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Patent Searching and Data


Title:
ARRANGEMENT FOR WIDENING THE FUNCTIONALITY OF A PRESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/193193
Kind Code:
A1
Abstract:
Arrangement for widening the functionality of a press (1), in particular a column press, having an at least partially vertically extending press frame (2) for the processing, in particular forming, of, in particular metallic, objects or workpieces (80), comprising – a lower table device (10) which can be releasably fastened substantially horizontally to the press frame (2) of the press (1), and – an upper table device (30) which is arranged above the lower table device (10) so as to be displaceable substantially horizontally and/or vertically on this press frame (2), wherein the lower table device (10) is connected at least periodically to a swivel-bending lower beam (56) and the upper table device (30) is connected at least periodically to a swivel-bending upper beam (51) for carrying out a swivel-bending process, and wherein the upper table device (30) at least periodically receives a bending punch (34) and the lower table device (10) at least periodically receives a die (15a, b) for carrying out a bending-forming operation or an edge-folding operation.

Inventors:
TROPPMANN HUBERT (AT)
Application Number:
PCT/EP2015/063183
Publication Date:
December 23, 2015
Filing Date:
June 12, 2015
Export Citation:
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Assignee:
TROPPMANN HUBERT (AT)
International Classes:
B21D5/02; B21D5/04; B21D22/02
Domestic Patent References:
WO1992000154A11992-01-09
Foreign References:
US5099671A1992-03-31
DE10245778A12004-04-08
US20050086991A12005-04-28
Other References:
See also references of EP 3021993A1
Attorney, Agent or Firm:
Wallinger Ricker Schlotter Tostmann (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Erweiterung der Funktionalität einer Presse (1 ),

insbesondere einer Säulenpresse, mit einem wenigstens teilweise vertikal verlaufenden Pressenrahmen (2) für die Bearbeitung, insbesondere Umformung, von, insbesondere metallischen, Gegenständen bzw.

Werkstücken (80), aufweisend

- eine Untertischeinrichtung (10), welche im Wesentlichen horizontal am Pressenrahmen (2) der Presse (1 ) lösbar befestigt werden kann, und

- eine Obertischeinrichtung (30), welche oberhalb der Untertischeinrichtung (10) im Wesentlichen horizontal und/oder vertikal an diesem

Pressenrahmen (2) verschiebbar angeordnet ist,

wobei die Untertischeinrichtung (10) wenigstens zeitweise mit einer Schwenkbiege-Unterwange (56) und die Obertischeinrichtung (30) wenigstens zeitweise mit einer Schwenkbiege-Oberwange (51 ) zur Durchführung eines Schwenkbiege-Verfahrens verbunden ist, und wobei die Obertischeinrichtung (30) wenigstens zeitweise einen

Biegestempel (34) und die Untertischeinrichtung (10) wenigstens zeitweise ein Gesenk (15a, 15b) zur Durchführung eines Biegeumformens oder eines Abkantens aufnimmt. 2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Untertischeinrichtung (10) wenigstens eine vordere Trageinrichtung (13), insbesondere einen U-Träger, eine hintere Trageinrichtung (12), insbesondere einen U-Träger, sowie wenigstens einen dazwischen angeordneten Pressentisch (11 ) aufweist, wobei

vorzugsweise der Pressentisch (1 1 ) zwischen dem vorderen U-Träger (13) und dem hinteren U-Träger (12) befestigt ist, insbesondere mittels

Stellschrauben abgestützt und festgestellt ist, und wobei

vorzugsweise die Obertischeinrichtung an eine maximale Arbeitsbreite des Biegestempels angepasst ist.

3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Trageinrichtung (13), die hintere Trageinrichtung (12) und der Pressentisch (1 1 ) wenigstens teilweise miteinander verschraubt und am Pressenrahmen (2) abgestützt sind, wobei die Abstützung insbesondere durch Bolzen (5a, 5b) erfolgt, die durch Halteöffnungen (4) im Pressenrahmen (2) geführt sind.

4. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Obertischeinrichtung (30) wenigstens einen, insbesondere horizontal und/oder vertikal, positionierbaren Oberwangenträger (31 ) aufweist, in die der Biegestempel (34) aufnehmbar und/oder positionierbar ist.

