JPS5863831 | MONITORING METHOD FOR PERIODICALLY MOVING BODY |
JP2023059707 | ROLLING BEARING WITH ROTARY SENSOR |
BIEHL SASKIA (DE)
LUENEBURG BERND (DE)
BIEHL SASKIA (DE)
DE2809438A1 | 1979-09-06 | |||
FR2932542A1 | 2009-12-18 | |||
FR2862089A1 | 2005-05-13 | |||
DE102006019942A1 | 2007-10-31 | |||
FR2852089A1 | 2004-09-10 |
Patentansprüche : 1. Lagerungseinrichtung (10) zum Lagern einer Welle, aufweisend ein Lager (15) und gekennzeichnet durch eine Abstützstruktur (16) mit einer Stuhlplatte (13) zum Abstützen des Lagers (15), und mindestens ein in die Stuhlplatte (13) integriert eingepasseten piezoresistiver Sensor (24, 30, 50), der im Kraftflussbereich der Lagerungseinrichtung (10) angeordnet ist, wobei mit der auf den Sensor (24, 30, 50) einwirkenden Aufstandskraft des Lagers (15) der elektrische Widerstand des Sensors (24, 30, 50) derart beeinflusst ist, dass am Sensor (24, 30, 50) die Aufstandskraft des Lagers (15) elektrisch abgreifbar ist. 2. Lagerungseinrichtung (10) nach Anspruch 1, wobei der Sensor (24, 30, 50) eine oder mehrere piezoresistive Dünnschichten (44, 60) aufweist. 3. Lagerungseinrichtung (10) nach Anspruch 2, wobei die eine oder mehrere piezoresistiven Dünnschichten (44, 60) eine Schicht aus amorphen Kohlenstoff (DLC "Diamond Like Carbon") aufweisen. 4. Lagerungseinrichtung (10) nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Sensor (24, 30, 50) eine oder mehrere Sensorplatten (32, 33, 51, 52, 74, 75) oder Sensorscheiben aufweist und die piezoresistiven Dünnschichten (44, 60) auf die Sensorplatten (32, 33, 51, 52, 74, 75) bzw. auf die Sensorscheiben aufgebracht sind. 5. Lagerungseinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die Aufstandskraft mittels mindestens einer an den piezoresistiven Dünnschichten (44, 60) anliegenden Kontaktelektrode (55, 76) abgreifbar ist. 6. Lagerungseinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der piezoresistive Sensor (24, 30, 50) temperaturüberwacht ist. 7. Rotorsystem mit einem Rotor und mehreren Lagerungseinrichtungen (10) zum Lagern der Rotorwelle des Rotors, wobei die Rotorwelle statisch überbestimmt gelagert ist und mindestens eine der Lagerungseinrichtungen (10) eine Lagerungseinrichtung (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 ist . 8. Verfahren zum Ermitteln der statischen und/oder dynamischen LageraufStandskräfte der Wellenlager einer statisch überbestimmt gelagerten Welle, die mittels einer oder mehrerer Lagerungseinrichtung (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 gelagert ist, wobei bei dem Verfahren die LageraufStandskraft unter Verwendung mindestens eines piezoresistiven Sensors (24, 30, 50) gemäß Anspruch 10 elektrisch abgegriffen wird, wobei der Sensor (24, 30, 50) in der Stuhlplatte (13) im Kraftflussbereich integriert eingebracht ist. 9. Verfahren nach Anspruch 8, angewandt bei einem mehrfach gelagerten Rotorsystem mit einem Rotor und einer Rotorwelle zum Antreiben des Rotors. 10. Verwendung eines piezoresistiven Sensors zum Bestimmen der LageraufStandskräfte eines Wellenlagers, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (24, 30, 50) in die Stuhlplatte (13) eines Wellenlagers (15) einer Lagerungseinrichtung (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 integriert eingebracht ist. 11. Verwendung eines piezoresistiven Sensors (24, 30, 50) gemäß Anspruch 10, wobei der Sensor (24, 30, 50) mehrere Sensorplatten oder -Scheiben mit mindestens einer auf die Sensorplatten oder -Scheiben aufgebrachten Schicht (44, 60) aus amorphen Kohlenstoff (DLC "Diamond Like Carbon") und eine Kontaktelektrode 55, 76) zwischen den Sensorplatten oder - Scheiben (32, 33, 51, 52, 74, 75) zum elektrischen Kontaktieren der mindestens einen Schicht (44, 60) aus amorphen Kohlenstoff aufweist. |
LageraufStandskraft einer rotierenden Welle
Die Erfindung betrifft eine Lagerungseinrichtung mit einem Sensor zur Messung der LageraufStandskraft einer rotierenden Welle. Insbesondere betrifft die Erfindung eine
Lagerungseinrichtung mit einem Sensor, mit dem die
Aufstandskraft des Lagers elektrisch abgreifbar ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Rotorsystem mit einer
Lagerungseinrichtung, die den Sensor aufweist. Außerdem betrifft die Erfindung ein entsprechendes Verfahren zum
Ermitteln der statischen und/oder dynamischen
LageraufStandkräfte der Welle, ein entsprechendes
Steuerungssystem, sowie die Verwendung des Sensors zum
Bestimmen der LageraufStandskraft eines Wellenlagers.
