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Patent Searching and Data


Title:
AQUEOUS TWO-COMPONENT POLYURETHANE SYSTEMS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/080752
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to aqueous two-component polyurethane systems containing vinyl polymer polyol dispersions which are modified by means of reactive diluting agents. The invention also relates to a method for producing said systems and to the use thereof as lacquers.

Inventors:
PROBST JOACHIM (DE)
MELCHIORS MARTIN (DE)
RUTTMANN GERHARD (DE)
STINGL THOMAS (DE)
OTTENSMANN HARTMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/002531
Publication Date:
October 02, 2003
Filing Date:
March 12, 2003
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
PROBST JOACHIM (DE)
MELCHIORS MARTIN (DE)
RUTTMANN GERHARD (DE)
STINGL THOMAS (DE)
OTTENSMANN HARTMUT (DE)
International Classes:
C04B41/48; C08F257/02; C08F265/04; C08G18/63; C08G18/70; C08G18/78; C08G18/79; C08L51/00; C09D5/00; C09D175/04; (IPC1-7): C09D175/06; C08G63/668; C08G18/42; C08G63/48; C09D175/04; C08G18/70; C08G18/40; C08G18/62; C04B41/48; C08G18/66; C08G18/08; C08G18/44; C08G18/12; C08G18/78; C08F265/04; C08F265/06; C09D151/00; C08J3/03; C08G18/46; C08L75/04; C08J3/00; C08G18/58; C08G18/71; C08G18/76
Domestic Patent References:
WO2002031021A12002-04-18
WO2002020638A12002-03-14
WO2000037522A12000-06-29
WO1999021904A11999-05-06
WO1999001491A11999-01-14
Foreign References:
DE10006539A12001-08-16
EP1065228A22001-01-03
US6017998A2000-01-25
US20010040008A12001-11-15
Attorney, Agent or Firm:
BAYER MATERIALSCIENCE AG (Patents and Licensing, Leverkusen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung wässriger ZweikomponentenPolyurethan Systeme, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt eine Polyol komponente a), aufgebaut aus einem hydrophoben KernPolymerisat mit einer Glastemperatur von 40° bis 100°C, auf welchem ein hydrophiles SchalenPolymerisat mit einer Glastemperatur von100° bis + 25°C mittels Emulsionspolymerisation in wässriger Phase aufgepfropft ist, hergestellt wird und eine hydroxylgruppenhaltige Polyetherkomponente b) vor, während oder nach der Polymersisation der Komponente a) zugegeben und anschließend in einem zweiten Schritt eine Polyisocyanatkomponente c) zugemischt wird.
2. Verfahren zur Herstellung wässriger ZweikomponentenPolyurethanSysteme gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass kein Colöser eingesetzt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyolkomponente a) A) 0 bis 7 Gew. % Acrylsäure und/oder Methacrylsäure, B) 5 bis 75 Gew.% Methylmethacrylat und/oder Styrol, C) 3 bis 40 Gew. % eines oder mehrerer CisAlkylacrylate und/oder 28 Alkylmethacrylate, D) 2 bis 74 Gew. % eines oder mehrerer monohydroxyfunktioneller Alkyl acrylate und/oder Alkylmethacrylate, E) 0 bis 30 Gew. % anderer olefinisch ungesättigter Monomerer, wobei die Summe der Komponenten 100 Gew. % ergibt, enthält.
4. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyetherkomponente b) Polypropylenoxidpolyole mit einem Molekulargewicht von 300 bis 4000 g/mol ist.
5. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyisocyanatkomponente c) eine Viskosität von 5 bis 12000 mPas aufweist.
6. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponenten a), b) und c) auf manuelle Weise oder durch Rührereinwirkung vermischt werden, wobei die Mengenverhältnisse so gewählt werden, dass ein NCO/OHÄquivalentverhältniss von 0,2 : 1. bis 5 : 1 resultiert.
7. Wässrige ZweikomponentenPolyurethanSysteme erhältlich. nach Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6.
8. Beschichtungsmittel enthaltend wässrige ZweikomponentenPolyurethan Systeme gemäß Anspruch 7.
9. Beschichtungsmittel gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Gehalt an organischen Colösern von kleiner 2 Gew. % enthalten.
10. Verfahren zur Herstellung beschichteter Substrate, dadurch gekennzeichnet, dass als Beschichtungsmittel wässrige ZweikomponentenPolyurethan Systeme gemäß Anspruch 7 eingesetzt werden.
11. Substrate beschichtet mit Beschichtungsmitteln enthaltend wässrige Zwei komponentenPolyurethanSysteme gemäß Anspruch 7.
Description:
Wässrige 2K-PUR-Systeme Die Erfindung betrifft wässrige Zweikomponenten-Polyurethan-Systeme enthaltend mit Reaktiwerdünnern modifizierte Vinylpolymerpolyoldispersionen, ein Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung als Lacke.

Wässrige Zweikomponenten (2K)-Polyurethan (PUR)-Systeme sind im Stand der Technik hinreichend beschrieben worden, z. B. in der EP-A 0 358 979, der EP-A 0 496 210 und der EP-A 0 557 844, wobei sowohl sogenannte Sekundärdispersionen als auch sogenannte Primärdispersionen als Polyolkomponenten zum Einsatz kommen, die mit geeigneten Polyisocyanaten kombiniert werden.

Unter dem Begriff"Sekundärdispersionen"werden solche wässrigen Dispersionen verstanden, die zunächst im homogenen organischen Medium polymerisiert werden und danach unter Neutralisation im Allgemeinen ohne Zusatz externer Emulgatoren im wässrigen Medium umdispergiert werden. Unter dem Begriff"Primärdisper- sionen"werden Polyoldispersionen verstanden, die direkt in wässriger Phase nach . dem Verfahren der Emulsionspolymerisation hergestellt werden. In dieser Art Verfahren ist der Einsatz externer Emulgatoren, die eine elektrostatische oder eine sterische Stabilisierung bewirken, meist erforderlich.

Sehr gut geeignet als physikalisch schnell trocknende wässrige 2K-PUR-Systeme sind z. B. solche, die Primärdispersionen als Polyolkomponenten enthalten. Diese Polyolkomponenten weisen Molgewichtswerte von Mn deutlich größer 5000 g/mol und Mw-Werte von meist größer 30000 g/mol auf. Diese Primärdispersionen lassen sich im Allgemeinen nur mit (teil) hydrophilierten Polyisocyanaten kombinieren, wodurch eine relativ unkomplizierte Dispergierung mit einfacheren Rühraggregaten oder per Hand und Glasstab möglich wird (z. B. in der EP-A 0 557 844). Zusätzlich enthalten solche wässrigen 2K-PUR-Systeme üblicherweise relativ hohe Konzentra- tionen an organischen Colösemitteln, die als Koaleszenzhilfsmittel bei der Film- bildung auf den oben genannten Substraten wirken. Trägt man nun solche wässrigen,

colöserhaltigen 2K-PUR-Systeme als Beschichtungen, beispielsweise auf minera- lische Untergründe, wie z. B. Fußböden als Substrat auf, dann erhält man zwar Lacke mit einem sehr guten Verlauf, relativ hohen Glanzgraden und geringen Haze-Werten, die flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) führen jedoch zu einer starken Beeinträchtigung der Umwelt bis hin zu gesundheitlichen Belastungen.

Oligo-oder Polyetherpolyolen sind als sogenannte Reaktivverdünner in wässrigen Vinylpolymerisatdispersionen ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt. So wird beispielsweise in der EP-A 0 557 844 beschrieben, dass die dort in einem wässrigen 2K-PUR-System eingesetzten Polyvinylpolyoldispersionen des Primärdispersions- typs noch zusätzlich bis zu 10 Gew. -% bezogen auf das Gesamtgewicht der Polymerisatharze an wasserlöslichen mehrwertigen Alkoholen wie beispielsweise Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin, Trimethylolpropan oder die niedermole- kularen, wasserlöslichen Alkoxylierungsprodukte derartiger mehrwertiger Alkohole enthalten können.

