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Patent Searching and Data


Title:
BAMBOO UNIT, METHOD FOR PRODUCING A BAMBOO UNIT, AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/089238
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a bamboo unit (1), comprising at least one bamboo element (2), wherein the bamboo element (2) can be produced from a plurality of bamboo parts (3). The bamboo parts (3) can be arranged side by side in at least one plane, wherein the individual bamboo parts (3) are connected to one another in a force-fitting and/or form-fitting manner.

Inventors:
WACHNER JOACHIM (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/079548
Publication Date:
May 07, 2020
Filing Date:
October 29, 2019
Export Citation:
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Assignee:
WACHNER JOACHIM (DE)
International Classes:
B27J1/00
Foreign References:
US20030143360A12003-07-31
CN107511889A2017-12-26
DE3035323A11982-05-06
EP0864020B12000-04-19
Attorney, Agent or Firm:
BALS & VOGEL PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Bambuseinheit (1 ) aufweisend zumindest ein Bambuselement (2), wobei das Bambuselement (2) aus mehreren Bambusteilen (3) herstellbar ist, wobei die Bambusteile (3) nebeneinander in zumindest einer Ebene anordbar sind, und wobei die einzelnen Bambusteile (3) kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden sind.

2. Bambuseinheit (1 ) gemäß Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

die einzelnen Bambusteile (3) zumindest parallel oder unidirektional zueinander angeordnet und miteinander insbesondere Klebstoff-frei verbunden sind und/oder dass ein Bambusteil (3) aus genau einem Bambus (4) gebildet ist und vorzugsweise seine Silikonhaut aufweist.

3. Bambuseinheit (1 ) gemäß Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Bambusteile (3) eine in sich ebene Ober- (2.1 ) und/oder Unterseite (2.2) des Bambuselementes (2) bilden.

4. Bambuseinheit (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Bambusteile (3) über Verbindungsmittel (5) kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden werden, und/oder insbesondere wobei die Verbindungsmittel (5) über einen Klebstoff mit den Bambusteilen (3) verbunden sind, wobei die Verbindungsmittel (5) insbesondere Dübel (5.1 ) sind.

5. Bambuseinheit (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Breite (B) der Bambuselemente (2) durch ein Höhenmaß (H) der Bambusteile (3) gebildet ist.

6. Bambusbaugruppe (10) aufweisend mindestens zwei Bambuselemente (2), welche jeweils mindestens zwei Bambusteile (3) umfassen,

wobei die Bambusteile (3) nebeneinander in einer Ebene angeordnet und kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden sind, und

wobei zumindest zwei Bambuselemente (2) übereinander angeordnet werden, welche durch mindestens eine Zwischenlage (6) miteinander verbindbar sind, wobei die Zwischenlage (6) auf mindestens einem Bambuselement (2) angeordnet ist und insbesondere zumindest teilweise Karton, Papier, Bambus oder Holz aufweist.

7. Verfahren (100) zur Herstellung einer Bambuseinheit (1 ) aufweisend die folgenden Schritte:

Zerteilen (101 ) des Bambus (4) in einzelne, vorzugsweise gleichförmige, Bambusteile (3),

Anpassen (102) des Innenradius (2.3) an den Außenradius (2.4) der Bambusteile

(3),

Herstellen (103) von Bambuselementen (2) aus mehreren Bambusteilen (3), indem zumindest zwei Bambusteile (3) nebeneinander in einer Ebene angeordnet werden,

dadurch gekennzeichnet, dass

die einzelnen Bambusteile (3) kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden werden.

8. Verfahren (100) gemäß Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Bambusteile (3) in einem weiteren Schritt mit einer Lösung behandelt werden und/oder dass die Bambusteile (3) in einem weiteren Schritt thermisch behandelt werden.

9. Verfahren (100) gemäß Anspruch 7 oder 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

die beim Zerteilen (101 ) gebildeten Schnittkanten (2.5) der Bambusteile (3) begradigt werden um eine ebene Ober- (2.1 ) bzw. Unterseite (2.2) der Bambuselemente (2) zu bilden.

10. Verfahren (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, zur Herstellung einer Bambusbaueinheit (1 ) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 und/oder einer Bambusbaugruppe (10) gemäß Anspruch 6.