Ein mehrfach gelagertes Rotorsystem ist einfach oder mehrfach statisch überbestimmt. Das bedeutet, dass eine Änderung der geometrischen Lage eines Lagers relativ zur Welle (oder umgekehrt) - im Folgenden Ausrichtung genannt - eine Änderung der LageraufStandskräfte zur Folge hat. Je nach geometrischer Ausprägung des Welle-Lager-Systems bedingen bereits geringe Ausrichtungsänderungen große Kraftänderungen an den Lagern und in der Folge auch große Änderungen der Biegespannungen im Wellenschaftsystem. Bedingt durch die lastabhängigen
dynamischen Eigenschaften von Gleitlagern ändern sich mit der AufStandskraftverteilung ebenfalls die dynamischen
Eigenschaften des derartigen Rotorsystems. Umgekehrt ermöglicht die Kenntnis der statischen
Aufstandskräfte des mehrfach gelagerten Rotorsystems die Bewertung der Ausrichtung der Lager relativ zum Wellensystem. Die Kenntnis der dynamischen Aufstandskräfte ermöglicht die Bewertung des Schwingungszustands des mehrfach gelagerten Rotorsystems. Ausrichtfehler können zu erhöhten Biegespannungsbelastungen der Welle sowie zu übermäßigen Schwingungen und Lagerschäden führen. Hohe dynamische Aufstandskräfte können ebenfalls zu Lagerschäden oder Folgeschäden an benachbarten oder
angeschlossenen Komponenten, wie zum Beispiel Ölleitungen, führen. Die maximal zulässige Schwingungsintensität ist häufig von einem Betreiber spezifiziert. Merkmal der
statischen und dynamischen Aufstandskräfte ist es, dass diese sich im Betrieb sowohl kurzzeitig als auch langzeitig
verändern können. Kurzzeitige Änderungen sind zum Beispiel durch Aufwärmvorgänge und Laständerungen bedingt. Langzeitige Änderungen werden zum Beispiel durch Kriechverformungen und Setzerscheinungen verursacht. Ferner sind Änderungen der statischen Aufstandskräfte nicht ohne weiteres erkennbar, da sie sich durch unterschiedliche, oft nicht eindeutige
Veränderungen des betrieblichen Verhaltens bemerkbar machen. Die dynamischen Aufstandskräfte werden in der Regel durch Schwingungsmessungen ermittelt, deren quantitative Bewertung jedoch nur bei gleichzeitiger Kenntnis der
Systemsteifigkeiten möglich und daher mit erheblichen
Unsicherheiten behaftet ist.
Die Bestimmung der statischen LageraufStandskräfte bzw. der Wellenschaftausrichtung relativ zu den Lagern wurde bisher dadurch gelöst, dass die Kupplungen mit keiner oder mit nur einer begrenzten Fehlstellung zueinander gekoppelt werden. Dabei werden die betrieblichen Änderungen jedoch nicht direkt erfasst. Es werden vielmehr indirekte Messungen, wie zum Beispiel Lagertemperaturmessungen, Anhebeöldrücke und
Schwingungen gemessen, die einen indirekten Aufschluss über mögliche betriebliche Änderungen der Wellenschaftausrichtung relativ zu den Lagern erlauben. Im Rahmen von Stillständen werden Kupplungen "gebrochen" und die Ausrichtung wird durch Messung der Kupplungsfehlstellung ermittelt. Im Betrieb durchgeführte Verlagerungsmessungen an Maschinenfundamenten bzw. an stehenden Komponenten geben ebenfalls einen Hinweis auf lang- und kurzzeitig auftretende unzulässig hohe
Änderungen der LageraufStandskräfte .
