 5,5 PO + 8,3 EO (Plurafac® LF 601), Cι_/C_ 5 -Oxoalkohol mit 21 EO + 4 PO (Plurafac LF 401) oder C 13 /Cι 5 -Oxoalkohol mit 12 EO + 6 PO (Plurafac LF 600) ; 5

(b) Blockpolymere aus Ethylenoxy- und Propylenoxy-Einheiten mit einer Molmasse von 500 bis 15000, insbesondere von 1000 bis 10000; Beispiele hierfür ist ein Blockpolymer aus 10 Gew.-% EO und 90 Gew.-% PO (Pluronic® RPE 2510); 0

(c) alkoxylierte Fettsäuren oder allgemeinen Formel II

5 R 2 C (OX)ic (OY)ι OH (II)

in der

0 R 2 geradkettiges oder verzweigtes C 5 - bis C2 9 -Alkyl oder -Alkenyl, insbesondere C 7 - bis Cig-Alkyl oder -Alkenyl, bezeichnet,

X und Y jeweils unabhängig voneinander für Ethylen oder 5 Propylen stehen und

k und 1 jeweils unabhängig voneinander Zahlen von 0 bis 40 bedeuten, wobei die Summe + 1 2 bis 50 betragen muß; 0 hiervon werden insbesondere ethoxylierte Fettsäuren mit 2 bis 50 Ethylenoxid-Einheiten bevorzugt, z.B. Ölsäure mit 5,5 EO (Emulan® A) , Tallölfettsäure mit 3 bis 10 EO oder Ricinusöl mit 35 bis 48 EO;

35

(d) ethoxylierte Fettsäurea ide der allgemeinen Formel III

0

4 *0 υ R 2 —C*— R 3 —(C 2 H 0) p —H (HD

in der

45 R 2 die oben genannte Bedeutung hat,

R 3 Wasserstoff oder den Rest der Formel —(C 2 H 4 0) p —H bezeichnet und

p eine Zahl von 2 bis 30 bedeutet;

Beispiele hierfür sind Olsäureamid-monoethoxylate, z.B. mit 10 EO (R 3 = H) (Lutensol FSA 10) , oder Ölsäureamid-bisethoxy- late, z.B. mit zweimal 5 bis 10 EO (R 3 = (C 2 H 4 0) 5 - 10 H) ;

(e) Fettsäurealkanolamide der allgemeinen Formel IV

R 2 c— R 4 (CH 2 )q—OH (IV)

in der

R 2 die oben genannte Bedeutung hat,

R 4 Wasserstoff oder den Rest der Formel —(CH 2 ) P —OH be¬ zeichnet und

q eine Zahl von 2 bis 4, insbesondere 2 oder 3 bedeu- tet;

Beispiele hierfür sind Ölsäure-mono- und -diethanolamide (Lu- pritan® HDF) ;

(f) Fettsäure-Ammoniumsalze von gesättigten oder ungesättigten Cζ- bis C_o-Fettsäuren, insbesondere Cβ- bis C 2 .-Fettsäuren, mit Tri-Ci- bis C 4 -alkylaminen oder mit Tetra-C_- bis C 4 -al- kylammonium-Kationen, wobei die C_- bis C 4 -Alkylgruppen in beiden Fällen zusätzlich Hydroxylgruppen tragen;

Beispiele hierfür ist das Ölsäure-Triethanolamin-Salz (Emulan FM) ;

(g) Fettalkoholphosphate der allgemeinen Formel V

°R5

in der

R 1 die obengenannte Bedeutung hat und die beiden Reste

R 5 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder C_- bis C4-Alkyl stehen, wobei mindestens einer der Reste R 5 ungleich Wasserstoff ist;

(h) Cζ- bis C 3 o-Alkylglucoside;

Beispiele hierfür sind C__- bis Ci 4 -Monoalkylglucoside (Lutensol GD 70) ;

(i) Alkylphenolalkoxylate der allgemeinen Formel (VI)

R6 __ y > (OX)m—(OY) n —OH

in der

R 6 für geradkettiges oder verzweigtes C_- bis C 2 o-Alkyl, insbesondere C 4 - bis C_ 3 -Alkyl, steht und

