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Title:
ARRANGEMENT AND METHOD FOR TESTING A MEASUREMENT MEDIUM FOR THE PRESENCE OF HELICOBACTER PYLORI
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/180753
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to test a measurement medium for the presence of Helicobacter pylori, a sensor is used by means of which said measurement medium is tested for the presence of ammonia. Said sensor comprises a measurement arrangement having an electrical contact consisting of silver for monitoring an electrical measurement variable. Said electrical contact is arranged in a chamber that can be closed and/or opened, and said sensor comprises a device by means of which the electrical contact in the chamber can be screened at least from ammonia such that any ammonia that may be present is unable to penetrate the chamber from outside the sensor. Nevertheless, the device allows the screening to be removed such that any ammonia that may be present can enter the chamber. This screening of the sensor therefore allows the electrical contact to be protected up to the time at which the measurement takes place. As a result, the sensor can be brought, initially in an unaltered state, into the vicinity of the site of infection where the concentration of ammonia is at its highest. The measurement can then take place using an unaltered sensor.

Inventors:
FRÖSE PATRICK (DE)
MAGORI ERHARD (DE)
POHLE ROLAND (DE)
STÜTZ EVAMARIA (DE)
TAWIL ANGELIKA (DE)
VON SICARD OLIVER (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/060837
Publication Date:
December 03, 2015
Filing Date:
May 26, 2014
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
A61B5/053; A61B1/04; A61B1/273; A61B5/00; A61B5/07; A61B5/145; A61B5/1473; A61B5/1486
Domestic Patent References:
WO2013018094A12013-02-07
WO2005113374A22005-12-01
WO2010094650A12010-08-26
WO2009127528A12009-10-22
Foreign References:
US20110092787A12011-04-21
US20110313266A12011-12-22
DE102013227086A2013-12-23
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Claims:
Patentansprüche

1. Anordnung (1) mit einem HBP-Sensor (100) zur Überprüfung eines Messmediums (10) auf Vorhandensein von Helicobacter Pylori (20) durch Überprüfung des Messmediums (10) auf Vor¬ handensein einer bestimmten Substanz (30) in dem Messmedium (10), wobei der HBP-Sensor (100) aufweist:

- eine Messanordnung (110) mit zumindest einem elektrischen Kontakt (115), wobei der elektrische Kontakt (115) Silber aufweist und wobei zur Detektion der bestimmten Substanz

(30) an der Messanordnung (110) eine elektrische Messgröße gemessen wird,

- einen verschließbaren und/oder öffnenbaren Raum (140, 132, 136), in dem der elektrische Kontakt (115) angeordnet ist, und

- eine Vorrichtung (130), mit der der elektrische Kontakt

(115) in einem ersten Betriebszustand des HBP-Sensors (100) zumindest von einer die bestimmte Substanz (30) potentiell aufweisenden Komponente des Messmediums (10) abschirmbar ist, so dass die Komponente des Messmediums (10) nicht von außerhalb des HBP-Sensors (100) in den Raum (140, 132, 136) gelangen kann, und mit der die Abschirmung aufhebbar ist und damit die Komponente von außerhalb des HBP-Sensors (100) in den Raum (140, 132, 136) gelangen kann, so dass der elektrische Kontakt (115) bei Bedarf in einem zweiten

Betriebszustand des Sensors zumindest mit der Komponente des Messmediums (10) in Kontakt zu bringen ist.

2. Anordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (130) zum Verschließen und/oder zum Öffnen des Raums (140, 132, 136) ausgebildet ist, so dass im ersten Betriebszustand bei geschlossenem Raum (140, 132, 136) zumindest die Komponente des Messmediums (10) nicht von au¬ ßerhalb des HBP-Sensors (100) in den Raum (140, 132, 136) ge- langen kann und so dass im zweiten Betriebszustand bei geöff¬ netem Raum (140, 132, 136) zumindest die Komponente des Mess¬ mediums (10) von außerhalb des HBP-Sensors (100) in den Raum (140, 132, 136) gelangen und mit dem elektrischen Kontakt (115) in Kontakt treten kann.

3. Anordnung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich- net, dass die Vorrichtung (130) eine bewegliche Abdeckung

(131, 134, 135) aufweist, die im ersten Betriebszustand der¬ art angeordnet ist, dass der Raum (140, 132, 136) verschlos¬ sen ist, so dass das Messmedium (10) nicht von außerhalb des HBP-Sensors (100) in den Raum (140, 132, 136) gelangen kann, und die derart beweglich ist, dass der Raum (140, 132, 136) durch Bewegung der Abdeckung (131, 134, 135) öffnenbar ist, so dass zumindest die Komponente des Messmediums (10) in den Raum (140, 132, 136) gelangen und mit dem elektrischen Kontakt (115) in Kontakt treten kann.

4. Anordnung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Kontakt (115) auf eine äußere Oberfläche (102) eines Sensorkörpers (101) des HBP-Sensors (100) aufge¬ bracht ist, wobei die bewegliche Abdeckung (131) derart ange- ordnet ist, dass sie im ersten Betriebszustand im Zusammen¬ wirken mit der äußeren Oberfläche (102) des HBP-Sensors (100) im Bereich des elektrischen Kontakts (115) den Raum (140) bildet und verschließt. 5. Anordnung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Raum (132) eine sich in das Innere eines Sensorkörpers (102) des HBP-Sensors (100) ersteckende Kammer (132) ist, in der sich der elektrische Kontakt (115) befindet, wo¬ bei

- die Kammer (132) eine mit der beweglichen Abdeckung (134) verschließbare und/oder öffnenbare Kammeröffnung (133) auf¬ weist,

- die Kammeröffnung (133) im geöffneten Zustand eine Verbindung der Kammer (132) mit einer Umgebung des HBP-Sensors (100) darstellt, so dass das in der Umgebung des HBP-

Sensors (100) befindliche Messmedium (10) durch die Kammer¬ öffnung (133) in die Kammer (132) gelangen und dort mit dem elektrischen Kontakt (115) in Kontakt treten kann, und - die bewegliche Abdeckung (134) derart angeordnet ist, dass sie im ersten Betriebszustand die Kammeröffnung (133) ver¬ schließt und im zweiten Betriebszustand die Kammeröffnung (133) öffnet.

6. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich zumindest vor dem Beginn der Über¬ prüfung des Messmediums (10) in dem Raum (140, 132, 136) eine Chloridlösung befindet, welche mit dem elektrischen Kontakt (115) in Kontakt ist.

7. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der HBP-Sensor (100) ein Reservoir (150) für eine Chloridlösung (151) aufweist, wobei das Reservoir (150) mit dem Raum (140, 132, 136) derart verbunden ist, dass die Chloridlösung (151) aus dem Reservoir (150) in den Raum (140, 132, 136) leitbar ist.

8. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der HBP-Sensor (100) vor dem Beginn der

Überprüfung des Messmediums (10) derart funktionalisiert ist, dass der Raum (140, 132, 136) verschlossen ist und sich eine Chloridlösung in dem Raum (140, 132, 136) befindet. 9. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (130) geeignet ist, den Raum (140, 132, 136) wiederholt zu öffnen und zu verschließen und den HBP-Sensor (100) damit mehrfach abwechselnd in den ersten und den zweiten Betriebszustand zu versetzen.

10. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (131, 134, 135) aus einem Material besteht, welches

- zumindest für die bestimmte Substanz (30) undurchlässig und - zumindest für eine Chloridlösung durchlässig ist.

11. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (131, 134, 135) aus einem im Material besteht, welches

- zumindest für die bestimmte Substanz (30) undurchlässig und - im Messmedium (10) löslich ist.

12. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Messanordnung (110) zumindest einen weiteren elektrische Kontakt (111) aufweist, wobei die elekt- rische Messgröße zwischen dem elektrischen Kontakt (115) und dem weiteren elektrischen Kontakt (111) ermittelt wird, wobei der weitere elektrische Kontakt (111) ebenfalls in dem Raum (140, 132, 136) angeordnet ist, so dass auch der weitere elektrische Kontakt (111) im zweiten Betriebszustand gemein- sam mit dem elektrischen Kontakt (115) abschirmbar ist.

13. Anordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der HBP-Sensor (100) vor Beginn der Überprüfung des Messmediums (10) derart funktionalisiert ist, dass der elektrische Kontakt (115) an seiner Oberfläche eine definierte Silberchloridschicht aufweist.

14. Anordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Anordnung (1) ein Katheter, ein Gastroskop, eine Endoskopiekapsel oder eine Biopsiezange ist.

15. Verfahren zur Überprüfung eines Messmediums (10) auf Vorhandensein von Helicobacter Pylori (20) durch Überprüfung des Messmediums (10) auf Vorhandensein einer bestimmten Substanz (30) in dem Messmedium (10) mit einer Anordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei

- der HBP-Sensor (100) der Anordnung (1) mit abgeschirmtem elektrischen Kontakt (115) an einen ersten gewünschten Messort in das Messmedium (10) verbracht wird,

- die Abschirmung des elektrischen Kontakts (115) zu einem bestimmten Zeitpunkt für eine erste Messphase aufgehoben wird, so dass das am ersten Messort befindliche Messmedium (10) erst ab dem gewünschten Zeitpunkt mit dem elektrischen Kontakt (115) in Kontakt treten kann,

wobei

- die elektrische Messgröße zumindest in der ersten Messphase überwacht wird und aus der überwachten elektrischen Messgröße auf ein Vorhandensein von Helicobacter Pylori (20) im Messmedium (10) am Messort geschlossen wird.

16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass in einer zweiten Messphase nach der ersten Messphase die Abschirmung des elektrischen Kontakts (115) wieder hergestellt wird, so dass zumindest die Komponente des Messmediums (10) in der zweiten Messphase nicht mit dem elektrischen Kontakt (115) in Kontakt treten kann.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass für eine dritte Messphase die Abschirmung des elektrischen Kontakts (115) wieder aufgehoben wird, so dass das am Messort befindliche Messmedium (10) in der dritten Messphase mit dem elektrischen Kontakt (115) in Kontakt treten kann.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Messgröße auch in einer geradzahligen Messphase überwacht wird.

19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch ge- kennzeichnet, dass der HBP-Sensor (100) in einer

geradzahligen Messphase an einen vom ersten Messort verschie- denen Messort verbracht wird.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass in einer geradzahligen Messphase bei abge¬ schirmtem elektrischen Kontakt (115) eine Chloridlösung in den Raum (140, 132, 136) geleitet wird, um eine neue

Silberchloridschicht an der Oberfläche des elektrischen Kon¬ takts (115) zu bilden.

Description:
Beschreibung

Anordnung und Verfahren zur Überprüfung eines Messmediums auf Vorhandensein von Helicobacter Pylori

Die Erfindung betrifft eine Anordnung mit einem Sensor zur Überprüfung eines Messmediums auf Vorhandensein von

Helicobacter Pylori. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Abschirmung des Sensors.

Helicobacter Pylori (im Folgenden HBP) ist ein Stäbchenbakte- rium, welches den menschlichen Magen besiedeln kann und für eine Reihe von Magenerkrankungen verantwortlich gemacht wird. Dazu zählen neben Gastritis auch Magengeschwüre sowie Zwölf- fingerdarmgeschwüre . In einer chronischen Form kann HBP auch Magenkrebs hervorrufen. Die Prävalenz von HBP beträgt weltweit ca. 50%. Die Untersuchung auf eine Infektion mit HBP stellt daher heute einen wesentlichen Bestandteil der Diag ¬ nostik von Magenerkrankungen dar.

Eine HBP-Infektion kann bspw. mit Hilfe einer Eradikations- therapie, bestehend aus einer Kombination verschiedener Antibiotika behandelt werden. Bevor jedoch eine solche Therapie begonnen werden kann, ist zunächst eine sichere Diagnose nö- tig. Dazu müssen ggf. bis zu zwei voneinander unabhängige Nachweistests positiv ausfallen.

Es sind verschiedene direkte und indirekte Nachweismethoden für HBP bekannt. Bspw. kann eine HBP-Infektion nach einer Bi- opsie mit Hilfe der Mikroskopie oder aber mittels eines

Urease-Tests erkannt werden. Ein weiterer Ansatz zum Nachweis einer HBP-Infektion besteht in der Durchführung eines Atemtests basierend auf dem Nachweis der Isotope 13C bzw. 14C im Atem, nachdem dem Patienten ein bestimmtes, 13C oder 14C iso- topenmarkiertes Mittel verabreicht wurde, welches bei Vorhan ¬ densein von HBP im Magen des Patienten bestimmte chemische Reaktionen eingeht, so dass 13C bzw. 14C entsteht und ausge ¬ atmet wird. All diesen Nachweismethoden wie auch anderen be- kannten Verfahren ist jedoch eine geringe Patientenakzeptanz gemein .

Eine konkrete Möglichkeit zur Untersuchung des Magens auf ei- ne Besiedelung mit HBP ist die sogenannte Gastroskopie („Ma ¬ genspiegelung") . Hierbei wird, wie bspw. in WO2010/094650A1 beschrieben, ein Gastroskop eingesetzt, an dessen Ende sich zwei Elektroden befinden, mit denen eine Messung zur Detekti- on von HBP ermöglicht wird. Die Gastroskopie ist jedoch unan- genehm und ggf. schmerzhaft für den Patienten.

Eine Alternative zur Gastroskopie ist ein Einsatz einer

Endoskopiekapsel , wie beispielsweise in WO2009/127528A1 näher dargestellt. Hierbei wird die Endoskopiekapsel an eine zu un- tersuchende Stelle im Gastrointestinaltrakt geführt und eine Bestimmung auf Helicobacter Pylori vor Ort durchgeführt. Die WO2009/127528A1, in der auch weitere Probleme der gängigen HBP-Nachweismethoden erläutert werden, beschreibt eine Herangehensweise zum Nachweis einer HBP-Infektion basierend auf dem Einbringen eines entsprechenden Sensors in ein ggf. befallenes Hohlorgan eines Patienten. Der Sensor ist in eine einfach schluckbare Endoskopiekapsel integriert und damit in der Lage, ein StoffWechselprodukt des HBP-Bakteriums , bspw. Ammoniak, im Hohlorgan zu detektieren und damit das Bakterium in-situ zu identifizieren. Der Sensor weist in einer Ausführungsform der WO2009/127528A1 eine oberflächliche Sensorschicht aus Silberchlorid auf, welche bei Kontakt mit dem Bakterium bzw. mit dessen StoffWechselprodukt eine messbare Eigenschaftsänderung erfährt. Die Eigenschaftsänderung ba- siert darauf, dass sich das Silberchloriod bei Anwesenheit von Ammoniak löst, so dass die entsprechende Sensorschicht abgebaut wird. Dieser Abbau der Silberchloridschicht führt zu einer Änderung einer elektrischen Messgröße des Sensors, bspw. zu einer Änderung des elektrischen Potentials, des elektrischen Stroms oder des elektrischen Widerstands. Durch Messung bzw. Überwachung einer oder mehrerer dieser Messgrößen kann das Vorhandensein von Ammoniak detektiert und damit auf die Anwesenheit von HBP geschlossen werden. Ein ähnlicher Sensor wird auch in der oben erwähnten WO2010/094650A1 eingesetzt .

