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Title:
ASSEMBLY METHOD AND ASSEMBLY DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/009308
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for assembling an open ring (2) on a shaft (3). The ring (2) is positioned on a spreading tool (4) in a coaxial manner in a relaxed state such that a spreading mandrel (6) of the spreading tool (4) engages axially into the ring (2), and the spreading mandrel (6) is spread radially until the ring (2) is widened to a specified spread cross-section in order to tension the ring (2). In the tensioned state, the ring (2) is axially pressed onto a setting sleeve (9) of a setting tool (5) by means of a scraper (8) of the spreading tool (4), and the ring (2) is pressed axially onto the shaft (3) in the tensioned state by means of a scraper (11) of the setting tool (5).

Inventors:
PIKO CHRISTOPHER (AT)
WEINZIERL ERICH (AT)
Application Number:
PCT/EP2013/064369
Publication Date:
January 16, 2014
Filing Date:
July 08, 2013
Export Citation:
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Assignee:
MAHLE INT GMBH (DE)
International Classes:
B25B27/20; B23P19/08
Foreign References:
DE202008001009U12008-03-27
DE102011108984A12012-02-02
DE1817139A11970-07-09
CN201889764U2011-07-06
Attorney, Agent or Firm:
BRP RENAUD & PARTNER (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Verfahren zum Montieren eines offenen Rings (2) auf einer Welle (3),

- bei dem der Ring (2) im entspannten Zustand koaxial an einem Spreizwerkzeug (4) so positioniert wird, dass ein Spreizdorn (6) des Spreizwerkzeugs (4) axial in den Ring (2) eingreift,

- bei dem zum Spannen des Rings (2) der Spreizdorn (6) radial gespreizt wird, bis der Ring (2) auf einen vorbestimmten Spreizquerschnitt aufgeweitet ist,

- bei dem der Ring (2) im gespannten Zustand mittels eines Abstreifers (8) des Spreizwerkzeugs (4) axial auf eine Setzhülse (9) eines Setzwerkzeugs (5) geschoben wird,

- bei dem der Ring (2) im gespannten Zustand mittels eines Abstreifers (1 1 ) des Setzwerkzeugs (5) axial auf die Welle (3) geschoben wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Spreizdorn (6) mehrere in der Umfangsrichtung verteilt angeordnete Spreizfinger (12) aufweist, die zum Spreizen des Rings (2) in diesen axial eingreifen und radial nach außen drücken.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Spreizen des Spreizdorns (6) mittels eines Druckbolzens (7) erfolgt, der koaxial im Spreizdorn (6) axial verstellbar angeordnet ist, wobei eine Innenkontur (14) des Spreizdorns (6) konisch ist.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Ring (2) auf der Setzhülse (9) einen Setzquerschnitt einnimmt, der kleiner ist oder gleich groß ist wie der Spreizquerschnitt.

5. Verfahren nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Ring (2) auf der Welle (3) einen Wellenquerschnitt aufweist, der kleiner ist als der Setzquerschnitt.

6. Verfahren nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Ring (2) im entspannten Zustand einen Ringquerschnitt aufweist, der kleiner ist als oder gleich groß ist wie der Wellenquerschnitt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Abstreifer (8) des Spreizwerkzeugs (4) beim Anbringen des Rings (2) am Spreizwerkzeug (4) mit seiner axialen Stirnseite (20) den Ring (2) relativ zum Spreizwerkzeug (4) axial positioniert.

