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Patent Searching and Data


Title:
ASSIGNING MEASUREMENT SIGNAL AND DEVICE DESIGNATIONS FROM A FIRST CLASSIFICATION SYSTEM TO A SECOND CLASSIFICATION SYSTEM WITHIN A PROJECTION OF A TECHNICAL SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/113870
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a corresponding device for assigning measurement signal and device designations from a first classification system (KS1) to a second classification system (KS2) within a projection of a technical system. The assigning process is carried out in an automated manner by means of a search engine (SM). A measurement signal or device designation from the first classification system (KS1) is entered into the search engine (SM) and converted into a search query. The text elements of the search query are then processed, wherein the text elements are semantically analyzed using a terminology (T) and compared with text elements of a list (L) which contains all measurement signal and device designations from the second classification system (KS2). The text elements from the list (L) which best match the text elements of the search query are then evaluated with respect to relevance and outputted as search results of the search engine (SM). The search result with the maximum relevance corresponds to the measurement signal or device designation from the second classification system (KS2) and replaces the measurement signal or device designation from the first classification system (KS1).

Inventors:
FUEHRING THORSTEN (DE)
GEIGER ANDREAS (DE)
WENDELBERGER KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/052028
Publication Date:
August 08, 2013
Filing Date:
February 01, 2013
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
G06F17/30
Domestic Patent References:
WO2012104403A12012-08-09
Foreign References:
US20100161601A12010-06-24
US20060190492A12006-08-24
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Zuordnung von Bezeichnungen für Messsignale und/oder Geräte aus einem ersten Kennzeichensystem (KS1) zu einem zweiten Kennzeichensystem (KS2) innerhalb einer Projektierung einer technischen Anlage,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass die Zuordnung automatisiert mittels einer Suchmaschine (SM) erfolgt, indem

- eine Bezeichnung (Kl, Bl) für ein Messsignal oder Gerät aus dem ersten Kennzeichensystem (KS1) in die Suchmaschine (SM) eingegeben wird,

- die Bezeichnung (Kl, Bl) in eine Suchanfrage umgewandelt wird, indem sie analysiert und in einzelne Textelemente zer- legt wird,

- die Textelemente der Suchanfrage verarbeitet werden, indem sie mittels einer Terminologie (T) semantisch analysiert werden und mit Textelementen einer Liste (L) , welche alle Bezeichnungen (K2, B2) für Messsignale und Geräte aus dem zwei- ten Kennzeichensystem (KS2) enthält, verglichen werden

- die Textelemente aus der Liste (L) mit den größten Übereinstimmungen mit den Textelementen der Suchanfrage auf ihre Relevanz hin bewertet und als Suchergebnis der Suchmaschine (SM) ausgegeben werden, und

- das Suchergebnis mit maximaler Relevanz als Bezeichnung

(K2, B2) für ein Messsignal oder Gerät aus dem zweiten Kennzeichensystem (KS2) der Bezeichnung (Kl, Bl) für ein Messsignal oder Gerät aus dem ersten Kennzeichensystem (KS1) zugeordnet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass die Terminologie (T) Definitionen aller in einer

Messstellen- und/oder Antriebsliste vorkommenden Begriffe und alle zu den jeweiligen Begriffen gehörenden Synonyme, Abkürzungen, Unterbegriffe, alternative Suchbegriffe und alternativen Phrasen umfasst.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 ,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass vor der ersten Suchanfrage in die Suchmaschine (SM) einmalig die Terminologie (T) eingelesen wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass gefundene Übereinstimmungen gewichtet werden. 5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass fehlerhafte Suchergebnisse dazu verwendet werden, die Terminologie (T) zu verbessern. 6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass eine Bezeichnung für ein Messsignal oder Gerät sowohl ein Kennzeichen (Kl, K2) als auch einen beschreibenden Kurztext (Bl, B2) umfasst.

7. Vorrichtung zur Zuordnung von Bezeichnungen für Messsignale und Geräte aus einem ersten Kennzeichensystem (KS1) zu einem zweiten Kennzeichensystem (KS2) innerhalb einer Projektierung einer technischen Anlage, aufweisend ein Projektie- rungsmodul zur Erzeugung einer spezifische Projektierungsunterlage (PU) für eine zu projektierende Leittechnik einer technischen Anlage und eine Suchmaschine (SM) , welche mit einem Modul zur semantischen Textanalyse, in welchem ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 abläuft, gekoppelt ist.

