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Patent Searching and Data


Title:
AQUEOUS SURFACTANT COMPOSITIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/211535
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed are aqueous surfactant compositions each containing one or more alpha-sulpho fatty acid disalts, sulpho-ketones, betaines, soaps, inorganic salts of sulfuric acid, and water, wherein the structures of said compounds and boundary conditions to be met can be found in the claims. Said compositions have a good foaming power and good skin tolerance and the foam has a pleasant sensory feel, and the compositions are suitable for cosmetic agents as well as detergents and cleaning agents.

Inventors:
BRUNN CLAUDIA (DE)
BEHLER ANSGAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/061314
Publication Date:
December 14, 2017
Filing Date:
May 11, 2017
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
International Classes:
C11D1/83; A61K8/36; A61K8/41; A61K8/46; A61Q5/02; A61Q9/02; A61Q11/00; A61Q19/10
Domestic Patent References:
WO2015117842A12015-08-13
WO1998044907A11998-10-15
WO1992015660A11992-09-17
WO2011049932A12011-04-28
Foreign References:
DE4220580A11994-01-13
DE3707014A11988-09-15
DE4220580A11994-01-13
Attorney, Agent or Firm:
BASF IP ASSOCIATION (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Wässrige Tensid-Zusammensetzungen enthaltend

• ein oder mehrere alpha- Sulfofettsäuredisalze (A) der allgemeinen Formel (I),

R^HCSOsM^COOM2 (I),

worin der Rest R1 einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 6 bis 18 C- Atomen bedeutet und die Reste M1 und M2 - unabhängig voneinander - ausgewählt werden aus der Gruppe H, Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alkanolamine,

• ein oder mehrere Sulfoketone (B), die ausgewählt sind aus den Verbindungen (F) und den Verbindungen (G), wobei die Verbindungen (F) die allgemeine Formel (VI)

R6CH2-CO-CHR7(S03M8) (VI), aufweisen, worin die Reste R6 und R7 - unabhängig voneinander - einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 6 bis 18 C- Atomen bedeuten und der Rest M8 ausgewählt wird aus der Gruppe H, Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alkanolamine, und wobei die Verbindungen (G) die allgemeine Formel (VII)

(S03M9)R8CH-CO-CHR9(S03M10) (VII), aufweisen, worin die Reste R8 und R9 - unabhängig voneinander - einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 6 bis 18 C-Atomen bedeuten und die Reste M9 und M10 - unabhängig voneinander - ausgewählt werden aus der Gruppe H, Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alkanolamine,

• ein oder mehrere Betaine (X) der allgemeinen Formel (Π)

R73-N+(CH3)2-CH2COO" (Π) wobei der Rest R73 einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 20 C-Atomen bedeutet,

• ein oder mehrere Verbindungen (C) der allgemeinen Formel (ΙΠ)

R4COOM5 (ΠΙ) wobei der Rest R4 einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 19 C-Atomen bedeutet und der Reste M5 wird ausgewählt aus der Gruppe H, Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alkanolamine. Besonders bevorzugte Alkanolamine sind dabei Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin und Mono-Isopropanolamin,

• ein oder mehrere anorganische Salze der Schwefelsäure (D) der allgemeinen Formel (IV)

(M6)2S04 (IV) wobei M6 ausgewählt wird aus der Gruppe Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Al- kanolamin. Besonders bevorzugte Alkanolamine sind dabei Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin und Mono-Isopropanolamin,

• Wasser, wobei folgende Maßgabe gilt:

• Sofern die wässrigen Tensid-Zusammensetzungen ein oder mehrere Estersulfonate (E) der allgemeinen Formel (V),

R2CH(S03M7)COOR3 (V) worin der Rest R2 einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 6 bis 18 C-Atomen bedeutet und der Rest R3 einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 bis 20 C-Atomen bedeutet, wobei der Rest R3 logischerweise erst ab 3 C- Atomen ein Alkenylrest sein oder verzweigt sein kann, und der Rest M7 ausgewählt wird aus der Gruppe Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alkanolamine, enthält, gilt, dass die Verbindungen (A) - bezogen auf die Gesamtheit der Verbindungen (A) und (E) - zu 50 Gew.- oder mehr - und insbesondere zu 90 Gew.- oder mehr - vorliegen müssen.