Die dynamischen LageraufStandskräfte werden durch
Schwingungsmessungen ermittelt. Hierzu werden sowohl Relativ- als auch Absolutschwingungsmessungen durchgeführt. Bei einer Relativschwingungsmessung wird in der Regel die Schwingung der Welle relativ zur Bewegung eines Aufnehmers gemessen. Der Aufnehmer ist am Lager oder am Lagergehäuse befestigt. Bei einer Absolutschwingungsmessung wird die absolute Bewegung im Raum gemessen. Dabei ist der Geber, d.h. ein Sensor bzw. eine Messsonde zur Bestimmung der absoluten Bewegung, in der Regel am Lager oder am Lagergehäuse befestigt. Mittels dieser
Messungen und weiteren Annahmen bezüglich der Steifigkeit der Abstützung können Abschätzungen bezüglich der
Aufstandsabschätzungen erfolgen.
Den oben erwähnten Methoden ist jedoch gemein, dass sie mit zum Teil erheblichen Unsicherheiten behaftet sind und
lediglich Abschätzungen der zu bestimmenden
LageraufStandskraft liefern.
In FR 2 852 089 AI ist ein Lager mit einem Sensor
beschrieben . Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lagerungseinrichtung, ein Rotorsystem mit der Lagerungseinrichtungen, sowie ein Verfahren zum Messen von statischen und dynamischen
LageraufStandskräften in der Lagerungseinrichtung
bereitzustellen, wobei eine genaue Bestimmung der statischen und dynamischen LageraufStandskräfte ermöglicht ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Lagerungseinrichtung, wie sie in dem unabhängigen Anspruch 1 beschrieben wird, sowie durch eine Rotorsystem, ein Verfahren zur Bestimmung der LageraufStandskraft , und die Verwendung eines Sensors gemäß den nebengeordneten Ansprüchen 6, 8 und 10.
Gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 wird eine
Lagerungseinrichtung zum Lagern einer Welle geschaffen, wobei die Lagerungseinrichtung ein Lager, eine Abstützstruktur zum Abstützen des Lagers, und mindestens einen in die
Abstützstruktur integriert eingebrachten piezoresistiven Sensor aufweist, der im Kraftflussbereich der
Lagerungseinrichtung angeordnet ist. Mit der auf den Sensor einwirkenden Aufstandskraft des Lagers wird der elektrische Widerstand des Sensors derart beeinflusst, dass am Sensor die Aufstandskraft des Lagers elektrisch abgreifbar ist. Die erfindungsgemäße Lagerungseinrichtung hat den Vorteil, dass die Aufstandskraft des Lagers durch direkte Messung bestimmt werden kann. Dies ist insbesondere dadurch bedingt, dass der Sensor in die Abstützstruktur im Kraftfluss
integriert eingebracht ist und die zu messende Aufstandskraft somit direkt auf den Sensor einwirkt, der wiederum aufgrund seines druckabhängigen elektrischen Widerstandsverhaltens die auf ihn einwirkende Kraft gemäß seiner druckabhängigen
Widerstandscharakteristik elektrisch abgreifbar macht. Bei piezoresistiven Sensoren, d.h. bei Sensoren mit
druckabhängigen elektrischen Widerstandsverhalten, treten keine oder nur geringe Verformungen, beispielsweise im
Nanometerbereich, bei Krafteinwirkung auf den Sensor auf. Gleichzeitig wird bei einer Krafteinwirkung auf den Sensor durch eine Änderung des im Sensormaterial herrschenden Drucks bereits eine messbare Änderung des elektrischen Widerstands erzeugt .
Dies bedeutet unter anderem, dass, als ein Vorteil der
Erfindung, der Sensor in der Lagerungseinrichtung die
Funktion eines tragenden Teils im Kraftflussbereich innerhalb b der Abstützstruktur ausübt. Der Sensor ist im
Kraftflussbereich angeordnet. Es treten bei der
erfindungsgemäßen Lagerungseinrichtung keine strukturellen Einbußen durch das Vorsehen des Sensors auf, da der Sensor in b der Abstützstruktur integriert angeordnet ist.
Bei der erfindungsgemäßen Lagerungseinrichtung können
vorteilhaft sowohl die statischen als auch die dynamischen LageraufStandskräfte direkt bestimmt werden. Daraus ergibt sich, im Vergleich zu einer indirekten Messung, eine
10 Verringerung von Unsicherheiten und von Fehleinschätzungen, insbesondere auch im Rahmen der Schwingungsdiagnose. So liefert eine indirekte Messung im Unterschied zur direkten Messung in der Regel nur Anhaltspunkte zur Bestimmung der LageraufStandskräfte bzw. erlaubt nur ungenaue Aussagen, da lb der Zusammenhang zwischen den tatsächlichen
LageraufStandskräften und den durch die indirekte Messung gelieferten Messwerten oft nur unvollkommen bekannt ist.