8. Computerprogrammprodukt mit einem Computerprogramm, das in den Speicher eines Computers geladen wird und Softwarecodeabschnitte umfasst, mit denen die Schritte gemäß einem der An- Sprüche 1 bis 6 ausgeführt werden, wenn das Computerprogramm auf einem Computer läuft .

Description:
Beschreibung

Zuordnung von Bezeichnungen für Messsignale und Geräte aus einem ersten Kennzeichensystem zu einem zweiten Kennzeichen- System innerhalb einer Projektierung einer technischen Anlage

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zuordnung von Bezeichnungen für Messsignale und Geräte aus einem ersten Kennzeichensystem zu einem zweiten Kennzeichensystem innerhalb einer Projektierung einer technischen Anlage, eine zur Durchführung des Verfahrens ausgebildete Vorrichtung sowie ein Computerprogrammprodukt .

Die Projektierung von höherwertigen leittechnischen Funktio- nen in der Prozessautomatisierung ist grundsätzlich sehr aufwändig und fehleranfällig.

Der Begriff der Projektierung wird im Anlagenbau oder in der Automatisierungstechnik zumeist für die Erstellung von tech- nischen (oder anderen) Unterlagen für die Darstellung von

Prozessen, z.B. verfahrenstechnischen Prozessen wie der Verbrennung von fossilen Brennstoffen im Kraftwerk, verwendet. Eine Projektierung fällt immer dann an, wenn Änderungen innerhalb einer technischen Anlage vorgenommen werden müssen. Neu hinzugefügte Aggregate beispielsweise müssen dann neu verschaltet werden, die Leittechnik muss demnach angepasst werden .

Der Begriff der Leittechnikfunktionen umfasst im Allgemeinen: - Die Funktionspläne der Steuerungen und Regelungen, in denen dargestellt ist, welche Messgrößen verwendet und wie diese algorithmisch verarbeitet werden um zu ermitteln, wie die Antriebe (Ventile, Klappen, Motoren, ... ) zu verfahren sind.

- Die Bedienbilder, über die der Anlagenfahrer Informationen über den aktuellen Zustand der Anlage erhält und über die er

Stelleingriffe vornehmen kann.

- Die Beschreibungen, in denen die Funktionalität der Automatisierungsfunktionen verbal erläutert ist. Eine der effizientesten Methoden, den Aufwand zur Erstellung dieser Unterlagen zu senken und die Qualität zu verbessern, ist die Standardisierung. Die wiederholte Verwendung einer bereits existierenden Vorlage, d.h. eines Standards, für ei- nen Funktionsplan, ein Bedienbild und/oder eine Beschreibung stellt sicher, dass

- zum Einen der entsprechende Projektierungsaufwand deutlich reduziert wird, da auf eine bereits existierende Vorlage zurückgegriffen werden kann,

- und zum Anderen die Qualität der Projektierung deutlich erhöht wird, da auf Unterlagen zurückgegriffen wird, die sich in mehreren Projekten bereits bewährt haben. Ein Verfahren zur automatisierten Projektierung einer Leittechnik einer technischen Anlage, in welchem Standardisierung zur Erstel- lung von Projektierungsunterlagen eingesetzt wird, ist aus der WO 2012/104403 AI bekannt.

In der Kraftwerkstechnik werden alle Messgrößen, Geräte oder Antriebe mit einem eindeutigen Namen, dem sog. Kennzeichen, bezeichnet. Es wurden verschiedene Kennzeichensysteme entwickelt, die in verschiedenen Ländern der Erde mehr oder weniger häufig eingesetzt werden. Außerdem erhält jede Messgröße und jeder Antrieb einen Kurztext, der beschreibt, um welche Messgröße / welchen Antrieb es sich handelt. Gemäß dem in Deutschland vornehmlich eingesetzten KKS-System (Kraftwerks- Kennzeichen-System) könnte die Leistung eines Generators beispielsweise mit A OMKAOl CE001 als dem eindeutigen Kennzeichen und P Gen als dem beschreibenden Kurztext bezeichnet werden .

