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Patent Searching and Data


Title:
ASSEMBLY FOR A VEHICLE DOOR, BEARING BRACKET HOLDER AND METHOD FOR PRODUCING A VEHICLE DOOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/110794
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an assembly (6) for a vehicle door (4), having a door lock (12), a bearing bracket (14) and a bearing bracket holder (16), wherein the door lock (12) is mounted on the bearing bracket holder (16) by means of a door lock hinge (20) and in this way the door lock (12) and the bearing bracket holder (16) are rotatable relative to each other about a first rotation axis (D1), wherein the bearing bracket (14) is mounted on the bearing bracket bolder (16) by means of a bearing bracket hinge (22) and in this way the bearing bracket (14) and the bearing bracket holder (16) are rotatable relative to each other about a second rotation axis (D2), wherein the two rotation axes (D1, D2), viewed in a Y direction (Y) perpendicular to a door plane (E) of the vehicle door (4), are arranged on opposite sides (S1, S2) of the bearing bracket holder (16).

Inventors:
HEPPNER MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/085487
Publication Date:
June 22, 2023
Filing Date:
December 13, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BROSE FAHRZEUGTEILE SE & CO KG BAMBERG (DE)
International Classes:
E05B79/04; B60J5/04; E05B79/06
Foreign References:
DE10304203A12004-07-29
JP2005290868A2005-10-20
JP4272098B22009-06-03
DE10304203A12004-07-29
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Claims:
25

Ansprüche Baugruppe (6) für eine Fahrzeugtür (4), aufweisend ein Türschloss (12), einen Lagerbügel (14) und einen Lagerbügelhalter (16),

- wobei das Türschloss (12) mittels eines Türschlossgelenks (20) am Lagerbügelhalter (16) angebracht ist und dadurch das Türschloss (12) und der Lagerbügelhalter (16) relativ zueinander um eine erste Drehachse (D1 ) drehbar sind,

- wobei der Lagerbügel (14) mittels eines Lagerbügelgelenks (22) am Lagerbügelhalter (16) angebracht ist und dadurch der Lagerbügel (14) und der Lagerbügelhalter (16) relativ zueinander um eine zweite Drehachse (D2) drehbar sind,

- wobei die beiden Drehachsen (D1 , D2) in einer Y-Richtung (Y) senkrecht zu einer Türebene (E) der Fahrzeugtür (4) betrachtet auf gegenüberliegenden Seiten (S1 , S2) des Lagerbügelhalters (16) angeordnet sind. Baugruppe (6) nach Anspruch 1 , wobei diese in Y-Richtung (Y) betrachtet von einem komprimierten Zustand in einen expandierten Zustand überführbar ist, indem der Lagerbügel (14) relativ zum Türschloss (12) bewegt wird. Baugruppe (6) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Türschlossgelenk (20) und das Lagerbügelgelenk (22) jeweils als ein Scharnier ausgebildet sind, mit lediglich einem Freiheitsgrad. Baugruppe (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Türschlossgelenk (20) und das Lagerbügelgelenk (22) jeweils als ein Filmscharnier ausgebildet sind. Baugruppe (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die erste Drehachse (D1 ) und die zweite Drehachse (D2) parallel zueinander verlaufen, sodass das Türschloss (12) und der Lagerbügel (14) parallel zueinander verschiebbar sind.

6. Baugruppe (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die beiden Drehachsen (D1 , D2) gemeinsam auf einer gedachten Geraden (G) liegen, welche durch das Türschloss (12) und den Lagerbügel (14) hindurch verläuft.

7. Baugruppe (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Türschloss (12) und der Lagerbügelhalter (16) um die erste Drehachse (D1 ) um wenigstens 15° und höchstens 45° relativ zueinander drehbar sind, wobei der Lagerbügel (14) und der Lagerbügelhalter um die zweite Drehachse (D2) um wenigstens 15° und höchstens 45° relativ zueinander drehbar ist.

8. Baugruppe (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei diese einen Fixiermechanismus (34, 40) aufweist, zur Fixierung des Lagerbügels (14) oder des Türschlosses (12) relativ zum Lagerbügelhalter (16).

9. Baugruppe (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Türschlossgelenk (20) einen ersten Haltearm aufweist, zum Verbinden mit dem Türschloss (12), wobei das Lagerbügelgelenk (22) einen zweiten Haltearm aufweist, zum Verbinden mit dem Lagerbügel (14).

10. Baugruppe (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Türschlossgelenk (20) und das Lagerbügelgelenk (22) einstückig mit dem Lagerbügelhalter (16) hergestellt sind. Lagerbügelhalter (16) für eine Baugruppe (6) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10. Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugtür (4), wobei eine Baugruppe (6) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche innenseitig an einer Wandung einer Fahrzeugtür (4) angebracht wird, indem

- zuerst die Baugruppe (6) in einem komprimierten Zustand an der Wandung angebracht wird, sodass das Türschloss (12) an einer Türschloss-Endposition montiert ist und dabei der Lagerbügel (14) von der Wandung beabstandet ist,

- anschließend die Baugruppe (6) in einen expandierten Zustand überführt wird, indem der Lagerbügel (14) relativ zum Türschloss (12) in eine Lagerbügel-Endposition bewegt wird, sodass der Lagerbügel (14) in die Wandung eingesetzt wird oder an die Wandung angelegt wird.

Description:
Beschreibung

Baugruppe für eine Fahrzeugtür, Lagerbügelhalter und Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugtür

Die Erfindung betrifft eine Baugruppe für eine Fahrzeugtür, einen Lagerbügelhalter für eine solche Baugruppe sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugtür.

Eine Fahrzeugtür ist ein Teil eines Fahrzeugs (z.B. PKW oder LKW) und weist regelmäßig eine Innenhaut und eine Außenhaut auf, zwischen welche verschiedene Komponenten montiert sind, um diverse Funktionen der Fahrzeugtür zu realisieren. Beispiele für solche Komponenten sind ein Türschloss, zum Verschließen der Fahrzeugtür, ein Fensterheber, zum Heben und Senken eines Fensters der Fahrzeugtür, oder dergleichen. Die Außenhaut weist bezüglich des Fahrzeugs nach außen, die Innenhaut weist dagegen ins Innere des Fahrzeugs.

Bei der Herstellung einer Fahrzeugtür werden die benötigten Komponenten zwischen der Außenhaut und der Innenhaut angeordnet und hierzu unmittelbar oder mittelbar an der Außenhaut und/oder der Innenhaut angebracht, d.h. montiert. Die Montage von Komponenten innerhalb der Fahrzeugtür erfolgt beispielsweise derart, dass zunächst eine oder mehrere Komponenten an einem Trägermodul angebracht werden und dann anschließend das Trägermodul mitsamt der Komponenten an der Außenhaut oder der Innenhaut angebracht wird. Danach wird dann die verbleibende Innenhaut beziehungsweise Außenhaut montiert, sodass das Trägermodul mitsamt der Komponenten im Inneren der Fahrzeugtür liegt. Das Trägermodul wird auch als Türmodul bezeichnet.

Bei der Montage des Trägermoduls besteht die Gefahr, dass durch die notwendigen Bewegungen einzelne Komponenten oder das Trägermodul selbst ungewollt über die Außen- oder Innenhaut geschoben werden und dabei deren Oberfläche beschädigen, speziell innenseitig. Dies wird vom Monteur möglicherweise auch gar nicht bemerkt, sodass der entstandene Schaden auch nicht nachträglich behoben werden kann. Auch ist es möglich, dass die einzelnen Komponenten sich in einer Öffnung der Außenhaut verhaken und dadurch die Montage erschweren.

