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Patent Searching and Data


Title:
BASE MATERIAL FOR PRODUCING FOOD AND FODDER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/063034
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a material consisting of a powder selected from a thickening means and lecithin powder, and a syrup. Said material is especially suitable for producing food and fodder. The invention also relates to a method for producing said material, to the use of said material, and to products consisting of the same.

Inventors:
THELEN ALOIS (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/068857
Publication Date:
June 07, 2007
Filing Date:
November 23, 2006
Export Citation:
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Assignee:
MABEA INTERNAT TRANSP EXPRESSS (DE)
THELEN ALOIS (DE)
International Classes:
A21D13/00; A23L1/09; A23L23/00; A23L23/10; A23L27/00; A23L27/30; A23L27/50; A23L29/20; A23L33/00; A61K9/00
Domestic Patent References:
WO2004049822A12004-06-17
WO1993006752A11993-04-15
Foreign References:
US5711975A1
US3718484A1
EP0266885A11988-05-11
US20020090446A12002-07-11
US4465702A1
US5376399A1
EP0609983A21994-08-10
US4575461A1
DE4004733A11991-08-22
Other References:
VESTERINEN E ET AL: "Structural properties in relation to oral enzymatic digestability of starch gels based on pure starch components and high amylose content" FOOD HYDROCOLLOIDS, Bd. 16, 2002, Seiten 161-167, XP002425347
Attorney, Agent or Firm:
HELBING, Jörg (Köln, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Basismaterial insbesondere zur Herstellung von Lebensmitteln, welches im wesentlichen

(i) aus einem Pulver, ausgewählt aus einem Verdickungsmittel, Lecithinpulver, einer Mischung mehrerer Verdickungsmittel miteinander, und einer Mischung eines oder mehrerer Verdickungsmittel mit Lecithin (im folgenden „Pulver") und (ii) aus einem Sirup oder einer Mischung von mehreren Sirups besteht.

2. Basismaterial nach Anspruch 1, worin das Pulver ein Stärkemehl, bevorzugt Maisstärke, Weizenstärke, Reisstärke, Sojastärke oder Kartoffelstärke ist.

3. Basismaterial nach Anspruch 1 oder 2, worin

(i) der Sirup ein Hexosesirup, bevorzugt Glukosesirup, Fruktosesirup oder eine Mischung dieser beiden Sirups ist, besonders bevorzugt Glukosesirup; und/oder (ii) der Sirup ein Zuckeraustauschstoff-haltiger Sirup ist, bevorzugt Isomalt-Sirup oder Maltitolsirup.

4. Basismaterial nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, worin das Gewichtsverhältnis zwischen dem Pulver und dem Sirup von 1 :0,2 bis 1 : 2, bevorzugt von 1 :0,4 bis 1 : 2, besonders bevorzugt von 1 :0,6 bis 1 : 1,5 beträgt.

5. Basismaterial nach einem oder mehren der Ansprüche 1 bis 4, das neben Sirup und Pulver 0 bis 1,0 Gew.-% einer funktionellen Komponente, insbesondere ausgewählt aus Aromen, einschließlich Geschmacks- und Geruchsstoffen, und Farbstoffen enthält.

6. Basismaterial nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, welches (i) wasserlöslich, geruchsfrei und/oder geschmacksneutral ist;

(ii) flüssig, pastös, verformbar oder fest ist;

(iii) lange haltbar und/oder zur Lagerung bei Raumtemperatur geeignet ist;

(iv) von -50° bis 300 0 C temperaturbeständig ist; und/oder

(v) zum Verzehr geeignet ist.

7. Verwendung des Basismaterials nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 zur Herstellung von Nahrungsmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, Futtermitteln, Futterergänzungsmitteln, Pharmazeutika, Tierarzneimitteln oder Kosmetika, oder von deren Vorprodukten.

8. Verwendung nach Anspruch 7, wobei das Basismaterial zur Herstellung von Nahrungsmitteln oder Nahrungsmittelvorprodukten, besonders bevorzugt von Süßwaren, Suppen und Backwaren eingesetzt wird.

9. Verwendung nach Anspruch 7 oder 8, wobei das Basismaterial mit Flüssigkeiten, Geruchsstoffen, Farbstoffen, Nahrungsmitteln, Nahrungsmittelbestandteilen, Futtermitteln, Futtermittelbestandteilen, Nährstoffen, Heilmitteln, Arzneimittelbestandteilen, pharmazeutischen und/oder kosmetischen Wirkstoffen vermengt wird.

10. Verfahren zur Herstellung des Basismaterials nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, umfassend die Schritte

(i) Zusammengeben des Pulvers und des Sirups; und

(ii) Vermengen des Gemisches bis eine homogene Masse entsteht.

11. Nahrungsmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Nahrungsmittel-Vorprodukt, Futtermittel, Futterergänzungsmittel, Futtermittel-Vorprodukt, Pharmazeutikum, Tierarzneimittel oder Kosmetikum, welches zu mindestens 50 Gew.-%, bevorzugt zu mindestens 80 Gew.-% aus dem Basismaterial gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 besteht.

12. Nahrungsmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Nahrungsmittel-Vorprodukt, Futtermittel, Futterergänzungsmittel, Futtermittel-Vorprodukt, Pharmazeutikum, Tierarzneimittel oder Kosmetikum gemäß Anspruch 11, worin das Basismaterial aus Glukosesirup und Stärkemehl, bevorzugt Maisstärkemehl, besteht.

13. Diätetisches Nahrungsmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Nahrungsmittel- Vorprodukt, Futtermittel, Futterergänzungsmittel, oder Futtermittel-Vorprodukt gemäß Anspruch 11, worin das Basismaterial aus einem Zuckeraustauschstoff- haltigen Sirup und Stärkemehl, bevorzugt Maisstärkemehl, besteht.

14. Nahrungsmittel oder Nahrungsmittel-Vorprodukt gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 13, das

(i) eine Marzipanersatzmasse;

(ii) ein Suppenkonzentrat;

(iii) eine Süßware, bevorzugt eine Karamelle oder ein Bonbon;

(iv) eine Süßwaren-Grundmasse;

(v) eine Backware oder eine Backwaren-Grundmasse; oder

(vi) eine Glasur ist.

15. Nahrungsmittel gemäß Anspruch 14, welches eine Backware ist, in welcher mindestens 60 Gew.-% des üblicherweise zur Herstellung einer solchen Backware verwendeten Mehls durch Stärkemehl ersetzt wurden.

16. Nahrungsmittel-Vorprodukt gemäß Anspruch 14, welches eine Backwaren- Grundmasse ist, wobei in dieser Grundmasse der Sirup ausschließlich Glukosesirup und das Pulver zu mindestens 50 Gew.-% Stärkemehl ist, und wobei bevorzugt neben Glukosesirup und Stärkemehl in dieser Backwaren-Grundmasse noch Lecithinpulver und/oder weitere Verdickungsmittel in einem Anteil von unter 10 Gew.-% der Pulver-Komponente enthalten sind.

17. Diätetisches Nahrungsmittel-Vorprodukt gemäß Anspruch 14, welches eine Backwaren-Grundmasse ist, wobei in dieser Grundmasse der Sirup ausschließlich ein Zuckeraustausch-Sirup oder eine Mischung verschiedener Zuckeraustausch- Sirups und das Pulver zu mindestens 50 Gew.-% Stärkemehl ist, und wobei bevorzugt neben dem Sirup und Stärkemehl in dieser Backwaren-Grundmasse noch Lecithinpulver und/oder weitere Verdickungsmittel in einem Anteil von unter 10 Gew.-% der Pulver-Komponente enthalten sind.

Description:

Basismaterial für die Herstellung von Lebens- und Futtermitteln

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Material, welches aus einem Pulver, ausgewählt aus einem Verdickungsmittel und Lecithinpulver („Pulver") und aus einem Sirup besteht. Es ist insbesondere für die Herstellung von Lebensmitteln und Futtermitteln geeignet. Gegenstand ist ferner ein Verfahren zur Herstellung dieses Materials, die Verwendung des Materials, und Produkte aus diesem Material.

Hintergrund

Bei der Herstellung von Lebensmitteln wird häufig mit Basismaterialien gearbeitet, welche einen erheblichen Anteil am fertigen Lebensmittel ausmachen können. Solche Basismaterialien sind häufig vorkonfektionierte Mischungen (wie z.B. Backmischungen, aber auch Marzipanrohmasse, Aromamischungen etc.), welche für das einzelne fertige Lebensmittel angepasst ausgewählt und entsprechend ihrer jeweiligen Eigenschaften gelagert werden müssen.

Bekannte vorkonfektionierte Mischungen als Basismaterialien für Lebensmittel haben oft folgende Nachteile: Zum einen sind sie - insbesondere nach dem öffnen der Verpackung - nur begrenzt haltbar. Dies wirkt sich vor allem bei Restbeständen aus, welche nicht nur verderblich sind, sondern auch Ungeziefer anziehen. Auf oder in der Mischung können sich überdies nach dem öffnen Bakterien und andere Mikroorganismen wie z.B. Salmonellen ansiedeln und vermehren. Gesundheitsgefahren sind die Folge.

Des weiteren sind derartigen Mischungen oft empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und nicht selten umständlich zu handhaben. Die umständliche Handhabung ergibt sich daraus, dass solche Mischungen entweder klebrig sind oder in Pulverform zu Staub- und/oder Klumpenbildung neigen. Folge ist eine Erschwernis der richtigen Dosierung und Weiterverarbeitung.

Drei Bestandteile, die heute in den meisten Lebensmitteln zu finden sind, sind Stärkemehl oder andere Verdickungsmittel, Lecithin und Zucker (bzw. Zuckeraustauschstoffe). Alle diese Bestandteile sind in ihrer Reinform pulverförmig. Will man also diese Bestandteile als Teil einer vorkonfektionierten Mischung

anbieten, so sieht man sich mit all jenen Schwierigkeiten konfrontiert, die Pulver- Pulver-Mischungen zu eigen sind. Unter anderem trennen sich die Einzelbestandteile solcher Mischungen infolge der Schwerkraft, so dass sich innerhalb einer Packung unterschiedliche Mischungsverhältnisse ausbilden können (anschaulich : eine Mischung aus Mehl und Zucker). Dies macht eine immer gleiche Dosierung bei der Weiterverarbeitung fast unmöglich. Ausserdem stauben Pulver bei der Abfüllung und beim Abwiegen.

