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Title:
AQUEOUS TWO-COMPONENT POLYURETHANE COATING AGENT, PROCESS FOR PREPARING THE SAME AND ITS USE IN A PROCESS FOR APPLYING A MULTILAYERED COATING OF LACQUER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/002005
Kind Code:
A1
Abstract:
An aqueous two-component polyurethane coating agent contains (A) a water dilutable polyacrylate resin (A) with an hydroxyl number from 40 to 200 mg KOH/g, an acid number from 20 to 100 mg KOH/g and a glass transition temperature from -40 �C to +60 �C; and (B) a polyisocyanate component as cross-linking agent. The coating is characterised in that the water dilutable acrylate resin is produced by solution polymerisation in the presence of a polymerisation initiator of at least one carboxyl group-free monomer, at least one hydroxyl group-containing monomer, at least one vinyl ester of alpha-branched monocarboxylic acids with 5 to 18 C atoms per molecule and/or at least one reaction product of acrylic and/or methacrylic acid with the glycidyl ester of alpha-branched monocarboxylic acids with 5 to 18 C atoms per molecule, at least one carboxyl group-containing monomer and if required other substantially carboxyl group-free monomers. At the end of the polymerisation, the thus obtained polyacrylate resin is at least partially neutralised and dispersed in water.

Inventors:
NIENHAUS EGBERT (DE)
MAYER BERND (DE)
MEISENBURG UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP1994/001991
Publication Date:
January 19, 1995
Filing Date:
June 18, 1994
Export Citation:
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Assignee:
BASF LACKE & FARBEN (DE)
NIENHAUS EGBERT (DE)
MAYER BERND (DE)
MEISENBURG UWE (DE)
International Classes:
B05D7/24; C08F8/30; B05D1/36; C08G18/08; C08G18/62; C09D5/02; C09D133/02; C09D133/04; C09D133/06; C09D133/14; C09D175/04; C09D175/14; C08L75/04; (IPC1-7): C08G18/62; C08G18/08
Domestic Patent References:
WO1990000570A11990-01-25
Foreign References:
EP0408858A11991-01-23
EP0358979A21990-03-21
FR2295048A11976-07-16
DE4132430A11993-04-01
Other References:
See also references of EP 0707608A1
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Claims:
Patentansprüche
1. Wäßriges ZweikomponentenPolyurethanBeschich tungsmittel, enthaltend A) ein wasserverdünnbares, Hydroxyl und Carboxy latgruppen aufweisendes Polyacrylatharz (A) mit einer OHZahl von 40 bis 200 mg KOH/g, vorzugs weise 60 bis 140 mg KOH/g, einer Säurezahl von 20 bis 100 mg KOH/g, vorzugsweise 25 bis 50 mg KOH/g, und einer Glasübergangstemperatur von 40°C bis +60°C, vorzugsweise 20°C bis +40°C, und B) eine Polyisocyanatkomponente (B) als Ver¬ netzungsmittel , dadurch gekennzeichnet, daß das wasserverdunnbare Polyacrylatharz (A) erhältlich ist, indem in einem organischen Lösemittel oder Lösemittelgemisch und. in Gegenwart mindestens eines Polymerisations¬ initiators al) ein von (a2) , (a3) , (a4) und (a6) verschiede¬ ner, mit (a2) , (a3) , (a4) , (a5) und (a6) copo lymerisierbarer, im wesentlichen carboxylgrup penfreier (Meth)acrylsäureester oder ein Gemisch aus solchen Monomeren, a2) ein mit (al) , (a2) , (a3) , (a4) , (a5) und (a6) copolymerisierbares, von (a4) verschiedenes, ethylenisch ungesättigtes Monomer, das minde¬ stens eine Hydroxylgruppe pro Molekül trägt und im wesentlichen carboxylgruppenfrei ist, oder ein Gemisch aus solchen Monomeren, a3) ein oder mehrere Vinylester, von in αStellung verzweigten Monocarbonsäuren mit 5 bis 18 CAtomen je Molekül und/oder a4) mindestens ein Umsetzungsprodukt aus Acryl¬ säure und/oder Methacrylsäure mit dem Glyci¬ dylester einer in αStellung verzweigten Mono carbonsäure mit 5 bis 18 CAtomen je Molekül oder anstelle des Umsetzungsproduktes eine äquivalente Menge Acryl und/oder Methacryl¬ säure, die dann während oder nach der Polyme¬ risationsreaktion mit dem Glycidylester einer in αStellung verzweiten Monocarbonsäure mit 5 bis 18 CAtomen je Molekül umgesetzt wird, a5) ein mindestens eine Carboxylgruppe pro Molekül tragendes, mit (al) , (a2) , (a3) , (a4) , und (a6) copolymerisierbares, ethylenisch ungesät tigten Monomer oder ein Gemisch aus solchen Monomeren und a6) ggf. ein mit (al) , (a2) , (a3) , (a4) , und (a5) copolymerisierbares, von (al) , (a2) , (a3) und (a4) verschiedenes, im wesentlichen carboxyl gruppenfreies, ethylenisch ungesättigtes Mono¬ mer oder ein Gemisch aus solchen Monomeren polymerisiert werden und nach Beendigung der Poly merisation das erhaltene Polyacrylatharz zumindest teilweise neutralisiert und in Wasser dispergiert wird, wobei (al) , (a2) , (a3) , (a4) , (a5) und (a6) in Art und Menge so ausgewählt werden, daß das Polyacrylatharz (A) die gewünschte OHZahl, Säure zahl und Glasübergangstemperatur aufweist.
2. 2 Wäßriges Beschichtungsmittel nach Anspruch 1, da¬ durch gekennzeichnet, daß das wasserverdunnbare Polyacrylatharz (A) erhältlich ist, indem (I) ein Gemisch aus (al) , (a2) , (a3), (a4) und (a6) oder ein Gemisch aus Teilen der Kompo¬ nenten (al) , (a2) , (a3) , (a4) und (a6) in einem organischen Lösemittel polymerisiert wird, (II) nachdem mindestens 60 Gew.% des aus (al) , (a2) , (a3), (a4) und ggf. (a6) bestehenden Gemisches zugegeben worden sind, (a5) und der gegebenenfalls vorhandene Rest der Kom ponenten (al) , (a2) , (a3) , (a4) und (a6) zugegeben werden und weiter polymerisiert wird und (III) nach Beendigung der Polymerisation das erhaltene Polyacrylatharz zumindest teil¬ weise neutralisiert und in Wasser disper giert wird.
3. Wäßriges Beschichtungsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufen (I) und (II) bei einer Temperatur von 80 bis 160°C, vor¬ zugsweise 110 bis 160°C, durchgeführt worden sind und daß die Stufe (I) 1 bis 8 Stunden, vorzugs¬ weise 1,5 bis 4 Stunden dauert und die Zugabe der Mischung aus (a5) und dem ggf. vorhandenen Rest der Komponenten (al) , (a2) , (a3) , (a4) , und (a6) innerhalb von 20 bis 120 Minuten, vorzugsweise innerhalb von 30 bis 90 Minuten, erfolgt.
4. Wäßriges Beschichtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (a2) als Monomer Trimethylolpro panmonoallylether enthält und/oder daß als Kompo¬ nente (a3) ein oder mehrere Vinylester von in αStellung verzweigten, gesättigten aliphatischen Monocarbonsäuren mit 9 bis 11 CAtomen eingesetzt worden sind und/oder daß als Komponente (a4) das Umsetzungsprodukt von Acrylund/oder Methacryl¬ säure mit dem Glycidylester der Versatiesäure oder anstelle des Umsetzungsproduktes eine äqui valente Menge Acryl und/oder Methacrylsäure, die dann während oder nach der Polymerisationsreak¬ tion mit dem Glycidylester der Versatiesäure um¬ gesetzt wird, eingesetzt worden ist.
5. Wäßriges Beschichtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserverdunnbare Polyacrylatharz (A) erhält¬ lich ist aus al) 20 bis 60 Gew.%, bevorzugt 30 bis 50 Gew.%, der Komponente (al) a2) 10 bis 40 Gew.%, bevorzugt 15 bis 35 Gew.%, der Komponente (a2) a3) 1 bis 25 Gew.%, bevorzugt 5 bis 15 Gew.%, der Komponente (a3) a4) 1 bis 25 Gew.%, bevorzugt 5 bis 15 Gew.%, der Komponente (a4) a5) 1 bis 15 Gew.%, bevorzugt 2 bis 8 Gew.%, der Komponente (a5) und a6) 5 bis 30 Gew.%, bevorzugt 10 bis 20 Gew.%, der Komponente (a6) , wobei die Summe der Gewichtsanteile der Komponenten (al) bis (a6) jeweils 100 Gew.% beträgt.
6. Wäßriges Beschichtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Verdickungsmittel, insbesondere ein Ver¬ dickungsmittel auf Basis eines nichtionischen Polyurethanharzes, und/oder ein Netzmittel, ins¬ besondere ein Netzmittel auf Basis eines alkyl modifizierten Polyethers, enthält.
7. Verfahren zur Herstellung eines wäßrigen Zweikom ponentenPolyurethanBeschichtungsmittels, bei dem kurz vor der Applikation ein isocyanatgrup penhaltiges Vernetzungsmittel und eine ein was serverdünnbares Polyacrylatharz enthaltende Kom¬ ponente gemischt werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein wäßriges Beschichtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6 hergestellt wird.
8. Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen, schützenden und/oder dekorativen Überzugs auf einer Substratfläche, bei dem (1) eine pigmentierte Basisbeschichtungszusam mensetzung auf die Substratoberfläche aufger bracht wird, (2) aus der in Stufe (1) aufgebrachten Zusammen setzung ein Polymerfilm gebildet wird, (3) auf die so erhaltene Basisschicht eine ein wasserverdünnbares Polyacrylatharz als Bin¬ demittel und ein Polyisocyanat als Ver netzungsmittel enthaltende transparente wä߬ rige Deckbeschichtungszusammensetzung aufge¬ bracht wird und anschließend (4) die Basisschicht zusammen mit der Deck schicht gehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Deckbeschich tungsZusammensetzung ein wäßriges Beschichtungs¬ mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6 aufge¬ bracht wird.
9. Mit einer Mehrschichtlackierung beschichteter Gegenstand, dadurch gekennzeichnet, daß min¬ destens eine der Lackschichten unter Verwendung eines wäßrigen Beschichtungs ittels nach einem der Ansprüche 1 bis 6 hergestellt worden ist.
10. Verwendung der wäßrigen Beschichtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6 im Bereich der Auto¬ reparaturlackierung, insbesondere als Decklack.
11. Verwendung von wasserverdunnbaren Polyacrylathar zen, die erhältlich sind, indem in einem organi¬ schen Lösemittel oder Lösemittelgemisch und in Gegenwart mindestens eines Polymerisationsini tiators al) ein von (a2) , (a3) , (a4) und (a6) verschie¬ dener und mit (a2) , (a3) , (a4) , (a5) und (a6) copolymerisierbarer, im wesentlichen carboxylgruppenfreier (Meth)acrylsäureester oder ein Gemisch aus solchen Monomeren, a2) ein mit (al) , (a2) , (a3) , (a4) , (a5) und (a6) copolymerisierbares, von (a4) verschie denes, ethylenisch ungesättigtes Monomer, das mindestens eine Hydroxylgruppe pro Mole¬ kül trägt und im wesentlichen carboxylgrup penfrei ist, oder ein Gemisch aus solchen Monomeren, a3) ein oder mehrere Vinylester von in αStel¬ lung verzweigten Monocarbonsäuren mit 5 bis 18 CAtomen je Molekül und/oder a4) ein Umsetzungsprodukt aus Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit dem Glycidyl¬ ester einer in αStellung verzweigten Mono carbonsäure mit 5 bis 18 CAtomen je Molekül oder anstelle des Umsetzungsproduktes eine äquivalente Menge Acryl und/oder Methacryl¬ säure, die dann während oder nach der Poly¬ merisationsreaktion mit dem Glycidylester einer in αStellung verzweiten Monocarbon säure mit 5 bis 18 CAtomen je Molekül umge setzt wird, a5) ein mindestens eine Carboxylgruppe pro Mole¬ kül tragendes, mit (al) , (a2) , (a3) , (a4) , und (a6) copolymerisierbares ethylenisch ungesättigtes Monomer oder ein Gemisch aus solchen Monomeren und a6) ggf. ein mit (al), (a2) , (a3) , (a4) , und (a5) copolymerisierbares, von (al) , (a2) , (a3) und (a4) verschiedenes, im wesentlichen carboxylgruppenfreies, ethylenisch ungesät¬ tigtes Monomer oder ein Gemisch aus solchen Monomeren polymerisiert werden und nach Beendigung der Polymerisation das erhaltene Polyacrylatharz zumindest teilweise neutralisiert und in Wasser dispergiert wird, wobei (al) , (a2) , (a3) , (a4) , (a5) und (a6) in Art und Menge so ausgewählt werden, daß das Polyacrylatharz (A) die ge¬ wünschte OHZahl, Säurezahl und Glasübergangstem¬ peratur aufweist, in wäßrigen Beschichtungs¬ mitteln.
Description:
Wäßriges Zweikomponenten-Polyurethan-Beschichtungsmit- tel, verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwen¬ dung in Verfahren zur Herstellung einer Mehrschicht¬ lackierung