In der EP-A 0 758 007 werden wässrige, vernetzbare Bindemitteldispersionen A) mit niedrigem Lösemittelgehalt offenbart, die mindestens einen hydroxyfunktionellen Polyether A1) und ein zweistufig aus einer relativ hydrophoben Komponente A2) und einer relativ hydrophilen Komponente A3) aufgebautes hydroxyfunktionelles Vinylpolymerharz enthalten. Diese hydroxyfunktionellen Vinylpolymerisate sind Sekundärdispersionen, die im homogenen organischen Medium in Gegenwart von niedermolekularen, flüchtigen Lösungsmitteln und den genannten hydroxyfunk- tionellen Polyethern A1) durch radikalische Polymerisation hergestellt und an- schließend in einer wässrigen Phase zusammen mit Neutralisationsmitteln dispergiert werden, Die destillative Entfernung der organischen Colösemittel aus diesen Binde- mitteldispersionen ist zwar grundsätzlich möglich, bei der Beschichtung von Sub- straten wird jedoch der zusätzliche Einsatz von Colösemitteln in den Binde- mittel/Vemetzer-Systemen als Hilfsmittel für eine bessere Verträglichkeit der Kom- ponenten (Bindemittel und Vernetzer) sowie für eine bessere Filmbildung als unver- meidbar angesehen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand somit in der Bereitstellung von Polyoldispersionen als Bindemitttel für wässrige 2K-PUR-Systeme, bei denen eine zusätzliche Zugabe von Colösern nicht notwendig ist und diese als Lacke für beliebige Substrate einsetzbar sind.

Es wurde überraschenderweise gefunden, dass beim Einsatz hydroxyfunktioneller Vinylpolymerisate des Primärdispersionstyps zusammen mit hydroxyfunktionellen, hydrophoben, also wasserunlöslichen Polyethern und unverkappten Polyisocyanaten als Vernetzern keine flüchtigen Colösemittel in wässrigen 2K-PUR-Systemen mehr nötig sind, um eine gute Verträglichkeit zwischen der Polyol-und der Polyiso- cyanatkomponente sowie eine ausgezeichnete Filmbildung nach Applikation des 2K- PUR-Systems zu erreichen.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung wässriger Zweikom- ponenten-Polyurethan-Systeme, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt eine Polyolkomponente a), aufgebaut aus einem hydrophoben Kern-Polymerisat mit einer Glastemperatur von 40° bis 100°C, bevorzugt 40° bis 80°C, auf welchem ein hydrophiles Schalen-Polymerisat mit einer Glastemperatur von-100° bis + 25°C, bevorzugt-50° bis + 20°C, mittels Emulsionspolymerisation in wässriger Phase aufgepfropft ist, hergestellt wird und eine hydroxylgruppenhaltige Polyetherkom- ponente b) vor, während oder nach der Polymersisation der Komponente a) zuge- geben und anschließend in einem zweiten Schritt eine Polyisocyanatkomponente c) zugemischt wird.

Bevorzugt wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren kein Colöser zugesetzt.

Bei der Polyolkomponente a) handelt es sich um hydroxyfunktionelle Copolymeri- sate des Hydroxylzahlbereichs von 10 bis 264 mg KOH/g Festharz, bevorzugt 30 bis 150 mg KOH/g Festharz des Säurezahlbereichs von 3 bis 55 mg KOH/g Festharz, bevorzugt 4 bis 30 mg KOH/g Festharz, wobei sich die Säurezahl sowohl auf freie,

nicht neutralisierte Säuregruppen als auch auf neutralisiert vorliegende Säuregruppen bezieht. Geeignete Säuregruppen sind z. B. Carboxyl-und/oder Sulfonsäuregruppen.

Bevorzugt sind Carboxyl-bzw. Carboxylatgruppen. Der Gehalt an chemisch gebun- denen Carboxylat-und/oder Sulfonatgruppen liegt im Bereich von 5 bis 98, bevor- zugt 7 bis 53 Milliäquivalenten pro 100 g Feststoff.

Die Polyolkomponente a) weist im Allgemeinen ein nach der Methode der Gelper- meationschromatographie unter Verwendung von Polystyrol als Standard ermittel- bares Molekulargewicht Mn von 5 000 bis 300 000, bevorzugt von 10 000 bis 200 000 und ein Molekulargewicht Mw von 30 000 bis 2 000 000, bevorzugt von 40 000 bis 500 000 g/mol auf. Bei diesen Molgewichtsbestimmungen werden vemetzte Polymeranteile, z. B. Mikrogele, nicht berücksichtigt.

Die Polyolkomponente a) enthält A) 0,5 bis 7 Gew. -%, bevorzugt 0,5 bis 5 Gew. -%, besonders bevorzugt 0,7 bis 3,0 Gew. -% Acrylsäure und/oder Methacrylsäure, B) 5 bis 75 Gew. -%, bevorzugt 20 bis 70 Gew. -%, besonders bevorzugt 30 bis 60 Gew. -% Methylmethacrylat und/oder Styrol, C) 3 bis 40 Gew. -%, bevorzugt 10 bis 40 Gew. -%, besonders bevorzugt 20 bis 30 Gew. -% eines oder mehrerer Cl 8-Alkylacrylate und/oder C2 8-Alkyl- methacrylate, D) 2 bis 74 Gew. -%, bevorzugt 5 bis 50 Gew. -%, besonders bevorzugt 10 bis 30 Gew. -% eines oder mehrerer monohydroxyfunktioneller Alkylacrylate und/oder Alkylmethacrylate, E) 0 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 15 Gew. -%, besonders bevorzugt 0 Gew.-% anderer olefinisch ungesättigter Monomerer, wobei die Summe der Komponenten 100 Gew. -% ergibt.

Als Cl 8-Alkylacrylate C) kommen beispielsweise Methylacrylat, Ethylacrylat, n- Propylacrylat, iso-Propylacrylat, n-Butylacrylat, iso-Butylacrylat, tert.-Butylacrylat,

n-Hexylacrylat, n-Octylacrylat oder 2-Ethylhexylacrylat in Betracht. Bevorzugt sind n-Butylacrylat, n-Hexylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, besonders bevorzugt n-Butyl- und/oder 2-Ethylhexylacrylat.

Geeignete C28-Alkylmethacrylate C) sind beispielsweise Ethylmethacrylat, n-Butyl- methacrylat und/oder 2-Ethylhexylmethacrylat.

Als hydroxylfunktionelle (Meth) acrylate D) kommen beispielsweise 2-Hydroxy- ethyl (meth) acrylat, 2-Hydroxypropyl (meth) acrylat, 2-Hydroxyisopropyl- (meth) acryl- at, 4-Hydroxybutyl- (meth) acrylat oder beliebige Gemische dieser Monomeren in Betracht. Bevorzugt werden 2-Hydroxyethylmethacrylat und das technische Gemisch aus 2-Hydroxypropyl-und 2-Hydroxyisopropylmethacrylat, allgemein als Hydroxy- propylmethacrylat bezeichnet.

Die weiteren Monomerbausteine E) können substituierte Styrolabkömmlinge, wie beispielsweise die isomeren Vinyltoluole, a-Methylstyrol, Propenylbenzol, C5-C2- Cycloalkyl (meth) acrylate, Isobornyl (meth) acrylat, Vinylester wie Vinylacetat,-pro- pionat bzw. -versatat oder Vinylsulfonsäure sein.

Die Herstellung der Polyolkomponente a) erfolgt direkt in wässriger Phase nach dem prinzipiell bekannten Verfahren der Emulsionspolymerisation, wie z. B. in B. Vollmert, "Grundriss der Makromolekularen Chemie", Band 1, S. 181 ff., Vollmert Verlag 1988, Karlsruhe, oder in H. G. Elias, "Makromoleküle", Bd. 2, S. 93 ff, Hüthig & Wepf Verlag Basel, Heidelberg, New York 1992, zusammen- gefasst.

Als Radikalstarter geeignet sind z. B. Peroxodisulfate, wie Kalium-oder Ammonium- peroxodisulfat. Es können aber auch Redoxsysteme wie z. B. Ammoniumperoxodi- sulfat/Natriumhydroxymethansulfinat (Rongalit@C, BASF AG, Ludwigshafen) /Eisensulfat oder t-Butylhydroperoxid/Rongalit@C/Eisensulfat als Radikalstarter ein- gesetzt werden.