1 1. Anwendung der Bambuseinheit (1 ) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 und/oder der Bambusbaugruppe (10) gemäß Anspruch 6 für Verpackungen, Möbel, Arbeitsplatten, Füllungen, Fußböden, Rückwände und/oder Wand- und Deckenverkleidungen beim Innenausbau von Containern, insbesondere Schiffscontainern oder Gebäuden, insbesondere zur Dämmung, Schallisolierung oder Wärmeschutz beim Innenausbau von Containern und/oder Gebäuden.

Description:
BAMBUSEINHEIT, VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG

EINER BAMBUSEINHEIT UND ANWENDUNG

B e s c h r e i b u n g

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bambuseinheit gemäß dem vorliegenden Patentanspruch 1 sowie eine Bambusbaugruppe gemäß dem vorliegenden Patentanspruch 6, ein Verfahren zur Herstellung einer Bambuseinheit gemäß dem vorliegenden Patentanspruch 7 sowie die Anwendung einer Bambuseinheit gemäß dem vorliegenden Patentanspruch 10. Bambuseinheiten sowie Verfahren zum Herstellen von Bambuseinheiten sind bekannt und werden häufig für Verpackungen, Verkleidungen oder im Möbelbau verwendet. Dazu wird ein Bambus derart verarbeitet, dass aus diesem Platten gebildet werden können. Aus der Schrift DE 30 35 323 A1 sowie der Schrift EP 0 864 020 B1 sind Bambuseinheiten bekannt, die Bambusteile aufweisen welche in Schichtlagen angeordnet werden. Dabei hat sich der Nachteil herausgestellt, dass bei bekannten Bambuseinheiten die verschiedenen Bambusteile oftmals aufwendig miteinander verbunden werden. Zu diesem Zweck wird in der Regel die vorhandene Silikonhaut der Bambushalme aufwendig entfernt und zu viereckigen bzw. rechteckigen Bambuslamellen weiterverarbeitet, um insbesondere eine stoffschlüssige Verbindung (wie z. B. durch Kleben) zu vereinfachen. Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehenden Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Bambuseinheit zu bilden, welche CO 2 - und/oder umweltfreundlich und kostengünstig hergestellt werden kann und gleichzeitig besonders strapazierfähig ist.

Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Einheit beschrieben worden sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Baugruppe, dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Anwendung und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Bambuseinheit, welche zumindest ein Bambuselement aufweist. Bambuselemente sind vorzugsweise aus mehreren Bambusteilen herstellbar, die nebeneinander in zumindest einer Ebene angeordnet werden können. Die einzelnen Bambusteile sind vorzugsweise kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden. Eine Bambuseinheit besteht dabei aus zumindest einem Bambuselement, welches aus mehreren Bambusteilen zusammengesetzt ist. Die Bambusteile sind vorzugsweise parallel zueinander in einer Ebene nebeneinander angeordnet und bilden so das Bambuselement. Die einzelnen Bambusteile können kraftschlüssig miteinander verbunden sein. Bei kraftschlüssigen Verbindungen wird eine Kraft auf die zu verbindenden nebeneinander liegenden Flächen ausgeübt. Dabei ist diese Kraft so groß, dass verhindert wird, dass sich die verschiedenen Bambusteile zueinander verschieben können. Alternativ oder zusätzlich können die einzelnen Bambusteile formschlüssig miteinander verbunden sein. Formschlüssige Verbindungen entstehen durch ein Ineinandergreifen von mindestens zwei Bambusteilen. Ferner kann eine formschlüssige Verbindung ebenfalls durch Verbindungsmittel hergestellt werden.