Auch in den Projekten, in welchen Standards eingesetzt werden, müssen die verwendeten Messgrößen und Antriebe eindeutig bezeichnet werden. Um einen Standard in einem realen Projekt tatsächlich einsetzen zu können, muss der Projekteur die Dummy-Kennzeichen und Kurztexte aus den Standards durch die projektspezifischen Kennzeichen / Kurztexte ersetzen. Zum Beispiel ist im Standard definiert, dass zur Regelung der Generatorleistung die gemessene Leistung A OMKAOl CE001/P GEN mit einem Sollwert zu vergleichen ist und die so entstehende Regeldifferenz auf einen Eingang eines Reglers zu schalten ist. Der Anwender des Standards muss nun klären, wie die Bezeichnung für die Messung der Generatorleistung in seinem Projekt tatsächlich lautet. Die projektspezifische Bezeichnung könnte z.B. „1 OMKA10 CE102/Lstg Generator" sein. Der Anwender

muss die Bezeichnung entsprechend anpassen, damit im realen Projekt letztlich die korrekte Messgröße verwendet wird.

Letztlich hat der Anwender also die Aufgabe, zu jeder Messung oder zu jedem Antrieb, die bzw. der in den Standards angesprochen wird, die korrekten projektspezifischen Bezeichnungen herauszusuchen. Die benötigten Informationen findet er in einer Liste, in der alle Messgrößen und/oder alle Antriebe, die in dem betreffenden Kraftwerk vorkommen, aufgeführt sind. Da eine derartige Liste in der Regel mehrere tausend Einträge hat, handelt es sich hierbei grundsätzlich um eine sehr aufwändige Aufgabe, die Zuordnung der im Standard verwendeten Bezeichnungen zu den projektspezifischen Bezeichnungen vorzunehmen. Dies gilt insbesondere dann, wenn Standard und Projekt unterschiedliche Kennzeichensysteme aufweisen, d.h. wenn sich das Dummy-Kennzeichen des Standards und das projektspezifische Kennzeichen so stark unterscheiden, dass nicht mit einer einfachen Suchfunktion in der Liste zu einem ähnlichen Kennzeichen gesprungen werden kann. In vielen Kennzeichensystemen enthält das Kennzeichen selbst nur wenig oder gar keine Information darüber, um was für eine Größe es sich tatsächlich handelt. Gegebenenfalls muss also anhand der Information des Kurztextes nach dem korrekten Eintrag in der Messstellenbzw. Antriebsliste gesucht werden. Dies ist wiederum mit großem Aufwand verbunden.

Die Suche nach projektspezifischen Bezeichnungen für Messun- gen und Antriebe wird bislang händisch durchgeführt, was einen enormen Zeitaufwand bedeutet. In der Regel liegen die Messstellen- und Antriebslisten in digitaler Form vor, z. B. im Format eines Tabellenkalkulationsprogramms wie Excel oder Access. Die händische Suche kann dann durch die Funktionen des entsprechenden Programms unterstützt werden. Im o. g. Beispiel könnte man in Excel beispielsweise nach „MKA?? CE" suchen. Im KKS-System bezeichnet MKA den Generator und CE die Messung einer elektrischen Größe. Erwartungsgemäß kann man auf diese Art und Weise die Suche auf z. B. 10-30 Einträge in der Messstellenliste eingrenzen. Wird im realen Projekt ein anderes Kennzeichnungssystem als in den Standards verwendet, ist diese Vorgehensweise nicht möglich, weil die Abweichungen der verwendeten Kennzeichensysteme zu groß sind. Eventuell kann der Anwender das Kennzeichen auf das andere System übersetzen und dann wieder mit der normalen Suchfunktion arbeiten. Im Extremfall bleibt nur die Suche über den Kurztext übrig .

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren anzugeben, welches automatisiert im Rahmen der Projektierung einer technischen Anlage die Bezeichnungen für Messsignale und/oder Geräte aus einem ersten Kennzeichensystem einem zweiten Kennzeichensystem zuordnet, sodass die Projektierung schneller durchgeführt werden kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine entsprechende Vorrichtung anzugeben, welche dieses Verfahren unterstützt. Es soll ferner ein entsprechendes Computerprogrammprodukt angegeben werden.