X, Y, m und n die oben genannten Bedeutungen haben;

hiervon werden insbesondere Alkylphenolethoxylate mit 2 bis 60 Ethylenoxid-Einheiten bevorzugt, z.B. p-Isooctylphenol mit 5,7 oder 23 EO (Lutensol AP 6) oder p-Isononylphenol mit 4,5, 8, 9, 10, 14, 20 oder 58 EO (Emulan PO, Lutensol AP 8, AP 9, AP 10, AP 14, AP 20, Emulan NP 50),

(j) 2-Sulfobernsteinsäure-mono- oder -di-C_- bis C 2 o~alkylester;

Beispiele hierfür sind 2-Sulfobemsteinsäure-diisoamylester- Natriumsalz (Lutensit ® ABP) und 2-Sulfobernsteinsäure- di(2-ethylhexyl)ester-Natriumsalz (Lutensit ABO);

(k) N- (Cg- bis C 2 o-Acyl)aminosäuren mit 2 bis 6 C-Atomen im Amino- säure-Grundkörper;

von diesen N- (Cg-C 2 o-Acyl) -aminosäuren sind solche mit 2 bis 4 C-Atomen, mit der Aminogruppe in α-Stellung zur in Salzform vorliegenden Carboxlygruppe und die am Aminstickstoffatom zu- sätzlich durch eine Methylgruppe substituiert sind, bevor¬ zugt; davon weisen eine besondere überlegene Wirkung die Fettsäuresarkoside von gesättigten oder ungesättigten Fett-

säuren mit 9 bis 20, insbesondere 16 bis 18 C-Atomen auf; als Salze kommen die Alkalimetallsalze, insbesondere die des Na¬ triums oder Kaliums, die Ammoniumsalze oder Salze eines Mono-, Di- oder Trialkanolamins mit 2 bis 4 C-Atomen im Alka- nolrest, insbesondere des Mono-, Di- oder Triethanolamins, in Betracht; ein besonders bevorzugtes Sarkosid ist das Ölsäure- sarkosid oder N-Oleoylsarkosin (Medialansäure) ; weiterhin sind insbesondere das N-Stearoyl-sarkosin, N-Lauroyl-sarkosin und N-Isononanoyl-sarkosin hervorzuheben, jeweils in Form der obengenannten Salze.

Setzt man Mischungen aus den Emulgatoren der Gruppen (a) bis (k) ein, kann es in einigen Fällen noch zu einer Wirkungsverstärkung kommen. Derartige Mischungen sind beispielsweise Mischungen aus Emulgatoren (a) und (c) , (a) und (h) oder (a) und (k) im Gew.- Verhältnis von jeweils 5 : 95 bis 95 : 5, insbesondere 20 : 80 bis 80 : 20.

Das Zumischen der Emulgatoren zu den Copolymerisaten kann auf verschiedenen Stufen des Herstellungsprozesses der erfindungs¬ gemäßen wäßrigen Lösungen oder Dispersionen geschehen. Man kann die Emulgatoren zu einer Schmelze der Copolymerisate geben, wenn diese durch Substanzpolymerisation hergestellt wurden, und an¬ schließend die Solvolyse, Neutralisation und/oder Amidierung durchführen. Man kann weiterhin die Emulgatoren mit einer wäßri¬ gen Lösung des Neutralisationsmittels, z.B. Alkalimetallhydroxid wie NaOH oder KOH, mischen und diese Lösung den Copolymerisaten zugeben. Man kann auch die Emulgatoren erst zum Schluß nach Her¬ stellung der wäßrigen Lösung oder Dispersionen der solvolysier- ten, neutralisierten und/oder amidierten Copolymerisate zugeben. Es ist unter Umständen auch möglich, die Emulgatoren schon wäh¬ rend der Copolymerisation der Monomeren A 1 und B 1 bzw. A 2 und B 2 zuzugeben.

Die erfindungsgemäßen wäßrigen Lösungen oder wäßrigen

Dispersionen eignen sich in hervorragender Weise zum Fetten und Füllen von Leder und Pelzfeilen. Dabei werden keine organischen Lösungsmittel mitverwendet und es ist kein merklicher Hydropho- biereffekt mitzubeobachten.

Die Fettung des Leders und der Pelzfelle erfolgt nach üblichen und daher dem Fachmann bekannten Methoden und braucht deshalb hier nicht näher beschrieben zu werden.

