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Patent Searching and Data


Title:
ARTICLE OF CLOTHING OR INSERT THEREFOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/093713
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an article of clothing or an insert therefor, whereby a storage body (4, 9, 11, 17, 20) is provided, which contains a volatile substance that is antimicrobially active when in a gaseous state. The invention also relates to an insert such as insoles, shoe-shapers or coat hooks, whereby the insert is formed by the storage body or comprises, as an element, a storage body of the aforementioned type.

Inventors:
NEUFELD KLAUS (AT)
Application Number:
PCT/EP2001/005128
Publication Date:
December 13, 2001
Filing Date:
May 28, 2001
Export Citation:
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Assignee:
NEUFELD KLAUS (AT)
International Classes:
A41B17/00; A42B1/24; A42C5/04; A43B17/10; A43D3/14; (IPC1-7): A43B17/10; A41B17/00; A41D31/00; A61K7/32
Domestic Patent References:
WO1991011105A11991-08-08
Foreign References:
GB2331227A1999-05-19
DE29922296U12000-02-17
FR2635444A11990-02-23
EP0300084A21989-01-25
DE2304581A11974-08-01
DE29817957U11999-06-02
US5921003A1999-07-13
FR263544A
DE29605413U11996-05-30
US5829167A1998-11-03
Attorney, Agent or Firm:
Puchberger, Rolf (Singerstrasse 13 Postfach 55 Wien, AT)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bekleidungsstück oder Einschubkörper dafür, dadurch gekennzeichnet, dass ein Speicherkörper (4,9,11,17,20) vorgesehen ist, der eine volatile in Gasform antimikrobiell wirksame Substanz enthält.
2. Bekleidungsstück oder Einschubkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicherkörper (4,9,11,17,20) ein Speichermaterial und die in Gasform antimikrobiell wirksame Substanz enthält und dass die Diffusionsrate für die Wirksubstanz durch das Speichermaterial oder eine das Speichermaterial umgebende Hülle (10) gesteuert ist.
3. Bekleidungsstück oder Einschubkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die antimikrobielle Wirksubstanz eine Thiocyanatverbindung, bevorzugt eine Isothio cyanatverbindung ist.
4. Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Speichermaterial ein Kunststoffpolymer (auch natürlicher Herkunft), bevorzugt ein elastisches Kunststoffpolymer ist.
5. Bekleidungsstück nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffpolymer ein kalthärtender Einoder Zweikomponentenkunststoff wie Silikone oder Silikon kautschuk oder ein thermoplastischer Kunststoff ist.
6. Bekleidungsstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffpolymer ein thermisch leitfähiges Polymer ist, bevorzugt ein solches mit einer Wärmeleitfähigkeit > 0,2 (W/mK).
7. Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die antimikrobielle Substanz ein natürlicher Pflanzenextrakt mit Gehalt an Thiocyanat ist.
8. Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirksubstanz ein Extrakt aus Senfsamen oder Wasabi ist.
9. Bekleidungsstück nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass er einen oder mehrere Aromastoffe oder geruchsbindende Stoffe enthält.
10. Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicherkörper (4,9,11,17,20) im Bekleidungsstück integriert ist und an Stellen erhöhter Schweißabsonderung wie Achsel, oberer Beinbereich, Kopfbereich oder dgl. sitzt.
11. Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Schuh, Sandale, Hose, Jacke (Sakko), Hemd, Windel, Binde oder Hut ist.
12. Bekleidungsstück in Form eines Schuhs oder Sandale nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicherkörper als Sohle oder Sohlenteil eines Schuhs oder Stiefels ausgebildet ist.
13. Bekleidungsstück als Schuh oder Stiefel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Speicherkörper (4) im Sohlenbereich oder Fersenbereich vorgesehen sind und eine elastische Stützwirkung haben.
14. Bekleidungsstück oder Einschubkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die antimikrobielle Wirksubstanz und der diese enthaltende Speicherkörper (4,9,11,17,20) mit einer Hüllschicht (10) umgeben ist, die zur langsamen Abgabe der Wirksubstanz in Gasform geeignet ist.
15. Einschubkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er durch den Speicherkörper gebildet ist oder einen solchen als Bestandteil aufweist.
16. Einschubkörper nach Anpruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass er als Einlegesohle für Schuhe oder Stiefel ausgebildet ist.
17. Einschubkörper nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass er als Schuhspanner oder Kleiderhaken ausgebildet ist.
Description:
Bekleidungsstück oder Einschubkörper dafür Die Erfindung betrifft ein Bekleidungsstück oder Einschubkörper dafür.