Will man andererseits die genannten drei Bestandteile in vorkonfektionierten Mischungen verwenden, welche auch flüssige oder pastöse Komponenten enthalten, muss man auch in solchen Mischungen die Wirkungen der Schwerkraft fürchten : die Zutaten können sich bei Lagerung absetzen und so voneinander trennen oder Gradienten ausbilden. Zusätzlich sind in derartigen Mischungen physikalischchemische Effekte möglich, z.B. das Abscheiden von ölen und Fetten und das Auskristallisieren von Zucker oder Zuckeraustauschstoffen wie Isomalt. Schließlich sind solche Mischungen oft klebrig und/oder klumpig und daher schlecht dosierbar. Ausserdem besitzen derartige Mischungen, sofern sie Kristallzucker enthalten, eine sehr begrenzte Haltbarkeit.

Gerade die Verwendung von Stärkemehl bzw. die Erhöhung des bislang erreichbaren Anteils von Stärkemehl ist in vielen Nahrungsmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln erwünscht. Unter anderem ist Stärke ein wichtiger Energielieferant, der darüberhinaus leichter bekömmlich ist als lediglich stärkehaltige Nahrungsmittelbestandteile wie z.B. Getreidemehl. Darüberhinaus besitzt Stärke nicht das allergene Potential von Getreidemehl.

Insbesondere in Backwaren, vor allem in Gebacken mit lockerem Teig wie Rührkuchen, ist ein hoher Stärkeanteil wünschenswert. Denn Stärkemehle binden beim Backvorgang durch ihre gute Verkleisterungsfähigkeit den hohen Feuchtigkeitsgehalt in Teigen. Bei der Verwendung von herkömmlichem Mehl muss zu den gewünschten Stärkeeigenschaften zugleich die Wirkung des im Mehl enthaltenen Klebers in Kauf genommen werden. Dadurch macht Mehl einen Teig schnell sehr zäh. Diese Zähigkeit ist durch Einschlagen von Luft kaum zu überwinden. Daher wird bei Teigen für lockere Gebäcke ein Teil des Mehls traditionell durch reines Stärkemehl ersetzt. Stärkemehl macht die Krume der

Backwaren feinporig, zart und mürbe, im übermaß jedoch trocken (Büskens, H., Backschule, ISBN 37736 2252 X, 3. Aufl., 1972, S. 173). Letzteres ist der Grund, warum Bäcker bis heute darauf verzichten, das gesamte Mehl in Backwaren durch Stärkemehl zu ersetzen.

Stärkehaltige Zuckermassen werden zwar in DE-A-4004733 hergestellt, jedoch nur bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur. Dies erfordert hohen maschinellen Aufwand und Systeme zur Kontrolle von Druck und Temperatur, ist also mit erheblichen Nachteilen behaftet.

Auch andere Verdickungsmittel neben Stärke, z.B. Guarkernmehl, kommen bislang nur beschränkt in Nahrungsmitteln zum Einsatz, obwohl sie zahlreiche Vorteile besitzen. So fördert Guarkernmehl die Viskosität und Weichheit von Teigen und Gebacken und macht damit den Einsatz von künstlichen Zusätzen wie Sorbit überflüssig.

Auch bei der Herstellung von Futtermitteln wird häufig mit Basismaterialien gearbeitet. Diese Basismaterialien gleichen den Basismaterialien für die Lebensmittelherstellung und müssen denselben Anforderungen wie oben geschildert genügen. Stärkemehl oder andere Verdickungsmittel, Lecithin und Zucker (bzw. Zuckeraustauschstoffe) stellen auch bei der Futtermittelherstellung unentbehrliche Bestandteile gerade vieler Kraftfutter, Konzentratfutter und stärkereicher Futtermittel dar. Darüberhinaus wird insbesondere in der Kleintierhaltung der Bedarf an diätetischen Futtermitteln mit Zuckeraustauschstoffen immer größer.

Es ist also die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Basismaterial zur Verfügung zu stellen, welches die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik überwindet. Insbesondere soll es in diesem Basismaterial nicht zu einer Trennung der Einzelbestandteile kommen, es soll leicht dosierbar und verarbeitbar sein, und es soll mit dem meisten gebräuchlichen Lebensmitteln bzw. Lebensmittelbestandteilen verbindbar bzw. eine Basis für Lebensmittel sein. Letzteres gilt ebenso für Futter- anstelle von Lebensmitteln.

Kurzbeschreibung der Erfindung

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Basismaterial, welches aus zwei Hauptbestandteilen besteht, nämlich einem Pulver ausgewählt aus Verdickungsmitteln (insbesondere Stärkemehl) und Lecithinpulver, und einem Sirup, vorzugsweise Glukose- oder Fruktosesirup. Dieses Basismaterial ist leicht herzustellen, einfach in der Handhabung, lange haltbar und vielseitig verwendbar.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit

(1) ein Basismaterial insbesondere zur Herstellung von Lebensmitteln, welches im wesentlichen (i) aus einem Pulver, ausgewählt aus einem Verdickungsmittel, Lecithinpulver, einer Mischung mehrerer Verdickungsmittel, und einer Mischung eines oder mehrere Verdickungsmittel mit Lecithin (im folgenden „Pulver") und (ii) aus einem Sirup oder einer Mischung aus verschiedenen Sirups besteht;

(2) die Verwendung des Basismaterials wie unter (1) definiert zur Herstellung von Nahrungsmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, Nahrungsmittel-Vorprodukten, Futtermitteln, Futterergänzungsmitteln, Futtermittel-Vorprodukten, Pharmazeutika, Tierarzneimitteln oder Kosmetika, bevorzugt zur Herstellung von Futtermitteln, Futtermittelvorprodukten, Nahrungsmitteln oder Nahrungsmittelvorprodukten, besonders bevorzugt zur Herstellung von Nahrungsmitteln oder Nahrungsmittelvorprodukten;

(3) ein Verfahren zur Herstellung des Basismaterials wie unter (1) definiert, umfassend die Schritte

(i) Zusammengeben des Pulvers und des Sirups; und

(ii) Vermengen, vorzugsweise Verkneten, des Gemisches, bevorzugt bei

Raumtemperatur, bis eine homogene Masse entsteht; und

(4) ein Produkt, welches zu mindestens 50 Gew.-% aus dem Basismaterial gemäß (1) besteht.

Definitionen

Die Begriffe "Lebensmittel" und "Nahrungsmittel" werden im Kontext der vorliegenden Erfindung synonym verwendet. Sie bezeichnen die Nahrung des Menschen. Lebensmittel sind alle Stoffe oder Erzeugnisse, die dazu bestimmt sind oder von denen nach vernünftigem Ermessen erwartet werden kann, dass sie in

verarbeitetem, teilweise verarbeitetem oder unverarbeitetem Zustand von Menschen aufgenommen werden. Zu Lebensmitteln zählen auch Getränke und Süßwaren.

"Futtermittel" sind alle Arten von Nahrung für Tiere, die von Menschen gehalten werden (also Nutz- und Heimtiere). Der Begriff "Futtermittel" schließt im Kontext der vorliegenden Erfindung verschiedene Futterarten ein, so das Futter für landwirtschaftliche Nutztiere, Heimtiernahrung und spezielles Futter für Sportpferde.

„Verdickungsmittel" werden üblicherweise Emulsionen, Suspensionen und wässrigen Lösungen zugesetzt, um ihnen mehr Viskosität zu verleihen oder sie zu verfestigen. Sie bauen ein Netzwerk auf, das Flüssigkeit bindet. Viele Verdickungsmittel sind lineare oder verzweigte Makromoleküle, z. B. Polysaccharide oder Proteine, die durch intermolekulare Wechselwirkungen, wie Wasserstoffbrücken oder Ionenbeziehungen in der Matrix fixiert werden. Verdickungsmittel finden Verwendung u. a. in Lebensmitteln und Kosmetika. In der Lebensmittelherstellung kommen folgende Verdickungsmittel häufig zum Einsatz: Stärkemehl, Gelatine, Alginat, Agar (E 406), Carragen (E 407), Johannisbrotkernmehl (E 410), Guarkernmehl (E 412), Traganth (E 413), Xanthan (E 415), Karaya (E 416), Tarakernmehl (E 417), Gellan (E 418), Pektin (E 440), Zellulose (E 460) und Zelluloseether. Verdickungsmittel werden in der Pharmazie und Kosmetik außer für Gele und Lotionen auch als Bestandteil von Tabletten verwendet, die dadurch im Magen oder Darm aufquellen und so den Wirkstoff besser freisetzen können. Im Kontext der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Begriff „Verdickungsmittel" auf alle pulverförmigen bekannten Verdickungsmittel, bevorzugt auf Stärkemehl.

„Stärkemehl" (synonym : Speisestärke) ist ein feines weißes Pulver (Puder), das üblicherweise zum Andicken von Speisen verwendet wird. Es wird beim Kochen glasig und transparent und ist geschmacksneutral. Stärke kann unter Hitzeeinwirkung ein Vielfaches ihres Eigengewichtes an Wasser physikalisch binden, aufquellen und verkleistern. Beim Erhitzen mit Wasser quillt die Stärke bei 47-57 0 C, die Schichten platzen, und bei 55-87 0 C (Kartoffelstärke bei 62,5 0 C, Weizenstärke bei 67,5 0 C) entsteht Stärkekleister, welcher je nach der Stärkesorte verschiedenes Steifungsvermögen besitzt. Verkleisterte Stärke und geronnenes

Klebereiweiß bilden die Basisstruktur von Gebacken jeder Art. Speisestärke quillt weniger beim Erhitzen, sondern vorwiegend beim Abkühlen. Die wichtigsten Stärkelieferanten für Verdickungsmittel sind Getreide, vor allem Weizen, Reis, Mais, Kartoffeln, Tapioka, Sago, Arrowroot, und Soja. Maisstärke, die meist verwendete Stärke, wird vor allem für süße Saucen, Puddings und asiatische Gerichte verwendet. Kartoffelstärke ist vielseitig verwendbar und bindet Flüssigkeiten bereits weit unter dem Siedepunkt. Tapioka, die Stärke der Wurzeln des Maniokstrauches, und Sago, ein Extrakt aus dem Mark der indischen Sagopalme, werden ebenfalls zum Andicken von Saucen, Fruchtsuppen, Pudding und Grütze verwendet. Arrowroot findet seinen Einsatz in Fruchtgelees, Saucen und Desserts. Speisestärke wird üblicherweise wie Mehl immer in kalter Flüssigkeit angerührt, unter ständigem Rühren in die kochende Speise gegeben und dabei etwa 2 Minuten gekocht, bevor sie von der Kochstelle genommen wird.

