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Patent Searching and Data


Title:
BEARING CAP FOR WHEEL BEARING, WHEEL BEARING UNIT AND METHOD FOR INSTALLING A SENSOR ON A WHEEL BEARING UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/052185
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a bearing cap (1) for a wheel bearing (2) of a vehicle, comprising: a sensor receiving portion (4) that is configured to receive a sensor (7), and a fastening portion (5) that is configured to receive a fastening means (13) for fastening the sensor (7) on the bearing cap (1), wherein the sensor receiving portion (4) has a sensor receiving opening (6) that has, at an outer circumference, at least one spring portion (8) extending in the axial direction (A), which spring portion can be elastically deformed as seen in the radial direction (R) of the sensor receiving opening (6) and is configured to compensate tolerances between the sensor receiving opening (6) and the sensor (7). The invention also relates to a wheel bearing unit (14) having a bearing cap (1) according to the invention and a method (23) for installing a sensor (7) on a wheel bearing unit (14) according to the invention.

Inventors:
MOCK CHRISTIAN (DE)
BECKER ANDREAS (DE)
HÜLZ CHRISTIAN (DE)
ALBL JOHANNES (DE)
FRISCH MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/073766
Publication Date:
March 14, 2024
Filing Date:
August 30, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
AUDI AG (DE)
International Classes:
F16C19/18; F16C19/52
Foreign References:
DE102019130313A12021-05-12
US20170009813A12017-01-12
DE102014218237A12016-03-17
JP2004176824A2004-06-24
Attorney, Agent or Firm:
MAIWALD GMBH (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Lagerkappe (1 ) für ein Radlager (2) eines Fahrzeugs, aufweisend: einen Sensoraufnahmeabschnitt (4), der dazu eingerichtet ist, einen Sensor (7) aufzunehmen, und einen Befestigungsabschnitt (5), der dazu eingerichtet ist, ein Befestigungsmittel (13) zur Befestigung des Sensors (7) an der Lagerkappe (1) aufzunehmen, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensoraufnahmeabschnitt (4) eine Sensoraufnahmeöffnung (6) aufweist, die an einem Außenumfang zumindest einen sich in axialer Richtung (A) erstreckenden Federabschnitt (8) aufweist, der in radialer Richtung (R) der Sensoraufnahmeöffnung (6) gesehen elastisch verformbar ist, und dazu eingerichtet ist, Toleranzen zwischen der Sensoraufnahmeöffnung (6) und dem Sensor (7) auszugleichen.

2. Lagerkappe (1 ) nach Anspruch 1 , wobei der Federabschnitt (8) als eine axiale Federzunge (11) ausgebildet ist.

3. Lagerkappe (1) nach Anspruch 2, wobei ein frei federndes Ende der Federzunge (11) an einem freien Ende des Sensoraufnahmeabschnitts (4) ausgebildet ist.

4. Lagerkappe (1) nach Anspruch 2, wobei ein frei federndes Ende der Federzunge (11) an einem der Lagerkappe (1) zugewandten Ende des Sensoraufnahmeabschnitts (4) ausgebildet ist.

5. Lagerkappe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Sensoraufnahmeöffnung (6) ferner eine Drainageeinrichtung (10) aufweist, die dazu eingerichtet ist, sich in der Sensoraufnahmeöffnung (6) befindliches Wasser aus der Sensoraufnahmeöffnung (6) abzuleiten.

6. Lagerkappe (1) nach Anspruch 5, wobei die Drainageeinrichtung (10) zumindest eine Ausnehmung (9) aufweist, die an einem Außenumfang des Sensoraufnahmeöffnung (6) ausgebildet ist.

7. Radlagereinheit (14) für ein Fahrzeug, aufweisend:

Radlagerflansch (15), der dazu eingerichtet ist, dreh- und axialfest mit einem Rad des Fahrzeugs koppelbar zu sein, ein Radlager (2), das dazu eingerichtet ist, den Radlagerflansch (15) in einer feststehenden Komponente des Fahrzeugs zu lagern, und eine Lagerkappe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, die an einem, dem Radlagerflansch (15) abgewandten, axialen Ende des Radlagers (2) angeordnet ist.