Unter Bekleidungsstücke fallen hier z. B. Schuhe, Stiefel, Sandalen, Socken, Kopfbe- deckungen, Hosen, Ober-und Unterbekleidung, Hüte, Schwimmhauben, Unterhosen, Hemden, T-Shirts, Sportbekleidung wie etwa Radfahrhosen, und Gegenstände, die herkömmlich nicht als Bekleidungsstücke angesehen werden, aber die Funktion haben, im Sinne der gegenständlichen Erfindung Körperteile vollständig oder teilweise zu umschließen bzw. abzudecken, wie beispielsweise Windeln oder Damenhygieneartikel wie Binden. Weiters betrifft die Erfindung auch Teile dieser Gegenstände wie Sohle, Dämpfungskörper, Innenfutter etc. und einen Einschubkörper für die genannten Gegenstände, die auch funktionell als Schuhspanner, Einlegesohle oder Kleiderbügel ausgeführt sein können.

Bei einem nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung kommt es insbesondere im Fußbereich, aber auch in anderen Körperregionen, die durch Bekleidungsstücke einem feucht-warmen Klima ausgesetzt sind und durch mechanische Belastung wie etwa Druck und Reibung zusätzlich beeinträchtigt werden, zu Pilz-und anderen mikrobiellen Infektionen wie etwa dem sogenannten Fußpilz oder beispielsweise dem Windelekzem oder Windeldermatitis. Auch der sogenannte Kopfpilz (Tinea captis) wird durch Pilze ausgelöst, die ebenfalls unter den feucht- warmen Klimabedingungen einer Kopfbedeckung günstige Wachstumsbedingungen finden.

Bedingt durch eine Vielzahl beliebter Sportarten, wie dem Laufsport, dem Radfahren oder Mountainbiken, kommt es besonders im Bereich beispielsweise der Regio inguinalis, pubica und perinealis durch das feucht-warme Klima und durch die mechanische Reizung während der Sportausübung zu günstigen Vorbedingungen für die Entstehung der vorhin genannten Infektionen, die äußerst langwierig und auch sehr schmerzhaft sein können. Wenn sich die Infektion einmal manifestiert hat, ist eine Therapie in der Regel nur durch die langandauernde perorale Einnahme von entsprechenden Medikamenten möglich. Eine Prophylaxe ist nur durch das regelmäßige Aufbringen von beispielsweise fungiziden Wirkstofformulierungen auf die gefährdeten Hautbereiche möglich

Ziel muss es jedenfalls sein, die Pilzsporen am Auskeimen im Bereich günstiger Hautstellen wie etwa Mikroläsionen zu hindern. Die Problematik des Fußpilzes ist insbesondere bei der Verwendung von Sportschuhen bekannt und stellt durch zunehmende sportliche Betätigung weiterer Bevölkerungskreise ein wachsendes Problem dar.