Vorteilhafterweise ist im vorliegenden Fall keine stoffschlüssige Verbindung notwendig, bei der zwei zu verbindende Teile durch atomare oder molekulare Kräfte zusammengehalten werden, wie insbesondere durch Kleben, Schweißen und/oder Löten. Der Rohstoff Bambus ist ein Süßgras und weist hohl oder vollmarkig geformte Halme auf. Die Halme sind dabei (außen bzw. außenseitig) von einer Silikonhaut umgeben, die den Bambus vor äußeren Einflüssen und Beschädigungen schützt. Bei einer kraft- und/oder formschlüssigen Verbindung kann die Silikonhaut bei der Weiterverarbeitung vorteilhafterweise auf den Bambusteilen verbleiben. Dadurch kann der anfallende Abfall deutlich reduziert werden und die Stabilität der Bambusteile und somit der gesamten Bambuseinheit kann deutlich erhöht werden. Ferner weist die Silikonhaut eine natürliche Schutzschicht auf, die gegen Umwelteinflüsse, wie insbesondere Feuchtigkeit, schützt. Durch den Verbleib der Silikonhaut auf den Bambusteilen kommt es vorteilhafterweise ebenfalls zu einer Zeitersparnis während der Herstellung der Bambuselemente, indem diese nicht zusätzlich vor der Verarbeitung von den Halmen oder von den Bambusteilen entfernt werden muss. Die Bambuseinheit wird dadurch insgesamt kostengünstiger.

Im Rahmen der Erfindung ist es ebenfalls denkbar, dass die einzelnen Bambusteile zumindest teilweise parallel oder unidirektional zueinander angeordnet sein können. Die Verbindung der Bambusteile untereinander kann vorteilhafterweise klebstofffrei erfolgen. Durch den Aufbau der einzelnen Bambusteile parallel oder unidirektional zueinander in einer Ebene wird eine Schichtlage gebildet, die einen gleichmäßigen Aufbau aufweist. Eine unidirektionale Anordnung ist vorteilhafterweise derart aufgebaut, dass die Bambusteile immer in dieselbe Richtung ausgerichtet sind. Die Bambusteile weisen durch die natürliche runde Form des Bambus eine leichte Krümmung auf. Bei der Anordnung der Bambusteile zueinander wird vorteilhafterweise die konvexe Seite eines Bambusteils an eine konkave Seite eines weiteren Bambusteils angeordnet. Somit ist es realisierbar, dass die Bambusteile einander zumindest teilweise kontaktieren. Damit kann das Entstehen von Hohlräumen in dem Bambuselement weitestgehend vermieden werden. Durch diese Art der Schichtlage können aus den Bambusteilen gleichmäßige Bambuselemente entstehen, die dadurch in der weiteren Verwendung einfacher zu handhaben und weiterzuverarbeiten sind. Auch ein Verbauen der Bambuselemente zu Bambuseinheiten oder Bambusbaugruppen ist dadurch leichter handhabbar. Ebenfalls ist es möglich beim Verbauen von Bambuseinheiten Decklagen zu verwenden, die auf die Bambuseinheiten aufgebracht werden können. Durch eine gleichmäßige Ausgestaltung der Bambusteile, die eine Schichtlage bilden, kann ein vereinfachtes Aufbringen realisiert werden. Ebenfalls ist es möglich, dass die Bambusteile eine in sich ebene Oberseite und/oder Unterseite des Bambuselementes bilden. Das Bilden einer ebenen Ober- bzw. Unterseite kann insbesondere dadurch vereinfacht werden, dass die überstehenden Außenkanten der Bambusteile entfernt bzw. angeglichen werden. Bevorzugt werden die Schnittkanten des Bambus begradigt, sodass die ebene Ober- und/oder Unterseite gebildet werden kann. Dadurch ist eine gleichmäßig aufgebaute Schichtlage, die vorteilhafterweise einfacher verbaut werden kann, realisierbar. Besonders vorteilhaft kann auf eine ebene Ober- bzw. Unterseite eine Decklage vereinfacht aufgebracht werden.

Ebenfalls kann es von Vorteil sein, wenn die Bambusteile über Verbindungsmittel kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden sind. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass die Verbindungsmittel insbesondere über einen Klebstoff mit den Bambusteilen verbunden sind. Ferner ist es insbesondere möglich, dass die Verbindungsmittel Dübel sind. Dadurch können die Bambusteile sicher miteinander verbunden werden. Ebenfalls kann auch bei der Verwendung von Verbindungsmitteln die Silikonhaut auf den Bambusteilen verbleiben. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn lediglich die Verbindungsmittel stoffschlüssig mit den Bambusteilen verbunden sind, die Bambusteile untereinander jedoch form- und/oder kraftschlüssig miteinander verbunden sind. Durch die stoffschlüssige Anordnung der Verbindungsmittel kann eine bessere Stabilität erreicht werden, da die Verbindungsmittel zuverlässig an den Bambusteilen verbleiben.