Zusammensetzungen nach Anspruch 1, wobei der Rest R1 in der Formel (I) einen gesättigten, linearen Alkylrest mit 10 bis 16 C-Atomen bedeutet, wobei in Bezug auf die Verbindungen (A) gilt, dass der Anteil der Verbindungen (A), bei denen der Rest R1 ein Decyl- oder ein Dodecylrest ist, - bezogen auf die Gesamtmenge der Verbindungen (A) - bei 90 Gew.- oder mehr liegt.

Zusammensetzungen nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Reste M1 und M2 ausgewählt werden aus der Gruppe H (Wasserstoff) und Na (Natrium).

4. Verwendung der Zusammensetzungen nach einem der Ansprüche 1 bis 3 für kosmetische Mittel sowie Wasch- und Reinigungsmittel.

5. Verwendung der Zusammensetzungen nach einem der Ansprüche 1 bis 3 für kosmetische Mittel in Form von Haarshampoos, Duschgelen, Seifen, Syndets, Waschpasten, Waschlotio- nen, Scrub-Präparate, Schaumbädern, Ölbädern, Duschbädern, Rasierschäumen, Rasierlotionen, Rasiercremes und Zahnpflegeprodukten.

6. Verwendung der Zusammensetzungen nach einem der Ansprüche 1 bis 3 für Mittel mit niedrigem pH- Wert zur Reinigung harter Oberflächen, wie Bad- und WC-Reiniger und dergleichen, sowie für Reinigungs- und/oder Duftgele zur Anwendung in sanitären Einrichtungen.

Description:
Wässrige Tensid-Zusammensetzungen

Gebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft wässrige Tensid-Zusammensetzungen mit einem Gehalt an alpha-Sulfofettsäuredisalzen, Sulfoketonen, Seifen, anorganische Salze der Schwefelsäure und speziellen Betainen (X).

Stand der Technik

Anionische Tenside gehören zu den am weitesten verbreiteten grenzflächenaktiven Verbindungen und werden außer in Wasch- und Reinigungsmittel auch auf dem Gebiet der Kosmetik vielfältig eingesetzt. Übliche anionische Tenside, wie sie vor allem in der Kosmetik eingesetzt werden, sind die Salze von Alkylethersulfaten (Alkylpolyethersulfate, Fettalkoholpolyglycolethersul- fate, verkürzt auch Ethersulfate). Sie zeichnen sich durch starkes Schaumvermögen, hohe Reinigungskraft, geringe Härte- und Fettempfindlichkeit aus und finden vielfach Verwendung zur Herstellung von kosmetischen Produkten wie beispielsweise Haarshampoos, Schaum- oder Duschbädern, aber auch in Handgeschirrspülmitteln.

Für viele aktuelle Anwendungen werden an anionische Tenside außer einer guten grenzflächen- aktiven Wirkung weitere Anforderungen gestellt. Insbesondere in der Kosmetik ist eine hohe dermatologische Verträglichkeit erforderlich. Des Weiteren ist in der Regel ein gutes Schaumvermögen und eine angenehme Sensorik des Schaumes erwünscht. Des Weiteren besteht ein Bedarf an anionischen Tensiden, die zumindest teilweise aus biogenen Quellen und speziell auch nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden können. WO-A-92/15660 offenbart flüssige Reinigungsmittel mit einem Gehalt an sulfoölsauren Disal- zen. Es wird offenbart, dass sulfoölsauren Disalze in der Lage sind, die Viskosität von Tensiden oder Tensidgemischen für Reinigungsmittel - insbesondere auf Basis von Fettalkylsulfaten, Fett- alkylethersulfaten, Alkylpolyglucosiden und Fettsäuremonoethanolamiden - zu senken und zwar ebenso effektiv oder sogar besser wie durch Zusatz von Ethanol oder Hydrotropen (Seite 2, zweiter Absatz).