Bei der Herstellung der Polyolkomponente a) nach dem Prinzip der Emulsionspoly- merisation können auch externe Emulgatoren wie beispielsweise anionische Emul- gatoren, z. B. solche auf Alkylsulfat-Basis, Alkylarylsulfonate, Alkylphenolpoly- ethersulfate, wie z. B. in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Erweiterungs-und Folgebände, 4. Auflage, Band E 20,1987 (Teil 1, Seiten 259 bis 262) angegeben oder Alkylpolyethersulfate, Sulfosuccinate oder nichtionische Emul- gatoren, wie z. B. die Alkoxylierungs-insbesondere Ethoxylierungsprodukte von Alkanolen, Phenolen oder Fettsäuren mitverwendet werden, die im Anschluss an die Herstellung der Polyolkomponente a) in dem erfindungsgemäßen 2K-PUR-System verbleiben und als Hilfs-und Zusatzmittel d) angesehen werden können.

Im Falle des Vorliegens derartiger Emulgatoren genügt oftmals eine bereits sehr geringe Neutralisation der vorliegenden Säuregruppen zur Gewährleistung der Homogenität der Lösungen oder Dispersionen der Polyolkomponente a). Die den- noch zumindest in geringer Konzentration eingesetzten Neutralisationsmittel können dem System bereits während der Emulsionspolymerisation einverleibt werden. Daher kann im Fall von nur geringen Konzentrationen an salzartigen Gruppen die Lös- lichkeit oder Dispergierbarkeit der Polyolkomponente a) in Wasser durch Mitver- wendung von externen Emulgatoren erleichtert werden. Auf jeden Fall muss die Wasserverdünnbarkeit der Copolymerisate entweder als Dispersion oder kolloid-bis rnolekulardisperse"Lösung"gewährleistet sein.

Das Verfahren zur Herstellung der Polymerpolyolkomponenten a) erfolgt mindestens zweistufig, wobei in der ersten Polymerisationsstufe durch eine radikalisch initiierte Polymerisation ein relativ hart eingestelltes Polymerisat, d. h. mit einer Glastempe- ratur von 40° bis 100°C, bevorzugt von 40° bis 80°C, als Pfropfgrundlage hergestellt wird, auf die in einer zweiten Polymerisationsstufe ein relativ weich eingestelltes Polymerisat, d. h. mit einer Glastemperatur von-100° bis + 25°C, bevorzugt von-50° bis + 20°C, als Auflage z. B. analog der DE-A 19 858 732, S. 3, Z. 30 aufgepfropft wird. Hierbei können sowohl die erste Polymerisationsstufe als auch die zweite

Pfropfstufe mit relativ hydrophil eingestellten Mondmermischungen (d. h. mit Säure- gruppen enthaltenden Comonomeren) durchgeführt werden.

Bevorzugt ist jedoch ein Verfahren, bei dem in wässriger Phase zunächst ein relativ hydrophobes, hart eingestelltes Polymerisat als Pfropfgrundlage, das keine Säure- gruppen enthält, durch eine radikalisch initiierte Polymerisation in Gegenwart eines externen Emulgators hergestellt wird, auf die in einer zweiten nachfolgenden Polymerisationsstufe eine hydrophilere, weicher eingestellte Stufe, die Carboxyl- gruppen enthält, aufgepfropft wird.

Möglich sind auch mehrere hintereinander erfolgende Polymerisationsstufen, wobei die aufeinander folgenden Stufen zu immer hydrophileren sowie zunehmend weicher eingestellten Polymerisaten führen. Möglich ist natürlich auch eine sogenannte Gradientenfahrweise, bei der eine Veränderung der Hydrophilie und der Polymerisat- härte (gemessen mittels der Glastemperatur) im Verlauf des Zulaufverfahrens konti- nuierlich erfolgt, wie z. B. in der WO-A 98/12230 auf der S. 8, Z. 25 ff beschrieben.

Die einpolymerisiert vorliegenden ungesättigten Säuren A) und gegebenenfalls E) werden nach beendeter Polymerisation mindestens teilweise neutralisiert, so dass die resultierenden anionischen Gruppen die Löslichkeit oder Dispergierbarkeit der Polyolkomponente a) in Wasser gewährleisten. Dabei sollten 5 bis 100 % der ein- polymerisiert vorliegenden Säuregruppen in mit aliphatischen Aminen oder mit Ammoniak neutralisierter Form vorliegen.

Zur zumindest teilweisen Neutralisation der einpolymerisiert vorliegenden Säure- gruppen kommen Ammoniak oder aliphatische Amine wie beispielsweise Triethyl- amin, Dimethylethanolamin, Diethylethanolamin, Triethanolamin oder beliebige andere aliphatische Amine des Molekulargewichtsbereichs 31 bis 200 g/mol in Betracht. Bevorzugt werden Amoniak, Triethylamin oder Dimethylethanolamin ein- gesetzt.

Im Idealfall hat man dann letztendlich ein Kern-Schale-Polymerisat mit einem hydrophoben, relativ harten Kern und einer hydrophilen, relativ weichen Schale vorliegen.

Die in wässrige Phase vorliegende Polyolkomponente a) weist im Allgemeinen Feststoffgehalte von 20 bis 60 Gew. %, bevorzugt von 30 bis 50 Gew. %, pH-Werte von 6 bis 10, bevorzugt von 6,5 bis 8,5, Viskositäten von 5 bis 5000 mPas, bevorzugt von 5 bis 2000 mPas (gemessen bei 23°C und einer Scherrate von 45,4 s-l) und mittlere Teilchendurchmesser von 50 bis 300 nm, bevorzugt von 70 bis 200 nm (gemessen mit Laserkorrelationsspektroskopie) auf.

Geeignete hydroxyfunktionelle Polyether b) weisen OH-Funktionalitäten von 1,8 bis 6,0, bevorzugt 2,0 bis 4,0, OH-Zahlen von 50 bis 700, bevorzugt von 100 bis 600 mg KOH/g Feststoff und Molekulargewichte Mn von 106 bis 4 000 g/mol, bevorzugt von 200 bis 3500 auf, wie z. B. Alkoxylierungsprodukte hydroxyfunktioneller Starter- moleküle wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Butandiol, Hexandiol, Trimethylol- propan, Glycerin, Pentaerythrit, Sorbit oder Gemische dieser und auch anderer hydroxyfunktioneller Verbindungen mit Propylenoxid oder Butylenoxid. Bevorzugt als Polyetherkomponente b) sind Polypropylenoxidpolyole mit einem Molekular- gewicht von 300 bis 4000 g/mol. Hierbei können die besonders niedermolekularen Polyetherpolyole bei entsprechend hohen OH-Gehalten wasserlöslich sein.

Besonders bevorzugt sind jedoch wasserunlösliche Polypropylenoxidpolyole.

Die Polyisocyanatkomponente c) weist eine Viskosität von 5 bis 12000 mPas, bevor- zugt 50 bis 10.000 mPas auf und kann hierbei sowohl cl) hydrophoben, nichthydrophilierten Charakter als auch c2) hydrophilierten Charakter besitzen.

Wird eine nichthydrophilierte, in Wasser unlösliche oder nicht dispergierbare Poly- isocyanatkomponente cl) in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt, ist eine

gute Dispergierwirkung nur mittels eines hochwirksamen Dispergieraggregats, z. B. mit einem Düsenstrahldispergator gemäß der EP-A 0 685 544 möglich. Hiermit werden nach der Applikation des Films höchstmögliche Chemikalien-und Wasser- festigkeiten des 2K-PUR-Systems erzielt.

Soll die Polyisocyanatkomponente c) jedoch mit einfacheren Dispergieraggregaten wie z. B. einem Dissolver oder möglicherweise sogar manuell wirksam und feinteilig mit den Polyolkomponenten a) und b) dispergiert werden, so ist eine nichtionische oder eine anionische Hydrophilierung von c) unbedingt erforderlich. Der Einsatz von hydrophilierten Polyisocyanaten c2) oder von Mischungen von cl) mit c2) mit guter Dispergierbarkeit in der wässrigen Phase ist somit bevorzugt.

Als Komponente c) geeignete Polyisocyanate sind insbesondere die sogenannten "Lackpolyisocyanate"mit aromatisch, aliphatisch oder cycloaliphatisch gebundenen Isocyanatgruppen, wobei die aliphatischen oder cycloaliphatischen Polyisocyanate bevorzugt sind.