8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Abstreifer (8) des Spreizwerkzeugs (4) beim Anbringen des Rings (2) am Spreizwerkzeug (4) mit seiner axialen Stirnseite (20) den Ring (2) relativ zum Spreizwerkzeug (4) axial so positioniert, dass das Spreizwerkzeug (4) an einer vom zugehörigen Abstreifer (8) abgewandten Seite axial nicht über den Ring (2) vorsteht.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Abstreifer (1 1 ) des Setzwerkzeugs (5) beim Aufschieben des Rings (2) auf die Setzhülse (9) mit seiner axialen Stirnseite (23) den Ring (2) relativ zum Setzwerkzeug (5) axial positioniert.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Abstreifer (1 1 ) des Setzwerkzeugs (5) beim Aufschieben des Rings (2) auf die Setzhülse (9) mit seiner axialen Stirnseite (23) den Ring (2) relativ zum Setzwerkzeug (5) axial so positioniert, dass das Setzwerkzeug (5) an einer vom zugehörigen Abstreifer (1 1 ) abgewandten Seite axial nicht über den Ring (2) vorsteht.

1 1 . Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Setzwerkzeug (5) in einem Aufnahmeabschnitt (22) zur Aufnahme des Rings (2) einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner ist als ein Außendurchmesser eines Lagerabschnitts des Setzwerkzeugs (5), auf dem der Abstreifer (1 1 ) des Setzwerkzeugs (5) axial verstellbar angeordnet ist.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Welle (3) zur Aufnahme des Rings (2) eine Ringnut (19) aufweist, in die der Ring (2) mittels des Setzwerkzeugs (5) eingesetzt wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,

dass das Setzwerkzeug (5) koaxial zur Setzhülse (9) einen Hohlraum (10) aufweist, in den beim Setzen des Rings (2) ein Abschnitt (24) der Welle (3) koaxial einschiebbar ist.

14. Montageeinrichtung zum Montieren eines offenen Rings (2) auf einer Welle (3)

- mit einem Spreizwerkzeug (4), das einen Spreizdorn (6), einen koaxial im

Spreizdorn (6) axial verstellbar angeordneten Druckbolzen (7) und eine koaxial außen am Spreizdorn (6) axial verstellbar angeordnete Abstreifhülse (8) aufweist,

- mit einem Setzwerkzeug (5), das eine Setzhülse (9), einen koaxial in der Setzhülse (9) verlaufenden Hohlraum (10) und eine koaxial außen an der Setzhülse (9) axial verstellbar angeordnete Abstreifhülse (1 1 ) aufweist.

15. Spreizwerkzeug für eine Montageeinrichtung (1 ) nach Anspruch 14, mit einem Spreizdorn (6), einem koaxial im Spreizdorn (6) axial verstellbar angeordneten Druckbolzen (7) und einer koaxial außen am Spreizdorn (6) axial verstellbar angeordneten Abstreifhülse (8).

16. Setzwerkzeug für eine Montageeinrichtung (1 ) nach Anspruch 14, mit einer Setzhülse (9), einem koaxial in der Setzhülse (9) verlaufenden Hohlraum (10) und einer koaxial außen an der Setzhülse (9) axial verstellbar angeordneten Abstreifhülse (1 1 ). *****

Description:
Montageverfahren und Montageeinrichtung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Montieren eines offenen Rings auf einer Welle. Die Erfindung betrifft außerdem eine Montageeinrichtung sowie ein Spreizwerkzeug und ein Setzwerkzeug zum Durchführen eines derartigen Verfahrens.

Offene Ringe, also Ringe, die in der Umfangsrichtung nicht geschlossen sind, sondern genau eine Unterbrechung aufweisen, können an Wellen montiert werden, um dort als Dichtung und/oder als Axialanschlag bzw. als Axialsicherung zu dienen. Hierzu wird der jeweilige Ring üblicherweise in eine an der Welle ausgebildete geschlossen umlaufende Ringnut eingesetzt. Um den Ring in die Ringnut einsetzen zu können, ist es erforderlich, den Ring so weit aufzuspreizen, also zu spannen, dass er über den Außenquerschnitt der Welle bis zur Ringnut geschoben werden kann. Je nach Werkstoff, der für den Ring verwendet werden kann, besitzt der jeweilige Ring nur eine reduzierte Biegeelastizität, so dass die Aufweitung des Rings lokal den elastischen Dehnungsbereich verlassen und zu plastischen Verformungen führen kann.