5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkbiege-Oberwange (51 ) durch einen

Oberwangenstützträger (37) gehalten ist, der mittels einer Gleiteinrichtung (36) im Pressenrahmen (2) vertikal beweglich gehalten ist. 6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die

Schwenkbiege-Oberwange (51 ) mit dem Oberwangenstützträger (37) durch eine elastische Einrichtung (38), vorzugsweise ausgebildet mit Zugfedern, in eine von der Untertischeinrichtung (10) wegweisende Richtung verspannt ist. 7. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Obertischeinrichtung (30) mit wenigstens einer Biegeschiene (51 ) verbindbar ist, welche die Schwenkbiege-Oberwange (51 ) einer

Schwenkbiegeeinrichtung (50) der Vorrichtung bildet.

8. Vorrichtung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die

Biegeschiene (51 ) mit einer Halteeinrichtung (52) verschraubbar ist, wobei die Halteeinrichtung (52) an der Obertischeinrichtung (30) angeordnet ist.

9. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, mit einem

Schwenkbiegehebel (53) zum Halten der Schwenkbiege-Unterwange (56), wobei der Schwenkbiegehebel (53) um eine Schwenkachse A drehbar mit, insbesondere zwei Lagerflanschen (54), der Untertischeinrichtung (10) verbunden ist.

10. Vorrichtung gemäß Anspruch 9, wobei die Schwenkbiege-Unterwange (56), insbesondere zur Anpassung an eine Wandstärke eines Werkstücks (80), innerhalb des Schwenkbiegehebels (53) bezüglich der Schwenkachse A verschiebbar gehalten ist. 1 1. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 9 oder 10, mit einem

Winkelanschlag (58), welcher mit, insbesondere einem der Lagerflansche (54), der Untertischeinrichtung (10) verbunden ist und eine Rotation der Schwenkbiege-Unterwange (56) bzw. des Schwenkbiegehebels (53) um die Schwenkachse A bzw. den Biegewinkel begrenzen kann. 12. Vorrichtung gemäß Anspruch 11 , wobei der Winkelanschlag (58) eine

entlang einer Kulisse bewegliche Rändelschraube (60) zur Begrenzung der Rotation des Schwenkbiegehebels (53) um die Schwenkachse A bzw. des Biegewinkels aufweist.

13. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei der

Schwenkbiegehebel (53), insbesondere zur Anpassung der Vorrichtung an die Biegesteifigkeit des Werkstücks (80), längenverstellbar ist.

14. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch die Schwenkbiege-Oberwange (51 ) und einen Oberwangenstützträger (37) mit baugleichen Montageeinrichtungen zur Befestigung, insbesondere zur Verschraubung mit der Obertischeinrichtung (10), wobei vorzugsweise diese mit Bolzen an Obertischflanschen (35a, 35b) festgestellt sind.

15. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Obertischeinrichtung (30) ein Oberwangenstützträgerteil aufweist, welches für ein Halten, insbesondere für ein Niederhalten der Werkstücke (80) ausgestaltet ist, und

dass die Untertischeinrichtung (10) ein Obermesser (81 ) aufweist, wobei eine Zugfeder (82) an dem Obermesser (81 ) und einem Querträger (8a) angebracht ist und die Zugfeder (82) ausgestaltet ist, eine

Rückholbewegung des Obermessers (81 ) zu unterstützen, und

dass vorzugsweise das Obermesser (81 ) ein justierbares Stützelement aufweist, welches für ein Vorspannen des Obermessers (81 ) ausgestaltet und angeordnet ist.

Vorrichtung gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Obertischeinrichtung (30) wenigstens einen Oberwangenträger aufweist, wobei an dem Oberwangenträger mindestens ein zusätzliches justierbares Stützelement (52'), vorzugsweise zwei zusätzliche justierbare Stützelemente angebracht sind, welche angeordnet und ausgestaltet sind, die

Schwenkbiege-Oberwange während des Schwenkbiegens an dem

Pressenrahmen abzustützen, und

dass vorzugsweise eine an der Obertischeinrichtung angeordnete

Halteeinrichtung vorgesehen ist, an welcher eine segmentierte hohe Oberwange (51 ') angebracht ist, wobei Stellelemente an einem hinteren Oberwangenstützträger (37) vorgesehen sind, um eine vorbestimmte Biegeposition zu fixieren.

Description:
Vorrichtung zur Erweiterung der Funktionalität einer Presse

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Säulenpresse mit einem Pressen rahmen, der - in der Gebrauchsposition der Presse - im Wesentlichen vertikal verlaufende Rahmenelemente aufweist.