In der DE 103 04 203 A1 wird eine Anordnung zur Montage im Inneren einer Kfz- Tür beschrieben. Dabei ist ein Außengriffhalter der Anordnung derart schwenkbar gelagert, dass die Anordnung in ihrer Breite senkrecht zur Türebene variiert werden kann.

Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung, die Herstellung einer Fahrzeugtür zu verbessern. Insbesondere soll die Gefahr einer Beschädigung der Fahrzeugtür während der Montage von Komponenten und/oder Modulen innerhalb der Fahrzeugtür reduziert werden. Hierzu sollen entsprechend eine Baugruppe für eine Fahrzeugtür, ein Lagerbügelhalter für eine solche Baugruppe und ein Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugtür angegeben werden.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Baugruppe mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 , durch einen Lagerbügelhalter mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch 12. Vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Varianten sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Ausführungen im Zusammenhang mit der Baugruppe gelten sinngemäß auch für den Lagerbügelhalter sowie das Verfahren und umgekehrt.

Die Baugruppe ist ausgebildet für eine Fahrzeugtür, d.h. zur Verwendung in einer solchen. Die Fahrzeugtür weist eine Außenhaut und eine Innenhaut auf, zwischen welchen die Baugruppe bei der Herstellung der Fahrzeugtür angeordnet und insbesondere befestigt wird. Die Baugruppe weist ein Türschloss, einen Lagerbügel und einen Lagerbügelhalter auf und ist insofern dreiteilig. Das Türschloss dient zum Verriegeln und Entriegeln der Fahrzeugtür. Der Lagerbügel dient zum Öffnen des Türschlosses, insbesondere durch manuelle Betätigung von außerhalb des Fahrzeugs. Hierzu weist die Fahrzeugtür außenseitig zweckmäßigerweise eine Öffnung auf, durch welche hindurch der Lagerbügel von außen zugänglich und somit auch betätigbar ist. Bei der Herstellung der Fahrzeugtür wird der Lagerbügel insbesondere entsprechend geeignet bezüglich der Öffnung ausgerichtet.

Das Türschloss ist mittels eines Türschlossgelenks am Lagerbügelhalter angebracht und dadurch sind das Türschloss und der Lagerbügelhalter (zumindest insbesondere ein Mittelteil des Lagerbügelhalters) relativ zueinander um eine erste Drehachse drehbar. Analog hierzu ist der Lagerbügel mittels eines Lagerbügelgelenks am Lagerbügelhalter angebracht und dadurch sind der Lagerbügel und der Lagerbügelhalter (wiederum zumindest insbesondere ein Mittelteil des Lagerbügelhalters) relativ zueinander um eine zweite Drehachse drehbar. Somit sind zwei Drehachsen ausgebildet, durch welche der Lagerbügel relativ zum Türschloss beweglich ist. Das Türschlossgelenk und das Lagerbügelgelenk werden jeweils allgemein auch als „Gelenk“ bezeichnet. Insgesamt verbindet der Lagerbügelhalter demnach den Lagerbügel mit dem Türschloss und bildet somit eine schwenkbare Brücke zwischen Türschloss und Lagerbügel. Das Türschloss und der Lagerbügel sind dabei nicht direkt miteinander verbunden, sondern insbesondere lediglich über den Lagerbügelhalter und die beiden Gelenke. Typischerweise wird bei der Montage zuerst das Türschloss an einer Wandung der Fahrzeugtür befestigt und stellt hinsichtlich der beschriebenen Beweglichkeit einen Fixpunkt dar, sodass dann bei der weiteren Montage der Lagerbügelhalter und der Lagerbügel relativ zum Türschloss und somit auch relativ zur Wandung beweglich sind. Im Grunde ist die Wahl des Fixpunktes jedoch beliebig.

Die Drehbarkeit des Türschlosses und des Lagerbügelhalters relativ zueinander um die erste Drehachse ist mit der Drehbarkeit des Lagerbügels und des Lagerbügelhalters relativ zueinander um die zweite Drehachse entweder gekoppelt, sodass bei Drehung des Türschlosses automatisch auch der Lagerbügel gedreht wird und umgekehrt, oder nicht gekoppelt, sodass Türschloss und Lagerbügel unabhängig voneinander drehbar sind.

Die beiden Drehachsen sind in einer Y-Richtung senkrecht zu einer Türebene der Fahrzeugtür betrachtet auf gegenüberliegenden Seiten des Lagerbügelhalters angeordnet. Die Fahrzeugtür erstreckt sich generell in einer X-Richtung und in einer Z-Richtung, wodurch auch die Türebene aufgespannt wird. Die X-, Y-, und Z-Rich- tung bilden ein Koordinatensystem der Fahrzeugtür und sind insbesondere paarweise senkrecht zueinander. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit wird vorliegend davon ausgegangen, dass die Fahrzeugtür eine Seitentür, z.B. Fahrer- oder Beifahrertür eines Fahrzeugs ist. Die hier gemachten Ausführungen sind jedoch auf jegliche Fahrzeugtüren anwendbar, z.B. auch auf Kofferraumklappen. Vorzugsweise ist die Fahrzeugtür jedoch eine Außentür des Fahrzeugs. Im Falle einer Seitentür fällt die X-Richtung zusammen mit einer Längsrichtung des Fahrzeugs (entlang einer Fahrtrichtung des Fahrzeugs, d.h. vorwärts/rückwärts), die Y-Rich- tung fällt zusammen mit einer Querrichtung des Fahrzeugs (d.h. links/rechts) und die Z-Richtung fällt zusammen mit einer Höhe des Fahrzeugs (d.h. hoch/runter). Die Y-Richtung verläuft demnach durch die Fahrzeugtür hindurch von fahrzeugau- ßen nach fahrzeuginnen (oder umgekehrt). Vom Lagerbügelhalter aus betrachtet ist dann die erste Drehachse fahrzeuginnen und aufseiten der Innenhaut angeordnet und die zweite Drehachse fahrzeugaußen und aufseiten der Außenhaut. Die eine der beiden gegenüberliegenden Seiten des Lagerbügelhalters weist demnach allgemein nach fahrzeugaußen, hier ist auch der Lagerbügel angeordnet, weshalb diese Seite auch als „Lagerbügelseite“ bezeichnet wird. Die andere der beiden gegenüberliegenden Seiten des Lagerbügelhalters weist entsprechend nach fahrzeuginnen, hier ist auch das Türschloss angeordnet, weshalb diese Seite auch als „Türschlossseite“ bezeichnet wird. Vorliegend sind also die beiden Drehachsen in Y-Richtung hintereinander angeordnet. Die erste Drehachse ist auf der Türschlossseite angeordnet und die zweite Drehachse auf der gegenüberliegenden Lagerbügelseite.

Im Gegensatz zur hier beschriebenen Anordnung der Drehachsen in Y-Richtung hintereinander zeigt die eingangs genannte DE 103 04 203 A1 eine Anordnung von Drehachsen in X-Richtung hintereinander, also in Y-Richtung betrachtet nebeneinander.

Durch die hier beschriebene, spezielle Anordnung der beiden Drehachsen ist in X- Richtung insbesondere eine Scherbewegung von Türschloss und Lagerbügel möglich, d.h. Lagerbügel und Türschloss sind aneinander vorbeischiebbar. Die beiden Gelenke ermöglichen insgesamt eine vorteilhafte Beweglichkeit des Türschlosses und des Lagerbügels relativ zueinander, zumindest während der Herstellung der Fahrzeugtür und speziell während der Montage der Baugruppe an einer Wandung der Fahrzeugtür, d.h. an einer Außenhaut oder einer Innenhaut der Fahrzeugtür. Zum Abschluss der Montage der Baugruppe wird diese vorzugsweise derart fixiert, dass eine relative Bewegung des Türschlosses und des Lagerbügels dann nicht mehr möglich ist, sodass die Baugruppe dann starr innerhalb der fertig hergestellten Fahrzeugtür montiert ist.