Beispielsweise ist denkbar, zum Aufweiten des Rings diesen an den in der Umfangsrichtung an der Unterbrechung des Rings einander gegenüberliegenden Ringenden aufzubiegen, um die Unterbrechung des Rings in der Umfangsrichtung zu vergrößern, wodurch gleichzeitig auch der Öffnungsquerschnitt des Rings zunimmt. Bei einer derartigen Vorgehensweise tritt diametral gegenüber der Unterbrechung eine maximale Biegebelastung im Ring auf, die je nach Ringwerkstoff zu einer bleibenden Verformung führen kann. Besonders kritisch sind dabei Ringe, die in der Umfangsrichtung kein rundes Querschnittsprofil, sondern ein eckiges Querschnittsprofil besitzen. Aus der CN 201889764 U ist es bekannt, den Ring zum Spreizen auf einen als Konus ausgestalteten Spreizdorn eines Spreizwerkzeugs koaxial aufzupressen, wobei der Ring vom entspannten Zustand in einen aufgeweiteten bzw. gespannten Zustand überführt wird. Da die konusförmige Außenseite des Spreizdorns den Ring entlang seines gesamten Innenumfangs kontaktiert, erfolgt die Krafteinleitung beim Aufspreizen vergleichsweise gleichmäßig, wodurch die Gefahr unzulässig hoher Dehnungen vermieden werden kann. Es hat sich jedoch gezeigt, dass beim Aufschieben des Rings auf den konischen Spreizdorn die hierbei erforderliche Axialbewegung vergleichsweise hohen Reibungskräften zwischen Ring und Spreizdorn ausgesetzt ist, wodurch es zu einem Abrieb am Ring und somit zu einer Vorschädigung des Rings kommen kann.

Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem für die Montage eines offenen Rings an einer Welle einen verbesserten Weg aufzuzeigen, der sich insbesondere dadurch auszeichnet, dass die Gefahr einer Vorschädigung des Rings reduziert ist.

Dieses Problem wir erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den Ring mit Hilfe eines geeigneten Spreizwerkzeugs radial zu spreizen, derart, dass die Spreizkräfte von einem Spreizdorn am Innenumfang des Rings verteilt radial in den Ring eingeleitet werden, wobei die axiale Relativlage zwischen Ring und Spreizdorn nicht verändert wird, also fix ist. Durch diese Vorgehensweise kann eine Vorschädigung des Rings durch Abrieb aufgrund einer Axialbewegung zwischen Ring und Spreizdorn, die unter radialer Vorspannung erfolgt, reduziert werden. Gleichzeitig kann durch die in der Umfangsrichtung verteilt angeordneten am Ring angreifen- den, radial orientierten Spreizkräfte die Gefahr einer lokalen Überspannung reduziert werden. Insgesamt lässt sich somit durch das Aufweiten des Rings durch ausschließlich radiales Spreizen eine Vorschädigung des Rings bei der Montage an der Welle weitgehend vermeiden.

