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Title:
ARRANGEMENT FOR THE CONTAMINATION-FREE INTRODUCTION OF A STERILE OBJECT FROM A CONTAINER INTO A CONTAINMENT AND METHOD THEREFOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/016645
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to an arrangement for the contamination-free introduction of a sterile object (3) from a container (2), which is closed by a semi-permeable cover (23), into a working chamber (90) of a containment (9), which is surrounded by a wall (91), wherein said arrangement comprises first a gate unit (7) having an access flange (71) arranged in the wall (91) and forming a passage (75) from the outside into the working chamber (90), and a door (5) which tightly closes the passage (75) and which can be moved into the working chamber (90) for the open position. The arrangement also comprises a container receptacle (6) having a catch (60) for holding a container (2) introduced into the container receptacle (6), an opening for introducing the container (2) into the catch (60) and a flange (61) for interacting with the access flange (71). The arrangement further comprises a decontamination unit (4) which is designed to decontaminate an outer surface of the cover (23) facing the door (5), when the door (5) is closed, the container receptacle (6) is docked on the access flange (71) and the container (2) is mounted in the container receptacle (6). Furthermore, a method for introducing is disclosed based on said arrangement.

Inventors:
LANDES ROBERT (DE)
MÜLLER MATHIEU (FR)
SPRECHER KATHRIN (CH)
ZELLER MIKE (CH)
Application Number:
PCT/IB2019/000620
Publication Date:
January 23, 2020
Filing Date:
July 17, 2019
Export Citation:
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Assignee:
PHARMA INTEGRATION S R L (IT)
International Classes:
B08B15/02; A61L2/10; B01L1/04
Domestic Patent References:
WO2010145042A12010-12-23
Other References:
H.-J. BÄSSLERF. LEHMAN: "Containment Technology", 2013, SPRINGER-VERLAG, pages: 88
Attorney, Agent or Firm:
ULLRICH, Gerhard (CH)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Anordnung zum kontaminationsfreien Einschleusen eines sterilen Objektes (3) aus einem Behältnis (2), welches mit einer semipermeablen Ab- deckung (23) verschlossen ist, in eine von einer Wandung (91) umgebenen Ar- beitskammer (90) eines Containments (9) umfassend:

a) eine Toreinheit (7) mit:

aa) einem in der Wandung (91) angeordneten Zugangsflansch (71), der einen Durchgang (75) von aussen in die Arbeitskammer (90) ausbildet; und ab) einer den Durchgang (75) dicht verschliessenden Tür (5), die sich zur Offen- Stellung in die Arbeitskammer (90) bewegen lässt; und

b) eine Behältnisaufnahme (6) mit:

ba) einem Auffang (60) zur Halterung eines in die Behältnisaufnahme (6) einge- brachten Behältnisses (2);

bb) einer Öffnung (65) zum Einbringen des Behältnisses (2) in den Auffang (60); und

bc) einem Flansch (61) zum Zusammenwirken mit dem Zugangsflansch (71 ), dadurch gekennzeichnet, dass

c) eine Dekontaminationseinheit (4) dazu bestimmt ist, bei geschlossener Tür (5), am Zugangsflansch (71) angedockter Behältnisaufnahme (6) und in der Behältnisaufnahme (6) gelagertem Behältnis (2), eine der Tür (5) zugewandte

Aussenfläche der Abdeckung (23) zu dekontaminieren.

2. Anordnung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass a) die Tür (5) in Schliessstellung von Seiten der Arbeitskammer (90) abgedichtet an den Zugangsflansch (71) angefügt ist und der Zugangsflansch (71) einen

Zwischenraum (70) umrandet, der im Durchgang (75) liegt; und

b) die Abdeckung (23) des in der Behältnisaufnahme (6) eingestellten Behältnisses (2) bei an den Zugangsflansch (71) herangeschwenkter Behältnisauf- nahme (6) zwischen dem Flansch (61) und dem Zugangsflansch (71) abge- dichtet ist.

3. Anordnung nach zumindest einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekontaminationseinheit (4), mit Wirkungsrichtung in den Durchgang (75) hinein, direkt an der Tür (5) oder seitlich der Toreinheit (7) in- stalliert ist, welche die Tür (5) und den Zugangsflansch (71) aufweist.

4. Anordnung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekontaminationseinheit (4) eine Strahlungsquelle, z.B. UVC, UV, E-Beam oder Puls-Licht, oder eine Begasungseinrichtung, z.B zur Ver- neblung einer H202-Lösung ist.

5. Anordnung nach zumindest einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekontaminationseinheit (4) ferner zur Dekontamination der nach aussen gewandten Oberfläche der Tür (5), des Zwischenraums (70) und der vom Zugangsflansch (71) dem Zwischenraum (70) zugewandten Fläche nutz- bar ist.

6. Anordnung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein in der Arbeitskammer (90) mit einem Werkzeugkopf (96) versehenes Transfergerät (95) dazu bestimmt ist, bei geöffneter Tür (5), am Zugangsflansch (71) angedockter Behältnisaufnahme (6) und in der Behältnisauf- nahme (6) gelagertem Behältnis (2):

a) den dekontaminierten Teil der Abdeckung (23) vom Behältnis (2) zu lösen und in die Arbeitskammer (90) zu bringen;

b) eine im Behältnis (2) optional vorhandene, über dem Objekt (3) liegende Ein- läge (28) in die Arbeitskammer (90) zu bringen; und

c) aus dem in der Behältnisaufnahme (6) liegenden Behältnis (2) das darin ru- hende Objekt (3) in die Arbeitskammer (90) zu bringen.

