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Patent Searching and Data


Title:
BEARING BUSH
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/108389
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a bearing bush comprising a mounting zone with a receptacle for mounting a part in a preferably sliding or articulated manner and a housing which surrounds the bearing zone on the exterior in a radial direction and is provided with a retaining zone that can preferably be fixed in a device receptacle in a press-fitting fashion. The aim of the invention is to create a bearing bush which can be fixed in the device receptacle with an adjusting moment defined within tight tolerances even in case of certain variations in the tolerance of the diameter of the device receptacle and/or the retaining zone of the bearing bush. Said aim is achieved by providing a plurality of protrusions (8) in the holding zone on the exterior (7) of the housing. Said protrusions (8) radially protrude from the housing (2) while being deformable in a radial direction and/or being movably mounted.

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Inventors:
BLASE GUENTER (DE)
Application Number:
PCT/DE2006/000626
Publication Date:
October 19, 2006
Filing Date:
April 10, 2006
Export Citation:
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Assignee:
IGUS GMBH (DE)
BLASE GUENTER (DE)
International Classes:
F16C27/02; F16C23/04
Foreign References:
DE19904031A12000-08-24
EP0703655A11996-03-27
DE2943711A11981-05-14
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
Gudat, Axel (Stachow & Partner Frankenforster Str. 135-137, Bergisch Gladbach, DE)
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Claims:
LagerbuchseAnsprüche
1. Lagerbuchse mit einem Lagerbereich mit einer Aufnahme zur vorzugsweise gleitenden oder gelenkigen Lagerung eines Bauteils und mit einem den Lagerbereich radial außenseitig umgebenden Gehäuse, welches einen vorzugsweise im Presssitz in einer Vorrichtungsaufnahme festlegbaren Haltebe reich aufweist, dadurch ge kenn z e i chne t , dass an der Gehäuseaußenseite (7) am Haltebereich eine Mehrzahl von radial von dem Gehäuse (2) vorstehenden Vorsprüngen (8) vorgesehen ist, die in radialer Richtung deformierbar und/oder lageveränderlich gelagert sind.
2. Lagerbuchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzei chnet , dass die Vorsprünge (8) jeweils an einem sich beidseitig der Vorsprünge (8) in Umfangsrichtung erstreckendem, in radialer Richtung deformierbaren Steg (9) angeordnet sind und dass der Steg (9) jeweils beidseitig der Vorsprünge (8) an dem Gehäuse lastabtragend befestigt ist.
3. Lagerbuchse nach Anspruch 2, dadur ch ge kenn zei chnet , dass in radialer Richtung unterhalb des Steges (9) jeweils eine Ausnehmung (10) vorgesehen ist, die sich in Umfangsrichtung und axialer Richtung und vorzugsweise auch in radialer Richtung zumindest über die Erstreckung des jeweils an dem Steg (9) vorgesehenen Vor sprungs (8) erstreckt.
4. Lagerbuchse nach Anspruch 3, dadur ch ge kennze i chne t , dass sich die Ausnehmung (10) in Umfangsrichtung und axialer Richtung über die Erstreckung des je weils der Ausnehmung zugeordneten Stege (9) erstreckt.
5. Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge kenn z e i chnet , dass sich der Steg (9) in Umfangsrichtung über ein Vielfaches der Umfangsausdehnung des jeweils an diesem angeordneten Vorsprungs (8) erstreckt .
6. Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge kenn z e i chnet , dass die Stege (9) entlang ih rer Axialerstreckung unterschiedliche Elastizitäten aufweisen, wobei vorzugsweise die Elastizität in Richtung auf in Montageanordnung vordere Ende hin abnimmt.
7. Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge kenn z e ichnet , dass sich die Vorsprünge (8) jeweils über die gesamte axiale Erstreckung eines Haltebereichs des Gehäuses (2) oder des Gehäuses erstrecken.
8. Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge kenn z e i chnet , dass an dem Gehäuse (2) in radialer Richtung vorstehende, vorzugsweise senkrecht zur Gehäuselängsachse angeordnete Bünde (11) vorgesehen sind, die die Tiefe eines Einschubes des Gehäuses in die Vorrichtungsaufnahme begrenzen.
9. Lagerbuchse nach Anspruch 8, d a d u r c h g e k e n n z ei chnet , dass die Bünde (11) sich von der Gehäusestirnseite (12) aus in radialer Richtung erstrecken.
10. Lagerbuchse nach Anspruch 8 oder 9, dadurch g e kenn z e i chnet , dass die radiale Umfangserstre ckung der Bünde (11) jeweils ein Vielfaches derjenigen der Vorsprünge (8) beträgt.
11. Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 8 bis 10, d a durch ge kenn ze i chnet , dass die an den Stegen (9) angeordneten Vorsprünge (8) jeweils zwischen zwei seitlich benachbarten Bünden (11) angeordnet sind.
12. Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 8 bis 11, d a durch ge kenn z e i chnet , dass sich die Bünde (11) jeweils in Umfangsrichtung einseitig oder beidseitig über die unterhalb der Stege (9) angeordneten Ausnehmungen (10) in Richtung auf den jeweils an dem Steg angeordneten Vorsprung (8), vorzugsweise bis nahezu oder bis unmittel bar an diesen, erstrecken.
13. Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da durch ge kenn ze i chnet , dass die Lagerbuchse (1) derart ausgebildet ist, dass sie bei Maßtoleranzen von bis 0,5 mm oder bis 1 mm der Vorrichtungsaufnahme und/oder bei Temperaturen von Raumtemperatur bis 50 °C oder bis 8O0C ein nahezu gleich bleibendes Verstellmoment gegen axiale und/oder rotatorische Lageveränderung des Gehäuses in der Vorrichtungsaufnahme ergibt.
14. Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da durch ge kenn ze ichnet , dass anstelle oder zusätzlich zu der Festlegung des Gehäuses (2) im Presssitz in der Vorrichtungsaufnahme Befestigungsmittel zur axialen und/oder rotatorischen Festlegung desselben in der Vorrichtungsaufnahme vorgesehen sind.
15. Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da durch ge kenn z e i chnet , dass ein von dem Gehäuse (2) verschiedener, den Lagerbereich (4) umfassender, vorzugsweise separater, Lagerkörper (3) vorgesehen ist.
16. Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 15, da durch ge kenn z e ichnet , dass die Lagerbuchse (1) als Gelenklager mit in einem Raumwinkel verschwenkba rer Kugelkalotte als den Lagerbereich umfassenden Lagerkörper (3) ausgeführt ist.
17. Vorrichtung mit einer in einer Vorrichtungsaufnahme festgelegten Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch ge kenn z e i chnet , dass die Lagerbuchse (1) im Presssitz oder alternativ oder zusätzlich durch weitere Befestigungsmittel in der Vorrichtungsaufnahme festgelegt ist.
18. Vorrichtung mit in einer Vorrichtungsaufnahme festgelegten Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 17, wobei in der Lagerbuchse (1) ein gegenüber dem Lagerbuchsengehäuse lageveränderliches Bauelement gelagert ist.
Description:
Lagerbuchse