"Zuckeraustauschstoffe" sind süßschmeckende Kohlenhydrate, die keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben. Sie haben einen Energiegehalt von maximal 2,4 kcal/g (entspricht dem EU-Grenzwert). Daher werden sie in diätetischen Lebensmitteln verwendet und finden auch in Zahnpasta, Zahnpflegekaugummis etc. Einsatz, da sie nicht kariogen wirken. Ihre Süßkraft ist der Süßkraft von Saccharose ähnlich. Sie werden meist aus Früchten oder Gemüse gewonnen. Zuckeraustauschstoffe sind verschiedene Zuckeralkohole (Sorbit, Mannit, Isomalt, Maltit, Maltitol-Sirup, Lactit, Xylit) sowie Fruktose. Im Kontext der vorliegenden Erfindung sind Isomalt, Maltit (E 965), Maltitol-Sirup und Fruktose die bevorzugten Zuckeraustauschstoffe, besonders bevorzugt sind Maltit und die aus Maltit herstellbaren Zuckeraustauschstoffe, insbesondere Maltitol-Sirup und Isomalt.

„Sirup" ist eine dickflüssige, konzentrierte Lösung eines Zuckers oder Zuckeraustauschstoffs, die durch Kochen oder andere Techniken, insbesondere durch enzymatische Spaltungsprozesse, aus zuckerhaltigen Flüssigkeiten wie Zuckerwasser, Zuckeraustauschstoff-haltigen Flüssigkeiten, Zuckerrübensaft, Fruchtsäften oder Pflanzenextrakten gewonnen wird. Durch seinen hohen Zuckergehalt ist er auch ohne Kühlung lange haltbar. Sirup im Sinne der vorliegenden Erfindung sind unter anderem Glucosesirup, Fructosesirup, und Maltitolsirup (auch als Maltitsirup bezeichnet). Sirup im Sinne der vorliegenden

Anmeldung sind ausdrücklich nicht sirupähnliche Substanzen wie z. B. Ahornsirup und Honig.

Die Begriffe "Zuckeraustauschstoff-haltiger Sirup" und "Zuckeraustauschstoff-Sirup" werden im folgenden synonym verwendet. Sie bezeichnen einen Sirup, der entweder selbst ein Zuckeraustauschstoff ist (wie Maltitolsirup) und/oder einen Zuckeraustauschstoff enthält (wie Isomalt-Sirup oder Maltitolsirup).

Ein „Hexosesirup" ist im Kontext der vorliegenden Erfindung ein Sirup, welcher als Hauptbestandteil Hexose-Zucker (Einfach- oder Mehrfachzucker) enthält. Bevorzugt handelt es sich dabei um Glukosesirup oder Fruktosesirup, oder um eine Mischung aus diesen beiden Sirups. Ganz besonders bevorzugt ist Glukosesirup. Soll das erfindungsgemäße Basismaterial für eine diätetisches Lebensmittel oder Futtermittel geeignet sein, so handelt es sich bei dem Sirup bevorzugt um Maltitolsirup oder um Isomalt-Sirup.

„Glukosesirup" ist eine aus Stärke durch enzymatische Aufspaltung gewonnene eingedickte Lösung, die ein Gemisch verschiedener Einfach- und Mehrfachzucker enthält. Einer der Hauptbestandteile ist Glukose (Traubenzucker). Glukosesirup enthält neben Glukose als Einfachzucker nicht selten auch hohe Anteile an Maltose, Maltotriose und Oligosacchariden (z.B. Grafschafter Glukosesirup 43° oder 45°). Glukosesirup wird vorwiegend in der industriellen Lebensmittelproduktion zum Süßen von Speisen und Getränken verwendet. Dadurch ist dieser Sirup eines der wichtigsten Produkte der Stärkeindustrie. Durch die enzymatische Aufspaltung der Stärke können süße Zucker nicht nur aus Zuckerrohr und Zuckerrüben, sondern auch aus ökonomischeren Pflanzen wie Mais, Kartoffeln und Weizen gewonnen werden, was heute großtechnisch im Prozess der Stärkeverzuckerung geschieht. Viele Lebensmittel wie z.B. Bonbons sind ohne einen Zusatz von Glukosesirup nicht herstellbar. Denn Glukosesirup verhindert das Auskristallisieren von Rübenzucker (Saccharose) bei der Herstellung von Hartkaramellen, verlängert die Frischhaltung von Weichkaramellen, Fondant, Gummi- und Schaumzuckerwaren, ist eine Zutat von alkoholfreien Erfrischungsgetränken, Likören, Speiseeis, Marmeladen, Fruchtgelees, wird als Süß- und Bräunungsmittel für Backwaren eingesetzt und ist in Müsli, Salatsoßen und Fruchtpulvern enthalten. Glukosesirup schmeckt neutral bis süß und ist in Wasser leicht löslich.

„Fruktosesirup" ist ein klarer, heller Sirup, der unangenehm intensiv süß schmeckt und dessen Zuckeranteil (i.d.R. 70 Gew.-%) zu mindestens 90 %, meist zu mindestens 95 % aus Fruktose besteht (Rest: in der Regel Glukose).

"Maltitolsirup" (E 965 (ii)) besteht aus Maltitol, Sorbitol und gehärtetem Glukosesirup. Isomalt-Sirup besteht aus Isomalt (E 953) und Wasser und wird üblicherweise durch Aufkochen des Isomalt in Wasser hergestellt. Beide Siruparten sind Zuckeraustauschstoffe (Lebensmittelsüßstoffe) und werden zur Herstellung diätetischer Lebensmittel oder Futtermittel verwendet. Maltitolsirup dient insbesondere als Lebensmittelzusatzstoff für Säfte, Marzipan und Kaugummi. Isomalt findet bevorzugt Einsatz in Desserts, Eis und Süßwaren.

Lecithin (chemische Bezeichnung : Phosphatidylcholin) ist in seiner Handelsform üblicherweise ein Pulver. Es wird in der Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie als Emulgator zur Stabilisierung von Fett-in-Wasser-Gemischen verwendet.

„Homogene Masse" bedeutet im Kontext der vorliegenden Anmeldung, dass alle Bestandteile eines Gemisches gleichmäßig in diesem Gemisch verteilt sind. Eine homogene Masse in diesem Sinne kann also auch heterogene Bestandteile haben, also z.B. eine Suspension oder eine Mischung aus Sirup und Partikeln verschiedener Größe sein.

Ein „herkömmliches Mehl" (im folgenden auch als „Mehl" bezeichnet) ist kein Stärkemehl (Puder), sondern ein klassisches Getreidemehl wie Weizen- oder Roggenmehl. Mehl entsteht durch Mahlen von Getreidekörnern. Es besteht aus Stärke, Protein (bei Weizenmehl : Kleber bzw. Gluten), Cellulose (Ballaststoffen) und Wasser.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung

Das Basismaterial gemäß der vorliegenden Erfindung besteht "im wesentlichen" aus dem Pulver (i) und dem Sirup (ii) wie oben in Ausführungsform (1) definiert. "Im wesentlichen" bedeutet, dass das Basismaterial neben diesen beiden Komponenten keine nennenswerten Anteile an weiteren Bestandteilen enthält. Der Anteil weiterer Bestandteilen beträgt maximal 1 %, bevorzugt maximal 0,5 %. Weitere Bestandteile können alle für Lebensmittel bzw. Futtermittel verwendeten Stoffe

sein. Fette, öl, oder andere lipidhaltige Komponenten sollten jedoch möglichst nicht zu diesen weiteren Bestandteilen zählen. Vielmehr sind die weiteren Bestandteile bevorzugt funktionellen Komponenten, die dem Material ein spezielles Aussehen, einen speziellen Geruch und/oder einen speziellen Geschmack verleihen, es handelt sich also bevorzugt um Aromen, einschließlich Geruchs- und Geschmacksstoffen, und/oder Farbstoffe.

Das Basismaterial gemäß Ausführungsform (1) besteht am allerbevorzugtesten ausschließlich aus dem Pulver (Verdickungsmittel und/oder Lecithinpulver) und dem Sirup, enthält also gar keine weiteren Bestandteile.

Sowohl das verwendete Pulver als auch der verwendete Sirup kann eine Mischung aus mehreren Pulver- und Siruparten sein. Allerdings ist der Einsatz von nur einer Pulverart (z.B. nur Stärkemehl, und hier bevorzugt nur eine Stärkeart, insbesondere Maisstärke) und nur einer Sirupart (bevorzugt nur Glukosesirup) im erfindungsgemäßen Basismaterial bevorzugt.

Das Gewichtsverhältnis Pulver zu Sirup im Gemisch der Ausführungsform (1) beträgt bevorzugt von 1 : 0,2 bis 1 : 2, besonders bevorzugt von 1 : 0,4 bis 1 : 2, ganz besonders bevorzugt von 1 : 0,6 bis 1 : 1,5. Bezogen auf 100 g Pulver bedeutet dies einen Anteil von bevorzugt von 20 g bis 200 g Sirup, besonders bevorzugt von 40 g bis 200 g Sirup, ganz besonders bevorzugt von 60 g bis 150 g Sirup. Insbesondere die Mischung 100 g Pulver plus 80 g Sirup ist als Grundmasse für weitere Verwendungen bestens geeignet und daher am meisten bevorzugt.

In einem bevorzugten Aspekt der Ausführungsform (1) ist das Pulver ein Stärkemehl, bevorzugt Maisstärke, Kartoffelstärke, Weizenstärke, Reisstärke, oder Sojastärke. In diesem bevorzugten Aspekt ist zudem der Sirup bevorzugt Glukosesirup. Die letztgenannte Kombination (Glukosesirup plus Stärkemehl) hat den Vorteil, dass sie sofort verzehrfertig ist und im Kaltzustand konsumiert werden kann.

Ist das Pulver Lecithin, so ist der Sirup bevorzugt Glukose- und/oder Fruktosesirup.