Als bevorzugte Polyisocyanate c) sind beispielsweise"Lackpolyisocyanate"auf Basis von Hexamethylendiisocyanat oder von l-Isocyanato-3, 3, 5-trimethyl-5- isocyanatomethylcyclohexan (IPDI) und/oder Bis (isocyanatocyclohexyl)-methan, insbesondere solche, welche ausschließlich auf Hexamethylendiisocyanat basieren geeignet.

Unter"Lackpolyisocyanaten"auf Basis dieser Diisocyanate sind die an sich bekannten Biuret-, Urethan-, Uretdion-, Allophanat-und/oder Isocyanuratgruppen aufweisenden Derivate dieser Diisocyanate zu verstehen, die im Anschluss an ihre Herstellung in bekannter Weise, bevorzugt durch Destillation von überschüssigem Ausgangsdiisocyanat bis auf einen Restgehalt von weniger als 0,5 Gew. -% befreit worden sind. Bevorzugte aliphatische Polyisocyanate sind Biuretgruppen auf- weisende Polyisocyanate auf Basis von Hexamethylendiisocyanat, die aus Gemischen von N, N', N"-Tris- (6-isocyanatohexyl)-biuret mit untergeordneten

Mengen seiner höheren Homologen bestehen, sowie die den genannten Kriterien entsprechenden cyclischen Trimerisate von Hexamethylendiisocyanat, die im wesentlichen aus N, N', N"-Tris- (6-isocyanatohexyl)-isocyanurat im Gemisch mit untergeordneten Mengen an seinen höheren Homologen bestehen. Besonders bevorzugt werden entsprechende Gemische aus Uretdion-und/oder Isocyanuratgruppen aufweisenden Polyisocyanaten auf Basis von Hexamethylendiisocyanat, wie sie durch katalytische Oligomerisierung von Hexamethylendiisocyanat unter Verwendung von Trialkylphosphinen entstehen.

Ganz besonders bevorzugt sind die zuletzt genannten Gemische einer Viskosität bei 23°C von 50 bis'500 mPas und einer zwischen 2,2 und 5,0 liegenden NCO- Funktionalität. Möglich ist aber auch der Einsatz von monomeren Polyisocyanaten wie z. B. 4-Isocyanatomethyl-1, 8-octandiisocyanat.

Ebenfalls geeignet sind sog."Lackpolyisocyanate"auf Basis von 2,4-Diisocyanato- toluol oder dessen technische Gemische mit 2, 6-Diisocyanatotoluol oder auf Basis von 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan bzw. dessen Gemische mit seinen Isomeren und/oder höheren Homologen. Derartige aromatische Lackpolyisocyanate sind beispielsweise die Urethangruppen aufweisenden Isocyanate, wie sie durch Um- setzung von überschüssigen Mengen an 2, 4-Diisocyanatotoluol mit mehrwertigen Alkoholen wie Trimethylolpropan und anschließender destillativer Entfernung des nicht umgesetzten Diisocyanat-Überschusses erhalten werden. Weitere aromatische Lackpolyisocyanate sind beispielsweise die Trimerisate der beispielhaft genannten monomeren Diisocyanate, d. h. die entsprechenden Isocyanatoisocyanurate, die eben- falls im Anschluss an ihre Herstellung vorzugsweise destillativ von überschüssigen monomeren Diisocyanaten befreit worden sind.

Grundsätzlich möglich ist auch die Verwendung von unmodifizierten Polyiso- cyanaten der beispielhaft genannten Art, falls diese den gemachten Ausführungen bezüglich der Viskosität entsprechen.

Die Polyisocyanatkomponente c) kann im übrigen aus beliebigen Gemischen der beispielhaft genannten Polyisocyanate bestehen.

Bevorzugt ist der Einsatz von hydrophilierten Polyisocyanaten c2), die durch nicht- ionische und/oder anionische Hydrophilierung der oben genannten hydrophoben Polyisocyanate hergestellt werden können.

Die nichtionische Hydrophilierung der Polyisocyanatkomponente c) erfolgt im Allgemeinen durch Modifizierung eines unmodifizierten hydrophoben Polyisocyanats mit einem Polyethermonoalkohol z. B. gemäß EP-A 0 540 985, S. 3, Z 55-S. 4 Z. 5 und EP-A 0 959 087, S. 3Z. 39-51.

Eine anionische Hydrophilierung der Komponente c) kann durch Phosphat-, Sulfat- oder Sulfonatgruppen erfolgen. Bevorzugt ist hierbei der Einsatz von Sulfonat- gruppen, die im Polyisocyanat in chemisch gebundener Form vorliegen. Diese können z. B. durch die Umsetzung von Polyisocyanaten mit Sulfonatgruppen ent- haltenden Verbindungen, die zusätzlich noch mindestens eine gegenüber NCO- Gruppen reaktive Gruppe tragen, hergestellt werden. Beispielhaft hierfür seien Umsetzungsprodukte von Polyisocyanaten mit 3- (Cyclohexylamino)-propansulfon- säure genannt. Die Sulfonsäure-bzw. Sulfonatgruppen können dabei in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew. %, bezogen auf das Polyisocyanat, vorhanden sein.

Prinzipiell möglich ist auch der Einsatz von mischhydrophilierten Polyisocyanaten, wie sie z. B. in der EP-A 0 510 438, S. 2 Z. 56-S. 3, Z. 5 beschrieben sind. Hierbei erfolgt eine gleichzeitige Hydrophilierung mit nichtionischen Polyethergruppen und anionischen oder potentiell, d. h. zur Ausbildung einer ionischen Gruppe befähigten Gruppe, bevorzugt mit anionischen Carboxylgruppen.

Geeignete Hilfs-und Zusatzmittel d) sind beispielsweise Pigmente, Füllstoffe, Verlaufsmittel, Verdicker, Entschäumer, Entlüfter und dergleichen.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen wässrigen Zweikomponenten-Polyurethan- Systeme erfolgt im Allgemeinen durch einfaches Verrühren der Einzelkomponenten a), b) und c) auf manuelle Weise oder durch Rührereinwirkung oder gegebenenfalls bei schwer zu dispergierenden 2K-Systemen mit einem Düsenstrahldispergator, wobei die Mengenverhältnisse so gewählt werden, dass NCO/OH-Äquivalentverhält- nisse von 0,2 : 1 bis 5 : 1, bevorzugt 0,7 : 1 bis 3 : 1, resultieren.

Hierbei ist es grundsätzlich möglich, die hydroxylhaltige Polyetherkomponente b) bereits vor oder während der Polymerisation von a) zuzusetzen. Wird die Kompo- nente b) der Polyolkomponente a) schon vor der Polymerisation einverleibt, so er- folgt der Zusatz im Falle einer Emulsionspolymerisation bereits in der wässrigen Vorlage, gegebenenfalls zusammen mit einem anionischen Emulgator.

Bevorzugt wird die Komponente a) mit 1,0 bis 30,0 Gewichts-% des hydroxy- funktionellen Polyethers b) als Reaktiwerdünner kombiniert.

Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass die Polyetherkomponente b) während der Zulaufpolymerisation von a) einge- setzt wird, an welcher sich dann die Zugabe zum zulaufenden Monomergemisch oder im Falle ausreichender Wasserdispergierbarkeit bzw. -löslichkeit zu der wässrigen zulaufenden Initiatorlösung anschließt. Besonders bevorzugt ist der Einsatz der Polyetherkomponente b) im Monomerzulauf bei der Herstellung der Pfropfauflage des weiter oben beschriebenen Pfropfpolymerisats.

Grundsätzlich möglich ist auch die Zugabe der Polyetherkomponente b) zur Polyolkomponente a) nach beendeter Polymerisation z. B. während der Neutrali- sation. Diese Verfahrensvariante ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn die beiden Polyolkomponenten a) und b) gut miteinander verträglich sind, da es sich in diesem Falle um reine Mischungen aus a) und b) handelt.

Die Verträglichkeit zwischen der Polyisocyanatkomponente c) und der Summe der Polyolkomponenten a) und b) und damit auch die leichtere Dispergierbarkeit des aus diesen Komponenten hergestellten wässrigen 2K-PUR-Systems wird erheblich gesteigert, wenn die Polyisocyanatkomponente c) entweder nichtionisch oder anio- nisch hydrophiliert worden ist. Bevorzugt ist daher die manuelle Dispergierung oder die Dispergierung mit einfachen Rühraggregaten, wie z. B. einem Dissolver.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch wässrige Zweikomponenten-Poly- urethan-Systeme erhältlich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.