7. Anordnung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass gemäss der Verwendung in der Labortechnik, der Pharma- industrie oder der Biotechnik:

a) das Behältnis (2) die Gestalt eines wannenförmigen Tubs hat; und b) das Objekt (3) die Gestalt eines Nestes mit einem Raster von muldenförmigen Aufnahmekonturen (31) zur Lagerung von Containern (30), z.B. Phiolen oder Spritzen, hat. 8. Anordnung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass

a) der Anordnung eine Eingangsstation (8) mit einem durch einen Filter (80) fliessenden Luftstrom zugeordnet ist, bestimmt zum Freisetzen der Behält- nisse (2) aus mit, z.B. tütenartigen, Umhüllungen (21 ,22) versehenen Packun- gen (1) und zur Bereitstellung der Behältnisse (2), unter kontrollierten rein- raumtechnischen Bedingungen, vor dem Einstellen in die Behältnisaufnahme (6); wobei

b) die das Behältnis (2) verschliessende Abdeckung (23), z.B. aus Vliesgewebe, wie Tyvek®, das im Innenraum (20) des Behältnisses (2) liegende Objekt (3) mit den Containern (30) in sterilem Zustand bewahrt; und

c) die das Behältnis (2) verschiessende Abdeckung (23) vorzugsweise an einem Behältnisrand (24) des Behältnisses (2) versiegelt ist.

9. Verfahren zum kontaminationsfreien Einschleusen eines sterilen Ob- jektes (3) aus einem Behältnis (2) in ein Containment (9) unter Verwendung der Anordnung gemäss zumindest einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch die Abfolge nachstehender Prozessphasen:

a) Entnehmen des mit einer Abdeckung (23) verschlossenen und ein Objekt (3) enthaltenden Behältnisses (2) aus Umhüllungen (21 ,22) unter kontrollierten reinraumtechnischen Bedingungen an einer Eingangsstation (8);

b) Bereitstellung des jeweils einzelnen mit der Abdeckung (23) verschlossenen Behältnisses (2) mit darin gelagertem sterilem Objekt (3) zum kontaminations- freien Einschleusen in eine Arbeitskammer (90) eines Containments (9); hierbei sind:

- der Durchgang (75) zur Arbeitskammer (90) nach aussen offen, aber in das

Containment (9) von der Tür (5) verschlossen, die Dekontaminationseinheit (4) wirkungslos, der Auffang (60) der Behältnisaufnahme (6) offen und leer, die Behältnisaufnahme (6) von der Toreinheit (7) gelöst;

c) Einstellen des bereitgestellten einzelnen Behältnisses (2) in den Auffang (60); hierbei sind:

- weiterhin der Durchgang (75) nach aussen offen, aber in das Containment (9) von der Tür (5) verschlossen, die Dekontaminationseinheit (4) wirkungs- los und die Behältnisaufnahme (6) von der Toreinheit (7) gelöst, nun aber der Auffang (60) mit einem Behältnis (2) gefüllt;

d) Heranfahren der Behältnisaufnahme (6) an die Toreinheit (7); hierbei sind:

- der Zugangsflansch (71) der Toreinheit (7) mit dem Flansch (61) gegenein- ander abgedichtet;

- weiterhin der Durchgang (75) in das Containment (9) von der Tür (5) ver- schlossen, die Dekontaminationseinheit (4) wirkungslos und der Auffang (60) mit einem Behältnis (2) gefüllt; und

- der Durchgang (75) auch nach aussen verschlossen, nämlich von der an der Toreinheit (7) abgedichtet angedockten Behältnisaufnahme (6);

e) die Dekontaminationseinheit (4) aktivschalten bzw. in Wirkungszustand brin gen; hierbei sind:

- weiterhin der Zugangsflansch (71) der Toreinheit (7) mit dem Flansch (61) gegeneinander abgedichtet, der Durchgang (75) in das Containment (9) von der Tür (5) verschlossen, der Auffang (60) mit einem Behältnis (2) ge- füllt und der Durchgang (75) auch nach aussen verschlossen, nämlich von der an der Toreinheit (7) abgedichtet angedockten Behältnisaufnahme (6); und nun

- die zur Tür (5) exponierte Aussenfläche der Abdeckung (23) sowie der Zwi- schenraum (70) und alle diesem zugewandten Oberflächen steril gemacht; f) die Dekontaminationseinheit (4) abschalten bzw. ausser Wirkungszustand bringen und Öffnen der Tür (5); hierbei sind:

- weiterhin der Zugangsflansch (71) der Toreinheit (7) mit dem Flansch (61) gegeneinander abgedichtet, der Auffang (60) mit einem Behältnis (2) ge- füllt, der Durchgang (75) nach aussen verschlossen, nämlich von der an der Toreinheit (7) dicht angedockten Behältnisaufnahme (6), und die Aus- senfläche der Abdeckung (23), der Zwischenraum (70) sowie alle diesem zugewandten Oberflächen steril; und nun

- der Durchgang (75) in das Containment (9) offen;

g) Aufschneiden der Abdeckung (23) des Behältnisses (2); hierbei sind:

- weiterhin der Zugangsflansch (71) der Toreinheit (7) mit dem Flansch (61) gegeneinander abgedichtet, der Auffang (60) mit einem Behältnis (2) ge- füllt, der Durchgang (75) nach aussen verschlossen, nämlich von der an der Toreinheit (7) dicht angedockten Behältnisaufnahme (6), die Aussen- fläche der Abdeckung (23), der Zwischenraum (70) sowie alle diesem zu- gewandten Oberflächen steril und der Durchgang (75) in das Containment (9) offen; und nun

- der Zugang zum im Behältnis (2) liegenden Objekt (3) offen;

h) Entnehmen des Objekts (3) aus dem Behältnis (2) und Überführen des Ob- jekts (3) mit den darin gespeicherten Containern (30) in die in Arbeitskammer (90) des Containments (9) zur weiteren Bearbeitung; hierbei sind:

- weiterhin der Zugangsflansch (71) der Toreinheit (7) mit dem Flansch (61) gegeneinander abgedichtet, der Durchgang (75) nach aussen verschlos- sen, nämlich von der an der Toreinheit (7) dicht angedockten Behältnisauf- nahme (6) und der Durchgang (75) in das Containment (9) offen; und nun

- der Auffang (60) nur mehr mit dem leeren Behältnis (2) gefüllt; und i) Rückführung der Anordnung in die Ausgangsphase, d.h. Bewegen der Tür (5) in die Schliessstellung, welche damit wieder gegen den Zugangsflansch (71) abgedichtet ist, Abschwenken der Behältnisaufnahme (6) vom Zugangs- flansch (71) und Entfernen des leeren Behältnisses (2) aus dem Auffang (60). 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass a) nach dem Heranfahren der Behältnisaufnahme (6) mit dem im Auffang (60) eingestellten Behältnis (2) an die Toreinheit (7) und vor dem Aktivschalten der Dekontaminationseinheit (4) bzw. Versetzen in ihren Wirkungszustand, das Objekt (3) einem Integritätstest unterzogen wird, um festzustellen, ob der In- halt des Behältnisses (2) das Reinheitserfordernis erfüllt; wobei

b) falls der Integritätstest ein Negativergebnis zeigt, die Behältnisaufnahme (6) von der Toreinheit (7) abgeschwenkt wird, um das quasi schadhafte Behältnis (2) aus dem Auffang (60) zu entfernen.

1 1 . Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufschneiden der Abdeckung (23) des Behältnisses (2), die Entnahme des Ob- jekts (3) aus dem Behältnis (2) und das Überführen des Objekts (3) mit den darin gespeicherten Containern (30) in die Arbeitskammer (90) des Containments (9) mittels des in der Arbeitskammer (90) positionierten Transfergeräts (95) erfolgt.

12. Verfahren nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass ein freigeschnittener Teil der Abdeckung (23) mittels des in der Arbeitskammer (90) positionierten Transfergeräts (95) in die Arbeitskammer (90) gebracht wird.

13. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass

a) das einzelne Behältnis (2), welches mit der Abdeckung (23) verschlossen ist, mit seinem sterilen Inhalt, nämlich dem im Behältnis (2) gelagerten Objekt (3) und den darin aufgenommenen Containern (30), mit zumindest einer Um- hüllung (21 ,22) versehenen ist und so im Anlieferungszustand eine Packung (1) bildet; und

b) die Bereitstellung des einzelnen Behältnisses (2) vor dem Einstellen in die Be- hältnisaufnahme (6) in einer zur Anordnung gehörenden Eingangsstation (8) als Freisetzen des Behältnisses (2) aus der jeweiligen Packung (1) unter kon- trollierten reinraumtechnischen Bedingungen erfolgt.

Description:
Anordnung zum kontaminationsfreien Einschleusen eines sterilen Objektes aus einem Behältnis in ein Containment und Verfahren dazu

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Anordnung sowie ein Verfahren zum kontaminations- freien Einschleusen eines sterilisierten Objektes aus einem mit einer Abdeckung verschlossenen Behältnis in eine von einer Wandung umgebenen Arbeitskammer eines Containments. Typisch in der Labortechnik, der Pharmaindustrie oder der Biotechnik haben solche Behältnisse die Gestalt wannenförmiger Tubs und die Objekte sind Nester mit einem Raster von muldenförmigen Aufnahmekonturen zur Lagerung von Containern, z.B. Phiolen oder Spritzen.

Stand der Technik

Nicht nur das gesicherte Ausschleusen von Objekten aus einem Containment er- fordert spezielle Vorrichtungen, wie z.B. in der WO 2010/145 042 A1 offenbart, sondern auch das Einschleusen von Objekten in ein Containment. Beim Ein- schleusen muss zunächst vermieden werden, das Containment nach aussen zu öffnen, damit sowohl der rein raumtechnisch definierte Zustand im Containment erhalten bleibt, aber auch keine gefährlichen Partikel aus dem Containment nach aussen gelangen. Ferner müssen beim Einschleusen von sterilisierten Objekten diese soweit geschützt sein, dass während des Einschleusens die Objekte selber keiner Verunreinigung aus der Umgebung ausgesetzt sind.

In der Monographie von H.-J. Bässler und F. Lehman: Containment Technology. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, 2013, S. 88ff., wird ein die vorgenannten Be- dingungen erfüllendes Transfersystem (Rapid Transfer Port - RTP) beschrieben. Hierbei ist in der Wandung des Containments, zumeist in der Art eines kreis- runden Fensters, ein Port, vorgesehen, der von einem abgedichteten Innen- flansch umrandet wird. In der Ausgangssituation ist dieser Innenflansch mit einem in das Innere des Containments zu öffnenden und gegen den Innenflansch dich- ten Türelement verschlossen. Das in das Containment zu transferierende Objekt - z.B. ein steriles pharmazeutisches Produkt - ist in einer zunächst vom Contain- ment gelösten, aussen dichten Kapsel eingeschlossen, an der die Mündung von einem abgedichteten Aussenflansch umrandet ist, auf dem ein dicht schliessen- der Deckel aufsitzt. In einem ersten Transferschritt wird die Kapsel an dem Ver- bund aus Innenflansch und Türelement angedockt, so dass Innenflansch mit Aussenflansch sowie Türelement mit Deckel miteinander dicht verriegelt sind und das Türelement mit dem Deckel deren beide unsterilen Aussenflächen um- schliesst. Im nächsten Transferschritt wird der Verbund aus Türelement und De- ckel vom Verbund beider Flansche in das Innere des Containments bewegt, so dass die Mündung der Kapsel jetzt offen ist und das sterile Objekt vom Container in das Innere des Containments gebracht werden kann.