Ist das Pulver weder Stärkemehl noch Lecithin, sondern ein anderes der oben genannte Verdickungsmittel, so ist ein einem weiteren bevorzugten Aspekt der Ausführungsform (1) die Kombination dieses Pulvers mit Glukose- und/oder Fruktosesirup oder einem anderen Sirup wie oben definiert bevorzugt.

Ist das Pulver ein Gemisch mehrerer Verdickungsmittel oder ein Gemisch eines oder mehrerer Verdickungsmittel mit Lecithinpulver, so ist bevorzugt, dass Stärkemehl der Hauptbestandteil des Gemisches ist (sein Anteil also über 50 Gew.-%, bevorzugt über 80 Gew.-%, besonders bevorzugt über 95 Gew.-% des Gemisches ausmacht). Derartige Gemische sind insbesondere zur Herstellung von Backwaren, vor allem süßer Backwaren wie Kuchen geeignet (vgl. Bsp. 6).

In einem weiteren bevorzugten Aspekt der Ausführungsform (1) ist der Sirup ein Hexosesirup, bevorzugt Glukose- oder Fruktosesirup oder eine Mischung dieser beiden Siruparten, besonders bevorzugt Glukosesirup. Letzterer ist in der Lage, alle genannten Stärkemehle einschließlich Sojamehl, Verdickungsmittel und Lecithin zu binden.

Ist der Sirup Fruktosesirup, so ist das Pulver bevorzugt nicht Stärkemehl, sondern eines der anderen oben genannten Verdickungsmittel oder Lecithin.

Von allen zuckerhaltigen Siruparten ist Glukosesirup für die vorliegende Erfindung am meisten bevorzugt.

In wieder einem weiteren bevorzugten Aspekt der Ausführungsform (1) ist der Sirup ein Zuckeraustauschstoff-Sirup. Denn dadurch wird das Basismaterial diätetisch. Ist der Sirup ein Zuckeraustauschstoff-Sirup, so ist Isomalt-Sirup und Maltitolsirup am meisten bevorzugt. Das Pulver ist dann bevorzugt Stärkemehl.

Die Verwendung eines Zuckeraustauschstoff-Sirups im erfindungsgemäßen Basismaterial bietet sich besonders immer dann an, wenn das Basismaterial für diätetische Produkte, insbesondere für diätetische Lebensmittel oder Futtermittel verwendet werden soll.

Ganz besonders bevorzugt sind die folgenden Aspekte der Ausführungsform (1) : Stärkemehl mit Glukosesirup, Lecithinpulver mit Glukosesirup, eine Mischung aus Stärkemehl, Lecithin und einem oder mehreren weiteren Verdickungsmitteln mit Glukosesirup und Guarkernmehl mit Fruktosesirup. Am meisten bevorzugt ist Stärkemehl mit Glukosesirup.

Im Sirup für Ausführungsform (1) beträgt der Trockensubstanz-Anteil bevorzugt von 65 bis 85 %, besonders bevorzugt von 70 bis 80 %. Diese Trockensubstanz setzt sich im wesentlichen aus Zuckern bzw. Zuckeraustauschstoffen zusammen. So

enthält Glukosesirup in der Regel von 79 bis 82 % Trockensubstanz, die wiederum aus 15 bis 19 % Glukose, 11,5 bis 15,5 % Maltose, 11 bis 14 % Triosen und 51 bis 62,5 % Oligo-/Polysacchariden besteht. In Maltitolsirup sind in der Regel mindestes 50 %, bevorzugt mindestens 70 % der Trockensubstanz Maltitol. Für das Basismaterial werden ganz besonders bevorzugt kommerziell erhältliche Sirupe verwendet (vgl. Beispiele).

Das Material gemäß Ausführungsform (1) ist eine homogene Masse. Es kann jede Konsistenz von völlig fest über verformbar, teigig oder pastös bis hin zu flüssig besitzen. Der Härtegrad ist einstellbar, und zwar durch das gewählte Verhältnis zwischen Pulver und Sirup (vgl. Bsp. 1 und 2). In einem bevorzugten Aspekt ist das Material fest, aber formbar, hat also in etwa die Konsistenz von Knete oder Rohmarzipan. In einem weiteren bevorzugten Aspekt ist das Material fließfähig, bevorzugt von sirupartiger bis zähflüssiger Konsistenz. Auch feste, harte Zusammensetzungen, körnige Pulver (vgl. Bsp. 8) oder Granulate (vgl. Bsp. 2) aus dem erfindungsgemäßen Basismaterial sind Gegenstand der vorliegenden Anmeldung.

Ist das Material gemäß Ausführungsform (1) fest, aber formbar, so kann es durch mechanische Verformung (sei sie maschinell oder manuell) in beliebige dreidimensionale Formen gebracht werden. Solche Formen sind u.a. Flocken, Pellets, Granulat, Tabs, Streusel, Pulver, Blöcke, Platten, Blätter und Bögen. Die Herstellung dieser Formen erfolgt mit bekannten Methoden wie Walzen, Pressen, Ausstanzen, Ausschneiden, Ziehen, Extrudieren, Verwendung von Modeln etc.. Die genannten Formen erleichtern den Transport, die Lagerung und die Dosierung des Materials. Dies ist auch ein Vorteil gegenüber den Einzelbestandteilen des Materials, denn statt eines Sirups und eines Pulvers müssen z.B. nun nur noch Blöcke des Materials in Folie eingewickelt werden. Dies spart Packmaterial, Transport- und Stauraum und vereinfacht die Abpackung in kleinere Mengen.

Das Material kann aber auch zu komplexen dreidimensionalen Figuren wie Dekorfiguren geformt werden. In solchen Fällen erfolgt die Herstellung der Figuren bevorzugt von Hand oder mit Hilfe von Modeln oder Ausstechformen.

In einem weiteren bevorzugten Aspekt ist das Basismaterial eine zähflüssige Masse oder eine Paste. Auch diese Form ist leichter handhabbar als die Einzelbestandteile des Materials, erspart Packmaterial und vereinfacht die Portionierung.

Schließlich ist ein weiterer bevorzugter Aspekt das Basismaterial in Granulatform oder einer ähnlichen körnigen Form. In dieser Form ist es leicht abfüllbar, portionierbar und dosierbar.

Zusammenfassend: in jeder erfindungsgemäßen Konsistenz, die sich durch die erfindungsgemäße Zusammensetzung des Basismaterials erreichen lässt, ist das Material gemäß Ausführungsform (1) einfach zu handhaben, zu dosieren und portionieren. Insbesondere ist es leichter handhabbar als seine Ausgangsmaterialien Pulver und Sirup, da diese getrennt voneinander gelagert, abgefüllt, portioniert und transportiert werden müssen. Ganz speziell gilt dies für Basismaterial, das als Sirup Isomalt-Sirup enthält. Denn Isomalt-Sirup muss durch Aufkochen mit Wasser hergestellt werden und darf nach Lösung des Isomalt nicht wieder unter 70 0 C abkühlen, da der Sirup sonst erstarren und das Isomalt auskristallisieren würde. Um Isomaltsirup zu transportieren und zu lagern, müssen deswegen beheizte Tankwagen und beheizte Silos verwendet werden, was einen erheblichen Energieaufwand und apparativen Aufwand bedeutet. Die Haltbarkeit des Isomaltsirups ist zudem auf nur wenige Tage begrenzt. Im Gegensatz dazu ist das erfindungsgemäße Basismaterial mit Isomaltsirup leicht zu handhaben (Pulver oder zähe Masse), einfach zu transportieren und lange bei Raumtemperatur haltbar (vgl. Bsp. 8).

Das erfindungsgemäße Material ist in einem bevorzugten Aspekt wasserlöslich, geruchsfrei und/oder geschmacksneutral. Besonders bevorzugt ist es wasserlöslich. In einem weiteren bevorzugten Aspekt ist es hitze- und kältebeständig, und zwar bevorzugt gegen Temperaturen von minus 50 0 C bis 300 0 C, besonders bevorzugt gegen Temperaturen von 0 0 C bis 150 0 C.

Das Material gemäß Ausführungsform (1) zersetzt sich bevorzugt auch bei langem Stehen nicht in seine Bestandteile, ist also lange haltbar. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Sirup im Basismaterial Glukosesirup oder Isomaltsirup ist. Die Haltbarkeit beträgt besonders bevorzugt mindestens drei Monaten, ganz besonders bevorzugt mindestens 6 Monate. In einem bevorzugten Aspekt der

Ausführungsform (1) ist das erfindungsgemäße Basismaterial zur Lagerung bei Raumtemperatur (ca. 18 bis 28 0 C) geeignet. Bei Lagerung in der Küche und der damit verbundenen Luftfeuchte beim Kochen oder Backen zeigt sich auch nach über 5 Monaten Lagerzeit noch keine Zersetzung (Bsp. 4). So wurde bei einer Mischung aus Stärkemehl und Glukosesirup im Gewichtsverhältnis 1 :0,8, hergestellt am 14.10.2005, gelagert in einer Versuchsküche bei Raumklima und unter Zutritt von Raumluft, bis zum Anmeldedatum der vorliegenden Anmeldung keine Veränderung der äußerlich sichtbaren und fühlbaren Struktur und der Verarbeitbarkeit festgestellt (Bsp. 4).

Das Material gemäß Ausführungsform (1) zeichnet sich darüberhinaus durch eine hohe Haltbarkeit im Vergleich zu Produkten aus, welche Kristallzucker und Wasser enthalten.

In einem weiteren bevorzugten Aspekt ist das Basismaterial gemäß Ausführungsform (1) zum Verzehr geeignet. Es muss also vor dem Verzehr nicht weiter erhitzt oder anderweitig aufbereitet werden, wie dies eigentlich für Stärkeenthaltende Nahrungsmittel bzw. Futtermittel üblich ist. Dies erspart Arbeitsschritte und Energie. Besonders bevorzugt besteht das verzehrfertige Basismaterial aus Glukosesirup und Stärkemehl oder Lecithinpulver, ganz besonders bevorzugt aus Glukosesirup und Stärkemehl. Soll das verzehrfertige Basismaterial diätetisch sein, so ist der Sirup bevorzugt Maltitolsirup oder Isomaltsirup, und besonders bevorzugt besteht das Basismaterial aus einem dieser beiden Sirupe und Stärkemehl.

