NAUMANN MICHAEL (DE)
BOLTZ HANS-JOACHIM (DE)
LASKE OLAF (DE)
ELLENBERGER & POENSGEN (DE)
WO2017093552A1 | 2017-06-08 |
DE202011051972U1 | 2012-01-23 | |||
DE3822021C1 | 1989-10-19 | |||
DE10026835A1 | 2001-12-13 | |||
DE202011051972U1 | 2012-01-23 |
PATENTANSPRÜCHE 1. Batteriemanagementsystem (1 ), insbesondere für ein Schienenfahrzeug, mit einer Anlagenbatterie (12), einer Stromschienenanordnung (14), einem Batterieschutzschalter (10) zum schaltbaren Verbinden der Anlagenbatterie (12) mit der Stromschienenanordnung (14) und zumindest einer Schalteinrichtung (171 -174) zum schaltbaren Verbinden zumindest einer Verbrauchergruppe (VG1 -VGn) mit der Stromschienenanordung (14), gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung (1 1 ) zum Steuern von Schaltvorgängen zum Schalten des Batterieschutzschalters (10) und der zumindest einen Schalteinrichtung (171 -174) und ein Vorschaltgerät (13) zum Erzeugen eines Schaltstroms zum Schalten des Batterieschutzschalters (10) und der zumindest einen Schalteinrichtung (171 -174), wobei die Steuereinrichtung (1 1 ) ausgebildet ist, dem Vorschaltgerät (3) einen Sollwert für den Schaltstrom zum Schalten des Batterieschutzschalters (10) oder der zumindest einen Schalteinrichtung (171 -174) bereitzustellen. 2. Batteriemanagementsystem (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (1 1 ) ausgebildet ist, einen ersten Sollwert für einen Schaltstrom zum Schalten des Batterieschutzschalters (10) und einen zweiten Sollwert für einen Schaltstrom zum Schalten der zumindest einen Schalteinrichtung (171 -174) zu übertragen. 3. Batteriemanagementsystem (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorschaltgerät (13) einen Sollwertsteller (131 ) zum Einstellen des Schaltstroms in Abhängig von dem von der Steuereinrichtung (1 1 ) empfangenen Sollwert aufweist. 4. Batteriemanagementsystem (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorschaltgerät (13) eine Leistungsstufe (133) zum Erzeugen des Schaltstroms zum Schalten des Batterieschutzschalters (10) und der zumindest einen Schalteinrichtung (171 -174) aufweist. 5. Batteriemanagementsystem (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (1 1 ), das Vorschaltgerät (13), der Batterieschutzschalter (10) und die zumindest eine Schalteinrichtung (171 -174) in einem gemeinsamen Gehäuse (19) angeordnet sind. 6. Batteriemanagementsystem (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (1 1 ) ausgebildet ist, einen Schaltvorgang zum Schalten des Batterieschutzschalters (10) oder der zumindest einen Schalteinrichtung (171 -174) in Abhängigkeit von einem Ladezustand der Anlagenbatterie (12) auszulösen. 7. Batteriemanagementsystem (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Batteriestromsensor (100) zum Messen eines Stromflusses zwischen der Anlagenbatterie (12) und der Stormschienenanordnung (14). 8. Batteriemanagementsystem (1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (1 1 ) ausgebildet ist, Schaltvorgänge des Batterieschutzschalters (10) und/oder der zumindest einen Schalteinrichtung (171 -174) anhand von den Schaltvorgängen zugeordneten Messwerten des Batteriestromsensors (100) zur Ermittlung eines für die Lebensdauer des Batterieschutzschalters (10) und/oder der zumindest einen Schalteinrichtung (171 -174) indikativen Kennwerts auszuwerten. 9. Batteriemanagementsystem (1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (1 1 ) ausgebildet, zusätzlich zu den Messwerten des Batteriestromsensors (100) Messwerte eines Anlagenstromsensors (140), der zum Messen eines Stromflusses an der Stromschienenanordnung (14) angeordnet ist, zur Ermittlung des für die Lebensdauer des Batterieschutzschalters (10) und/oder der zumindest einen Schalteinrichtung (171 -174) indikativen Kennwerts auszuwerten 10. Batteriemanagementsystem (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Batterieschutzschalter (10) zweipolig zum Schalten von zwei Strompfaden (101 , 102), über die die Anlagenbatterie (12) mit der Stromschienenanordung (14) verbindbar ist, ausgebildet ist. 11. Batteriemanagementsystem (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Batterieschutzschalter (10) zwei stabile Schaltzustände aufweist. 12. Batteriemanagementsystem (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schalteinrichtung (171 -174) einpolig zum Schalten von einem Strompfad (175-178), über die die zumindest eine Verbrauchergruppe (VG1 -VGn) mit der Stromschienenanordnung (14) verbindbar ist, ausgebildet ist. 13. Batteriemanagementsystem (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schalteinrichtung (171 -174) zwei stabile Schaltzustände aufweist. 14. Batteriemanagementsystem (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Batterieschutzschalter (10) und/oder die zumindest eine Schalteinrichtung (171 -174) eine thermische und/oder magnetische Sicherungsfunktion aufweisen. 15. Batteriemanagementsystem (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein mit der Stromschienenanordnung (14) verbundenes Batterieladegerät (16) zum Aufladen der Anlagenbatterie (12), wobei die Steuereinrichtung (1 1 ) ausgebildet ist, das Batterieladegerät (16) in Abhängigkeit eines Ladezustands der Anlagenbatterie (12) zu steuern. 16. Batteriemanagementsystem (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine mit der Stromschienenanordnung (14) verbundene, zusätzliche Energiespeicheranordnung (15) zum Bereitstellen elektrischer Energie in einem Tiefentladungszustand der Anlagenbatterie (12), wobei die Steuereinrichtung (1 1 ) ausgebildet ist, die Enegiespeicheranordnung (15) zu steuern. 17. Batteriemanagementsystem (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Batteriemanagementsystem (1 ) eine Mehrzahl von Schalteinrichtungen (171 -174) zum schaltbaren Verbinden einer Mehrzahl von Verbrauchergruppen (VG1 -VGn) mit der Stromschienenanordung (14) aufweist. 18. Batteriemanagementsystem (1 ) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (1 1 ) ausgebildet ist, Schaltvorgänge zum Schalten der Schalteinrichtungen (171 -174) zeitlich gestaffelt auszulösen. 19. Batteriemanagementsystem (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (1 1 ) einen Busanschluss (1 17) zum Verbinden der Steuereinrichtung (1 1 ) mit einem Datenbussystem (2) und/oder eine Schnittstelle (1 18) für eine drahtlose Kommunikation zum Herstellen einer drahtlosen Datenverbindung (3) aufweist. 20. Batteriemanagementsystem (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Systemverbindungseinrichtung (1 19), über die eine weitere Steuereinrichtung (2) mit dem Batteriemanagementsystem (1 ) verbindbar ist. |
BATTERIEMANAGEMENTSYSTEM MIT SCHALTERSTEUERUNG, INSBESONDERE FÜR
EIN SCHIENENFAHRZEUG
Die Erfindung betrifft ein Batteriemanagementsystem insbesondere für ein
Schienenfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiges Batteriemanagementsystem umfasst eine Anlagenbatterie, eine
Stromschienenanordnung, einen Batterieschutzschalter zum schaltbaren Verbinden der Anlagenbatterie mit der Stromschienenanordnung und zumindest eine Schalteinrichtung zum schaltbaren Verbinden zumindest einer Verbrauchergruppe mit der
Stromschienenanordnung.
Schienenfahrzeuge weisen üblicherweise Anlagenbatterien auf, die als Hilfssysteme zur elektrischen Versorgung dienen, wenn ein elektrisch angetriebenes Schienenfahrzeug gerade nicht mit einer externen Stromversorgung, insbesondere einem Fahrdraht (Oberleitung), verbunden ist, oder wenn bei einem Fahrzeug mit Verbren
nungsmotorantrieb keine Energieeinspeisung des elektrischen Bordnetzes erfolgt oder die Ausgangsleistung der vorhandenen Bordnetzumrichter in bestimmten
Betriebszuständen nicht ausreicht. Ein Batteriemanagementsystem dient in diesem Zusammenhang zum Überwachen, Steuern und Schalten der Anlagenbatterie. Dazu weist das Batteriemanagementsystem einen Batterieschutzschalter auf, über den die Anlagenbatterie mit der Stromschienenanordnung verbunden werden kann, um dadurch sowie über eine oder mehrere Schalteinrichtungen eine elektrische Versorgung für eine oder mehrere Verbrauchergruppen des Schienenfahrzeugs bereitzustellen.