Die Messung kann sowohl im Betrieb als auch bei Stillstand 20 der die Lagerungseinrichtung aufweisenden Maschine erfolgen.
Dies ist ein Vorteil insbesondere gegenüber einer Messung mittels eines Dehnungsmessstreifens, denn bei Verwendung eines Dehnungsmessstreifens ist eine Deformation der
Messstelle erforderlich, was, falls die Maschine im Betrieb 2b ist, nicht praktikabel bzw. nicht durchführbar wäre.
Da die Erfindung auf einem elektrischen Messprinzip beruht, können Standardauswerte- und Diagnoseverfahren angewandt werden. Der Messwert kann mit Alarm- und Warnwerten verknüpft
30 werden, eine automatisierte Überwachung wird ermöglicht. Eine langzeitige Auswertung der statischen Anteile ermöglicht auch die Erkennung von langzeitigen Ausrichtungsänderungen. Ferner ist die erfindungsgemäße Lösung einsetzbar für alle
Maschinentypen und kann einfach umgesetzt werden, da nur
3b stationäre, nicht drehende Komponenten betroffen sind. Die Genauigkeit der Analyse zu allen bekannten Echtzeitverfahren wird wesentlich erhöht.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist der Sensor eine oder mehrere piezoresistive Dünnschichten auf. Ein Vorteil der Dünnschichten in dem Sensor ist, dass die
Lagerungseinrichtung bei geringem Materialverbrauch und
Volumen mit dem großflächigen Sensor versehen werden kann, bei dem eine relativ große Fläche senkrecht zum Kraftfluss angeordnet ist, so dass eine möglichst sensitive und genaue Druckmessung bzw. AufStandskraftmessung geliefert wird.
Jedoch ist die Erfindung nicht auf Sensoren mit dünnen
Schichten, d.h. auf sogenannte Dünnfilmsensoren beschränkt, gegebenenfalls können auch dickere Schichen verwendet werden, was insbesondere auch von der Art des verwendeten
Sensormaterials abhängen kann.
Bevorzugt weisen die eine oder mehreren piezoresistiven
Dünnschichten eine Schicht aus Diamond Like Carbon (DLC) auf, der amorphen Kohlenstoff aufweist. Dadurch wird eine hohe
Sensitivität der Sensoren erreicht. Jedoch ist die Erfindung nicht auf DLC als Sensormaterial beschränkt, und insbesondere nicht auf DLC-Dünnschichtsensoren . Alternativ können auch andere piezoresistive Materialien verwendet werden.
Beispielsweise kann auch Silizium verwendet werden.
Bevorzugt weist der Sensor eine oder mehrere Sensorplatten oder Sensorscheiben auf, wobei die piezoresistiven
Dünnschichten auf die Sensorplatten bzw. auf die
Sensorscheiben aufgebracht sind. Ein Vorteil von
Sensorscheiben oder Sensorplatten ist, dass der
piezoresistive Sensor mit geringen Toleranzen gefertigt werden kann. Beispielsweise kann zunächst eine Einheit aus einer Sensorscheibe und einer darauf aufgebrachten
piezoresistiven Schicht hergestellt werden, wobei die
Oberfläche der piezoresistiven Schicht nachbearbeitet werden kann, um eine glatte Kontaktfläche bereitzustellen. Die
Einheit aus der Sensorscheibe und der piezoresistiven Schicht wird in eine dafür vorgesehene Aussparung der Abstützstruktur der Lagereinrichtung eingebracht. Ferner können
erfindungsgemäß die Dicken der Sensorscheiben derart gewählt werden, dass bei der Lagereinrichtung eine mechanische
Vorspannung der piezoresistiven Sensoren erzielt wird. Durch das Vorsehen einer mechanischen Vorspannung kann die
Messcharakteristik des Sensors verbessert werden,
beispielsweise kann eine lineare Messcharakteristik des eingebauten Sensors erreicht werden.