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein wäßriges

Zweikomponenten-Polyurethan-Beschichtungsmittel, enthaltend

A) ein wasserverdünnbares, Hydroxyl- und Carboxylat- gruppen aufweisendes Polyacrylatharz (A) mit einer OH-Zahl von 40 bis 200 mg KOH/g, vorzugsweise 60 bis 140 mg KOH/g, einer Säurezahl von 20 bis 100 mg KOH/g, vorzugsweise 25 bis 50 mg KOH/g, und einer Glasübergangstemperatur von -40°C bis +60°C, vor¬ zugsweise -20°C bis +40°C, und

B) eine Polyisocyanatkomponente (B) als Vernetzungs¬ mittel.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur Herstellung dieser wäßrigen Beschich¬ tungsmittel sowie ihre Verwendung in Verfahren zur Her¬ stellung einer Mehrschichtlackierung sowie beschichtete Gegenstände, bei denen mindestens eine Lackschicht unter Verwendung dieser Beschichtungsmittel hergestellt wurde.

Die Lackindustrie ist aus ökologischen und ökonomischen Gründen bestrebt, einen möglichst großen Teil der in

Lacken eingesetzten organischen Lösemittel durch Wasser zu ersetzen. Insbesondere bei der Automobillackierung besteht ein großer Bedarf an wäßrigen Lacken. Dies gilt sowohl für den Bereich der Automobilserienlackierung als auch für den Bereich der Autoreparaturlackierung. Wäßrige Beschichtungsmittel kommen dabei insbesondere im Bereich der Decklacke zum Einsatz. Unter Decklacken werden hierbei Lacke verstanden, die zur Herstellung der obersten Lackschicht verwendet werden. Die oberste Lackschicht kann dabei einschichtig oder mehrschichtig, insbesondere zweischichtig sein. Zweischichtige Deck- lackierungen bestehen aus einer pigmentierten Basis¬ lackschicht und einer auf der Basislackschicht aufge¬ brachten unpig entierten oder nur mit transparenten Pigmenten pigmentierten Klarlackschicht.

Zweischichtlackierungen werden heute nach dem Naß-in-Naß-Verfahren hergestellt, bei dem ein pigmen¬ tierter Basislack vorlackiert wird und die so erhaltene Basislackschicht ohne Einbrennschritt mit einem Klar¬ lack überlackiert und anschließend Basislackschicht und Klarlackschicht zusammen gehärtet werden. Dieses Ver¬ fahren ist ökonomisch sehr vorteilhaft, stellt aber hohe Anforderungen an den Basislack und den Klarlack. Der auf den noch nicht gehärteten Basislack applizierte Klarlack darf die Basislackschicht nicht anlösen oder sonst wie stören, weil sonst Lackierungen mit schlech¬ tem Aussehen erhalten werden. Dies gilt insbesondere für Lackierungen, bei denen Basislacke, die Effektpig- ente (z.B. Metallpigmente, insbesondere Aluminium- flakes oder Perlglanzpigmente) enthalten, eingesetzt werden. Ferner müssen die Deckbeschichtungszusammen- setzungen mit Hilfe von automatischen Lackieranlagen durch Spritzen applizierbar sein. Dazu müssen sie bei Spritzviskosität einen so hohen Feststoffgehalt aufwei¬ sen, daß mit 1 bis 2 Spritzgängen (Kreuzgängen) Lack-

filme mit ausreichender Schichtdicke erhalten werden, und sie müssen eingebrannte Lackfilme liefern, die ein gutes Aussehen (guter Verlauf, hoher Glanz, guter Deck¬ lackstand und hohe Härte) sowie eine gute Witterungsbe- ständigkeit zeigen.

Im Bereich der Autoreparaturlackierung besteht außerdem noch die Forderung, daß die eingesetzten Beschichtungs¬ mittel bei niedrigen Temperaturen (im allgemeinen <^ 80 β C) aushärtbar sind und auch bei Aushärtung bei diesen niedrigen Temperaturen zu Filmen mit den gefor¬ derten guten mechanischen Eigenschaften führen.

Aus der EP-B-358 979 sind wäßrige Zweikomponenten- Polyurethanbeschichtungsmittel bekannt, die ein hydroxylgruppenhaltiges Polyacrylatharz sowie eine Polyisocyanatkomponente enthalten. Diese in der EP-B-358 979 beschriebenen Lacke zeigen allerdings hin¬ sichtlich der Witterungsbeständigkeit, insbesondere hinsichtlich der Beständigkeit im Schwitzwasser- konstantklima (40°C, 240 h) , und Verarbeitbarkeit

(Viskositätsabfall und zu kurze Topfzeit) große Nach¬ teile.

Ferner sind aus der DE-OS-41 32 430 wäßrige Lacke und ihre Verwendung in Automobildecklackierungen bekannt. Diese wäßrigen Lacke enthalten ein wasserverdünnbares Polyacrylatharz und als Vernetzungsmittel ein blockier¬ tes Polyisocyanat. Der Einsatz von blockierten Poly- isocyanaten erfordert allerdings im allgemeinen die Anwendung erhöhter Einbrenntemperaturen, wodurch diese wäßrigen Lacke für den Bereich der Reparaturlackierung weniger geeignet sind, sondern hauptsächlich im Bereich der Serienlackierung eingesetzt werden.

Ferner ist aus der DE-OS 40 09 000 ein Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen Reparaturlackierung

bekannt, bei dem ein wäßriger Decklack auf Basis eines wasserverdünnbaren oder wasserdispergierbaren Emul¬ sionspolymerisats eingesetzt wird. Das dort beschrie¬ bene wasserverdünnbare Bindemittel wird jedoch nur im physikalisch trocknenden Basislack eingesetzt.

Schließlich sind aus der EP-A-516 277 wäßrige Zweikom¬ ponenten-Polyurethanlacke bekannt, die als erfindungs¬ wesentliche Komponente ein Polyether-modifiziertes Polyisocyanat enthalten. Als Bindemittel enthalten diese wäßrigen Zweikomponentenlacke üblicherweise ein¬ gesetzte Polyacrylatharze. Die Verwendung der Poly- ether-modifizierten Polyisocyanate weist jedoch den Nachteil auf, daß die erhaltenen Beschichtungen nur eine geringe Witterungsbeständigkeit, vor allem schlechte Ergebnisse im Schwitzwasser-Konstantklima¬ test, zeigen.

Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, wäßrige Zweikomponenten-Polyurethan-Beschich- tungsmittel auf der Basis von hydroxylgruppenhaltigen Polyacrylatharzen und Polyisocyanaten zur Verfügung zu stellen, die gegenüber den bekannten wäßrigen Zweikom- ponenten-Polyurethan-Beschichtungsmitteln verbesserte Eigenschaften aufweisen und/oder verbesserte Lackfilme liefern. Die neuen Lacke sollten vor allem eine sichere Verarbeitung mit längerer Topfzeit gewährleisten, d.h. möglichst lange Zeit im gebrauchsfertigen Zustand ver¬ arbeitbar sein. Weiterhin sollten die neuen Lacke für den Bereich der Automobilreparaturlackierung geeignet sein, d.h. bei niedrigen Temperaturen (i. a. <, 80°C) aushärtbar sein und zu Beschichtungen führen, die die Anforderungen, die üblicherweise an einen Autorepara¬ turlack gestellt werden, zumindest erfüllen. Die ϋber- zugsmittel sollten daher beispielsweise einen guten

Verlauf, gute mechanische Eigenschaften und insbesonde¬ re eine gute Witterungsbeständigkeit aufweisen.

Diese Aufgabe wurde überraschenderweise durch wäßrige Zweikomponenten-Polyurethan-Beschichtungsmittel der eingangs genannten Art gelöst, die dadurch gekennzeich¬ net sind, daß das wasserverdünnbare Acrylatharz (A) erhältlich ist, indem in einem organischen Lösemittel oder Lösemittelgemisch und in Gegenwart mindestens eines Polymerisationsinitiators

(al) ein von (a2), (a3), (a4) und (a6) verschiedener, mit (a2) , (a3), (a4) , (a5) und (a6) copolymeri- sierbarer, im wesentlichen carboxylgruppenfreier (Meth)acrylsäureester oder ein Gemisch aus sol¬ chen Monomeren,

(a2) ein mit (al) , (a2) , (a3) , (a4) , (a5) und (a6) copolymerisierbares, von (a4) verschiedenes, ethylenisch ungesättigtes Monomer, das mindestens eine Hydroxylgruppe pro Molekül trägt und im wesentlichen carboxylgruppenfrei ist, oder ein Gemisch aus solchen Monomeren,

(a3) ein oder mehrere Vinylester, von in α-Stellung verzweigten Monocarbonsäuren mit 5 bis 18 C-Atomen je Molekül und/oder

(a4) mindestens ein Umsetzungsprodukt aus Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit dem Glycidylester einer in α-Stellung verzweigten Monocarbonsäure mit 5 bis 18 C-Atomen je Molekül oder anstelle des Umsetzungsproduktes eine äquivalente Menge Acryl- und/oder Methacrylsäure, die dann während oder nach der Polymerisationsreaktion mit dem Glycidylester einer in α-Stellung verzweigten

Monocarbonsäure mit 5 bis 18 C-Atomen je Molekül umgesetzt wird,

(a5) ein mindestens eine Carboxylgruppe pro Molekül tragendes, mit (al) , (a2) , (a3) , (a4) , und (a6) copolymerisierbares, ethylenisch ungesättigtes Monomer oder ein Gemisch aus solchen Monomeren und

(a6) ggf. ein mit (al) , (a2) , (a3) , (a4) , und (a5) copolymerisierbares, von (al) , (a2) , (a3) und (a4) verschiedenes, im wesentlichen carboxylgrup- penfreies, ethylenisch ungesättigtes Monomer oder ein Gemisch aus solchen Monomeren

polymerisiert werden und nach Beendigung der Polymeri¬ sation das erhaltene Polyacrylatharz zumindest teil¬ weise neutralisiert und in Wasser dispergiert wird, wobei (al) , (a2) , (a3) , (a4) , (a5) und (a6) in Art und Menge so ausgewählt werden, daß das Polyacrylatharz (A) die gewünschte OH-Zahl, Säurezahl und Glasübergangs¬ temperatur aufweist.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur Herstellung der wäßrigen Zweikomponen- ten-Polyurethan-Beschichtungsmittel, bei dem kurz vor der Applikation das isocyanatgruppenhaltige Ver¬ netzungsmittel und die das wasserverdünnbare Poly¬ acrylatharz enthaltende Komponente, gemischt werden. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Her¬ stellung eines mehrschichtigen, schützenden und/oder dekorativen Überzugs auf einer Substratoberfläche, bei dem als Deckbeschichtungszusammensetzung die erfin¬ dungsgemäßen wäßrigen Beschichtungsmittel eingesetzt werden, sowie die nach diesem Verfahren erhaltenen beschichteten Gegenstände. Gegenstand der vorliegenden

Erfindung ist schließlich auch die Verwendung der wä߬ rigen Beschichtungsmittel sowie die Verwendung der erfindungsgemäßen wasserverdünnbaren Polyacrylatharze in wäßrigen Beschichtungsmitteln.

Es ist überraschend und war nicht vorhersehbar, daß durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Poly¬ acrylatharze (A) wäßrige Zweikomponenten-Polyurethan¬ lacke erhalten werden, die eine sichere Verarbeitung mit längerer Topfzeit gewährleisten, d.h. die eine lange Zeit im gebrauchsfertigen Zustand verarbeitbar sind. Vorteilhaft ist ferner, daß die erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel einen guten Verlauf zeigen sowie zu Beschichtungen mit guten mechanischen Eigenschaften, insbesondere einer guten Witterungsbeständigkeit und guten Beständigkeiten im Schwitzwasser-Konstantklima¬ test, führen.

Im folgenden werden nun zunächst die einzelnen Kompo- nenten des erfindungsgemäßen wäßrigen Beschichtungsm.it- tels näher erläutert.

Bevor die Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzen¬ den Polyacrylatharze näher beschrieben wird, werden zwei Begriffserklärungen vorausgeschickt:

1. Als Abkürzung für "Methacrylsäure oder Acryl- säure" wird gelegentlich (Meth)acrylsäure ver¬ wendet.

2. Die Formulierung "im wesentlichen carboxylgrup- penfrei" soll ausdrücken, daß die Komponenten (al) , (a2), (a3), (a4) und (a6) einen geringen Carboxylgruppengehalt (höchstens aber soviel, daß ein aus diesen Komponenten hergestellten Poly- acrylatharz eine Säurezahl von höchstens 10 mg KOH/g hat) aufweisen können. Es ist aber bevor-

zugt, daß der Carboxylgruppengehalt der Komponen¬ ten (al) , (a2), (a3), (a4) und (a6) so niedrig wie möglich gehalten wird. Besonders bevorzugt werden carboxylgruppenfreie (al) , (a2) , (a3) , (a4) und (a6) Komponenten eingsetzt.

Zur Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzenden Polyacrylatharze kann als Komponente (al) jeder mit (a2) , (a3) , (a4) , (a5) und (a6) copolymerisierbare, im wesentlichen carboxylgruppenfreie Ester der (Meth)- acrylsäure oder ein Gemisch aus solchen (Meth)acrylsäu- reestern eingesetzt werden. Als Beispiele werden Alkyl- acrylate und Alkylmethacrylate mit bis zu 20 Kohlen¬ stoffatomen im Alkylrest, wie z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Hexyl-, Ethylhexyl-, Stearyl- und

Laurylacrylat und -methacrylat und cycloaliphatische (Meth)acrylsäureester, wie z.B. Cyclohexylmethacrylat, genannt. Bevorzugt werden Gemische aus Alkylacrylaten und/oder Alkylmethacrylaten als (al)-Komponente einge- setzt, die zu mindestens 20 Gew.-% aus n-Butyl- und/oder t-Butylacrylat und/oder n-Butyl- und/oder t-Butylmethacrylat bestehen.

Als Komponente (al) können auch Ethyltriglykol(meth)- acrylat und Methoxioligoglykol(meth)acrylat mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von vorzugsweise 550 oder andere ethoxilierte und/oder propoxilierte hy¬ droxylgruppenfreie (Meth)acrylsäurederivate eingesetzt werden.

Als Komponente (a2) können mit (al) , (a2) , (a3) , (a4) , (a5) und (a6) copolymerisierbare und von (a4) verschie¬ dene, ethylenisch ungesättigte Monomere, die mindestens eine Hydroxylgruppe pro Molekül tragen und im wesentli- chen carboxylgruppenfrei sind oder ein Gemisch aus sol¬ chen Monomeren eingesetzt werden. Als Beispiele werden

Hydroxialkylester der Acrylsäure, Methacrylsäure oder einer anderen α,ß-ethylenisch ungesättigten Carbonsäure genannt. Diese Ester können sich von einem Alkylengly- kol ableiten, das mit der Säure verestert ist, oder sie können durch Umsetzung der Säure mit einem Alkylenoxid erhalten werden. Als Komponente (a2) werden vorzugs¬ weise Hydroxialkylester der Acrylsäure oder Methacryl¬ säure, in denen die Hydroxialkylgruppe bis zu 20 Koh¬ lenstoffatome enthält, Umsetzungsprodukte aus cycli- sehen Estern, wie z.B. £-Caprolacton und diesen Hy- droxialkylestern, oder Mischungen aus diesen Hydroxial- kylestern bzw. £,-Caprolacton-modifizierten Hydroxial- kylestern eingesetzt.