Anlagenbatterien können beispielsweise als Bleibatterien, zum Beispiel als Gel- Bleibatterien ausgestaltet sein. Bei solchen Anlagenbatterien ist ein Zustand tiefer Entladung (bezeichnet als Tiefentladezustand) zu vermeiden, um eine Beschädigung an der Anlagenbatterie oder auch deren Totalausfall zu verhindern, was erforderlich macht, den Ladezstand der Anlagenbatterie unter Verwendung geeigneter Sensoren zu überwachen, die den Stromfluss und die Stromrichtung der Anlagenbatterie und/oder der Stromschienenanordnung messen, um daraus Rückschlüsse auf den Ladezustand der Batterie zu ziehen. Weil bei üblichen Anordnungen Komponenten eines solchen Batteriemanagementsystems verteilt in einem Schienenfahrzeug angeordnet sind und somit ein erheblicher Verdrahtungsaufwand erforderlich ist, kann eine zuverlässige Messung des Ladezustands gegebenenfalls schwierig und unter Umständen durch Störsignale beeinflusst sein. Zudem weisen solche verteilt angeordneten Komponenten eines Batteriemanagementsystems einen nicht zu vernachlässigenden Platzbedarf in einem Schienenfahrzeug auf.
Aus der DE 38 22 021 C1 ist eine Schaltungsanordnung zur
Minimalspannungsüberwachung bekannt, bei der ein einstellbarer Komparator die Batteriespannung misst und beim Unterschreiten einer für den Entladezustand typischen Spannung über ein oder mehrere Schaltglieder die an der Batterie
betriebenen Verbraucher abschaltet.
Aus der DE 100 26 835 A1 ist eine als programmierbares Batteriemanagementsystem konzipierte Baugruppe für ein Schienenfahrzeug bekannt, die mit einem Rechnerkern ausgestattet ist.
Für den Betrieb von Batterieschutzschaltern sind in DE 20 201 1 051 972 U1 und der WO 2017/093552 A1 Schaltungsanordnungen und Verfahren beschrieben, die den Betrieb von Batterieschutzschaltern mit Zugmagneten in einem weiten
Eingangsspannungsbereich und einer dem Schalter angepassten Weg-Zeit- Charakteristik ermöglichen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Batteriemanagementsystem zur Verfügung zu stellen, das einfach und kompakt aufgebaut sein kann und dabei die zuverlässige,
funktionssichere Steuerung des Betreibens einer Anlagenbatterie ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Demnach weist das Batteriemanagementsystem eine Steuereinrichtung zum Steuern von Schaltvorgängen zum Schalten des Batterieschutzschalters und der zumindest einen Schalteinrichtung und ein Vorschaltgerät zum Erzeugen eines Schaltstroms zum Schalten des Batterieschutzschalters und der zumindest einen Schalteinrichtung auf, wobei die Steuereinrichtung so ausgebildet ist, dass sie dem Vorschaltgerät einen Sollwert für den Schaltstrom zum Schalten des Batterieschutzschalters oder der zumindest einen Schalteinrichtung bereitzustellt.
Die Steuereinrichtung dient dazu, ein Schalten des Batterieschutzschalters und der zumindest einen Schalteinrichtung zu steuern, um die Anlagenbatterie elektrisch mit Verbrauchergruppen zu verbinden oder von den Verbrauchergruppen zu trennen. Das Verbinden der Anlagenbatterie mit der Stromschienenanordnung über den
Batterieschutzschalter und außerdem mit einer oder mehreren Verbrauchergruppen über eine oder mehrere Schalteinrichtungen erfolgt somit in einer über die
Steuereinrichtung gesteuerten Weise, indem die Steuereinrichtung das Vorschaltgerät zum Erzeugen eines Schaltstroms zum Schalten des Batterieschutzschalters oder der zumindest einen Schalteinrichtung ansteuert. Die Steuereinrichtung ist hierbei dazu ausgebildet, dem Vorschaltgerät einen Sollwert für einen jeweils zu verwendenden Schaltstrom vorzugeben, so daß das Vorschaltgerät den jeweiligen Schaltstrom anhand des vorgegebenen Sollwertes erzeugen und der Schaltstrom somit an den Batterieschutzschalter oder die zumindest eine Schalteinrichtung übertragen werden kann.
Der Batterieschutzschalter und die zumindest eine Schalteinrichtung umfassen vorzugsweise jeweils einen oder mehrere Zugmagnete, die über den durch das Vorschaltgerät erzeugten Schaltstrom bestromt und somit zum mechanischen Schalten des Batterieschutzschalters bzw. der zumindest einen Schalteinrichtung angesteuert werden. Abhängig von der Ausgestaltung des Batterieschutzschalters und der zumindest einen Schalteinrichtung, beispielsweise abhängig von der Anzahl der verwendeten Zugmagneten in dem Batterieschutzschalter oder in der zumindest einen Schalteinrichtung, kann hierbei der erforderliche Schaltstrom variieren. Entsprechend gibt die Steuereinrichtung dem Vorschaltgerät in Abhängigkeit von der anzusteuernden Baugruppe einen Sollwert für den Schaltstrom vor, sodass das Vorschaltgerät anhand des vorgegebenen Sollwerts einen geeigneten Schaltstrom erzeugen und zur Verfügung stellen kann, um den Batterieschutzschalter oder die zumindest eine
Schalteinrichtung anzusteuern.
Entsprechend kann die Steuereinrichtung ausgebildet sein, einen ersten Sollwert für einen Schaltstrom zum Schalten des Batterieschutzschalters und einen von dem ersten Sollwert unterschiedlichen, zweiten Sollwert für einen Schaltstrom zum Schalten der zumindest einen Schalteinrichtung vorzugeben. Sind mehrere Schalteinrichtungen zum schaltbaren Verbinden mehrerer Verbrauchergruppen mit der Stromschienenanordnung vorgesehen, so können die Sollwerte für die Schalteinrichtungen der unterschiedlichen Verbrauchergruppen gleich oder (abhängig von der konkreten Bauform der
Schalteinrichtungen) auch unterschiedlich sein.
Weil die Steuereinrichtung dem Vorschaltgerät Sollwerte zum Einstellen
unterschiedlicher Schaltströme zum Schalten des Batterieschutzschalters und einer oder mehrerer Schalteinrichtungen vorgibt, kann im Rahmen des
Batteriemanagementsystems ein einziges Vorschaltgerät in Zusammenwirken mit der Steuereinrichtung ausreichend sein. Ein einziges Vorschaltgerät kann zum Ansteuern des Batterieschutzschalters genauso wie einer oder mehrerer Schalteinrichtungen verwendet werden, was eine kompakte Bauform des Batteriemanagementsystems beispielsweise in einem einheitlichen Gehäuse ermöglichen kann.
In einer Ausgestaltung weist das Vorschaltgerät einen Sollwertsteller zum Einstellen des Schaltstroms in Abhängigkeit von dem von der Steuereinrichtung empfangenen Sollwert auf. Über den Sollwertsteller wird die Größe des erforderlichen Schaltstroms eingestellt, wobei der Sollwertsteller beispielsweise mit einer Leistungsstufe des Vorschaltgeräts zum Erzeugen des jeweils vorgegebenen Schaltstroms
Zusammenwirken kann. Über die Leistungsstufe wird der jeweils benötigte Schaltstrom erzeugt und abgegeben, um den Batterieschutzschalter oder die zumindest eine Schalteinrichtung in geeigneter Weise abhängig vom durchzuführenden Schaltvorgang zu bestromen.
Die Steuereinrichtung steuert dabei außerdem ein oder mehrere Schaltelemente an, welche die Verteilung der von dem einen Vorschaltgerät gelieferten, der jeweiligen Schalteinrichtung angepaßten Schaltströme auf die jeweils anzusteuernden
Schalteinrichtungen vornehmen.
Vorzugsweise können diese Schaltelemente, beispielsweise in Form von Relais, innerhalb der
Steuereinrichtung angeordnet sein. Die Schaltelemente können ebenso als
Halblleiterschaltelemente ausgebildet sein.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Steuereinrichtung, das Vorschaltgerät, der Batterieschutzschalter und die zumindest eine Schalteinrichtung in einem gemeinsamen Gehäuse, auch bezeichnet als Gerätekasten, angeordnet. Die Steuereinrichtung, das Vorschaltgerät, der Batterieschutzschalter und die zumindest eine Schalteinrichtung können somit in kompakter Weise zu einem einheitlichen Gerät miteinander vereint sein, wobei diese Baugruppe vorzugsweise in unmittelbarer räumlicher Nähe zu der Anlagenbatterie und gegebenenfalls auch zu weiteren Komponenten, mit denen die Anlagenbatterie zusammenwirkt (zum Beispiel einem Batterieladegerät), angeordnet ist.