Bevorzugt ist die Aufstandskraft mittels mindestens einer an den piezoresistiven Dünnschichten anliegenden
Kontaktelektrode abgreifbar. Ein Vorteil des Abgreifens durch eine Kontaktelektrode ist, dass die Auswertung der
Widerstandsmessung bzw. der Widerstandsänderung, die in dem piezoresistiven Sensor auftritt, genauer bestimmbar ist, da der Einfluss von elektrischen Strömen, die nicht eine
piezoresistive Schicht des Sensors durchlaufen und die die piezoresistive Schicht „umgehen", minimiert wird. Jedoch ist die Erfindung nicht auf eine solche direkt anliegende
Kontaktelektrode beschränkt. Alternativ kann die
Widerstandsänderung des Sensors auch ausschließlich durch nicht direkt an einer piezoresistiven Schicht anliegenden Elektroden bestimmt werden, beispielsweise indem lediglich elektrische Anschlüsse an den Rückseiten, d.h. an den nicht ¬ beschichteten Flächen der Sensorscheiben vorgesehen sind. Jedoch besteht bei einer solchen alternativen
Ausführungsform, wie bereits erwähnt, in erhöhtem Maße die Gefahr, dass eine leitende Verbindung zwischen den
elektrischen Anschlüssen auftritt, durch die die beabsichtige Widerstandsmessung der piezoelektrischen Schicht verfälscht wird. Bei einem Ausführungsbeispiel wird dieses Problem dadurch gelöst, dass statt dem Vorsehen der direkt
anliegenden Kontaktelektrode der Sensor in eine Aussparung mit nicht-leitenden Oberflächen integriert wird. Bevorzugt ist der piezoresistive Sensor temperaturüberwacht. Der temperaturüberwachte Sensor hat den Vorteil, dass durch eine Änderung der Temperatur der Lagerungseinrichtung
bedingte Widerstandsänderung des Sensors bei einer Auswertung der Sensorsignale besser kompensierbar ist. Beispielsweise kann zu diesem Zweck eine Eichkurve für einen Sensor
verwendet werden, welche für einen festen Wert der
LageraufStandskraft den Widerstandswert des Sensors in
Abhängigkeit der Sensortemperatur angibt.
Gemäß der Erfindung wird auch ein Rotorsystem mit einem Rotor und mehreren Lagerungseinrichtungen zum Lagern der Rotorwelle des Rotors geschaffen, wobei die Rotorwelle statisch
überbestimmt gelagert ist und mindestens eine der
Lagerungseinrichtungen eine der oben beschriebenen
erfindungsgemäßen Lagerungseinrichtungen ist.
Ferner wird ein Verfahren geschaffen zum Ermitteln der statischen und/oder dynamischen LageraufStandskräfte der
Wellenlager einer statisch überbestimmt gelagerten Welle, die mittels einer oder mehrerer der erfindungsgemäßen
Lagerungseinrichtungen gelagert ist, wobei bei dem Verfahren die LageraufStandskraft mittels mindestens eines der
piezoresistiven Sensoren, der in der Abstützstruktur einer der Wellenlager im Kraftflussbereich integriert eingebracht ist, elektrisch abgegriffen wird. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das Verfahren
angewandt bei einem mehrfach gelagerten Rotorsystem mit einem Rotor und einer Rotorwelle zum Antreiben des Rotors.
Ferner wird ein Steuerungssystem zum Überwachen der
statischen und/oder dynamischen LageraufStandskräfte der Wellenlager einer einfach oder mehrfach statisch überbestimmt gelagerten Welle geschaffen, wobei die Welle mittels einer oder mehrerer der erfindungsgemäßen Lagerungseinrichtung gelagert ist. Das Steuerungssystem weist auf eine Ausleseeinheit zum Auslesen der Signale aus mindestens einem piezoresistiven Sensor, der in die Abstützstruktur eines der Wellenlager integriert im Kraftflussbereich eingebracht ist, und eine elektronische Weiterverarbeitungseinheit zum
Berechnen der LageraufStandskräfte aus den von dem mindestens einem piezoresistiven Sensor erhaltenen Signalen. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist das Steuerungssystem eine Ausgabeeinheit zum Darstellen der berechneten
LageraufStandkräfte für einen Benutzer auf. Bevorzugt ist das erfindungsgemäße Steuerungssystem mit einem mehrfach
gelagerten Rotorsystem koppelbar und ist ferner dazu
eingerichtet, die Drehzahl eines Rotors des Rotorsystems in Antwort auf die aus den Sensorsignalen berechneten
LageraufStandskräfte zu steuern. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist das erfindungsgemäße Steuerungssystem eine Alarmeinheit auf zum Alarmieren eines Benutzers und zum Feststellen anhand der aus den Sensorsignalen berechneten LageraufStandskräfte, ob ein kritischer Schwellenwert einer LageraufStandskraft überschritten wird.