Im Prinzip äquivalent verläuft das bisherige Handling, wenn das in das Contain- ment einzuschleusende Produkt, ein verschlossenes Behältnis mit einem darin vorhandenen sterilen Objekt ist. Eine derartige Konstellation ergibt sich, wenn das Behältnis die Gestalt eines in der Medizintechnik sogenannten Tubs hat, das z.B. mit einer Abdeckung aus Vliesgewebe, wie Tyvek , versiegelt ist und sich im Be- hältnis das sterile Objekt befindet, welches die sogenannte Gestalt eines Nestes hat, in dem eine Vielzahl von Phiolen oder medizinischen Spritzen deponiert ist. Bei Nutzung des oben beschriebenen Transfersystems für das zuvor definierte Behältnis (versiegeltes Tub mit innerem Nest, bestückt z.B. mit Phiolen) stehen zwei alternative Wege zur Verfügung. Beim ersten Weg müsste das Behältnis mit Inhalt auch äusserlich dekontaminiert sein bevor es in die Kapsel kommt oder das Behältnis wird in der Kapsel dekontaminiert, um nach dem Überführen in das Containment dort das sterile Objekt auszupacken. Der zweite Weg wäre das Ob- jekt unter sterilen Bedingungen aus dem Behältnis zu entpacken, so in die Kapsel einzubringen und schliesslich in das Containment zu transferieren. Eine andere Alternative ist, das Objekt ungeschützt auszupacken und dann in der Kapsel zu dekontaminieren und schliesslich in das Containment zu transferieren. Eine wei- tere Methode ist, das Behältnis unter kontrollierten Bedingungen aus den Umhül- lungen zu entnehmen und anschliessend, um eine potentielle zwischenzeitliche Kontamination zu beseitigen, wird das Behältnis mit der dieses verschliessenden Abdeckung allseitig in einer E-Beam-Anlage bestrahlt. Dann erfolgt die Überfüh- rung in das Containment, die Abdeckung wird entfernt, das Objekt entnommen und die darin magazinierten Container werden vereinzelt.

Die obigen Lösungen sind im Handling umständlich und erfordern für das Aus- packen des Objektes erhöhten apparativen Aufwand im Containment bzw. aus- serhalb.

Aufgabe der Erfindung

Angesichts der bisher unvollkommenen Lösungen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zu schaffen, die zum kontaminationsfreien Einschleu- sen eines sterilen Objektes aus einem Behältnis in ein Containment bestimmt ist, und ein Verfahren mit Benutzung der geschaffenen Anordnung vorzuschlagen. Zielstellung hierbei ist es, das Handling möglichst einfach bei Gewährleistung der Reinheitserfordernisse und optimiertem Vorrichtungsaufwand zu gestalten. Spe- ziell gilt es, möglichst nur jene Materialien und Gerätschaften in das Containment einzubringen, welche zum unmittelbaren Bearbeitungsprozess benötigt werden, und zugleich den erforderlichen Umfang an nötiger Dekontamination zu minimie- ren. Übersicht über die Erfindung

Die Anordnung zum kontaminationsfreien Einschleusen eines sterilen Objektes aus einem Behältnis, welches mit einer semipermeablen Abdeckung verschlossen ist, in eine von einer Wandung umgebenen Arbeitskammer eines Containments umfasst:

a) eine Toreinheit mit:

aa) einem in der Wandung angeordneten Zugangsflansch, der einen Durchgang von aussen in die Arbeitskammer ausbildet; und

ab) einer den Durchgang dicht verschliessenden Tür, die sich zur Offenstellung in die Arbeitskammer bewegen lässt; und

b) eine Behältnisaufnahme mit:

ba) einem Auffang zur Halterung eines in die Behältnisaufnahme eingebrachten Behältnisses;

bb) einer Öffnung zum Einbringen des Behältnisses in den Auffang; und bc) einem Flansch zum Zusammenwirken mit dem Zugangsflansch.

Eine Dekontaminationseinheit ist dazu bestimmt, bei geschlossener Tür, am Zu- gangsflansch angedockter Behältnisaufnahme und in der Behältnisaufnahme ge- lagertem Behältnis, eine der Tür zugewandte Aussenfläche der Abdeckung zu de- kontaminieren.

Nachfolgend werden spezielle Ausführungsformen der Erfindung definiert: Die Tür ist in Schliessstellung von Seiten der Arbeitskammer abgedichtet an den Zu- gangsflansch angefügt, und der Zugangsflansch umrandet einen Zwischenraum, der im Durchgang liegt. Die Abdeckung des in der Behältnisaufnahme einge- stellten Behältnisses ist bei an den Zugangsflansch herangeschwenkter Behält- nisaufnahme zwischen dem Flansch und dem Zugangsflansch abgedichtet.

Die Dekontaminationseinheit, mit Wirkungsrichtung in den Durchgang hinein, ist direkt an der Tür oder seitlich einer Toreinheit installiert, welche die Tür und den Zugangsflansch aufweist. Die Dekontaminationseinheit ist eine Strahlungsquelle, z.B. UVC, UV, E-Beam oder Puls-Licht, oder eine Begasungseinrichtung, z.B zur Verneblung einer H 2 0 2 -Lösung. Die Dekontaminationseinheit ist ferner zur De- kontamination der nach aussen gewandten Oberfläche der Tür, des Zwischen- raums und der vom Zugangsflansch dem Zwischenraum zugewandten Fläche nutzbar.

Ein in der Arbeitskammer mit einem Werkzeugkopf versehenes Transfergerät ist dazu bestimmt, bei geöffneter Tür, am Zugangsflansch angedockter Behältnisauf- nähme und in der Behältnisaufnahme gelagertem Behältnis:

a) den dekontaminierten Teil der Abdeckung vom Behältnis zu lösen und in die Arbeitskammer zu bringen;

b) eine im Behältnis optional vorhandene, über dem Objekt liegende Einlage in die Arbeitskammer zu bringen; und

c) aus dem in der Behältnisaufnahme liegenden Behältnis das darin ruhende Objekt in die Arbeitskammer zu bringen.