WO-A-2011/049,932 offenbart wässrige Zusammensetzungen enthaltend a) wenigstens ein Hyd- rotrop, b) wenigstens ein Alkylbetain oder Alkylsultain, 0 bis etwa 3% Elektrolyt. Bei den Hyd- rotropen a) kann es sich um sulfonierte Fettsäuren oder deren Ester handeln, die in saurer Form oder als Salz und auch in Mischungen untereinander vorliegen können.

Beschreibung der Erfindung Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung hat darin bestanden, wässrige Tensid-Zusammen- setzungen bereitzustellen, die sich durch die im Folgenden genannten Eigenschaften auszeichnen:

• Gutes Schaumvermögen.

• Angenehme Sensorik des Schaumes. · Gute Hautverträglichkeit.

Gegenstand der Erfindung sind zunächst wässrige Tensid-Zusammensetzungen enthaltend

• ein oder mehrere alpha-Sulfofettsäuredisalze (A) der allgemeinen Formel (I),

R^HCSOsM^COOM 2 (I),

worin der Rest R 1 einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 6 bis 18 C-

Atomen bedeutet und die Reste M 1 und M 2 - unabhängig voneinander - ausgewählt werden aus der Gruppe H, Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alkanolamine,

• ein oder mehrere Sulfoketone (B), die ausgewählt sind aus den Verbindungen (F) und den Verbindungen (G), wobei die Verbindungen (F) die allgemeine Formel (VI)

R 6 CH 2 -CO-CHR 7 (S0 3 M 8 ) (VI), aufweisen, worin die Reste R 6 und R 7 - unabhängig voneinander - einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 6 bis 18 C- Atomen bedeuten und der Rest M 8 ausgewählt wird aus der Gruppe H, Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alkanolamine, und wobei die Verbindungen (G) die allgemeine Formel (VE)

(S0 3 M 9 )R 8 CH-CO-CHR 9 (S0 3 M 10 ) (VII), aufweisen, worin die Reste R 8 und R 9 - unabhängig voneinander - einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 6 bis 18 C-Atomen bedeuten und die Reste M 9 und M 10 - unabhängig voneinander - ausgewählt werden aus der Gruppe H, Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alkanolamine,

• ein oder mehrere Betaine (X) der allgemeinen Formel (II)

R 73 -N + (CH 3 ) 2 -CH 2 COO- (Π) wobei der Rest R 73 einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 20 C-Atomen bedeutet,

• ein oder mehrere Verbindungen (C) der allgemeinen Formel (ΠΙ)

R 4 COOM 5 (ΠΙ) wobei der Rest R 4 einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 19 C- Atomen bedeutet und der Reste M 5 wird ausgewählt aus der Gruppe H, Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alkanolamine. Besonders bevorzugte Alkanolamine sind dabei Mo- noethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin und Mono-Isopropanolamin,

• ein oder mehrere anorganische Salze der Schwefelsäure (D) der allgemeinen Formel (IV)

(M 6 ) 2 S0 4 (IV) wobei M 6 ausgewählt wird aus der Gruppe Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alka- nolamin. Besonders bevorzugte Alkanolamine sind dabei Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin und Mono-Isopropanolamin,

• Wasser, wobei folgende Maßgabe gilt:

• sofern die wässrigen Tensid-Zusammensetzungen ein oder mehrere Estersulfonate (E) der allgemeinen Formel (V), R 2 CH(S0 3 M 7 )COOR 3 (V) worin der Rest R 2 einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 6 bis 18 C- Atomen bedeutet und der Rest R 3 einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 bis 20 C-Atomen bedeutet, wobei der Rest R 3 logischerweise erst ab 3 C-Atomen ein Alkenylrest sein oder verzweigt sein kann, und der Rest M 7 ausgewählt wird aus der Gruppe Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alkanolamine, enthält, gilt, dass die Verbindungen (A) - bezogen auf die Gesamtheit der Verbindungen (A) und (E) - zu 50 Gew.- oder mehr - und insbesondere zu 90 Gew.- oder mehr - vorliegen müssen.