Die Verbindungsmittel können vorteilhafterweise aus Bambus und/oder Holz und/oder Kunststoff und/oder Metall geformt sein. Die Länge der Verbindungsmittel ist dabei materialabhängig. Dübel aus Bambus haben den Vorteil, dass diese besonders umweltfreundlich und kostengünstig produzierbar sind und zudem aus demselben Material wie die Bambuseinheit bestehen. Dübel aus Holz haben den Vorteil, dass diese besonders umweltfreundlich und kostengünstig produzierbar sind und zudem aus einem ähnlichen Material wie die Bambuseinheit bestehen. Kunststoffdübel hingegen sind vorteilhafterweise besonders leicht und strapazierfähig. Metalldübel sind besonders stabil ausgebildet. Die Länge der Dübel entspricht dabei mindestens der Breite von zwei Bambusteilen die miteinander verbunden werden und maximal der Länge eines gesamten Bambuselementes. Vorteilhafterweise werden die Verbindungsmittel mit den Bambusteilen stoffschlüssig verbunden. Bevorzugt werden diese mit den Bambusteilen verklebt. Als Klebemittel eignen sich dabei insbesondere Harze. Bevorzugt wird zumindest eines der folgenden Klebemittel eingesetzt: Epoxidharz, Polyesterharz, insbesondere ungesättigtes Polyesterharz, Polyurethanleim, Dispersionsleim, insbesondere formaldehydfreier Dispersionsleim, Resorzin-Formaldehydharzleim, Phenol-Formaldehydharzleim. Epoxidharze weisen gute mechanische Eigenschaften sowie eine gute Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit auf und sind zudem umweltverträglich. Polyesterharze können eine große Härte aufweisen und sind ebenfalls umweltverträglich einsetzbar. Polyurethanleim sowie Dispersionsleim sind Holzleime und können insbesondere aus natürlichen Grundstoffen hergestellt sein. Polyurethanleim und Dispersionsleim sind ebenfalls umweltverträglich einsetzbar. Formaldehydharzleime sind ferner besonders witterungs- und hitzebeständig.

Ebenfalls ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass eine Breite der Bambuselemente durch ein Höhenmaß (bzw. Längenmaß) der Bambusteile gebildet wird. Die Bambusteile werden aus dem Rohstoff Bambus hergestellt. Die Bambusteile können dabei in verschiedenen Größen aus dem Bambus herausgeteilt werden. Die Größe der Baumbusteile kann dabei das Höhenmaß festsetzen, welches das Bambuselement aufweist. Diese bilden somit vorteilhafterweise die Breite der Bambuselemente. Die Bambuselemente können bevorzugt eine Breite von 10 bis 1.000 mm aufweisen, insbesondere bevorzugt von 50 bis 500 mm, besonders bevorzugt von 100 bis 150 mm. Circa 10 Bambuselemente bilden dabei eine Bambuseinheit, wobei die Bambuseinheit insbesondere eine Größe von 500 x 5.000 mm aufweisen kann, bevorzugt von 1.000 x 2.000 mm, besonders bevorzugt von 1.220 x 2.440 mm. Die Größe der Bambusteile kann bevorzugt 0,1 bis 10 cm aufweisen, insbesondere bevorzugt 0,5 bis 5 cm, besonders bevorzugt 1 bis 3 cm sowie eine Breite von 0,1 bis 10 cm, insbesondere bevorzugt 0,5 bis 5 cm, besonders bevorzugt 1 bis 2 cm.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine Baugruppe umfasst, welche mindestens zwei Bambuselemente aufweist. Die Bambuselemente umfassen dabei jeweils mindestens zwei Bambusteile. Die Bambusteile sind ferner in einer Ebene nebeneinander angeordnet und sind dabei kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden. Ferner können die Bambuselemente vertikal übereinander oder horizontal nebeneinander angeordnet sein. Die Bambuselemente können dabei durch eine Decklage miteinander verbunden werden. Die Decklage ist dabei auf mindestens einem Bambuselement angeordnet. Vorteilhafterweise ist es denkbar, dass die Decklage zumindest teilweise aus Karton, Papier, Bambus, Holz und/oder Kunststoff besteht. Karton weist dabei den Vorteil auf besonders umweltfreundlich und dennoch stabil zu sein. Papier ist ebenfalls umweltverträglich produzierbar und abbaubar. Bei einer Decklage aus Bambus ist es vorteilhaft, dass diese materialeinheitlich mit den Bambuselementen ausgeführt ist. Ebenfalls sind diese umweltverträglich produzierbar und abbaubar. Zudem ist Bambus sehr stabil. Bei Holz handelt es sich ebenfalls um einen nachwachsenden Rohstoff, der zudem eine hohe Stabilität aufweist. Eine Decklage aus Kunststoff ist besonders stabil und resistent gegen äußere Umwelteinflüsse. Eine Decklage kann dabei auf die Bambuselemente aufgelegt werden und insbesondere mit den Bambuselementen verbunden werden, sei es kraftschlüssig, formschlüssig oder auch stoffschlüssig. Ebenfalls kann eine Decklage auch als Flüssigmaterial aufgesprüht bleiben. Vorteilhafterweise entsteht beim Aufsprühen eine gleichmäßige Aufbringung auf dem Bambuselement. Eine Decklage hat dabei den Vorteil, dass diese die Baugruppe stabilisieren kann. Ebenfalls ist es ferner denkbar, dass eine Decklage aus einer Wabenstruktur besteht, sodass diese eine weiter erhöhte Stabilität bildet. Die Decklage kann ferner aufgeklebt werden. Die Decklage dient neben der Stabilität ebenfalls zum Schutz der Bambusbaugruppe, sodass diese resistenter gegen Umwelteinflüsse, wie insbesondere gegen Feuchtigkeit, ist. Zudem kann eine Decklage ebenfalls zur Schallisolierung dienen oder auch einen optisch gefälligen Eindruck erzeugen. Ferner ist es denkbar, dass die oberste Lage aus Bambuselementen besteht um einen besonders natürlichen optischen Eindruck zu vermitteln. Das Verhältnis von Klebstoff zu Bambus kann dabei insgesamt lediglich 0,1 bis 10%, bevorzugt 0,5 bis 5%, besonders bevorzugt 1 bis 2% betragen. Damit wird die Bambusbaugruppe stabiler und leichter recyclebar.