Die räumlich nahe Anordnung der Komponenten des Batteriemanagementsystems zueinander hat den weiteren Vorteil, dass ein Verkabelungsaufwand zum Verbinden der Komponenten miteinander, beispielsweise zum Verbinden der Steuereinrichtung mit dem Batterieschutzschalter, mit der zumindest einen Schalteinrichtung, mit Sensoren und mit anderen Baugruppen einfach gehalten werden kann. Weil eine Verkabelung zudem über kurze Leitungslängen hergestellt werden kann, sind Störeinflüsse
beispielsweise auf Sensorsignale reduziert.
Zudem ergibt sich ein reduzierter Bauraumbedarf für das Batteriemanagementsystem, das in kompakter, konzentrierter Weise in einem Schienenfahrzeug angeordnet werden kann.
In einer Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, einen Schaltvorgang zum Schalten des Batterieschutzschalters oder der mindestens einen Schalteinrichtung in Abhängigkeit und unter Berücksichtigung von einem Ladezustand der Anlagenbatterie auszulösen. Das Schalten des Batterieschutzschalters und/oder der zumindest einen Schalteinrichtung zum Zuschalten oder Abschalten einer oder mehrere Verbrauchgruppen erfolgt somit in Abhängigkeit von einem Ladezustand und somit einem Speisevermögen der Anlagenbatterie. Vor dem Schalten des
Batterieschutzschalters oder der zumindest einen Schalteinrichtung wird der
Ladezustand der Anlagenbatterie, zum Beispiel anhand der an der Anlagenbatterie bereitstehenden Batteriespannung, geprüft, und ein Schaltvorgang zum Beispiel zum Zuschalten einer Verbrauchergruppe wird nur dann eingeleitet, wenn anhand des Ladezustands sichergestellt ist, dass das Speisevermögen der Anlagenbatterie ausreicht, um die jeweilige Verbraucherbaugruppe zu speisen.
Das Schalten des Batterieschutzschalters und/oder der zumindest einen
Schalteinrichtung erfolgt somit in Abhängigkeit von einer Prüfung des Ladezustands der Anlagenbatterie. Ist die Batteriespannung beispielsweise kleiner als ein vorbestimmter Grenzwert für die Batteriespannung, so wird hieraus auf ein unzureichendes
Speisevermögen der Anlagenbatterie geschlossen und ein Schaltvorgang des
Batterieschutzschalters oder der zumindest einen Schalteinrichtung wird nicht eingeleitet.
In einer Ausgestaltung weist das Batteriemanagementsystem einen
Batteriestromsensor zum Messen eines Stromflusses zwischen der Anlagenbatterie und der Stromschienenanordnung auf. Unter Verwendung des Batteriestromsensors kann beispielsweise eine Lebensdauerprognose für den Batterieschutzschalter und die zumindest eine Schalteinrichtung errechnet werden, indem die Anzahl der
Schaltvorgänge für den Batterieschutzschalter oder die zumindest eine
Schalteinrichtung zusammen mit den bei den einzelnen Schaltvorgängen auftretenden Strömen ausgewertet werden. Hierbei kann zusätzlich zu dem Batteriestromsensor auch ein Anlagenstromsensor zur Messung eines Stromflusses an der
Stromschienenanordnung mit einbezogen werden, um anhand von über den
Batteriestromsensor und den Anlagenstromsensor erhaltenen Messwerten bei
Schaltvorgängen darauf zu schließen, welche Lebensdauer für den
Batterieschutzschalter und die zumindest eine Schalteinrichtung noch zu erwarten ist. Die Auswertung kann zum Beispiel anhand einer dem Typs des
Batterieschutzschalters oder der zumindest einen Schalteinrichtung zugeordneten Kennlinie erfolgen, die die Lebensdauer (angegeben zum Beispiel als Anzahl der noch zu erwartenden Schaltzyklen) mit dem Strom beim Schalten in Verbindung setzt. Dies beruht auf dem Hintergund, dass häufige Schaltvorgänge bei großem Stromfluss die Lebensdauer des Batterieschutzschalters bzw. der zumindest einen Schalteinrichtung reduzieren, was anhand einer Auswertung der einzelnen Schaltvorgänge und der dabei auftretenden Ströme ausgewertet werden kann.
Eine Lebensdauerprognose kann zudem auch für die Anlagenbatterie unter
Einbeziehung der Blockspannung an der Anlagenbatterie, der Elektrolyttemperatur, der Anzahl der Ladezyklen oder von anderen Parametern erstellt werden.
In einer Ausgestaltung ist der Batterieschutzschalter zweipolig zum Schalten von zwei Strompfaden, über die die Anlagenbatterie mit der Stromschienenanordnung verbindbar ist, ausgebildet. Die Stromschienenanordnung weist beispielsweise zwei (der positiven Batteriespannung und der negativen Batteriespannung zugeordnete) Stromschienen auf, die über jeweils einen Strompfad mit der Anlagenbatterie verbindbar sind. Der zweipolig ausgestaltete Batterieschutzschalter dient zum Schalten beider Strompfade, sodass über den Batterieschutzschalter beide Strompfade von der
Stromschienenanordnung getrennt bzw. schaltbar mit der Stromschienenanordnung verbunden werden können.
Weil über den Batterieschutzschalter ein Schalten in zwei parallelen Strompfaden erfolgt, kann der Batterieschutzschalter beispielsweise zwei zu bestromende
Zugmagnete zum mechanischen Verstellen entsprechender Schalter aufweisen.
Entsprechend kann der Batterieschutzschalter einen vergleichsweise großen
Schaltstrom zum Schalten erfordern.
Der Batterieschutzschalter kann hierbei bistabil mit zwei stabilen Schaltzuständen ausgebildet sein. Der Batterieschutzschalter kann somit zwischen einem Ein-Zustand, in dem die Strompfade mit der Stromschienenanordnung elektrisch verbunden sind, und einem Aus-Zustand, in dem die Strompfade von der Stromschienenanordnung getrennt sind, geschaltet werden, wobei der Batterieschutzschalter in jedem Schaltzustand in einer stabilen Stellung ist und somit nicht gesondert zum Halten in der gerade eingenommenen Schaltstellung bestromt werden muss.
Die zumindest eine Schalteinrichtung, über die eine oder mehrere Verbrauchergruppen mit der Stromschienenanordnung verbunden werden können, ist beispielsweise einpolig ausgebildet und dient somit zum schaltbaren Verbinden eines (einzigen) Strompfads mit der Stromschienenanordnung. Auch die zumindest eine Schalteinrichtung kann hierbei bistabil mit zwei stabilen Schaltzuständen, also einem Ein-Zustand und einem Aus- Zustand, ausgestaltet sein, sodass die zumindest eine Schalteinrichtung zwischen ihren stabilen Schaltstellungen verstellt werden kann.
Weil die zumindest eine Schalteinrichtung nur einen Strompfad schaltet, kann die zumindest eine Schalteinrichtung beispielsweise lediglich einen Zugmagneten zum mechanischen Schalten eines entsprechenden Schalters aufweisen. Entsprechend kann der Schaltstrom, den die zumindest eine Schalteinrichtung erfordert, gegenüber dem Schaltstrom des Batterieschutzschalters kleiner sein.
Der Batterieschutzschalter und/oder die zumindest eine Schalteinrichtung können beispielsweise jeweils eine thermische und/oder magnetische Sicherungsfunktion aufweisen.
Mittels einer thermischen Sicherungsfunktion wird eine thermische Überhitzung an dem Batterieschutzschalter oder der zumindest einen Schalteinrichtung überwacht und, wenn eine Temperatur an dem Batterieschutzschalter oder der Schalteinrichtung über einen vorgegebenen Grenzwert steigen sollte, eine entsprechende Gegenmaßnahme zum, zum Beispiel ein Abschalten des Batterieschutzschalters oder der
Schalteinrichtung, eingeleitet. Eine solche thermische Sicherungsfunktion dient dazu, eine Erhitzung, die aufgrund eines über einen längeren Zeitraum fließenden, (über-) großen Stromflusses auftritt, an dem Batterieschutzschalter oder der Schalteinrichtung zu erkennen, um gegebenenfalls eine Gegenmaßnahme einzuleiten. Zusätzlich oder alternativ können der Batterieschutzschalter und/oder die zumindest eine Schalteinrichtung eine magnetische Sicherungsfunktion aufweisen. Im Rahmen einer solchen magnetischen Sicherungsfunktion wird ein starker Stromanstieg an dem Batterieschutzschalter oder der zumindest einen Schalteinrichtung und somit eine magnetisch detektierbare, (über-) große Stromänderung erkannt, um bei übermäßigem Stromanstieg eine geeignete Gegenmaßnahme, zum Beispiel ein Abschalten, einzuleiten.