In einem bevorzugten Aspekt von Ausführungsform (1) enthält das Basismaterial neben dem Pulver und dem Sirup noch eine funktionelle Komponente, und zwar in einem Anteil von 0 bis 1,0 Gew.-%, bevorzugt von 0 bis 0,5 Gew.-%. Dies entspricht maximal einigen Tropfen eines flüssigen Aromas oder Farbstoffs pro 100 g Basismaterial. Solche funktionellen Komponenten verleihen dem Material ein spezielles Aussehen, einen speziellen Geruch und/oder einen speziellen Geschmack, es handelt sich also bevorzugt um Aromen, einschließlich Geruchs- und Geschmacksstoffen, und/oder Farbstoffe. Das erfindungsgemäße Material eignet sich in diesem Aspekt somit als Grundstoff für Nahrungsmittel mit verschiedensten Geschmacksrichtungen, kann aber auch selbst schon ein fertiges Nahrungsmittel von bestimmtem Aroma und Aussehen (z.B. eine Karamelle) sein. So kann das

erfindungsgemäße Material lediglich durch Zusatz von Aromen oder Geruchsstoffen einen schokoladigen, süßen, sauren etc. Geschmack erhalten (vgl. Bsp. 4).

Gemäß Ausführungsform (2) kann das erfindungsgemäße Material in einer Vielzahl von Fertigprodukten verwendet werden. Es ist in einem Aspekt uneingeschränkt und problemlos in Verbindung mit oder als Bestandteil von Nahrungsmitteln und Futtermitteln einsetzbar. Denn es ist biologisch abbaubar, gut verdaulich für Mensch und Tier, mischbar und kompatibel mit den meisten anderen Nahrungsmitteln bzw. Futtermitteln. Es ist überdies sofort verzehrfähig, wenn es aus Glukosesirup und Stärkemehl und/oder Lecithinpulver besteht. Zusätzliche Zutaten bei einer derartigen Verwendung sind alle denkbaren Nahrungsmittelbestandteile bzw. Futtermittelbestandteile.

Bei der Verwendung gemäß Ausführungsform (2) wird das erfindungsgemäße Material mit den weiteren Bestandteilen der gewünschten Endprodukte vermengt, in die Endprodukte eingebracht oder auf die Endprodukte aufgebracht (z.B. als Glasur oder als Hülle in der Art von Marzipan).

Für die Verwendung in Lebensmitteln gilt:

Weitere Bestandteile der Endprodukte können grundsätzlich alle gängigen Bestandteile von Nahrungsmitteln sein, insbesondere Flüssigkeiten, Geruchsstoffe, Farbstoffe, Nahrungsmittel, Nahrungsmittelbestandteile und Nährstoffe. Auch die Verwendung zusammen mit Heilmitteln, Arzneimittelbestandteilen und pharmazeutischen oder kosmetischen Wirkstoffen zur Herstellung von Pharmazeutika oder Kosmetika ist möglich. Bevorzugt erfolgt die erfindungsgemäße Verwendung des Basismaterials zur Herstellung von Produkten, die durch den Mund aufgenommen werden, also von Nahrungsmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln sowie oral applizierten Pharmazeutika, und deren Vorstufen.

Die Verwendung des Basismaterials zur Herstellung von Nahrungsmitteln und deren Vorprodukten ist ganz besonders bevorzugt, insbesondere zur Herstellung von Süßwaren, Suppen und Backwaren.

Insbesondere können durch Verkneten des Basismaterials mit Fetten (wie Butter, Kakaobutter und Margarine), ölen, Glycerin, Wein- und/oder Zitronensäure, Gewürzen, Kräutern, Zucker, Salz, Kakao, Alkoholaromen, anderen Aromen und/oder ölsaaten (wie Sesam, Leinsamen, Mohn, Sonnenblumenkerne) sofort

verzehrfertige bzw. gebrauchsfertige Produkte hergestellt werden. Auf diese Weise sind z.B. Energieriegel herstellbar.

Dies gilt ebenso für das Verkneten des Basismaterials mit gemahlenen oder anderweitig zerkleinerten ölsamen (einschließlich Mandeln, Nusskerne, Aprikosen-, Pfirsich-, Pflaumen- und andere Steinobstkerne), Kokosraspeln, Trockenfrüchten und/oder Dörrobst, insbesondere für die Herstellung von Müsli oder Müsli-basierten Produkten wie Müsliriegeln.

Speziell eignet sich das erfindungsgemäße Material zur Herstellung von Suppen bzw. Suppenkonzentraten : dabei wird die Menge Basismaterial bzw. eines das Basismaterial enthaltenden Suppenkonzentrats je nach gewünschter Sämigkeit und Dicke der fertigen Suppe gewählt. Bevorzugt wird von 20 bis 70 g, besonders bevorzugt von 30 bis 50 g des Basismaterials pro 1 I fertiger Suppe verwendet. Soll eine konzentrierte Fertigsuppe hergestellt werden, so geschieht dies, indem die weiteren Zutaten ohne Aufkochen in das Basismaterial eingearbeitet werden. Derartige Fertigsuppen sind ohne Zusatz von Konservierungsmitteln wochenlang haltbar, selbst bei offener Lagerung bei Raumtemperatur (vgl. Bsp. 4).

Des weitere eignet sich das Basismaterial zur Herstellung von Puddings, Glasuren, Marzipanersatzmasse, Backwaren, Getränken etc. (vgl. Bsp. 4 und 6).

Das Basismaterial ist in vielen Zusammensetzungen knet- und formbar. Daher eignet es sich hervorragend als (Weich)karamelle, als Ersatz für Marzipanrohmasse, zur Herstellung von dreidimensionalen Formen wie Figuren, Kugeln, Riegeln, zum Auswalzen, Ausstechen, Ausschneiden und zum Umhüllen von dreidimensionalen Gegenständen wie z.B. Gebäck oder Pralinen. Insbesondere bei dieser Verwendung besitzt das erfindungsgemäße Material den Vorteil, dass es kostengünstiger und einfacher in der Herstellung ist als viele der bislang hierfür verwendeten Materialien (wie Marzipan oder Fondant).

Da es sich bei den Bestandteilen des erfindungsgemäßen Materials um Grundkomponenten zahlreicher Nahrungsmittel handelt, ist es zur Herstellung all jener Nahrungsmittel geeignet, welche üblicherweise diese Komponenten enthalten. Dies schließt auch die Herstellung solcher Nahrungsmittel ein, zu deren Herstellung bislang üblicherweise Kristallzucker statt eines Sirups verwendet wird. Die Einsatzmöglichkeiten reichen somit von der Herstellung von Getränken bis zur

Herstellung von festen Nahrungsmitteln wie Süßigkeiten, Fertigsuppen und Backwaren. Besonders bevorzugt ist das erfindungsgemäße Material einsetzbar in Süßwaren, Backwaren, Getränken und Suppen, insbesondere in Fertigsuppen und Suppenkonzentraten, Pudding, Limonaden und Fruchtgetränken, Malzkaffee und anderen kaffeeähnlichen Getränken, Bonbons, Tafelfiguren, Glasur, Fondantersatz, Marzipanrohmasse-Ersatz, Tortenguss, süßen Backwaren, vor allem Kuchen, Füllmassen für Süß- und Backwaren (wie Cremes, Nussfüllungen) etc.

Des weiteren ist das Basismaterial auch zur Herstellung von nicht-süßen bzw. herzhaften Nahrungsmitteln geeignet, neben der bereits genannten Herstellung von Suppen insbesondere zur Herstellung von stärkehaltigen Nahrungsmitteln wie Soßen, Sojaprodukten, Würzmitteln, herzhaften Backwaren wie Brot, Brötchen, Partygebäck, Gewürzkuchen etc.

Für die Verwendung in Futtermitteln gilt:

Weitere Bestandteile der Endprodukte können grundsätzlich alle gängigen Bestandteile von Futtermitteln sein, insbesondere Flüssigkeiten, Futtermittel (wie Saftfutter, Grünfutter, Grobfutter, Raufutter), Futtermittelbestandteile, und Futtermittelzusatzstoffe (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente). Auch die Verwendung von tierpharmazeutischen Wirkstoffen mit dem erfindungsgemäßen Basismaterial zur Herstellung von Tierarzneimitteln ist möglich. Futtermittel sind bevorzugt durch Mischen des erfindungsgemäßen Basismaterials mit Gemüse, Obst, Getreide oder Reis mit oder ohne Zugabe von Fleisch oder Fisch herstellbar. Es können beliebige Teile von Gemüse, Obst, Getreide, Fleisch oder Fisch verwendet werden, einschließlich Gemüseblätter, Getreidespelzen, Schalen, Innereien. Auch die Verwertung von Gemüse-, Obst- , Getreide- , Fleisch- oder Fischabfällen ist so möglich.

Bevorzugt erfolgt die erfindungsgemäße Verwendung des Basismaterials zur Herstellung von Produkten, die durch das Maul aufgenommen werden, also von Futtermitteln und Futterergänzungsmitteln sowie oral applizierten Tierarzneimitteln, und deren Vorstufen.

Das Basismaterial kann grundsätzlich als eigenständiges Futtermittel oder als Bestandteil eines beliebigen Futtermittels zum Einsatz kommen (vgl. Bsp. 9). Dabei sind solche Futtermittel bevorzugt, in denen ein hoher Kohlenhydratanteil,

insbesondere ein hoher Stärkeanteil wünschenswert ist, also insbesondere Kraftfutter, Konzentratfutter, Futterzusätze und stärkehaltige Futtermittel.

Das Basismaterial eignet sich wegen seiner hohen Dichte und guten Formbarkeit besonders für die Herstellung von Pellets.

Für diätetische Lebensmittel/Futtermittel und diätetische Nahrungs- oder Futterergänzungsmittel muss im Basismaterial, das für die vorstehend aufgelisteten Produkte verwendet wird, lediglich der zuckerhaltige Sirup gegen einen Zuckeraustauschstoff-haltigen Sirup ausgetauscht werden.

Ein Vorteil der Verwendung (2) ist es, dass diese Verwendung dem Verwender des Materials Arbeitsschritte erspart, insbesondere die einzelne Zugabe des Pulvers und des Sirups. Das Basismaterial ist in allen herkömmlichen Produktionsmaschinen (wie denen der Nahrungsmittelindustrie und Futtermittelindustrie) einsetzbar. Arbeitsprozesse werden erheblich vereinfacht und/oder verkürzt, dies führt zu Energie- und Personalkosten-Ersparnissen. Das erfindungsgemäße Basismaterial kann auch die Verarbeitungseigenschaften der Mischungen verändern, in welchen es verwendet wird. So reduzieren sich unter anderem Backzeiten und Backtemperaturen für Backwaren, in welchen der Stärkeanteil des Basismaterials herkömmliches Mehl zu einem großen Teil oder vollständig ersetzt, erheblich (vgl. Bsp. 6).