Ferner ist es möglich, dass neben der Decklage eine Zwischenlage eingefügt wird, die insbesondere zwischen zwei Bambuselementen angeordnet ist. Die Zwischenlage dient ferner ebenfalls der Stabilität und kann bspw. als Wabenstruktur ausgestaltet sein. Eine derartige Zwischenlage kann ferner aus Verstärkungsmaterial bestehen, welches zu einer gesteigerten Stabilität des Bambuselementes beiträgt. Ebenfalls ist es denkbar, dass ein Verstärkungselement in das Bambuselement eingebracht wird. Das Verstärkungselement kann bevorzugt ganzflächig in dem Bambuselement verteilt sein oder nur teilflächig. Vorteilhafterweise wird durch Fräsen eine Ausnehmung in den Stirnseiten des Bambuselementes gebildet. Ein Verstärkungselement kann in diese Ausnehmungen eingebracht werden. Bevorzugt kann das Verstärkungselement stoffschlüssig, insbesondere durch ein Klebemittel, in die Ausnehmung eingebracht werden. Bevorzugt kann das Verstärkungselement dabei rechtwinklig zum Verlauf der Fasern des Bambus im Stirn- bzw. Kopfholz des Bambuselementes eingearbeitet sein. Vorteilhafterweise kann dadurch einem Stirnversatz bzw. einer Spaltgefahr bzw. einer Schwächung im Druckbereich vorgebeugt werden. Das Verstärkungselement kann damit insbesondere Spannungen im Vorholz, Schwellendruck und Querkräften, insbesondere bei der Einbringung von Verbindungsmitteln, Vorbeugen.