Ferner wird gemäß der Erfindung die Verwendung eines
piezoresistiven Sensors zum Bestimmen der
LageraufStandskräfte eines Wellenlagers bereitgestellt, wobei der Sensor in die Abstützstruktur eines Wellenlagers einer Lagerungseinrichtung, wie sie oben beschrieben ist,
integriert eingebracht ist. Bevorzugt weist der verwendete Sensor mehrere Sensorplatten oder Sensorscheiben mit
mindestens einer auf die Sensorplatten oder -Scheiben
aufgebrachten Schicht aus amorphen Kohlenstoff (DLC) und eine Kontaktelektrode zwischen den Sensorplatten oder -Scheiben zum elektrischen Kontaktieren der mindestens einen Schicht aus amorphen Kohlenstoff auf. In Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten schematischen Figuren erläutert. Es zeigen: Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer
Lagerungseinrichtung gemäß dem erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Figur 2 eine Detailansicht von Komponenten der
Lagerungseinrichtung aus dem in Figur 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel der Erfindung; Figur 3 eine schematische Ansicht von Komponenten eines piezoresistiven Sensors aus Figur 2;
Figur 4 eine schematische Schnittansicht des Aufbaus des piezoresistiven Sensors aus Figur 2;
Figur 5 eine schematische Ansicht von Komponenten eines piezoresistiven Sensors aus Figur 2;
Figur 6 eine schematische Schnittansicht des Aufbaus des piezoresistiven Sensors aus Figur 2; und
Figur 7 einen Schaltplan einer elektrische Verschaltung eines piezoresistiven Sensors gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung .
In der folgenden Figurenbeschreibung bezeichnen gleiche
Bezugszeichen gleiche Elemente. In den Figuren 1 und 2 wird beispielhaft der Einbau dreier Sensoren in eine
Abstützstruktur einer in einem Kraftwerk eingesetzten
Hochdruckteilturbine gezeigt. In Figur 1 wird eine
perspektivische Ansicht einer Lagerungseinrichtung 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Eine
Lagerkonstruktion 11 weist ein Lager 15 auf, das in einer Lageraufnahme 14 gehalten wird. Die Lageraufnahme 14 sitzt auf einer Halterung bzw. einem Lagerstuhl 12, der auf einer Stuhlplatte 13 befestigt ist. Die Lageraufnahme 14, der
Lagerstuhl 12 und die Stuhlplatte 13 bilden die
Abstützstruktur 16 für das Lager 15 der Lagerungseinrichtung 10. Wie in Figur 1 gezeigt ist, enthält die Stuhlplatte 13 Bohrungen 17, wobei die Bohrungen 17 für piezoresistive
Sensoren 24 vorgesehen sind, um die Sensoren 24 integral in die Abstützstruktur 16, hier in die Stuhlplatte 13,
einzubringen .
Die Erfindung ist jedoch nicht auf die in Figur 1 gezeigte Lagerkonstruktion 11 bzw. auf eine Lagerkonstruktion mit einem Gleitlager beschränkt, sondern kann auch auf beliebige andere Lagerarten und Lagerkonstruktionen angewandt werden, die für eine Lagerung von rotierenden Wellen geeignet sind.
In Figur 2 wird eine Detailansicht von Komponenten der
Lagerungseinrichtung des in Figur 1 beschriebenen
Ausführungsbeispiels der Erfindung gezeigt. Gemäß dem in Figur 2 und in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel haben die piezoresistiven Sensoren 24 eine zylindrische Form und werden passgenau in die in der Stuhlplatte 13 vorhandenen Bohrungen 17 eingeführt. Dabei sollte die Höhe der
piezoresistiven Sensoren 24 im Vergleich zur Tiefe der
Bohrungen 17 derart gewählt werden, dass bei zusammengebauter Abstützstruktur ein genügend hoher statischer Druck im
Sensormaterial aufgebaut wird. Bevorzugt wird die auf die Sensoren einwirkende Kraft, welche im Betrieb auf die
Lagerungseinrichtung einwirkt, derart eingestellt, dass eine genügend hohe mechanische Vorspannung besteht. Wie in Figur 2 gezeigt ist, weist der Lagerstuhl 26 eine Nut 26 auf für eine Zuführung der Leitungen 25 für die elektrischen Anschlüsse zu den piezoresistiven Sensoren 24. Die Leitungen 25 dienen zur Widerstandsmessung. Zusätzlich können Zuführungen (nicht gezeigt) für eine Temperaturmessung vorgesehen sein. Da die piezoresistiven Sensoren 24 integral in die Stuhlplatte 13 eingepasst sind, üben sie innerhalb der
Abstützstruktur 16 eine tragende Funktion aus. Die
erfindungsgemäße Abstützstruktur 16 weist daher gegenüber einer herkömmlichen Abstützstruktur ohne integrierte Sensoren im Wesentlichen keine strukturellen Änderungen bzw. Einbußen hinsichtlich der Statik und Dynamik aus, da beispielsweise auch keine zusätzlichen unausgefüllten Hohlräume in der
Abstützstruktur 16 der zusammengebauten Lagerungseinrichtung 10 auftreten.