Bei Verwendung der Anordnung in der Labortechnik, der Pharmaindustrie oder der Biotechnik:

a) hat das Behältnis die Gestalt eines wannenförmigen Tubs; und

b) hat das Objekt die Gestalt eines Nestes mit einem Raster von muldenförmi- gen Aufnahmekonturen zur Lagerung von Containern, z.B. Phiolen oder Sprit- zen.

Der Anordnung ist eine Eingangsstation mit einem durch einen Filter fliessenden Luftstrom zugeordnet, welche zum Freisetzen der Behältnisse aus mit, z.B. tüten artigen Umhüllungen versehenen Packungen und zur Bereitstellung der Behält- nisse unter kontrollierten reinraumtechnischen Bedingungen, vor dem Einstellen in die Behältnisaufnahme, bestimmt ist.

Die das Behältnis verschliessende Abdeckung, z.B. aus Vliesgewebe, wie Tyvek®, bewahrt das im Innenraum des Behältnisses liegende Objekt mit den Containern in sterilem Zustand. Die das Behältnis verschiessende Abdeckung ist vorzugsweise an einem Behältnisrand des Behältnisses versiegelt.

Das Verfahren zum kontaminationsfreien Einschleusen eines sterilen Objektes aus einem Behältnis in ein Containment unter Verwendung der vorgenannten An- Ordnung umfasst die Abfolge nachstehender Prozessphasen:

a) Entnehmen des mit einer Abdeckung verschlossenen und ein Objekt enthal- tenden Behältnisses aus Umhüllungen unter kontrollierten reinraumtechni- schen Bedingungen an einer Eingangsstation;

b) Bereitstellung des jeweils einzelnen mit einer Abdeckung verschlossenen Be- hältnisses mit darin gelagertem sterilem Objekt zum kontaminationsfreien Ein- schleusen in eine Arbeitskammer eines Containments; hierbei sind:

- der Durchgang zur Arbeitskammer nach aussen offen, aber in das Contain- ment von der Tür verschlossen, die Dekontaminationseinheit wirkungslos, der Auffang der Behältnisaufnahme offen und leer, die Behältnisaufnahme von der Toreinheit gelöst;

c) Einstellen des bereitgestellten einzelnen Behältnisses in den Auffang; hierbei sind:

- weiterhin der Durchgang nach aussen offen, aber in das Containment von der Tür verschlossen, die Dekontaminationseinheit wirkungslos und die Behältnisaufnahme von der Toreinheit gelöst, nun aber der Auffang mit einem Behältnis gefüllt;

c) Heranfahren der Behältnisaufnahme an die Toreinheit; hierbei sind:

- der Zugangsflansch der Toreinheit mit dem Flansch gegeneinander abge- dichtet;

- weiterhin der Durchgang in das Containment von der Tür verschlossen, die Dekontaminationseinheit wirkungslos und der Auffang mit einem Behältnis gefüllt; und

- der Durchgang auch nach aussen verschlossen, nämlich von der an der

Toreinheit abgedichtet angedockten Behältnisaufnahme;

d) die Dekontaminationseinheit aktivschalten bzw. in Wirkungszustand bringen; hierbei sind:

- weiterhin der Zugangsflansch der Toreinheit mit dem Flansch gegeneinan- der abgedichtet, der Durchgang in das Containment von der Tür verschlos- sen, der Auffang mit einem Behältnis gefüllt und der Durchgang auch nach aussen verschlossen, nämlich von der an der Toreinheit abgedichtet ange- dockten Behältnisaufnahme; und nun

- die zur Tür exponierte Aussenfläche der Abdeckung sowie der Zwischen- raum und alle diesem zugewandten Oberflächen steril gemacht;

e) die Dekontaminationseinheit abschalten bzw. ausser Wirkungszustand brin gen und Öffnen der Tür; hierbei sind:

- weiterhin der Zugangsflansch der Toreinheit mit dem Flansch gegeneinan- der abgedichtet, der Auffang mit einem Behältnis gefüllt, der Durchgang nach aussen verschlossen, nämlich von der an der Toreinheit dicht ange- dockten Behältnisaufnahme, und die Aussenfläche der Abdeckung, der Zwischenraum sowie alle diesem zugewandten Oberflächen steril; und nun

- der Durchgang in das Containment offen;

f) Aufschneiden der Abdeckung des Behältnisses; hierbei sind:

- weiterhin der Zugangsflansch der Toreinheit mit dem Flansch gegeneinan- der abgedichtet, der Auffang mit einem Behältnis gefüllt, der Durchgang nach aussen verschlossen, nämlich von der an der Toreinheit dicht ange- dockten Behältnisaufnahme, die Aussenfläche der Abdeckung, der Zwi- schenraum sowie alle diesem zugewandten Oberflächen steril und der Durchgang in das Containment offen; und nun

- der Zugang zum im Behältnis liegenden Objekt offen;

g) Entnehmen des Objekts aus dem Behältnis und Überführen des Objekts mit den darin gespeicherten Containern in die Arbeitskammer des Containments zur weiteren Bearbeitung; hierbei sind:

- weiterhin der Zugangsflansch der Toreinheit mit dem Flansch gegeneinander abgedichtet, der Durchgang nach aussen verschlossen, nämlich von der an der Toreinheit dicht angedockten Behältnisaufnahme und der Durchgang in das Containment offen; und nun

- der Auffang nur mehr mit dem leeren Behältnis gefüllt; und

h) Rückführung der Anordnung in die Ausgangsphase, d.h. Bewegen der Tür in die Schliessstellung, welche damit wieder gegen den Zugangsflansch abgedichtet ist, Abschwenken der Behältnisaufnahme vom Zugangsflansch und Entfernen des leeren Behältnisses aus dem Auffang.