Ebenfalls ist ein Verfahren zur Herstellung einer Bambuseinheit erfindungswesentlich, wobei das Verfahren vorteilhafterweise die folgenden Schritte: Zerteilen des Bambus in einzelne Bambusteile, Anpassen des Innenradius an den Außenradius der Bambusteile sowie Herstellen von Bambuselementen aus mehreren Bambusteilen, indem zumindest zwei Bambusteile nebeneinander in einer Ebene angeordnet werden, umfasst. Die einzelnen Bambusteile werden dabei form- und/oder kraftschlüssig miteinander verbunden. Bei dem Zerteilen ist es von Vorteil, wenn die Bambusteile gleichförmig sind. Das Zerteilen der Bambusteile erfolgt insbesondere über ein Zerschneiden, vorteilhafterweise über ein Spleißen. Durch ein Spleißen kann in vorteilhafterweise besonders viel Bambus in besonders kurzer Zeit in Bambusteile zerteilt werden. Ein Zerteilen erfolgt dabei besonders zeitsparend und ebenfalls kostengünstig. Außerdem lässt sich der entstehende Abfall vom Bambus reduzieren. Ferner ist es insbesondere vorgesehen den Innenradius an den Außenradius der Bambusteile anzupassen. Dabei werden vorteilhafterweise ebenfalls Drehwuchs oder Knoten sowie Kapillarwände durch Spleißen, Hobeln oder Sägen entfernt. Zum Hobel können vorteilhafterweise Hobelmesser eingesetzt werden, deren Schnittkante einen Radius mit einer Größe von R40 bis R75 (also Radius von 40 mm bis 75 mm) aufweisen, um Radien zu erzeugen, die in ihrer Größe dem natürlichen Wuchs des Bambus sehr ähnlich sind. Damit können die geschnittenen Bambusteile auch einen Radius von 40 mm bis 75 mm aufweisen. Somit kann eine gleichmäßige Materialstärke erreicht werden, so dass die konkave und konvexe Seite der Bambusteile bündig miteinander verbunden werden können, ohne dass Hohlräume entstehen können. Dazu können die Bambusteile vorteilhafterweise gepresst werden. Durch einen derartigen Pressvorgang können sowohl der konvexe Außenradius als auch der konkave Innenradius der Bambusteile begradigt werden. Selbstverständlich ist es möglich zumindest einen Verfahrensschritt in einer anderen Reihenfolge durchzuführen.

Ebenfalls ist es denkbar, dass in einem weiteren Schritt des Verfahrens die Bambusteile mit einer (Reinigungs- und/oder Konservierungs-) Lösung behandelt werden. Bevorzugt handelt es sich dabei um eine Borax-Granulat-Lösung. Vorteilhafterweise sind die Bambusteile dadurch gegen Insekten und einen Befall von Schimmel geschützt. Einem Zerfall der Bambuselemente ist dadurch vorgebeugt. Alternativ oder zusätzlich können die Bambusteile in einem weiteren Schritt thermisch behandelt werden. Vorteilhafterweise kann somit die Restfeuchtigkeit aus dem Bambus entfernt werden. Insbesondere kann die Restfeuchtigkeit dabei auf <20%, besonders bevorzugt auf <8% reduziert werden, wodurch ebenfalls einer Schimmelbildung vorgebeugt werden kann. Ferner sind die Bambusteile durch eine geringe Restfeuchte formstabiler gegen Verziehen, Verdrehen und Spaltung. Zudem kann durch die thermische Behandlung der Härtegrad der Bambusteile erhöht werden.

Ebenfalls ist es denkbar, dass die beim Zerteilen gebildeten Schnittkanten der Bambusteile begradigt werden um eine ebene Ober- bzw. Unterseite der Bambuselemente zu bilden. Dadurch ist eine gleichmäßig aufgebaute Schichtlage, die vorteilhafterweise einfacher verbaut werden kann realisierbar. Bei der Anordnung der Bambusteile zueinander wird vorteilhafterweise die konvexe Seite eines Bambusteils an eine konkave Seite eines weiteren Bambusteils angeordnet. Somit ist es realisierbar, dass die Bambusteile einander zumindest teilweise kontaktieren. Das Begradigen erfolgt dabei insbesondere durch Hobeln. Durch diese Art der Schichtlage können aus den Bambusteilen gleichmäßige Bambuselemente entstehen, die dadurch in der weiteren Verarbeitung einfacher zu handhaben und weiterzuverarbeiten sind. Auch ein Verbauen der Bambuselemente zu Bambuseinheiten oder Bambusbaugruppen ist dadurch leichter realisierbar.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere eine erfindungsgemäße Bambuseinheit hergestellt werden. Alternativ oder zusätzlich kann durch das erfindungsgemäße Verfahren ebenfalls eine Bambusbaugruppe hergestellt werden. Ferner ist es im Rahmen der Erfindung vorgesehen die Bambuseinheit bzw. und/oder die Bambusbaugruppe für Verpackungen, Möbel, Arbeitsplatten, Füllungen, Rückwände und/oder Wand- und Deckenverkleidungen beim Innenausbau von Containern, insbesondere Schiffscontainern oder Gebäuden, insbesondere zur Dämmung, Schallisolierung oder Wärmeschutz beim Innenausbau von Containern und/oder Gebäuden zu verwenden. Weitere mögliche Verwendungsformen stellen Fußböden, insbesondere als Verlegeplatte oder Terrassendielen oder Dachlatten für den Dachausbau dar.