Zur Herstellung von Beschichtungsmitteln können den erfindungsgemäßen wässrigen 2K-PUR-Systeme gegebenenfalls weitere Hilfs-und Zusatzmittel d) der Lacktechnologie einverleibt werden. Hierzu gehören beispielsweise auch weitere Mengen an Wasser zwecks Einstellung der geeigneten Verarbeitungsviskosität der erfindungsgemäßen 2K-PUR-Systeme. Die erfindungsgemäßen 2K-PUR-Systeme können somit als Beschichtungsmittel, wie z. B. Lacke oder Klebstoffe verwendet werden.

Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Beschichtungsmittel ent- haltend die erfindungsgemäßen wässrigen 2K-PUR-Systeme.

Im erfindungsgemäßen Verfahren werden keine organischen Lösemittel mit der Harz-oder Härterkomponente oder in der Lackformulierung zugesetzt. Allerdings werden einige handelsübliche Lackhilfs-und Zusatzstoffe gelöst in organischen Lösemitteln angeboten, sodass bei Verwendung solcher Additive geringe Mengen organischer Colöser in die Lacke eingebracht werden. Die erfindungsgemäßen wässrigen Beschichtungsmittel können somit gegebenenfalls weniger als 2 Gew. %, bevorzugt weniger als 1 Gew. %, besonders bevorzugt weniger als 0,5 Gew. % organische Colöser enthalten.

Die Beschichtungsmittel, enthaltend die erfindungsgemäßen 2K-PUR-Systeme, können nach allen technisch üblichen Methoden wie z. B. Spritzen, Tauchen oder Streichen auf beliebige Untergründe wie z. B. Holz, Metall, Kunststoff und mineralische Untergründe sowie aus Kunstharzbeschichtungen auf EP-und PU-Basis als Substrat aufgetragen und bei Temperaturen von 0°C bis 180°C getrocknet werden. Bevorzugt sind Härtungstemperaturen zwischen 15°C und 80°C.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung beschichteter Substrate, dadurch gekennzeichnet, dass als Beschichtungsmittel die erfindungsgemäßen 2K-PUR-Systeme eingesetzt werden. Bevorzugte Substrate sind dabei mineralische Untergründe sowie Kunstharzbeschichtungen auf EP-und PU- Basis. Hierbei ist die besonders hohe Beständigkeit der ausgehärteten Lacke gegen wässrige Chemikalien zu beobachten.

Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Substrate beschichtet mit Beschichtungsmitteln enthaltend die erfindungsgemäßen wässrigen Zweikompo- nenten-Polyurethan-Systeme.

Die experimentell gefundenen Säurezahlen liegen im Allgemeinen deutlich höher als die den obigen Einbauverhältnissen entsprechenden theoretischen Werten, was sowohl auf hydrolytische Vorgänge als auch auf ionische Gruppen der Emulgatoren und. Initiatorbruchstücke zurückgeführt werden kann.

Beispiele Polvisocyanat 1 Isocyanurat-Urethan-und Allophanatgruppen enthaltendendes hydrophiliertes Polyisocyanat auf Basis von 1, 6-Diisocyanatohexan (HDI) mit einem NCO-Gehalt von 16,2 % und einer Viskosität (23°C, 100 % ig) von 6800 mPa*s (Bayhydur VP LS 2336, Bayer AG, Leverkusen, DE).

Polyisocyanat 2 Isocyanurat-Urethan-und Allophanatgruppen enthaltendendes hydrophiliertes Polyisocyanat auf Basis von 1,6-Diisocyanatohexan (HDI) mit einem NCO-Gehalt von 18, 1 % und einer Viskosität (23°C, 100 % ig) von 4500 mPa*s (Bayhydur VP LS 2319, Bayer AG, Leverkusen, DE) Polyisocyanat 3 Isocyanurat-und Urethangruppen enthaltendendes hydrophiliertes Polyisocyanat auf Basis von 1, 6-Diisocyanatohexan (HDI) mit einem NCO-Gehalt von 17,3 % und einer Viskosität (25°C, 100 % ig) von 3000 mPa*s (Bayhydur XP 7063, Bayer Corp., USA).

Polvmernolvol 1 (Vergleichsbeispiel mit Kern-Schale-Aufbau, aber ohne Poly- etherpolvol) In einem 3 1-Glasreaktor mit wirksamen Blattrührer, Gaseinlass und-auslass, einem Rückflusskühler sowie einer Temperiervorrichtung, die eine isotherme Fahrweise gewährleistet, werden 12,5 g einer 80 gewichts-% igen, wässrigen Paste eines Emul-

gators A (Ammoniumsalz des Monoesters eines Cl2 l8-Fettalkoholpolyethylenoxids mit einem Polymerisationsgrad von ca. 3 ; Emulgator 951, Bayer AG, Leverkusen, DE) und 720 g entionisiertes Wasser vorgelegt (Lösung I). Nach gründlicher Spülung des Ansatzes mit Stickstoff wird die Vorlage auf eine Temperatur von 80°C erwärmt.

Währenddessen wird ein kontinuierlicher Stickstoffstrom oberhalb des Flüssigkeits- pegels aufrecht erhalten. Anschließend werden die Mischung II und die Lösung III innerhalb von ca. 5 min zudosiert.

II. Hydroxypropylmethacrylat : 8,3 g Methylmethacrylat : 30 g Styrol : 45 g n-Butylacrylat : 14,7 g III. Ammoniumperoxodisulfat : 0,3 g entionisiertes Wasser : 17 g Nach einer Reaktionszeit von 30 min, in der eine sogenannte"in situ"-Saat erzeugt wird, werden die Mischung IV in 2 h und die Lösung V in 4 h unterhalb des Flüssig- keitsspiegels, also im getauchten Zustand, zudosiert.

IV. Hydroxypropylmethacrylat : 37,4 g Methylmethacrylat : 135,1 g Styrol : 202,6 g n-Butylacrylat : 65,9 g V. Ammoniumperoxodisulfat : 3,0 g Emulgator A (s. o., 80 % ig) : 12,5 g entionisiertes Wasser : 600 g

Sofort nach Beendigung des Monomerstroms IV wird mit der Dosierung des Monomerstroms VI begonnen. Dieser Monomerstrom wird ebenfalls in 2 h zudosiert, so dass die Mengenströme V und VI beide gleichzeitig beendet sind.

VI. Acrylsäure : 10,0 g Hydroxypropylmethacrylat : 123,3 g Methylmethacrylat : 34,9 g Styrol : 52,4 g n-Butylacrylat : 220,4 g Danach wird 1 h nachgerührt und anschließend mit der Lösung VII nachaktiviert.

VII. Ammoniumperoxodisulfat : 1,0 g entionisiertes Wasser : 10, 0 g Es wird 4 h nachgerührt, auf Raumtemperatur abgekühlt und anschließend mit der Mischung VIII neutralisiert.

VIII. Ammoniak (25 % ige wässrige Lösung) : 7, 5 g entionisiertes Wasser : 10, 0 g (berechneter Neutralisationsgrad bezogen auf die Carboxylgruppen : 79,4 %) Anschließend wird abgelassen und filtriert.

Die physikalisch-chemischen Eigenschaften dieser Dispersion lauten : Feststoffgehalt : 42,0 Gew. -% pH-Wert : 7,3 Viskosität (23°C ; D = 42s-') : < 100 mPas mittlerer Teilchendurchmesser (LKS) : 91 nm Säurezahl : 7,3 mgKOH/g Dispersion

Polymerpotyo ! 2 (erfindungsgemäß) analog Beispiel 1, jedoch mit Zugabe eines Polyethers bei der Polymerisation der Pfropfauflage Die Herstellung dieses Polymerpolyols erfolgte wie im Beispiel des nicht erfindungs- gemäßen Polymerpolyols 1 ; die Zusammensetzung des Monomergemischs VI, das nach der Polymerisation die Pfropfauflage bildet, wurde folgendermaßen geändert : VI. Acrylsäure : 10,0 g Hydroxypropylmethacrylat : 123,3 g Methylmethacrylat : 34, 9 g Styrol : 52,4 g n-Butylacrylat : 170, 4 g Polyether-Desmophen° 550 U (Bayer AG, Leverkusen, DE) : 50,0 g (Polyether-Desmophen'!'550 U, Bayer AG, Leverkusen, DE, ist ein auf Trimethylol- propan gestartetes Polypropylenoxid mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht Mn von 437 g/mol und einer OH-Zahl von 385 mg KOH/g Festharz ; der Neutrali- sationsgrad beträgt hier 100% bezogen auf die Carboxylgruppen).