Gegenüber der Fettung mit üblichen Fettungsmitteln verteilt sich das Produkt besser über den Lederquerschnitt. Es werden bei der Fettung mit beispielsweise nur 2 bis 3 Gew.-% Aktivsubstanz, be-

zogen auf die wäßrige Lösung oder Dispersion, gegenüber herkömm¬ lichen Fettungsmitteln für diese Einsatzmenge ungewöhnliche wei¬ che Leder erhalten. Das erhaltene Leder wird somit weicher, was zur Einsparung von anderen, gegebenenfalls mitverwendeten Fet- tungsmitteln führt. Dadurch und durch die außergewöhnlich feste Bindung des Polymers an die beispielsweise chromgegerbte Faser erhält man eine deutlich geringere Belastung des Abwassers nach der Fettung, d.h. das Produkt hat eine sehr gute Auszehrung aus der Fettungsflotte.

Die Empfindlichkeit gegenüber hartem Wasser und/oder verschlepp¬ ten Chrom(III) -salzen wird überraschenderweise deutlich verrin¬ gert. Ein Zusatz von Komplexbildnern braucht so nicht vorgenommen zu werden, was äußerst vorteilhaft ist, da Komplexbildner entger- bend wirken, d.h. Chrom aus dem chromgegerbten Leder herauslösen, und außerdem die Färbung beeinträchtigen können.

Die mit den erfindungsgemäßen wäßrigen Copolymerisat-Lösungen bzw. -Dispersionen gefetteten Leder weisen sehr gute Echtheiten sowie eine gute Fixierung der Hilfsmittel im Leder und damit eine geringe Extrahierbarkeit auf, was zu einer guten Waschbeständig¬ keit des Leders führt.

Beispiele

Folgende Emulgatoren wurden zu einer 25 gew. -%igen wäßrigen Dispersion eines verseiften und zu 50 % mit NaOH teilneutrali¬ sierten Copolymerisates aus C 20 /C 24 -α-Olefin und Maleinsäure¬ anhydrid im molaren Verhältnis von 0,97 : 1 gegeben:

(1) Taigfettalkohol (nativer Cι 6 /Cι 8 -Fettalkohol) mit 25 EO

(2) Taigfettalkohol mit 80 EO

(3) Ölsäure mit 5,5 EO

(4) Isotridecanol mit 8 EO ( 5 ) Ölsäureamid-monoethoxylat mit 10 EO

(6 ) Ölsäuresarkosid

(7 ) Ölsäure-diethanolamid

( 8 ) p-Isononylphenol mit 4 , 5 EO

(9 ) EO/PO-Blockpolymer (10 Gew. -% EO + 90 Gew. -% PO) ( 10 ) Cι 2 /Ci 4 -Alkylglucosid

( 11 ) 2-Sulfobernsteinsäure-di (2-ethylhexyl ) ester-Natriumsalz

(12 ) Ölsäure-Triethanolamin-Salz

( 13 ) Cι 3 /Ci5-Oxalkohol mit 21 EO + 4 PO

( 14 ) C_ 3 /Ci5-Oxoalkohol mit 12 EO + 6 PO

Dabei betrug die Menge an Emulgator jeweils 5,3 Gew.%, bezogen auf die Menge an wäßriger Dispersion.

Mit diesen Emulsionen wurden auf entsäuerten chromgegerbten Rindsleder Fettungen mit jeweils 3 Gew.-% Aktivsubstanz durchge¬ führt. Die Weichheit der fertig hergestellten Leder wurde im Ver¬ gleich zur Behandlung mit dergleichen Copolymerisat-Dispersion ohne Emulgator als Standard wie folgt beurteilt:

Emulgator Differenz-Weichheit (Note)

(1) 2

(2) 2

(3) 3

(4) 2

(5) 3

(6) 3

(7) 3

(8) 3

(9) 2

(10) 2

(11) 2

(12) 1

(13) 2

(14) 2

Beurteilungsskala für die Weichheit der Leder: von Note 1 (hart) bis Note 10 (sehr weich)

Es gilt:

Differenz-Weichheit = Weichheit mit Emulgator - Weichheit ohne Emulgator

Die erhaltenen Leder waren weich und hatten einen angenehmen

Griff.