Die Erfindung betrifft eine Lagerbuchse mit einem Lagerbereich mit einer Aufnahme zur vorzugsweise gleitenden oder gelenkigen Lagerung eines Bauteils und mit einem den Lagerbereich radial außenseitig umgebenden Gehäuse, welches einen vorzugsweise im Presssitz in einer Vorrichtungsaufnahme festlegbaren Haltebereich aufweist.

Gattungsgemäße Lagerbuchsen werden oftmals im Presssitz an der jeweiligen Vorrichtungsaufnahme festgelegt. Die Lagerbuchsen weisen hierzu ein zumeist zylinderförmig ausgebildetes Gehäuse auf, welches mit der Außenfläche in die entsprechende Vorrichtungsaufnahme eingepresst wird. Die Vorrichtungsaufnahme und der den Presssitz ausbildende Haltebereich des Gehäuses müssen hierbei in sehr engen Maßtoleranzen gefertigt sein, um einen ausreichenden Presssitz und eine noch einfach durchzuführende Einpressung der Lagerbuchse in die Vorrichtungsaufnahme zu gewährleisten. Oftmals stellt sich hierbei das Problem, dass in Abhängigkeit von den Toleranzen der Vorrichtungsaufnahme das Verstellmoment bezüglich einer axialen und/oder rotatorischen Lageveränderung der Lagerbuchse gegenüber der jeweiligen Vorrichtung deutlichen Schwankungen unterliegt, was für viele Anwendungsfälle von Nachteil ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lagerbuch- se bereitzustellen, die auch bei gewissen Toleranzschwankungen des Durchmessers der Vorrichtungsaufnahme und/oder des Haltebe-

reichs der Lagerbuchse mit in engen Toleranzen definiertem Verstellmoment in der Vorrichtungsaufnahme festlegbar ist.