Der HBP-Sensor ist bereits fertig funktionalisiert , wenn er in den in den Messbereich, bspw. in den Magen eines Patienten, eingeführt wird. Da die Verhältnisse im Magen von Pati ¬ ent zu Patient jedoch deutlich unterschiedlich sein können, ist deren Einfluss auf die Funktionalisierung von Messung zu Messung nicht reproduzierbar. Man kennt die zum Zeitpunkt der Messung vorliegenden Verhältnisse also nicht vollständig, bspw. kann bei einer hohen Konzentration von Ammoniak im Magen der Abbau der Silberchloridschicht unmittelbar nach dem Eintauchen des Sensors in den Magensaft ausgelöst werden, oh ¬ ne dass die eigentliche Messung schon begonnen hätte, während man sich in einem anderen Fall erst der infizierten Stelle im Magen nähern muss. Zudem ändern sich die Verhältnisse, insbe ¬ sondere die Ammoniak-Konzentration im Magen kontinuierlich, so dass sich die Anwesenheit von Ammoniak unter Umständen nicht als steile Signalflanke bemerkbar macht, sondern als allmähliche Steigung des Messsignals erscheint und auf diese Weise schwer zu erkennen ist. Mögliche Störungen der Messung durch andere im Messmedium enthaltene Substanzen können also nicht ausgeschlossen werden. Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine aussagekräftige und reproduzierbare Möglichkeit zur Detektion von Helicobacter Pylori in einem Hohlorgan eines Patienten anzugeben . Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 beschriebene Vor ¬ richtung sowie durch das in Anspruch 15 beschriebene Verfahren gelöst. Die Unteransprüche beschreiben vorteilhafte Aus ¬ gestaltungen . Der der Erfindung zu Grunde liegende Ansatz liegt darin, den Sensor bzw. dessen sensitive Elemente erst zu einem gewünschten Zeitpunkt, bspw. zum Zeitpunkt des Messbeginns, in mög ¬ lichst definierter Zusammensetzung für die Messung zur Verfü- gung stellen bzw. dem zu untersuchenden Messmedium aussetzen zu können. Dadurch kann davon ausgegangen werden, dass die Bedingungen zu Messbeginn bekannt sind, so dass Messergebnis ¬ se besser interpretierbar und aussagekräftiger sind.

Die erfindungsgemäße Anordnung weist einen HBP-Sensor zur Überprüfung eines Messmediums auf Vorhandensein von

Helicobacter Pylori durch Überprüfung des Messmediums auf Vorhandensein einer bestimmten Substanzin dem Messmedium auf. Die bestimmte Substanz ist vorzugsweise ein Stoffwechselpro- dukt von HBP, also speziell Ammoniak. Das Messmedium ist hierbei dasjenige Medium, in dem die Messung zur Detektion von HBP ausgeführt wird, d.h. insbesondere der Magensaft oder, falls es sich um eine in-situ Messung handelt, eine Nährlösung. Der HBP-Sensor weist nun auf:

- Eine Messanordnung mit zumindest einem elektrischen Kontakt, wobei der elektrische Kontakt Silber aufweist und wo ¬ bei zur Detektion der bestimmten Substanz an der Messanordnung eine elektrische Messgröße wie bspw. ein elektrisches Potential, ein elektrischer Strom und/oder ein elektrischer

Widerstand gemessen wird; die Messanordnung ist bspw. eine Elektrodenanordnung mit einer Messelektrode als elektrischer Kontakt und einer Gegenelektrode. Die Gegenelektrode besteht vorzugsweise aus einem von einer Säure, insbesonde- re Salzsäure HCl, unveränderlichen Metall und die Mess ¬ elektrode besteht aus Silber;

- einen verschließbaren und/oder öffnenbaren Raum, in dem der elektrische Kontakt angeordnet ist; und

- eine Vorrichtung, mit der der elektrische Kontakt in einem ersten Betriebszustand des Sensors zumindest von einer die bestimmte Substanz potentiell aufweisenden Komponente des Messmediums abschirmbar ist, so dass die Komponente des Messmediums nicht von außerhalb des Sensors in den Raum ge ¬ langen kann, auch wenn sich der Sensor im Messmedium befin- det) , so dass eine Berührung der Komponente mit der Mess ¬ elektrode verhinderbar ist, und mit der die Abschirmung aufhebbar ist und damit die Komponente von außerhalb des Sensors in den Raum gelangen kann, so dass der elektrische Kontakt bei Bedarf in einem zweiten Betriebszustand des Sensors zumindest mit der Komponente des Messmediums in Kontakt zu bringen ist.

Die Abschirmung des Sensors, die den Sensor bis zum Zeitpunkt der Messung schützt, wird vorteilhafterweise zum gewünschten Zeitpunkt des Messbeginns entfernt. Auf diese Weise kann der Sensor zunächst unverändert in die Nähe des Infektionsherdes gebracht werden, an welchem die Ammoniak-Konzentration am höchsten ist. Hier kann die Messung an einem unveränderten Sensor erfolgen. Da der Einfluss des Ammoniaks auf den Sensor nun sprunghaft steigt, ist auch für das Messsignal bzw. für die elektrische Messgröße eine sprunghafte Veränderung an Stelle einer wie bisher ggf. langsamen und damit schlecht er ¬ kennbaren Änderung zu erwarten. Dementsprechend kann die Anwesenheit von Ammoniak und damit eine HBP-Infektion mit grö ¬ ßerer Sicherheit erkannt werden.

Die Vorrichtung kann konkret zum Verschließen und/oder zum Öffnen des Raums ausgebildet sein, so dass im ersten Be ¬ triebszustand bei geschlossenem Raum zumindest die Komponente des Messmediums nicht von außerhalb des HBP-Sensors in den Raum gelangen kann, und so dass im zweiten Betriebszustand bei geöffnetem Raum zumindest die Komponente des Messmediums von außerhalb des HBP-Sensors in den Raum gelangen und mit dem elektrischen Kontakt in Kontakt treten kann.

Die Vorrichtung kann eine bewegliche Abdeckung aufweisen, die im ersten Betriebszustand derart angeordnet ist, dass der Raum verschlossen ist, so dass das Messmedium nicht von außerhalb des Sensors in den Raum gelangen kann, und die derart beweglich ist, dass der Raum durch Bewegung der Abdeckung öffnenbar ist, so dass zumindest die Komponente des Messmedi ¬ ums in den Raum gelangen und mit dem elektrischen Kontakt in Kontakt treten kann.

Der elektrische Kontakt sowie ggf. vorhandene weitere elekt ¬ rische Kontakte können in Form von flachen Streifenelektroden bzw. Schichtelektroden auf eine äußere Oberfläche eines Sen ¬ sorkörpers des Sensors aufgebracht ist, wobei die bewegliche Abdeckung derart angeordnet ist, dass sie im ersten Betriebs ¬ zustand im Zusammenwirken mit der äußeren Oberfläche des Sen- sors im Bereich des elektrischen Kontakts den Raum bildet und verschließt .

Alternativ kann der Raum eine sich in das Innere eines Sensorkörpers des Sensors ersteckende Kammer sein, in der sich der elektrische Kontakt befindet, so dass der elektrische Kontakt im Inneren des Sensorkörpers angeordnet ist, wobei

- die Kammer eine mit der beweglichen Abdeckung verschließbare und/oder öffnenbare Kammeröffnung aufweist,

- die Kammeröffnung im geöffneten Zustand eine Verbindung der Kammer mit einer Umgebung des Sensors darstellt, so dass das in der Umgebung des Sensors befindliche Messmedium durch die Kammeröffnung in die Kammer gelangen und dort mit dem elektrischen Kontakt in Kontakt treten kann, und

- die bewegliche Abdeckung derart angeordnet ist, dass sie im ersten Betriebszustand die Kammeröffnung verschließt und im zweiten Betriebszustand die Kammeröffnung öffnet.

Der Sensor weist also einen Sensorkörper mit einer äußeren Oberfläche auf, wobei der Raum innerhalb des Sensorkörpers unter der äußeren Oberfläche angeordnet ist, so dass die äu- ßere Oberfläche des Sensors weitestgehend eben ist. Damit ergibt sich der Vorteil, dass der Sensor zur Untersuchung besser schluckbar oder einführbar ist.