Die Erfindung wird nachfolgend am Beispiel einer sogenannten Werkstattpresse beschrieben, die in zahlreichen Handwerksbetrieben, Fertigungsbetrieben, Automobilwerkstätten, etc. vorzufinden ist. Es wird darauf hingewiesen, dass dieses Beispiel nicht als Einschränkung für die Anwendbarkeit der vorliegenden Erfindung zu verstehen ist.

Die genannten Werkstattpressen haben in der Regel eine Höhe zwischen 1 ,5 und 2,5 m und eine Breite zwischen 0,5 und 1 ,5 m. Sie weisen zwei im Abstand zueinander angeordnete Säulen auf, die in ihrem oberen und unteren Bereich jeweils durch Querträger miteinander verbunden sind. Die vertikalen Säulen bestehen zum Beispiel aus zwei sich jeweils gegenüberliegenden

Flachprofilstäben, die eine Anzahl von vertikal übereinander liegenden horizontalen Bohrungen und Bolzen zum Abstützen eines Pressteils aufweisen. Am oberen Querträger der Säulenpresse ist in dessen Mitte ein in der Regel hydraulisch betätigter Stempel angeordnet, der sich unter Druckbelastung nach unten bewegen kann und eine Druckkraft in der Größenordnung von z. B. 5 bis 50 Tonnen aufbringt.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, welche die Funktionalität einer solchen Presse erhöht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Zu bevorzugende Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die erfindungsgemäße Lösung macht es möglich, eine herkömmlich aufgebaute Presse, insbesondere eine Werkstattpresse der vorstehend beschriebenen Art, in einer solchen Weise umzugestalten, dass sie auch sowohl zum Abkanten als auch zum Schwenkbiegen verwendet werden kann. Für kleinere Unternehmen und Handwerksbetriebe wird dadurch die Möglichkeit zur Verfügung gestellt, ohne Beschaffung einer speziellen Abkant- und/oder Schwenkbiegemaschine, diese Funktionalitäten zur Verfügung zu haben. Dies senkt zum einem den Investitionsbedarf dieser Unternehmen, zum anderen lässt sich dadurch auch in erheblicher Weise Platz einsparen. Unter dem Begriff "Presse" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jede

Presseinrichtung zu verstehen, die in Gebrauchsposition vertikal angeordnete, voneinander beabstandete Rahmenelemente aufweist, sowie eine

Presseinrichtung mit wenigstens einem Pressstempel, der unter Ausübung einer Presskraft vertikal und parallel zu den vertikalen Rahmenelementen bewegbar ist. Vorzugsweise ist die Presseinrichtung eine hydraulische Presseinrichtung mit einem Nehmerzylinder, dessen Kolben mit dem Pressstempel verbunden ist und der durch einen Geberzylinder oder durch eine Hydraulikpumpe mit Drucköl beaufschlagbar ist. Eines der Rahmenelemente kann zwei in Gebrauchsposition im Wesentlichen vertikal angeordnete Säulen aufweisen. Unter dem Begriff "Untertischeinrichtung" ist - im Sinne der Lehre der technischen Mechanik - die Einrichtung zu verstehen, die das umzuformende Werkstück aufnimmt bzw. abstützt und beim Umformen die Gegenkraft zur Presseinrichtung aufnimmt. Dazu ist die Untertischeinrichtung lösbar am

Rahmen befestigt, und zwar an den vertikalen Rahmenelementen, wobei prinzipiell alle Arten einer lösbaren Befestigung in Frage kommen. So kann die Untertischeinrichtung durch eine Klemmeinrichtung an den seitlichen

Rahmenelementen gehalten sein. Die Untertischeinrichtung kann mit den Rahmenelementen verschraubt sein oder dergleichen.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Untertischeinrichtung, um die Presskraft aufzunehmen, sich der Einrichtungen bedient, die bei der Presse ohnehin vorgesehen sind, um das zu pressende Werkstück abzustützen. In einer zu bevorzugenden Ausgestaltung sind dies Anschläge, die in verschiedenen Höhen des Rahmens fixiert werden können. Besonders bevorzugt sind es Bolzen, die in entsprechende Halteöffnungen, insbesondere in zylindrische Bohrungen, wenigstens eines der Rahmenelemente eingesetzt sind.