Bevorzugterweise ist die Baugruppe in Y-Richtung von einem komprimierten Zustand in einen expandierten Zustand überführbar, indem das Türschloss und der der Lagerbügel relativ zueinander bewegt werden. Im komprimierten Zustand weist die Baugruppe eine gegenüber dem expandierten Zustand reduzierte Breite auf, wobei diese Breite in Y-Richtung gemessen ist.

Bei dem Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugtür, wird die Baugruppe innenseitig an einer Wandung (d.h. Außenhaut oder Innenhaut) einer Fahrzeugtür angebracht, indem zuerst die Baugruppe in einem komprimierten Zustand an der Wandung angebracht wird, sodass das Türschloss an einer Türschloss-Endposition montiert ist und dabei der Lagerbügel von der Wandung beabstandet ist. Anschließend wird der Lagerbügel relativ zum Türschloss in eine Lagerbügel-Endposition bewegt, sodass der Lagerbügel in die Wandung eingesetzt wird oder an die Wandung angelegt wird. Das Türschloss dient hierbei insbesondere als Fixpunkt für die Bewegung des Lagerbügelhalters und des Lagerbügels. Vorzugsweise wird anschließend noch der Lagerbügel an der Wandung befestigt, z.B. eingehängt, ein- geclipst, verschraubt oder dergleichen. Zusätzlich wird zweckmäßigerweise noch ein Griff am Lagerbügel befestigt. Der Erfindung liegt die Beobachtung zugrunde, dass bei der Montage der Baugruppe an einer Wandung der Fahrzeugtür die Gefahr einer Beschädigung der Wandung besteht, speziell innenseitig. Unter „innenseitig“ wird insbesondere „zwischen Innenhaut und Außenhaut“ verstanden. Die Baugruppe, welche auch als Schlossmodul bezeichnet wird, wird beispielsweise an einem Türmodul angebracht und bildet mit diesem dann eine Liefereinheit (die Verwendung eines Türmoduls ist aber an sich nicht zwingend, vorliegend wird aber ohne Beschränkung der Allgemeinheit von der Verwendung eines Türmoduls ausgegangen). Dabei sind das Türschloss und der Lagerbügel regelmäßig bereits in einer jeweiligen Endposition (d.h. Türschloss-Endposition beziehungsweise Lagerbügel-Endposition, allgemein auch „Nominallage“ oder „Einbaulage“) vorpositioniert, sodass lediglich das Türmodul mit dem Schlossmodul innenseitig an der Wandung angebracht werden muss und dann das Türschloss und der Lagerbügel automatisch und direkt in einer jeweiligen Endposition angeordnet sind, d.h. an der jeweils beabsichtigten Stelle der Fahrzeugtür. Dabei ist die Bauraumsituation regelmäßig derart beengt, dass durch die genannte Vorpositionierung die Montage des Schlossmoduls erschwert wird und beim Einsetzen als Teil der Montage die Wandung innenseitig beschädigt wird. Speziell besteht die Gefahr, dass der Lagerbügel innenseitig entlang der Wandung schleift oder kratzt und deren Oberfläche entsprechend beschädigt. Weiterhin besteht die Gefahr, dass sich der Lagerbügel in der Öffnung der Wandung verhakt, was ebenfalls eine Beschädigung zur Folge haben kann und zumindest die Montage erschwert.

Durch die hier beschriebene zusätzliche Beweglichkeit des Lagerbügels und des Türschlosses relativ zueinander mittels der beiden Gelenke wird die Montage des Schlossmoduls (und auch des Trägermoduls) vereinfacht und die Gefahr einer Beschädigung reduziert. Dadurch, dass der Lagerbügel und das Türschloss relativ zueinander beweglich sind, lässt sich die Baugruppe vor der Montage in einen komprimierten Zustand überführen, sodass ein Schleifen oder Kratzen des Schlossmoduls und speziell des Lagerbügels an der Wandung entlang vermieden wird. Speziell wird hierzu der Lagerbügel in eine Montageposition überführt oder befindet sich bereits in einer solchen Montageposition. Die Montageposition führt anders als die Lagerbügel-Endposition dazu, dass der Lagerbügel von der Wandung in Y-Richtung nach fahrzeuginnen beabstandet ist, wenn das Schlossmodul an der Wandung angebracht ist. Erst nachdem das Schlossmodul (gemeinsam mit dem Trägermodul) an der Wandung angebracht und insbesondere befestigt ist, wird der Lagerbügel von der Montageposition in die Lagerbügel-Endposition überführt und hierbei insbesondere in Y-Richtung nach fahrzeugaußen geschwenkt. Dabei erfolgt insbesondere auch eine Verschiebung in X-Richtung. Dies geschieht in einer geeigneten Ausgestaltung von außen, d.h. durch die Wandung hindurch, insbesondere durch eine Öffnung in der Wandung hindurch, sodass der Lagerbügel dann in diese Öffnung eingesetzt ist oder an dieser anliegt.

Besonders vorteilhaft ist die beschriebene Beweglichkeit in einer Ausführungsform, bei welcher die Wandung eine Beschichtung aufweist. Eine solche Beschichtung ist regelmäßig empfindlich für Beschädigungen durch Zerkratzen. Die Beschichtung ist beispielsweise eine Lackierung oder Verzinkung.

Abseits der bisher genannten Vorteile ist durch die Beweglichkeit und den komprimierten Zustand der Baugruppe auch ein geringeres Packmaß ermöglicht, sodass die Baugruppe besonders platzsparend gelagert und transportiert werden kann. Insbesondere ist der Lagerbügel im komprimierten Zustand auch sozusagen in die Baugruppe eingefahren und dadurch während des Transports geschützt.

Weiterhin ist durch die beschriebene Beweglichkeit auch ein Toleranzausgleich bei der Montage der Baugruppe möglich, d.h. der Lagerbügel und das Türschloss werden relativ zueinander derart positioniert, dass eine Toleranz der Fahrzeugtür, z.B. betreffend die Position der Öffnung für den Lagerbügel, ausgeglichen wird. Die Toleranz ergibt sich insbesondere in X- und Z-Richtung.

Im komprimierten Zustand ist die Baugruppe in Y-Richtung komprimiert, sodass sich in dieser Richtung wie beschrieben eine reduzierte Breite ergibt und dann zwischen dem Lagerbügel und der Wandung ein Abstand (in Y-Richtung gemessen) ausgebildet ist, sofern der Lagerbügel in der Montageposition ist. Dieser Abstand beträgt vorzugsweise 1 mm bis 5 mm, besonders bevorzugt bis 15 mm oder sogar mehr. Beim Überführen von der Montageposition in die Lagerbügel-Endposition wird der Abstand entsprechend verringert. Das Konzept ist an sich unabhängig von der Art der Fahrzeugtür und dem verwendeten Koordinatensystem, wichtig ist lediglich, dass in der Montageposition des Lagerbügels zwischen diesem und der Wandung ein Abstand ausgebildet ist und die Baugruppe in Richtung dieses Abstands gemessen insgesamt eine gegenüber dem expandierten Zustand reduzierte Breite aufweist. In dieser Richtung ergibt sich dann auch ein reduziertes Packmaß.