Vorteilhafterweise befindet sich zumindest vor dem Beginn der Überprüfung des Messmediums, d.h. vor der ersten Messung, in dem Raum eine Chloridlösung, welche mit dem elektrischen Kontakt in Kontakt ist, so dass sich eine Silberchloridschicht an der Oberfläche des elektrischen Kontakts bildet. Damit wird erreicht, dass sich der Sensor vor Beginn der Messung in einem definierten Zustand befindent, da sicher gestellt ist, dass eine Silberchloridschicht vorhanden ist. Weiterhin kann der Sensor ein Reservoir für eine Chloridlösung aufweisen, wobei das Reservoir mit dem Raum derart verbunden ist, dass die Chloridlösung aus dem Reservoir in den Raum leitbar ist, so dass der elektrische Kontakt mit der Chloridlösung in Kontakt kommt. Dies erlaubt, den

Sensor bzw. den elektrischen Kontakt zwischenzeitlich, bspw. zwischen zwei Einzelmessungen, wieder zu funktionalisieren .

Vor dem Beginn der Überprüfung des Messmediums ist der HBP- Sensor derart funktionalisiert , dass der Raum verschlossen ist und sich eine Chloridlösung in dem Raum befindet.

Vorzugsweise ist die Vorrichtung geeignet, den Raum wieder ¬ holt zu öffnen und zu verschließen und den Sensor damit mehr- fach abwechselnd in den ersten und den zweiten Betriebszu ¬ stand zu versetzen. Damit ist es möglich, mehrere Messungen durchzuführen, bspw. an unterschiedlichen Messorten.

Die Abdeckung besteht vorzugsweise aus einem Material, wel- ches

- zumindest für die bestimmte Substanz undurchlässig und

- zumindest für eine Chloridlösung, insbesondere für Salzsäu ¬ re und evtl. andere, nicht störende Substanzen, durchlässig ist .

Damit wird erreicht, dass auch bei abgeschirmtem elektrischen Kontakt die Chloridlösung auf den elektrischen Kontakt einwirken kann, so dass sich eine Silberchloridschicht bildet.

Alternativ oder zusätzlich besteht die Abdeckung aus einem Material, welches

- zumindest für die bestimmte Substanz undurchlässig und

- im Messmedium löslich ist.

In diesem Fall wird der elektrische Kontakt für eine bestimm ¬ te Zeit, die für das Auflösen der Abdeckung benötigt wird, effektiv von der bestimmten Substanz abgeschirmt. Die Abschirmung wird automatisch aufgehoben, wenn die Abdeckung aufgelöst ist. Ein dedizierter Mechanismus, der ein Öffnen des Raums bewirkt, wird nicht benötigt. In einer Weiterbildung kann auch ein weiterer elektrische Kontakt, bspw. die Gegenelektrode, ebenfalls in dem Raum an ¬ geordnet werden, so dass auch der weitere elektrische Kontakt im zweiten Betriebszustand gemeinsam mit dem elektrischen Kontakt abschirmbar ist.

Vor Beginn der Überprüfung des Messmediums ist der HBP-Sensor derart funktionalisiert , dass der elektrische Kontakt an sei ¬ ner Oberfläche eine Silberchloridschicht aufweist, bereits bevor die Überprüfung des Messmediums begonnen wird bzw. bevor der elektrische Kontakt mit dem Messmedium in Kontakt ge ¬ bracht wird.

Die Anordnung kann bspw. ein Katheter, ein Gastroskop, eine Endoskopiekapsel oder eine Biopsiezange sein.

In einem Verfahren zur Überprüfung eines Messmediums auf Vorhandensein von Helicobacter Pylori durch Überprüfung des Messmediums auf Vorhandensein einer bestimmten Substanz in dem Messmedium mit der erfindungsgemäßen Anordnung, wiord zunächst der HBP-Sensor der Anordnung mit abgeschirmtem elektrischen Kontakt an einen ersten gewünschten Messort in das Messmedium verbracht. Die Abschirmung des elektrischen Kontakts wird zu einem bestimmten Zeitpunkt für eine erste Mess ¬ phase aufgehoben, so dass das am gewünschten Messort befind ¬ liche Messmedium erst ab dem gewünschten Zeitpunkt mit dem elektrischen Kontakt in Kontakt treten kann. Dabei wird die elektrische Messgröße zumindest in der ersten Messphase über ¬ wacht und aus der überwachten elektrischen Messgröße wird auf ein Vorhandensein von Helicobacter Pylori im Messmedium am Messort geschlossen.

In einer zweiten Messphase nach der ersten Messphase wird die Abschirmung der Messelektrode wieder hergestellt, so dass zu ¬ mindest die Komponente des Messmediums in der zweiten Mess ¬ phase nicht mit dem elektrischen Kontakt in Kontakt treten kann . Für eine dritte Messphase nach der zweiten Messphase wird die Abschirmung der Messelektrode wieder aufgehoben, so dass das am Messort befindliche Messmedium in der dritten Messphase mit dem elektrischen Kontakt in Kontakt treten kann.

Vorzugsweise wird die elektrische Messgröße nicht nur während ungeradzahliger Messphasen, sondern auch in einer

geradzahligen Messphase überwacht.

Eine geradzahlige Messphase kann dazu verwendet werden, den HBP-Sensor an einen vom ersten Messort verschiedenen Messort zu verbringen.

In einer geradzahligen Messphase wird bei abgeschirmtem elektrischen Kontakt eine Chloridlösung in den Raum geleitet, um für eine spätere Messung eine neue Silberchloridschicht an der Oberfläche des elektrischen Kontakts zu bilden.

Im Folgenden werden die Erfindung und beispielhafte Ausführungsformen anhand einer Zeichnung näher erläutert.

Es zeigen:

FIG 1 Anordnung zur Detektion von Helicobacter Pylori in einer ersten Ausführungsform in einem ersten Betriebszustand,

FIG 2 Anordnung zur Detektion von Helicobacter Pylori in einer ersten Ausführungsform in einem zweiten Betriebszustand,

FIG 3 Anordnung zur Detektion von Helicobacter Pylori in einer zweiten Ausführungsform im ersten Betriebszustand,

FIG 4 Anordnung zur Detektion von Helicobacter Pylori in einer zweiten Ausführungsform im zweiten Betriebszustand, FIG 5 Anordnung zur Detektion von Helicobacter Pylori in einer dritten Ausführungsform im ersten Betriebszustand,

FIG 6 Anordnung zur Detektion von Helicobacter Pylori in einer dritten Ausführungsform im zweiten Betriebszustand .

Gleiche Bezugszeichen in verschiedenen Figuren kennzeichnen gleiche Komponenten.

FIG 1 zeigt eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen

Helicobacter Pylori (HBP) Sensors 100 zur Überprüfung eines Messmediums 10 auf Vorhandensein von Helicobacter Pylori 20 durch Detektion einer bestimmten Substanz 30 in dem Messmedi- um 10. Das Messmedium 10 ist vorzugsweise das Medium, in dem die Messung zur Detektion von HBP 20 ausgeführt wird. In einer konkreten Anwendung ist das Messmedium 10 der Magensaft im Magen eines Patienten und die bestimmte Substanz 30 ist ein StoffWechselprodukt von Helicobacter Pylori 20, also ins- besondere Ammoniak. Falls es sich um eine in-vitro Messung handelt, kann das Messmedium 10 eine entsprechende Nährlösung sein .

Der HBP-Sensor 100 ist eine für HBP bzw. Ammoniak 30 sensiti- ve Komponente einer Anordnung 1, mit welcher ein Patient untersucht werden kann. Die Anordnung 1 kann bspw. eine

Endokapsel, eine Biopsiezange, ein Magenkatheter oder auch ein Gastroskop sein. Die Figuren 1 bis 4 zeigen exemplarisch die Ausbildung der Anordnung 1 als Endoskopiekapsel . Dabei sind nur die Komponenten dargestellt, die für die Erfindung von Interesse sind, während die für eine Endoskopiekapsel ty ¬ pischen Komponenten wie bspw. ein Permanentmagnet oder eine Kamera etc. nicht gezeigt werden. Gleiches gilt für die Figu ¬ ren 5 und 6, in denen die Anordnung 1 als Gastroskop darge- stellt ist.