Weil der Batterieschutzschalter und/oder die zumindest eine Schalteinrichtung integrierte Sicherungsfunktionen aufweisen, kann auf zusätzliche Gerätschaften, zum Beispiel eine Schmelzsicherung oder dergleichen, die herkömmlich für eine solche Sicherungsfunktion vorgesehen worden sind, verzichtet werden, was die Bauform vereinfacht und zudem den Bauraumbedarf reduziert.
In einer Ausgestaltung weist das Batteriemanagementsystem ein Batterieladegerät auf, das mit der Stromschienenanordnung verbunden ist und zum Aufladen der
Anlagenbatterie dient. Die Steuereinrichtung ist hierbei ausgebildet, das
Batterieladegerät in Abhängigkeit eines Ladezustands der Anlagenbatterie zu steuern, sodass abhängig davon, in welchem Ladezustand sich die Anlagenbatterie befindet, die Anlagenbatterie über das Batterieladegerät aufgeladen werden kann.
Die Steuereinrichtung kann hierbei auch dazu ausgestaltet sein, Meldungen zu erzeugen und über zum Beispiel ein Datenbussystem an ein übergeordnetes System abzugeben, sodass beispielsweise einem Zugführer angezeigt werden kann, dass ein Aufladeprozess (sogenannter Ausgleichsladevorgang) der Anlagenbatterie durchgeführt wird. Wird die Anlagenbatterie beispielsweise aus einem Tiefentladezustand wieder aufgeladen, so sollte dies unter Verwendung eines vergleichsweise niedrigen Stroms (bezeichnet als I20, entsprechend einem zwanzigstel des Nennstroms) durchgeführt werden, wobei ein solcher Ausgleichsladevorgang über einen längeren Zeitraum, zum Beispiel über einen Zeitraum zwischen 24 Stunden und 48 Stunden, ununterbrochen durchgeführt werden sollte. Wird dem Zugführer somit angezeigt, dass ein
Ausgleichsladevorgang durchgeführt wird, so kann der Zugführer sicherstellen, dass das Schienenfahrzeug über einen erforderlichen Zeitraum an eine externe Stromversorgung, zum Beispiel einen Fahrdraht, angeschlossen ist.
Ein Ausgleichsladevorgang kann durch die Steuereinrichtung in automatischer weise derart gesteuert werden, dass ein Ausgleichsladevorgang selbsttätig gestartet wird, sobald der Ladezustand der Anlagenbatterie unter einen vorbestimmten Grenzwert fällt. In diesem Fall wird die Anlagenbatterie selbsttätig wieder aufgeladen, bis an der Anlagenbatterie wieder ein hinreichendes Speisevermögen besteht.
In einer Ausgestaltung weist das Batteriemanagementsystem eine mit der
Stromschienenanordnung verbundene Energiespeicheranordnung, zum Beispiel in Form einer Kondensatoranordnung zum Beispiel unter Verwendug sogenannter
Superkondensatoren, zum Bereitstellen elektrischer Energie in einem
Tiefentladezustand der Anlagenbatterie auf. Auch die Energiespeicheranordnung wird über die Steuereinrichtung gesteuert derart, dass in einem Tiefentladezustand der Anlagenbatterie Energie über die Energiespeicheranordnung zur Verfügung gestellt werden kann, um an dem Schienenfahrzeug Grundfunktionen ausführen zu können. Eine solche Energiespeicheranordnung kann insbesondere dann zugeschaltet werden, wenn die Anlagenbatterie in extremer Weise entladen und gegebenenfalls sogar beschädigt ist. In diesem Fall kann anstelle eines Wiederaufladens der Anlagenbatterie die Energiespeicheranordnung zum Beispiel in Form der Kondensatoranordnung zugeschaltet werden, um das Ausführen von Grundfunktionen an einem
Schienenfahrzeug zu ermöglichen.
In einer Ausgestaltung weist das Batteriemanagementsystem eine Mehrzahl von Schalteinrichtungen zum schaltbaren Verbinden einer Mehrzahl von
Verbrauchergruppen mit der Stromschienenanordnung auf. Unterschiedliche
Verbrauchergruppen können hierbei anhand der Priorität der Verbraucher gruppiert sein. Eine erste Verbrauchergruppe kann beispielsweise solche Verbraucher, die zum Bereitstellen von Grundfunktionen an einem Schienenfahrzeug erforderlich sind, umfassen, beispielsweise eine Grundbeleuchtung des Schienenfahrzeugs,
Grundfunktionen des Antriebssystems des Schienenfahrzeugs oder eine Türsteuerung des Schienenfahrzeugs. Eine zweite Verbrauchergruppe kann demgegenüber Verbraucher umfassen, die einer erhöhten Komfortstufe zugehörig sind, beispielsweise eine Heizungsbaugruppe oder eine Beleuchtungsbaugruppe für eine Vollbeleuchtung des Schienenfahrzeugs. Eine dritte Verbrauchergruppe kann Verbraucher einer weiter erhöhten Komfortstufe umfassen, beispielsweise Verbraucher in Form eines
Klimaanlagesystems oder eines Wechselrichtersystems für Laptopsteckdosen oder dergleichen. Über die Schalteinrichtungen werden diese Verbrauchergruppen getrennt voneinander mit der Stromschienenanordnung verbunden und somit über die
Anlagenbatterie abhängig vom Schaltzustand des Batterieschutzschalters und der Schalteinrichtungen gespeist.
Hierbei kann vorteilhaft sein, das Zuschalten und auch das Abschalten der
Verbrauchergruppen zeitlich zu staffeln. Das Zuschalten kann hierbei abhängig auch von einem Ladezustand und einem Speisevermögen der Anlagenbatterie gesteuert werden, indem zunächst eine erste Verbrauchergruppe über eine zugeordnete erste Schalteinrichtung, sodann eine zweite Verbrauchergruppe über eine zugeordnete zweite Schalteinrichtung und zeitlich versetzt eine dritte Verbrauchergruppe über eine zugeordnete dritte Schalteinrichtung zugeschaltet wird, jeweils abhängig von einer Prüfung, ob die Anlagenbatterie ein hinreichendes Speisevermögen zum Speisen der Verbrauchergruppen aufweist.
Genauso wie das Zuschalten der Verbrauchergruppen kann auch das Abschalten der Verbrauchergruppen in zeitlich gestaffelter Weise erfolgen, gesteuert über die
Steuereinrichtung. So kann beim Abschalten zunächst die dritte Verbrauchergruppe, anschließend die zweite Verbrauchergruppe und danach die erste Verbrauchergruppe jeweils über die zugeordnete Schalteinrichtung abgeschaltet werden.
In einer Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung mit einem Busanschluss zum
Verbinden der Steuereinrichtung mit einem Datenbussystem eines übergeordneten Systems verbunden. Über einen solchen Busanschluss kann die Steuereinrichtung beispielsweise durch einen Nutzer konfiguriert werden, und es können
Systemparameter der Steuereinrichtung abgerufen werden. Zusätzlich oder alternativ kann die Steuereinrichtung eine Schnittstelle für eine drahtlose Kommunikation zum Herstellen einer drahtlosen Datenverbindung, zum Beispiel in Form einer RFID-Schnittstelle, aufweisen. Über eine solche Schnittstelle können beispielsweise im Betrieb erhaltene Daten der Steuereinrichtung abgerufen und durch einen Nutzer ausgewertet werden.
In einer weiteren Ausgestaltung weist das Batteriemanagementsystem eine
Systemverbindungseinrichtung auf, über die eine weitere Steuereinrichtung in
kaskadierter Weise mit dem Batteriemanagementsystem verbunden werden kann.
Mehrere Steuereinrichtungen können somit kaskadenförmig zusammengeschaltet werden, um den Funktionsumfang des Batteriemanagementsystems zu erweitern, beispielsweise um weitere Schalteinrichtungen an das Batteriemanagementsystem anzuschließen.
Einzelne Steueranschlüsse der Steuereinrichtung können beispielsweise als
Infrarotschnittstelle ausgebildet sein, sodass Steuerdaten in Form von Infrarotsignalen von der Steuereinrichtung empfangen und von der Steuereinrichtung auch ausgesandt werden können.
Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines Batteriemanagementsystems für ein Schienenfahrzeug;
Fig. 2 eine Ansicht eines physischen Layouts eines solchen
Batteriemanagementsystems;
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm zum Zuschalten von Verbrauchergruppen;
Fig. 4 ein Ablaufdiagramm zum Abschalten von Verbrauchergruppen; und
Fig. 5 doppeltlogarithmische Kennlinien von Schalteinrichtungen, darstellend die
Anzahl der Schaltvorgänge in Abhängigkeit vom dabei fließenden Strom. Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Batteriemanagementsystems 1 , das zum Steuern der Zuschaltung und Abschaltung von Verbrauchergruppen VG1 , VG2, VG3, VGn an einer Anlagenbatterie 12, beispielsweise einer 1 10 V Gel-Bleibatterie, und zudem zum Steuern einer Aufladung der Anlagenbatterie 12 über ein Batterieladegerät 16 dient.