Die physikalisch-chemischen Eigenschaften dieser Dispersion lauten : Feststoffgehalt : 41, 8 Gew.-% pH-Wert : 8,0 Viskosität (Schergradient D = 45, 4 s-I ; T = 23°C) : 14 mPa*s mittlere Teilchendurchmesser (LKS) : 106 nm Säurezahl : 6,8 mg KOH/g Dispersion Glastemperatur (DSC-Methode) : 11, 5°C/66, 0°C (d. h. es sind deutlich 2 Glasübergänge erkennbar)

Polymerpolvole, Beispiele 3-7 (erfindunsssemäß) In einem 3 1-Glasreaktor mit einem wirksamen Blattrührer, Gaseinlass und-auslass, einem Rückflusskühler sowie einer Temperiervorrichtung, die eine isotherme Fahr- weise gewährleistet, werden die Lösungen I (vgl. Tab. 1) vorgelegt und mit Stickstoff gründlich gespült. Danach wird die Vorlage 1 unter Rühren bei ca. 200 U/inin auf eine Temperatur von 80°C erwärmt. Währenddessen wird ein kontinuierlicher Stick- stoffstrom oberhalb des Flüssigkeitspegels aufrecht erhalten. Anschließend werden die Mischungen II und die Lösungen III (vgl. Tab. 1) innerhalb von ca. 5 min zur Vorlage 1 zudosiert.

Nach einer Reaktionszeit von 30 min werden die Mischungen IV (vgl. Tab. 1) in 2 h und die Lösungen V (vgl. Tab. 1) in 4 h im getauchten Zustand zu der in situ-Saat zudosiert.

Sofort nach der Beendigung der Monomerströme IV (vgl. Tab. 1) wird mit der Dosierung der Monomerströme VI begonnen. Diese Monomerstöme VI werden ebenfalls in 2 h zudosiert.

Danach wird 1 h nachgerührt und anschließend mit der Lösung VII (vgl. Tab. l) nachaktiviert.

Daraufhin wird 4 h nachgerührt, auf Raumtemperatur abgekühlt und anschließend mit den Mischungen VIII (vgl. Tab. 1) neutralisiert. Anschließend wird abgelassen und durch ein Polyamidtuch mit einer Maschenweite von 100 um filtriert.

Die Dispersionen 3-7 weisen die in der Tabelle 1 aufgelisteten physikalisch- chemischen Kenndaten auf.

Tabelle 1 : Zusammensetzung und physikalisch-chemische Eigenschaften der Polyoldispersionen 3-7 Beisp. 3 Beisp. 4 Beisp. 5 Beisp. 6 Beisp. 7 [g] [g] Igl [g] [g] Vorlage I : Emulgator A* 5,0 4,0 2,0 1,0 1, 0 ention. Wasser 720 720 720 720 720 Monomermischung II (in situ- Saat) : 8,3 8,3 8,3 8,3 8,3 Hydroxypropylmethacrylat 30,0 30,0 30,0 30,0 30,0 Methylmethacrylat 45,0 45,0 45, 0 45, 0 45,0 Styrol 14,7 14,7 14, 7 14,7 14,7 n-Butylacrylat Initiatorlösung III (in situ-Saat) : Ammoniumperoxodisulfat 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 entionisiertes Wasser 17,0 17,0 17,0 17,0 17,0 Monomerstrom IV (Zulauf) : Hydroxypropylmethacrylat 37, 4 37, 4 37, 4 37, 4 37, 4 Methylmethacrylat 135, 1 135,1 135,1 135, 1 135,1 Styrol 202,6 202,6 202,6 202,6 202,6 n-Butylacrylat 65, 9 65,9 65,9 65,9 65,9 Initiator/Emulgatorzulauf V : Ammoniumperoxodisulfat 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 Emulgator A * 20,0 21,0 23,0 24,0 24,0 entionisiertes Wasser 600 600 600 600 600 Monomerstrom VI (Zulauf) : Acrylsäure 10,0 20,0 10,0 10,0 10,0 Hydroxypropylmethacrylat 123, 3 123,3 123,3 123,3 123,3 Methylmethacrylat 34,9 24,9 34,9 34,9 34,9 Styrol 52,4 52,4 52,4 52,4 52,4 Beisp. 3 Beisp. 4 Beisp. 5 Beisp. 6 Beisp. 7 [g] [g] [g] [g] [g] n-Butylacrylat 170,4 170,4 170,4 170,4 170,4 Polyether-Desmophen# 550 U 50,0 50, 0 Polyether-Desmophen L 400 50,0 Polyether-Desmophen 1600 U 50,0 Polyether-Desmophen# 3600 50,0 Nachaktivatorlösung VII : Ammoniumperoxodisulfat 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 entionisiertes Wasser 10, 0 10, 0 10, 0 10, 0 10, 0 Neutralisationslösung VIII : Ammoniak (25 % ig wässrig) 9,4 15, 0 9,4 9,4 9,4 entionisiertes Wasser 10, 0 10, 0 10, 0 10, 0 10, 0 Feststoffgehalt [Gew. -%] 42,1 42, 3 42,1 41, 8 42,0 pH-Wert 8, 0 7, 3 7, 5 7, 7 7, 4 Viskosität (23°C ; D = 45,4 s-1 32 118 20 22 18 [mPa*s] mittl. Teilchendurchmesser (LKS) 110 125 160 135 136 [nm] Säurezahl [mg KOH/g Dispersion] 7,4 11,6 6,7 7,4 7,5

* Emulgator A siehe Vergleichsbeispiel Polymerpolyol 1 Polyether-Desmophen 550 U : Bayer AG, Lev, DE, Polypropylenoxid-Polyol mit Man = 437 g/mol, Funktionalität f= 3 Polyether-Desmophen# L 400 : Bayer AG, Lev, DE, Polypropylenoxid-Polyol mit Mn = 561g/mol, OH-Zahl : 200 mg KOH/g FH (f=2) Polyether-Desmophen0 1600 U : Bayer AG, Lev, DE, Polypropylenoxid-Polyol mit Mn = 1 000 g/mol Polyether-Desmophen 3600 : Bayer AG, Lev, DE, Polypropylenoxid-Polyol mit Mn = 2 000 g/mol, OH-Zahl : 56 mg KOH/g FH (i-2)

Polymerpolyole, Beispiele 8 und 9 (erfindunmsizemäß) Polyetherzugabe während der Neutralisation In einem 3 1-Glasreaktor mit einem wirksamen Blattrührer, Gaseinlass und-auslass, einem Rückflusskühler sowie einer Temperiervorrichtung, die eine isotherme Fahr- weise gewährleistet, werden die Lösungen 1 (vgl. Tab. 3) vorgelegt und mit Stickstoff gründlich gespült. Danach wird die Vorlage 1 unter Rühren bei ca. 200 U/min auf eine Temperatur von 80°C erwärmt. Währenddessen wird ein kontinuierlicher Stick- stoffstrom oberhalb des Flüssigkeitspegels aufrecht erhalten. Anschließend werden die Mischungen II und die Lösungen III (vgl. Tab. 3) innerhalb von ca. 5 min zur Vorlage 1 zudosiert : Nach einer Reaktionszeit von 30 min werden die Mischungen IV in 2 h und die Lösungen V (vgl. Tab. 3) in 4 h gleichmäßig im getauchten Zustand in die in situ- Saat zudosiert.

Nach der Beendigung der Monomerzuläufe IV wird sofort mit der Dosierung der zweiten Monomerströme VI begonnen.

Nach der gleichzeitigen Beendigung der Zuläufe V und VI wird 1 h nachgerührt und dann mit den Lösungen VII (vgl. Tab. 3) nachaktiviert. Anschließend wird 4 h nachgerührt, dann auf Raumtemperatur abgekühlt und mit den Mischungen VIII (vgl.

Tab. 3) neutralisiert.

Anschließend wird abgelassen und durch ein Polyamidfilter mit einer Maschenweite von 100 um filtriert.

Die Dispersionen 8 und 9 weisen die in der Tabelle 3 aufgelisteten physikalisch- chemischen Kenndaten auf.