Als Beispiele für derartige Hydroxialkylester werden 2-Hydroxiethylacrylat, 2-Hydroxipropylacrylat, 3-Hydroxipropylacrylat, 2-Hydroxipropylmethacrylat, 3-Hydroxipropylmethacrylat, 2-Hydroxiethylmethacrylat, 4-Hydroxibutylacrylat, 4-Hydroxibutylmethacrylat, Hydroxistearylacrylat und Hydroxistearylmethacrylat genannt. Entsprechende Ester von anderen ungesättigten Säuren, wie z.B. Ethacrylsäure, Crotonsäure und ähnli¬ che Säuren mit bis zu etwa 6 C-Atomen pro Molekül, können auch eingesetzt werden. Ferner können als Komponente (a2) auch olefinisch unge¬ sättigte Polyole eingesetzt werden. Bevorzugte Poly¬ acrylatharze (A) werden erhalten, wenn als Komponente (a2) zumindest teilweise Trimethylolpropanmonoal- lylether eingesetzt wird. Der Anteil an Trimethylolpro- panmonoallylether beträgt üblicherweise 2 bis 10

Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der zur Herstel¬ lung des Polyacrylatharzes eingesetzten Monomeren (al) bis (a6) . Daneben ist es aber auch möglich, 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der zur Herstel- lung des Polyacrylatharzes eingesetzten Monomeren, Tri- methylolpropanmonoallylether zum fertigen Polyacrylat-

harz zuzusetzen. Die olefinisch ungesättigten Polyole, wie insbesondere Trimethylolpropanmonoallylether, können als alleinige hydroxylgruppenhaltige Monomere, insbesondere aber anteilsmäßig in Kombination mit ande- ren der genannten hydroxylgruppenhaltigen Monomeren, eingesetzt werden.

Als Komponente (a3) werden ein oder mehrere Vinylester von in α-Stellung verzweigten Monocarbonsäuren mit 5 bis 18 C-Atomen im Molekül eingesetzt. Die verzweigten Monocarbonsäuren können erhalten werden durch Umsetzung von Ameisensäure oder Kohlenmonoxid und Wasser mit Ole- finen in Anwesenheit eines flüssigen, stark sauren Katalysators; die Olefine können Crack-Produkte von paraffinischen Kohlenwasserstoffen, wie Mineralölfrak¬ tionen, sein und können sowohl verzweigte wie geradket- tige acyclische und/oder cycloaliphatische Olefine ent¬ halten. Bei der Umsetzung solcher Olefine mit Ameisen¬ säure bzw. mit Kohlenmonoxid und Wasser entsteht ein Gemisch aus Carbonsäuren, bei denen die Carboxylgruppen vorwiegend an einem quaternären Kohlenstoffatom sitzen; Andere olefinische Ausgangsstoffe sind z.B. Propylen- trimer, Propylentetramer und Diisobutylen. Die Vinyl¬ ester können aber auch auf an sich bekannte Weise aus den Säuren hergestellt werden, z.B. indem man die Säure mit Acetylen reagieren läßt.

Besonders bevorzugt werden - wegen der guten Verfügbar¬ keit- Vinylester von gesättigten aliphatischen Mono¬ carbonsäuren mit 9 bis 11 C-Atomen, die am α-C-Atom verzweigt sind, eingesetzt.

Als Komponente (a4) wird das Umsetzungsprodukt aus Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit dem Glyci¬ dylester einer in α-Stellung verzweigten Monocarbon- säure mit 5 bis 18 C-Atomen je Molekül eingesetzt. Gly¬ cidylester stark verzweigter Monocarbonsäuren sind

unter dem Handelsnamen "Cardura" erhältlich. Die Um¬ setzung der Acryl- oder Methacrylsäure mit dem Glyci¬ dylester einer Carbonsäure mit einem tertiären α-Kohlenstoffatom kann vorher, während oder nach der Polymerisationsreaktion erfolgen. Bevorzugt wird als Komponente (a4) das Umsetzungsprodukt von Acryl- und der Methacrylsäure mit dem Glycidylester der Versatic- säure eingesetzt. Dieser Glycidylester ist unter dem Namen "Cardura E10" im Handel erhältlich.

Als Komponente (a5) kann jedes mindestens eine Carboxylgruppe pro Molekül tragende mit (al) , (a2) , (a3) , (a4) und (a6) copolymerisierbare, ethylenisch ungesättigte Monomer oder ein Gemisch aus solchen Mono- meren eingesetzt werden. Als Komponente (a5) werden vorzugsweise Acrylsäure und/oder Methacrylsäure einge¬ setzt. Es können aber auch andere ethylenisch ungesät¬ tigte Säuren mit bis zu 6 C-Atomen im Molekül einge¬ setzt werden. Als Beispiele für solche Säuren werden Ethacrylsaure, Crotonsaure, Maleinsäure, Fumarsaure und Itaconsäure genannt. Als Komponente (a5) können auch Maleinsäuremono(meth)acryloyloxiethylester, Bernstein- säuremono(meth)acryloyloxiethylester und Phthalsäure- mono(meth)acryloyloxiethylester eingesetzt werden.

Als Komponente (a6) können alle mit (al) , (a2) , (a3) , (a4) und (a5) copolymerisierbaren, von (al) , (a2) , (a3) und (a4) verschiedenen, im wesentlichen carboxylgrup¬ penfreien ethylenisch ungesättigten Monomere oder Gemi- sehe aus solchen Monomeren eingesetzt werden. Als Kom¬ ponente (a6) werden vorzugsweise vinylaromatische Koh¬ lenwasserstoffe, wie Styrol, α-Alkylstyrol und Vinylto- luol, eingesetzt.

Als Komponente (a6) können in Kombination mit anderen als Komponente (a6) geeignet genannten Monomeren auch

Polysiloxanmakromonomere eingesetzt werden. Geeignet sind Polysiloxanmakromonomere, die ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 1.000 bis 40.000, bevorzugt von 2.000 bis 10.000, und im Mittel 0,5 bis 2,5, bevorzugt 0,5 bis 1,5, ethylenisch ungesättigte Doppelbindungen pro Molekül aufweisen. Geeignet sind beispielsweise die in der DE-OS 38 07 571 auf den Seiten 5 bis 7, die in der DE-OS 37 06 095 in den Spalten 3 bis 7, die in der EP-B 358 153 auf den Seiten 3 bis 6 und die in der . US-PS 4,754,014 in den Spalten 5 bis 9 beschriebenen Polysiloxanmakromonomere. Ferner sind auch andere Acryloxisilan-enthaltende Vinylmonomere mit den obenge¬ nannten Molekulargewichten und Gehalten an ethylenisch ungesättigten Doppelbindungen geeignet, beispielsweise Verbindungen, die herstellbar sind durch Umsetzung hydroxifunktioneller Silane mit Epichlorhydrin und anschließender Umsetzung des Reaktionsproduktes mit Methacrylsäure und/oder Hydroxialkylestern der (Meth) - acrylsäure.

Bevorzugt werden als Komponente (a6) Polysiloxanmakro¬ monomere der folgenden Formel eingesetzt:

CH H 2

mit R 1 = H oder CH 3

R 2 , R 3 , R 4 , R 5 = gleiche oder verschiedene ali- phatische Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 8 C-Atomen, insbesondere Methyl, oder Phenylrest. n = 2 bis 5, bevorzugt 3 m = 8 bis 30

Besonders bevorzugt wird das α,l^-acryloxiorganofunk ioneile Polydimethylsiloxan der Formel

mit n Ä* 9, einem Acryloxiaquivalent von 550 g pro Äquivalent, einer OH-Zahl von 102 mg KOH/g und einer Viskosität von 240 mPas (25 β C) eingesetzt.

Bevorzugt werden als Komponente (a6) auch Polysiloxan¬ makromonomere eingesetzt, die hergestellt worden sind durch Umsetzung von 70 bis 99,999 Mol-% einer Verbindung (1), dargestellt durch die Formel (I)

Si -R J (I) N R 4

in welcher R 1 eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen oder einen Phenylrest darstellt und R 2 , R 3 und R 4 jeweils für einen Halogenrest oder einen Alkoxirest mit 1 bis 4 C-Atomen oder eine Hydroxylgruppe stehen, mit 30 bis 0,001 Mol-% einer Verbindung (2), dargestellt durch die Formel (II)

CH- = C COO(CH 2 ) n Si — R (II)

in welcher R 5 ein Wasserstoffatom oder einen Methylrest darstellt, R 6 , R 7 und R 8 jeweils für Halogen, OH- oder einen Alkoxirest mit 1 bis 4 C-Atomen oder eine alipha-

tische Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen stehen, wobei wenigstens einer der Reste R 6 , R 7 oder R 8 OH- oder eine Alkoxigruppe ist und n eine ganze Zahl von 1 bis 6 darstellt.

Beispiele für geeignete Verbindungen (1) und (2) sind in der WO 92/22615 auf Seite 13, Zeile 18 bis Seite 15, Zeile 9, genannt.

Die Reaktion zwischen den Verbindungen (1) und (2) wird bewerkstelligt durch die dehydratisierende Kondensation der Hydroxylgruppen, die in diesen Verbindungen enthal¬ ten sind und/oder der Hydroxylgruppen, die auf die Hydrolyse der Alkoxigruppen dieser Verbindungen zurück- zuführen sind. In Abhängigkeit von den Reaktionsbedin¬ gungen beinhaltet die Umsetzung zusätzlich zu den Dehy- dratisierungsreaktion eine dealkohalisierende Kondensa¬ tion. Falls die Verbindungen (1) oder (2) Halogenreste enthalten, wird die Reaktion zwischen (1) und (2) bewerkstelligt durch Dehydrohalogenierung.

Die Bedingungen, unter denen die Reaktion zwischen der Verbindung (1) und der Verbindung (2) durchgeführt wird, sind ebenfalls in der internationalen Patentan- meidung mit der internationalen Veröffentlichungsnummer WO 92/22615 auf der Seite 15, Zeile 23, bis Seite 18, Zeile 10, beschrieben.