Das Batteriemanagementsystem 1 weist eine zentrale Steuereinrichtung 1 1 auf, die einen Prozessor 1 12 umfasst und zum Steuern eines Batterieschutzschalters 10 zum Verbinden der Anlagenbatterie 12 mit einer Stromschienenanordnung 14 und zudem zum Steuern von Schalteinrichtungen 171 -174 zum Zuschalten und Abschalten der Verbrauchergruppen VG1 -VGn an der Stromschienenanordnung 14 dient. Die
Steuereinrichtung 1 1 steht hierzu in Verbindung mit einem Vorschaltgerät 13 und ist zudem verbunden mit dem Batterieladegerät 16 (mit einer Nennleistung von zum Beispiel 25 kW) und einer Energiespeicheranordnung 15 in Form einer
Kondensatoranordnung, die zum Bereitstellen von Energie in einem Tiefentladezustand der Anlagenbatterie 12 dient.
Die Steuereinrichtung 1 1 weist eine Batteriestromerfassung 1 1 1.1 zum Erfassen eines Batteriestroms an einem Strompfad 101 der Anlagenbatterie 12 über einen
Batteriestromsensor 100, eine Erfassungseinrichtung 1 11.2 für die Erfassung der Blockspannung über Blockspannungsabgriffe 122 an der Anlagenbatterie 12 und eine Erfassungseinrichtung 1 1 1.3 zur Erfassung eines Anlagenstroms über einen
Anlagenstromsensor 140 an einer Stromschiene der Stromschienenanordnung 14 auf, die jeweils mit dem Prozessor 1 12 verbunden sind und Messwerte an den Prozessor 1 12 zur Auswertung abgeben. Über die Erfassungseinrichtung 1 1 1.2 kann hierbei auch eine Betriebstemperatur an der Anlagenbatterie 12, gemessen über einen
Batterietemperatursensor 121 , erfasst und dem Prozessor 1 12 zugeführt werden.
Die Steuereinrichtung 1 1 weist weiter einen Bustreiber 1 14 zur Verbindung mit einem Bussystem 2 über einen Busanschluss 1 17 auf. Über eine Drahtlos-Schnittstelle 118, zum Beispiel in Form einer RFID-Schnittstellen, kann eine drahtlose Verbindung 3 mit einem externen Kommunikationsgerät, zum Beispiel unter Verwendung der Nahfeldkommunikationtechnologie, hergestellt werden. Über einen Steuereingang 1 13 kann die Steuereinrichtung 1 1 Steuersignale eines externen Steuersystems 4, zum Beispiel eines übergeordneten Systems eines Schienenfahrzeugs, empfangen, um in Abhängigkeit solcher Steuersignale zum Beispiel ein Zuschalten oder Abschalten von Verbrauchergruppen VG1 -VGn zu bewirken.
Die Steuereinrichtung 1 1 weist weiter eine Schaltbaugruppe 1 15 auf, über die ein Schaltstrom an den Batterieschutzschalter 10 und die Schalteinrichtungen 171 -174 abgegeben werden kann, um den Batterieschutzschalter 10 oder die
Schalteinrichtungen 171 -174 zwischen unterschiedlichen Schaltzuständen zu schalten, insbesondere um die Anlagenbatterie 12 oder eine der Verbrauchergruppen VG1 -VGn mit der Stromschienenanordnung 14 zu verbinden oder von der
Stromschienenanordnung 14 zu trennen.
Das Vorschaltgerät 13 dient dazu, einen Schaltstrom, der zum Schalten des
Batterieschutzschalters 10 und der Schalteinrichtungen 171 -174 erforderlich ist, zu erzeugen. Das Vorschaltgerät 13 weist hierzu einen Sollwertsteller 131 auf, der dazu ausgestaltet ist, in Abhängigkeit von einem durch die Steuereinrichtung 1 1
vorgegebenen Sollwert eine Aktivierungsschaltung 132 und eine Leistungsstufe 133 zum Erzeugen eines Schaltstroms anhand des Sollwerts anzusteuern. Das
Vorschaltgerät 13 gibt den so erzeugten Schaltstrom an die Steuereinrichtung 1 1 ab, die den Schaltstrom über die Schaltbaugruppe 1 15, ausgebildet durch eine
Binärschalteranordnung, dem Batterieschutzschalter 10 oder einer der
Schalteinrichtungen 171 -174 zuführt und diese somit zwischen unterschiedlichen Schaltzuständen schaltet.
Das Batteriemanagementsystem 1 kann mit einem einzigen Vorschaltgerät 13 auskommen. Das Vorschaltgerät 13 ist hierbei dazu ausgestaltet, abhängig von einem über die Steuereinrichtung 1 1 vorgegebenen Sollwert den Schaltstrom entsprechend den Erfordernisse der zu schaltenden Baugruppe einzustellen, sodass der Schaltstrom eine Stromstärke aufweist, die zum Schalten des Batterieschutzschalters 10 bzw. der zu schaltenden Schalteinrichtung 171 -174 erforderlich ist. Soll beispielsweise der Batterieschutzschalter 10 geschaltet werden, gibt die Steuereinrichtung 1 1 dem Vorschaltgerät 13 einen Sollwert für den Schaltstrom vor, der dem erforderlichen Schaltstrom für den Batterieschutzschalter 10 entspricht und der beispielsweise von der Anzahl der Zugmagnete des Batterieschutzschalters 10 zum mechanischen Verstellen der Schalter des Batterieschutzschalters 10 abhängt. Soll demgegenüber eine der Schalteinrichtungen 171 -174, die den Verbrauchergruppen VG1 -VGn zugeordnet sind, geschaltet werden, wird über die Steuereinrichtung 11 ein Sollwert vorgegeben und durch das Vorschaltgerät 13 anhand des Sollwerts ein
Schaltstrom erzeugt, der dem für die Schalteinrichtung 171 -174 erforderlichen
Schaltstrom entspricht.
Der Batterieschutzschalter 10 - beispielsweise vom Typ vom Typ SBG-437-02-V0171 und ausgelegt für einen Nennstrm von zum Beispiel 240 V - ist, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel, als zweipoliger Schalter ausgebildet, der zum Schalten eines positiven Strompfads 101 und eines negativen Strompfads 102 der Anlagenbatterie 12 dient, sodass über den Batterieschutzschalter 10 beide der Anlagenbatterie 12 zugeordnete Strompfade 101 , 102 von der Stromschienenanordnung 14 getrennt werden können. Entsprechend weist der Batterieschutzschalter 10 beispielsweise zwei Zugmagnete zum mechanischen Schalten der den einzelnen Strompfaden 101 , 102 zugeordneten mechanischen Schalter auf, die mit einem entsprechend großen
Schaltstrom bestromt werden müssen, um den Batterieschutzschalter 10 zwischen einem Ein-Zustand und einem Aus-Zustand zu schalten.
Die Schalteinrichtungen 171 -174 - beispielsweise jeweils vom Typ SBG-437-01 -V0173 - sind demgegenüber jeweils als einpolige Schalter ausgebildet und schalten in jeweils einem Strompfad 175-178, der der jeweiligen Verbrauchergruppe VG1 -VGn zugeordnet ist. Entsprechend weisen die Schalteinrichtungen 171 -174 zum Beispiel jeweils nur einen Zugmagneten auf und erfordern einen entsprechend kleineren Schaltstrom.
Sowohl der Batterieschutzschalter 10 als auch die Schalteinrichtungen 171 -174 sind vorzugsweise jeweils als bistabiler Schalter mit zwei stabilen Schaltzuständen ausgebildet. Zwischen den stabilen Schaltzuständen können der Batterieschutzschalter 10 und die Schalteinrichtungen 171 -174 jeweils umgeschaltet werden. Der Batterieschutzschalter 10 und die Schalteinrichtung 171 -174 können beispielsweise jeweils eine Setzspule ("S") zum Setzen der jeweiligen Zugmagnetanordnung zum Einschalten des Batterieschutzschalters 10 bzw. der Schalteinrichtung 171 -174 und eine Rücksetzspule ("R") zum Rücksetzen der Zugmagnetanordnung zum Ausschalten des Batterieschutzschalters 10 bzw. der Schalteinrichtung 171 -174 aufweisen.