In einer bevorzugten Ausgestaltung sind das Türschlossgelenk und das Lagerbügelgelenk jeweils als ein Scharnier ausgebildet, mit lediglich einem Freiheitsgrad, d.h. Bewegungsfreiheitsgrad. Mit anderen Worten: das Türschlossgelenk ist ein Türschlossscharnier und das Lagerbügelgelenk ist ein Lagerbügelscharnier. In dieser Ausgestaltung sind die beiden Drehachsen die einzigen Freiheitsgrade für eine Bewegung des Türschlosses und des Lagerbügels relativ zueinander, d.h. die Gelenke weisen jeweils lediglich einen einzigen Freiheitsgrad auf (d.h. für jedes Gelenk gilt: f=1 ). Die vorstehenden und die nachfolgenden Ausführungen gelten sowohl speziell für Scharniere als auch allgemein für Gelenke. Auch eine Kombination eines Gelenks mit einem Scharnier ist grundsätzlich geeignet. Gegenüber Gelenken werden Scharniere bevorzugt, da diese kostengünstiger und konstruktiv einfacher sind.

In einer geeigneten Ausgestaltung sind das Türschlossgelenk und das Lagerbügelgelenk jeweils als ein Filmscharnier ausgebildet. Ein Filmscharnier weist allgemein zwei Gelenkarme auf, hier auch als Schenkel bezeichnet, welche mittels eines Films verbunden sind, welcher insbesondere dünner ist als die beiden Schenkel und dadurch eine höhere Flexibilität als die Schenkel aufweist. Beim Drehen um eine jeweilige Drehachse wird dieser Film dann sozusagen um die Drehachse herumgebogen. Alternativ oder zusätzlich sind die beiden Schenkel aus einem anderen Werkstoff hergestellt als der Film, um die gewünschte Beweglichkeit zu realisieren. Die Schenkel dienen vorrangig zur Anbindung des Filmscharniers und der Film selbst dient zur Realisierung der Beweglichkeit der beiden Schenkel relativ zueinander. Ein Filmscharnier hat insbesondere den Vorteil, dass dieses auf einfache Weise als Kunststoffteil herstellbar ist und somit einstückig mit dem Lagerbügelhalter herstellbar ist und nicht separat montiert werden muss. Ein Filmscharnier ist zudem wartungsarm. Eine mögliche Ermüdung des Films aufgrund wiederholter Benutzung ist vorliegend von untergeordneter Bedeutung, da die Gelenke typischerweise lediglich während der Herstellung benötigt werden und im endmontierten Zustand dann nicht mehr, sondern permanent in einer dann vorliegenden Konfiguration verbleiben, sodass das Gelenk nicht weiter beansprucht wird.

Bevorzugterweise verlaufen die beiden Drehachsen parallel zueinander, sodass das Türschloss und der Lagerbügel parallel zueinander verschiebbar sind. Auf diese Weise ist eine sogenannte Parallelogramm-Kinematik ausgebildet, durch welche das Türschloss und der Lagerbügel relativ zueinander verschiebbar sind ohne eine Drehung auszuführen, d.h. es ist eine reine Translation des Lagerbügels relativ zum Türschloss (oder umgekehrt) möglich. Mit anderen Worten: in dem Maße, in welchem das Türschloss und der Lagerbügelhalter um die eine Drehachse relativ zueinander gedreht werden, werden der Lagerbügel und der Lagerbügelhalter in gleichem Maße um die andere Drehachse relativ zueinander gedreht. Die Ausrichtung des Türschlosses und des Lagerbügels relativ zur X-, Y-, und Z-Richtung bleibt dabei vorteilhaft erhalten. Die Translation erfolgt insbesondere in einer Translationsebene, welche durch die X- und die Y-Richtung aufgespannt wird.

Die beschriebene Parallelität der Drehachsen ist jedoch nicht zwingend, grundsätzlich geeignet ist auch eine Ausgestaltung mit nicht-parallelen Drehachsen. In einer solchen Ausgestaltung sind die beiden Drehachsen zueinander geneigt, sodass eine zusätzliche Verschiebung und/oder Neigung des Lagerbügels und des Türschlosses relativ zueinander ermöglicht ist, insbesondere in Z-Richtung. Dies ist je nach konkreter Ausgestaltung der Fahrzeugtür vorteilhaft bei bestimmen Vorgaben hinsichtlich Bauraumverhältnissen oder Montagerichtungen.

Bei der Montage der Baugruppe im Rahmen der Herstellung der Fahrzeugtür wird von einem Lagerbügel in Montageposition ausgegangen. Diese Montageposition wird insbesondere dadurch erreicht, dass der Lagerbügel in X-Richtung nach vorn und damit auch automatisch in Y-Richtung zum Inneren des Fahrzeugs hin (d.h. nach fahrzeuginne) geschwenkt wird, sodass sich der komprimierte Zustand ergibt. Die Baugruppe wird nun innenseitig an der Wandung der Fahrzeugtür angebracht, vorzugsweise an einer Innenseite der Außenhaut, wobei die Innenseite dann nach fahrzeuginnen weist. Das Türschloss befindet sich nun bereits in der Türschloss-Endposition. Danach wird der Lagerbügel in umgekehrter Richtung in Y-Richtung nach außen und damit automatisch auch in X-Richtung nach hinten geschwenkt und dadurch in die Lagerbügel-Endposition überführt, wodurch dann auch die Baugruppe in den expandierten Zustand überführt wird.

Vorzugsweise liegen die beiden Drehachsen gemeinsam auf einer gedachten Geraden, welche durch das Türschloss und den Lagerbügel hindurch verläuft, insbesondere sowohl im expandierten als auch im komprimierten Zustand. Dies gilt vorzugsweise für eine Betrachtung einer Projektion der Baugruppe in einer Ebene, welche durch die X- und die Y-Richtung aufgespannt ist. Die gedachte Gerade verläuft also gerade nicht generell parallel zur Türebene und in X-Richtung und zwischen dem Türschloss und dem Lagerbügel hindurch, sondern vielmehr quer hierzu und entsprechend überwiegend in Y-Richtung durch die Wandungen der Fahrzeugtür und die Türebene hindurch.

Geeigneterweise sind das Türschloss und der Lagerbügelhalter um die erste Drehachse um wenigstens 15° und höchstens 45° relativ zueinander drehbar oder der Lagerbügel und der Lagerbügelhalter sind um die zweite Drehachse um wenigstens 15° und höchstens 45° relativ zueinander drehbar oder beides. Dies ist beispielsweise mittels eines jeweiligen mechanischen Anschlags der Baugruppe realisiert. Vorzugsweise ist ein Abstand zwischen den beiden Drehachsen in Y- Richtung gemessen immer größer als ein Abstand in X-Richtung zwischen den beiden Drehachsen. Ein auf diese Weise ermöglichter Bewegungsspielraum ist ausreichend, um die genannten Vorteile zu realisieren, gleichzeitig wird eine zu weite Drehung verhindert. Alternativ oder zusätzlich weist die Baugruppe einen Fixiermechanismus auf, zur insbesondere lösbaren Fixierung, vorzugsweise Verrastung, des Lagerbügels oder des Türschlosses relativ zum Lagerbügelhalter, sodass der Lagerbügel beziehungsweise das Türschloss relativ zum Lagerbügelhalter nicht mehr um die jeweilige Drehachse drehbar ist, sondern vielmehr festgehalten ist. Der entsprechende Fixiermechanismus ist dann geeigneterweise am Lagerbügel, am Türschloss oder am Lagerbügelhalter angebracht. Zweckmäßigerweise weist die Baugruppe zwei Fixiermechanismen auf, je einen zur Fixierung des Türschlosses und zur Fixierung des Lagerbügels jeweils am Lagerbügelhalter. Ein jeweiliger Fixiermechanismus weist für die Fixierung insbesondere ein oder mehrere Fixierelement auf, z.B. einen Haken oder eine Haltenase in Kombination mit einer Ausnehmung zum Eingreifen oder einer Kante zum Hintergreifen.