Die erfindungsgemäßen wässrigen Tensid-Zusammensetzungen zeichnen sich durch folgende vorteilhaften Eigenschaften aus:

• Gutes Schaumvermögen und angenehme Sensorik des Schaumes. Hierzu sei angemerkt, dass insbesondere im Bereich der Kosmetik unter Schaumvermögen verschiedene Aspekte verstanden werden können, beispielsweise können sowohl Schaumvolumen, Schaumstabilität, Schaumelastizität, Wassergehalt des Schaumes als auch optische Merkmale des Schaumes wie beispielsweise die Porengröße zur Beurteilung des Schaumes herangezogen werden. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen weisen ein großes Schaumvolumen während des Anschäumens auf. In der Praxis findet das Anschäumen in einem relativ kurzen Zeitraum statt (von wenigen Sekunden bis zu einer Minute). Typischerweise wird beim Anschäumen ein Duschgel oder ein Shampoo durch Reiben zwischen Händen, Haut und/oder Haaren verteilt und zum Schäumen gebracht. Im Labor kann das Anschäumverhalten einer wässrigen Tensidlösung z.B. dadurch beurteilt werden, dass man in einer vergleichbar kurzen Zeitspanne die Lösung durch Rühren, Schütteln, Pumpen, Durchperlen eines Gasstroms oder auf andere Weise in Bewegung versetzt. Eine subjektive Beurteilung der Schaumsensorik kann in einem Probandentest erfolgen. Hierbei können Aspekte wie beispielsweise Cremigkeit, Elastizität, Formbarkeit des Schaums beurteilt werden.

• Gute Haut- bzw. Schleimhaut- Verträglichkeit. Diese kann durch den Fachmann bekannte in- vitro Methode (bspw. RBC oder HET-CAM) als auch Probandentests (bspw. Patchtest) nachgewiesen werden. • Hervorragende Pflegeleistung an Haut und Haar. Diese kann beispielsweise im Probandentest anhand des subjektiven Hautgefühls (Glätte, Trockenheit etc.) oder Haptik und Griff des behandelten Haares beurteilt werden. Es können ebenso mechanische Messmethoden wie bspw. Kämmarbeit am Haar herangezogen werden. · Gute Lagerstabilität. Diese ist dann gegeben, wenn die wässrigen Zusammensetzungen über einen Zeitraum von mehreren Wochen keine sichtbaren (z.B. Austrübung, Verfärbung, Phasentrennung) oder messbaren (z.B. pH-Wert, Viskosität, Aktivsubstanzgehalt) Veränderungen erfahren.

• Gute Anwendbarkeit und Verarbeitbarkeit. Die Zusammensetzungen lassen sich bei Ein- bringen in Wasser schnell und ohne Wärmezufuhr verlösen.

• Gute Klarlöslichkeit und Transparenz. Die wässrigen Tensid-Zusammensetzungen neigen nicht zu Ausfällungen oder Austrübungen.

• Ausreichend hohe Viskosität, worunter im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Wert von 1000 mPas oder höher verstanden wird (gemessen mit einem Brookfield RV Laborrhe- ometer bei 23°C, 12 U/min, Spindelset RV 02 bis 07 (Spindelauswahl je nach Viskositätbereich)).„mPas" bedeutet bekanntlich Millipascalsekunden

• Gute Reinigungsleistung. Die wässrigen Tensidzusammensetzungn eignen sich, um Anschmutzungen, insbesondere fett- oder ölhaltige Verschmutzungen, von festen oder textilen Oberflächen zu entfernen und zu emulgieren.

Zu den Verbindungen (A)

Die Verbindungen (A), die im Rahmen der vorliegenden Erfindung als alpha-Sulfofett- säuredisalze bezeichnet werden, sind für die erfindungsgemäßen wässrigen Tensid- Zusammensetzungen obligatorisch. Sie haben die oben angegebene Formel (I) R 1 CH(S0 3 M 1 )COOM 2 (I), worin der Rest R 1 einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 6 bis 18 C- Atomen bedeutet und die Reste M 1 und M 2 - unabhängig voneinander - ausgewählt werden aus der Gruppe H, Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alkanolamine. Dabei gelten für die Verbindungen (A) die oben genannten Bedingungen: In einer Ausführungsform beträgt der Anteil der Verbindungen (A), bei denen der Rest R 1 ein Alkenylrest ist, - bezogen auf die Gesamtmenge der Verbindungen (A) in den wäßrigen Tensid- Zusammensetzungen -bei 3 Gew.- oder weniger.