Ein bevorzugter Aspekt der Verwendung (2) ist somit die Verwendung des

Basismaterials in der Nahrungsmittelherstellung oder Futtermittelherstellung zur

Reduktion der Anzahl der Arbeitsschritte, von Energiekosten und/oder Herstellungszeiten.

Das erfindungsgemäße Material übernimmt bevorzugt auch die Funktion anderer Bestandteile des Endprodukts, insbesondere die Funktion von Konservierungsmitteln und Emulgatoren. In einem bevorzugten Aspekt erspart es die sonst bei Verwendung von Stärke unerlässliche Erhitzung bzw. das Aufkochen, um die Stärke gleichmäßig und stabil in einer Mischung zu verteilen.

Ein weiterer Vorteil ist die Konservierungswirkung des Sirups. Das Material hat einen langzeitkonservierenden Effekt auf Nahrungsmittel und andere verderbliche Produkte, in welchen es eingesetzt wird. Dies insbesondere dann, wenn der Anteil des erfindungsgemäßen Basismaterials am Fertigprodukt mindestens 40 Gew.-%,

bevorzugt mindestens 60 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 80 Gew.-% beträgt. So zeigte die in Beispiel 4 beschriebene Suppe erst nach ca. 1 Monat Standzeit unter Luftzutritt erste Schimmelflecke.

In Backwaren, insbesondere in Kuchen ist das erfindungsgemäße Basismaterial dazu verwendbar, herkömmliches Mehl zum großen Teil bis vollständig durch Stärkemehl zu ersetzen. Bevorzugt wird mindestens 60 Gew.-% des Mehls, besonders bevorzugt mindestens 80 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt mindestens 90 Gew.-% des in einer Backware nach herkömmlichem Rezept enthaltenen Mehls durch Stärkemehl ersetzt. Am bevorzugtesten ist, dass das gesamte Mehl durch das im erfindungsgemäßen Basismaterial enthaltene Stärkemehl ersetzt wird. Geringere Backtemperaturen und/oder geringere Backzeiten sowie vorteilhafte Eigenschaften der so erhaltenen Backware sind die Folge. Bei Verwendung von Guarkernmehl oder anderen Verdickungsmitteln, welche zur Vermeidung des Austrocknens, zur Erhöhung der Weichheit und Viskosität eingesetzt werden, im eingesetzten Basismaterial kann sogar auf andere Weichhaltemittel wie Sorbit verzichtet werden. Besonders bevorzugt ist für Backwaren die Verwendung des oben definierten Gemisches als Pulverkomponente des Basismaterials.

Eine Marzipanersatzmasse, welche aus dem Basismaterial und Bittermandelaroma (vorzugsweise einige Tropfen auf 200 g Basismaterial) hergestellt wird, ist mindestens 5 Monate lang haltbar. Sie zeigt keine Tendenz zur Auskristallisation und ist gesundheitlich unbedenklich.

Das Basismaterial gemäß Ausführungsform (1) selbst ist in einem bevorzugte Aspekt mindestens 1 Jahr, besonders bevorzugt mindestens 2 Jahre haltbar. Dies gilt insbesondere für die verzehrfähige Mischung aus Glukosesirup und Stärkemehl.

Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Materials ist bei der Verwendung (2), dass sich Aromen oder andere flüchtige Stoffe nur sehr langsam oder gar nicht aus dem Endprodukt verflüchtigen. Denn eine Abtrennung bzw. Veränderung von Aromen, Geschmacks-, Färb- oder Duftstoffen aus dem Material während der Lagerung ist wegen der schon erwähnten Konservierungswirkung kaum möglich. So waren in einer festen Grundmasse aus Stärkemehl und Glukosesirup, welche

maximal 2 Gew.-%, insbesondere maximal 1 Gew.-% Aromen enthielt, beim Aufbrechen Geruch und Aromen noch voll erhalten (Bsp. 4).

Andererseits nimmt das erfindungsgemäße Material kaum Fremdgerüche an, welche bei Lagerung und Transport auf das Material einwirken. Sollte dies doch einmal der Fall sein, so verflüchtigen sich diese Gerüche bei der Verarbeitung, während die von vorneherein in die Grundmasse eingearbeiteten Aromen und der Eigengeschmack der Grundmasse stets erhalten bleiben.

Eine weitere Verwendung (2) des erfindungsgemäßen Materials ist seine Verwendung als Nahrungsergänzungsmittel oder -ersatzmittel, oder als Bestandteil eines solchen Mittels, wie z.B. Sportlernahrung, Astronautenkost oder Klinikkost. Auch in der Katastrophenversorgung (z.B. bei Hungersnöten oder Naturkatastrophen) ist das Material vorteilhafterweise verwendbar, da es leicht und auch unter Extrembedingungen zu lagern, zu handhaben und zu transportieren ist, und da es überdies - falls es aus Glukosesirup und Stärke oder Lecithin besteht - sofort verzehrfertig ist.

In einem weiteren bevorzugten Aspekt von (2) findet das erfindungsgemäße Material in Pharmazeutika und Kosmetika Verwendung. Insbesondere eignet es sich zur Formulierung von Arzneimitteln in fester, pastöser oder flüssiger Form, als Bestandteil von Tablettenüberzügen, von Komprimaten (Pastillen oder Tabletten), Tabs, Pellets, Granulaten und Arzneisäften.

Analoges gilt für die Verwendung des erfindungsgemäßen Basismaterials in Ausführungsform (2) als Futterergänzungsmittel und in Tierarzneimitteln.

Ist oder enthält das Pulver im Basismaterial bei der Verwendung (2) ein anderes Verdickungsmittel als Stärkemehl, so erfolgt die Verwendung (2) bevorzugt durch Weiterverarbeitungsprozesse, welche mindestens einmal ein Erwärmen der Mischung erfordern. Denn derartige Verdickungsmittel entfalten die bei ihrem Einsatz gewünschte Wirkung, nämlich eine Erhöhung der Viskosität, erst bei Erwärmung.

Die Herstellung des erfindungsgemäßen Materials gemäß Ausführungsform (3) erfolgt durch Zusammengeben und Vermengen des Pulvers und des Sirups, bis eine homogene Masse entstanden ist. Bevorzugt wird dies durch Verkneten bewerkstelligt. Das Vermengen kann per Hand erfolgen (Kneten oder Rühren),

erfolgt jedoch bei industrieller Fertigung vorteilhafterweise mit geeigneten Geräten wie Knet- oder Mixmaschinen. Je nach Maschinenausfertigung dauert das Vermengen dabei ca. 10 bis 60 min, meist 20 bis 30 min. Das Vermengen erfolgt des weiteren bevorzugt bei Raumtemperatur.

Ein wichtiger Vorteil der Herstellung (3) ist, dass das Vermengen bei Raumtemperatur erfolgreich ist, also bei einer Temperatur, bei welcher sich das Pulver, insbesondere Stärke, nicht in Wasser löst und mit Wasser auch keine stabile Suspension bildet. Dies eröffnet völlig neue Einsatzgebiete und Einsatzarten für die Verwendung des Pulvers, insbesondere von Stärkemehl, nämlich den Einsatz in Konzentrationen und Zusammensetzungen, in denen das Pulver wegen seiner intrinsischen Eigenschaften bislang nicht einsetzbar war. So kann bei Einsatz des erfindungsgemäßen Materials zur Herstellung von Backwaren die Stärke das Mehl zu einem großen Teil oder komplett ersetzen. Dies wird bislang von der Lehrmeinung abgelehnt, da Stärke im übermaß die Backwaren trocken mache (Büskens, H., Backschule, ISBN 37736 2252 X, 3. Aufl., 1972, S. 173).

Das Produkt gemäß Ausführungsform (4) ist ein Nahrungsmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Nahrungsmittel-Vorprodukt, Futtermittel, Futterergänzungsmittel, Futtermittel-Vorprodukt, Pharmazeutikum, Pharmazeutik-Vorprodukt, Tierarzneimittel, Tierarzneimittel-Vorprodukt, Kosmetikum oder Kosmetik- Vorprodukt. Es besteht in einem bevorzugten Aspekt zu mindestens 60 Gew.-%, bevorzugter mindestens 80 Gew.-% aus dem Basismaterial, besonders bevorzugt zu mindestens 90 Gew.-%. Ganz besonders bevorzugt ist ein Basismaterial-Anteil von mindestens 95 Gew.-%.

Des weiteren bevorzugt ist ein Produkt gemäß Ausführungsform (4), worin das Basismaterial aus Glukosesirup und Stärkemehl, bevorzugt Maisstärke, besteht. Gleichfalls bevorzugt ist ein diätetisches Produkt gemäß Ausführungsform (4), worin das Basismaterial aus Zuckeraustauschstoff-Sirup und Stärkemehl, bevorzugt Maisstärke, besteht.

Das Produkt gemäß Ausführungsform (4) ist des weiteren bevorzugt ein Nahrungsmittel oder Nahrungsmittel-Vorprodukt oder ein Nachfolgeprodukt des Produktes (4).

Das genannte Nachfolgeprodukt des Produktes (4) umfasst sämtliche Nachfolgeprodukte, die aus dem vorstehend definiertem Produkt (4) bzw. aus der Gesamtheit seiner Zutaten durch Einwirkung von physikalischen Kräften wie z.B. Wärme (Backen, Kochen usw.), Zuführung von Energie (Mikrowelle, IR- und UV- Strahlung usw.) und mechanische Kräfte (Verformung, Vermischung usw.) herstellbar sind. Dies umfasst z.B. fertig gebackene Backwaren, erhitzte Glasuren usw. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden diese Nachfolgeprodukte durch den Begriff Nahrungsmittel mit umfasst.