Die Verbrauchergruppen VG1 -VGn können zum Beispiel Verbrauchern
unterschiedlicher Komfortstufen entsprechen. So können einer ersten
Verbrauchergruppe VG1 - ausgelegt beispielsweise für einen Strom von 40 A - Verbraucher zum Bereitstellen von Grundfunktionen, zum Beispiel eine Notbeleuchtung und eine Türsteuerungsfunktion oder dergleichen, zugeordnet sein. Einer zweiten Verbrauchergruppe VG2 - ausgelegt beispielsweise für einen Strom von 80 A - können demgegenüber Funktionen einer mittleren Komfortstufe, zum Beispiel eine
Heizungsfunktion und eine Vollbeleuchtung eines Schienenfahrzeugs, zugeordnet sein. Einer dritten Verbrauchergruppe VG3 - ausgelegt beispielsweise für einen Strom von 100 A - können demgegenüber Funktionen einer höheren Komfortstufe, zum Beispiel eine Klimaanlage oder Wechselrichtersystem für Laptopsteckdosen oder dergleichen, zugeordnet sein. Weitere Verbrauchergruppen VGn können vorhanden sein, wobei das Batteriemanagementsystem 1 grundsätzlich mit beliebig vielen Schalteinrichtungen 171 -174 zum Zuschalten und Abschalten unterschiedlicher Verbrauchergruppen VG1 - VGn betrieben werden kann.
Das Batteriemanagementsystem 1 kann in einer kompakten Bauform in ein Gehäuse 19 integriert sein, wie dies in einem beispielhaften physischen Layout in Fig. 2 dargestellt ist. In ein solches gemeinsames Gehäuse 19 können insbesondere der
Batterieschutzschalter 10, die Steuereinrichtung 1 1 , das Vorschaltgerät 13, die
Schalteinrichtungen 171 -173, die Energiespeicheranordnung 15 und das
Batterieladegerät 16 integriert sein, wobei die so geschaffene, einheitliche Baugruppe vorzugsweise in unmittelbarer Nähe insbesondere zu der Anlagenbatterie 12
angeordnet ist. Das Zuschalten genauso wie das Abschalten der Verbrauchergruppen VG1 -VGn erfolgt vorzugsweise in zeitlich gestaffelter Weise, gesteuert über die Steuereinrichtung 2.
Ein Ablaufdiagramm zum Zuschalten von Verbrauchergruppen VG1 -VGn soll nachfolgend anhand von Fig. 3 erläutert werden.
Das Zuschalten von Verbrauchergruppen VG1 -VGn wird beispielsweise durch einen Steuerbefehl zum sogenannten Aufrüsten (Schritt A1 ) ausgelöst, der beispielsweise von einem Zugführer des Schienenfahrzeugs bewirkt und über das externe Steuersystem 4 der Steuereinrichtung 1 1 zugeführt wird.
Liegt ein solcher Steuerbefehl zum Aufrüsten vor, so sind zunächst die
Verbrauchergruppen VG1 -VGn über die Schalteinrichtungen 171 -174 abgeschaltet, und auch der Batterieschutzschalter 10 ist in seinem Aus-Zustand (Zustand A2).
Zum Aufrüsten wird zunächst der Batteriezustand zum Beispiel anhand der
Batterietemperatur geprüft (Schritt A3), und sodann wird geprüft, ob an der
Anlagenbatterie 12 ein hinreichendes Speisevermögen zum Zuschalten der
Verbrauchergruppen VG1 -VGn besteht (Schritt A4). Das Speisevermögen wird hierbei beispielsweise anhand eines Vergleichs der bestehenden Batteriespannung U B mit einem Schwellwert Umin bewertet. Wenn die Batteriespannung U B oberhalb des Schwellwerts Umin liegt, wird von einem hinreichenden Speisevermögen der
Anlagenbatterie 12 ausgegangen. Es wird zudem davon ausgegangen, dass ein hinreichendes Speisevermögen besteht, wenn das Batterieladegerät 16 zugeschaltet und die Anlagenbatterie 12 somit gerade aufgeladen wird.
Ist in Schritt A4 festgestellt worden, dass das Speisevermögen der Anlagenbatterie 12 hinreichend ist, so sendet die Steuereinrichtung 1 1 einen Sollwert für den Schaltstrom zum Schalten des Batterieschutzschalters 10 an den Sollwertsteller 131 des
Vorschaltgeräts 3. Anhand eines Signals DIGOUT 01 wird die Schaltbaugruppe 1 15 in Form des Binärschalters der Steuereinrichtung 1 1 aktiviert, und es wird ein
Steuerbefehl zum Bereitstellen des Schaltstroms an die Leistungsstufe 133 des
Vorschaltgeräts 13 gesendet (Schritt A5), sodass der Schaltstrom über die Schaltbaugruppe 115 dem Batterieschutzschalter 10 zugeführt und entsprechend der Batterieschutzschalter 10 von seinem Aus-Zustand in den Ein-Zustand geschaltet wird (Schritt A6). Nach einer vorbestimmten Zeit tv wird die Schaltbaugruppe 1 15 wieder ausgeschaltet und der Schaltstrom somit nicht mehr zum Batterieschutzschalter 10 durchgeleitet. Diese vorbestimmte Zeit tv ist so bemessen, dass der
Batterieschutzschalter 10 zuverlässig geschaltet, aber nicht übermäßig belastet wird.
Ist der Batterieschutzschalter 10 eingeschaltet, so wird nach einer vorbestimmten Zeit tein wiederum anhand der Batteriespannung U B geprüft, ob an der Anlagenbatterie 12 ein hinreichendes Speisevermögen vorliegt (Schritt A14). Ist dies der Fall, wird in Schritt A7 durch die Steuereinrichtung 1 1 ein neuer Sollwert für das Schalten der
Schalteinrichtung 171 bestimmt und an das Vorschaltgerät 13 gesendet. Zudem wird über einen Steuerbefehl DIGOUT 02 die Schaltbaugruppe 1 15 in Form des
Binärschalters eingeschaltet, ein Ein-Befehl an die Leistungsstufe 133 des
Vorschaltgeräts 13 gesendet und somit der anhand des Sollwerts durch den
Sollwertsteller 131 eingestellte Schaltstrom an die Schalteinrichtung 171 geleitet (Schritt A7), die somit schaltet und die Verbrauchergruppe VG1 zuschaltet (Schritt A8). Nach einer vorbestimmten Zeit tv wird der Steuerbefehl DIGOUT 02 und somit der
Schaltstrom abgeschaltet.
Vor Zuschalten der nächsten Verbrauchergruppe VG2 wird wiederum geprüft, ob die Batteriespannung U B oberhalb des Schwellwerts Umin liegt (Schritt A14). Ist dies der Fall, wird in Schritt A9 durch die Steuereinrichtung 11 der Sollwert für das Schalten der Schalteinrichtung 172 bestimmt und an den Sollwertsteller 131 des Vorschaltgeräts 13 gesendet, die Schaltbaugruppe 1 15 in Form des Binärschalters mit einem Steuerbefehl DIGOUT 03 eingeschaltet und die Leistungsstufe 133 des Vorschaltgeräts 13 zum Erzeugen des Schaltstroms angesteuert. Die Schalteinrichtung 172 wird somit eingeschaltet und die Verbraucherbaugruppe VG2 zugeschaltet (Schritt A10). Nach einer vorbestimmten Zeit tv wird wiederum der Steuerbefehl DIGOUT 03 und somit der Schaltstrom abgeschaltet.
Wiederum wird nunmehr geprüft, ob die Batteriespannung U B oberhalb des
Schwellwerts Umin liegt. Wenn dies der Fall ist, wird durch die Steuereinrichtung 1 1 ein Sollwert für das Schalten der Schalteinrichtung 173 erzeugt und an den Sollwertsteller 131 des Vorschaltgeräts 13 gesendet, die Schaltbaugruppe 1 15 mittels eines
Steuerbefehls DIGOUT 04 eingeschaltet und die Leistungsstufe 133 des
Vorschaltgeräts 13 zum Erzeugen des Schaltstroms anhand des eingestellten Sollwerts angesteuert (Schritt A1 1 ). Die Schalteinrichtung 173 wird somit eingeschaltet und damit die Verbrauchergruppe VG3 zugeschaltet (Schritt A12), und nach einer vorbestimmten Zeit tv wird die Schaltbaugruppe 1 15 und somit der Schaltstrom wieder ausgeschaltet.
Sind weitere Verbrauchergruppen VGn vorhanden, können in gleicher Weise weitere Schalteinrichtungen 174 geschaltet werden (Schritt A13).
Sind die gewünschten Verbrauchergruppen VG1 -VGn zugeschaltet, so wird im
Normalbetrieb kontinuierlich oder in vorbestimmten zeitlichen Abständen geprüft, ob an der Anlagenbatterie 12 ein hinreichendes Speisevermögen vorliegt (Schritt A14). Ist dies der Fall, wird der Normalbetrieb fortgesetzt. Ist dies jedoch nicht der Fall (Schritt A15), so wird gegebenenfalls eine Prozedur zum Abrüsten eingeleitet, innerhalb derer die Verbrauchergruppen VG1 -VGn wieder abgeschaltet werden (Schritte A16 und A17).