Ein Gelenk weist ganz allgemein zwei Gelenkarme auf, welche miteinander drehbar verbunden sind. Die Gelenkarme werden alternativ auch als Schenkel oder Flügel bezeichnet. Ein jeweiliger Gelenkarm ist entweder als separates Teil ausgebildet und am Lagerbügel, Lagerbügelhalter oder Türschloss angebracht oder ist in den Lagerbügel, den Lagerbügelhalter oder das Türschloss integriert, wobei eine Integration bevorzugt wird. Vorteilhaft ist auch eine Ausgestaltung, bei welcher eines oder beide Gelenke vollständig in den Lagerbügelhalter integriert sind, sodass der Lagerbügel und das Türschloss höchstens minimal angepasst werden müssen. Sofern ein jeweiliges Gelenk in den Lagerbügelhalter integriert ist, ist der eine Gelenkarm am Türschloss oder am Lagerbügel angebracht und wird bei einer Drehung um die jeweilige Drehachse entsprechend gemeinsam mit dem Türschloss beziehungsweise dem Lagerbügel gedreht. Unter „das Türschloss und der Lagerbügelhalter sind relativ zueinander beweglich oder drehbar“ wird dann genauer gesagt verstanden, dass einerseits das Türschloss gemeinsam mit demjenigen Gelenkarm, welcher am Türschloss angebracht ist, und andererseits der übrige Lagerbügelhalter (insbesondere ein Mittelteil des Lagerbügelhalters) ohne ebendiesen Gelenkarm relativ zueinander beweglich oder drehbar sind. Kurz: das Türschloss und zumindest ein Teil des Lagerbügelhalters sind relativ zueinander beweglich oder drehbar. Das Gleiche gilt analog für den Lagerbügel. In einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Türschlossgelenk einen ersten Haltearm auf, zum Verbinden mit dem Türschloss, und das Lagerbügelgelenk weist einen zweiten Haltearm auf, zum Verbinden mit dem Lagerbügel. Ein jeweiliger Haltearm stellt dann einen der Gelenkarme jeweils eines der Gelenke dar. Dadurch ist die Montage der Baugruppe besonders einfach und diese auch kostengünstig in der Herstellung. Die Haltearme sind bevorzugterweise jeweils als ein Steckverbinder ausgebildet, z.B. als Halteclip, um mit einer entsprechend komplementären Aufnahme am Türschloss beziehungsweise am Lagerbügel verbunden, z.B. verrastet zu werden. Auf diese Weise ist dann ein Clipsystem realisiert, bei welchem der Lagerbügelhalter sowohl mit dem Türschloss als auch mit dem Lagerbügelhalter verclipst wird.

Ganz besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei welcher das Türschlossgelenk und das Lagerbügelgelenk einstückig, d.h. monolithisch, mit dem Lagerbügelhalter hergestellt sind. Türschlossgelenk und Lagerbügelgelenk, gegebenenfalls mit Haltearmen wie beschrieben, sind dann in den Lagerbügelhalter integriert und dieser ist lediglich ein einzelnes, zusammenhängendes Bauteil. Der Lagerbügelhalter ist geeigneterweise ein Spritzgussteil. Zweckmäßigerweise ist der Lagerbügelhalter aus einem Kunststoff hergestellt. Grundsätzlich ist ein 2-Komponenten- Spritzguss geeignet, insbesondere um die Gelenke und im Falle von Filmscharnieren speziell deren Filme aus einem anderen Kunststoff als den übrigen Lagerbügelhalter herzustellen. Bevorzugt ist jedoch ein Lagerbügelhalter, welcher insgesamt aus lediglich einem einzigen Werkstoff, insbesondere einem Kunststoff, besteht. Ein solcher Lagerbügelhalter ist besonders kostengünstig.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen jeweils schematisch:

Fig. 1 ein Fahrzeug mit einer Fahrzeugtür,

Fig. 2 die Fahrzeugtür aus Fig. 1 in einer Schnittansicht,

Fig. 3 die Fahrzeugtür aus Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung, Fig. 4 eine Baugruppe für eine Fahrzeugtür,

Fig. 5 die Baugruppe aus Fig. 4 in einer anderen Ansicht,

Fig. 6 die Baugruppe aus Fig. 4 in einer weiteren, anderen Ansicht,

Fig. 7 einen Lagerbügelhalter der Baugruppe aus Fig. 4 in einem komprimierten und in einem expandierten Zustand,

Fig. 8 die Baugruppe aus Fig. 4 gemeinsam mit einem Türmodul,

Fig. 9 die einzelnen Teile des Lagerbügelhalters aus Fig. 7,

Fig. 10 eine einstückige Variante des Lagerbügelhalters,

Fig. 1 1 der Lagerbügelhalter aus Fig. 10 in einer Werkzeuglage für einen

Spritzprozess,

Fig. 12 bis 14 einen Lagerbügelhalter mit einem ersten Fixiermechanismus,

Fig. 15 bis 17 einen Lagerbügel und einen Lagerbügelhalter mit einem zweiten Fixiermechanismus.

In Fig. 1 ist in einer Seitenansicht beispielhaft ein Fahrzeug 2 mit einer Fahrzeugtür 4 gezeigt, welche hier lediglich beispielhaft und ohne Beschränkung der Allgemeinheit eine Fahrertür ist. In Fig. 2 ist die Fahrzeugtür 4 in einer Schnittansicht mit Blick in eine Z-Richtung Z und in Fig. 3 in einer Explosionsdarstellung gezeigt. Bei der Herstellung der Fahrzeugtür 4 wird eine Baugruppe 6 verwendet, für welche ein Ausführungsbeispiel in verschiedenen Ansichten in den Fig. 4 bis 6 gezeigt ist. In Fig. 7 ist zweimal der Lagerbügelhalter 16 gezeigt, nämlich in zwei unterschiedlichen Konfigurationen. Die Fahrzeugtür 4 weist eine Außenhaut 8 und eine Innenhaut 10 auf, zwischen welchen die Baugruppe 6 bei der Herstellung der Fahrzeugtür 4 angeordnet wird.

Die Baugruppe 6 weist ein Türschloss 12, einen Lagerbügel 14 und einen Lagerbügelhalter 16 auf und ist insofern dreiteilig. Das Türschloss 12 dient zum Verriegeln und Entriegeln der Fahrzeugtür 4. Der Lagerbügel 14 dient zum Öffnen des Türschlosses 12, z.B. durch manuelle Betätigung von außerhalb des Fahrzeugs 2. Hierzu weist die Fahrzeugtür 4 außenseitig vorliegend eine Öffnung 18 auf, durch welche hindurch der Lagerbügel 14 von außen zugänglich und somit auch betätigbar ist. Bei der Herstellung der Fahrzeugtür 4 wird der Lagerbügel 14 entsprechend geeignet bezüglich der Öffnung 18 ausgerichtet.

Das Türschloss 12 ist mittels eines Türschlossgelenks 20 am Lagerbügelhalter 16 angebracht und dadurch sind der Lagerbügelhalter 16 und das Türschloss 12 relativ zueinander um eine erste Drehachse D1 drehbar. Analog hierzu ist der Lagerbügel 14 mittels eines Lagerbügelgelenks 22 am Lagerbügelhalter 16 angebracht und dadurch sind der Lagerbügel 14 und der Lagerbügelhalter 16 relativ zueinander um eine zweite Drehachse D2 drehbar. Somit sind zwei Drehachsen D1 , D2 ausgebildet, durch welche der Lagerbügel 14 relativ zum Türschloss 12 beweglich ist. Das Türschlossgelenk 20 und das Lagerbügelgelenk 22 werden jeweils allgemein auch als „Gelenk“ bezeichnet. Insgesamt verbindet der Lagerbügelhalter 16 demnach den Lagerbügel 14 mit dem Türschloss 12 und bildet somit eine schwenkbare Brücke zwischen diesen beiden. Das Türschloss 12 und der Lagerbügel 14 sind hier nicht direkt miteinander verbunden, sondern lediglich über den Lagerbügelhalter 16 und die beiden Gelenke 20, 22.