Die Einsatzmenge des oder der Polysiloxanmakromonomeren (a6) zur Modifizierung der Acrylatcopolymerisate (A) beträgt weniger als 5 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 2,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 0,8 Gew.-%, je¬ weils bezogen auf das Gesamtgewicht der zur Herstellung des Copolymerisats (A) eingesetzten Monomeren.

Die Verwendung derartiger Polysiloxanmakromonomerer führt zu einer Verbesserung des Slips des wäßrigen Polyurethanbeschichtungsmittels.

Die Art und Menge der Komponenten (al) bis (a6) wird so ausgewählt, daß das Polyacrylatharz (A) die gewünschte OH-Zahl, Säurezahl und Glasübergangstemperatur auf¬ weist. Besonders bevorzugt eingesetzte Acrylatharze werden erhalten durch Polymerisation von al) 20 bis 60 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 50 Gew.-%, der Komponente (al) (a2) 10 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 35 Gew.-%, der

Komponente (a2) (a3) 1 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 15 Gew.-%, der Komponente (a3)

(a4) 1 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 15 Gew.-%, der

Komponente (a4) (a5) 1 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 8 Gew.-%, der Komponente (a5) und (a6) 5 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 20 Gew.-%, der Komponente (a6) , wobei die Summe der Gewichtsanteile der Komponenten (al) bis (a6) jeweils 100 Gew.-% beträgt.

Die Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Poly¬ acrylatharze (A) erfolgt in einem organischen Lösemit¬ tel oder Lösemittelgemisch und in Gegenwart mindestens eines Polymerisationsinitiators. Als organische Löse¬ mittel und Polymerisationsinitiatoren werden die für die Herstellung von Polyacrylatharzen üblichen und für die Herstellung von wäßrigen Dispersionen geeigneten Lösemittel und Polymerisationsinitiatoren eingesetzt. Als Beispiele für brauchbare Lösemittel werden Butyl- glykol, 2-Methoxipropanol, n-Butanol, Methoxibutanol, n-Propanol, Ethylenglykolmonomethylether, Ethylengly- kolmonoethylether, Ethylenglykolmonobutylether, Diethy-

lenglykolmonomethylether, Diethylenglykolmonoethyl- ether, Diethylenglykoldiethylether, Diethylenglykol o- nobutylether, 2-Hydroxipropionsäureethylester und 3-Methyl-3-methoxibutanol sowie Derivate auf Basis von Propylenglykol, z.B. Ethylethoxipropionat, Methoxipro- pylacetat und ähnliche, genannt.

Als Beispiele für brauchbare Polymerisationsinitiatoren werden freie Radikale bildende Initiatoren, wie z.B. t-Butylperethylhexanoat, Benzoylperoxid, Azobisiso- butyronitril und t-Butylperbenzoat genannt. Die Polyme¬ risation wird zweckmäßigerweise bei einer Temperatur von 80 bis 160 β C, vorzugsweise 110 bis 160°C, durchge¬ führt. Bevorzugt werden als Lösemittel Ethoxiethylpro- pionat und Butylacetat eingesetzt.

Bevorzugt wird das Polyacrylatharz (A) nach einem Zwei¬ stufenverfahren hergestellt, da so die resultierenden wäßrigen Beschichtungsmittel eine bessere Verarbeitbar- keit aufweisen. Bevorzugt werden daher Polyacrylatharze eingesetzt, die erhältlich sind, indem

I. ein Gemisch aus (al) , (a2) , (a3) , (a4) und (a6) oder ein Gemisch aus Teilen der Komponenten (al) , (a2) , (a3) , (a4) und (a6) in einem organischen Lösemittel polymerisiert wird,

II. nachdem mindestens 60 Gew.-% des aus (al) , (a2) , (a3) , (a4) und ggf. (a6) bestehenden Gemisches zugegeben worden sind, (a5) und der gegebenen- falls vorhandene Rest der Komponenten (al) , (a2) , (a3) , (a4) und (a6) zugegeben werden und weiter polymerisiert wird und

' III.. nach Beendigung der Polymerisation das erhaltene Polyacrylatharz zumindest teilweise neutralisiert und in Wasser dispergiert wird.

Daneben ist es aber auch möglich, die Komponenten (a3) und/oder (a4) zusammen mit zumindest einem Teil des Lösemittels vorzulegen und die restlichen Komponenten zuzudosieren. Außerdem können auch die Komponenten (a3) und/oder (a4) nur teilweise zusammen mit zumindest einem Teil des Lösemittels in die Vorlage gegeben werden und der Rest dieser Komponenten wie oben be¬ schrieben zugegeben werden. Bevorzugt werden beispiels- weise mindestens 20 Gew.-% des Lösemittels und ca.

10 Gew.-% der Komponente (a3) und (a4) sowie ggf. Tei¬ len der Komponenten (al) und (a6) vorgelegt. Bevorzugt ist außerdem die Herstellung der erfindungs¬ gemäß eingesetzten Polyacrylatharze (A) durch ein Zwei- stufenverfahren, bei dem die Stufe (I) 1 bis 8 Stunden, vorzugsweise 1,5 bis 4 Stunden, dauert und die Zugabe der Mischung aus (a5) und dem ggf. vorhandenen Rest der Komponenten (al) , (a2) , (a3) , (a4) und (a6) innerhalb von 20 bis 120 Min., vorzugsweise innerhalb von 30 bis 90 Min. , erfolgt. Nach Beendigung der Zugabe der

Mischung aus (a5)und dem ggf. vorhandenen Rest der Kom¬ ponenten (al) , (a2) , (a3) , (a4) und (a6) wird so lange weiter polymerisiert, bis alle eingesetzten Monomeren im wesentlichen vollständig umgesetzt worden sind.

Die Menge und Zugabegeschwindigkeit des Initiators wird vorzugsweise so gewählt, daß ein Polyacrylatharz (A) mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 2500 bis 20.000 erhalten wird. Es ist bevorzugt, die Initiator- zugäbe zum gleichen Zeitpunkt wie die Zugabe der Mono¬ meren zu beginnen und etwa eine halbe Stunde nachdem die Zugabe der Monomeren beendet worden ist, zu been¬ den. Der Initiator wird vorzugsweise in konstanter Menge pro Zeiteinheit zugegeben. Nach Beendigung der Initiatorzugabe wird das Reaktionsgemisch noch so lange (in der Regel 1 1/2 h) auf Polymerisationstemperatur

gehalten, bis alle eingesetzten Monomere im wesentli¬ chen vollständig umgesetzt worden sind. "Im wesentli¬ chen vollständig umgesetzt" soll bedeuten, daß vorzugs¬ weise 100 Gew.-% der eingesetzten Monomere umgesetzt worden sind, daß es aber auch möglich ist, daß ein geringer Restmonomerengehalt von höchstens bis zu etwa 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Reaktionsmi¬ schung, unumgesetzt zurückbleiben kann. Das erhaltene Polyacrylatharz (A) weist eine OH-Zahl von 40 bis 200, vorzugsweise 60 bis 140 mg KOH/g, eine Säurezahl von 20 bis 100 mg KOH/g, vorzugsweise 25 bis 50 mg KOH/g und eine Glasübergangstemperatur von -40 bis +60°C, vorzugsweise -20 bis +40°C, auf. Die Glas¬ übergangstemperatur kann dabei nach folgender Formel berechnet werden:

Tg = Glasübergangstemperatur des Polyacrylatharzes (A) X = Anzahl der im Polyacrylatharz einpolymerisierten. verschiedenen Monomere Wn = Gewichtsanteil des n-ten Monomers Tgn= Glasübergangstemperatur des Homopolymers aus dem n-ten Monomer

Für die Berechnung der Glasübergangstemperatur wird der Tg-Wert des Homopolymers des Umsetzungsproduktes aus Acrylsäure und Cardura E10 gleich der Glasübergangstem- peratur des Homopolymers von Isodecylmethacrylat (-41°C) gesetzt.

Nach Beendigung der Polymerisation wird das erhaltene Polyacrylatharz teilweise neutralisiert und in Wasser dispergiert. Der jeweils einzustellende Neutralisa¬ tionsgrad hängt von der Säurezahl des Acrylates ab und

liegt im allgemeinen bei Säurezahlen < 70 mg KOH/g zwi¬ schen 50 und 90 % und bei Säurezahlen > 70 mg KOH/g zwischen 30 und 80 %. Zur Neutralisation können sowohl organische Basen als auch anorganische Basen verwendet werden. Vorzugsweise werden primäre, sekundäre und ter¬ tiäre Amine, wie z.B. Ethylamin, Propylamin, Dimethyl- amin, Dibutylamin, Cyclohexylamin, Benzylamin, Morpho- lin, Piperidin, Diethanolamin und Triethanolamin ver¬ wendet. Besonders bevorzugt werden tertiäre Amine als Neutralisationsmittel eingesetzt, insbesondere Di- methylethanolamin, Triethyla in, Dimethylisopropylamin, Tripropylamin und Tributylamin.

Die Neutralisationsreaktion wird im allgemeinen durch Mischen der neutralisierenden Base mit dem Polyacrylat¬ harz durchgeführt. Dabei wird vorzugsweise soviel Base eingesetzt, daß die Deckbeschichtungszusammensetzung einen pH-Wert von 7 bis 8,5, vorzugsweise 7,2 bis 7,8, aufweist.

Anschließend wird das partiell oder vollständig neutra¬ lisierte Polyacrylatharz durch Zugabe von Wasser dispergiert. Dabei entsteht eine wäßrige Polyacrylat- harzdispersion. Gegebenenfalls kann ein Teil oder das gesamte organische Lösemittel abdestilliert werden. Die erfindungsgemäßen Polyacrylatharzdispersionen enthalten Polyacrylatharzteilchen, deren mittlere Teilchengröße vorzugsweise zwischen 60 und 300 nm liegt (Meßmethode: Laserlichtstreuung, Meßgerät Malvern Autosizer 2 C) . Das erfindungsgemäß eingesetzte Polyacrylatharz (A) wird in den Beschichtungsmitteln üblicherweise in einer Menge von 30 bis 50 Gew.-% (berechnet als Festkörper, d.h. ohne Wasseranteil) , bezogen auf das Gesamtgewicht des Beschichtungsmittels, eingesetzt.