Für das erfindungsgemäße Montageverfahren wird im Einzelnen vorgeschlagen, den Ring im entspannten Zustand koaxial an einem Spreizwerkzeug so zu positionieren, dass ein Spreizdorn des Spreizwerkzeugs axial in den Ring eingreift. Anschließend kann zum Spannen des Rings der Spreizdorn radial gespreizt werden, bis der Ring auf einen vorbestimmten Spreizquerschnitt aufgeweitet ist, wobei die axiale Relativlage zwischen Ring und Spreizwerkzeug erhalten bleibt. Beim radialen Spreizen des Spreizdorns werden ausschließlich radial wirkende Spreizkräfte auf den Ring eingeleitet, wobei die Spreizkräfte in der Umfangsrich- tung verteilt am Innenumfang des Rings angreifen. Der auf diese Weise in einen gespannten Zustand überführte Ring kann nun mittels eines Abstreifers des Spreizwerkzeugs axial auf eine Setzhülse eines Setzwerkzeugs geschoben werden. Es erfolgt somit eine Übergabe vom Spreizwerkzeug auf ein bezüglich des Spreizwerkzeugs separates Setzwerkzeug. Anschließend kann nun der Ring im gespannten Zustand mittels eines Abstreifers des Setzwerkzeugs axial auf die Welle geschoben werden. Beim erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt somit keine direkte Übergabe vom Spreizwerkzeug auf die Welle, vielmehr wird ein Weg vorgeschlagen, hierzu ein Setzwerkzeug zu verwenden. Hierdurch ist es möglich, das Setzwerkzeug optimal an die Welle anzupassen, auf weiche der jeweilige Ring aufgesetzt werden soll. Ferner kann auf diese Weise das Spreizwerkzeug besser an seine Spreizaufgabe adaptiert werden, da es nicht zum Aufsetzen des Rings auf die Welle geeignet sein muss. Darüber hinaus ist es möglich, das Spreizwerkzeug mit verschiedenen Setzwerkzeugen zu verwenden, so dass unterschiedliche Ringe auf unterschiedliche Wellen gesetzt werden können. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann der Spreizdorn mehrere in der Umfangsrichtung verteilt angeordnete Spreizfinger aufweisen, die zum Spreizen des Rings in diesen axial eingreifen und radial nach außen drücken. Durch diese Bauform lassen sich die radial orientierten Spreizkräfte in der Umfangsrichtung verteilt am Innenumfang des Rings einleiten, wodurch die schonende Aufweitung des Rings in seinem gespannten Zustand einfach realisierbar ist.

Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann das Spreizen des Spreizdorns mittels eines Druckbolzens erfolgen, der koaxial im Spreizdorn axial verstellbar angeordnet ist, wobei eine Innenkontur des Spreizdorns konisch ist. Insbesondere kann dabei die konische Innenkontur des Spreizdorns im Bereich der Spreizfinger vorgesehen sein, so dass das axiale Verstellen des Druckbolzens die Spreizfinger radial nach außen antreibt. Durch die Verwendung eines derartigen Druckbolzens lassen sich vergleichsweise hohe Spreizkräfte erzeugen, wobei der Konuswinkel der konischen Innenkontur ein Übersetzungsverhältnis für die auftretenden Kräfte definiert.

Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann der Ring auf der Setzhülse einen Setzquerschnitt einnehmen, der kleiner ist als oder gleich groß ist wie der Spreizquerschnitt. Durch die Maßnahme wird das Überführen vom Spreizwerkzeug auf das Setzwerkzeug erheblich vereinfacht.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann der Ring auf der Welle einen Wellenquerschnitt aufweisen, der kleiner ist als der Setzquerschnitt. Mit anderen Worten, beim Aufsetzen des Rings auf die Welle kommt es zumindest zu einer gewissen Entspannung des Rings, bei welcher sich der Innenquerschnitt des Rings reduziert. Bevorzugt besitzt die Welle für die axiale Positionierung des Rings eine in der Umfangsrichtung geschlossen umlaufende Ringnut, in welche der Ring eingesetzt wird. Am Nutgrund liegt ein Nutquerschnitt vor, der den erreichbaren Wellenquerschnitt bestimmt.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann der Ring im entspannten Zustand einen Ringquerschnitt aufweisen, der kleiner ist als oder gleich groß ist wie der Wellenquerschnitt. Das bedeutet, dass der an der Welle montierte Ring entweder entspannt ist, so dass der Wellenquerschnitt gleich groß ist wie der Ringquerschnitt. In diesem Fall kann der Nutquerschnitt gleich groß sein wie oder kleiner sein als der Ringquerschnitt. Ebenso kann der Ring an der Welle gespannt anliegen, wobei die Spannung im Ring dann gegenüber dem Zustand mit dem Spreizquerschnitt reduziert ist.

Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann der Abstreifer des Spreizwerkzeugs, der insbesondere durch eine koaxial zum Spreizdorn angeordnete, einen Grundkörper des Spreizwerkzeugs in der Umfangsrichtung vorzugsweise geschlossen umgreifende Abstreifhülse gebildet sein kann, beim Anbringen des Rings am Spreizwerkzeug mit seiner axialen Stirnseite den Ring relativ zum Spreizwerkzeug axial positionieren. In diesem Fall dient der Abstreifer beim Anbringen des Rings am Spreizwerkzeug als Axialanschlag und besitzt dadurch eine Doppelfunktion. Durch einen derartigen Axialanschlag lässt sich eine vorbestimmte axiale Positionierung des Rings am Spreizwerkzeug vergleichsweise exakt einstellen. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann dabei vorgesehen sein, dass der Abstreifer des Spreizwerkzeugs den Ring axial so positioniert, dass das Spreizwerkzeug an einer vom Abstreifer abgewandten Seite nicht axial über den Ring vorsteht.

Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann der Abstreifer des Setzwerkzeugs, der insbesondere durch eine koaxial zur Setzhülse angeordnete, einen Grundkörper des Setzwerkzeugs in der Umfangsrichtung vorzugsweise ge- schlössen umgreifende Abstreifhülse gebildet sein kann, beim Aufschieben des Rings auf die Setzhülse mit seiner axialen Stirnseite den Ring relativ zum Setzwerkzeug axial positionieren. In diesem Fall definiert der Abstreifer des Setzwerkzeugs einen Axialanschlag für den Ring, wodurch ein ordnungsgemäßes Aufsetzen des Rings auf die Setzhülse erleichtert wird. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann dabei vorgesehen sein, dass der Abstreifer des Setzwerkzeugs den Ring axial so positioniert, dass das Setzwerkzeug an einer vom Abstreifer abgewandten Seite nicht axial über den Ring vorsteht.

Bei einer anderen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Setzwerkzeug an einem Grundkörper des Setzwerkzeugs einen Aufnahmeabschnitt zur Aufnahme des Rings sowie einen Lagerabschnitt zum Lagern des zugehörigen Abstreifers aufweist, wobei ein Außendurchmesser des Aufnahmeabschnitts kleiner ist als ein Außenquerschnitt des Lagerabschnitts.

Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann die Welle zur Aufnahme des Rings eine Ringnut aufweisen, in die der Ring mittels des Setzwerkzeugs eingesetzt wird. Hierdurch erhält der Ring an der Welle eine axial definierte Position.

Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann das Setzwerkzeug koaxial zur Setzhülse einen Hohlraum aufweisen, in den beim Setzen des Rings ein Abschnitt der Welle koaxial einschiebbar ist. Hierdurch lassen sich vom Setzwerkzeug für das Anbringen des Rings auch axial zur Stirnseite der Welle beabstan- dete Bereiche erreichen.

Eine erfindungsgemäße Montageeinrichtung, mit deren Hilfe ein offener Ring auf einer Welle montierbar ist, umfasst ein Spreizwerkzeug, das einen Spreizdorn, einen koaxial im Spreizdorn axial verstellbar angeordneten Druckbolzen und eine koaxial außen am Spreizdorn axial verstellbar angeordnete Abstreifhülse aufweist. Des Weiteren kann der Spreizdorn mehrere in der Umfangsrichtung verteilt angeordnete Spreizfinger aufweisen, die federelastisch radial mit Hilfe des Druckbolzens nach außen verdrängbar sind. Des Weiteren umfasst die Montageeinrichtung ein Setzwerkzeug, das eine Setzhülse, einen koaxial in der Setzhülse verlaufenden Hohlraum und eine koaxial außen an der Setzhülse axial verstellbar angeordnete Abstreifhülse aufweist. Durch die beiden separaten Werkzeuge, die zum Montieren des jeweiligen Rings auf der Welle zusammenwirken, besitzt die Montageeinrichtung eine hohe Flexibilität, beispielsweise um unterschiedliche Ringe an unterschiedlichen Wellen montieren zu können.