8. Radlagereinheit (14) nach Anspruch 7, ferner aufweisend einen Sensor (7), der in dem Sensoraufnahmeabschnitt (4) der Lagerkappe (1) angeordnet ist, wobei der Sensor (7) einen Halteabschnitt (20) mit einer Rippenstruktur (21 ) aufweist.

9. Radlagereinheit nach Anspruch 8, wobei der Sensor (7) ferner einen Sensorflansch (18) aufweist, der dazu eingerichtet ist, den Sensor (7) an dem Sensoraufnahmeabschnitt (4) zu befestigen.

10. Verfahren (23) zum Montieren eines Sensors (7) an einer Radlagereinheit (14) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei das Verfahren (23) die folgenden Schritte aufweist:

Einführen des Sensors (7) in die Sensoraufnahmeöffnung (6) der Lagerkappe (1 ), elastisches Verformen des Federabschnitts (8) zum Erzeugen einer Haltekraft, Einsetzen des Befestigungsmittels (13) in den Befestigungsabschnitt (5), und/oder Befestigen des Sensors (7) über das Befestigungsmittel (13) an der Lagerkappe (1 ).

Description:
Laqerkappe für Radlager, Radlaqereinheit und Verfahren zum Montieren eines Sensors an Radlaqereinheit

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lagerkappe für ein Radlager eines Fahrzeugs, wie bspw. ein Pkw, ein Lkw oder ein anderes Nutzfahrzeug, eine Radlagereinheit für ein Fahrzeug, sowie ein Verfahren zum Montieren eines Sensors, insbesondere eines Drehzahlsensors, an einer solchen Radlagereinheit.

Stand der Technik

Radlager und zugehörige Lagerkappen sind im Stand der Technik hinreichend bekannt. Ferner gibt verschiedene Arten, einen Drehzahlsensor an der Lagerkappe des Radlagers zu befestigen, wobei der Sensor spielfrei und vor äußeren Umwelteinflüssen geschützt angeordnet sein sollte.

Es hat sich nunmehr herausgestellt, dass ein weiterer Bedarf besteht, eine bekannte Lagerkappe für ein Radlager, ein Radlager, sowie ein Verfahren zum Montieren eines Sensors an der Lagerkappe zu verbessern. Insbesondere besteht ein weiterer Bedarf eine Lagerkappe für ein Radlager eines Fahrzeugs bereitzustellen, die einen Montagevorgang zum Montieren des Sensors an der Lagerkappe, insbesondere für mehrere Toleranzlagen zwischen dem Sensor und der Lagerkappe, vereinfacht.

Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Lagerkappe für ein Radlager eines Fahrzeugs, eine Radlagereinheit für ein Fahrzeug sowie ein Verfahren zum Montieren eines Sensors an der Lagerkappe für ein Radlager eines Fahrzeugs bereitzustellen, die einen Montagevorgang zum spielfreien Montieren des Sensors an der Lagerkappe, insbesondere für mehrere Toleranzlagen zwischen dem Sensor und der Lagerkappe, vereinfachen.

Offenbarung der Erfindung

Diese und andere Aufgaben, die beim Lesen der folgenden Beschreibung noch genannt werden oder vom Fachmann erkannt werden können, werden durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen.

Die erfindungsgemäße Lagerkappe für ein Radlager eines Fahrzeugs weist einen Sensoraufnahmeabschnitt und einen Befestigungsabschnitt auf. Der Sensoraufnahmeabschnitt ist dazu eingerichtet, einen Sensor, insbesondere einen Drehzahlsensor zur Erfassung einer Drehzahl des Radlagers, aufzunehmen. Der Befestigungsabschnitt ist dazu eingerichtet, ein Befestigungsmittel zur, insbesondere lösbaren, Befestigung des Sensors an der Lagerkappe aufzunehmen. Ferner weist der Sensoraufnahmeabschnitt eine Sensoraufnahmeöffnung auf, die an einem Außenumfang zumindest einen sich in axialer Richtung erstreckenden Federabschnitt aufweist, der in radialer Richtung der Sensoraufnahmeöffnung gesehen, insbesondere nach radial außen, elastisch verformbar/bewegbar ist, und dazu eingerichtet ist, insbesondere fertigungsbedingte, Toleranzen zwischen der Sensoraufnahmeöffnung und dem Sensor auszugleichen.