Durch derartige Anschläge und Bolzen lässt sich aber nur eine vertikale

Abstützung der Untertischeinrichtung erzielen. Um die Untertischeinrichtung auch in horizontaler Richtung unterschiedlich zu fixieren, ist vorzugsweise vorgesehen, eine im vorderen Bereich des Rahmens verlaufende vordere Trageinrichtung und eine im hinteren Bereich des Rahmens angeordnete hintere Trageinrichtung vorzusehen. Die Trageinrichtungen sind länger als der seitliche Abstand der vertikalen Rahmenelemente. Werden die Trageinrichtungen, vorzugsweise mittels Schrauben, aneinander fixiert, klemmen sie den Rahmen zwischen sich ein. Vorzugsweise sind diese Trageinrichtungen als handelsübliche Profile ausgestaltet, besonders bevorzugt als U-Träger. Der eigentliche Pressentisch ist dann vorzugsweise zwischen den U-Trägern befestigt, wobei vorzugsweise der Pressentisch zwischen einem vorderen U-Träger und einem hinteren U-Träger mittels Stellschrauben abgestützt und fixiert ist. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass der Pressentisch beidseitig verwendet werden kann.

Unter dem Begriff„Obertischeinrichtung" ist im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Einrichtung zu verstehen, welche während bzw. für eine Bearbeitung eines Werkstücks mittels des Pressstempels relativ zu der Untertischeinrichtung bewegt werden kann. Die Obertischeinrichtung ist zwischen der

Untertischeinrichtung und dem Pressstempel angeordnet und kann durch den Pressstempel in Richtung auf die Untertischeinrichtung hin bewegt werden.

Unter dem Begriff„Schwenkbiegeeinrichtung" ist im Sinne der Erfindung eine Einrichtung zu verstehen, welche mit wenigstens einer Schwenkbiege- Unterwange und einer Schwenkbiege-Oberwange zum Schwenkbiegen eines Werkstücks dient. Die mehrteilige Schwenkbiegeeinrichtung kann zeitweise mit der Untertischeinrichtung und/oder der Obertischeinrichtung verbunden sein. Schwenkbiege-Unterwange und Schwenkbiege-Oberwange (gemeinsam

Biegewangen) sind insbesondere jeweils mit einem Metallprofil ausgebildet. Die Biegewangen können jeweils an die gewünschte Form des Werkstücks angepasst und auswechselbar sein.

Dazu ist ein Oberwangenstützträger vorgesehen, der im Pressenrahmen in vertikaler Richtung verschiebbar gehalten ist. Vorzugsweise werden für die Verschiebung Kunststoff-Gleitstücke, besonders bevorzugt Polyamid- Gleitstücke, verwendet, deren Form so beschaffen ist, dass sie sich der Form der vertikalen Rahmenelemente anpasst. Werden die Rahmenelemente aus zwei Flachprofilen gebildet, können die Kunststoff-Gleitstücke als Quader ausgebildet und zwischen den Flachprofilen geführt werden.

Die Obertischeinrichtung ist mit einer elastischen Einrichtung, vorzugsweise mit einer Schraubenfeder, mit einem oberen Querträger der Presse verbunden, und wird damit in Richtung auf den Pressstempel verspannt. Damit kann das

Anheben der Obertischeinrichtung in Richtung des oberen Querträgers nach einer Verringerung des den Pressstempel beaufschlagenden Drucks vereinfacht werden.

Der Oberwangenstützträger ist mit einem Oberwangenträger verbunden, dessen Abmessung vorzugsweise in etwa der Abmessung des Pressentischs entspricht. Weiter vorzugsweise sind der Oberwangenträger und/oder der Pressentisch in ihrer Tiefe mit etwas geringeren Abmessungen ausgeführt, als es der Tiefe des Pressenrahmens und bei mit Flachprofilen ausgebildeten Pressenrahmen dem Abstand der Flachprofile in dieser Richtung entspricht. Der Oberwangenträger ist vorzugsweise U-förmig gestaltet und nimmt an der offenen Seite des U-Profils Biegestempel auf, mit denen auf den Pressentisch angeordnete Werkstücke umgeformt werden können. Vorzugsweise ist die Obertischeinrichtung an eine maximale Arbeitsbreite des Biegestempels angepasst. Für die Nutzung als Schwenkbiegeeinrichtung ist am Oberwangenträger eine Biegeschiene bzw. Schwenkbiege-Oberwange anbringbar, die besonders bevorzugt ein Winkelprofil aufweist. Dieses Winkelprofil ist vorzugsweise wendbar und an einer Seite mit einer scharfen Kante und an der anderen Seite mit einer runden Kante abgeschlossen, so dass es für scharfkantiges und für rundkantiges Biegen verwendbar ist. Die Biegeschiene kann in