Ein erfindungsgemäßes Spreizwerkzeug umfasst einen Spreizdorn, einen koaxial im Spreizdorn axial verstellbar angeordneten Druckbolzen und eine koaxial außen am Spreizdorn axial verstellbar angeordnete Abstreifhülse. Insbesondere kann der Spreizdorn mehrere in der Umfangsrichtung verteilt angeordnete Spreizfinger aufweisen, die mit Hilfe des Druckbolzens federelastisch radial nach außen verdrängt werden können.

Ein erfindungsgemäßes Setzwerkzeug umfasst eine Setzhülse, einen koaxial in der Setzhülse verlaufenden Hohlraum und eine koaxial außen an der Setzhülse axial verstellbar angeordnete Abstreifhülse.

Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.

Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, son- dern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.

Es zeigen, jeweils schematisch,

Fig. 1 eine isometrische Ansicht eines Spreizdorns eines Spreizwerkzeugs mit daran angeordnetem Ring im entspannten Zustand

Fig. 2 ein Längsschnitt des Spreizwerkzeugs mit einer Abstreifhülse und mit dem am Spreizdorn angeordneten Ring im entspannten Zustand

Fig. 3 einen Längsschnitt des Spreizwerkzeugs und eines Setzwerkzeugs beim Übergeben des gespreizten Rings vom Spreizdorn auf eine Setzhülse des Setzwerkzeugs,

Fig. 4 ein Längsschnitt des Setzwerkzeugs und eine Seitenansicht der

Welle beim Übergeben des gespreizten Rings von der Setzhülse auf die Welle

Fig. 5 ein vergrößertes Detail V aus Fig. 4 im Bereich des aufgeweiteten

Rings. Entsprechend den Figuren 1 bis 5 umfasst eine Montageeinrichtung 1 , mit deren Hilfe ein offener Ring 2 an einer Welle 3 montierbar ist, ein Spreizwerkzeug 4 und ein Setzwerkzeug 5. Das Spreizwerkzeug 4 umfasst einen Spreizdorn 6, einen Druckbolzen 7 und eine Abstreifhülse 8, die im Folgenden auch als Spreizwerk- zeugabstreifhülse 8 bezeichnet wird. Das Setzwerkzeug 5 umfasst dagegen eine Setzhülse 9, einen Hohlraum 10 und eine Abstreifhülse 1 1 , die im Folgenden auch als Setzwerkzeugabstreifhülse 1 1 bezeichnet wird.

Gemäß den Figuren 1 bis 3 weist der Spreizdorn 6 mehrere in der Umfangsrich- tung verteilt angeordnete Spreizfinger 12 auf, die mit Hilfe des Druckbolzens 7 radial federelastisch verstellbar sind. Die Spreizfinger 12 sind dabei insbesondere integral an einer Konsole 13 des Spreizdorns 6 ausgeformt. Der Druckbolzen 7 ist im Spreizdorn 6 koaxial angeordnet und darin axial verstellbar gelagert. Der Druckbolzen 7 wirkt mit einer konischen Innenkontur 14 des Spreizdorns 6 zusammen, die an den Spreizfingern 12 ausgebildet ist. Durch eine Axialverstellung des Druckbolzens 7 in Richtung einer axialen Stirnseite 15 des Spreizdorns 6, die ebenfalls an den Spreizfingern 12 ausgebildet ist, fährt der Druckbolzen 7 in den sich konisch verjüngenden Bereich der Spreizfinger 12 ein, wodurch der Druckbolzen 7 die Spreizfinger 12 radial nach außen verdrängt. Die Spreizwerkzeug- abstreifhülse 8 ist axial verstellbar außen am Spreizdorn 6 angeordnet.

Gemäß den Figuren 3 bis 5 ist der Hohlraum 10 koaxial in der Setzhülse 9 angeordnet, wobei sich der Hohlraum 10 bis zu einer axial offenen Stirnseite 16 der Setzhülse 9 erstreckt. Koaxial zur Setzhülse 9 ist außen die Setzwerkzeugabstreifhülse 1 1 angeordnet, derart, dass sie an der Setzhülse 9 axial verstellbar ist.