Der Sensoraufnahmeabschnitt und der Befestigungsabschnitt sind insbesondere nebeneinander angeordnet und weiter insbesondere integral einstückig ausgebildet.

Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt insbesondere darin, dass die Sensoraufnahmeöffnung und der Sensor geometrisch derart aufeinander abgestimmt ausgebildet sind, dass der Sensor sowohl in minimaler Toleranzlage als auch in maximaler Toleranzlage mit einer geringen Montagekraft, insbesondere einer Kraft, die kleiner als oder etwa gleich 100 N ist, spielfrei, und somit präzise montierbar ist. Insbesondere ist die Montagekraft derart gering, dass eine manuelle, also händische, Montage des Sensors in der Sensoraufnahmeöffnung in allen Toleranzlagen möglich ist. Man kann also auch sagen, dass die erfindungsgemäße Lagerkappe, insbesondere durch die elastische Verformung des Federabschnitts, ermöglicht, eine für die Montage des Sensors erforderliche Montagekraft gering, insbesondere etwa konstant, zu halten, um eine händische Montage des Sensors für alle Toleranzlagen zu ermöglichen. Man kann also auch sagen, dass die erfindungsgemäße Lösung es ermöglicht, den Sensor in der Sensoraufnahmeöffnung in der minimalen Toleranzlage und in der maximalen Toleranzlage mit einer geringen Montagekraft derart zu montieren, dass der, insbesondere montierte, Sensor spielfrei und präzise, also hochgenau, in der Sensoraufnahmeöffnung positioniert ist. Die minimale Toleranzlage beschreibt hierbei einen Zustand, in dem die Sensoraufnahmeöffnung ein zulässiges Höchstmaß aufweist und der Sensor ein zulässiges Mindestmaß aufweist. Man kann auch sagen, dass in minimaler Toleranzlage eine geringe Überdeckung zwischen der Sensoraufnahmeöffnung und dem Sensor vorliegt. Die maximale Toleranzlage beschreibt einen Zustand, in dem die Sensoraufnahmeöffnung ein zulässiges Mindestmaß aufweist und der Sensor ein zulässiges Höchstmaß aufweist. Man kann auch sagen, dass in maximaler Toleranzlage eine hohe Überdeckung zwischen der Sensoraufnahmeöffnung und dem Sensor vorliegt.

Der Federabschnitt gleicht die Toleranzen bzw. die daraus resultierende Überschneidung eines Außenmaßes des Sensors und einem Innenmaß der Sensoraufnahmeöffnung durch eine der Überschneidung entsprechenden elastischen Verformung aus. Man kann also sagen, dass der Federabschnitt durch die elastische Auslegung es ermöglicht, insbesondere unabhängig von der Toleranzlage zwischen der Sensoraufnahmeöffnung und dem Sensor, während der Montage des Sensors in die Sensoraufnahmeöffnung eine Haltekraft auf den Sensor aufzubringen, die ein Herausfallen des Sensors aus der Sensoraufnahmeöffnung verhindert. Man kann also auch sagen, dass der Federabschnitt den in der Sensoraufnahmeöffnung eingefügten Sensor klemmt, und somit ermöglicht, dass der Sensor während der Montage auch ohne ein externes Halten nicht aus der Sensoraufnahmeöffnung herausfällt. Dabei ist die so erzeugte Haltekraft insbesondere derart ausgelegt, dass sie lediglich ein eigenständiges Herausfallen des Sensors aus der Sensoraufnahmeöffnung verhindert, jedoch ein aktives Herausziehen des Sensors aus der Sensoraufnahmeöffnung weiterhin mit einem vergleichsweise geringen Kraftaufwand möglich ist.

Gemäß einer Ausführungsform ist der Federabschnitt als eine axiale Federzunge ausgebildet. Die Federzunge wird insbesondere durch ein axiales Schlitzen des Außenumfangs der Sensoraufnahmeöffnung erzeugt. Somit ist der Federabschnitt integral einstückig mit der Sensoraufnahmeöffnung ausgebildet und erfordert somit keinen zusätzlichen Bauraum. Darüber hinaus ist ein solcher, als axiale Federzunge ausgebildeter Federabschnitt einfach und/oder kostengünstig herstellbar.