Über einen Einschaltstrombegrenzer kann der Schaltstrom jeweils so begrenzt werden, dass eine thermische oder magnetische Sicherungsfunktion des Batterieschutzschalters 10 oder der jeweiligen Schalteinrichtung 171 -174 nicht auslöst und der
Batterieschutzschalter 10 und die Schalteinrichtungen 171 -174 somit zuverlässig geschaltet werden.
Das Zuschalten der Verbrauchergruppen VG1 -VGn erfolgt somit in zeitlich gestaffelter Weise, indem der Batterieschutzschalter 10 und die Schalteinrichtungen 171 -174 zeitlich nacheinander angesteuert werden. Das Zuschalten erfolgt hierbei unter wiederholter Kontrolle des Speisevermögens der Anlagenbatterie 12 anhand der bestehenden Batteriespannung UB.
Fig. 4 zeigt ein Ablaufdiagramm zum Abschalten von Verbrauchergruppen VG1 -VGn in zeitlich gestaffelter Weise. Das Abrüsten, also das Abschalten der Verbrauchergruppen VG1 -VGn wird beispielsweise durch einen Abrüstbefehl, also zum Beispiel einen entsprechenden Steuerbefehl eines Zugführers, der der Steuereinrichtung 1 1 über das externe
Steuersystem 4 zugeführt wird, oder bei Detektion eines unzureichenden
Speisevermögens an der Anlagenbatterie 12 (Schritt A14 in Fig. 3) ausgelöst (Schritt B1 in Fig. 4). Liegt ein Kriterium zum Abrüsten vor, so werden die Verbrauchergruppen VG1 -VGn beginnend mit der höchsten Komfortstufe (Verbrauchergruppe VGn) nacheinander abgeschaltet (mit Ausnahme einer Notabschaltung, bei der die
Abschaltung gleichzeitig erfolgt (Schritt B25)).
Im Schritte B2 wird zunächst geprüft, ob die Anlagenbatterie 12 eine bestimmten Entladetiefe erreicht hat. Dies erfolgt insbesondere anhand einer Prüfung, ob die Batteriespannung U B unterhalb eines vorbestimmten Schwellwerts Umin gefallen ist.
Weist die Anlagenbatterie 12 eine hinreichende Ladung und somit ein hinreichendes Speisevermögen auf, so kann generell das Abrüsten in zeitlich gestaffelter Weise mit vorbestimmten, anhand der Verbrauchergruppen VG1 -VGn vorgegebenen zeitlichen Abständen tvi -tv3 und UBSS erfolgen. Beispielsweise kann erforderlich sein, dass grundsätzlich eine Verbrauchergruppe VG1 -VGn bei Vorliegen eines Abrüstbefehls noch für einige Zeit, zum Beispiel einige Minuten oder auch einige Stunden, gespeist wird, um bestimmte Funktionen auszuführen.
Wird in Schritt B2 festgestellt, dass die Anlagenbatterie 12 kein hinreichendes Ladevermögen aufweist, weil die Batteriespannung U B kleiner als der Schwellwert Umin ist, so kann eine Abschaltung der Verbrauchergruppen VG1 -VGN auch ohne zeitliche Verzögerung, also ohne Einhalten der vorbestimmten Zeiten tvi -tv3 und UBSS erfolgen.
In den Schritten B3 bis B7 werden die Verbrauchergruppe VG3 (in der Annahme, dass keine weiteren Verbrauchergruppen VGn vorhanden sind) abgeschaltet, indem nach einer vorbestimmten, zugeordneten Zeit tvi (Schritt B3, sofern in Schritt B2 nicht festgestellt worden ist, dass die Batteriespannung UB kleiner als der Schwellwert Umin ist) ein Schaltstrom zum Rücksetzen der Schalteinrichtung 173 über das Vorschaltgerät 13 erzeugt (Schritt B4) und über die Schaltbaugruppe 1 15 der Schalteinrichtung 173 zugeleitet wird (Schritt S5), sodass die Verbrauchergruppe VG3 abgeschaltet wird (Schritt B6). Das korrekte Abschalten wird in Schritt B7 überprüft.
Dies wird in den Schritten B10 bis B14 für die Verbrauchergruppe VG2, in den Schritten B15 bis B19 für die Verbrauchergruppe VG1 und in den Schritten B20 bis B24 für den Batterieschutzschalter 10 wiederholt, wobei die jeweilige Verzögerungszeit tv2, tv3, tvßss jeweils mit der Überprüfung des Abschaltens der vorherigen Verbrauchergruppe beginnt und eingehalten wird, sofern bei wiederholter Prüfung in Schritt B2 nicht festgestellt wird, dass die Batteriespannung U B kleiner als der Schwellwert Umin ist.
Die vorbestimmten Zeiten tvi -tv3 und UBSS können gleich oder auch unterschiedlich sein. Genauso kann der Schwellwert Umin für die Überprüfung der Entladetiefe für die einzelenen Verbrauchergruppen VG1 -VGn gleich oder auch unterschiedlich sein.
Nach der Abrüstprozedur sind sämtliche Schalteinrichtungen 171 -174 und auch der Batterieschutzschalter 10 abgeschaltet, sodass die Verbrauchergruppen VG1 -VGn nicht mehr an der Anlagenbatterie 12 anliegen.
Vor der Abschaltung der letzten Komfortstufe (Verbrauchergruppe VG1 ) oder auch bereits früher kann beispielsweise eine Vorwarnung in Form einer Meldung an das übergeordnete Steuersystem 4 für den Zugführer erzeugt werden (Schritt B9).
Im Falle eines Not-Aus (Schritt B25) kann die Abschaltung auch gleichzeitig erfolgen, sodass sämtliche Schalteinrichtungen 171 -174 und der Batterieschutzschalter 10 gleichzeitig zum Trennen der Verbrauchergruppen VG1 -VGn von der Anlagenbatterie 12 geschaltet werden.
Insbesondere im Falle eines Not-Aus ist auch eine Schnellabschaltung in zeitlich gestaffelter Weise, aber ohne Verwendung der vorbestimmten zeitlichen Abstände tvi - t V 3 und tvßss möglich.
Auch nach der Abschaltung des Batterieschutzschalters 10 können Tiefentladezustände der Anlagenbatterie 12 oder Spannungsunterschiede zwischen Baugruppen entstehen (z.B. bei längeren Stillstandszeiten des Schienenfahrzeugs ohne Einspeisung). Die Steuereinrichtung 1 1 des Batteriemanagementsystems 1 ist zur Detektion solcher Zustände ausgebildet und leitet bei Detektion eines Tiefentladezustands eine
Ausgleichsladung über das Batterieladegerät 16 ein.
Eine solche Ausgleichsladung erfordert über einen definierten Zeitraum, zum Beispiel einen Zeitraum zwischen 44 Stunden und 48 Stunden, einen Ladestrom mit
vergleichsweise geringer Stromstärke, bezeichnet als I20, entsprechend einem
Zwanzigstel des Nennstroms, um eine wirksame Aufladung der Anlagenbatterie 12 zu erreichen. Auf einen separaten Wandler zum Einspeisen der Ausgangsladung in die Anlagenbatterie 12 kann hierbei verzichtet werden.
Das Batterieladegerät 16 weist einen Steuereingang 161 auf, der eine
Sollwertverstellung der Ausgangsspannung des Batterieladegerätes 16 über einen Analogausgang 1 16 der Steuereinrichtung 1 1 ermöglicht. Das Batterieladegerät 16 wird hierbei über die Schaltbaugruppe 1 15 in Form des Binärschalters der Steuereinrichtung 1 1 , die mit einem digitalen Eingang 162 des Batterieladegeräte 16 verbunden ist, gesteuert, indem die Schaltbaugruppe 1 15 einen Umschaltbefehl für die
Ausgleichsladung an das Batterieladegerät 16 sendet.
Bei der Steuerung des Ausgleichladevorgangs können hierbei auch Messwerte des Batteriestromsensors 100, des Batterietemperatursensors 121 und der über die
Blockspannungsabgriffe 122 erhaltenen Blockspannung berücksichtigt werden. Der Ausgleichladevorgang wird über die Steuereinrichtung 11 gesteuert, die das
Batterieladegerät 16 während des Ausgleichladevorgangs regelt und über das
Datenbussystem 2 auch eine Meldung zum Beispiel an einen Zugführer absetzt, mittels derer der Zugführer beispielsweise zur Verbindung des Schienenfahrzeugs mit einer externen Stromversorgung zur Einspeisung externer Energie aufgefordert wird.