Mit Hilfe der hier vorgestellten Montageeinrichtung 1 lässt sich das nachfolgend beschriebene Montageverfahren durchführen. Der an der Welle 3 zu montierende Ring 2 ist ein offener Ring 2, der sich dadurch charakterisiert, dass er in Umfangsrichtung eine Unterbrechung 17 aufweist, wodurch er in der Umfangsrichtung leicht spreizbar ist. Der Ring 2 kann im montierten Zustand auf der Welle 3 z.B. als Axialanschlag oder als Axialsicherung oder als Dichtung dienen. Die Welle 3 kann beispielsweise die Welle eines Abgasturboladers sein und beispielsweise eine hier nicht näher dargestellte Beschaufelung eines Turbinenrads 18 oder eines Verdichterrads 18 aufweisen. Für die axiale Positionierung des Rings 2 an der Welle 3 kann die Welle 3 wie bei der hier gezeigten Ausführungsform mit einer in der Umfangsrichtung geschlossen umlaufenden Ringnut 19 ausgestattet sein, in welche der Ring 2 eingesetzt werden soll. Im Beispiel der Figuren 4 und 5 ist eine weitere Ringnut 19' erkennbar, in die ein weiterer Ring 2 einsetzbar ist.

Das Montieren des Rings 2 an der Welle 3 erfolgt erfindungsgemäß wie folgt. Zunächst wird gemäß Figur 2 der Ring 2 in einem entspannten Zustand koaxial am Spreizwerkzeug 4 so positioniert, dass der Spreizdorn 6 mit seinen Spreizfingern 12 axial in den Ring 2 eingreift. Zweckmäßig kann hierbei der Spreizwerk- zeugabstreifer 8 als Axialanschlag verwendet werden. Erkennbar wird der Ring 2 hierbei an einer axialen Stirnseite 20 der Spreizwerkzeugabstreifhülse 8 axial positioniert. Und zwar zweckmäßig so, dass das in den Ring 2 eingreifende Spreizwerkzeug 4 an einer vom Spreizwerkzeugabstreifer 8 abgewandten Seite nicht axial über den Ring 2 vorsteht, sondern bestenfalls damit axial bündig abschließt. Ferner ist in Figur 2 ein radialer Spalt 21 zwischen dem Ring 2 und dem Spreizdorn 6 bzw. den Spreizfingern 12 erkennbar. Folglich ist der Ring 2 in diesem Zustand entspannt und besitzt seinen Ringquerschnitt.

Anschließend wird gemäß Figur 3 zum Spannen bzw. zum Aufweiten des Rings 2 der Spreizdorn 6 radial gespreizt. Hierzu führt der Druckbolzen 7 einen Axialhub in Richtung der Stirnseite 15 des Spreizdorns 6 durch. Aufgrund der konischen Innenkontur 14 und aufgrund der radial federelastischen Spreizfinger 12 werden die Spreizfinger 12 dabei radial nach außen verdrängt, wobei sie zunächst in der Umfangsrichtung verteilt gleichmäßig am Ring 2 radial innen zur Anlage kommen. Bei einem weitergehenden Hub des Druckbolzens 7 verstellen sich die Spreizfinger 12 weiter radial nach außen, wodurch der Ring 2 gespannt und aufgeweitet wird. Beim Spreizen bleibt die axiale Relativlage zwischen Ring 2und Spreizdorn 6 unverändert. Das Spreizen erfolgt dabei so weit, bis der Ring 2 einen vorbestimmten Spreizquerschnitt aufweist, den er in Figur 3 einnimmt.