Nachfolgend werden spezielle Prozessphasen erwähnt: Nach dem Heranfahren der Behältnisaufnahme mit dem im Auffang eingestellten Behältnis an die Toreinheit und vor dem Aktivschalten der Dekontaminationseinheit bzw. Versetzen in ihren Wirkungszustand, wird das Objekt einem Integritätstest unterzogen, um festzustellen, ob der Inhalt des Behältnisses das Reinheitserfordernis erfüllt. Falls der Integritätstest ein Negativergebnis zeigt, wird die Behältnisaufnahme von der Toreinheit abgeschwenkt, um das quasi schadhafte Behältnis aus dem Auffang zu entfernen.

Das Aufschneiden der Abdeckung des Behältnisses, die Entnahme des Objekts aus dem Behältnis und das Überführen des Objekts mit den darin gespeicherten Containern in die Arbeitskammer des Containments erfolgt mittels des in der Arbeitskammer positionierten Transfergeräts.

Ein freigeschnittener Teil der Abdeckung wird mittels des in der Arbeitskammer positionierten Transfergeräts in die Arbeitskammer gebracht. Das einzelne Behältnis, welches mit der Abdeckung verschlossen ist, mit seinem sterilen Inhalt, nämlich dem im Behältnis gelagerten Objekt und den darin aufge- nommenen Containern, ist mit zumindest einer Umhüllung versehen und bildet so im Anlieferungszustand eine Packung.

Die Bereitstellung des einzelnen Behältnisses vor dem Einstellen in die Behältnisaufnahme erfolgt in einer zur Anordnung gehörenden Eingangsstation als Frei- setzen des Behältnisses aus der jeweiligen Packung unter kontrollierten reinraum- technischen Bedingungen.

Kurzbeschreibunq der beiqefüqten Zeichnungen

Es zeigen:

Figur 1A - eine Packung, bestehend aus gefülltem Behältnis mit Umhüllungen, in transparenter Perspektivansicht;

Figur 1 B - das Behältnis und die separaten Umhüllungen aus Figur 1 A, in Per- spektivansicht;

Figur 1 C - das Behältnis aus Figur 1A, mit einem Objekt in Gestalt eines Nes- tes zur Aufnahme einer Vielzahl von Containern, einem einzelnen Container, einer Einlage und einer Abdeckung, in prinzipieller Ex- plosivansicht;

Figur 1 D - die Teile gemäss Figur 1 C, ineinander gestellt, in transparenter

Frontansicht;

Figuren 2A bis 10B: die erfindungsgemässe Anordnung zum kontaminations- freien Einschleusen eines Objektes in ein Containment mit Toreinheit, Eingangs- Station und Behältnisaufnahme, dazu die Abfolge der Prozessphasen, in Prinzip- darstellungen;

Figur 2A - Prozessphase 1 : Entnehmen des mit einer Abdeckung verschlos senen und ein Objekt enthaltenden Behältnisses aus den Umhüllun- gen unter kontrollierten reinraumtechnischen Bedingungen an einer Eingangsstation;

Figur 2B - das vergrösserte Detail X1 aus Figur 2A; Figur 3 Prozessphase 2: Bereitstellung des Behältnisses zum Einschleu- sen, Durchgang in Containment von Tür verschlossen, Behältnis- aufnahme leer und von Toreinheit gelöst;

Figur 4A Prozessphase 3: Einstellen des Behältnisses in Behältnisaufnahme; Figur 4B das vergrösserte Detail X2 aus Figur 4A;

Figur 5A Prozessphase 4: Heranfahren der Behältnisaufnahme an Toreinheit und Verschluss zwischen Zugangsflansch und Flansch;

Figur 5B das vergrösserte Detail X3 aus Figur 5A; Figur 6A Prozessphase 5: nach eventuellem Integritätstest des Objektes, ak- tivschalten der Dekontaminationseinheit;

Figur 6B das vergrösserte Detail X4 aus Figur 6A; Figur 7A Prozessphase 6: Passivschalten der Dekontaminationseinheit, Öffnen der Tür, von Seiten des Containments, offener Zugang zum Zwischenraum bis an die Abdeckung;

Figur 7B das vergrösserte Detail X5 aus Figur 7A; Figur 8A Prozessphase 7: Transfergerät mit Trennwerkzeug am Werkzeug- kopf bestückt fährt in Zwischenraum ein, Freischneiden der Ab- deckung des Behältnisses;

Figur 8B das vergrösserte Detail X6 aus Figur 8A; Figur 9A Prozessphase 8: Transfergerät entfernt Freischnitt der Abdeckung und die eventuell vorhandene Einlage;

Figur 9B das vergrösserte Detail X7 aus Figur 9A; Figur 10A Prozessphase 9: Transfergerät hebt Objekt aus Behältnis und bringt

Objekt in Arbeitskammer des Containments zur weiteren Bearbei- tung; und

Figur 10B das vergrösserte Detail X8 aus Figur 10A. Ausführunqsbeispiel

Mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen erfolgt nachstehend die detaillierte Beschreibung der erfindungsgemässen Anordnung zum kontaminationsfreien Ein- schleusen eines sterilen Objektes aus einem Behältnis in ein Containment, be- ginnend mit einer Erläuterung zum strukturellen Aufbau von Behältnis und darin enthaltenem Objekt. Hierbei wird das Einschleusen anhand der illustrierten suk- zessiven Abfolge der Prozessphasen geschildert, so dass die prinzipielle Zusam- mensetzung der Anordnung und zugleich die mit Benutzung der Anordnung durchgeführten Verfahrensschritte zum Einschleusen erklärt sind.

Für die gesamte weitere Beschreibung gilt folgende Festlegung: Sind in einer Fi- gur zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugsziffern enthalten, aber im un- mittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erläutert, so wird auf deren Erwähnung in vorangehenden oder nachfolgenden Figurenbeschreibungen Bezug ge- nommen.