Bei der Polyisocyanatkomponente (B) handelt es sich um beliebige organische Polyisocyanate mit aliphatisch, cycloaliphatisch, araliphatisch und/oder aromatisch gebundenen, freien Isocyanatgruppen. Bevorzugt werden Polyisocyanate mit 2 bis 5 Isocyanatgrup- pen pro Mole¬ kül und mit Viskositäten von 200 bis 2000 mPas (bei 23 β C) eingesetzt. Gegebenenfalls können den Polyiso- cyanaten noch geringe Mengen organisches Lösemittel, bevorzugt 1 bis 25 Gew.-%, bezogen auf reines Poly- isocyanat, zugegeben werden, um so die Einarbeitbarkeit des Isocyanates zu verbessern und ggf. die Viskosität des Polyisocyanates auf einen Wert innerhalb der oben¬ genannten Bereiche abzusenken. Als Zusatzmittel geeignete Lösemittel für die Polyisocyanate sind bei- spielsweise Ethoxiethylpropionat, Butylacetat und ähnliches.

Beispiele für geeignete Isocyanate sind beispielsweise in "Methoden der organischen Chemie", Houben-Weyl, Band 14/2, 4. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1963, Seite 61 bis 70, und von W. Siefken, Liebigs Ann. Chem. 562, 75 bis 136, beschrieben. Beispielsweise geeignet sind 1,2-Ethylendiisocyanat, 1,4-Tetramethylendiiso- cyanat, 1,6-Hexamethylendiisocyanat, 2,2,4- bzw. 2,4,4-Trimethyl-l,6-hexamethylendiisocyanat, 1,12-Dode- candiisocyanat, i^'-Diisocyanatodipropylether, cyclo- butan-l,3-diisocyanat, Cyclohexan-1,3- und -1,4-diiso- cyanat, 2,2- und 2,6-Diisocyanato-l-methylcyclohexan, 3-Isocyanatomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexyliso- cyanat(Isophorondiisoyanat") , 2,5- und 3,5-Bis(iso- cyanatomethy1)-8-methyl-l,4-methano-decahydronaphtha- lin, 1,5-, 2,5-, 1,6- und 2,6-Bis(isocyanatomethyl)- 4,7-methanohexahydroindan, 1,5-, 2,5-, 1,6- und 2,6-Bis(isocyanato)-4,7-methanhexahydroindan, Dicyclo- hexyl-2,4'- und -4,4'-diisocyanat, 2,4- und 2,6-Hexahy- drotoluylendiisocyanat, Perhydro-2,4'- und -4,4 , -diphe-

nylmethandiisocyanat, UΛ * *V-Diisocyanato-l,4-diethylben- zol, 1,3- und 1,4-Phenylendiisocyanat, 4,4'-Diiso- cyanato-diphenyl, 4,4*'-Diisocyanato-3 ,3'-dichlordi- phenyl, 4,4'-Diisocyanato-3,3'-dimethoxy-diphenyl, 4,4 / -Diisocyanato-3,3 , -dimethyl-diphenyl, 4,4'-Diiso- cyanato-3,3 , -diphenyl-diphenyl, 2,4-'- und 4,4'-Diiso- cyanato-diphenylmethan, Naphthylen-1,5-diisocyanat, Toluylendiisocyanate, wie 2,4- bzw. 2,6-Toluylendiiso- cyanat, N,N'-(4,4'-Dimethyl-3,3'-diisocyanatodiphe- nyl)-uretdion, m-Xylylendiisocyanat, Dicyclohexyl- methandiisocyanat, Tetramethylxylylendiisocyanat, aber auch Triisocyanate, wie 2,4,4'-Triisocyanatodiphenyl- ether, 4,4 ,4' '-Triisocyanatotriphenylmethan. Es können auch Isocyanuratgruppen und/oder Biuretgruppen und/oder Allophanatgruppen und/oder Urethangruppen und/oder

Harnstoffgruppen aufweisende Polyisocyanate eingesetzt werden. Urethangruppen aufweisende Polyisocyanate werden beispielsweise durch Umsetzung eines Teils der Isocyanatgruppen mit Polyolen, wie z.B. Trimethylolpro- pan und Glycerin, erhalten.

Vorzugsweise werden aliphatische oder cycloaliphatische Polyisocyanate, insbesondere Hexamethylendiisocyanat, dimerisiertes und trimerisiertes Hexamethylendiiso¬ cyanat, Isophorondiisocyanat, Dicyclohexylmethan-2,4'- diisocyanat oder Dicyclohexylmethan-4,4 , -diisocyanat oder Mischungen aus diesen Polyisocyanaten eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt werden Gemische aus Uretdion- und/oder Isocyanuratgruppen und/oder Allophanatgruppen aufweisenden Polyisocyanaten auf Basis von Hexamethy- lendiisocyanat, wie sie durch katalytische Oligomeri- sierung von Hexamethylendiisocyanat unter Verwendung von geeigneten Katalysatoren entstehen, eingesetzt. Die Polyisocyanatkomponente (B) kann im übrigen auch aus beliebigen Gemischen der beispielhaft genannten Poly- isocyanate bestehen.

Zur Herstellung der gebrauchsfertigen, wäßrigen Zwei- komponenten-Polyurethan-Beschichtungsmittel wird die Polyisocyanatkomponente (B) kurz vor der Applikation mit der Polyacrylatharzkomponente (A) vermischt. Die Durchmischung kann durch einfaches Verrühren bei Raum¬ temperatur, aber auch durch Dispergieren erfolgen. Die Polyisocyanatkomponente (B) wird dabei in solch einer Menge eingesetzt, daß das Gewichtsverhältnis zwischen Polyacrylatharzfeststoff und Polyisocyanatfeststoff 60:40 bis 90:10, besonders bevorzugt 70:30 bis 85:15, beträgt. Das Verhältnis der Anzahl der freien OH-Grup- pen der Komponente (A) zur Anzahl der Isocyanatgruppen der Komponente (B) liegt dabei üblicherweise im Bereich von 1:2 bis 2:1.

Die erfindungsgemäßen wäßrigen Zweikomponenten-Poly¬ urethanharz-Beschichtungsmittel können neben dem erfin¬ dungsgemäß eingesetzten Polyacrylatharz (A) auch noch vernetzte Polymermikroteilchen, wie sie zum Beispiel in der EP-A-38 127 offenbart sind, und/oder weitere ver¬ trägliche Harze, wie z.B. wasserverdünnbare oder was¬ serlösliche Polyacrylatharze, Polyurethanharze, Poly¬ esterharze, Alkydharze oder Epoxidharzester enthalten. Der Anteil dieser weiteren Harze liegt üblicherweise zwischen 1 und 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Beschichtungsmittels.

So können den erfindungsgemäßen Beschichtungsmitteln beispielsweise bis zu 30 Gew.-%, bezogen auf den Binde¬ mittelfestkörper des Polyacrylatharzes (A) , eines mit- tels Emulsionspolymerisation hergestellten Acrylates mit einer OH-Zahl, die bevorzugt zwischen 40 und 200 mg KOH/g liegt, zugesetzt werden. Die Herstellung dearti¬ ger Emulsionspolymere ist beispielsweise in der DE-OS 40 09 000 beschrieben, wobei allerdings die OH-Zahl der Acrylate entsprechend zu erhöhen ist.

Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Beschich¬ tungsmittel auch noch übliche Hilfs- und Zusatzstoffe, wie insbesondere Verdicker und Netzmittel, enthalten. Bevorzugt wird in den erfindungsgemäßen wäßrigen Beschichtungsmitteln ein nichtionisches Polyurethanver- dickungsmittel zugesetzt, da dies zu einer besseren Transparenz und besseren Emulgierbarkeit des Poly- isocyanates führt. Bevorzugt wird in den erfindungsge¬ mäßen wäßrigen Beschichtungsmitteln außerdem ein Netz- mittel auf Basis eines alkylmodifizierten Polyethers zugesetzt, da dies ebenfalls die Transparenz des Beschichtungsmittels sowie Glanz und Verlauf des Beschichtungsmittels verbessert. Darüber hinaus können die wäßrigen Beschichtungsmittel noch weitere übliche Hilfs- und Zusatzstoffe, wie bei¬ spielsweise Entschäumungsmittel und ähnliches, enthal¬ ten. Die Einsatzmenge Hilfs- und Zusatzstoffe (einschl. Netzmittel und Verdickungsmittel) beträgt üblicherweise zwischen 1 und 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Beschichtungsmittel.

Die erfindungsgemäßen wäßrigen Beschichtungsmittel können auch übliche organische Lösemittel enthalten. Deren Anteil wird möglichst gering gehalten. Er liegt üblicherweise unter 15 Gew.-%, bezogen auf den Gesamt¬ gehalt an flüchtigen Bestandteilen.

Die erfindungsgemäßen Lacke werden im allgemeinen auf einen pH-Wert zwischen 6,5 und 9,0 eingestellt. Der pH-Wert kann mit üblichen Aminen, wie z.B. Triethyl- amin, Dimethylaminoethanol und N-Methylmorpholin, eingestellt werden.