Diese Aufgaben werden durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind jeweils in den abhängigen Patentansprüchen wiedergegeben. Der Vorteil der Erfindung liegt in einer erheblichen Zeitersparnis und damit einhergehend einer erheblichen Kosteneinsparung bei der Abwicklung von Leittechnikprojekten, in denen Standards eingesetzt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt einen vollautomatischen Austausch der Dummy-Bezeich- nungen aus den Standards durch die projektspezifischen Bezeichnungen. Die händische Arbeit entfällt an dieser Stelle dann komplett, was gleichzeitig eine Verringerung der Fehlerrate und somit eine Erhöhung der Qualität zur Folge hat. _.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung und einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine Skizze zur Erläuterung der Erfindung

Fig. 2 einen Auszug aus der Terminologie für den Begriff „Ventil"

Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Projektierungsunterlage PU einer technischen Anlage. Die Projektierungsunterlage PU soll hierbei mittels eines Standards erstellt worden sein.

Eine Projektierungsunterlage PU kann dabei

ein Funktionsplan, insbesondere ein Regelungsfunktions- plan (kurz auch nur Regelfunktionsplan) , oder ein Steue- rungsfunktionsplan einer Komponente, beispielweise eines Antriebs, eines Ventils, einer Klappe, eines Motors o.ä. einer technischen Anlage,

ein Bedieninterface (Bedienbild) für eine technische Anlage und/oder

eine Beschreibung, insbesondere eine textuelle Beschreibung, einer technischen Anlage, insbesondere eine Beschreibung einer Funktionalität einer technischen Anlage, sein. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die mittels eines Standards erzeugte Projektierungsunterlage ein verfahrenstechnisches Anlagenbild für eine Durchflussregelung. Mittels eines Sollwertes SW wird der Durchfluss eines Regelventils RV eingestellt. Das Regelventil RV trägt als Bezeichnung das Dummy-Kennzeichen „LAB10 AA101" und wird mit dem Kurztext „RV 1SPW" beschrieben, welcher beispielsweise die Abkürzungen „RV" und „SPW" für Regelventil bzw. Speisewasserpumpe und eine Zahl enthält. Dem Regelventil RV sind hier zwei redundant geschaltete Sicherheitsventile SV vorgeschaltet, welche ebenfalls Bezeichnungen tragen, die innerhalb des Standards vorgegeben sind: z.B. das Dummy-Kennzeichen „LAB10 CF001" und der beschreibende Kurztext „Sich Vtl". Um einen Standard in einem realen Projekt tatsächlich einsetzen zu können, sollen nun anhand der Erfindung die Bezeichnungen für Messsignale und Geräte aus den Standards durch die projektspezifischen Bezeichnungen ersetzt werden. Mit dem Begriff Bezeichnungen sind sowohl Kennzeichen als auch Kurztexte oder Kurzbeschrei - bungen, wie sie im Anlagenbau zur Beschreibung häufig verwendet werden, umfasst. Die Kennzeichen entstammen beispielsweise dem KKS-System (Kraftwerks-Kennzeichen-System) . Es können allerdings länderabhängig auch andere Kennzeichensysteme verwendet werden.

Die Bezeichnungen für Messstellen und Geräte aus einem ersten Kennzeichensystem KS1 sollen nun automatisiert den Bezeichnungen aus einem zweiten Kennzeichensystem KS2 zugeordnet und durch letztere ersetzt werden. Hierzu werden die Bezeichnun- gen des Standards in eine Suchmaschine SM eingegeben.

Die erfindungsgemäße Suchmaschine SM kombiniert Techniken, die auch in klassischen Textsuchmaschinen zur Anwendung kommen, mit einfachen, aber robusten Analysetechniken und ist ferner speziell auf das zugrunde liegende Fachgebiet des An- lagenbaus zugeschnitten worden.

In dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel enthält das erste Kennzeichensystem KS1 die Kennzeichen Kl und Beschreibungen Bl für die Bezeichnung des Regelventils RV und der Sicherheits- ventile SV aus der Projektierungsunterlage. Die Eingabe E der Suchmaschine kann nun beispielsweise den Kurztext „Sich Vtl" und/oder das Kennzeichen LAB10 CF001 als Suchbegriff umfassen . Innerhalb der Suchmaschine SM wird die Eingabe E in einem ersten Schritt einer Textvorverarbeitung unterzogen. Aus dem eingegebenen Text wird ein so genannter „regulärer Ausdruck" gebildet, d.h. eine Zeichenkette, die der Beschreibung von Mengen von Zeichenketten mit Hilfe bestimmter syntaktischer Regeln dient. Solche Ausdrücke können als Filterkriterien in der Textsuche verwendet werden, insbesondere können komplizierte Textzersetzungen durchgeführt werden. Aus dieser Zerlegung in Komposita resultieren nun einzelne Textelemente, welche anschließend in einem zweiten Schritt - bei der Bearbeitung der Suchanfrage - semantisch analysiert werden.