Gemäß einer Ausführungsform ist ein frei federndes Ende der Federzunge an einem freien, insbesondere der Lagerkappe abgewandten, Ende des Sensoraufnahmeabschnitts ausgebildet. Eine solche Federzunge ist insbesondere einfach herstellbar. Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist ein frei federndes Ende der Federzunge an einem der Lagerkappe zugewandten Ende des Sensoraufnahmeabschnitts ausgebildet. Dadurch kann ein Risiko für ein unbeabsichtigtes Beschädigen, wie bspw. ein Abbrechen, der Federzunge während eines Transport und/oder Handlings der Lagerkappe, insbesondere vor der Montage an das Radlager, reduziert werden.

Gemäß einer Ausführungsform weist die Sensoraufnahmeöffnung ferner eine Drainageeinrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, sich in der Sensoraufnahmeöffnung befindliches Wasser, insbesondere Schmutzwasser, aus der Sensoraufnahmeöffnung abzuleiten bzw. abzuführen. So wird Wasser, das bspw. durch die zur Ausbildung der Federzunge vorgesehenen Schlitze und/oder durch andere undichte Stellen an der Sensoraufnahmeöffnung in die Sensoraufnahmeöffnung eindringen kann, wieder aus der Sensoraufnahmeöffnung abgeführt. So wird ein Ansammeln von Wasser in der Sensoraufnahmeöffnung verhindert und/oder die Funktion des Sensors, insbesondere eine genaue Drehzahlerfassung, gewährleistet. Insbesondere kann durch das Ableiten des Wassers aus der Sensoraufnahmeöffnung gewährleistet werden, dass eine Drehzahlsignal des Sensors durch ein Erfassen magnetischer Felder eines magnetischen Encoderrings durch einen Sensorchip des Sensors präzise und genau erzeugt werden kann. Darüber hinaus kann durch das Ableiten des Wassers aus der Sensoraufnahmeöffnung insbesondere verhindert werden, dass der Sensor durch gefrierendes Wasser beschädigt wird. Mit anderen Worten kann man sagen, dass durch das Ableitens des Wassers verhindert wird, Frostschäden am Sensor durch sich in der Sensoraufnahmeöffnung sammelndes und gefrierendes Wasser verhindert werden können.

Gemäß einer Ausführungsform weist die Drainageeinrichtung zumindest eine Ausnehmung bzw. Öffnung auf, die an einem Außenumfang der Sensoraufnahmeöffnung, insbesondere an einem freien, der Lagerkappe abgewandten Ende des Sensoraufnahmeabschnitts, insbesondere in einem montierten Zustand nach unten weisend, ausgebildet ist. Die Ausnehmung ist einfach und kostengünstig herstellbar. Die Position der Ausnehmung bzw. Öffnung in montierten Zustand, nach unten offen ermöglicht es, zum Ablaufen des Wassers aus der Sensoraufnahmeöffnung die Schwerkraft zu nutzen. Somit sind keine weiteren Hilfsmittel zum Ablaufen des Wassers aus der Sensoröffnung erforderlich. Darüber hinaus ist es denkbar, dass die Drainageeinrichtung zumindest eine weitere Ausnehmung bzw. Öffnung aufweist, die insbesondere an dem Außenumfangs der Sensoraufnahmeöffnung seitlich angeordnet ist. Eine solche, insbesondere zusätzliche Ausnehmung verhindert, dass Wasser in der Sensoröffnung einen bestimmten Pegelstand übersteigt, indem sich in der Sensoraufnahmeöffnung stauendes Wasser seitlich über die zusätzliche Ausnehmung ablaufen kann. Zusätzlich, oder alternativ, kann die seitlich angeordnete Ausnehmung auch dazu dienen, Wasser, das oberhalb der seitlichen Ausnehmung in die Sensoraufnahmeöffnung eindringt und sich auf Außenflächen des Sensors, die sich oberhalb der unteren Ausnehmung befinden, sammelt, ebenfalls aus der Sensoraufnahmeöffnung abzuführen.