Weiters können mikrobielle Stoffwechselprodukte zum sogenannten Schweiß-und Körpergeruch führen. Bekannt ist es, zur Verbesserung des Mikroklimas im Schuh Absorptions-oder Desodorierungsstoffe zur Geruchshemmung vorzusehen. Weiters ist es bekannt, dass antimikrobielle, fungizide Substanzen als Imprägnierungsmittel in Puderform oder als Sprays eingesetzt werden, die nur an direkten Berührungspunkten biologisch wirksam sind. Weiters ist es bekannt, Bekleidungsstücke mit chemischen Substanzen zu imprägnieren, welche die Schweißbildung vermindern. Die Imprägnierung von Teilen von Bekleidungsstücken mit antimikrobiell wirksamen Substanzen führt wie vorhin erwähnt nur an den Kontaktflächen zu einer bioziden Wirkung. Volatile Geruchsstoffe dienen nur zur Überdeckung von unangenehmen Gerüchen und zur Desodorierung. Alle diese bekannten Maßnahmen verlieren jedoch innerhalb kürzester Zeit ihre Wirkung oder sind nur an den direkten Kontaktstellen wirksam. Eine antimikrobielle, fungizide Wirkung, die sämtliche gefährdeten Bereiche der Fußbekleidung und anderer gefährdeter Bekleidungsstücke, Windel etc. durchdringt und hygienisiert und zugleich noch auf der gesamten Hautoberfläche beispielsweise des Fußes oder anderer Körperregionen wirksam ist, insbesondere über einen längeren Zeitraum, ist nicht bekannt.

In der US-PS 5,921,003 wird ein Schuh mit einer austauschbaren Hygienepatrone geoffenbart, welche durch die Kompression während des Gehens Wirkstoff in den Schuhraum pumpt. Dieser Erfindungsgegenstand ist jedoch nur geeignet, den Wirkstoff während der Benützung des Schuhes in den Innenraum abzugeben. Die Verwendung flüssiger Wirkstoffe, wie sie üblicherweise als topische Substanzen bei Fußpilz eingesetzt werden, führen bei der gegenständlichen Ausführung dazu, dass der Innenraum des Schuhs in nachteiliger Weise mit Wirkstoff durchfeuchtet wird.

In der FR-PS 2 635 44 A wird ein Schuh geoffenbart, der eine Tablette mit einem sublimierbaren Antisepticum enthält, das nach Vorstellung des Erfinders austauschbar ist. Es werden jedoch keine Hinweise auf die verwendete Substanz gegeben. Eine antimikrobielle Substanz, die sublimierbar ist (Übergang von festem in gasförmigen Zustand) ist überdies nicht bekannt. Weiters benötigt diese Erfindung ein Kanalsystem zur Verbreitung der Wirksubstanz, welches dazu führt, dass die Mechanik des Schuhs in ihrer Funktion gestört wird. Weiters sind keine Hinweise darüber zu finden, wie die sublimierbare Substanz gehandhabt wird und unter welchen physikalischen Verhältnissen eine Sublimation stattfindet

und welche Wirksamkeitsdauer erreicht werden kann. Des weiteren kann davon ausgegangen werden, dass die in Tablettenform eingebrachte Wirksubstanz die Schuhmechanik und die Dämpfungscharakteristik des Schuhs erheblich beeinträchtigt.

In der DE-PS 296 05 413 U1 wird ein Schuh geoffenbart, in dem eine desodorierende Substanz mittels eines Trägerp ! ättchens an der Schuhinnenseite der Sohle angebracht wird.

Auch hier sind keine näheren Angaben über einen möglichen Wirkstoff enthalten. Die Anordnung des Trägerplättchens kann auch eine erhebliche Behinderung der Schuhmechanik erwarten lassen.

In der US-PS 5,829,167 wird ein Schuh mit einem scheibenförmigen Einlegekörper beschrieben, der eine bestimmte Menge an Aktivkohle enthält. Weiter kann eine bestimmte Menge Medizinalpuder beinhaltet sein. Die Adsorption von Gerüchen mittels Aktivkohle ist bekannt. Bei pulverförmigen Wirkstoffen ist eine Wirksamkeit nur bei direktem Kontakt und an den jeweiligen Kontaktflächen möglich. Nähere Hinweise über die Wirksamkeitsdauer etc. sind der Anmeldung nicht zu entnehmen.