Der HBP-Sensor 100 weist eine Messanordnung 110 zur Messung einer elektrischen Messgröße mit einem ersten elektrischen Kontakt 115 und einem zweiten elektrischen Kontakt 111 auf. Bspw. kann die Messanordnung 110 eine Elektrodenanordnung sein, wobei der erste elektrische Kontakt 115 eine Messelekt ¬ rode 115 und der zweite elektrische Kontakt 111 einen Gegen- elektrode ist. Andere Ausbildungen der Messanordnung 110, die eine Messung einer elektrischen Messgröße erlauben, sind ebenfalls denkbar.

Die Elektrodenanordnung 110 bzw. die Messelektrode 115 und die Gegenelektrode 111 sind elektrisch mit einer Kontrollein ¬ heit 120 des Sensors 100 verbunden. Die Kontrolleinheit 120 kann ihrerseits mit einer Auswerteeinheit 190 der Anordnung 1 verbunden werden.

Die Kontrolleinheit 120 wird zum Einen verwendet, um an der Elektrodenanordnung 110 eine elektrische Messgröße zu messen. Bei der elektrischen Messgröße handelt es sich bspw. um ein elektrisches Potential, einen elektrischen Strom oder einen elektrischen Widerstand. Zur Messung kann es auch notwendig sein, dass die Kontrolleinheit 120 einen elektrischen Strom oder eine elektrische Spannung an der Elektrodenanordnung 110 bereit stellt. Zum Anderen dient die Kontrolleinheit 120 da ¬ zu, die gemessene elektrische Messgröße aufzunehmen und diese an die Auswerteeinheit 190 zu übermitteln. Alternativ oder zusätzlich kann die Kontrolleinheit 120 die Messwerte bspw. für eine spätere Auswertung mit der Auswerteeinheit 190 spei ¬ chern. Die Auswerteeinheit 190 sorgt für eine gewünschte Wei ¬ terverarbeitung dieser Daten, die im äußersten Fall bspw. darin bestehen kann, dass eine Aussage zum Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Helicobacter Pylori am jeweiligen Messort getroffen wird.

Die Kontrolleinheit 120 kann, wie auch die Elektrodenanord ¬ nung 110, am oder im Sensor 100 angeordnet sein. Dies ist insbesondere im Fall der Ausbildung der Anordnung 1 als

Endoskopiekapsel denkbar. Generell ist es vorteilhaft, wenn die Kontrolleinheit 120 derart entfernt vom Sensor 100 ange ¬ ordnet ist, dass sie bspw. bei der Untersuchung des Magens eines Patienten nicht mit dem Sensor 100 in den Körper des Patienten eingeführt werden muss, sondern außerhalb des Kör ¬ pers verbleibt. In einem solchen Fall kann die Elektrodenanordnung 110 mit der Kontrolleinheit 120 bspw. über ein Kabel verbunden werden. Ein derartiges Kabel kann je nach Ausbildung der Anordnung 1 bspw. über einen Katheterschlauch, einen Gastroskopschlauch oder eine Betätigungsleitung für eine Biopsiezange geführt werden. Die Auswerteeinheit 190 kann ebenfalls unabhängig und ent ¬ fernt vom Sensor 100 angeordnet sein, wobei in diesem Fall die Kommunikation zwischen der Kontrolleinheit 120 und der Auswerteeinheit 190 zur Übermittlung der Daten aus der Messung der Elektrodenanordnung 110 je nach Anordnung der Kont- rolleinheit 120 per Funk oder über ein Kabel erfolgen würde.

Das Grundprinzip der Detektion von Helicobacter Pylori 20 beruht darauf, dass überprüft wird, ob als bestimmte Substanz 30 ein für HBP 20 charakteristisches StoffWechselprodukt in dem Messmedium 10 vorhanden ist. Wie erwähnt handelt es sich bei dem charakteristischen StoffWechselprodukt 30 bzw. bei der bestimmten Substanz 30 um Ammoniak. Ammoniak 30 kommt unter normalen Umständen in einem Hohlorgan des

Gastrointestinaltraktes wie bspw. dem Magen nicht oder nur in sehr geringen Mengen vor. Da Ammoniak 30 aber ein Stoffwech- selprodukt von HBP 20 ist, genügt sein Nachweis als starkes Indiz für das Vorhandensein von HBP 20. Eine Besiedlung des Magens mit HBP 20 kann daher nachgewiesen werden, indem der Ammoniakgehalt des Magensaftes oder der Ammoniakgehalt in der Magenschleimhaut gemessen wird.

Ein mögliches, generelles Messprinzip zur Detektion von Ammoniak 30 basiert darauf, dass die Messelektrode 115 eine

Silberchloridschicht aufweist (nicht im Detail dargestellt) , die bei Anwesenheit von Ammoniak 30 mit diesem eine chemische Reaktion eingeht. Dies hat zur Folge, dass die

Silberchloridschicht abgebaut wird, da das Salz AgCl der Silberchloridschicht durch Ammoniak 30 in einen gut wasser- löslichen Silber-Diamin-Komplex [AG( H3) 2 ] und in Chlor Cl ~ aufgespalten wird. Dabei wird dann das Silberchlorid von der Elektrode abgelöst. Zur Detektion der bestimmten Substanz 30 bzw. von Ammoniak 30 im Umfeld des Sensors 100 wird an der Elektrodenanordnung 110 die erwähnte elektrische Messgröße gemessen. Hierzu wird mit Hilfe der Kontrolleinheit 120 an der Elektrodenanordnung 110, d.h. zwischen der Messelektrode 115 und der Gegenelektrode 111, eine elektrische Spannung U angelegt. Für den Fall, dass zumindest im Umfeld der Messelektrode 115 Ammoniak 30 im Messmedium 10 vorhanden ist, wird dieser bewirken, dass die Silberchloridschicht abgebaut wird. Dieser Abbau der

Silberchloridschicht führt zu einer Änderung der elektrischen Messgröße der Elektrodenanordnung 110, bspw. zu einer Änderung des elektrischen Potentials, des elektrischen Stroms oder des elektrischen Widerstands, sobald die

Silberchloridschicht an zumindest einer Stelle so weit abge ¬ baut ist, dass eine unter der Silberchloridschicht liegende Schicht mit einem anderen elektrischen Potential freigelegt wird. Im Fall der hier gezeigten Figuren wäre dies die Oberfläche der Messelektrode 115. Durch Messung bzw. Überwachung einer oder mehrerer dieser Messgrößen mit Hilfe des Kontrolleinheit 120 kann über die Feststellung einer signifikanten Änderung der Messgröße das Vorhandensein von Ammoniak 30 de- tektiert und damit auf die Anwesenheit von HBP 20 geschlossen werden .

Wie einleitend erläutert stellt sich das Problem, dass zu Be- ginn der Messung die Messbedingungen nicht unbedingt ausreichend klar sind, so dass die Messergebnisse einer gewissen Unsicherheit unterliegen. Zur Messung soll der Sensor 100 an einer bestimmten Position im Magen positioniert werden. Wenn nun der Sensor 100 bspw. mit Hilfe bzw. in Form einer

Endoskopiekapsel , an der Spitze eines Katheters oder aber mit einer Biopsiezange in den Magen und in den Magensaft ver ¬ bracht wird, ist nicht auszuschließen, dass die

Silberchloridschicht 117 beschädigt wird. Auch ist nicht aus- zuschließen, dass der Sensor 100 und damit insbesondere die Silberchloridschicht 117 auf dem Weg zur Messposition im Ma ¬ gen bereits mit geringeren Konzentrationen von Ammoniak in Berührung kommt, so dass die Silberchloridschicht 117 teil- weise abgebaut wird, bevor die eigentliche Messung beginnt. Weiterhin ist es möglich, dass durch verschiedene

Chloridkonzentrationen auf dem Weg zum Messort Potentialverschiebungen verursacht werden, was einen ähnlichen Effekt auf die Messung hat wie das Vorhandensein voin Ammoniak. All dies bewirkt, dass die Messergebnisse verfälscht sein können. Eine zum Zeitpunkt des eigentlichen Messbeginns bereits teilweise abgetragene Silberchloridschicht 117 kann bewirken, dass auch bei Anwesenheit von Ammoniak 30 die entsprechende Änderung des Messsignals aufgrund einer geringeren Amplitude nicht oder nur schlecht erkennbar ist.