Gemäß einer Ausführungsform ist die Lagerkappe als ein Kunststoffspritzgussteil ausgebildet. Kunststoffspritzgussteile sind in großer Stückzahl und/oder kostengünstig herstellbar.

Gemäß einer Ausführungsform weist der Befestigungsabschnitt eine Öffnung mit einem Innengewinde auf, und ist dazu eingerichtet, ein als eine Schraube ausgebildetes Befestigungsmittel aufzunehmen. Ein als Schraube ausgebildetes Befestigungsmittel ist mithilfe eines Schraubenziehers, Akkuschraubers etc. jederzeit einfach wieder lösbar, wodurch ein einfaches Demontieren des Sensors, und/oder ein einfaches Austauschen des Sensors ermöglicht wird. Insbesondere weist der Sensor hierfür einen Sensorflansch mit einer Öffnung auf, über die der Sensor an dem Befestigungsabschnitt der Lagerkappe befestigt wird. Eine Längsachse der Öffnung des Befestigungsabschnitts erstreckt sich insbesondere im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse der Sensoraufnahmeöffnung.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Radlagereinheit für ein Fahrzeug. Die Radlagereinheit ist insbesondere als eine nicht-getriebene Radlagereinheit ausgebildet. Das heißt, die Radlagereinheit ist dazu eingerichtet, an einer nicht-angetriebenen Radachse des Fahrzeugs angeordnet zu sein. Die Radlagereinheit weist einen Radlagerflansch, ein Radlager und eine erfindungsgemäße Lagerkappe auf. Der Radlagerflansch ist dazu eingerichtet, dreh- und axialfest mit einem Rad des Fahrzeugs koppelbar zu sein. Das Radlager ist dazu eingerichtet, den Radlagerflansch in einer feststehenden Komponente des Fahrzeugs, insbesondere einer Karosserie, und relativ zu dieser Komponente drehbar zu lagern. Die Lagerkappe ist an einem, dem Radlagerflansch abgewandten, axialen Ende des Radlagers angeordnet.

Dadurch, dass die Sensoraufnahmeöffnung der Lagerkappe und der Sensor geometrisch derart aufeinander abgestimmt ausgebildet sind, dass der Sensor sowohl in minimaler Toleranzlage als auch in maximaler Toleranzlage mit einer geringen Montagekraft, insbesondere einer Kraft, die kleiner als oder etwa gleich 100 N ist, montierbar ist, wird eine einfache, insbesondere auch manuell, also händisch, ausführbare Montage an der vormontierten Radlagereinheit ermöglicht. Insbesondere ist es möglich, den Sensor zum Einsetzen und/oder Festziehen des Befestigungsmittels loszulassen, ohne dass der Sensor wieder aus der Sensoraufnahmeöffnung herausfällt. Damit kann das Einsetzen und/oder Festziehen des Befestigungsmittels, insbesondere bei der manuell ausgeführten Montage des Sensors, mit beiden Händen ausgeführt werden.

Gemäß einer Ausführungsform weist die Radlagereinheit ferner einen Sensor auf, der in dem Sensoraufnahmeabschnitt der Lagerkappe angeordnet ist, wobei der Sensor einen Halteabschnitt mit einer Rippenstruktur aufweist. Die Rippenstruktur umfasst zumindest eine, sich in axialer Richtung der Sensoraufnahmeöffnung bzw. in Längsrichtung des Senors erstreckende Rippe, die in radialer Richtung von einem Hauptkörper des Sensors vorsteht. Durch die Rippen Struktur kann Material eingespart und somit ein Gewicht des Sensors reduziert werden. Die zumindest eine Rippe ist insbesondere derart angeordnet, dass die zumindest eine Rippe und der Federabschnitt in einem (vor-)montierten Zustand des Sensors in der Lagerkappe miteinander in Kontakt sind bzw. einander berühren.

Insbesondere kann die Rippenstruktur auch mehrere Rippen aufweisen, die sich entlang eines Außenumfangs des Sensors, im Wesentlichen gleichverteilt, in Längsrichtung des Sensors erstrecken und in radialer Richtung nach außen vorstehen.