Die Drehbarkeit des Türschlosses 12 und des Lagerbügelhalters relativ zueinander um die erste Drehachse D1 ist mit der Drehbarkeit des Lagerbügels 14 und des Lagerbügelhalters relativ zueinander um die zweite Drehachse D2 entweder gekoppelt, sodass bei Drehung des Türschlosses 12 automatisch auch der Lagerbügel 14 gedreht wird und umgekehrt, oder nicht gekoppelt, sodass Türschloss 12 und Lagerbügel 14 unabhängig voneinander drehbar sind. Die beiden Drehachsen D1 , D2 sind in einer Y-Richtung Y, senkrecht zu einer Türebene E, der Fahrzeugtür 4 betrachtet auf gegenüberliegenden Seiten S1 , S2 des Lagerbügelhalters 16 angeordnet. Die Fahrzeugtür 4 erstreckt sich generell in einer X-Richtung X und in einer Z-Richtung Z, wodurch auch die Türebene E aufgespannt wird. Die X-, Y-, und Z-Richtung X, Y, Z bilden ein Koordinatensystem der Fahrzeugtür 4 und sind im gezeigten Ausführungsbeispiel paarweise senkrecht zueinander. Im hier gezeigten Fall einer Seitentür fällt die X-Richtung X zusammen mit einer Längsrichtung des Fahrzeugs 2 (entlang einer Fahrtrichtung des Fahrzeugs 2, d.h. vorwärts/rückwärts), die Y-Richtung Y fällt zusammen mit einer Querrichtung des Fahrzeugs 2 (d.h. links/rechts) und die Z-Richtung Z fällt zusammen mit einer Höhe des Fahrzeugs 2 (d.h. hoch/runter). Die Y-Richtung Y verläuft demnach durch die Fahrzeugtür 4 hindurch von fahrzeugaußen nach fahrzeugin- nen (oder umgekehrt). Vom Lagerbügelhalter 16 aus betrachtet ist dann die erste Drehachse D1 fahrzeuginnen und aufseiten der Innenhaut 10 angeordnet und die zweite Drehachse D2 fahrzeugaußen und aufseiten der Außenhaut 8. Die eine der beiden gegenüberliegenden Seiten S1 , S2 des Lagerbügelhalters 16 weist demnach allgemein nach fahrzeugaußen, hier ist auch der Lagerbügel 14 angeordnet, weshalb diese Seite S2 auch als „Lagerbügelseite“ bezeichnet wird. Die andere der beiden gegenüberliegenden Seiten S1 , S2 des Lagerbügelhalters 16 weist entsprechend nach fahrzeuginnen, hier ist auch das Türschloss 12 angeordnet, weshalb diese Seite S1 auch als „Türschlossseite“ bezeichnet wird. Vorliegend sind also die beiden Drehachsen D1 , D2 in Y-Richtung hintereinander angeordnet. Die erste Drehachse D1 ist auf der Türschlossseite S1 angeordnet und die zweite Drehachse D2 auf der gegenüberliegenden Lagerbügelseite S2. Die Drehachsen D1 , D2 sind somit vorliegend generell in Y-Richtung Y hintereinander angeordnet.

Durch die hier beschriebene, spezielle Anordnung der beiden Drehachsen D1 , D2 ist vorliegend in X-Richtung X eine Scherbewegung von Türschloss 12 und Lagerbügel 14 möglich, d.h. Lagerbügel 14 und Türschloss 12 sind aneinander vorbeischiebbar. Die beiden Gelenke 20, 22 ermöglichen insgesamt eine Beweglichkeit des Türschlosses 12 und des Lagerbügels 14 relativ zueinander, zumindest während der Herstellung der Fahrzeugtür 4 und speziell während der Montage der Baugruppe 6 an einer Wandung der Fahrzeugtür 4, d.h. an der Außenhaut 8 oder einer Innenhaut 10. Zum Abschluss der Montage der Baugruppe 6 wird diese z.B. derart fixiert, dass eine relative Bewegung des Türschlosses 12 und des Lagerbügels 14 nicht mehr möglich ist, sodass die Baugruppe 6 dann starr innerhalb der fertig hergestellten Fahrzeugtür 4 montiert ist.

Die hier gezeigte Baugruppe 6 ist in Y-Richtung Y von einem komprimierten Zustand in einen expandierten Zustand überführbar, indem das Türschloss 12 und der Lagerbügel 14 relativ zueinander bewegt werden. Dies ist speziell in Fig. 7 erkennbar, welcher zweimal den Lagerbügelhalter 16 zeigt, nämlich einmal im unteren Teil der Fig. 7 in expandiertem Zustand und im oberen Teil von Fig. 7 in komprimiertem Zustand. Die Konfiguration des Lagerbügelhalters 16 im expandierten Zustand wird auch als „Einbaulage“ bezeichnet, da der Lagerbügelhalter 16 nach erfolgter Montage der Fahrzeugtür 4 in ebendiesem Zustand konfiguriert und in der Fahrzeugtür 4 eingebaut ist. Die jeweiligen Bewegungen um die Drehachsen D1 , D2 sind in Fig. 7 durch Pfeile illustriert, ein Schwenkwinkel W als Resultat der Bewegungen ist ebenfalls angezeigt. Im komprimierten Zustand weist die Baugruppe 6 erkennbar eine gegenüber dem expandierten Zustand reduzierte Breite B auf, wobei diese Breite in Y-Richtung Y gemessen ist.

Bei einem beispielhaften Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugtür 4 wird die Baugruppe 6 innenseitig an einer Wandung (d.h. Außenhaut 8 oder Innenhaut 10) einer Fahrzeugtür 4 angebracht, indem zuerst die Baugruppe 6 im komprimierten Zustand, z.B. wie in Fig. 7 im ober Teil gezeigt, an der Wandung angebracht wird, sodass das Türschloss 12 an einer Türschloss-Endposition montiert ist und dabei der Lagerbügel 14 von der Wandung beabstandet ist. Anschließend wird der Lagerbügel 14 relativ zum Türschloss 12 in eine Lagerbügel-Endposition bewegt, z.B. wie in Fig. 7 im unteren Teil gezeigt, sodass der Lagerbügel 14 in die Wandung eingesetzt wird oder an die Wandung angelegt wird. Das Türschloss 12 dient hierbei als Fixpunkt für die Bewegung des Lagerbügelhalters 16 und des Lagerbügels 14. Optional wird anschließend noch der Lagerbügel 14 an der Wandung befestigt oder noch ein Griff am Lagerbügel 14 befestigt oder beides. Die Baugruppe 6 wird beispielsweise noch vor der Anbringung an einer Wandung an einem Türmodul 24 angebracht und bildet mit diesem dann eine Liefereinheit. Ein Beispiel für eine solche Kombination aus Türmodul 24 und Baugruppe 6 ist in Fig. 8 gezeigt, das dort gezeigte Türmodul 24 ist auch in Fig. 3 gezeigt. Falls das Türschloss 12 und der Lagerbügel 14 bereits in einer jeweiligen Endposition (d.h. Türschloss-Endposition beziehungsweise Lagerbügel-Endposition, allgemein auch „Nominallage“) vorpositioniert wären, sodass lediglich das Türmodul 24 mit der Baugruppe 6 innenseitig an der Wandung angebracht werden müsste, wäre die Bauraumsituation regelmäßig derart beengt, dass durch die genannte Vorpositionierung die Montage der Baugruppe 6 erschwert würde und beim Einsetzen die Wandung innenseitig beschädigt werden könnte. Speziell besteht die Gefahr, dass der Lagerbügel 14 innenseitig entlang der Wandung schleift oder kratzt und deren Oberfläche entsprechend beschädigt. Weiterhin besteht die Gefahr, dass sich der Lagerbügel 14 in der Öffnung 18 der Wandung verhakt, was ebenfalls eine Beschädigung zur Folge haben kann und zumindest die Montage erschwert.