Vor oder nach dem Spreizen des Rings 2, vorzugsweise jedoch nach dem Spreizen des Rings 2, kann gemäß Figur 3 das Setzwerkzeug 5 axial fluchtend und axial stoßend an das Spreizwerkzeug 4 angesetzt werden. Im Zustand der Figur 3 stößt die Setzhülse 9 mit ihrer axialen Stirnseite 16 an die axiale Stirnseite 15 des Spreizdorns 6 an, die durch die gespreizten Spreizfinger 12 radial aufgeweitet ist und die axiale Kontaktierung mit der Setzhülse 9 ermöglicht. Anschließend erfolgt gemäß Figur 3 mit Hilfe der Spreizwerkzeugabstreifhülse 8 die Übergabe des gespreizten Rings 2 vom Spreizdorn 6 auf die Setzhülse 9. Hierzu wird die Spreizwerkzeugabstreifhülse 8 axial in Richtung Setzwerkzeug 5 verschoben, wodurch der gespreizte Ring 2 auf einen Halte- oder Aufnahmeabschnitt 22 der Setzhülse 9 axial aufgeschoben wird. Im Bereich des Aufnahmeabschnitts 22 besitzt die Setzhülse 9 einen Setzquerschnitt, der kleiner sein kann als der Spreizquerschnitt, der vorzugsweise jedoch etwa gleich groß ist wie der Spreizquerschnitt. Der Aufnahmeabschnitt 22 besitzt seinerseits einen Außendurchmesser bzw. Außenquerschnitt, der kleiner ist als ein Außendurchmesser bzw. Außenquerschnitt eines zum Aufnahmeabschnitt 22 benachbarten Lagerabschnitts des Setzwerkzeugs 5 bzw. der Setzhülse 9, auf dem der Setzwerkzeug- abstreifer 1 1 axial verstellbar gelagert ist. Insbesondere ist eine Wandstärke der Setzhülse 9 im Lagerabschnitt mindestens doppelt so groß wie im Aufnahmeabschnitt 22. Bei der Übergabe des Rings 2 vom Spreizwerkzeug 4 auf das Setzwerkzeug 5 kann die Setzwerkzeugabstreifhülse 1 1 als Axialanschlag zur axialen Positionierung des Rings 2 am Setzwerkzeug 5 verwendet werden. Hierbei definiert eine dem Spreizwerkzeug 4 zugewandte axiale Stirnseite 23 der Setzwerkzeugabstreifhülse 1 1 einen Axialanschlag für den Ring 2, um die Endlage des Rings 2 an der Setzhülse 9 in deren Ringaufnahme 22 zu bestimmen. Dies erfolgt zweckmäßig so, dass das in den Ring 2 eingreifende Setzwerkzeug 5 an einer vom Sitzwerkzeugabstreifer 1 1 abgewandten Seite nicht axial über den Ring 2 vorsteht, sondern bestenfalls damit axial bündig abschließt.

Nach erfolgter Übergabe des gespreizten Rings 2 auf das Setzwerkzeug 5 kann nun gemäß Figur 4 ein Abschnitt 24 der Welle 3 in den Hohlraum 10 des Setzwerkzeugs 5 axial eingeführt werden, wodurch die gewünschte axiale Positionierung des Rings 2 relativ zur Welle 3 erfolgt.

Sobald die gewünschte Relativlage zwischen Setzwerkzeug 5 und Welle 3 erreicht ist, kann durch eine Axialverstellung der Setzwerkzeugabstreifhülse 1 1 relativ zur Setzhülse 9 der Ring 2 von der Setzhülse 2 bzw. von deren Aufnahmeabschnitt 22 axial abgestreift und auf die Welle 3 aufgestreift werden. Im gezeigten Beispiel dringt der Ring 2 dabei in die dafür vorgesehene Ringnut 19 ein, in welcher der Ring 2 nun einen Wellenquerschnitt einnimmt, der im Vergleich zum gespreizten Zustand reduziert ist. Sofern ein Nutquerschnitt kleiner ist als der Ringquerschnitt des entspannten Rings 2 kann der Ring 2 in der Ringnut 19 wieder seinen entspannten Zustand einnehmen.