Diese Aufgabe wird durch eine Lagerbuchse mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst, bei welcher an der Gehäuseaußenseite am Haltebereich, der den Presssitz ausbildet, eine Mehrzahl von radial vorstehenden Vorsprüngen vorgesehen ist, die in radialer deformierbar oder lageveränderlich gelagert sind. Mittels dieser Vorsprünge ist das Gehäuse im Presssitz in der Vorrich- tungsaufnahme festlegbar, wobei durch eine Deformation und/oder Lageveränderung der Vorsprünge in radialer Richtung beim Einführen bzw. Einpressen der Lagerbuchse in die Aufnahme Maßtoleranzen der Vorrichtungsaufnahme ausgeglichen werden können. Die Vorsprünge können hierbei elastisch oder im wesentlichen plas- tisch deformierbar sein, worunter ggf. auch eine Formänderung der Vorsprünge durch Materialabtragung beim Einpressen in die Vorrichtungsaufnahme fallen kann. Die Lageveränderung der Vorsprünge kann vorzugsweise durch elastische oder auch plastische Deformation der die Vorsprünge halternden Gehäusebereiche er- folgen. Es können 3 oder mehr, vorzugsweise mehr als 4 oder 6 um den Gehäuseumfang verteilte Vorsprünge vorgesehen sein.

Ist die Lagerbuchse alternativ oder zusätzlich durch weitere Befestigungsmittel wie z. B. eine frontseitig angeordnete HaI- terungsplatte oder Halterungsflansch in der Vorrichtungsaufnahme festzulegen, so dienen die federnd gelagerten Vorsprünge als Zentrier- bzw. Montagehilfe. Durch die erfindungsgemäßen in radialer Richtung lageveränderlichen, vorzugsweise federnd gelagerten, Vorsprünge an der Gehäuseaußenseite ist die Lagerbuchse somit auch bei größeren Maßtoleranzen der Vorrichtungsaufnahme stets mit definiertem Presssitz und gleich bleibendem Verstellmoment an der Vorrichtung festlegbar.

Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteran- Sprüchen.

Vorzugsweise sind die Vorsprünge jeweils an einem sich beidseitig derselben in Umfangsrichtung erstreckenden, in radialer Richtung deformierbaren Steg angeordnet, und der Steg ist jeweils beidseitig der Vorsprünge an dem Gehäuse lastabtragend befestigt, vorzugsweise einstückig angeformt. Durch elastische und/oder plastische Deformation des Steges können somit Toleranzen der Vorrichtungsaufnahme ausgeglichen werden. Durch die beidseitig lastabtragende Anordnung der Stege an dem Gehäuse ist eine hohe Kraftaufnahme durch die Stege und damit die Er- zielung eines ausreichenden Presssitzes gewährleistet.

Die Stege können hierbei in axialer Richtung auf Höhe des Lagerkörpers angeordnet sein. Sie können sich über die gesamte Länge des Haltebereichs oder im wesentlichen die gesamte Länge des in die Vorrichtungsaufnahme einführbaren Bereichs des Gehäuses erstrecken oder zumindest im Bereich der in Einbaulage vorderen und/oder hinteren Gehäusestirnseiten angeordnet sein. Die Stege sind vorzugsweise jeweils radial außenseitig zu einem starren Gehäusebereich angeordnet. Die Stege könne jeweils über ihre gesamte Länge beidseitig lastabtragend mit dem Gehäuse verbunden sein.

Vorzugsweise ist in radialer Richtung unterhalb des Steges eine Ausnehmung vorgesehen, die sich in Umfangsrichtung und axialer Richtung und vorzugsweise auch in radialer Richtung über die Erstreckung des jeweils an dem Steg vorgesehenen Vorsprungs erstreckt. Insbesondere können sich die an dem Steg angeordneten Vorsprünge über die gesamte Länge des Haltebereichs der Lagerbuchse oder der gesamten Gehäuselänge erstrecken. Dies gilt dann entsprechend auch für die axiale Ausdehnung der unterhalb des Steges angeordneten Ausnehmung oder Tasche. Vorzugsweise erstreckt sich die unterhalb des Steges angeordnete Ausnehmung in Umfangsrichtung über ein Mehrfaches, beispielsweise das mehr als zwei-, drei- oder vierfache der Umfangserstreckung des je- weiligen Vorsprungs an dem der Ausnehmung zugeordneten Steg. Vorzugsweise ist die unterhalb des Steges angeordnete Ausneh-