Besonders bevorzugte Nahrungsmittel und Nahrungsmittel-Vorprodukte im Sinne der vorliegenden Erfindung sind dabei:

- eine Marzipanersatzmasse, welche vorzugsweise neben dem erfindungsgemäßen Basismaterial aus Pulver und Sirup lediglich 0 bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 bis 1 Gew.-% Bittermandelaroma enthält. Diese Marzipanersatzmasse ist preisgünstiger als herkömmliches Marzipan, sie ist weder in Geruch noch in Geschmack von Marzipan zu unterscheiden, lange haltbar (u.a. keine Auskristallisation von Zucker), und einfacher zu handhaben und weiterzuverarbeiten als Marzipan;

- eine Süßwaren-Grundmasse, welche bevorzugt neben dem erfindungsgemäßen Basismaterial aus Pulver und Sirup lediglich 0 bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 bis 1 Gew.-% eines für Süßwaren typischen Aromas enthält. Solche für Süßwaren typischen Aromen sind unter anderem Schokoladen-, Kakao-, Vanille-, Karamell-, Zitronen-, Rum-, und/oder Buttervanillearoma. Diese Süßwaren-Grundmasse ist bevorzugt zähflüssig bis fest, aber verformbar. Sie eignet sich zur Herstellung von Karamellen und Bonbons, aber auch von Puddings, Cremespeisen, Glasuren, Fondant etc. Bei der Herstellung von Pudding aus dieser Süßwaren-Grundmasse zeigt sich ein besonderer Vorteil darin, dass der Pudding keine Haut zieht, nicht anbrennt und bereits im heißen Zustand verzehrfertig ist. Er ist zudem lange haltbar;

- eine Süßware, bevorzugt eine Karamelle oder ein Bonbon. Derartige Süßwaren bestehen entweder nur aus der oben aufgeführten Süßwaren-Grundmasse, oder sie werden durch Vermengen mit weiteren Süßwaren-Zutaten (wie Karamellmasse) hergestellt. Erfindungsgemäße Karamellen enthalten neben dem Basismaterial

bevorzugt nur noch Aromen, Aromaträger (wie Kakao) und/oder Karamell. Die erfindungsgemäßen Süßwaren sind einfacher in der Herstellung als vergleichbar schmeckende konventionell hergestellte Süßwaren, gleichen diesen aber in Geruch, Konsistenz und Geschmack;

- eine Glasur. Diese besteht bevorzugt aus dem Basismaterial, 0 bis 2 Gew.-% Aromen und/oder Farbstoffen und wenigen Prozent Wasser. Bei Fettglasuren enthält sie zusätzlich bis maximal 10 Gew.-% Fett. Die erfindungsgemäße Glasur hat ein langanhaltendes glänzendes Aussehen, ist nicht klebrig, kristallisiert nicht aus, und ist zum Strecken herkömmlicher Zuckerglasuren wie z.B. Fondantglasur geeignet;

- ein Suppenkonzentrat. Es enthält neben dem Basismaterial die typischen Suppenbestandteile, wie Kräuter, Gewürze, Salz, öl, weitere Geschmacksträger und als zweiten Hauptbestandteil neben dem Basismaterial den namensgebenden Bestandteil (z.B. Tomaten in Form von Tomatenmark). Dieses Konzentrat ist bevorzugt pastös bis fest. Es hat in einer besonders bevorzugten, weil leicht zu dosierenden Ausführungsform, die Form kleinvolumiger Festkörper, ist also in dieser Form ein Granulat, Pulver, Pellets, Flocken oder ähnliches; oder

- eine Backware, ganz besonders bevorzugt ein süßes Gebäck, insbesondere ein Kuchen, oder eine Grundmasse für derartige Backwaren.

Im letztgenannten Fall (Backware), insbesondere in Kuchen, ersetzt das erfindungsgemäße Basismaterial herkömmliches Mehl zum großen Teil bis vollständig durch Stärkemehl. Bevorzugt wird mindestens 60 Gew.-% des Mehls, besonders bevorzugt mindestens 80 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt mindestens 90 Gew.-% des in einer Backware nach herkömmlichem Rezept enthaltenen Mehls durch Stärkemehl ersetzt. Am bevorzugtesten ist, dass das gesamte Mehl durch das im erfindungsgemäßen Basismaterial enthaltene Stärkemehl ersetzt wird. Geringere Backtemperaturen und/oder geringere Backzeiten sowie vorteilhafte Eigenschaften (Weichheit, Lockerheit) der so erhaltenen Backware sind die Folge. Bei Verwendung von Guarkernmehl oder anderen Verdickungsmitteln, welche zur Vermeidung des Austrocknens, zur Erhöhung der Weichheit und Viskosität eingesetzt werden, im eingesetzten Basismaterial kann sogar auf andere Weichhaltemittel wie Sorbit verzichtet werden.

Besonders bevorzugt ist für Backwaren die Verwendung des oben definierten Gemisches als Pulverkomponente des Basismaterials.

Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Backware ist, dass auf herkömmliches Mehl verzichtet werden kann. Dies kommt insbesondere Getreideallergikern zugute. Wird zudem als Sirup-Komponente ein Zuckeraustauschstoff-Sirup verwendet, ist die Backware auch für Diabetiker oder als diätetisches Lebensmittel geeignet.

Die erfindungsgemäße Grundmasse für derartige Backwaren kann zwar neben dem erfindungsgemäßen Basismaterial noch weitere Zutaten für die fertige Backware enthalten, ist jedoch bevorzugt das erfindungsgemäße Basismaterial. Besonders bevorzugt enthält es Glukosesirup als einzige Sirup-Komponente, und mindestens die Hälfte, bevorzugt mindestens 80 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 90 Gew.-% der Pulver-Komponente ist ein Stärkemehl. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform sind neben Glukosesirup und Stärkemehl in der Backwaren-Grundmasse noch Lecithinpulver und/oder weitere Verdickungsmittel in einem Anteil von unter 10 Gew.-% der Pulver-Komponente enthalten. Diese weiteren Zutaten beeinflussen die Eigenschaften einer fertigen Backware, welche mit dieser Grundmasse hergestellt wird, in derselben Art, wie sie es bei ihrem Einsatz in herkömmlichen Backwaren tun würden.

Entsprechend enthält eine erfindungsgemäße Grundmasse für diätetische Backwaren statt des Glukosesirups bevorzugt einen Zuckeraustausch-Sirup oder eine Mischung verschiedener Zuckeraustausch-Sirups.

Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele illustriert, welche jedoch nicht limitierend für den Erfindungsgegenstand sein sollen.

Ausführungsbeispiele

Beispiel 1 : Mischung mit karamellartiqer Konsistenz, „Grundmasse"

100 g Maisstärke wurde bei Raumtemperatur mit 80 g Grafschafter ® Glukosesirup (im folgenden "Glukosesirup") mit den Händen solange verknetet, bis eine homogene Masse entstanden war. Es entstand eine homogene, zähe Masse (im folgenden als „Grundmasse" bezeichnet) mit einer Konsistenz, die der von

Weichkaramellen (wie z.B. Storck Riesen ® ) gleicht. Diese Mischung veränderte ihre Konsistenz mindestens 6 Monate nach ihrer Herstellung nicht, es war also keine Trennung der Stärke vom Glukosesirup zu beobachten.

In weiteren Versuchen wurde statt Maisstärke entweder Kartoffel-, Weizen- oder Reisstärke verwendet. Das Ergebnis glich dem mit Maisstärke erzieltem Ergebnis.

Verwendeter Glukosesirup: Grafschafter Glukosesirup 43°; Zusammensetzung gemäß Herstellerangaben :

Trockensubstanz: 79,0-80,0 % Zuckerspektrum in Trockensubstanz: Glukose (Dextrose) 15,0-19,0 %

Maltose 11,5-15,5 %

Maltotriose 11,0-14,0 %

Oligo-/Polysaccharide 51,5-62,5 %

Beispiel 2: Mischung

(A) mit sirupartiqer Konsistenz

100 g Stärkemehl wurde bei Raumtemperatur mit 150 g Glukosesirup gemischt. Es entstand eine trübe, klumpenfreie, zähflüssige Suspension. Diese Suspension blieb nach ihrer Herstellung mindestens 5 Monate stabil, die Stärke setzte sich also nicht wieder ab.

(B) mit streuselartiqer Konsistenz

100 g Stärkemehl wurde bei Raumtemperatur mit 20 g Glukosesirup gemischt. Es entstanden Streusel, die einem Granulat glichen und auch wie ein Granulat dosierbar waren.

In weiteren Versuchen wurde statt Maisstärke entweder Kartoffel-, Weizen- oder Reisstärke verwendet. Das Ergebnis glich den mit Maisstärke erzielten Ergebnissen.

Beispiel 3: Mischung aus Soiastärkemehl bzw. Lecithin und Glukosesirup

100 g Sojastärkemehl oder Lecithinpulver wurde bei Raumtemperatur mit 80 g Glukosesirup mit den Händen solange verknetet, bis eine homogene Masse entstanden war. Es entstand eine homogene, zähe Masse mit einer Konsistenz, die der von Weichkaramellen (wie z.B. Storck Riesen ® ) glich.

Beispiel 4: Herstellung und Haltbarkeit von Nahrungsmitteln mit der erfindungsgemäßen Mischung

(A) Tomatensuppe

180 g der Grundmasse aus Bsp. 1 (also 100 g Stärke und 80 g Glukosesirup) wurden mit 70 g Tomatenmark, 5 g Oregano, 5 g Kräutermischung, 15 g getrockneten Röstzwiebeln, einer Prise Salz und 10 Eßlöffeln Olivenöl vermengt, bis eine homogene Mischung erreicht war. Das entstandene Suppenkonzentrat (eine Paste) wurde in einer nicht fest verschlossenen Plastiktüte in der Küche bei Raumtemperatur gelagert. Es hatte nach 4 Wochen Lagerung weder Aroma noch Geruch, Geschmack oder Farbe verloren und zeigte nach dieser Zeit keine Spuren von Schimmel.

Aus 60 g des so hergestellten Suppenkonzentrats wurde durch Aufkochen mit 1 I Wasser eine Tomatensuppe hergestellt. Diese war auch nach 5 Tagen Offen- Stehenlassens bei Raumtemperatur noch genießbar.

Auch ein Tomatensuppengranulat wurde hergestellt. Dazu wurde 100 g Maisstärke mit 50 g Glukosesirup verwendet, alle weiteren Zutaten waren dieselben wie bei der Herstellung der Paste. Das Granulat besaß dieselbe Haltbarkeit und konnte genauso zur Herstellung von Suppe verwendet werden wie die Paste.