unterschiedlichen Längen ausgeführt werden und kann zusätzliche,

vorzugsweise metallische Stützelemente aufweisen, um die Kräfte beim Biegen aufzunehmen. Zum Schwenkbiegen dient eine Biegewange bzw. Schwenkbiege-Unterwange, die winkelbeweglich an dem Untertisch angeordnet ist. Dazu dient vorzugsweise ein Schwenkbiegehebel, in dem die Schwenkbiege-Unterwange vorzugsweise verstellbar aufgenommen ist. Der Schwenkbiegehebel ist um eine

Schwenkachse A drehbar mit, insbesondere zwei Lagerflanschen, der

Untertischeinrichtung verbunden. Mit Betätigung des Schwenkbiegehebels kann ein innerhalb der Presse eingespanntes Werkstück um die am

Oberwangenträger angebrachte Biegeschiene bzw. Schwenkbiege-Oberwange verformt werden.

Vorzugsweise ist die Schwenkbiege-Unterwange, insbesondere zur Anpassung an eine Wandstärke des Werkstücks, innerhalb des Schwenkbiegehebels bezüglich der Schwenkachse A verschiebbar gehalten. Besonders bevorzugt ist die Schwenkbiege-Unterwange innerhalb des Schwenkbiegehebels mit einer, zwei oder mehreren Gewindespindeln gehalten. Mit Betätigung der wenigstens einen Gewindespindel kann die Schwenkbiege-Unterwange, insbesondere bei geringerer Wandstärke des Werkstücks, in Richtung der Schwenkachse bewegt oder, insbesondere bei größerer Wandstärke des Werkstücks, von der

Schwenkachse entfernt werden. Vorzugsweise ist der Schwenkbiegehebel längenverstellbar, insbesondere ausziehbar oder mit einem Verlängerungsstück verbindbar, insbesondere zur Anpassung der Vorrichtung an die Biegesteifigkeit des zu bearbeitenden Werkstücks. Mit zunehmender Biegesteifigkeit kann der Schwenkbiegehebel für geringeren Kraftaufwand verlängert werden. Die Schwenkbiegeeinrichtung kann ferner vorzugsweise einen Winkelanschlag aufweisen, der den Biegewinkel auf das gewünschte Maß begrenzt.

Vorzugsweise ist der Winkelanschlag mit einem Lagerflansch der

Untertischeinrichtung verbunden. Vorzugsweise weist der Winkelanschlag eine entlang einer Kulisse bewegliche Rändelschraube zur Begrenzung der Rotation des Schwenkbiegehebels um die Schwenkachse A auf. Der Winkelanschlag kann, benachbart zu der Kulisse, Winkelmarkierungen sowie einen

Winkelanzeiger, insbesondere für genauere Positionierung der Rändelschraube, aufweisen. Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine Schwenkbiege-Oberwange und einen Oberwangenstützträger mit baugleichen Montageeinrichtungen zur Befestigung, insbesondere zur Verschraubung mit der Obertischeinrichtung auf, wobei diese vorzugsweise mit Bolzen an Obertischflanschen fixiert werden können. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass die Montage und die Demontage einfacher und schneller durchgeführt werden kann.

Vorzugsweise weist die die Obertischeinrichtung wenigstens einen

Oberwangenträger auf, wobei an dem Oberwangenträger mindestens ein zusätzliches justierbares Stützelement, vorzugsweise zwei zusätzliche justierbare Stützelemente angebracht sind, welche angeordnet und ausgestaltet sind, die Schwenkbiege-Oberwange während des Schwenkbiegens an dem

Pressenrahmen abzustützen. Vorzugsweise ist eine an der Obertischeinrichtung angeordnete Halteeinrichtung vorgesehen, an welcher eine segmentierte hohe Oberwange angebracht ist, wobei Stellelemente an einem hinteren

Oberwangenstützträger vorgesehen sind, um eine vorbestimmte Biegeposition zu fixieren. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass mit der zusätzlichen segmentierten Oberwange komplexere Biegearbeiten ermöglicht werden.

Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnung. Darin zeigen: Fig.1 perspektivisch und teilweise schematisch eine Säulenpresse mit einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 2 teilweise schematisch einen Schnitt durch die Vorrichtung der Fig.1 ,

Fig. 3 perspektivisch und teilweise schematisch die Obertischeinrichtung

(bzw. Oberwangenträger) der Vorrichtung der Fig.1 mit einem

Abkantbeispiel,

Fig. 4 perspektivisch und teilweise schematisch den Oberwangenstützträger mit Distanz-Gleitstücken einer bevorzugten Weiterbildung,

Fig. 5 perspektivisch und teilweise schematisch Teile der Vorrichtung zum

Schwenkbiegen mit einem Winkelanschlag,

Fig. 6 die Säulenpresse der Fig. 1 , wobei zur Verdeutlichung der Erfindung auch andere Teile als in Fig. 1 markiert sind,

Fig. 7 eine perspektivische und teilweise schematische Hinteransicht der

Säulenpresse nach einem weiteren Ausführungsbeispiel, Fig. 8 die Säulenpresse der Fig. 7 in einer Vorderansicht,

Fig. 9 eine schematische Querschnittsansicht der Säulenpresse der Fig. 7, und

Fig. 10 eine schematische Querschnittsansicht der Säulenpresse nach einem weiteren Ausführungsbeispiel. Die der Vorrichtung nicht zugehörige Presse 1 weist einen Rahmen 2 und einen Pressstempel 6 auf. Der Rahmen 2 weist zwei vertikale Säulen 3a, b und einen oberen und einen unteren horizontalen Querträger 8 a, 8b auf, die jeweils in den gegenüberliegenden Endbereichen der Säulen 3a, b angeordnet und mit diesen verbunden sind. Die beiden Säulen 3a, b sind aus je 2 im Abstand zueinander angeordneten Flachprofilen 9 a, 9 b zusammengesetzt, die mit einem Flachstahl 9c verschweißt sind. In den Säulen 3a, b befinden sich horizontal verlaufende zylindrische Halteöffnungen 4 die unter anderem dazu dienen, Bolzen 5 a, b aufzunehmen. Am oberen Querträger der Presse befindet sich der in einen Presszylinder aufgenommene Pressstempel 6, der hydraulisch betrieben wird. Im vorliegenden Beispiel geschieht dies manuell mit dem Handhebel 7. Dabei bewegt sich der Pressstempel 6 vertikal in Richtung des unteren Querträgers der Presse 1. Durch die Hydraulik oder Pneumatik entstehen Kräfte bis zu 200 kN (20 Tonnen) und mehr, sodass man z.B. ein Wälzlager aus einer

Pressverbindung lösen kann.

An der Presse 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung befestigt, welche die Untertischeinrichtung 10, die Obertischeinrichtung 30 und eine

Schwenkbiegeeinrichtung 50 aufweist. Die Obertischeinrichtung 30 ist mit Zugfedern 38 mit dem Pressenrahmen 2 verbunden. Die Polyamid-Gleitstücke 36 befinden sich zwischen den beiden Flachprofilen 9a, 9b der Säulen 3a, b und dienen der vertikalen Führung der Obertischeinrichtung 30. Beim Ausfahren des Stempels 6 der Presse 1 bewegt sich die Obertischeinrichtung 30 nach unten in Richtung der Untertischeinrichtung 10, wobei die Federn 38 verlängert werden und die Obertischeinrichtung 30 beim Fortfall der Presskraft wieder in seine Ausgangsposition bzw. in Richtung des oberen Querträgers der Presse 1 zurückführen. Die Obertischeinrichtung 30 weist eine Halteeinrichtung 52 für die lösbare Schwenkbiege-Oberwange 51 der Schwenkbiegeeinrichtung 50 auf. Die Halteeinrichtung 52 ist als Flachprofil gestaltet und mit dem Oberwangenträger 31 verschraubt.