Bezüglich der Reste M 1 und M 2 besonders bevorzugte Alkanolamine werden dabei ausgewählt aus der Gruppe Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin und Mono-Isopropanolamin.

In einer bevorzugten Ausführungsform bedeutet der Rest R 1 in der Formel (I) einen gesättigten, linearen Alkylrest mit 10 bis 16 C-Atomen, wobei in Bezug auf die Verbindungen (A) gilt, dass der Anteil der Verbindungen (A), bei denen der Rest R 1 ein Decyl- und/oder ein Dodecylrest ist, - bezogen auf die Gesamtmenge der Verbindungen (A) - bei 70 Gew.- oder mehr und insbesondere bei 90 Gew.- oder mehr liegt.

Vorzugsweise werden die Reste M 1 und M 2 in der Formel (I) ausgewählt aus der Gruppe H (Wasserstoff) und Na (Natrium).

Die Verbindungen (A) können nach allen dem Fachmann einschlägig bekannten Methoden hergestellt werden. Eine besonders bevorzugte Methode der Herstellung ist dabei die Sulfierung der entsprechenden Carbonsäuren. Dabei setzt man die entsprechenden Carbonsäure und insbesondere die entsprechenden Fettsäuren mit gasförmigem Schwefeltrioxid um, wobei man das Schwefeltrioxid vorzugsweise in einer Menge einsetzt, dass das molare Verhältnis von SO3 zu Fettsäure im Bereich von 1,0 : 1 bis 1,1 : 1 liegt. Die so erhaltenen Rohprodukte, die saure Sulfierprodukte darstellen, werden anschließend partiell oder vollständig neutralisiert, wobei eine vollständige Neutralisation mit wässriger NaOH bevorzugt ist. Gewünschtenfalls können auch Reinigungsschritte und/oder eine Bleiche (zur Einstellung der gewünschten hellen Farbe der Produkte) vorgenommen werden.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die Verbindungen (A) in technischer Form eingesetzt. Dies bedeutet, dass man die entsprechenden Carbonsäuren, insbesondere native Fettsäure, mit gasförmigem Schwefeltrioxid sulfiert, wodurch nach partieller oder vollständiger Neutralisation der entstehenden sauren Sulfierprodukte ein Gemisch der Verbindungen (A), (C) und (D) resultiert. Durch entsprechende Einstellungen der Reaktionsparameter (insbesondere Mol- Verhältnis von Carbonsäure und Schwefeltrioxid sowie Reaktionstemperatur) lässt sich das Verhältnis der Verbindungen (A), (C) und (D) steuern. Die Verbindungen (C) und (D) sind unten beschrieben. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind solche technischen Mischungen der alpha- Sulfofettsäuredisalze bevorzugt, die wie folgt zusammengesetzt sind:

• Der Gehalt an (A) liegt im Bereich von 60 bis 100 Gew.- ,

• der Gehalt an (C) liegt im Bereich von 0 bis 20 Gew.- , · der Gehalt an (D) liegt im Bereich von 0 bis 20 Gew. -%, mit der Maßgabe, dass die Summe der Komponenten (A), (C) und (D) in dieser Mischung 100 Gew.- beträgt.

Zu den Verbindungen (B)

Wie oben ausgeführt enthalten die erfindungsgemäßen wässrigen Tensid-Zusammensetzungen neben den Verbindungen (A) und Wasser ein oder mehrere Sulfoketone (B), die ausgewählt werden aus den Verbindungen (F) und (G).