Die erfindungsgemäße Baugruppe bzw. die erfindungsgemäße Baueinheit kann selbstverständlich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden. Die so hergestellten Bambusbaugruppen bzw. Bambuselemente können selbstverständlich erfindungsgemäß angewendet werden.

Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zu einigen Ausführungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind. Sämtliche aus den Ansprüchen und der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumliche Anordnungen und Verfahrensschritte können sowohl für sich, als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein. Dabei ist zu beachten, dass die Figuren nur beschreibenden Charakter haben und nicht dazu gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken.

Es zeigen:

Figur 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Bambuseinheit,

Figur 2 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bambuseinheit,

Figur 3 Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bambusbaugruppe,

Figur 4a ein zu zerteilender Bambus als Rohstoff,

Figur 4b ein zerteilter Bambus als Rohstoff, Figur 5 ein Bambuselement in der Seitenansicht,

Figur 6 eine Draufsicht auf eine Bambuseinheit.

In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale, auch von unterschiedlichen Ausführungsbeispielen, die identischen Bezugszeichen verwendet.

Fig. 1 zeigt die Draufsicht einer Bambuseinheit 1 , welche aus einem Bambuselement 2 besteht. Das Bambuselement 2 besteht dabei aus mehreren Bambusteilen 3. Eine Bambuseinheit 1 besteht dabei aus zumindest einem Bambuselement 2, welches aus mehreren Bambusteilen 3 zusammengesetzt ist. Die Bambusteile 3 sind vorzugsweise parallel zueinander in einer Ebene nebeneinander angeordnet und bilden so das Bambuselement 2. Die einzelnen Bambusteile 3 sind dabei kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden. Die Bambusteile 3 sind durch Verbindungsmittel 5, insbesondere Dübel 5.1 , miteinander verbunden. Die Dübel sind dabei in der Längsseite des Bambusteils angeordnet. Ebenfalls ist die Bambuseinheit oberhalb sowie unterhalb mit einer Decklage 6 bedeckt.

Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines Bambuselementes 2, wobei in der Seitenansicht ein Bambusteil 3 zu sehen ist, welches Ausnehmungen für Verbindungsmittel 5, insbesondere Dübel 5.1 , aufweist. Die Dübel werden dabei in die Bambusteile 3 eingefügt und stoffschlüssig mit den Ausnehmungen verbunden. Bevorzugt werden diese mit den Bambusteilen 3 verklebt. Dadurch können die Bambusteile 3 sicher miteinander verbunden werden. Die Verbindungsmittel 5 verbleiben dadurch zuverlässig in dem Bambuselement 2. Ebenfalls kann auch bei der Verwendung von Verbindungsmitteln die Silikonhaut auf den Bambusteilen 3 verbleiben. Vorteilhafterweise sind die Verbindungsmittel 5 aus Bambus und/oder Holz. An beiden Seiten der Bambuseinheit 1 bzw. des Bambusteils 3 sind Decklagen 6, insbesondere zur weiteren Verstärkung bzw. zum Schutz, angebracht.