(B) Marzipanersatzmasse, Tafelfiguren

Die Grundmasse wie unter (A) war bei Zusatz von einigen Tropfen Bittermandelaroma direkt als Marzipanersatzmasse verwendbar. Diese Marzipanersatzmasse war nach Geschmack und Aroma nicht von echtem Marzipan unterscheidbar. Sie veränderte auch nach über 5 Monaten Lagerung bei Raumtemperatur in Plastikfolie eingewickelt weder Aroma noch Konsistenz, insbesondere war kein Auskristallisieren von Zucker feststellbar. Die so entstandene Marzipanersatzmasse wurde auch zum „Strecken" von echter Marzipanrohmasse verwendet. Dazu wurden 180 g dieser Marzipanersatzmasse mit

einigen Tropen Mandelöl und entweder 50 oder 100 g echter Marzipanrohmasse verknetet. Es entstand eine in ihrer Konsistenz marzipanähnliche Masse, die nach Aussehen, Geruch und Geschmack von echtem Marzipan nicht zu unterscheiden war. Auch diese Masse war lange haltbar und zeigte keine Auskristallisation von Zucker. Zudem war sie einfacher zu handhaben und weiterzuverarbeiten als herkömmliches Marzipan, welches maximal 3,5 % seines Gesamtgewichtes an Glukosesirup enthalten darf.

Die Grundmasse (180 g) wurde ausserdem mit Weihnachtsgewürzen verknetet, ausgewalzt und ausgestochen (u.a. Sterne). Auch zur Umhüllung von Gebäck in Printenform wurde sie verwendet.

Zusätzlich wurde 180 g Grundmasse mit Puderzucker und 40 g Kakaopulver verknetet. Die entstandene Masse war leicht knetbar und wurde zur Herstellung von Tafelfiguren verwendet.

(O Pudding

100 g der Grundmasse wurden mit einem Liter Wasser und zusätzlichen Gewürzen (Vanille, Schoko, Karamell) aufgekocht. Es entstand ein Pudding, der auch im heißen Zustand verzehrfertig war. Dies ist ein Vorteil gegenüber konventionellen Puddings, welche zum Absteifen kaltgestellt werden müssen. Zudem brannte der Pudding beim Aufkochen nicht an, was eine erhebliche Vereinfachung in der Puddingzubereitung sowohl im Haushalt als auch im industriellen Maßstab bedeutet. Der Pudding zog ausserdem (anders als herkömmliche Puddings) keine Haut. Er zeigte erst 8 bis 10 Tage nach seiner Herstellung beim offenen Stehen an Luft erste Schimmelflecken, also deutlich später als konventionelle Puddings ohne Konservierungsstoffe.

(D) Glasur

50 g der Grundmasse wurden mit einigen Tropfen Wasser in einem kleinen Topf auf

34 0 C erwärmt und dann auf eine Glasscheibe gegeben. Optisch war das Resultat von einer Zuckerglasur nicht zu unterscheiden. Die Glasur hat ein langanhaltendes glänzendes appetitliche Aussehen, ist wenig süß, nicht klebrig (im Gegensatz zu z.B. Zuckerglasur auf Rollkuchen) und kristallisiert nicht aus.

Die Glasur kann mit herkömmlicher Zuckerglasur gemischt werden, z.B. 800-900 g

Grundmasse plus 100-200 g Fondantglasur, um Kosten zu sparen.

Verwendet man nur die Grundmasse als Glasur, so geht die Färbung von glänzend nach 4 bis 5 Tagen zu mattglänzend über. Dies kann jedoch durch Zugabe von ca. 5 bis 10 g (pro 50 g Grundmasse) Fett oder Farbstoffen verhindert werden.

(El Getränke

Auf 1 I Wasser kommen je nach gewünschter Sämigkeit von 5 g bis 20 g

Grundmasse. Durch Aufkochen entsteht eine durchsichtige Flüssigkeit, die durch

Zusatz entsprechender Aromen und Farbstoffe zu jeder Limonade bzw. zu jedem nach Frucht schmeckendem Getränk weiterverarbeitet werden können. Evtl. nach 2 bis 4 Tagen Standzeit entstehende Klumpen lassen sich wie bei Fruchtsäften durch

Schütteln wieder auflösen.

Die Getränke halten sich nach öffnen mindestens 7 bis 10 Tage.

(Fl Brotersatz

Ohne Backen lässt sich aus Paniermehl und der Grundmasse ein lange haltbares brotähnliches Produkt herstellen, welches nicht gebacken werden muss.

(O Bonbons und Süßwaren

180 g der Grundmasse wurden mit 20 g Kakaopulver und 40 g einer traditionellen Karamellmasse verknetet. Es entstand eine schokoladenartig riechende und schmeckende Masse, die von herkömmlichen Schokoladenweichkaramellen wie z.B. Storck ® Riesen nur schwer zu unterscheiden war. Bei Verwendung von 60 g statt 20 g Kakaopulver wurde die Masse fester und konnte ausgerollt und ausgestochen werden.

In einem weiteren Ansatz wurden 180 g der Grundmasse, 40 g herkömmliche Karamellmasse, 50 g gemahlene geröstete Haselnüsse, 10 g Lecithinpulver und zwei Eßlöffel Walnussöl miteinander verknetet, dann ausgerollt, mit Nuss-Nougat- Creme bestrichen und zu Kugeln geformt. Das Produkt ähnelte im Geschmack Toffifee ® . Jedoch war es im Vergleich zu letzterem wesentlich weniger aufwendig in der Herstellung.

Schließlich wurden 180 g der Grundmasse, 40 g herkömmliche Karamellmasse, 0 oder 50 g gemahlene geröstete Haselnüsse, 10 g Lecithinpulver und 10 Eßlöffel Walnussöl miteinander verknetet, dann ausgerollt und ausgestochen (Printenfiguren). Dasselbe wurde im auf 20 kg Endprodukt vergrößerten Maßstab durchgeführt.

(H) Zusatz von Aromen

Zu 100 g der Grundmasse wurden jeweils einige Tropfen Bittermandelaroma, Zitronenaroma, Buttervanillearoma, Rumaroma, Vanillearoma oder Karamel Ia roma gegeben und durch Verkneten untergearbeitet. Nach fast 6 Monaten Lagerung in einer Plastiktüte bei Raumtemperatur waren die so hergestellten Produkte in Geschmack und Geruch fast unverändert.

Beispiel 5: Physikalische Stabilität einer Mischung aus Stärke und Glukosesirup im Vergleich zu einer Mischung aus Stärke und Honig

Es wurde aus 100 g Stärkemehl und 80 g Glukosesirup bzw. Honig eine gleichmäßige Suspension hergestellt. Diese Mischungen wurden bei Raumtemperatur stehengelassen. In der Mischung mit Honig setzte rasch Vergärung ein, so dass infolge der Alkoholbildung die Masse bereits nach drei Tagen beim Anfassen auseinanderfiel. In der Mischung mit Glukosesirup blieb die Stärke dagegen mehr als 5 Monate (vgl. Bsp. 1) gleichmäßig verteilt, es fand auch keine Vergärung statt.

Beispiel 6: Rodonkuchen, in welchem der Mehlanteil vollständig durch Stärke ersetzt wurde

15 g Guarkernmehl, 15 g Tarakernmehl, 10 g Lecithinpulver, 620 g Maisstärke und 720 g Glukosesirup wurden miteinander verknetet („Basismaterial") und anschließend mit 250 g Margarine, 300 g Zucker, 6 Eiern, 20 g Backpulver und 0,5 I Milch zu einem Teig verarbeitet. Die Maisstärke ersetzte somit in diesem Rezept den herkömmlichen (Weizen)mehlanteil von üblicherweise 620 g im Teig. Der Teig wurde in mehrere Formen gefüllt und wie folgt im Umluftbackofen gebacken : 10 min bei 170 0 C, 15 min bei 150 0 C, dann Fertigbacken bei 140 0 C. Gesamtbackzeit je nach Formgröße: 30 bis 45 min. Zum Vergleich : normale Backzeit für einen mit herkömmlichem Weizenmehl hergestellten Rodonkuchen dieser Größe ist 50 bis 60 min bei 170 bis 180 0 C im Umluftbackofen.

Beispiel 7 : Mischung aus Maltitolsirup und Stärke

100 g Stärke wurden mit 80 g Maltitolsirup (Cargill, C*Maltidex L 16303) verknetet. Es entstand eine homogene, zähe Masse, die die gleichen mechanischen Eigenschaften und Verarbeitungseigenschaften sowie die gleiche Haltbarkeit wie die Grundmasse aus Beispiel 1 besaß.

Zusammensetzung des verwendeten Maltitolsirups C*Maltidex L 16303 (hergestellt aus Mais; EINECS No 2703378, CAS No 68425-17-2) :

Trockensubstanz: 74,3-76,2%

Maltitol : 50-55% der Trockensubstanz

Sorbitol : max. 8 % der Trockensubstanz

Beispiel 8: Mischung aus Isomalt-Sirup und Stärke

70 g Isomalt (Cargill, C*IsoMaltidex 16500) und 30 g Wasser wurden aufgekocht, der so hergestellte Isomalt-Sirup wurde auf unter 50 0 C abgekühlt und in verschiedenen Mischungsverhältnissen (100 g Isomalt-Sirup auf 80 g, 60 g und 50 g Stärke) mit Stärke verknetet. Dadurch entstand ein Pulver. Dieses Pulver war in kaltem Wasser löslich oder konnte zur Weiterverarbeitung direkt als Pulver verwendet werden.

Das Pulver ist leicht zu transportieren und zu dosieren. Es ist überdies sehr haltbar (Lagerung für mindestens 5 Wochen ist möglich).

Beispiel 9: Futtermittel-Herstellung

Trockenfutter oder Nassfutter war durch Mischen einer der Grundmassen aus Bsp. 1, 3, 7 oder 8 mit Gemüse, Obst, Getreide oder Reis mit oder ohne Zugabe von Fleisch oder Fisch herstellbar. Es konnten weiters beliebige Teile von Gemüse, Obst, Getreide, Fleisch oder Fisch verwendet werden, einschließlich Gemüseblätter, Getreidespelzen, Schalen, Innereien. Auch die Verwertung von Gemüse-, Obst-, Getreide- , Fleisch- oder Fischabfällen ist so möglich.

Je nach verwendetem Basismaterial entsteht so normales oder diätetischen Tierfutter.




 
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