Die vorliegende Erfindung hat somit die Aufgabe, die vorstehenden Nachteile zu vermeiden und eine Anordnung vorzusehen, die es erlaubt, eine Abtötung jener Mikroorganismen zu erzielen, die sich direkt auf der Körperoberfläche oder den genannten Bekleidungsstücken ablagern können. In der gegenständlichen Erfindung wird dieser Effekt dadurch erreicht, dass sowohl während der Verwendung des Bekleidungsstückes der eingeschlossene bzw. bedeckte Körperteil vollständig von einer volatilen, antimikrobiellen Wirksubstanz umgeben ist. Weiters findet während der Phasen, in denen das Bekleidungsstück nicht benützt wird, eine Fortsetzung der Wirkstoffabgabe statt, die zu einem Deaktivieren allenfalls vorhandener Mikroorganismen, wie Pilze, Pilzsporen oder Bakterien führt.

Gemäß vorliegender Erfindung sind die Bekleidungsstücke oder-teile bzw. Einschubkörper dadurch gekennzeichnet, dass im Bekleidungsgegenstand ein Speicherkörper vorgesehen ist, der eine volatile in Gasform antimikrobiell wirksame Substanz enthält. Die Teile oder Einschubkörper können der Speicherkörper auch selbst sein.

Der Speicherkörper selbst ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass er ein Speichermaterial und die in Gasform antimikrobiell wirksame Substanz enthält, wobei die Diffusionsrate für die Wirksamkeit durch das Speichermaterial oder eine das Speichermaterial umgebende Hülle gesteuert ist. Bevorzugt ist die antimikrobielle Wirksubstanz eine Thiocyanatverbindung, besonders bevorzugt eine Isothiocyanatverbindung. Das Speichermaterial ist bevorzugt ein Kunststoffpolymer, besonders bevorzugt ein elastisches Kunststoffpolymer.

Unter antimikrobiell fallen hier und im folgenden alle abtötenden, wachstumshemmenden, stoffwechselhemmenden und Auskeimung von Sporen hemmenden Wirkungen von Substanzen gegen Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Pilze.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele und Zeichnungen näher erläutert. Alle Figuren zeigen in schematischen Seitenansichten bzw. Schrägansichten verschiedene Formen von Bekleidungsstücken bzw. Einschubkörpern.

Die Fig. 1 zeigt den Querschnitt durch einen Schuh und Fig. 2 durch einen Einschubkörper in Form eines Schuhspanners. Fig. 3 ist die Ansicht einer anderen Ausführungsform eines Schuhspanners, die Fig. 4 und 5 zeigen Schrägansichten eines Skischuhs und einer Sandale, sowie Fig. 6,7 zwei Ansichten eines Sportschuhs. Die Fig. 8 bis 11 sind Ansichten verschiedener Bekleidungsstücke und die Fig. 12,13 zeigen in Schrägansicht eine Kappe und einen Hut, teilweise geschnitten.

Der Schuh gemäß Fig. 1 besteht im wesentlichen aus dem Obermaterial 1 und der Sohle 2. In der Sohle 2 ist ein Hohlraum 3 angeordnet, der den Speicherkörper 4 aufnimmt. Der Speicherkörper 4 ist mit der wirksamen antimikrobiellen Substanz versehen. Zum Fußraum 5 hin ist die Sohle 2 und auch der Speicherkörper 4 durch eine Brandsohle 6 abgedeckt.

Die Steuerung der Abgabemenge der wirksamen Substanz kann sowohl durch die Beschaffenheit der Brandsohle 6 als auch durch die Beschaffenheit der wirksamen Substanz und des Speicherkörpers 4 erfolgen.

An Hand dieses Ausführungsbeispieles ist leicht verständlich, dass der Speicherkörper 4 auch an anderen Stellen des Schuhraumes angeordnet sein kann, z. B. im Fersenbereich oder auch im oder am Obermaterial 1. Wesentlich ist lediglich, dass eine gezielte Abgabe der Wirksubstanz in den Fußraum 5 bzw. zur Hautoberfläche erfolgen kann.

Als Alternative ist in Fig. 1 im Fersenbereich ein weiterer Speicherkörper 11 eingezeichnet, der in einer Ausnehmung der Ferse sitzt und auswechselbar ist, sobald der Inhalt des Speicherkörpers verbraucht ist.