Die Form der Sensoren 24 ist nicht auf die in Figur 2
gezeigte zylindrische Form beschränkt. Beispielsweise sind gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel längliche rechteckige bzw. streifenförmige Sensoren vorgesehen, die im
Kraftflussbereich der Lagerungseinrichtung senkrecht zur Kraftflussrichtung integral in die Abstützstruktur
eingebracht sind. Gemäß dem Ausführungsbeispiel in den Figuren 1 und 2 sind die Sensoren im eingebauten Zustand vollumfänglich vom Material der Stuhlplatte 13 umgeben, was der Anordnung der Sensoren eine gute Stabilität verleiht. Gemäß einem anderen
Ausführungsbeispiel jedoch sind rechteckige piezoelektrische Sensoren zur Bestimmung der Aufstandskraft im Randbereich der Stuhlplatte in einer Bohrung oder einer Aussparung der
Stuhlplatte eingesetzt, wobei der Rand der Sensoren und der Rand der Stuhlplatte bündig aneinander ausgerichtet sind. Gemäß noch einem anderen Ausführungsbeispiel sind die
Sensoren ohne Sensorscheiben ausgeführt und sind die
piezoresistive Dünnschichten direkt auf die Stuhlplatte aufgebracht, so dass keine tiefen Bohrungen notwendig sind, in denen Sensorscheiben eingebracht werden können, sondern höchstens flache Vertiefungen vorgesehen sind, in denen die Dünnschichten angeordnet sind. Die Dünnschichten sind dabei senkrecht zur Kraftflussrichtung angeordnet.
Obgleich in dem in Figur 1 und 2 gezeigten
Ausführungsbeispiel drei Sensoren 24 verwendet werden, kann auch eine höhere oder niedrigere Zahl von Sensoren verwendet werden. In einem anderen Ausführungsbeispiel wird lediglich ein einziger Sensor verwendet, um kritische Überschreitungen eines Kraftflussschwellenwertes zu detektieren. Ferner sind in noch einem anderen Ausführungsbeispiel zur Erhöhung der Detektionsgenauigkeit mehr als drei Sensoren vorgesehen.
In Figur 3 ist beispielhaft eine schematische Ansicht von Komponenten eines piezoresistiven Sensors 30 gezeigt. Der in Figur 3 gezeigte Sensor 30 entspricht den Sensoren 24 aus
Figur 2 und weist kreisrunde Sensorscheiben 32, 33 auf. Wie durch die schraffierte Fläche der Darstellung der
Sensorscheiben 32, 33 angedeutet wird, sind die
Sensorscheiben 32, 33 mit einem piezoresistiven Material beschichtet, beispielsweise mit Diamond Like Carbon (DLC) . Das piezoresistive Material wird elektrisch kontaktiert mit einer Kontaktelektrode 31, die zwischen die beiden
Sensorscheiben 32, 33 gelegt wird, so dass die
Kontaktelektrode das piezoresistive Material auf den
Sensorscheiben 32, 33 berührt.
In Figur 4 wird eine schematische Schnittansicht des Aufbaus des piezoresistiven Sensors gemäß Figur 3 gezeigt. Wie in Figur 4 gezeigt wird, liegt die Kontaktelektrode 31
sandwichartig zwischen den Sensorscheiben 32, 33. Die auf den Sensorscheiben 32, 33 aufgebrachten piezoresistiven Schichten 44 berühren die Kontaktelektrode 31. Die Kontaktelektrode 31 hat eine folienartige Struktur. Gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel ist die Kontaktelektrode 31 eine
Stahlfolie. Mit den elektrischen Anschlüssen 45 und 46 kann ein elektrischer Widerstand des Sensors 30 gemessen werden. Dabei wird in der in Figur 4 gezeigten Konfiguration der Widerstand der unteren, auf der Sensorscheibe 33
aufgebrachten piezoresistiven Schicht 44 gemessen. Wird der Anschluss 45 anstatt auf die untere Sensorscheibe 33, wie in Figur 4 gezeigt ist, an die obere Sensorscheibe 32 angelegt, kann der Widerstand der auf die oberen der beiden Schichten 44 gemessen werden.
Gemäß noch einem anderen Ausführungsbeispiel wird auf die Kontaktelektrode 31 verzichtet, und die elektrischen
Anschlüsse sind an die obere und an die unter Sensorscheibe 32, 33 angelegt.