Tabelle 2 : Zusammensetzung undphysikalisch-chemische Eigenschaften der Polyoldispersionen<BR> <BR> 8 und 9 Beispiel 8 Beispiel 9 [g] [g] Vorlage I: Emulgator A * 12, 5 12,5 ention. Wasser 720 720 Monomermischung II (in situ-Saat) : Hydroxypropylmethacrylat 8,3 8,3 Methylmethacrylat 30, 0 30, 0 Styrol 45,0 45,0 n-Butylacrylat 14,7 14,7 Initiatorlösung III (in situ-Saat) : Ammoniumperoxodisulfat 0,3 0,3 entionisiertes Wasser 17,0 17,0 Monomerstrom IV (Zulauf) : Hydroxypropylmethacrylat 37, 4 37, 4 Methylmethacrylat 13 5, 1 13 5, 1 Styrol 202,6 202,6 n-Butylacrylat 65,9 65,9 Initiator/Emulgatorstrom V (Zulauf) : 3,0 3,0 Ammoniumperoxodisulfat 12,5 12,5 Emulgator A * 600 600 entionisiertes Wasser Beispiel 8 Beispiel 9 [g] [g] Monomerstrom VI (Zulauf): Acrylsäure 10, 0 10, 0 Hydroxypropylmethacrylat 123, 3 123, 3 Methylmethacrylat 34,9 34,9 Styrol 52,4 52,4 n-Butylacrylat 70,4 20,4 Nachaktivatorlösung VII : Ammoniumperoxodisulfat 1,0 1,0 Entionisiertes Wasser 10,0 10,0 Neutralisationsgemisch VIII : Ammoniak (25 % ig wässrig) 9,4 9,4 Polyether-Desmophen 550U 150 200 Entionisiertes Wasser 10 10 Feststoffgehalt [Gew. -% 41,6 41,6 pH-Wert 7, 0 7, 1 Viskosität (23°C ; D = 45,4 s-l 10 < 100 [mPa*s] mittl. Teilchendurchmesser (LKS) 97 107 [nm] Säurezahl [mg KOH/g Dispersion] 7,0 6,6 *Emulgator A : Emulgator 951, Bayer AG, Lev, DE,

Polvmerpolvol Bsp. 10 (VerleichsbeisPiel) Dispersion ohne Kern-Schale-Aufbau In einem Glasreaktor mit wirksamen Blattrührer, Gaseinlass und-auslass, einem Rückflusskühler sowie einer Temperiervorrichtung, die eine isotherme Fahrweise gewährleistet, werden 25 g einer 80 gewichts-% igen,-wässrigen Paste eines Emulgators A (Ammoniumsalz des Monoesters eines C] 2-i8-FettaIkoholpolyethylen- oxids mit einem Polymerisationsgrad von ca. 3 ; Emulgator 951, Bayer AG, Leverkusen, DE) und 690 g entionisiertes Wasser vorgelegt (Lösung I). Nach gründ- licher Spülung des Ansatzes mit Stickstoff wird die Vorlage auf eine Temperatur von 80°C erwärmt. Währenddessen wird ein kontinuierlicher Stickstoffstrom oberhalb des Flüssigkeitspegels aufrecht erhalten. Anschließend werden die Mischung II und die Lösung III innerhalb von ca. 5 min zudosiert.

II. Acrylsäure 3, 0 g Hydroxypropylmethacrylat 34,0 g Methylmethacrylat 50,0 g n-Butylacrylat 10,0 g oc-Methylstyrol-Dimer 1, 0 g III. Ammoniumperoxodisulfat 0,5 g entionisiertes Wasser 86,0 g Nach einer Reaktionszeit von 30 min, in der eine sogenannte"in situ"-Saat erzeugt wird, werden parallel die Mischung IV und die Lösung V in 6 h unterhalb des Flüssigkeitsspiegels, also im getauchten Zustand, zudosiert.

IV. Acrylsäure 27, 0 g Hydroxypropylmethacrylat 305,0 g Methylmethacrylat 450,0 g n-Butylacrylat 81, 0 g

oc-Methylstyrol-Dimer 19,0 g V. Ammoniumperoxodisulfat 3,0 g entionisiertes Wasser 516, 0 g Danach wird 2 h nachgerührt und anschließend mit der Lösung VII nachaktiviert.

VI. Ammoniumperoxodisulfat 0,5 g entionisiertes Wasser 86,0 g Es wird 4 h nachgerührt, auf Raumtemperatur abgekühlt und anschließend mit der Mischung VII neutralisiert.

VII. Ammoniak (25 % ige wässrige Lösung) 17,0 g entionisiertes Wasser 20,0 g Anschließend wird abgelassen und filtriert.

Die physikalisch-chemischen Eigenschaften dieser Dispersion lauten : Feststoffgehalt : 43,9 Gew. -% pH-Wert : 7,0 Viskosität (23°C ; D = 42sz 150 mPas mittlerer Teilchendurchmesser (LKS) : 103 nm Säurezahl : 12,0 mg KOH/g Dispersion

Anwendunzstechnische Beispiele : Die Bezugsquellen der eingesetzten Komponenten sind dem Herstellerverzeichnis zu entnehmen Tabelle 3 : Lackbindemittel für transparente Versiegelungen mit den Polyol- dispersionen gemäß Beispiel 1 und 2 (erfindungsgemäß) sowie Beispiel 10 (Vergleich) Rohstoff Zusammensetzung in Gew.-Teile Komponente 1 : Polyoldispersion 58, 34 58, 34 58, 34-,--,- gem. Bsp. 1 Polyoldispersion-,--,--,-50, 00 50,00 gem. Bsp. 2 Polyoldispersion 58,34 gem Bsp. 10 Acrysolt) RM 8 (1) 2,33 2,33 2,33 2,00 2,00 2,33 (5 %-ig in Wasser) Foamaster 306 (2) 0,47 0,47 0,47 1,00 1,00 0, 47 Baysilone Lackadditive (3) 5,83 5,83 5,83 3,00 3,00 5, 83 3466 (10%-ig in Wasser) Demineralisiertes Wasser 11,67 11, 67 11, 67 12,00 12,00 11, 67 Methylpropylacetat ;- 4, 67 4, 67-,--,-4, 67 Komponente 2 : Polyisocyanat 1,-12, 02-,-10, 00-,- Polyisocyanat 2 10, 07-,-10, 07-,-8, 6 20,39 Zusammensetzung (in Gew. -%) : Bindemittel 39, 0 38,3 37,0 39,6 38,5 42, 6 Wassergehalt 59, 7 55, 6 56,8 58,6 59,7 51, 8 Lösemittelgehalt -;- 4, 9 5, 0 - ;- -,- 4, 5 Rohstoff Zusammensetzung in Gew.-Teile Additive 1,3 1,1 1, 1 1,7 1,7 1,0 Beurteilungskriterien: Lösemittelfreiheit des ja nein nein ja ja nein Lacks Filmoptik/Verträglichkeit n. i. O. * i. O. i. O. i. O. i. O. n. i. O. * Wasserbeständigkeit n.i.O.** n.b.** i.O. n.b.** i.O. n.i.O.

*) : Film heterogen, voller Stippen **) : nicht bestimmt Die Polyoldispersionen 1, 2 bzw. 10 werden im Dissolver vorgelegt und die in Tabelle 3 beschriebenen Additive sowie das demineralisierte Wasser ca. 15 Minuten bei ca. 5 m/s dispergiert. Man erhält einen Dispergieransatz mit praktisch unbe- grenzter Lagerstabilität. a) Im Fall der Polyoldispersionen gemäß Beispiel 1 und 10 muss ferner Methyl- propylacetat zugegeben werden, damit ein Vermischen mit dem Polyisocyanat, 1 bzw. 2 per Hand möglich wird. Ohne Zusatz des Colösers erhält man einen heterogenen, mit Stippen übersäten Film.

Nach Zugabe von Polyisocyanat 1 bzw. 2 erhält man einen transparenten, wasserverdünnbaren Zweikomponenten-Polyurethanlack, der sich, wie in Tabelle 3 beschrieben, zusammensetzt.