Die Fig. 2 zeigt ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Einschubkörpers in Form eines Schuhspanners. Der Körper 7 greift in den Zehenbereich des Schuhraums ein, während der Federteil 8 die federnde Abstützung zum Fersenbereich des Schuhes sicherstellt. Im Körper 7 sitzt der Speicherkörper 9 mit der wirksamen Substanz. Zum Fußraum hin ist der Speicherkörper 9 durch eine Hüllschicht 10 abgedeckt. Auch hier ist leicht verständlich, dass

der Speicherkörper 9 anders angeordnet sein kann, z. B. für eine Abgabe der wirksamen Substanz nach oben oder zur Spitze des Körpers etc. Es kann auch der gesamte Körper 7 als Speicherkörper ausgebildet sein, der beispielsweise durch eine gasdurchlässige Hüllmembran abgedeckt ist.

Die Fig. 3 zeigt einen Schuhspanner, der zur Gänze als Speicherkörper 4 ausgebildet ist. Wie nachfolgend erläutert ist, besteht der Speicherkörper bevorzugt aus einem Kunststoffpolymer, in welchem die Wirksubstanz eingemischt ist.

Es wird betont, dass Einschubkörper gemäß Erfindung auch ohne zusätzliche Funktion ausgebildet sein können, zB als Materialstreifen oder Materialblock, der in oder zwischen das/die Bekleidungsstück (e) eingelegt wird.

Fig. 4 zeigt einen Skischuh 12, der im Fersenbereich den Speicherkörper 4 aufweist. Der Speicherkörper 4 kann hier gleichzeitig auch die Rolle der Stoßdämpfung übernehmen. In gleicher Weise können auch Sportschuhe wie Rollschuhe und Inline Skater ausgebildet sein.

Fig. 5 zeigt in Schrägansicht eine Sandale 13, bei der der Speicherkörper 4 im Fußbett integriert ist, bzw. dieses Fußbett bildet. Der Speicherkörper kann gemäß Darstellung die bekannte Noppenform aufweisen.

Die Fig. 6 und 7 zeigen einen Sportschuh 18 mit integriertem Speicherkörper 4, der zusätzlich als Dämpfungskörper oder Stoßdämpfer wirkt.

Die Fig. 8 bis 11 zeigen Beispiele dafür, dass die Speicherkörper als Bestandteile von Bekleidungsstücken vorgesehen sein können. So zeigt die Fig. 8 eine Radfahrhose 14 mit dem Zwickel 15, der als Speicherkörper ausgebildet ist. In Fig. 9 ist ein Sakko 19 dargestellt, bei dem die Speicherkörper 20 durch die Schulterpolster gebildet sind. Gemäß Fig. 10 kann in einem T-Shirt 21 z. B. der Achselbereich 16 die Speicherkörper aufweisen. In gleicher Weise kann auch ein Hemd 22 gemäß Fig. 11 ausgebildet sein.

Die Fig. 12,13 zeigen als weitere Beispiele für Bekleidungsstücke eine Kappe 23 und einen Hut 24, wobei die Speicherkörper unter dem Innenfutter der Kopfbekleidung angeordnet sind, wie mit dem Bezugszeichen 17 angedeutet ist.

Bei den herkömmlich bekannten antimikrobiellen Substanzen ist die Volatilität oder hochgradige Volatilität bei Anwendungstemperaturen (üblicherweise Zimmertemperatur) äußerst unerwünscht, da die Wirksubstanz bei lokaler Anwendung am Wirkort in hoher Konzentration vorliegen soll. Deshalb ist eine Verflüchtigung bedingt durch einen hohen

Dampfdruck unerwünscht. Bei vorlegender Erfindung tritt jedoch überraschend der hohe Wirkeffekt durch die hohe Volatilität auf, da die Wirksubstanz dadurch alle Bereiche des zu hygienisierenden Gegenstandes in ausreichender Konzentration erreichen kann. Die bevorzugt verwendeten Thiocyanatverbindungen sind aus der Landwirtschaft und aus der Lebensmitteltechnologie bekannt. Nicht bekannt ist es jedoch, diese Substanzen hinsichtlich ihrer antimikrobiellen Wirkung in Gasform für Bekleidungsgegenstände bzw. Einschubkörper für diese zu verwenden.