Nach einem erfolgten Ausgleichladevorgang erfolgt die Regelung der Anlagenspannung generell über das Batterieladegerät 16. Die zusätzliche Energiespeicheranordnung 15 in Form einer Kondensatorbaugruppe, zum Beispiel unter Verwendung von sogenannten Superkondensatoren, dient dazu, im Falle einer extremen Tiefentladung der Anlagenbatterie 12, die gegebenenfalls auch zu einer Beschädigung an der Anlagenbatterie 12 führt, ein Notstartregime durchzuführen. Gesteuert über die Steuereinrichtung 1 1 wird hierzu die Energiespeicheranordnung 15 mit der Stromschienenanordnung 14 verbunden und somit aus Kondensatoren 155 der Energiespeicheranordnung 15 Energie in das System eingespeist. Das Einspeisen erfolgt über einen Rückspeisethyristor 153 und einen Einschaltstrombegrenzer 152 und wird gesteuert über eine Steuereinheit 151. Die Steuereinrichtung 1 1 steht
insbesondere mit einem Schalter 154 der Energiespeicheranordnung 15 in Verbindung, der zum Zuschalten der Energiespeicheranordnung 15 an die Stromschienenanordnung 14 geschaltet wird.
Die Energiespeicheranordnung 15 kann beispielsweise so viel Energie zur Verfügung stellen, dass gewisse Notfunktionen ausgeführt werden können. Beispielsweise kann mit Energiespeicheranordnung 5. das Batterieladegerät 16 gestartet werden, um einen Ausgleichladevorgang für die Anlagenbatterie 12 zu initiieren.
Der Busanschluss 1 17 zum Verbinden mit dem Bussystem 2 einer Fahrzeugleitebene kann beispielsweise mit einem iCOM-System kompatibel sein. Über den Busanschluss 1 17 können Steuerbefehle empfangen werden. Zudem wird eine Systemkonfiguration ermöglicht.
Diagnosedaten können beispielsweise über die Drahtlosschnittstelle 1 18, ausgestaltet zum Beispiel durch eine RFID-Schnittstelle, ausgelesen werden. Über die
Datenschnittstelle 1 18 kann ein Nutzer sich beispielsweise mittels eines
Kommunikationsgeräts in Form eines Smartphones oder dergleichen mit der
Steuereinrichtung 1 1 verbinden, um Diagnosedaten zur Wartung oder für die Reparatur auszulesen.
Die Steuereinrichtung 1 1 kann Messwerte unterschiedlicher Sensoren, insbesondere des Batteriestromsensors 100, des Anlagenstromsensors 140, des
Batterietemperatursensors 121 und der Blockspannung erfassen und auswerten, um Lebensdauerprognosen der Anlagenbatterie 12 und anderer Baugruppen, insbesondere des Batterieschutzschalters 10 und der Schalteinrichtungen 171 -174 zu erstellen.
Darüber hinaus kann die Steuereinrichtung 1 1 Betriebsdaten des Batterieladegeräts 16 erfassen, was eine Berechnung der MTBF (Mean Time Between Failures) ermöglicht, um in der sogenannten RPA (Reliability Prediction Analysis) vorhergesagte Werte zu verifizieren.
Für die Batterielebensdauerprognose kann die Steuereinrichtung 11 zur Berechnung einer Brauchbarkeitsdauer Be = f(UBB, Osyt, nz yc , EN, fi, ta) ausgebildet sein. Hierbei ist UBB die Blockspannung, Elyt die Elektrolyttemperatur, nz yc die Anzahl der Zyklen, EN der Nennenergiedurchsatz (batteriespezifischer Wert), fi das Vielfache des
Entladestromes und ta die mittlere Betriebstemperatur. Die Zyklisierung bei einer Pufferbatterie in Flilfsbetriebeanlagen des Schienenfahrzeugbaus ist bezüglich der Entladetiefe unterschiedlich, so dass der Alterungsanteil der einzelnen Zyklen bei der Berechnung der Lebensdauer entsprechend bewertet werden muss. Die Berechnung wird in bestimmten Zeitabständen vorgenommen, wobei zwischen Kennlinienfeldern linear interpoliert wird. Mit jeder Neuberechnung wird die Genauigkeit der
Lebensdauerprognose (quasi-) iterativ durch die sich aufsummierende Zyklenbewertung verbessert. Beim Erreichen einer vorgegebenen Lebensdauergrenze wird über das Bussystem 2 an das Fahrzeugleitsystem eine Fehlermeldung gesendet. Bereits vor dem Erreichen der Lebensdauergrenze wird ein Vorwarnsignal gesendet, so dass entsprechende Maßnahmen für die Prävention eingeleitet werden können.
Aus der Messung des Batteriestromes durch den Batteriestromsensor 100 und des Anlagenstroms durch den Anlagenstromsensor 140 kann auch eine
Lebensdauerprognose für den Batterieschutzschalter 10 und die Schalteinrichtungen 171 -174 erstellt werden. Hierzu wird durch die Steuereinrichtung 11 im Schaltmoment der jeweilige Schaltstrom des Batterieschutzschalters 10 bzw. der jeweiligen
Schalteinrichtungen 171 -174 ausgewertet, was eine Lebensdauerprognose für jeden dieser Schalter ermöglicht.
Fig. 5 zeigt eine typische Kennlinie für den Batterieschutzschalter 10 und die
Schalteinrichtung 171 -174. Dargestellt ist in doppelt-logarhithmischer Weise die Lebensdauer, angegeben durch die Anzahl der Schaltspiele, in Abhängigkeit von dem Schaltstrom. Solche Kennlinien können beispielsweise durch Messreihen in
Dauerversuchen ermittelt werden.
Zur Stellung einer Lebensdauerprognose für den Batterieschutzschalter 10 und die Schalteinrichtungen 171 -174 werden Messwerte für den Schaltstrom beim Schalten durch die Steuereinrichtung 1 1 erfasst, so dass durch Schaltzyklenzählung (nz yc ) mit einer entsprechenden Schaltstrombewertung eine Lebensdauerprognose berechnet werden kann. Beispielsweise kann anhand des erfassten Schaltstroms ein über die Gesamtzahl der Schaltzyklen mittlerer Schaltstrom ermittelt werden, um sodann anhand der Kennlinie eine geschätzte Lebensdauer, also eine insgesamt mögliche Anzahl von Schaltspielen, zu ermitteln. Auch in diesem Fall wird mit dem Erreichen des
Lebensdauerendes eine Fehlermeldung generiert und über das Bussystem 2 an das Fahrzeugleitsystem gesendet.
Die aktuellen Lebensdauerprognosedaten können zu jeder Zeit über die (RFID-) Schnittstelle 1 18 abgerufen werden und stehen somit dem Betreiber für seine präventive Instandsetzungsplanung zur Verfügung.
Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehenden
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich auch in gänzlich andersgearteter Weise verwirklichen.
Durch die batterienahe Installation des Batteriemanagementsystems mit Schalt- und Schutzfunktion ist eine Anordnung möglich, die eine schonende und überwachte Betriebsweise der Anlagenbatterie sowie eine effektive Energieverteilung zu
Verbrauchergruppen bei gleichzeitiger Absicherung der Hauptverbrauchergruppen bei minimalem Verdrahtungsaufwand auf engstem Raum störsicher ermöglicht. BEZUGSZEICHENLISTE
I Batteriemanagementsystem
10 Batterieschutzschalter
100 Batteriestromsensor
101 , 102 Strompfad
I I Steuereinrichtung
11 1.1 Batteriestromerfassung
11 1.2 Erfassungseinrichtung für die Blockspannung
11 1.3 Erfassungseinrichtung des Anlagestroms
112 Prozessor
113 Steuereingang
114 Bustreiber
115 Schaltbaugruppe
116 Analogausgabe (0 ... 10 VDC)
117 Busanschluss
118 RFID-Schnittstelle
119 Systemverbindungseinrichtung
12 Anlagenbatterie
121 Batterietemperatursensor
122 Blockspannungsabgriffe
13 Vorschaltgerät
131 Sollwertsteller
132 Aktivierungsschaltung
133 Leistungsstufe
14 Stromschienenanordnung
140 Stromsensor
15 Energiespeicheranordnung (Kondensatorbaugruppe)
151 Steuereinheit
152 Einschaltstrombegrenzer
153 Rückspeisethyristor
154 Schalter
155 Kondensatoren 16 Batterieladegerät
161 Steuereingang
162 Digitaler Eingang
163 Einspeisung
17 Schaltungsanordnung 171 -174 Schalteinrichtung
175-178 Strompfad
19 Gehäuse
2 Datenbussystem
3 Drahtlose Datenverbindung
4 Externes Steuersystem A1 -A17 Schritte
B1 -B25 Schritte
UB Batteriespannung
VG1 -VGn Verbrauchergruppe