Durch die hier beschriebene zusätzliche Beweglichkeit des Lagerbügels 14 und des Türschlosses 12 relativ zueinander mittels der beiden Gelenke 20,22 wird die Montage der Baugruppe 6 vereinfacht und die Gefahr einer Beschädigung reduziert. Dadurch, dass der Lagerbügel 14 und das Türschloss 12 relativ zueinander beweglich sind, lässt sich die Baugruppe 6 vor der Montage in den komprimierten Zustand überführen, sodass ein Schleifen oder Kratzen der Baugruppe 6 und speziell des Lagerbügels 14 an der Wandung entlang vermieden wird. Speziell wird hierzu der Lagerbügel 14 wie beschrieben und beispielhaft in Fig. 7 gezeigt, in eine Montageposition (in Fig. 7 die obere Konfiguration) überführt oder befindet sich bereits in einer solchen Montageposition. Die Montageposition führt anders als die Lagerbügel-Endposition dazu, dass der Lagerbügel 12 von der Wandung in Y-Richtung Y nach fahrzeuginnen beabstandet ist, wenn die Baugruppe 6 an der Wandung angebracht ist. Erst nachdem die Baugruppe 6 an der Wandung angebracht und insbesondere befestigt ist, wird der Lagerbügel 14 von der Montageposition in die Lagerbügel-Endposition überführt und hierbei in Y-Richtung Y nach fahrzeugaußen geschwenkt. Dabei erfolgt auch eine Verschiebung in X-Richtung X. Dies geschieht beispielsweise von außen durch die Öffnung 18, sodass der Lagerbügel 14 dann in diese Öffnung 18 eingesetzt ist oder an dieser anliegt.

Im komprimierten Zustand ist die Baugruppe 6 in Y-Richtung Y komprimiert, sodass sich in dieser Richtung wie beschrieben eine reduzierte Breite B ergibt und dann zwischen dem Lagerbügel 14 und der Wandung ein Abstand A (in Y-Rich- tung Y gemessen) ausgebildet ist, sofern der Lagerbügel 14 z.B. wie in Fig. 7 gezeigt in der Montageposition ist. Dieser Abstand A beträgt beispielsweise 1 mm bis 15 mm. Beim Überführen von der Montageposition in die Lagerbügel-Endposition wird der Abstand A entsprechend verringert, wie in Fig. 7 erkennbar ist. Das Konzept ist an sich unabhängig von der Art der Fahrzeugtür 4 und dem verwendeten Koordinatensystem, wichtig ist lediglich, dass in der Montageposition des Lagerbügels 14 zwischen diesem und der Wandung ein Abstand A ausgebildet ist und die Baugruppe 6 in Richtung dieses Abstands A gemessen insgesamt eine gegenüber dem expandierten Zustand reduzierte Breite B aufweist.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind das Türschlossgelenk 20 und das Lagerbügelgelenk 22 jeweils als ein Scharnier ausgebildet, mit lediglich einem Freiheitsgrad. In dieser Ausgestaltung sind die beiden Drehachsen D1 , D2 die einzigen Freiheitsgrade für eine Bewegung des Türschlosses 12 und des Lagerbügels 14 relativ zueinander.

In einem möglichen Ausführungsbeispiel verlaufen die beiden Drehachsen D1 , D2 parallel zueinander, sodass das Türschloss 12 und der Lagerbügel 14 parallel zueinander verschiebbar sind. Auf diese Weise ist eine sogenannte Parallelogramm- Kinematik ausgebildet, durch welche das Türschloss 12 und der Lagerbügel 14 relativ zueinander verschiebbar sind ohne eine Drehung auszuführen, d.h. es ist eine reine Translation des Lagerbügels 14 relativ zum Türschloss 12 (oder umgekehrt) möglich. Die Translation erfolgt in einer Translationsebene, welche durch die X- und die Y-Richtung X, Y aufgespannt wird. Eine solche Parallelität der Drehachsen D1 , D2 ist jedoch nicht zwingend. Bei der Montage der Baugruppe 6 im Rahmen der Herstellung der Fahrzeugtür 4 wird von einem Lagerbügel 14 in Montageposition ausgegangen. Diese Montageposition wird im gezeigten Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, dass der Lagerbügel 14 in X-Richtung X nach vorn und damit auch automatisch in Y-Richtung Y zum Inneren des Fahrzeugs 2 hin (d.h. nach fahrzeuginne) geschwenkt wird, sodass sich der komprimierte Zustand ergibt. Die Baugruppe 6 wird nun innenseitig an der Wandung der Fahrzeugtür 4 angebracht, z.B. an einer Innenseite der Außenhaut 8, wobei die Innenseite dann nach fahrzeuginnen weist. Das Türschloss 12 befindet sich nun bereits in der Türschloss-Endposition. Danach wird der Lagerbügel 14 in umgekehrter Richtung in Y-Richtung Y nach außen und damit automatisch auch in X-Richtung X nach hinten geschwenkt und dadurch in die Lagerbügel-Endposition überführt, wodurch dann auch die Baugruppe 6 in den expandierten Zustand überführt wird.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel liegen die beiden Drehachsen D1 , D2 gemeinsam auf einer gedachten Geraden G, welche durch das Türschloss 12 und den Lagerbügel 14 hindurch verläuft, vorliegend sogar sowohl im expandierten als auch im komprimierten Zustand. Dies gilt insbesondere für eine Betrachtung einer Projektion der Baugruppe 6 in einer Ebene, welche durch die X- und die Y-Rich- tung aufgespannt ist, wie in Fig. 7 gezeigt. Dort sind zwar das Türschiossi 2 und der Lagerbügel 14 nicht explizit gezeigt, deren Lage ergibt sich jedoch in Zusammenschau mit den Fig. 4 bis 6. Die gedachte Gerade G verläuft also gerade nicht generell parallel zur Türebene E und in X-Richtung X und zwischen dem Türschloss 12 und dem Lagerbügel 14 hindurch, sondern vielmehr quer hierzu und entsprechend überwiegend in Y-Richtung Y durch die Wandungen der Fahrzeugtür 4 und die Türebene E hindurch.

Im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel sind das Türschloss 12 und der Lagerbügelhalter 16 um die erste Drehachse D1 um wenigstens 15° und höchstens 45° relativ zueinander drehbar und der Lagerbügel 14 und der Lagerbügelhalter 16 sind um die zweite Drehachse D2 um wenigstens 15° und höchstens 45° relativ zueinander drehbar. Dies ist beispielsweise mittels eines nicht explizit dargestellten Anschlags realisiert. Ein Gelenk 20, 22 weist ganz allgemein zwei Gelenkarme 26 auf, welche miteinander drehbar verbunden sind. Ein jeweiliger Gelenkarm 26 ist entweder als separates Teil ausgebildet und am Lagerbügel 14, Lagerbügelhalter 16 oder Türschloss 12 angebracht oder ist in den Lagerbügel 14, den Lagerbügelhalter 16 oder das Türschloss 12 integriert. In den hier gezeigten Ausgestaltungen sind beide Gelenke 20, 22 vollständig in den Lagerbügelhalter 16 integriert, wie in Fig.

7 aber auch in den Fig. 9 bis 17 erkennbar ist.