Der Sensor 100 weist daher eine Vorrichtung 130 auf, mit der die Messelektrode 115 vom Messmedium 10 bzw. zumindest von einer die bestimmte Substanz 30 potentiell aufweisenden Komponente des Messmediums 10 in einem ersten Betriebszustand des Sensors 100 abschirmbar ist, auch und insbesondere wenn sich der Sensor 100 im Messmedium 10 befindet. Bei abgeschirmter Messelektrode 115 kann also zumindest die Komponen ¬ te des Messmediums 10 mit der bestimmte Substanz 30 die Mess ¬ elektrode 115 nicht erreichen, so dass die Silberchlorid ¬ schicht 117 nicht angegriffen wird. Die Vorrichtung 130 erlaubt desweiteren, die Messelektrode 115 bei Bedarf mit dem Messmedium 10 bzw. zumindest mit der Komponente des Messmedi ¬ ums 10 und damit mit der bestimmten Substanz 30 bzw. mit dem Ammoniak 30 in Kontakt zu bringen, indem die Abschirmung in einem zweiten Betriebszustand des Sensors 100 aufgehoben wird .

Die Möglichkeit der Abschirmung erwirkt, dass eine Berührung des Messmediums 10 und damit ggf. eine Berührung des Ammoni ¬ aks 30 mit der Messelektrode 115 verhindert wird, so dass in der Folge die Silberchloridschicht 117 nicht ungewollt abge ¬ baut werden kann, solange die Abschirmung vorhanden ist. Auch wird es möglich, andere die Messung beeinflussende Parameter wie bspw. die Leitfähigkeit zwischen Messelektrode und Gegen ¬ elektrode zu kontrollieren. Demzufolge sind der Zustand der funktionalisierten Messelektrode 115 und damit die Messbedin- gungen bekannt. Die Möglichkeit, die Abschirmung bei Bedarf aufzuheben, erlaubt dagegen gezielte Messungen unter bekannten Bedingungen an bestimmten Positionen im Messmedium 10. Um dies zu erreichen, wird der Sensor 100 zur Messung zunächst mit abgeschirmter Messelektrode 115 an den gewünschten

Messort bspw. im Magen verbracht. Dort angekommen wird die Vorrichtung 130 betätigt und damit die Abschirmung aufgeho ¬ ben. Das Messmedium 10 kommt dann schlagartig in Kontakt mit der Messlektrode 115, so dass bei Anwesenheit von Ammoniak 30 der Abbau der Silberchloridschicht 117 schlagartig beginnt und ein entsprechendes Messsignal detektiert werden kann.

In einer ersten Ausführungsform gemäß FIG 1 sind die Gegenelektrode 111 und die Messelektrode 115 in Form von flachen Streifenelektroden bzw. Schichtelektroden auf die äußere Oberfläche des Sensorkörpers 101 aufgebracht. Die Vorrichtung 130 kann bspw. eine bewegliche Abdeckung 131 aufweisen, die im geschlossenen Zustand ebenfalls flach über der Messelektrode 115 angebracht ist, so dass sich zwischen der Abde ¬ ckung 131 und dem Sensor 100 bzw. der äußeren Oberfläche 102 des Sensors 100 ein dünner Raum 140 bildet, in dem die Mess ¬ elektrode 115 angeordnet ist. Der Raum 140 entsteht demnach durch das Zusammenwirken der Abdeckung 131 mit der äußeren Oberfläche des Sensors 100 bzw. des Sensorkörpers 101 bei verschlossener Abdeckung 131. Eine verschlossene Abdeckung 131 bewirkt, dass das Messmedium 10 nicht an die Messelektro ¬ de 115 gelangen kann. Je nach Anpassung der Form der Abdeckung 131 an die darunter liegende Oberfläche 102 des Sensor ¬ körpers 101 und an die nun zwischen der Abdeckung und dem Sensorkörper 101 befindliche Messelektrode 115 kann das Volu- men des Hohlraums 140 mehr oder weniger ausgeprägt sein. Im Extremfall liegt die Abdeckung 131 direkt auf der Mess ¬ elektrode 115 und/oder auf der äußeren Oberfläche 102 auf, so dass der Raum 140 bei geschlossener Abdeckung 131 lediglich ein minimales Volumen umfasst.

Die bewegliche Abdeckung 131 kann bei Bedarf mit Hilfe ent- sprechender Vorrichtungen (nicht dargestellt) verschoben, abgeklappt oder vollständig entfernt werden, so dass der Raum 140 geöffnet und damit die Abschirmung aufgehoben und die Messelektrode 115 freigelegt wird, so dass die Messelektrode 115 mit einem den Sensor 100 umgebenden Medium 10 in Kontakt kommt. Dies ist in FIG 2 dargestellt, wobei die Abdeckung 131 gemäß FIG 2 abgeklappt wurde. Derartige Vorrichtungen zur entsprechenden Betätigung einer Abdeckung 131 sind hinlänglich bekannt und werden daher an dieser Stelle nicht im Detail erläutert.

Die Abdeckung 131 kann in einer vorteilhaften Weiterbildung eine flexible Membran sein, die sich ideal an die Oberflä ¬ chenstruktur des Sensorkörpers 101 anpassen kann und damit bei einer Untersuchung weniger störende Einflüsse entfaltet.

In einer Variante der ersten Ausführungsform kann die Abdeckung 131 bzw. die Membran 131 derart ausgebildet sein, dass auch die Gegenelektrode 111 gemeinsam mit der Messelektrode 115 abschirmbar ist (nicht dargestellt) . Die oben erläuterte Variante der ersten Ausführungsform bezieht sich lediglich darauf, dass die Messelektrode 115 abgeschirmt werden kann, da die Gegenelektrode 111 bei entsprechender Materialwahl ohnehin unempfindlich ist und eine Abschirmung bspw. gegen Ammoniak dementsprechend nicht notwendig ist. Nichtsdestotrotz bietet die Variante, dass die Gegenelektrode 111 abschirmbar ist, bspw. den Vorteil, dass diese gegen jegliche äußere phy ¬ sikalische Einflüsse geschützt werden kann.

In den FIG 3 und 4 ist eine zweite Ausführungsform des Sen- sors dargestellt, wobei die FIG 3 den Sensor 100 in einem ersten Betriebszustand mit abgeschirmter Messelektrode 115 und die FIG 4 den Sensor 100 in einem zweiten Betriebszustand mit aufgehobener Abschirmung der Messelektrode 115 zeigt. Die Messelektrode 115 befindet sich in einem als Kammer 132 ausgebildeten Raum, die im Inneren des Sensorkörpers 101 des Sensors 100 angeordnet ist und sich dementsprechend von der äußeren Oberfläche 102 des Sensors 100 aus in das Innere des Sensors 100 erstreckt. Die Kammer 132 ist eine Komponente der Vorrichtung 130, mit der die Messelektrode 115 vom Messmedium 10 bzw. zumindest von einer die bestimmte Substanz 30 potentiell aufweisenden Komponente des Messmediums 10 abschirmbar ist.