Die Isothiocyanate haben weiters den Vorteil, dass sie unabhängig von der Luftfeuchtigkeit einen hohen Dampfdruck aufweisen. So ist der Dampfdruck zwischen 0 und 80 % Luftfeuchtigkeit nahezu gleich. Allerdings ist es erforderlich, den Dampfdruck auf einen technisch akzeptablen Wert zu reduzieren. Zu hohe Konzentration können auch einen reizenden Effekt auf Schleimhäute ausüben. Bekannt ist es beispielsweise, den Dampfdruck mittels Einmischung in Öle z. B. mittelkettige Fettsäuren in geeigneter Weise zu reduzieren, was für die Praxis jedoch ungeeignet ist.

Gemäß vorliegender Erfindung wird in überraschender Weise eine gute Speicherwirkung mit kontrollierter, langdauernder Abgabe der Wirksubstanz dadurch erzielt, dass die Wirksubstanz in ein Polymer eingemischt wird. Untersuchungen haben gezeigt, dass Allylisothiocyanat sich besonders gut in verschiedene Polymere einmischen lässt. Der Effekt der Einmischung in Polymere liegt nicht nur in der Reduzierung des Dampfdruckes auf ein vernünftiges und technisch notwendiges Ausmaß, sondern auch in einer verbesserten Oxidationsstabilität und Haltbarkeit. Zufolge der Unabhängigkeit des Dampfdruckes von der umgebenden Feuchtigkeit ergibt sich der Effekt, dass auch bei hoher Luftfeuchtigkeit ausreichend hohe Wirkstoffkonzentrationen erzielt werden können. Der Dampfdruck von Allylisothiocyanat liegt bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 0 % und 80 % bei etwa 3,4 bis 3,5 mmHg. Durch Vermischung mit geeigneten Polymeren wird z. B. der Dampfdruck auf das erforderliche Maß unter 3,4 mmHg bei Anwendungstemperatur reduziert.

In einem Ausführungsbeispiel wurde als Wirksubstanz ein Extrakt aus Senfsamen oder Japanischem Meerrettich (Wasabi) mit einem Allylisothiocyanatgehalt von etwa 98 % verwendet. Als Speichermaterial wurde ein selbsthärtendes Zweikomponentensystem aus Silikonkautschuk gewählt. Dieses Produkt ist unter dem Namen SICOVOSS der Firma Vosschemie erhältlich. Es wurden 100 ml SICOVOSS mit 1ml des Extraktes vermischt, sodass eine homogene Mischung entstand. Dieser Mischung wurde eine Menge von 5 Gewichts-% bezogen auf die Stammkomponente des Härters hinzugefügt und ebenfalls sorgfältig gemischt. Danach wurde die Mischung 24 Stunden lange bei Raumtemperatur ausgehärtet. Das Aushärten erfolgte in einem gasdichten Behälter. Der ausgehärtete Körper konnte dann in der gewünschten Form in das Bekleidungsstück montiert werden. Auch ist es

möglich, die Polymer-Wirkstoff-Mischung vor dem Aushärtungsprozess in vorhandene Hohlräume des Gegenstandes zu injizieren. Der Aushärtungsprozess findet dann an Ort und Stelle statt.

In gleicher Weise können selbsthärtende Silikone und alle anderen technisch geeigneten Polymere verwendet werden. Auch natürliche Polymere wie Kautschuk, Latex und Gummi Arabicum sind geeignet. Insbesondere geeignet sind auch thermisch leitfähige Polymere mit einer Wärmeleitfähigkeit von >0,2 (W/mK), idealerweise einer Wämeleitfähigkeit von ca.