Die Untertischeinrichtung 10 weist zwei U-Träger 12, 13 und einen Pressentisch 1 1 auf. Für die Befestigung der Untertischeinrichtung 10 werden die beiden U- Träger 12, 13 in gewünschter Arbeitshöhe auf die Bolzen 5a, 5b, welche durch Halteöffnungen 4 der Presse 1 geführt sind, aufgelegt und anschließend mit Distanzrohren 14 dergestalt verschraubt, dass sich die Säulen 3a, 3b der Presse 1 zwischen den beiden Trägern 12, 13 befinden und durch die Klemmkraft festgehalten sind. Die horizontale Fixierung des Pressentisches 11 zwischen dem vorderen U- Träger 13 und dem hinteren U-Träger 12 erfolgt über eine Schraubverbindung. Auf dem Pressentisch 1 1 befindet sich in der Darstellung nach Fig. 2 zudem als Beispiel für einen Umformvorgang ein Gesenk mit zwei Gesenkhälften 15a, 15b und einem Werkstück 80. Das Gesenk dient wie üblich dazu, die Formgebung des Abkantprozesses festzulegen. Auf dem Pressentisch 1 1 können Gesenke mit beliebiger Formgebung angeordnet und insbesondere mit dem Pressentisch 1 1 lösbar mechanisch verbunden werden.

Der mit einem U-Profil ausgebildete Oberwangenträger bzw. Biegestempelträger 31 ist mit dem Pressstempel 6 verbunden. Innerhalb des Biegestempelträgers 31 ist ein Biegestempel 34 aufgenommen. Gemeinsam mit dem Gesenk 15a, 15 b dient der Biegestempel 34 zum Abkanten des Werkstücks 80. Der

Biegestempelträger 31 weist sowohl seitlich, als auch oben Bohrungen 32 auf. In diese Bohrungen können Rändelschrauben eingeführt werden, die dazu dienen den Biegestempel 34 derart zu fixieren, dass er sowohl in vertikaler als auch horizontaler Richtung positioniert werden kann.

Fig. 3 zeigt perspektivisch und teilweise schematisch die Obertischeinrichtung 30 (bzw. den Oberwangenträger 31 ) in einer für das Abkanten vorgesehenen Gestaltung. Die Obertischeinrichtung 30 weist einen Biegestempelträger 31 auf, der weiterhin auch als Oberwangenträger für die Schwenkbiegeumformung fungiert. Der Biegestempelträger 31 weist sowohl seitlich, als auch oben

Bohrungen 32 auf. In diese Bohrungen können Rändelschrauben eingeführt werden, die dazu dienen den Biegestempel 34 derart zu fixieren, dass er sowohl in vertikaler als auch horizontaler Richtung positioniert werden kann. Fig. 4 zeigt perspektivisch und teilweise schematisch den

Oberwangenstützträger bzw. Biegestempelstützträger 37. An beiden Seiten des Biegestempelstützträgers 37 sind Flansche 35 a, 35 b mit Gleitstücken 36 befestigt [die vorzugsweise aus Polyamid oder ähnlichen Kunststoffmaterial bestehen]. Der Biegestempelstützträger 37 ist mit zwei Schrauben mit

Handrädern 39 als höhenverstellbares Stützlager der Schwenkbiege-Oberwange montiert, die mit den Flanschen des Oberwangen- und Biegestempelträgers 37 verschraubt sind.

Fig. 5 zeigt perspektivisch und teilweise schematisch Teile der Vorrichtung zum Schwenkbiegen mit einem Winkelanschlag 58. An der Außenseite eines der Flansche des Schwenkbiegehebels 53 befindet sich ein Winkelanschlag 58, der mit dem Lagerflansch 54 des Unterwangenträgers verschraubt ist und einen drehbar mit dem Schwenkbiegehebel-Lager verbundenen Winkelanzeiger 59 aufweist. Mit der Rändelmutter 60 und einer Flügelmutter 61 kann dieser gradgenau fixiert werden. Dabei dient die Rändelmutter 60 gleichzeitig als Anschlag für den Schwenkbiegehebel 53.

Die Schwenkbiege-Unterwange 56 ist innerhalb des Schwenkbiegehebels 53 mit wenigstens einer Gewindespindel 57 gelagert. Mittels der wenigstens einen Gewindespindel 57 kann die Schwenkbiege-Unterwange 56 bzgl. der

Schwenkachse A verlagert werden, insbesondere zur Anpassung an die

Wandstärke des Werkstücks 80.