Die Kammer 132 weist eine verschließbare Kammeröffnung 133 auf, die im geöffneten Zustand eine Verbindung der Kammer 132 mit der Umgebung des Sensors 100 darstellt, so dass ein in der Umgebung des Sensors 100 befindliches Medium 10, bspw. das Messmedium, in die Kammer 132 gelangen und dort mit der Messelektrode 115 in Kontakt treten kann. Im geschlossenen Zustand der Kammer 132, d.h. im ersten Betriebszustand des Sensors 100, wird das in der Umgebung des Sensors 100 befind- liehe Medium 10 daran gehindert, in die Kammer 132 zu gelangen, so dass die darin befindliche Messelektrode 115 zumin ¬ dest von einer die bestimmte Substanz 30 potentiell aufwei ¬ senden Komponente des Messmediums 10 abgeschirmt ist. Zum Verschließen und Öffnen der Kammer 132 bzw. der Kammeröffnung 133 weist die Vorrichtung 130 eine Abdeckung 134 auf, die bei Bedarf derart bewegt werden kann, dass die Kammer 132 geöffnet wird. Hierzu kann die Abdeckung 134 mit Hilfe ent ¬ sprechender Vorrichtungen verschoben, abgeklappt oder voll- ständig entfernt werden, so dass die Abschirmung aufgehoben und die Messelektrode 115 damit freigelegt wird und mit einem den Sensor 100 umgebenden Medium 10 in Kontakt kommt. In den Ausführungsbeispielen der FIGs 3 und 4 ist die Abdeckung 134 in einen und aus einem Aufnahmeschlitz 137 der Vorrichtung 130 verschiebbar.

In einer Variante der zweiten Ausführungsform kann, wie in FIG 3 und FIG 4 dargestellt, zusätzlich zur Messelektrode 115 auch die Gegenelektrode 111 in der Kammer 160 angeordnet sein. Damit wäre erreichbar, dass die Gegenelektrode 111 ge ¬ meinsam mit der Messelektrode 115 abschirmbar ist. Alternativ kann die Gegenelektrode 111 bspw. wie in der ersten Ausfüh- rungsform als flache Streifenelektrode auf der äußeren Ober ¬ fläche 102 des Sensors 100 angeordnet sein.

In einer dritten Ausführungsform gemäß FIG 5 ist die Anordnung 1 exemplarisch als Gastroskop ausgebildet. Die Vorrich- tung 130 weist eine öffnenbare und verschließbare Verkapse- lung 135 auf, die den Sensor 100 (in FIG 5 nicht sichtbar) als Ganzes abschirmt und nicht nur, wie in den beiden vorhe ¬ rigen Ausführungeformen, die Messelektrode 115 und ggf. die Gegenelektrode 111. Die Verkapselung 135 hat also dieselbe Funktion wie die oben beschriebenen Abdeckungen 131 bzw. 134.

Der Sensor 100 befindet sich in einem Raum 136 innerhalb der Verkapselung 135. Bei Bedarf kann die Verkapselung 135 geöffnet und damit die Abschirmung aufgehoben werden, so dass das Messmedium 10 mit der Elektrodenanordnung 110 und insbesondere mit der Messelektrode 115 in Kontakt treten kann. Ebenso lässt sich die Verkapselung 135 wieder schließen und damit die Abschirmung der Messelektrode 115 wieder herstellen. Vorzugsweise wird die dritte Ausführungsform angewendet, wenn die Anordnung 1 nicht als Endoskopiekapsel ausgebildet ist. Im Falle eine Ausbildung als Gastroskop 1, bspw. wie in der WO2010/094650A1 beschrieben und wie in FIG 5 gezeigt, kann an der Gastroskopspitze 2, an der der Sensor 100 angeordnet ist, eine passende Verkapselung 135 angebracht sein, die durch ei ¬ nen in einem Arbeitskanal 3 eines Einführschlauches 5 des Gastroskops 1 geführten Führungsdraht 4 geöffnet und ge ¬ schlossen werden kann. Die FIG 5 zeigt die Anordnung mit geschlossener Verkapselung, also im ersten Betriebszustand des Sensors 100. Die FIG 6 zeigt die gleiche Anordnung mit geöff ¬ neter Verkapselung 135, also im zweiten Betriebszustand des Sensors 100. Die Kontrolleineheit 120 und die Auswereeinheit 190 können in der dritten Ausführungsform entfernt vom Sensor 100 angeordnet sein. Die Verbindung zwischen Elektrodenanordnung 110 und Kontrolleinheit 120 kann über den Arbeitskanal 3 realisiert werden.

In jeder der drei Ausführungsformen verhindert die Abdeckung 131, 134 bzw. 135 im geschlossenen Zustand, d.h. im ersten Betriebszustand des Sensors 100, dass das Messmedium 10 an die Messelektrode 115 gelangt. In einer typischen Messung in diesen beiden Ausführungsformen wird der Sensor 100 zunächst mit verschlossener Abdeckung 131, 134 bzw. 135 an den gewünschten Messort verbracht. Dies kann bspw. ein bestimmter Ort im Magen eines Patienten sein. Erst dort wird bei Messbe- ginn die Abdeckung 131, 134 bzw. 135 geöffnet, so dass das dort befindliche Messmedium 10 im nun zweiten Betriebszustand des Sensors 100, schlagartig in den Raum 140, 132 bzw. 136 gelangen und dort mit der Messelektrode 115 in Kontakt treten kann. Gleichzeitig wird die elektrische Messgröße mit dem Messgerät 120 überwacht. Für den Fall, dass sich die bestimm ¬ te Substanz 30 in dem Messmedium 10 befindet, beginnt der Abbau der Silberchloridschicht 117 der Messelektrode 115. Dies äußert sich in einem entsprechenden Messsignal an dem Messgerät 120.

Vorteilhafterweise kann die Abdeckung 131, 134 bzw. 135 wie ¬ der in die geschlossene Position verbracht und damit der Sen ¬ sor 100 in den zweiten Betriebszustand versetzt werden, in der sie eine Abschirmung der Messelektrode 115 bewirkt, so dass eine zuvor aufgehobene Abschirmung wieder hergestellt wird. In einer konkreten Anwendung dieser Variante wird der Sensor 100 zunächst mit einer derart positionierten Abdeckung 131, 134 bzw. 135 an den Messort verbracht, dass eine Ab ¬ schirmung der Messelektrode 115 erreicht wird. Bei Messbeginn wird nun in einer ersten Messphase die Abdeckung 131, 134 bzw. 135 derart betätigt bzw. geöffnet und damit die Abschir ¬ mung aufgehoben, dass das am Messort befindliche Messmedium 10, ggf. einschließlich des Ammoniaks 30, in den Raum 140, 132 bzw. 136 gelangen und mit der Messelektrode 115 in Kon ¬ takt treten kann. Gleichzeitig wird die elektrische Messgröße an der Elektrodenanordnung 110 mit dem Messgerät 120 überwacht. Nach Abschluss der ersten Messphase wird die Abdeckung 131, 134 bzw. 135 in einer zweiten Messphase wieder in die ursprüngliche, geschlossene Position verbracht, in der sie eine Abschirmung der Messelektrode 115 bewirkt, und dort ge ¬ halten. In einer dritten Messphase, die funktional der ersten Messphase entspricht, wird die Abdeckung 131, 134 bzw. 135 wiederum entfernt und damit die Abschirmung der Messelektrode 115 wieder aufgehoben. Gleichzeitig wird wieder die elektrische Messgröße mit dem Messgerät 120 überwacht. Im Anschluss an die dritte Messphase kann eine vierte Messphase folgen, die funktional der zweiten Messphase entspricht, d.h. die Ab- schirmung der Messelektrode 115 wird wieder hergestellt, in ¬ dem die Abdeckung 131, 134 bzw. 135 in die geschlossene Posi ¬ tion verbracht wird.

Diese Folge von Messphasen mit abwechselnd abgeschirmter und nicht abgeschirmter Messelektrode 115 kann dementsprechend fortgeführt werden, so dass die derart konfigurierte Abde ¬ ckung 131, 134 bzw. 135 eine mehrfache Messung mit dem Sensor 100 erlaubt. Nach obiger Nomenklatur ist die Messelektrode 115 bei geradzahligen Messphasen abgeschirmt und bei

ungeradzahligen Messphasen nicht abgeschirmt.