Die erfindungsgemäßen Lacke können durch übliche Appli- kationsmethoden, wie z.B. Spritzen, Rakeln, Streichen, Tauchen, auf beliebige Substrate, wie z.B. Metall,

Holz, Kunststoff oder Papier, aufgebracht werden. Die erfindungsgemäßen Lacke werden vorzugsweise zur Her¬ stellung von Decklackierungen eingesetzt. Die erfin¬ dungsgemäßen Lacke können sowohl bei der Serien- als auch bei der Reparaturlackierung von Automobilkarosse¬ rien eingesetzt werden. Sie werden vorzugsweise aber im Bereich der Reparaturlackierung eingesetzt. Die erfin¬ dungsgemäßen wäßrigen Beschichtungsmittel können als Füller sowie zur Herstellung einschichtiger Decklackie- rungen sowie als pigmentierte Basislacke oder als Klarlacke in einem Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen Lackierung eingesetzt werden (Base coat- /Clear coat-Verfahren) . Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen Lacke aber als Klarlacke eingesetzt.

Wenn die erfindungsgemäßen Lacke zur Herstellung von einschichtigen Decklackierungen oder als Basislacke eingesetzt werden, dann können sie mit Pigmenten, wie z.B. Pigmenten auf anorganischer Basis, z.B. Titan- dioxid, Eisenoxid, Ruß usw. und/oder Pigmenten auf organischer Basis und/oder Metallpigmenten, wie z.B. Aluminiumbronzen und/oder Perlglanz- bzw. Interferenz¬ pigmenten, pigmentiert werden. Aluminiumbronzen und Perlglanz- bzw. Interferenzpigmente sind Beispiele für Effektpigmente. Wenn die erfindungsgemäßen Beschich¬ tungsmittel als pigmentierte Basislacke eingesetzt werden, dann können sie mit den erfindungsgemäßen Lacken, die keine Pigmente enthalten oder nur transpa¬ rent pigmentiert sind, überlackiert werden, sie können aber auch mit konventionellen Klarlacken auf Basis organischer Lösemittel, mit wäßrigen Klarlacken oder auch Pulverklarlacken überlackiert werden.

Die erfindungsgemäßen Deckbeschichtungszusammen- setzungen

weisen bei Spritzviskosität einen so hohen Fest¬ stoffgehalt (20 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 32 bis 45 Gew.-%) auf, daß mit 1 bis 2 Spritzgängen (Kreuzgänge) Lackfilme mit ausreichender Schicht- dicke (die Dicke des eingebrannten Lackfilms sollte vorzugsweise zwischen 25 und 70 μm liegen) erhalten werden und

liefern Lackfilme mit einem sehr guten Aussehen (guter Verlauf, hoher Glanz, guter Decklack¬ stand) , guter Witterungsbeständigkeit und guten mechanischen Eigenschaften und

- weisen einen verhältnismäßig niedrigen Anteil an organischen Cosolventien (weniger als 35 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtfeststoffgehalt an Binde¬ mitteln und Vernetzungsmitteln) auf.

Wenn die erfindungsgemäßen Deckbeschichtungszusammen- Setzungen zusammen mit wasserverdünnbaren Basisbe- schichtungszusammensetzungen zur Herstellung von Metalleffektlackierungen verwendet werden, dann werden Metalleffektlackierungen erhalten, in denen die transparente Deckschicht besonders gut auf der Basis- schicht haftet. Geeignete Basislacke sind beispiels¬ weise die in der DE-OS 40 09 000 beschriebenen wäßrigen Basislacke. Geeignet sind ferner alle üblicherweise eingesetzten wäßrigen Basislacke.

In den folgenden Beispielen wird die Erfindung näher erläutert. Alle Angaben über Teile und Prozente sind Gewichtsangaben, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben wird.

Herstellung eines erfindungsgemäß eingesetzten wasserverdünnbaren Polyacrylatharzes (AI)

In einem Stahlkessel, ausgestattet mit Monomerzu- lauf, Initiatorzulauf, Thermometer, Ölheizung und Rückflußkühler, werden 24 Gew.-Teile Ethoxyethyl- propionat (EEP) und 10,0 Gew.-Teile Cardura E 10 (a4) vorgelegt und auf 120°C aufgeheizt. Dann wird eine Lösung von 6,0 Gew.-Teilen t-Butyl- perethylhexanoat in 6,0 Gew.-Teilen Ethoxyethyl- propionat in einer solchen Geschwindigkeit zugege¬ ben, daß die Zugabe nach 4 h 30 min. abgeschlossen ist. Mit Beginn der Zugabe der t-Butylperethylhexanoat- lösung wird auch mit der Zugabe der Mischung aus (al) bis (a6) :

(al) : 20,0 Gew.-Teilen n-Butylmethacrylat, 16,0 Gew.-Teilen Methylmethacrylat, 10,0 Gew.-Teilen Ethylhexylacrylat,

(a6) : 15,4 Gew.-Teilen Styrol,

(a2) : 22,0 Gew.-Teilen Hydroxiethylmethacrylat,

(a5) : 6,6 Gew.-Teilen Acrylsäure

begonnen. Die Mischung aus (al) , (a2) , (a5) und (a6) wird in einer solchen Geschwindigkeit zugege¬ ben, daß die Zugabe nach 4 h abgeschlossen ist. Nach Abschluß der Zugabe der t>-Butylperethyl- hexanoatlösung wird die Reaktionsmischung noch 2 h bei 120°C gehalten. Dann wird die Harzlösung auf 80°C abgekühlt und innerhalb von etwa 30 Minuten mit Dimethylethanolamin bis zu einem Neutralisa- tiohsgrad von 60 % neutralisiert. Anschließend wird soviel Wasser zugegeben, bis der Feststoffgehalt der Dispersion etwa 40 Gew.-% beträgt.

Aus dieser Dispersion wird solange organisches Lösemittel durch azeotrope Destillation unter Vakuum entfernt, bis höchstens 3 % (lt. GC) nach¬ weisbar sind. Während das organische Lösemittel abgetrennt wurde, wird das Wasser in den Reaktor zurückgeführt.

Nach Beendigung der Destillation wird die Disper¬ sion durch die Zugabe von deionisiertem Wasser auf folgende Endkennzahlen eingestellt: Säurezahl des Gesamtfestkörpers: 29 mg KOH/g, Feststoffgehalt (in Gew.-%; 1 h, 130°C): 39,0 %.

A2) Herstellung eines erfindungsgemäß eingesetzten wasserverdünnbaren Polyacrylatharzes (A2)

Es wird analog zur Herstellung des Polyacrylat¬ harzes (AI) gearbeitet, aber mit folgendem Unterschied:

Mit dem Beginn der Zugabe der t-Butylperethyl- hexanoatlösung wird auch mit der Zugabe der Mischung aus (al) , (a2) , (a3) , (a4) und (a6) : (al) : 18,0 Gew.-Teilen n-Butylmethacrylat, 14,0 Gew.-Teilen Methylmethacrylat,

8,0 Gew.-Teilen Ethylhexylacrylat,

(a6) : 13,4 Gew.-Teilen Styrol,

(a2) : 20,0 Gew.-Teilen Hydroxiethylmethacrylat,

begonnen.

Nach zwei Stunden startet man einen zweiten Mono- merenzulauf mit dem Rest aus dem Gemisch aus (al) , (a2) und (a6) sowie 6,6 Gew.-Teilen Acryl- säure (a5) . Nach 4 h ist die Monomerenzugabe

beendet und die Reaktionsmischung wird noch 2 h bei 120°C gehalten.

Die weitere Aufarbeitung erfolgt analog zur Her¬ stellung von (AI) .

A3) Herstellung eines wasserverdunnbaren Polyacrylat¬ harzes (A3) (Vergleich analog Beispiel 2 der EP-B-358 979

In einem Stahlkessel, ausgestattet mit Monomerzu- lauf, Initiatorzulauf, Thermometer, Ölheizung und Rückflußkühler, werden 24 Gew.-Teilen Ethoxy- et ylpropionat (EEP) vorgelegt und auf 120"C auf- geheizt.

Dann wird eine Lösung von 6,0 Gew.-Teilen t-Bu- tylperethylhexanoat in 6,0 Gew.-Teilen Ethoxy- ethylpropionat in einer solchen Geschwindigkeit zugegeben, daß die Zugabe nach 4 h 30 min. abge- schlössen ist.

Mit Beginn der Zugabe der t-Butylperethyl- hexanoatlösung wird auch mit der Zugabe der Mischung aus (al) bis (a6) :

(al) : 42,0 Gew.-Teilen n-Butylacrylat,

16,0 Gew.-Teilen Methylmethacrylat,

(a2) : 32,0 Gew.-Teilen Hydroxiethylmethacrylat

(a5) : 10,0 Gew.-Teilen Acrylsäure begonnen. Die Mischung aus (al) , (a2) und (a5) wird in einer solchen Geschwindigkeit zugegeben, daß die Zugabe nach 4 h abgeschlossen ist.

Nach Abschluß der Zugabe der t-Butylperethyl- hexanoatlösung wird die Reaktionsmischung noch 2 h bei 120°C gehalten. Dann wird die Harzlösung auf 80°C abgekühlt und innerhalb von etwa 30

Minuten mit Dimethylethanolamin bis zu einem Neutralisationsgrad von 50 % neutralisiert. Anschließend wird soviel Wasser zugegeben, bis der Feststoffgehalt der Dispersion etwa 40 Gew.-% beträgt.

Aus dieser Dispersion wird solange organisches Lösemittel durch azeotrope Destillation unter Vakuum entfernt, bis höchstens 3 % (lt. GC) nach- weisbar sind. Während das organische Lösemittel abgetrennt wurde, wird das Wasser in den Reaktor zurückgeführt.

Nach Beendigung der Destillation wird die Disper¬ sion durch die Zugabe von deionisiertem Wasser auf folgende Endkennzahlen eingestellt: Säurezahl des Gesamtfestkörpers: 77 mg KOH/g, Feststoffge¬ halt (in Gew.-%; 1 h, 130°C) : 37,0 %.