Die verarbeitungsfertigen Ansätze enthalten ca. 5 Gew. -% Lösemittel. Die Verarbeitungszeit liegt bei ca. 1 Stunde bei 23°C. b) Im Fall der Polyoldispersion gemäß Beispiel 2 ist das Polyisocyanat 1 bzw. 2 per Hand einmischbar. Es muss kein organischer Colöser zugesetzt werden. Man erhält einen transparenten, wasserverdünnbaren Zweikomponenten-

Polyurethanlack, der sich, wie in Tabelle 3 beschrieben, zusammensetzt. Die Verarbeitungszeit beträgt ca. 1 Stunde bei 23°C Tabelle 4 : Matte, transparente Versiegelungen mit den Polyoldispersionen gemäß Beispielen 3,4, 5,6 und 7 Rohstoff Zusammensetzung in Gew.-Teile Komponente 1 : Polyoldispersion gem. Bsp. 3 59, 5-,--,--,--,- Polyoldispersion gem. Bsp. 4 59, 5 Polyoldispersion gem. Bsp. 5-,--,-59, 5-,--,- Polyoldispersion gem. Bsp. 6-,--,--,-59, 5-,- Polyoldispersion gem. Bsp. 7 -,- -,- -,- -,- 59, 5 Drewplus# T-4201 (4) 1, 0 1, 0 1, 0 1, 0 1, 0 Hydropalat 140 (2) 0, 7 0, 7 0, 7 0, 7 0, 7 Ultralube# D - 818 (5) 4,8 4,8 4,8 4,8 4, 8 Wasser (demineralisiert)-,--,-26, 8 26,8 26,8 Deuteron# MK (6) 4,9 4,9 -,- -,- -,- Ceraflour# 920 (7) -,- -,- 4,4 4,4 4,4 Acrysol RM 8 (5% ig in H20) (1) 2, 4 2, 4 1, 2 1, 2 1, 2 Komponente 2 : Polyisocyanat 3 7, 5 7, 5 10, 0 10,0 10,0 Zusammensetzung (in Gew.-%) : Bindemittel 40, 3 40,4 32,3 31,9 32,3 Festkörpergehalt 52, 4 52, 6 40,9 40,4 40,8 Wassergehalt 45, 5 45,3 57,6 58, 0 57, 6 Additive 2, 1 2, 1 1, 6 1, 6 1, 6 Kennwerte : Trocknungzeit (grifffest) 360 360 (bei RT in Minuten) Rohstoff Zusammensetzung in Gew.-Teile Abrieb nach Taber in mg 46 53 52 (CS 10/1000 Umdrehungen) Glanz (85°) 12,4 14,1 15, 2 14, 3 15,4 Pendelhärte nach König : 86 s 84 s 79 s 73 s 76 s (nach 14 d Härtung bei RT) Chemikalienfestigkeit : (in Anlehnung an DIN 68861 Teil B) Ethanol [1 h] i. O. i. O. i. O. i. O. i. O. Wasser [9 d] i. O. i. O. i. O. i. O. i. O. Colösergehalt des Lacks « 1 % « 1 % « l% « l% « l%

Die Polyoldispersionen (gem. Beispiel 3, 4,5, 6 bzw. 7) werden im Dissolver vor- gelegt und die in Tabelle 4 beschriebenen Additive sowie das demineralisierte Wasser ca. 15 Minuten bei ca. 5 m/s dispergiert. Man erhält einen Dispergieransatz mit praktisch unbegrenzter Lagerstabilität.

Die Lacke wurden in einer Nassschichtdicke von 100 bis 800 um appliziert (ent- spricht einer Trockenschichtdicke von 40 bis 320 Rm) und trocknen innerhalb von 10 bis 20 Minuten zu klebfreie Filmen auf. Der Härtungsprozess ist nach 7 bis 14 Tagen vollends abgeschlossen.

Es werden die in Tabelle 4 zusammengefassten Kennwerte bezüglich mechanischen und chemischen Eigenschaften der Lackfilme ermittelt. Tabelle 5 : Lackbindemittel für transparente Versiegelungen mit den Polyoldis- persionen gemäß Beispielen 8 und 9 Rohstoff Zusammensetzung in Gew.-Teile Komponente 1 : Polyoldispersion gem. Bsp. 8 50, 0-,- Polyoldispersion gem. Bsp. 9 50, 0. Acrysol# RM 8 (5% ig in H201 (1) 1,5 2,0 Byk@ 025 (8) 0,7 0,7 Byk 348 (8) 0, 2 0, 2 Byk# 380 (8) 0,3 0,3 Wasser (demineralisiert) 15, 0 15, 0 Deuteron MK (6) 4, 0 Komponente 2 : Polyisocyanat 3 8,6 8,5 Worlee Added 575 oo %-ig in MPA) (9) 0, 2 Zusammensetzung (in Gew. -%) : Bindemittel 36, 5 38, 2 Festkörpergehalt 41,6 38,3 Wassergehalt 56,7 60,1 Additive 1, 7 1, 6 Kennwert : Pendelhärte nach König 99 s 30 s (nach 14 d Härtung bei RT) Colösergehalt des Lacks « 1 % # 1 %

Die Polyoldispersionen (gem. Beispiel 8 und 9) werden im Dissolver vorgelegt und die in Tabelle 5 beschriebenen Additive sowie das demineralisierte Wasser ca.

15 Minuten bei ca. 5 m/s dispergiert. Man erhält einen Dispergieransatz mit praktisch unbegrenzter Lagerstabilität.

Die Lacke wurden in einer Nassschichtdicke von 100 bis 240 um appliziert (ent- spricht einer Trockenschichtdicke von 40 bis 96 um) und trocknen innerhalb von 10 bis 20 Minuten zu klebfreie Filmen auf. Der Härtungsprozess ist nach 7 bis 14 Tagen vollends abgeschlossen.

Es werden die in Tabelle 5 zusammengefassten Kennwerte bezüglich mechanischen Eigenschaften der Lackfilme ermittelt.

Herstellerverzeichnis : (1) Acrysol RM 8 Rheologieadditiv Rohm & Haas Company 100 Independence Mall West, Philadelphia, PA 19 10 6-23 99, USA Tel. : 00 1-2 15-5 92-30 00 Fax : 00 1-2 15-5 92-33 77 www. rohmhaas. com (2) Foamaster 306, Hydropalat 140 Entlüftungsadditiv, Verlaufadditiv Cognis GmbH Henkelstraße 67,40 589 Düsseldorf, Germany Tel. : 00 49 (0) 21 1-79 40 0 Fax : 00 49 (0) 21 1-79 88 56 7 www. cognis. com (3) Baysilonet) Lackadditive 3466 Verlaufadditiv Borchers GmbH Alfred-Nobel-Straße 50,40765 Monheim, Germany Tel. : 00 49 (0) 21 73-38 25 00 Fax : 00 49 (0) 21 73-38 26 99 (4) Drewplus T-4201 Entlüftungsadditiv Ashland Chemical One Drew Plaza, Boonton, N. J. 07 00 5, USA Tel. : 00 1-973-2637600 Fax : 00 1-97 3-26 33 32 3 www. ashland. com (5) Ultralube D-818/D-865 Wachs Keim Additec Postfach 12 04,55 478 Kirchberg/Hunsrück, Germany Tel. : 00 49 (0) 67 63-93 33 0 Fax : 0049 (0) 67 63-93 33 30 www. keim-additec. de (6) Ceraflour@ 920 Mattierungsmittel Byk Chemie Abelstraße 45, Postfach 10 02 45,46 462 Wesel, Germany Tel. : 00 49 (0) 28 1-67 00 Fax : 00 49 (0) 28 1-65 73 5 www. byk-chemie. com (7) Deuteron MK Mattierungsmittel DEUTERON GmbH In den Ellern 2, D-28832 Achim, Germany Tel. : 00 49 (0) 4 21-48 32 27 Fax 00 49 (0) 4 21-48 36 02 www. deuteron. com (8) Byk@025, Byk@348, Byk@380 Entlüfter, Benetzungs-, Velaufadditiv Byk Chemie Abelstraße 45, Postfach 10 02 45,46 462 Wesel, Germany Tel. : 00 49 (0) 28 1-67 00 Fax : 00 49 (0) 28 1-65 73 5 www. byk-chemie. com (9) Worlee Add# 575 Katalysator Worlée-Chemie GmbH Grusonstr. 22,22113 Hamburg, Germany Tel. 00 49 (0) 40-7 33 33-0 Fax : 00 49 (0) 40-7 33 33-2 96 worlee-chemie0), ch. worlee. de