Figuren 1A bis 1 D

Im Anlieferungszustand ergibt das in einer ersten äusseren Umhüllung 21 und eventuell auch in einer inneren zweiten Umhüllung 22 steckende Behältnis 2 die Packung 1. Beide Umhüllungen 21 ,22 sind jeweils tütenartigen ausgebildet, ver- schlossen und vorzugsweise aus einem Vliesgewebe oder mit einem Vliesfenster versehen. Das z.B. wannenförmig beschaffene und typischerweise aus Kunststoff bestehende Behältnis 2 hat zuoberst eine Abdeckung 23, zumeist ebenfalls aus

Vliesgewebe, wie Tyvek®, die auf dem Behältnisrand 24 versiegelt ist. Alternativ hat die Abdeckung 23 eine anteilige Fläche aus Vliesgewebe, um zu ermöglichen, dass gasförmiges Dekontaminationsmittel an das Objekt 3 und die Container 30 gelangen kann.

Im Innenraum 20 des Behältnisses 2 befindet sich eine umlaufende Stützschulter 25, auf welcher das im Innenraum 20 untergebrachte Objekt 3 quasi hängt, das mit einer Vielzahl von Containern 30 bestückt ist. In der Pharmaindustrie ist für das Behältnis 2 die Bezeichnung "Tub" und für das Objekt 3 die Bezeichnung "Nest" gebräuchlich, während die Container 30 z.B. die Gestalt von Phiolen oder Spritzen haben. Das Objekt 3 besitzt systematisch positionierte und zu den Con- tainern 30 komplementär gestaltete Aufnahmekonturen 31 zur geordneten Anord- nung der Container 30. Oben auf dem Objekt 3 könnte lose eine blattförmige Ein- lage 28 liegen, wiederum aus Vliesgewebe. Das gesamte Innere der Packung 1 , also das Behältnis 2, sein Innenraum 20, die Innenflächen, die Unterseite der Abdeckung 23, die Einlage 28 sowie das Objekt 3 und die Container 30 wurden durch Behandlung steril gemacht.

Figuren 2A bis 10B

Anhand dieser Aufreihung von Figurenpaaren, welche den prinzipiellen Aufbau der Vorrichtung und die sukzessive Abfolge der Prozessphasen 1 bis 9 beim Ein- schleusen illustrieren, erfolgt nun die zugehörige detailliert erklärende Beschrei- bung. Hier werden bei der Abhandlung der jeweils nächsten Prozessphase nur die Änderungen zur vorangehenden charakterisiert.

Eigur 2A und.2B ..- Aufbau . der Vorrichtung und Prozessp.hase.1

Im für die hiesige Erläuterung nur fragmentarisch dargestellten Containment 9 befindet sich die von der Wandung 91 umgebene Arbeitskammer 90, über der ein Eingangsfilter 92 zwecks Zuführung eines gereinigten Luftstroms in die Arbeits- kammer 90 angeordnet ist. Die Arbeitskammer 90 ist mit einem Transfergerät 95 ausgestattet, das zuvorderst einen Werkzeugkopf 96 hat. Im unteren Bereich der Arbeitskammer 90 ist ein Abluftfilter 93 eingebaut.

In der Wandung 91 ist eine Toreinheit 7 installiert, die einen eine erste Dichtung 72 aufweisenden Zugangsflansch 71 hat, welcher einen Zwischenraum 70 um randet. Sofern nicht einerseits von der geschlossenen Tür 5 und/oder anderer seits von der heranbewegten Behältnisaufnahme 6 abgesperrt, bildet dieser Zwi schenraum 70 einen Durchgang 75 von aussen zur Arbeitskammer 90. Die mit einer zweiten Dichtung 52 versehene Tür 5 ist innerhalb der Arbeitskammer 90 vorgesehen und lässt sich von einer an den Zugangsflansch 71 ansetzenden Schliessstellung in eine in die Arbeitskammer 90 hinein geschwenkte Offenstel lung bewegen. Die Tür 5 ist zugleich Träger einer Dekontaminationseinheit 4, vorzugsweise mittels UVC-Strahlung. Die Behältnisaufnahme 6 ist nahe der Torein- heit 7, aussen am Containment 9, vorzugsweise an den Zugangsflansch 71 her- anschwenkbar, positioniert und hat den durch die Öffnung 65 zugänglichen Auf- fang 60 und einen Flansch 61 mit der daran vorhanden dritten Dichtung 62. In vereinfachter Konstruktion lassen sich die erste Dichtung 72 am Zugangs- flansch 71 und die zweite Dichtung 52 an der Tür 5 zu einer gemeinsamen, am Zugangsflansch 71 angeordneten Dichtung 72/52 kombinieren. Eine so kombi- nierte Dichtung 72/52 umfasst den Zugangsflansch 71 an seinen dem Zwischen- raum 70 zugewandten Innenflächen und wirkt somit einerseits zwischen der ge- schlossenen Tür 5 und dem Zugangsflansch 71 sowie andererseits zwischen der herangeschwenkten Behältnisaufnahme 6 und dem Zugangsflansch 71.

An das Containment 9 angrenzend befindet sich die Eingangsstation 8 mit dem oben installierten Filter 80 und den Seitenwandungen 81 zur Leitung eines vom Filter 80 erzeugten abwärts fliessenden Luftstromes. Die Eingangsstation 8 er- möglicht das Entnehmen des mit der Abdeckung 23 verschlossenen und ein Ob- jekt 3 enthaltenden Behältnisses 2 aus den Umhüllungen 21 ,22 unter kontrol- lierten reinraumtechnischen Bedingungen und die Bereitstellung des Behältnisses 2 zum Einschleusen.