mung jeweils derart bemessen, dass der an dem Steg angeordnete Vorsprung bei radialer Krafteinwirkung vollständig von der Ausnehmung aufgenommen werden kann. Die Höhe der Ausnehmung in radialer Richtung kann in etwa der Höhe der jeweiligen Vorsprünge entsprechen. Die Ausnehmung kann jeweils kreisbogenförmig ausgebildet sein.

Vorzugsweise weisen die Stege entlang ihrer Axialerstreckung unterschiedliche Elastizitäten auf, wobei vorzugsweise die E- lastizität in Richtung auf das in Montageanordnung vordere Ende hin abnimmt, welches somit der Öffnung der Vorrichtungsaufnahme zugewandt ist. Die abnehmende Elastizität kann beispielsweise durch eine zunehmende Materialstärke der Stege oder durch die Stege an ihrem vorderen Ende übergreifende Bünde, wie unten be- schrieben, erzielt werden, wobei die Stege an ihrem vorderen Ende praktisch starr sein können. Hierdurch können Toleranzen der Vorrichtungsaufnahme am hinteren Stegbereich durch elastische oder plastische (nicht materialabtragende) Verformung der Stege und/oder ggf. auch der Vorsprünge und im vorderen Bereich im wesentlichen durch Materialabtragung der Vorsprünge ausgeglichen werden.

An dem Gehäuse können ferner in radialer Richtung vorstehende, vorzugsweise senkrecht oder gegebenenfalls auch schräg zur Ge- häuselängsachse angeordnete Bünde vorgesehen sein, die die Einschubtiefe des Gehäuses in die Vorrichtungsaufnahme begrenzen. Die Bünde sind vorzugsweise gleichmäßig über den Umfang des Gehäuses verteilt angeordnet und erstrecken sich vorzugsweise von der Gehäusestirnseite aus in radialer Richtung und schließen hierzu bündig mit der Gehäusestirnseite ab. Die radiale Umfangserstreckung der Bünde kann jeweils ein Vielfaches derjenigen der an den Stegen angeordneten VorSprünge sein. Die Bünde können im Wesentlichen starr ausgeführt sein und sind mit dem Gehäuse vorzugsweise einstückig verbunden. Die Bünde sind vor- zugsweise gleichmäßig über den Umfang des Gehäuses verteilt angeordnet.

Vorzugsweise sind die jeweils an den Stegen angeordneten Vorsprünge zwischen zwei seitlich benachbarten Bünden angeordnet, so dass die Vorsprünge stirnseitig nicht durch die Bünde abge- deckt werden. Wird somit die Lagerbuchse in eine vergleichsweise enge Vorrichtungsaufnahme eingepresst, so dass von den Oberseiten der Vorsprünge Material z.B. spanabhebend abgetragen wird, so kann dass abgetragene Material leicht und ohne Behinderung durch die Bünde entfernt werden. Hierzu können sich die Bünde seitlich bis nahezu oder unmittelbar bis an die an den Stegen angeordneten Vorsprünge erstrecken, so dass zwischen den Bünden ein Freiraum verbleibt, auf dessen Höhe der jeweilige Vorsprung angeordnet ist. Vorzugsweise erstreckt sich - gegebenenfalls auch unabhängig von dem oben gesagten - der jeweilige Vorsprung bis in den Zwischenraum zwischen jeweils zwei seitlich benachbarten Bünden, vorzugsweise bis auf die Höhe der freien Stirnseiten der Bünde bzw. dem der Vorrichtung abgewandten Ende des Haltebereichs der Lagerbuchse oder des Gehäuses insgesamt. Hierdurch wird die Entfernung von beim Einpressen der Lagerbuchse in die Vorrichtungsaufnähme von den Vorsprüngen abgetragenem Material erleichtert.