Die semantische Textanalyse findet auf der Basis der Termino- logie T statt. Die Suchanfrage wird demnach erweitert („Query Expansion") , um Unterbegriffe und verwandte Begriffe zu finden. Die Terminologie T ist hierbei speziell auf die hier verwendeten Begriffe der Leittechnik und des Anlagenbaus zugeschnitten. Die Terminologie T ist eine Datenstruktur, wel- che mit der Suchmaschine SM verbunden ist und bei einer späteren Suchanfrage verwendet wird. Ein Auszug aus der für dieses Ausführungsbeispiel verwendeten Terminologie T ist in Fig. 2 dargestellt. Vor Verwendung der Suchmaschine SM muss die Datenstruktur der Terminologie T in die Suchmaschine SM eingelesen oder geladen werden.

In der Terminologie T werden alle in einer Messstellen- bzw. Antriebsliste vorkommenden Begriffe sowie alle zum jeweiligen Begriff gehörenden

- Synonyme ,

- Abkürzungen,

- Unterbegriffe (z. B. sind Speisepumpe und Ölpumpe als Unterbegriffe von Pumpe) ,

- alternativen Suchbegriffe (z. B. Volllastpumpe und

Turbopumpe sind keine echten Synonyme. Sie könnten aber alternativ verwendet werden. Wird der eine Begriff nicht gefunden, soll noch nach dem anderen gesucht werden) , und

- alternativen Phrasen

definiert.

Die semantische Textanalyse ist dabei in der Lage

- mit Synonymen zu arbeiten (z. B. Höhenstand und Niveau haben die gleiche Bedeutung)

- Abkürzungen zu interpretieren (z. B. Temp oder T als

Abkürzung von Temperatur) , Komposita zu zerlegen auch m Verbindung mit Abkürzungen (z. B. DruSchie wird zerlegt in Dru und Schie und bedeutet Druck und Schieber) ,

mit inkorrekt verwendeten Begriffen umzugehen (z. B. Menge und Massenstrom haben die gleiche Bedeutung, obwohl es sich physikalisch um unterschiedliche Größen handelt) ,

mit Schreibfehlern umzugehen (z. B. der Verwendung des Begriffs „Tmeperatuer" anstatt Temperatur) ,

mit Phrasen, die die gleiche Bedeutung haben, umzugehen (z. B. „nach Kessel" und „vor Turbine" haben die gleiche Bedeutung) ,

Buchstaben, Ziffern und Zeichenfolgen zu interpretieren (z. B. bei Analyse des Begriffs „Temp hi Pumpe 1"), sowohl eine numerische Zählung als auch eine Zählung mit Buchstaben zu interpretieren (z. B. bezeichnet sowohl der Begriff „Pumpe 1" als auch der Begriff „Pumpe A" die jeweils erste Pumpe) und

für Begriffe in einer beliebigen westlichen Sprache verwendet zu werden.