Die Verbindungen (F) haben die allgemeine Formel (VI)

R 6 CH 2 -CO-CHR 7 (S0 3 M 8 ) (VI), worin die Reste R 6 und R 7 - unabhängig voneinander - einen linearen oder verzweigten Alkyl- rest mit 6 bis 18 C-Atomen bedeuten und der Rest M 8 ausgewählt wird aus der Gruppe H, Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alkanolamine. Besonders bevorzugte Alkanolamine sind dabei Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin und Mono-Isopropanolamin.

Die Verbindungen (F) werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Mono-Sulfo-Ketone bezeichnet.

In einer bevorzugten Ausführungsform bedeuten die Reste R 6 und R 7 in der Formel (VI) - unabhängig voneinander - einen gesättigten, linearen Rest mit 10 bis 16 C-Atomen, wobei in Bezug auf die Verbindungen (F) gilt, dass der Anteil der Verbindungen (F), bei denen die Reste R 6 und R 7 einen Decyl- und/oder ein Dodecylrest bedeuten, - bezogen auf die Gesamtmenge der Verbindungen (F) - bei 70 Gew.- oder mehr und vorzugsweise bei 90 Gew.- oder mehr liegt. In einer Ausführungsform wird der Rest M 8 in der Formel (VI) ausgewählt aus der Gruppe H und Na. Die Verbindungen (G) haben die allgemeine Formel (VE)

(S0 3 M 9 )R 8 CH-CO-CHR 9 (S0 3 M 10 ) (VII), worin die Reste R 8 und R 9 - unabhängig voneinander - einen linearen oder verzweigten Alkyl- rest mit 6 bis 18 C-Atomen bedeuten und die Reste M 9 und M 10 - unabhängig voneinander - ausgewählt werden aus der Gruppe H, Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alkanolamine. Besonders bevorzugte Alkanolamine sind dabei Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanola- min und Mono-Isopropanolamin.

Die Verbindungen (G) werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Di-Sulfo-Ketone bezeichnet. In einer bevorzugten Ausführungsform bedeuten die Reste R 8 und R 9 in der Formel (VE) - unabhängig voneinander - einen gesättigten, linearen Rest mit 10 bis 16 C-Atomen, wobei in Bezug auf die Verbindungen (G) gilt, dass der Anteil der Verbindungen (G), bei denen die Reste R 8 und R 9 einen Decyl- und/oder ein Dodecylrest bedeuten, - bezogen auf die Gesamtmenge der Verbindungen (G) - bei 70 Gew.- oder mehr und vorzugsweise bei 90 Gew.- oder mehr liegt. In einer Ausführungsform werden die Reste M 9 und M 10 in der Formel (VE) ausgewählt aus der Gruppe H und Na.

Die Herstellung der Verbindungen (F) und (G) unterliegt keinen besonderen Einschränkungen und sie können nach allen dem Fachmann bekannten Methoden hergestellt werden.

In einer Ausführungsform werden die Verbindung (F) und (G) durch Sulfonierung entsprechen- der Ketone mit gasförmigem Schwefeltrioxid hergestellt, wie in der deutschen Offenlegungsschrift DE-A-42,20,580 beschrieben.

In einer anderen Ausführungsform geht man zur Herstellung der Verbindungen (F) und (G) von Fettsäuren aus. Dabei führt man die Sulfierung von flüssigen Fettsäuren mit gasförmigem Schwefeltrioxid so durch, dass dabei neben Disalzen (A) auch die Verbindungen (F) und (G) entstehen, was dadurch realisiert werden kann, dass man die Sulfierung wie folgt durchführt: Das Verhältnis der Rohstoffe Fettsäure, die auch in Form von Gemischen von Fettsäuren unterschiedlicher Kettenlänge eingesetzt werden können, und Schwefeltrioxid wird so eingestellt, dass man 1,0 bis 1,5 mol und insbesondere 1,0 bis 1,25 mol S0 3 pro mol Fettsäure(n) einsetzt. Die Fettsäuren werden dabei mit einer Vorlagetemperatur im Bereich von 70 bis 100 °C in den Reaktor ein- gebracht. Nach der Sulfierung wird das erhaltene flüssige Sulfierprodukt in einer temperierten Nachreaktionsschlange für 5 bis 20 Minuten auf dieser Temperatur gehalten und gealtert. An- schließend erfolgt die Neutralisation mit einer wässrigen Base, vorzugsweise Natriumhydroxid, in der Regel bei einem pH- Wert im Bereich von von 5 bis 10, insbesondere von 5 bis 7. Im An- schluss kann eine saure Bleiche - der pH wird hierbei auf einen Wert von 7 oder weniger eingestellt - mit Wasserstoffperoxid durchgeführt werden.