Die Bünde können sich jeweils in Umfangsrichtung einseitig oder beidseitig über die unterhalb der Stege angeordnete Ausnehmung in Richtung auf den an dem Steg angeordneten Vorsprung, vorzugsweise bis nahezu oder bis unmittelbar an diesen, erstrecken. Vorzugsweise sind die Bünde hierbei über deren gesamte ümfangserstreckung an dem Gehäuse, einschließlich des jeweiligen Steges, einstückig angeformt. Hierdurch kann die Deformier- barkeit der Stege und damit die zum Einpressen der Lagerbuchse in die Vorrichtungsaufnahme notwendige Presskraft mitbestimmt werden.

Vorzugsweise ist das jeweilige Gehäuse einschließlich der an diesem angebrachten Stege, Vorsprünge und Bünde einteilig ausgeführt .

Die Lagerbuchse kann derart ausgebildet sein, dass bei Maßtoleranzen von bis zu 0,5, 0,75 oder auch bis 1 mm der Vorrichtungsaufnahme und/oder bei Temperaturen von Raumtemperatur bis 50 0 C, bis 65 °C oder sogar bis 80 0 C sich ein nahezu gleich blei- bendes Verstellmoment gegen axiale und/oder rotatorische Lageveränderung des Gehäuses in der Vorrichtungsaufnahme ergibt. Hierzu können beispielsweise die radiale Erstreckung der Vorsprünge, die Elastizität der Stege, an welchen die Vorsprünge angeordnet sind, oder andere Parameter entsprechend bemessen werden.

Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Lagerbuchse lediglich im Presssitz in der Vorrichtungsaufnahme festgelegt. Für verschiedene Anwendungsfälle kann es jedoch auch zweckmäßig oder erfor- derlich sein, weitere Befestigungsmittel wie eine stirnseitig vor der Lagerbuchse angeordnete Halterungsplatte oder einen Halterungsflansch an der Vorrichtungsaufnahme vorzusehen, um das Gehäuse den Erfordernissen entsprechend an der Vorrichtungsaufnahme festzulegen. Für diesen Fall können, auch dann wenn das Gehäuse nicht im Presssitz in der Vorrichtungsaufnahme festgelegt wird, die zuvor beschriebenen, an den Stegen angeordneten Vorsprünge als Zentrier- und/oder Montagehilfe dienen.

Die erfindungsgemäße Lagerbuchse kann neben dem Gehäuse einen den Lagerbereich umfassenden, insbesondere auch separat ausgebildeten aber auch einstückig an dem Gehäuse angeformten Lagerkörper aufweisen. Durch entsprechende Materialwahl von Gehäuse und Lagerkörper hinsichtlich Steifigkeit, Gleitreibungseigenschaften, Elastizität usw. kann somit die Lagerbuchse an die jeweiligen Erfordernisse angepasst werden. Der separate Lagerkörper kann axial und/oder rotatorisch gegenüber dem Gehäuse beweglich sein oder aber lageunveränderlich an dem Gehäuse festgelegt sein. Die erfindungsgemäße Lagerbuchse kann beispielsweise als Axiallager zur Lagerung von in Längsrichtung des Gehäuses beweglichen Bauelementen, wie Schubstangen oder dergleichen, ausgeführt sein, insbesondere kann die Lagerbuchse

als Gelenklager mit in einem Raumwinkel verschwenkbarer Kugelkalotte als den Lagerbereich umfassenden Lagerkörper ausgeführt sein, da bei einem Gelenklager bei Verschwenken der Kugelkalotte auf die das Gehäuse in der Vorrichtungsaufnahme haltenden Vorsprünge nur geringe oder keine Axialkräfte ausgeübt werden. Die erfindungsgemäße Lagerbuchse kann somit Allgemein zur Lagerung von gegenüber dem Gehäuse lageveränderlichen Bauelementen dienen.

Der Lagerkörper kann jeweils einstückig ausgeführt sein. Gehäuse und Lagerköper können aus Kunststoff bestehen, insbesondere als Spritzgussteile gefertigt sein. Die Lagerbuchse, die vorzugsweise nur aus den beiden Bauteilen Lagerkörper und Gehäuse besteht, kann in einem Überspritzverfahren hergestellt sein, wobei der Lagerkörper als Form zur Herstellung des Gehäuses o- der umgekehrt das Gehäuse als Form zur Herstellung des Lagerkörpers dienen kann.

Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft beschrieben und an- hand der Figuren beispielhaft erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine stirnseitige Ansicht (Figur Ia) und eine Schnittansicht entlang der Linie B-B (Figur Ib) einer erfindungsgemäßen Lagerbuchse,

Figur 2 eine Lagerbuchse nach Figur 1 montiert in einer Vorrichtungsaufnahme eines ersten Durchmessers in stirnseitiger Ansicht (Figur 2a) in Schnittdarstellung (Figur 2b) und in einer Detailansicht (Figur 2c),

Figur 3 eine Lagerbuchse nach Figur 1 montiert in einer Vorrichtungsaufnahme eines zweiten Durchmessers in stirnseitiger Ansicht (Figur 3a) , in Schnittdarstel- lung (Figur 3b) und in einer Detailansicht (Figur

3c).

Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Lagerbuchse 1 mit einem Gehäuse 2 und einem von dem Gehäuse 2 separaten und gegenüber dem Gehäuse lageveränderlichen Lagerkörper 3, der einen Lagerbe- reich 4 für ein zu lagerndes Bauteil und eine von dem Lagerbereich 4 umgebene Aufnahme 5 für das zu lagernde Bauteil aufweist. Die Lagerbuchse 1 ist nach dem Ausführungsbeispiel als Gelenklager ausgebildet, so dass der Lagerkörper 3 als Kugelkalotte ausgeführt ist und gegenüber dem Gehäuse 2 in einem Raum- winkel frei verschwenkbar bzw. abwälzbar ist, wobei der Lagerkörper 3 auch um die Längsachse 6 frei rotieren kann. Der Lagerkörper 3 ist hierbei als separates Bauteil hergestellt, wobei die Lagerbuchse in einem Überspritzverfahren hergestellt ist. Gehäuse 2 und Lagerkörper 3 sind jeweils einstückig herge- stellt.

Das Gehäuse weist nach dem Ausführungsbeispiel eine im Wesentlichen zylindrische Umfangsflache 7 auf, an welcher eine Mehrzahl von radial vorstehenden Vorsprüngen 8 vorgesehen ist, die in radialer Richtung lageveränderlich gelagert sind. Hierzu sind die Vorsprünge 8 auf radial federelastisch ausgebildeten oder gegebenenfalls auch plastisch deformierbaren Stegen 9 angeordnet, die jeweils beidseitig der Vorsprünge an dem Gehäuse lastabtragend befestigt sind. Die Stege sind einstückig an dem Gehäuse angeformt, wobei das Gehäuse insgesamt einteilig ausgeführt ist. Wie in den Figuren 2 und 3 näher dargestellt ist, können beim Einpressen der Lagerbuchse in eine Vorrichtungsaufnahme die Vorsprünge 8 radial einwärts gedrückt werden, so dass die Lagerbuchse im Presssitz festgelegt wird und Maßtoleranzen der Vorrichtungsaufnahme und/oder Temperaturänderungen des Gehäuses und/oder der Vorrichtung im Bereich der Vorrichtungsaufnahme ausgeglichen werden können.

Gemäß den Figuren ist jeweils unterhalb des Steges 9 eine Aus- nehmung 10 vorgesehen, deren Umfangserstreckung und axiale

Erstreckung zumindest derjenigen des an den Steg angeordneten

Vorsprunges beträgt, nach dem Ausführungsbeispiel entsprechen Umfangserstreckung und axiale Ausdehnung der Ausnehmung 10 jeweils der des zugeordneten Steges 9. Steg 9 und Ausnehmung 10 erstrecken sich hierbei in Umfangsrichtung jeweils über ein Vielfaches, nach dem Ausführungsbeispiel um ca. das Vierfache, der Umfangsausdehnung des jeweils zugeordneten Vorsprungs 8. Ausnehmung 10, Steg 9 und Vorsprung 8 erstrecken sich jeweils über die gesamte axiale Länge des Gehäuses, wobei die Länge der Vorsprünge 8 gegebenenfalls auch geringer als die der Stege 9 sein kann.

Ferner sind an dem Gehäuse 2 in radialer Richtung vorstehende, senkrecht zur Gehäuselängsachse β angeordnete Bünde 11 vorgesehen, die die Einschubtiefe des Gehäuses in die Vorrichtungsauf- nähme begrenzen, wozu die Bünde 11 in radialer Richtung über die Vorsprünge 8 vorstehen und nach dem Ausführungsbeispiel ein Vielfaches der Höhe der Vorsprünge 8 aufweisen. Ferner ist die Umfangserstreckung der Bünde 11 größer als die der Stege 9, ca. das Zweifache derselben, und ein Vielfaches größer als die Um- fangserstreckung der Vorsprünge 8. Die Bünde 11 sind hierbei unmittelbar an der Stirnseite 12 des Gehäuses 2 einstückig angeformt .