In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird beispielsweise während der Textvorverarbeitung der Suchbegriff „Sich Vtl" in die einzelnen Textelemente „Sich" und „Vtl" zerlegt. Diese Textelemente werden anschließend anhand der Terminologie T semantisch analysiert und verarbeitet. Aus dieser Analyse resultiert hier, dass die Suchanfrage auf Sicherheitsventile gerichtet ist. Die Suchmaschine SM weiß nun, dass sie innerhalb einer Liste L, welche die Bezeichnun- gen aus dem zweiten Kennzeichensystem KS2 enthält (üblicherweise die projektbezogenen Bezeichnungen für Messstellen, Messsignale und Geräte) , nun die Textelemente raussuchen muss, welche im Zusammenhang mit Sicherheitsventilen stehen. Sie findet hier zum Beispiel den Eintrag „S Eintr. V" bei den Beschreibungen B2 mit dem Kennzeichen K2 „A F650-X" aus dem zweiten Kennzeichensystem KS2. Dies bedeutet, dass die Suchmaschine SM ferner mit einer weiteren Datenstruktur verbunden ist. Es handelt sich hierbei um die Liste L mit den Bezeichnungen für die Messsignale und Geräte aus dem zweiten Kennzeichensystem KS2. In diesem Ausfüh- rungsbeispiel wird diese Liste L als Messstellen- und Verbraucherliste MEL/VEL des Projektes bezeichnet. Die einzelnen Darstellungen aus der Liste L und die aus der Suchanfrage werden in einem nächsten Schritt miteinander verglichen und hinsichtlich ihrer Relevanz bewertet (Vergleich der Query-Re- Präsentation und der Text-Repräsentation) . Dies geschieht nach der so genannten Kosinus-Methode, auch als Kosinus-Ähnlichkeit bezeichnet. Dabei wird aus dem Quotienten, welcher aus der Anzahl der gemeinsamen Elemente geteilt durch die Gesamtanzahl der Elemente besteht, der Kosinus gebildet. Dieses Ähnlichkeitsmaß wird anschließend in Abhängigkeit von der Suchanfragenlänge gewichtet, wodurch ein Bewertungsmaßstab für die Treffer, welche aus der semantischen Textanalyse resultieren, entsteht. Bei diesem so genannten „Scoring" werden demnach Treffer auf ihre Relevanz für die Suchanfrage bewer- tet und die besten Treffer zuoberst in der Trefferliste angezeigt. Dies ermöglicht es, Suchanfragen automatisch so zu formulieren, dass sehr viele Treffer generiert werden, von denen nur ein Teil relevant ist. Dadurch kann das System unabhängig von den unterschiedlichen Ausprägungen der Messstel- len- und Antriebslisten gute Ergebnisse liefern.

Das Suchergebnis mit maximaler Relevanz entspricht somit der Bezeichnung für ein Messsignal oder Gerät aus dem zweiten Kennzeichensystem KS2. Dieses kann nun die Bezeichnung aus dem ersten Kennzeichensystem KS1 ersetzen.

Auf Basis der Angaben in der Terminologie T ist das System in der Lage z. B. zu erkennen, dass der Begriff „Temp hi Ppe 1" die gleiche Bedeutung hat wie der Begriff „T nach Pumpe A" . Nach semantischer Analyse der Kurztexte kann dann zu einem vorgegebenen Suchbegriff (Dummy-Kurztext aus einem Standard) der entsprechende Eintrag in der Messstellen- bzw. Antriebsliste gefunden werden.

Gefundene Übereinstimmungen werden dabei gewichtet. Die Übereinstimmung zwischen Ppe und Pumpe hat beispielsweise ein höheres Gewicht als die Übereinstimmung zwischen hi und nach.

- Sofern möglich werden Informationen aus dem Kennzeichen der Messung bzw. des Antriebes bei der Suche mit ausgewertet. Die inhaltliche Übereinstimmung zweier Kurztexte wird höher bewertet, wenn es gleichzeitig auch eine Übereinstimmung bei den Kennzeichen gibt. - Fehlerhafte Suchergebnisse (der korrekte Eintrag in der Messstellen- bzw. Antriebsliste wird nicht gefunden oder es wird ein falscher Eintrag gefunden) können dazu verwendet werden, automatisch eine Erweiterung oder Verbesserung der Terminologie T durchführen zu lassen.

Das System kombiniert demnach Methoden des „Information

Extraction" mit der klassischen Textsuche. Bei der klassischen Textsuche werden in der Regel ganze Worte, wie sie im Text vorkommen, meist ohne Kompositazerlegung als suchbare Einheiten verwendet. Manche Systeme indizieren auch bestimmte, über ihre Syntax identifizierbare Textelemente wie z. B. E-Mail- oder IP-Adressen. Im Gegensatz dazu verwendet das hier vorgestellte System die Terminologie T, um die für die Suche wichtigen Textelemente zu identifizieren. Um mit ungenauen oder unvollständigen Texten und Anfragen umgehen zu können, wird auf Techniken zurückgegriffen, die in Textsuchmaschinen zur Anwendung kommen. Die erfindungsgemäße Suchmaschine SM wird in einer Liste (Messstellen- oder Antriebsliste) den dazu passenden Begriff, der inhaltlich die gleiche Bedeutung hat, heraussuchen. Anders als bei einer reinen Volltextsuche kann diese Suche auch dann erfolgreich sein, wenn Suchbegriff und zu findender Begriff ähnliche Zeichenfolgen haben.