In Prozessphase 1 besteht folgende Situation:

- In der Eingangsstation 8, unter dem durch den Filter 80 fliessenden Luftstrom werden von der Packung 1 die Umhüllungen 21 ,22 unter kontrollierten rein- raumtechnischen Bedingungen entfernt und das entnommene Behältnis 2 be- reitgestellt. Die versiegelte Abdeckung 23 bewahrt das im Innenraum 20 lie- gende Objekt 3 mit den Containern 30 in sterilem Zustand. Die äussere Ober- fläche der Abdeckung 23 jedoch ist jedenfalls nach der Entnahme aus den Um- hüllungen 21 ,22 und durch den Kontakt mit der Atmosphäre nicht mehr ga- rantiert steril.

- Die Tür 5 steht mittels der zweiten Dichtung 52 abgedichtet am Zugangsflansch

71 in Schliessstellung und die Dekontaminationseinheit 4 sowie das Transfer- gerät 95 sind inaktiv. - Die Behältnisaufnahme 6 mit leerem Auffang 60 ist vom Zugangsflansch 71 ab- geschwenkt.

- Der Durchgang 75 in die Arbeitskammer 90 ist von der verschlossenen Tür 5 abgesperrt und der Zwischenraum 70 nach aussen hin offen.

Fig u r 3 - . P.roze ss phase 2

Nun besteht folgende Situation:

- Das komplette, nun entpackte Behältnis 2 mit der dieses verschliessenden Ab- deckung 23 und dem im Behältnis 2 gelagerten Objekt 3 befindet sich bereit zum Einschleusen in der Eingangsstation 8.

Figuren 4A und 4B :.Prozessphase 3

Nun besteht folgende Situation:

- Das komplette Behältnis 2 ist von der Eingangsstation 8 durch die Öffnung 65 in die weiterhin vom Zugangsflansch 71 abgeschwenkte Behältnisaufnahme 6 eingestellt.

- Vorzugsweise überragt der Behältnisrand 24 die Öffnung 65, so dass sich der Behältnisrand 24 auf dem Flansch 61 abstützt und das Behältnis 2 im Auffang 60 hängt.

Fj.g u ren 5 A u n d .5 B - P rozess h ase 4

Nun besteht folgende Situation:

- Die Behältnisaufnahme 6 mit dem darin aufgenommenen Behältnis 2 ist an den Zugangsflansch 71 herangeschwenkt. Hierbei bewirken die dritte Dichtung 62 die sichere Abdichtung zwischen Flansch 61 und Zugangsflansch 71 und die erste Dichtung 72 die sichere Abdichtung zwischen Flansch 61 und Behältnis- rand 24 bzw. der darauf, vorzugsweise versiegelten Abdeckung 23.

- Der Durchgang 75 in die Arbeitskammer 90 ist weiterhin von der verschlosse- nen Tür 5 abgesperrt, jetzt aber auch nach aussen hin von der herange- schwenkten Behältnisaufnahme 6, so dass der Zwischenraum 70 nun allseits hermetisch isoliert ist.

- Der Inhalt des Behältnisses 2 kann einem Integritätstest unterzogen werden, um vor Fortsetzung des Prozesses festzustellen, dass der Inhalt das Rein- heitserfordernis erfüllt.

- Die erste Dichtung 72 wird aktiviert.

F ί 9 u re n 6 A u n d 6 B - Prozess p ha se 5

Nun besteht folgende Situation:

- Die Dekontaminationseinheit 4 kommt zur aktiven Wirkung, um dem Zwischen- raum 70, alle diesem zugewandten Oberflächen, d.h. die innere Ringfläche des Zwischenflansches 71 , die Aussenfläche der Abdeckung 23 und die eventuelle freie Fläche an der ersten Dichtung 72 steril zu machen.

Fig u ren 7 A u n d .7 B. - P rozessp h ase 6

Nun besteht folgende Situation:

- Die Dekontaminationseinheit 4 wird abgeschaltet bzw. wird im verbleibenden eingeschalteten Zustand zurückgezogen.

- Die Tür 5 wird durch Bewegen in das Innere der Arbeitskammer 90 geöffnet, so dass aus dem Inneren der Arbeitskammer 90 heraus der Durchgang 75 in den Zwischenraum 70 bis an die Abdeckung 23 heran zugänglich ist.

Fig uren 8A und 8 B. - P rozessp h ase 7

Nun besteht folgende Situation:

- Das Trennwerkzeug am Werkzeugkopf 96 des Transfergeräts 95 kommt zum Einsatz und schwenkt zum Zwischenraum 70, um die Abdeckung 23 freizuschneiden, damit das Objekt 3 aus dem Behältnis 2 entnehmbar wird. Fig u re n 9 A .und .9 B. - P rozessp h ase.8

Nun besteht folgende Situation:

- Das Greifwerkzeug am Werkzeugkopf 96 des Transfergeräts 95 kommt zum Einsatz, um die freigeschnittene Abdeckung 23 und eventuell auch die auf dem Objekt 3 oben aufliegende Einlage 28 in das Innere der Arbeitskammer 90 zu bringen. Fig u re n 10 A und .1.0 B P rozes sp h a se .9

Nun besteht folgende Situation:

- Mit dem Greifwerkzeug am Werkzeugkopf 96 des Transfergeräts 95 wird das Objekt 3 erfasst, aus dem Behältnis 2 gehoben und in die Arbeitskammer 90 bewegt.

- Das Objekt 3 mit den darin gespeicherten Containern 30 wird dem weiteren Be- arbeitungsprozess im Containment 9 zugeführt.

- Das leere Objekt 3 kann in das Behältnis 2 zurückplatziert werden.

- Die Anordnung wird in die Prozessphase 1 bzw. 2 gebracht, d.h. die Tür 5 wird in die Schliessstellung bewegt und ist damit wieder gegen den Zugangsflansch

71 abgedichtet. Die Behältnisaufnahme 6 wird vom Zugangsflansch 71 abge- schwenkt, um das nun leere bzw. mit dem leeren Objekt 3 beladene Behältnis 2 aus der Behältnisaufnahme 6 zu entfernen.