In Figur 5 wird beispielhaft eine schematische Ansicht von Komponenten eines piezoresistiven Sensors 50 gezeigt. Der in Figur 5 gezeigte Sensor 50 entspricht den Sensoren 24 aus Figur 2, wobei jedoch im Unterschied zu dem in Figur 3 beispielhaft gezeigten Sensor 30 der Sensor 50 nur auf einer Sensorscheibe 51 eine Beschichtung eines Materials mit druckabhängigen elektrischen Widerstand hat, wohingegen die zweite Sensorscheibe 52 nicht mit einer solchen
piezoresistiven Schicht versehen ist. Zur elektrischen
Kontaktierung der piezoresistiven Schicht sind Elektroden 53 und 54 vorgesehen, die auf einem Elektrodenträger 55
aufgebracht sind. Der Elektrodenträger 55 ist im Unterschied zu der Elektrode 31 aus dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 und 4 nicht aus elektrisch leitendem sondern aus elektrisch isolierendem Material gefertigt. Beispielsweise ist der
Elektrodenträger 55 eine Polyamidfolie. Die
Elektrodenstruktur des Sensors der erfindungsgemäßen
Lagerungseinrichtung ist aber nicht auf die in Figur 5 gezeigte, die Elektroden 53 und 54 aufweisende
Elektrodenstruktur beschränkt. Stattdessen können je nach Anforderungen auch andere Elektrodengeometrien verwendet werden, beispielsweise um die Genauigkeit der Messung
hinsichtlich der Ortsabhängigkeit weiter zu optimieren. l b
In Figur 6 wird eine schematische Schnittansicht des Aufbaus des piezoresistiven Sensors aus Figur 5 gezeigt. Wie in Figur 6 gezeigt wird, wird die auf die Sensorscheibe 51
aufgebrachte piezoresistive Schicht 60, in diesem
Ausführungsbeispiel eine DCL-Schicht, mit der
Elektrodenträger 55 in Kontakt gebracht. Dabei sind die
Elektroden 53, 54 der piezoresistiven Schicht 60 zugewandt, wie aus der in Figur 6 dargestellten Anordnung, bei der die elektrischen Anschlüsse 62, 63 von der Unterseite des
Elektrodenträgers bzw. den Elektroden wegführen, ersichtlich ist. Die Sensorscheibe 51 ist mit einem elektrischen
Anschluss 61 versehen, um eine Widerstandsmessung der
piezoresistiven Schicht 60 zu ermöglichen.
In Figur 7 wird die elektrische Verschaltung eines
piezoresistiven Sensors 70 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Der Sensor 70 weist zwei mit
piezoresistiven Schichten beschichtete Sensorplatten 74, 75 auf. Die Sensorplatten 74, 75 bzw. deren piezoresistive
Schichten sind mit einer Elektrode 76 elektrisch kontaktiert. Die Elektrode 76 und die Sensorplatten 74 und 75 sind
elektrisch miteinander verschaltet gemäß der in Figur 7 gezeigten Anordnung. Die Verschaltung gemäß Figur 7 erlaubt zwei alternative Widerstandsmessungen.
Ein erster Stromkreis, dargestellt mit durchgezogenen Linien, enthält eine Spannungsquelle U, einen Vorwiderstand bzw.
Referenzwiderstand 71, und ein Spannungsmessgerät 72. Wenn der erste Stromkreis geschlossen ist, kann mit dem
Spannungsmessgerät 72 der elektrische Widerstand R Sen sor der piezoresistiven Schicht auf der Sensorplatte 74 bzw. der elektrische Widerstand über die Sensorplatte 74 inklusive der darauf aufgebrachten Schicht bestimmt werden nach der Formel:
R-Sensor = ( Usensor * R-Ref ) / ( UsQ _ Usensor ) r wobei Usensor der elektrische Spannungsabfall über die
Widerstandsschicht der oberen Sensorscheibe 74 ist, R Ref der elektrische Widerstand des Referenzwiderstands 71 ist, und U S Q die von der Spannungsquelle 76 gelieferte elektrische Spannung ist.
In einem zweiten Stromkreis ist der elektrische Kontakt zur oberen Sensorscheibe 74 unterbrochen (in Figur 7 nicht gezeigt) , wobei der Stromkreis durch den in Figur 7
gestrichelt gezeigten Schaltungsteil geschlossen wird. In analoger Anwendung der oberen Formel kann nunmehr mittels des Spannungsmessgeräts 73 der Widerstand der piezoelektrischen Schicht der unteren Sensorplatte 75 bestimmt werden. Durch Messung des Spannungsabfalls über sowohl die untere als auch die obere Schicht kann die Genauigkeit der Messungen erhöht werden .
Next Patent: KITCHEN APPLIANCE