Für alle Ausführungsformen ist vorteilhaft, wenn sich vor Messbeginn und vor der ersten Messphase, d.h. bei funktiona- lisiertem Sensor 100, eine Chloridlösung in dem Raum 140, 132 bzw. 136 befindet, in dem die Messelektrode 115 angeordnet ist. Damit wird sichergestellt, dass die Messelektrode 115 zu Messbeginn eine definierte Silberchloridschicht 117 an ihrer Oberfläche aufweist. Ebenso ist insbesondere für die erste und die zweite Ausfüh ¬ rungsform vorteilhaft, wenn der Sensor 100 als zusätzliche Weiterbildung der Erfindung in seinem Inneren ein Reservoir 150 für eine Chloridlösung 151 aufweist, bspw. für Salzsäure HCl, welches mit dem Raum 140, 132 bzw. 136 über eine Zulei ¬ tung 152 verbunden ist. Vorzugsweise bei geschlossener Abdeckung 131, 134 bzw. 135 bzw. während der entsprechenden Messphasen kann die Chloridlösung aus dem Reservoir 150 in den Raum 140, 132 bzw. 136 geleitet werden, so dass sie die wäh ¬ rend einer vorhergehenden Messphase ggf. abgebaute Silber ¬ chloridschicht 117 der Messelektrode 115 wieder aufbaut. Da ¬ mit wird erreicht, dass die Messelektrode 115 und damit der Sensor 100 für mehrfache Messungen eingesetzt werden kann, ohne dass der Sensor 100 zwischenzeitlich aus dem Messmedium 10 entfernt werden muss, da eine zwischenzeitlich, in einer Messphase ggf. abgebaute Silberchloridschicht 117 anschlie ¬ ßend in einer folgenden Messphase bei abgeschirmter Messelektrode 115 wieder aufgebaut werden kann. Hiermit kann der Sensor 100 zwischen zwei Messungen wieder in einen definierten Ausgangszustand gebracht werden. Im Falle der Ausbildung der Anordnung 1 gemäß FIG 5 und 6 kann das Reservoir außerhalb des Sensors angeordnet sein und der Arbeitskanal 3 des Gastroskops 1 dient als Zuleitung 152 für die Chloridlösung 151 zum Raum 136.

In einer weiteren Variante kann die Abdeckung 131, 134 bzw. 135 aus einer Schicht aus einem im Messmedium 10 löslichen Material bestehen, bspw. Gelatine. Sobald sich der entspre- chend ausgestattete Sensor 100 in dem Messmedium 10 befindet, beginnt der Auflösungsprozess der Schicht 131, 134 bzw. 135, so dass der Sensor 100 erst nach einer gewissen Zeit, die für das Auflösen der Schicht 131, 134 bzw. 135 benötigt wird, für die Messung verwendbar wird, da das Messmedium 10 vorher nicht in den Raum 140, 132 bzw. 136 gelangen und mit der

Messelektrode 115 in Kontakt treten kann. Bis dahin ist die Messelektrode 115 also keinen störenden oder schädlichen Einflüssen ausgesetzt. In einer weiteren Variante kann in allen Ausführungsformen die Abdeckung 131, 134 bzw. 135 durch entsprechende Material ¬ wahl derart ausgebildet sein, dass sie lediglich für den Ammoniak 30, bzw. allgemeiner lediglich für die bestimmte Sub- stanz 30, undurchlässig ist, dagegen aber keine Abschirmung für eine Chloridlösung wie bspw. für Salzsäure HCl und evtl. andere, nicht störende Substanzen darstellt. Somit wird er ¬ reicht, dass auch bei abgeschirmter Messelektrode 115 die Chloridlösung aus dem Messmedium 10 an die Messelektrode 115 gelangen kann, so dass die Silberchloridschicht 117 aufgebaut wird oder, falls die Schicht 117 bereits voll aufgebaut ist, die Silberchloridschicht 117 in diesem aufgebauten Zustand erhalten wird. Nur bei aufgehobener Abschirmung gelangt auch der potentiell vorhandene Ammoniak 30 an die Messelektrode 115 und bewirkt wiederum einen detektierbaren Abbau der

Silberchloridschicht 117.

Vorteilhafterweise kann die Überwachung der elektrischen Messgröße mit dem Messgerät 120 auch während derjenigen Mess ¬ phasen fortgeführt werden, während denen der Raum 140, 132 bzw. 136 verschlossen und die Messelektrode 115 abgeschirmt ist . Wie einleitend erwähnt weist die Elektrodenanordnung 110 ne ¬ ben der Messelektrode 115 auch eine Gegenelektrode 111 auf, wobei die elektrische Messgröße mit Hilfe dieser beiden

Elektroden 111, 115 überwacht bzw. gemessen wird. Die Gegenelektrode 111 besteht vorzugsweise aus einem von einer Säure, insbesondere Salzsäure HCl, unveränderlichen Metall, bspw. aus Edelstahl, Gold, Platin oder einem anderen geeigneten Edelmetall. Alternativ kann die Gegenelektrode 111 auch aus Silber bestehen. Um in diesem Fall zu vermeiden, dass sich an einer derartigen Silber-Gegenelektrode 111 eine Silber- chloridschicht bildet, kann die Elektrode 111 mit Hilfe der Kontrolleinheit 120 auf ein entsprechendes Potential gesetzt werden .

Zur Funktionalisierung des Sensors 100 für die HBP-Detektion kann die Silber-Messelektrode 115 vor der Messung und vor dem Einbringen des Sensors 100 in das Messmedium 10 mit Hilfe ei ¬ ner Chloridlösung, bspw. Salzsäure HCl, geätzt werden, so dass zu Beginn der Messung eine Silberchloridschicht 117 auf der Messelektrode 115 zur Verfügung steht.

Der HBP-Sensor 100 kann bspw. wie in der WO2009/127528A1 be- schrieben in einer Endokapsel untergebracht sein. In einer solchen Ausführungsform kann der oben erwähnte Sensorkörper 101 das Gehäuse der Endokapsel bzw. die Endokapsel selbst sein . In einer anderen Realisierung kann der HBP-Sensor 100 an der in einen zu untersuchenden Körper einführbaren Spitze eines Katheters angeordnet sein. Sobald sich die Katheterspitze mit dem Sensor 100 an der gewünschten Messposition befindet, wird bspw. über einen Seilzug des Katheters ein Mechanismus akti- viert werden, der bewirkt, dass die Abdeckung 131, 134 bzw. 135 betätigt und damit die Abschirmung der Messelektrode 115 erzeugt oder aufgehoben wird.

Weiterhin kann der HBP-Sensor 100 auch wie in der DE

102013227086 beschrieben am Kopf einer Biopsiezange angeord ¬ net sein. Die DE 102013227086 beschreibt eine Biopsiezange zum Entnehmen einer Gewebeprobe aus einem Hohlraum eines menschlichen oder tierischen Körpers, wobei die Biopsiezange einen Kopf zum Abtrennen der Gewebeprobe aus dem Hohlraum und eine Bedienvorrichtung aufweist. Weiterhin weist die

Biopsiezange am Kopf eine Elektrodenanordnung auf, mit der eine Anwesenheit von Helicobacter Pylori festgestellt werden kann. Der HBP-Sensor 100 kann somit auch als derartiger Kopf einer Biopsoezange ausgebildet sein. Die Bedienvorrichtung der Biopsiezange kann dann derart angepasst werden, dass eine Betätigung der Abdeckung 131, 134 bzw. 135 möglich ist.

Des weiteren kann der HBP-Sensor 100 an einem Gastroskop angebracht sein, wie es in der WO2010094650A1 beschrieben wird.

Neben diesen Realisierungsformen kann der erfindungsgemäße HBP-Sensor 100 mit abschirmbarer Messelektrode 115 auch in andere entsprechende Vorrichtungen integriert sein.