Gemäß einer Ausführungsform weist der Sensor ferner einen Sensorflansch auf, der dazu eingerichtet ist, den Sensor an dem Sensoraufnahmeabschnitt, insbesondere über den Befestigungsabschnitt zu befestigen. Insbesondere weist der Sensorflansch hierfür eine Öffnung auf, über die der Sensor an dem Befestigungsabschnitt der Lagerkappe befestigt wird. Eine Längsachse der Öffnung des Befestigungsabschnitts erstreckt sich insbesondere im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse der Sensoraufnahmeöffnung.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Montieren eines Sensors an einer erfindungsgemäßen Radlagereinheit, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist, die in beliebiger Reihenfolge ausgeführt werden können:

Einführen des Sensors in die Sensoraufnahmeöffnung der Lagerkappe, elastisches Verformen des Federabschnitts zum Erzeugen einer Haltekraft, Einsetzen des Befestigungsmittels in den Befestigungsabschnitt, und/oder Befestigen des Sensors, insbesondere mittels eines Sensorflansches, über das Befestigungsmittel, an der Lagerkappe.

Ein solches Montageverfahren ist sowohl (halb-) automatisiert, als auch manuell, also händisch, ausführbar, wobei das Einsetzen des Sensors für alle Toleranzlagen mit einer geringen Montagekraft möglich ist. Darüber hinaus muss der Sensor aufgrund der durch den Federabschnitt erzeugten Haltekraft, die auf den eingesetzten Sensor wirkt, nach dem Einsetzen in die Sensoraufnahmeöffnung der Lagerkappe nicht mehr aktiv gehalten werden. Dies ermöglicht es, insbesondere bei der manuellen Montage, dass beide Hände zur Befestigung des Sensors, insbesondere zur Fixierung des Befestigungsmittels, an der Lagerkappe genutzt werden können.

Detailbeschreibung anhand Zeichnung

Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:

Fig. 1A eine schematische Darstellung einer Lagerkappe gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht,

Fig. 1B eine schematische Darstellung einer Lagerkappe gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht,

Fig. 2A eine schematische Darstellung einer Radlagereinheit gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht,

Fig. 2B eine schematische Längsschnittdarstellung der Radlagereinheit aus Fig. 2A in einer perspektivischen Ansicht, und

Fig. 3 eine schematische Flussdiagrammdarstellung eines Verfahrens zum Montieren eines Sensors an einer Radlagereinheit gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.

Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Fig. 1A und 1B zeigen eine beispielhafte Lagerkappe 1 gemäß verschiedener Ausführungsformen der Erfindung, für ein Radlager 2 (siehe Fig. 2A und 2B) eines Fahrzeugs (nicht gezeigt). Die Lagerkappe 1 ist als ein Kunststoffspitzgussteil ausgebildet und weist einen im Wesentlichen kreisförmigen Hauptkörper 3, einen Sensoraufnahmeabschnitt 4 und einen Befestigungsabschnitt 5 auf, wobei der Sensoraufnahmeabschnitt 4 und der Befestigungsabschnitt 5 integral einstückig ausgebildet sind und sich im Wesentlichen in axialer Richtung der Lagerkappe 1 von dem Hauptkörper 3 vorstehend erstrecken.

Der Sensoraufnahmeabschnitt 4 besitzt eine Sensoraufnahmeöffnung 6, die zur Aufnahme eines Sensors 7 (siehe Fig. 2A und 2B) dient. Die Sensoraufnahmeöffnung 6 weist an einem Außenumfang einen Federabschnitt 8 sowie zwei Ausnehmungen 9 auf. Die Ausnehmungen 9 bilden eine Drainageeinrichtung 10 aus, die dazu dient, Wasser, das in die Sensoraufnahmeöffnung 6 eindringt, aus dieser abzuleiten, um die Funktion des montierten Sensors 7 (siehe Fig. 2A und 2B) zu gewährleisten.