Zu den Verbindungen (X)

Die Verbindungen (X), die im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Betaine bezeichnet werden, sind für die erfindungsgemäßen wässrigen Tensidzusammensetzungen obligatorisch. Sie haben die allgemeine Formel (II)

R 73 -N + (CH 3 ) 2 -CH 2 COO- (Π) wobei der Rest R 73 einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 20 C-Atomen bedeutet.

Die Verbindungen (X) können nach allen dem Fachmann einschlägig bekannten Methoden hergestellt werden, beispielsweise durch Reaktion tertiärer Amine mit Chloressigsäure in Gegenwart von Natriumhydroxid.

In einer bevorzugten Ausführungsform bedeutet der Rest R 73 in der Formel (IIa) einen linearen Alkylrest mit 12 bis 18 C-Atomen.

Vorzugsweise handelt es sich bei dem Betain um ein Coco Betaine (INCI-Bezeichnung).

Zu den Verbindungen (C) Die Verbindungen (C) sind für die erfindungsgemäßen wässrigen Tensidzusammensetzungen obligatorisch. Die Verbindungen (C) haben die allgemeine Formel (ΙΠ)

R 4 COOM 5 (ΠΙ)

In der Formel (ΙΠ) bedeutet der Rest R 4 einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 19 C-Atomen und der Reste M 5 wird ausgewählt aus der Gruppe H, Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alkanolamine. Besonders bevorzugte Alkanolamine sind dabei Mo- noethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin und Mono-Isopropanolamin. Zu den Verbindungen (D)

Die Verbindungen (D), die im Rahmen der vorliegenden Erfindung als anorganische Salze der Schwefelsäure (D) bezeichnet werden, sind für die erfindungsgemäßen wässrigen Tensidzusam- mensetzungen obligatorisch. Die Verbindungen (D) haben die allgemeine Formel (IV) (M 6 ) 2 S0 4 (IV) wobei M 6 ausgewählt wird aus der Gruppe Li, Na, K, Ca/2, Mg/2, Ammonium und Alkanolamin. Besonders bevorzugte Alkanolamine sind dabei Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanola- min und Mono-Isopropanolamin.

Gewünschtenfalls können die erfindungsgemäßen wässrigen Tensid-Zusammensetzungen zusätzlich ein oder mehrere weitere Tenside enthalten, die strukturell nicht zu den oben genannten Verbindungen (A), (B), (X), (C) oder (D) zählen. Bei diesen Tensiden kann es sich um anionische, kationische, nichtionische oder amphotere Tenside handeln.

Verwendung der Zusammensetzungen

Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist die Verwendung der oben genannten Zusammensetzungen für kosmetische Mittel, sowie Wasch- und Reinigungsmittel.

Im Hinblick auf kosmetische Mittel sind dabei insbesondere solche besonders bevorzugt, die in Form von Haarshampoos, Duschgelen, Seifen, Syndets, Waschpasten, Waschlotionen, Scrub- Präparate, Schaumbädern, Ölbädern, Duschbädern, Rasierschäumen, Rasierlotionen, Rasiercremes und Zahnpflegeprodukten (etwa Zahnpasten, Mundwässern und dergleichen) vorliegen.

Im Hinblick auf Reinigungsmittel sind dabei insbesondere Mittel mit niedrigem pH-Wert zur Reinigung harter Oberflächen bevorzugt, wie Bad- und WC-Reiniger und dergleichen, sowie für Reinigungs- und/oder Duftgele zur Anwendung in sanitären Einrichtungen.