Die Vorsprünge 8 sind jeweils zwischen zwei benachbarten Bünden 11 angeordnet, genauer gesagt sind die Vorsprünge 8 und die Bünde 11 alternierend angeordnet. Die Bünde 11 erstrecken sich jeweils seitlich bis nahezu an die Vorsprünge 8 heran, so dass die Stirnseiten der Vorsprünge 8 freistehen. Sollte bei Einpressen der Lagerbuchse in die jeweilige Vorrichtungsaufnahme die Oberseite der Vorsprünge 8 abgetragen werden, so können abgetragene Materialien durch die zwischen den Bünden 11 verbleibenden Kanäle 13 leicht entfernt werden. Es versteht sich, dass gegebenenfalls auch die Bünde 11 die Vorsprünge 8 teilweise seitlich übergreifen oder gegebenenfalls auch die Vorsprünge 8 in Axialrichtung hinter den Bünden 11 angeordnet sein können, auch wenn dies weniger vorteilhaft ist.

Die Bünde 11 übergreifen ferner die Stege 9 und die Ausnehmun- gen 10 beidseitig, wodurch die Deformierbarkeit der Stege 9 be- einflusst bzw. eingestellt werden kann. Die Stege sind hierdurch an ihren vorderen Enden im wesentlichen starr.

Insgesamt gesehen können durch die erfindungsgemäße Lagerbuchse somit Toleranzen der Weite der Vorrichtungsaufnahme ausgeglichen werden, so dass sich auch bei Bemaßungstoleranzen von bis zu 1 mm ein nahezu konstantes Verstellmoment der Lagerbuchse ergibt. Andererseits können die erfindungsgemäßen Vorsprünge als Montage- bzw. Zentrierhilfe dienen, falls die Lagerbuchse nicht oder nicht ausschließlich im Presssitz in der Vorrichtungsaufnahme befestigt wird.

Wie in Figur 2 dargestellt ist, können beim Einpressen der Lagerbuchse 1 in die Aufnahme der Vorrichtung 14 die Vorsprünge 8 radial nach innen gepresst und vollständig von den Ausnehmungen 10 aufgenommen werden, so dass die zylindrische Umfangsflache 7 des Gehäuses an der Innenseite der Vorrichtungsaufnahme flächig anliegt. Auch bei vollständig bis auf die Gehäuseumfangsflache 7 eingedrückten Vorsprüngen 8 gemäß Figur 2c ist unterhalb der Vorsprünge 8 in der Ausnehmung 10 noch ein gewisser Freiraum 15 vorhanden, welcher der Stärke des Steges 9 entsprechen kann.

Figur 3 zeigt eine Lagerbuchse nach den Figuren 1 und 2, die in einer Vorrichtungsaufnahme mit etwas größerem Durchmesser als derjenige der Vorrichtungsaufnahme nach Figur 2 im Presssitz gehaltert ist. Wie Figur 3c zu entnehmen ist, sind die Stege 9 hierbei in radialer Richtung nur geringfügig eingedrückt, so dass die Oberseiten der Vorsprünge 8 wiederum die Lagerbuchse im Presssitz in der Vorrichtungsaufnahme festlegen. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Lagerbuchse kann diese bei den Montageanordnungen nach den Figuren 2 und 3 mit nahezu gleichem Verstellmoment bezüglich einer axialen und/oder rotatorischen Lageveränderung in der Vorrichtungsaufnahme festgelegt werden. Die erfindungsgemäße Lagerbuchse kann somit auch bei deutlichen

Toleranzen der Vorrichtungsaufnahme stets mit relativ definiertem gleich bleibendem Presssitz in der Vorrichtungsaufnahme festgelegt werden, was für den Betrieb der jeweiligen mit der Lagerbuchse versehenen Vorrichtung Vorteile mit sich bringt.

Lagerbuchse

Bezugszeichenliste

1 Lagerbuchse

2 Gehäuse

3 Lagerkörper

4 Lagerbereich

5 Aufnahme

6 Längsachse

7 Umfangsfläche

8 Vorsprung

9 Steg

10 Ausnehinung

11 Bund

12 GehäuseStirnseite

13 Kanal

14 Vorrichtung

15 Freiraum