1W/mK. Die Verwendung solcher Polymere mit hoher Wärmeleitfähigkeit hat den Effekt, die temperaturabhängige Freisetzung der Wirksubstanz durch Einfluss der Körpertemperatur zu erhöhen. Dies hat zur Folge, dass man den Speicherkörper derart gestalten kann, dass er vor allem unter Einfluss der Körperwärme relevante Wirkstoffmengen abgibt und daher auch eine längere Haltbarkeit und Wirksamkeit des Speicherkörpers gegeben ist. Als Beispiel für ein geeignetes wärmeleitfähiges Polymer sei ein wärmeleiffähiges Silikonelastomer der Firma Dow Corning namens SYLGARD Q-3-3600 genannt. Weiters können sämtliche thermo- plastischen Substanzen eingesetzt werden. Allerdings ist darauf zu achten, dass die Verarbeitungsstemperatur nicht über 170-180° C liegen sollte, da Isothiocyanate sich bei dieser Temperatur verstärkt verflüchtigen oder inaktiviert werden.

Vorteilhaft werden an der Körperoberfläche bzw. im Bekleidungsgegenstand Konzentrationen von Allylisothiocyanat in der Größenordnung von 0,001 ug bis 1.000 mg/i eingesetzt.

Vorteilhaft werden Polymere eingesetzt, die auch elastomere Eigenschaften besitzen und somit auch beispielweise bei Schuhen zusätzlich zur Funktion als Speicherkörper auch elastische, die Mechanik des Schuhs begünstigende und somit stoßdämpfende Eigen- schaften haben. Beispielsweise seien für die Gruppe der kalthärtenden Elastomere die Silikone und Silikonkautschuke genannt, es kommen jedoch auch alle thermoplastischen Polymere und Elastomere in Frage. Beispielhaft seien genannt die Produkte der Firma BASF wie etwa Cellasto, Elastocell, Elastocat, Elastoflex, Elastollan, Elastopan, Elastotec, Elasturan, Emdicell. Der Speicherkörper kann weiteres insbesondere in Form eines Gels ausgebildet werden, wobei ebenfalls beispielsweise Silikone verwendet werden können, insbesondere bei der Anwendung in Sportschuhen, wo der Speicherkörper in die bei vielen Produkten vorhandenen gelförmigen Dämpfungskörper integriert werden kann.

In einem Testsystem, welches die Verhältnisse eines Schuhinnenraumes während der Verwendung simulierte, konnten z. B. bei einer Umgebungstemperatur von 30°C das Wachstum dreier hautrelevanter Pilze (Trichophyton rubrum, Trichophyton mentagrophytes und Epidermophyton floccosum) vollständig gehemmt werden. Dieses Ergebnis konnte beispielsweise bei der sehr geringen Wirkstoffkonzentration von 50 ugli (bezogen auf Allylisothiocyanat) eines Meerrettich-bzw. Senfsamenextraktes erzielt werden.

Zur Geruchsüberdeckung können beispielsweise ätherische Öle oder ähnliche derartige Substanzen mit eingemischt werden. Die Speicherkörper können z. B. bei Verwendung in Schuhen so ausgebildet sein, dass sie nach einem Zeitraum, nach dem der Speicherkörper seine Wirksamkeit verliert, durch einen neuen ausgetauscht werden können, beispielsweise in Form einer Innensohle. Aufgrund der geringen Wirkstoffkonzentration, die für einen wünschenswerten Effekt ausreichen, können die Speicherkörper derart ausgebildet werden, dass sie in der Regel über die gesamte Lebensdauer der maßgeblichen Gebrauchsgegenstände ohne Erneuerung wirksam bleiben.

Die Diffusionsrate für die Wirksubstanz wird durch das Material des Speicherkörpers (und die Konzentration der Wirksubstanz im umgebenden Luftraum) gesteuert. Zusätzlich kann die Diffusionsrate auch durch eine den Speicherkörper umhüllende Hülle (Folie) beeinflusst werden. Vorteilhaft ist es, wenn sich die Diffusionsrate mit steigender Temperatur erhöht, sodass beispielsweise bei Körpertemperatur mehr Wirksubstanz abgegeben wird, als bei Zimmertemperatur.

Die Speicherkörper können gegebenenfalls auch mit einem Indikatorsystem versehen sein, das beispielsweise durch eine Farbänderung anzeigt, dass die Wirksubstanz verbraucht ist.