Die im Wesentlichen L-förmige Biegeschiene 51 , welche mit der

Halteeinrichtung 52 der Obertischeinrichtung 30 lösbar verbunden ist, weist vorzugsweise sowohl eine abgerundete Kante als auch eine scharfe bzw. im Wesentlichen rechtwinklige Kante auf. Fig. 6 zeigt die Säulenpresse der Fig. 1 , wobei zur Verdeutlichung der Erfindung auch andere Teile als in Fig. 1 markiert sind. An der Obertischeinrichtung 30 befindet sich vorderseitig eine Biegeschiene bzw. Schwenkbiege-Oberwange 51 der Schwenkbiegeeinrichtung 50, welche mittels einer Halteeinrichtung 52 mit der Obertischeinrichtung 30 verschraubt ist. Der aus mehreren Teilen

bestehende Schwenkbiegehebel 53 weist seitlich Flansche auf, die mit den Lagerflanschen 54 des Unterwangenträgers drehbar um die gestrichelt dargestellte Schwenkachse A verbunden sind und damit die Lagerung und das Verlagern der Schwenkbiege-Unterwange 56 ermöglichen. Zwischen den Enden der Schwenkbiege-Unterwange 56 und dem Schwenkbiegehebel 53 befinden sich Gewindespindeln 57, die dazu dienen, die Schwenkbiege-Unterwange 56 relativ zur Schwenkachse A zu verlagern.

Die Figuren 7 bis 9 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Erweiterung einer Presse nach der vorliegenden Erfindung. Die Figur 7 zeigt eine perspektivische und teilweise schematische Hinteransicht der Säulenpresse 1 , die Figur 8 zeigt eine perspektivische und teilweise schematische

Vorderansicht dieser Säulenpresse 1 und die Figur 9 zeigt eine schematische Querschnittsansicht dieser Säulenpresse. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist die Untertischeinrichtung ein Obermesser 81 mit einem Obermesserhandgriff 83 auf. Ein Oberwangenstützträger 37 kann zum Niederhalten eines Werkstückes verwendet werden. Das Obermesser 81 wird durch ein justierbares Stützelement vorgespannt, welches das Obermesser 81 beim Schneiden gegen ein an einem hinteren U-Träger angebrachtes Untermesser 81 ' drückt. Eine an dem

Obermesser 81 und einem Querträger 8a angebrachte Zugfeder 82 unterstützt eine Rückholbewegung des Obermessers 81. Das Obermesser 81 kann mit dem Obermesserhandgriff 83 betätigt werden. Wahlweise kann das Obermesser 81 auch mit einem Handhebel eines Hydraulikzylinders betätigt werden.

Vorzugsweise ist ein Tischgestell 16 zum Auflegen der Werkstücke axial verschiebbar ausgestaltet. Die Figur 10 zeigt eine Weiterentwicklung der Vorrichtung zur Erweiterung der Funktionalität einer Presse, bei welcher die Obertischeinrichtung abgebaut worden ist und ein abgekantetes Werkstück 80' mit einem Biegestempel 34 in Anlage gegen ein Gesenk 15 gebogen werden kann. Der Pressentisch kann beidseitig verwendet werden, wobei die Position des Gesenks festgelegt werden kann. Weiterhin kann der Pressentisch zwischen dem vorderen und dem hinteren U-Träger mittels Stellschrauben abgestützt und dadurch fixiert werden.. Bezugszeichenliste

1 Presse

2 Pressenrahmen

3a, 3b (Pressen-)Säulen

4 Halteöffnung

5a, 5b Bolzen

6 Pressstempel

7 Handhebel

8a, 8b Querträger

9a, 9b Flachprofile

9 c Flachstahl

10 Untertischeinrichtung

1 1 Pressentisch

12 hinterer U-Träger

13 vorderer U-Träger

14 Distanzrohre

15 Gesenk mit Gesenkhälften 15a, 15b

16 Tischgestell

30 Obertischeinrichtung

31 Oberwangen- bzw Biegestempelträger

32 Bohrungen

34 Biegestempel

35a, 35b Flansche

36 Gleitstücke

37 Oberwangenstützträger

38 Zugfeder

39 Schrauben mit Handrädern

50 Schwenkbiegeeinrichtung

51 Biegeschiene

51 ' hohe Oberwange

52 Halteeinrichtung

52' Stützelement 53 Schwenkbiegehebel

54 Lagerflansch der Untertischeinrichtung

56 Biegewange

57 Gewindespindel

58 Winkelanschlag

59 Winkelanzeiger

60 Rändelschraube

61 Flügelmutter

80 Werkstück

80' abgekantetes Werkstück

81 Obermesser

81 ' Untermesser

82 Zugfeder

83 Obermesserhandgriff

A Schwenkachse