Fig. 3 zeigt eine Bambusbaugruppe 10, welche aus zwei nebeneinander liegenden Bambuselementen 2 besteht, die aus mehreren Bambusteilen 3 gebildet sind. Die Bambuselemente 2 umfassen dabei jeweils mindestens zwei Bambusteile 3. Die Bambusteile 3 sind ferner in einer Ebene nebeneinander angeordnet und sind dabei kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden. Zwischen den Bambuselementen 2 sind dabei Decklagen 6 angeordnet. Die Decklage 6 ist dabei auf mindestens einem Bambuselement 2 angeordnet. Vorteilhafterweise ist es denkbar, dass die Decklage 6 zumindest teilweise aus Karton, Papier, Bambus, Holz und/oder Kunststoff besteht. Ferner ist es möglich, dass neben der Decklage eine Zwischenlage eingefügt wird, die insbesondere zwischen zwei Bambuselementen angeordnet ist. Die Zwischenlage dient ferner ebenfalls der Stabilität. Die Decklagen 6 können auf die Bambuselemente 2 aufgebracht werden, insbesondere indem diese aufgesprüht oder mit den Bambuselementen

2 verklebt werden. Zudem kann eine Decklage 6 ebenfalls zur Schallisolierung dienen oder auch einen optisch gefälligen Eindruck erzeugen. Ferner ist es denkbar, dass die oberste Lage aus Bambuselementen 2 besteht um einen besonders natürlichen optischen Eindruck zu vermitteln.

Fig. 4a zeigt den Bambus 4 bzw. Bambushalm 4, der zu den Süßgräsern gehört, als Rohstoff. Die Bambushalme 4 sind dabei weitestgehend hohl ausgebildet. In Fig. 4a ist ein Bambushalm 4 gezeigt, der bereits Schnittkanten 2.5 aufweist, an welchen der Bambushalm 4 in Bambusteile 3 (mit Hilfe eines Schneidmessers) zerteilt wird. Dieses Zerteilen erfolgt vorteilhafterweise als Schneiden bzw. als Spleißen. Fig. 4b zeigt dabei ein Bambusteil 3, welches bereits aus dem Bambushalm 4 herausgeteilt worden ist. Die äußere Oberfläche des Bambushalm 4 ist mit einer natürlichen Silikonhaut versehen, die vorzugsweise bei der Herstellung der Bambusteile 3 erhalten bleibt und somit nicht aufwendig entfernt wird.

Fig. 5 zeigt die Anordnung mehrerer Bambusteile 3 nebeneinander, die zu einem Bambuselement 2 angeordnet werden. Dabei werden die in Fig. 4a und 4b ersichtlich gebildeten Schnittkanten 2.5 zu einer Begradigungskante 8 begradigt. Eine Begradigung erfolgt dabei vorteilhafterweise durch ein Hobeln. Dadurch weisen die Begradigungskanten 8 eine ebene Ober- bzw. Unterseite 2.1 , 2.2 auf, sodass diese einfacher verbaut werden können bzw. ebenfalls die Decklage 6 einfacher auf die Bambuselemente aufgetragen werden kann.

Fig. 6 zeigt eine Bambuseinheit 1 , mit einem Bambuselement 2 aus mehreren Bambusteilen

3 gebildet, wobei ein Verstärkungselement 7 in die Bambusteile eingesteckt ist. Das Verstärkungselement 7 kann ganzflächig in der Bambuseinheit 2 verteilt sein oder nur teilflächig. Bevorzugt ist das Verstärkungselement 7 lediglich im Stirnbereich des Bambuselementes 2 angeordnet. Vorteilhafterweise wird durch Fräsen eine Ausnehmung in den Stirnseiten des Bambuselementes 2 gebildet. Ein Verstärkungselement 7 kann daraufhin in diese Ausnehmungen eingebracht werden. Bevorzugt kann das

Verstärkungselement 7 stoffschlüssig, insbesondere durch ein Klebemittel in die Ausnehmung des Bambuselementes 2 eingebracht werden. Bevorzugt kann das Verstärkungselement 7 dabei rechtwinklig zur Faser im Stirn- oder Kopfholz des Bambuselementes 2 eingearbeitet sein.

Die voranstehenden Erläuterungen der Ausführungsformen beschreiben die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

B ez u q s ze i c h e n l i s te

1 Bambuseinheit

2 Bambuselement

2.1 Oberseite des Bambuselementes 2

2.2 Unterseite des Bambuselementes 2

2.3 Innenradius

2.4 Außenradius

2.5 Schnittkanten

3 Bambusteil

4 Bambus / Bambushalm

5 Verbindungsmittel

5.1 Dübel

6 Decklage

7 Verstärkungselement

8 Begradigungskante

10 Bambusbaugruppe

100 Verfahren

101 Zerteilen

102 Anpassen

103 Herstellen