In Fig. 1 A ist der Federabschnitt 8 als eine Federzunge 11 ausgebildet, die an einem der Lagerkappe 1 , insbesondere dem Hauptkörper 3 der Lagerkappe 1 , zugewandten axialen Ende in den Sensoraufnahmeabschnitt 4 übergeht, und an einem, der Lagerkappe 1 abgewandten, axialen Ende frei, also von dem Sensoraufnahmeabschnitt 4 losgelöst, ausgebildet ist. In Fig. 1 B ist der Federabschnitt ebenfalls als Federzunge 11 ausgebildet, wobei ein der Lagerkappe 1 zugewandtes axiales Ende der Federzunge 11 als freies Ende ausgebildet ist, und an dem, der Lagerkappe 1 abgewandten Ende in den Sensoraufnahmeabschnitt, insbesondere in den Außenumfang der Sensoraufnahmeöffnung 6, übergeht. Mit anderen Worten kann man sagen, dass der als Federzunge 11 ausgebildete Federabschnitt 8 durch Schlitzen des Sensoraufnahmeabschnitts 4 im Bereich des Außenumfangs der Sensoraufnahmeöffnung 6 ausgebildet ist. Durch das eine freie, axiale Ende ist der Federabschnitt 8, bzw. die Federzunge 11 , insbesondere in radialer Richtung des Sensoraufnahmeöffnung 6 elastisch verformbar.

Der Befestigungsabschnitt 5 weist eine Befestigungsöffnung 12 auf, die zur Aufnahme eines Befestigungsmittels 13 (siehe Fig. 2A und 2B) ausgebildet ist, und in Fig. 1A und 1 B als eine Bohrung mit einem Innengewinde ausgebildet ist. Dementsprechend ist das Befestigungsmittel 13 hier beispielhaft als eine Schraube (siehe Fig. 2A und 2B) ausgebildet. Fig. 2A und 2B zeigen eine beispielhafte Radlagereinheit 14 in einer perspektivischen Ansicht (Fig. 2A) und einer perspektivischen Längsschnittansicht (Fig. 2B). Die beispielhaft gezeigte Radlagereinheit 14 weist einen Radlagerflansch 15, das Radlager 2, die Lagerkappe 1 und den Sensor 7 auf. Das Radlager 2 ist als ein doppelreihiges Schrägkugellager ausgebildet, und dazu eingerichtet, den Radlagerflansch 15 in einem feststehenden Element des Fahrzeugs, wie. bspw. einem Gehäuse und/oder einer Karosserie (nicht gezeigt) relativ zu diesem drehbar zu lagern. Der Radlagerflansch 15 ist dreh- und axialfest mit einem Rad des Fahrzeugs (nicht gezeigt) koppelbar, wohingegen ein Außenring 16 des Radlagers 2 sowie die Lagerkappe 1 stationär angeordnet sind.

Die Lagerkappe 1 verschließt das Radlager 2 in axialer Richtung an einem, dem Radlagerflansch 15 abgewandten Ende, und verhindert somit ein Eindringen von Schmutzpartikeln, Wasser etc. in einen Wälzkörperinnenraum 17 des Radlagers 2.

Der Sensor 7 ist in der Sensoraufnahmeöffnung 6 der Lagerkappe 1 derart angeordnet, dass der Sensor 7 eine Drehzahl des Radlagers 2 erfasst. Insbesondere in Fig. 2B ist zu erkenne, dass die Sensoraufnahmeöffnung 6 unterschiedlich Durchmesser bzw. Querschnitte aufweisen kann. Insbesondere ist der Sensor 7 als ein Standardsensor ausgebildet, der vielseitig einsetzbar ist und/oder in großen Stückzahlen und/oder kostengünstig hergestellt ist. Der Sensor 7 weist einen Sensorflansch 18 auf, der hier integral einstückig mit einem Sensorhauptkörper 19 ausgebildet ist. Der Sensorflansch 7 weist eine Öffnung (nicht sichtbar), über die der Sensor 7 mittels der Schraube 13, die in die Befestigungsöffnung 12 geschraubt wird, an der Lagerkappe 1 befestigt ist.

Darüber hinaus weist der Sensor 7 einen Halteabschnitt 20 mit einer Rippenstruktur 21 (siehe Fig. 2B) auf. Die Rippenstruktur 21 des Sensors 7 weist hier beispielhaft vier, über den Umfang des Sensorhauptkörpers 19 im Wesentlichen gleichverteilt angeordnete Rippen 22 auf, die sich in axialer Richtung des Sensorhauptkörpers 19 erstrecken und nach radial außen von dem Sensorhauptkörper 19 vorstehen, wobei in Fig. 2B zwei, sich gegenüberliegen angeordnete Rippen 22 sichtbar sind. Eine der Rippen 22 ist derart an dem Sensorhauptkörper 19 angeordnet und ausgebildet, dass sie im (vor-)montierten Zustand mit der Federzunge 11 des Sensoraufnahmeabschnitts 4 in Kontakt ist.