In der gezeigten Ausführungsform weist das Türschlossgelenk 20 einen ersten Haltearm auf, zum Verbinden mit dem Türschloss 12, und das Lagerbügelgelenk 22 weist einen zweiten Haltearm auf, zum Verbinden mit dem Lagerbügel 14. Ein jeweiliger Haltearm stellt einen der Gelenkarme 26 jeweils eines der Gelenke 20, 22 dar. Die Haltearme sind hier beispielhaft jeweils als ein Steckverbinder ausgebildet, um mit einer entsprechend komplementären Aufnahme am Türschloss 12 beziehungsweise am Lagerbügel 14 verbunden zu werden.

Der Lagerbügelhalter 16 aus Fig. 7 ist eine mehrteilige Variante. Dabei sind die Gelenkarme 26 separat zu einem Mittelteil 32 hergestellt, welcher für beide Gelenke 20, 22 einen der jeweiligen beiden Gelenkarme 26 bildet. Diese drei Teile, d.h. die beiden Gelenkarme 26 und das Mittelteil 32, werden dann an den Drehachsen D1 , D2 miteinander verbunden, um den Lagerbügelhalter 16 zu bilden. Dies ist in Fig. 9 erkennbar, welche die drei Teile getrennt voneinander zeigt.

In der Ausgestaltung der Fig. 10 und 11 hingegen sind das Türschlossgelenk 20 und das Lagerbügelgelenk 22 jeweils als ein Filmscharnier ausgebildet. Ein Filmscharnier weist allgemein zwei Gelenkarme 26 auf, hier speziell als Schenkel bezeichnet, welche mittels eines Films 28 verbunden sind, welcher vorliegend auch dünner ist als die beiden Schenkel und dadurch eine höhere Flexibilität als die Schenkel aufweist. Alternativ oder zusätzlich sind die beiden Schenkel 26 aus einem anderen Werkstoff hergestellt als der Film 28, um die gewünschte Beweglich- keit zu realisieren. Die Schenkel dienen vorrangig zur Anbindung des Filmscharniers und der Film 28 selbst dient zur Realisierung der Beweglichkeit der beiden Schenkel relativ zueinander.

Im Ausführungsbeispiel der Fig. 10 und 1 1 sind hier außerdem das Türschlossgelenk 20 und das Lagerbügelgelenk 22 einstückig, d.h. monolithisch, mit dem Lagerbügelhalter 16 hergestellt. Türschlossgelenk 20 und Lagerbügelgelenk 22, hier auch mit Haltearmen wie bereits beschrieben, sind dann in den Lagerbügelhalter 16 integriert und dieser ist lediglich ein einzelnes, zusammenhängendes Bauteil. Der Lagerbügelhalter 16 ist beispielsweise ein Spritzgussteil und beispielsweise aus einem Kunststoff hergestellt. Dies ist speziell in Fig. 1 1 gezeigt, welche den Lagerbügelhalter 16 in einer Werkzeuglage für einen Spritzprozess zeigt, d.h. in einer Konfiguration, in welcher der Lagerbügelhalter 16 urgeformt wird. In dieser Werkzeuglage ist der Lagerbügelhalter 16 aufgeklappt und wird dann nach dessen Herstellung durch Drehung um die beiden Drehachsen D1 , D2 zusammengeklappt, um eine Konfiguration wie in Fig. 10 gezeigt zu erreichen. Grundsätzlich ist ein 2-Komponenten-Spritzguss geeignet, speziell um die Gelenke 20, 22 und im Falle von Filmscharnieren speziell deren Filme 28 aus einem anderen Kunststoff als den übrigen Lagerbügelhalter 16 herzustellen. Hier gezeigt ist jedoch ein Lagerbügelhalter 16, welcher insgesamt aus lediglich einem einzigen Werkstoff, z.B. einem Kunststoff, besteht.

In den Fig. 12 bis 17 sind zwei weitere Varianten für die Baugruppe 6 und speziell deren Lagerbügelhalter 16 gezeigt. Dabei zeigen die Fig. 12 bis 14 einen Lagerbügelhalter 16 mit einem ersten Fixiermechanismus 34, zur lösbaren Fixierung, hier Verrastung, des Türschlosses 12 relativ zum Lagerbügelhalter 16, sodass das Türschloss 12 relativ zum Lagerbügelhalter 16 nicht mehr um die Drehachse D1 drehbar ist, sondern vielmehr festgehalten ist. Die Fig. 12 und 13 zeigen zwei unterschiedliche perspektivische Ansichten, die Fig. 14 zeigt eine Schnittansicht. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Gelenkarm 26 für das Türschloss 12 eine Kante 36 zum Hintergreifen auf und das Mittelteil 32 weist als Fixierelement einen Haken 38 auf, welcher zur Fixierung hinter der Kante 36 als weiterem Fixierelement einrastet, sodass das Mittelteil 32 relativ zum Gelenkarm 26 fixiert ist und somit auch das Türschloss 12 relativ zum Lagerbügelhalter 16 fixiert ist.

In den Fig. 15 bis 17 ist dann ein zweiter Fixiermechanismus 40 gezeigt, zur lösbaren Fixierung, hier Verrastung, des Lagerbügels 14 relativ zum Lagerbügelhalter 16, sodass der Lagerbügel 14 relativ zum Lagerbügelhalter 16 nicht mehr um die Drehachse D2 drehbar ist, sondern vielmehr festgehalten ist. Dabei zeigt Fig. 14 den Lagerbügelhalter 16 und den Lagerbügel 14, Fig. 16 zeigt lediglich den Lagerbügelhalter 16 und Fig. 17 zeigt den Lagerbügelhalter 16 und den Lagerbügel 14 in einer Schnittansicht. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Lagerbügelhalter 16 als Fixierelement eine Haltenase 42 auf, welche zur Fixierung in eine Ausnehmung 44 (als weiteres Fixierelement) des Lagerbügels 14 eingreift.

Wie aus den Fig. 12 bis 17 deutlich wird, ist es möglich, den jeweiligen Fixiermechanismus 34, 40 derart auszubilden, dass dieser vollständig in den Lagerbügelhalter 16 integriert ist, wie in den Fig. 12 bis 14 der Fall ist, oder auf den Lagerbügelhalter 16 einerseits und das Türschloss 12 oder den Lagerbügel 14 andererseits zu verteilen, wie in den Fig. 15 bis 17 für den Lagerbügel 14 gezeigt ist. Dabei ist das Konzept der Fig. 12 bis 14 unabhängig von der konkreten Ausgestaltung der Fixierelemente auch zur Fixierung des Lagerbügels 14 anwendbar und das Konzept der Fig. 15 bis 17 ist (ebenso unabhängig von der konkreten Ausgestaltung der Fixierelemente) auch zur Fixierung des Türschlosses 12 anwendbar.

Bezugszeichenliste

2 Fahrzeug

4 Fahrzeugtür

6 Baugruppe (Schlossmodul)

8 Außenhaut

10 Innenhaut

12 Türschloss

14 Lagerbügel

16 Lagerbügelhalter

18 Öffnung

20 Türschlossgelenk

22 Lagerbügelgelenk

24 Türmodul

26 Gelenkarm

28 Film

32 Mittelteil

34 erster Fixiermechanismus (für Türschloss)

36 Kante

38 Haken

40 zweiter Fixiermechanismus (für Lagerbügel)

42 Haltenase

44 Ausnehmung

A Abstand (zwischen Lagerbügel und Wandung)

B Breite

D1 erste Drehachse (Türschlossgelenk)

D2 zweite Drehachse (Lagerbügelgelenk)

E Türebene

G Gerade

51 Seite, Türschlossseite

52 Seite, Lagerbügelseite

W Schwenkwinkel

X X-Richtung Y Y-Richtung

Z Z-Richtung