A4) Herstellung eines wasserverdunnbaren Polyacry¬ latharzes fA4) (Vergleich)

In einem Stahlkessel, ausgestattet mit Monomerzu- lauf, Initiatorzulauf, Thermometer, Ölheizung und Rückflußkühler, werden 24 Gew.-Teile Ethoxyethyl- propionat (EEP) vorgelegt und auf 120°C auf¬ geheizt.

Dann wird eine Lösung von 6,0 Gew.-Teilen t-Butylperethylhexanoat in 6,0 Gew.-Teilen Ethoxyethylpropionat in einer solchen Geschwin¬ digkeit zugegeben, daß die Zugabe nach 4 h 30 min. abgeschlossen ist.

Mit Beginn der Zugabe der t-Butylperethyl- hexanoatlösung wird auch mit der Zugabe der Mischung aus (al) bis (a6) :

(al) : 21,0 Gew.-Teilen n-Butylmethacrylat, 16,0 Gew.-Teilen Methylmethacrylat, 10,0 Gew.-Teilen Ethylhexylacrylat,

(a6) : 16,5 Gew.-Teilen Styrol, (a2) : 32,0 Gew.-Teilen Hydroxiethylmethacrylat,

(a5) : 4,5 Gew.-Teilen Acrylsäure

begonnen. Die Mischung aus (al) , (a2) , (a5) und (a6) wird in einer solchen Geschwindigkeit zuge- geben, daß die Zugabe nach 4 h abgeschlossen ist. Nach Abschluß der Zugabe der t-Butylperethyl- hexanoatlösung wird die Reaktionsmischung noch 2 h bei 120"C gehalten. Dann wird die Harzlösung auf 80°C abgekühlt und innerhalb von etwa 30 Minuten mit Dimethylethanolamin bis zu einem Neutralisationsgrad von 80 % neutralisiert. Anschließend wird soviel Wasser zugegeben, bis der Feststoffgehalt der Dispersion etwa 40 Gew.-% beträgt. Aus dieser Dispersion wird solange organisches Lösemittel durch azeotrope Destillation unter Vakuum entfernt bis höchstens 3 % (lt. GC) nach¬ weisbar sind. Während das organische Lösemittel abgetrennt wurde, wird das Wasser in den Reaktor zurückgeführt.

Nach Beendigung der Destillation wird die Disper¬ sion durch die Zugabe von deionisiertem Wasser auf folgende Endkennzahlen eingestellt: Säurezahl des Gesamtfestkörpers: 35 mg KOH/g, Feststoffge- halt (in Gew.-%; 1 h, 130 β C): 38,0 %.

Tabelle 1 : Zusammensetzung (in Teilen) und Kennzahlen der erfindungsgemäß eingesetzten wasserverdunnbaren Polyacrylatharze (AI) und (A2) sowie der Polyacrylatharze (A3) und (A4) (Vergleich)

Harz (AI) Harz (A2) Harz (A3) Harz (A4)

Verfahren 1-stufig 2-stufig 1-stufig 1-stufig

LM 30 30 30 30

Cardura E 10 10 10 - - n-BMA 20 20 - 21 n-BA - - 42 -

MMA 16 16 16 16

Styrol 15,4 15,4 - 16 ω

EHA 10 10 - 10

HEMA 22 22 32 32

AS 6,6 6,6 10 4,5

TBPEH (30 %ig) 6,0 6,0 6,0 6,0

Poly-FK (theor.) 70 70 70 70

OHZ 117 117 135 135

SZ 29 29 77 39

Visk. (50 % BuAC) [dPas] 4,1 4,0 8,0 6,0

Neutralisationsgrad 60 % (DMEA) 60 % (DMEA) 50 %(DMEA) 80 % (DMEA)

FK (%) , pH-Wert 39,0; 7 ,8 41,4; 7,4 37,0; 7,5 38,0; 7,6

Tg (°C) 31 31 6 47

Erläuterungen zu Tabelle 1

LM Lösemittel; als Lösemittel wurde eine

Mischung aus 8 Teilen Butylacetat und 1

Teil Ethoxiethylpropionat eingesetzt.

Cardura E 10 Glycidylester der Versatiesäure n-BMA n-Butylmethacrylat n-BA n-Butylacrylat MMA Methylmethacrylat

EHA Ethylhexylacrylat

HEMA Hydroxiethylmethacrylat

AS Acrylsäure

TBEH t-Butylperethylhexanoat Poly-FK Polymerisationsfestkörper

OHZ OH-Zahl in mg KOH/g

SZ Säurezahl in mg KOH/g

B) Herstellung erfindungsgemäßer transparenter wäßriger Deckbeschichtungszusammensetzungen

Aus 65,0 Gew.-% der gemäß Punkt A hergestellten Acrylatdispersion (AI) bzw. (A2) bzw. (A3) bzw. (A4) , 15,0 Gew.-% einer 80 %igen Lösung eines handelsüblichen wasserverdunnbaren Polyisocyanatharzes in Ethylethoxi- propionat auf Basis Hexamethylendiisocyanat Dimeri- sat/Trimerisat, uretdiongruppenhaltig (Handelsprodukt Desmodur® N 3400 der Firma Bayer AG), 4,0 Gew.-% eines handelsüblichen Polyurethanverdickungsmittels (Dapral T 210 der Firma Akzo), 15,0 Gew.-Teile destilliertem Was¬ ser und 1,0 Gew.-Teilen eines handelsüblichen Netzmit¬ tels auf Basis eines alkydmodifizierten Polyethers (Handelsprodukt Triton X100 der Firma Rohm & Haas) und 0,06 Gew.-Teile eines oberflächenaktiven Mittels auf Silikonbasis (Handelsprodukt Byk 331 der Firma Byk)

werden transparente Deckbeschichtungszusammensetzungen hergestellt und mit destilliertem Wasser auf Spritzvis¬ kosität (24 s Auslaufzeit aus dem DIN-4-Becher (nach DIN 53 211, 1974)) eingestellt.

C) Applikation der erfindungsgemäßen transparenten

Deckbeschichtungszusammensetzungen und Prüfung der eingebrannten Lackfilme

Auf ein mit einer handelsüblichen Elektrotauchlackie- rung und einem handelsüblichen Füller beschichtetes phosphatiertes Stahlblech wird eine wasserverdünnbare, mit Aluminiumplättchen pigmentierte Basisbeschichtungs- Zusammensetzung gemäß EP-A-279 813 so appliziert, daß eine Trockenfilmschichtdicke von 12 bis 15 μm erhalten wird. Die applizierte Basisbeschichtungszusammensetzung wird 10 Min. bei Raumtemperatur und 10 Min. bei 60°C getrocknet. Dann wird eine gemäß Punkt B) erhaltene Deckbeschichtungszusammensetzung in zwei Kreuzgängen mit 15 Min. Zwischenablüftzeit auf die Basisschicht ge¬ spritzt. Schließlich wird 30 Min. bei Raumtemperatur getrocknet und 30 Min. bei 60°C im Umluftofen einge¬ brannt. Die so erhaltenen mehrschichtigen Überzüge wurden mehreren Prüfungen unterzogen. Die Prüfergeb- nisse sind in Tabelle 2 dargestellt.

Tabelle

Beispiel 1 Beispiel 2 Vgl. -beispiel 1 | Vgl.-beispiel 2 vor nach vor nach vor nach |v<?r nach

Belastung Belastung Belastung | Belastung

Acrylatdispersion (AI) (A2) (A3) | (A4) Festkörper ' 40 % 39 % 1 39 % 1 1 35 % Schichtdicke (μm) 2 ) 50 50 50 50 Gitterschnitt ' 0 0-1 0 | 0-1 0 1 1-2 1 0 | 0-1 KK-Test 4 ) Blasen 0 m5/gl 0 |m5/gl 0 1 m5/g3 | 0 | m5/g3

Anquellen 0 3 0 1 3 0 1 5 | 0 I 5 WS-Test 5 ) Blasen 0 0 0 1 0 0 |m5/g2 5 ) | 0 | m3/g2 (5 Runden) Anquellen 0 2-3 0 1 2 0 1 5 5) | 0 | 4

Pendelhärte König RT 94 90 75 115

90' 60°C 111 115 110 130 Glanz 6 ) 85 88 88 86

Verarbeitungszeit ) 120 120 30 150

AuslaufViskosität )

60 min. 20 24 15 24

120 min. 20 23 15 24

Erläuterungen zur Tabelle 2

1) Der Applikationsfestkörper wurde bestimmt bei 1 h 130°C in Gew.-%

2) Angegeben ist die Schichtdicke der transparenten, ausgehärteten Deckschicht.

3 ) Die Gitterschnittprüfung wurde nach DIN 53 151 inklusive Tesaabrißtest bestimmt.

4) Der Konstantklimatest wurde 240 h bei 40°C Konstantklima nach DIN 50 017 durchgeführt.

5) Der Wassersprühtest wurde ausgeführt, indem die beschichteten Substrate 240 h bei 20°C mit deioni¬ siertem Wasser besprüht wurden, im Wechsel mit Regeneration von 24 h bei 20°C. Im Vergleichsbei- spiel wurde der Test bereits nach 2 Runden abge¬ brochen, im Beispiel 1 und 2 ist das Ergebnis nach 5 Runden angegeben.

6) Der Glanzgrad wurde nach DIN 67 530 beim Winkel von 20° gemessen.

7 ) Unter der Verarbeitungszeit ist die Zeit zu ver¬ stehen, bei der das Material nach dem Zusammenge¬ ben noch so verarbeitet werden kann, daß die resultierenden Beschichtungen das geforderte Anforderungsprofil erfüllen.

8 ) Auslaufviskosität

Die Auslaufviskosität des fertig eingestellten 2K-Polyurethansystems wurde mit Hilfe des

DIN-4-Bechers bestimmt.