Das bedeutet, dass der Halteabschnitt 20 bzw. ein Außendurchmesser der Rippen Struktur 21 des Halteabschnitts 20 derart ausgelegt ist, dass sowohl in minimaler Toleranzlage zwischen der Sensoraufnahmeöffnung 6 und dem Halteabschnitt 20 des Sensors 7 als auch in maximaler Toleranzlage zwischen der Sensoraufnahmeöffnung 6 und dem Halteabschnitt 20 des Sensors 7 der Federabschnitt 8 elastisch verformt wird und so eine Haltekraft auf den Haltabschnitt 20 erzeugt wird, die dazu ausgelegt ist, ein Herausfallen des Sensors 7 aus der Sensoraufnahmeöffnung 6 zu verhindern. Darüber hinaus ist der Federabschnitt 8 derart elastisch ausgelegt, dass der Sensor 7 auch bei eine hohen, insbesondere, maximalen Haltekraft keine hohen Montagekraft erfordert, und somit auch manuell einfach zu montieren ist.

Mit anderen Worten kann man sagen, dass ein Mindestmaß für den Außendurchmesser des Haltabschnitts 20 bzw. der Rippenstruktur 21 zumindest gleich zu, insbesondere größer als, ein Höchstmaß für einen Durchmesser bzw. Querschnitt der Sensoraufnahmeöffnung 6 ist. Die elastische Verformung des Federabschnitts 8 ermöglicht es, die Montagekraft zum Einsetzen des Sensors 7 in die Sensoraufnahmeöffnung 6 auch bei maximaler Toleranzlage, d.h., für den Fall, dass der Außendurchmesser des Halteabschnitts 20 bzw. der Rippenstruktur 21 mit einem Höchstmaß und der Durchmesser der Sensoraufnahmeöffnung 6 mit einem Mindestmaß ausgebildet ist, klein bleibt, insbesondere kleiner als oder etwa gleich 100 N ist. Somit ist es gewährleistet, dass der Sensor 7 auch bei maximaler Toleranzlage, also bei großer Überdeckung zwischen dem Sensor 7 und der Sensoraufnahmeöffnung 6 manuell montierbar ist.

Fig. 3 zeigt ein Verfahren 23 zum Montieren eines Sensors 7 an einer Radlagereinheit 14 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in einer Flussdiagrammdarstellung. In dem Schritt S1 wird der Sensor 7 in die Sensoraufnahmeöffnung 6 der Lagerkappe 1 eingeführt, wobei, durch den Halteabschnitt 20 des Sensors 7 ein elastisches Verformen des Federabschnitts 8 verursacht und somit eine Haltekraft erzeugt wird (Schritt S2), die auf den Sensor 7, insbesondere den Halteabschnitt 20 wirkt. In einem Schritt S3 wird das Befestigungsmittel 13 in den Befestigungsabschnitt 5, insbesondere in die Befestigungsöffnung 12 eingesetzt und somit der Sensor 7, insbesondere mittels des Sensorflanschs 18, über das Befestigungsmittel 13 an der Lagerkappe 1 befestigt (Schritt S4). Bezugszeichenliste

1 Lagerkappe

2 Radlager

3 Hauptkörper

4 Sensoraufnahmeabschnitt

5 Befestigungsabschnitt

6 Sensoraufnahmeöffnung

7 Sensor

8 Federabschnitt

9 Ausnehmung

10 Drainageeinrichtung

11 Federzunge

12 Befestigungsöffnung

13 Befestigungsmittel

14 Radlagereinheit

15 Radlagerflansch

16 Außenring

17 Wälzkörperinnenraum

18 Sensorflansch

19 Sensorhauptkörper

20 Halteabschnitt

21 Rippen Struktur

22 Rippe

23 Verfahren

R radiale Richtung

A axiale Richtung