Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
BEARING DEVICE, BEARING SYSTEM AND METHOD FOR OPERATING A BEARING SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/191106
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a bearing device (1) for a plurality of and roller packaging units embodied as a rollable body, which comprises at least one storage device (20) for storing several rolling packaging units, a single storage device (30) for receiving a rolling packaging unit and for guiding said roller packing unit into the storage device, a rolling out device (40, 40', 40") for rolling away a rolling packaging unit stored in the storage device as a rolling away rolling packaging unit and a control device (50) for controlling the rolling out device (40).

Inventors:
RUGE MARTIN (CH)
FELIX MARKUS (CH)
Application Number:
PCT/EP2014/001447
Publication Date:
December 04, 2014
Filing Date:
May 28, 2014
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
WRH WALTER REIST HOLDING AG (CH)
International Classes:
B65G1/137; B65G47/51
Domestic Patent References:
WO2001060470A12001-08-23
WO2002025607A12002-03-28
Foreign References:
US20080183326A12008-07-31
DE7435980U1976-04-29
US20030089728A12003-05-15
FR2483896A11981-12-11
FR2563999A11985-11-15
FR2852305A12004-09-17
JP2006016044A2006-01-19
US7954661B22011-06-07
CN201942318U2011-08-24
Attorney, Agent or Firm:
RENTSCH PARTNER AG (CH)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Lagereinrichtung ( 1 ) für eine Vielzahl von als rollbare Körper ausgebildete Rollver- packungseinheiten ( 1 0, 1 0'), mindestens eine Speichervorrichtung (20) zum Speichern von mehreren Rollverpackungseinheiten ( 1 0, 1 0'), eine Einspeichervorrichtung (30) zum Entgegennehmen einer Rollverpackungseinheit ( 1 0, 1 0') und zum Zuführen dieser Rollverpackungseinheit ( 1 0, 1 0') in die Speichervorrichtung (20), eine Ausspeichervorrichtung (40) zum rollenden Abführen einer in der Speichervorrichtung (20) gespeicherten Rollverpackungseinheit ( 1 0, 1 0') als wegrollende Rollverpackungseinheit ( 1 0, 1 0') und eine Steuervorrichtung ( 50) zum Steuern der Ausspeichervorrichtung (40).

2. Lagereinrichtung ( 1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Rollverpackungseinheiten ( 1 0, 1 0') eine runde Form, vorzugsweise eine Kugelform, eine polyedrische Form oder eine zylindrische Raumform aufweisen.

3. Lagereinrichtung ( 1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichervorrichtung (20) eine oder mehrere der folgenden Vorrichtungen umfasst: eine Speicherrollbahn, einen Speicherboden, einen Speicherschacht, einen Speichersilo.

4. Lagereinrichtung ( 1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichervorrichtung (20) eine Speicherrollbahn (22) umfasst, welche eine oder mehre der folgenden Vorrichtungen aufweist: eine Schienenbahn (221 ), eine Rinne (222 ), eine Röhre (223 ).

5. Lagereinrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichervorrichtung (20) eine Vielzahl von Röhren (223), vorzugsweise in der Form von Röhrenstapeln umfasst.

6. Lagereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, umfassend eine Transportvorrichtung (60) zum Rückführen einer von der Ausspeichervorrichtung (40) wegrollenden Rollverpackungseinheit (10, 10') zur Einspeichervorrichtung (30).

7. Lagereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, umfassend eine Vielzahl von als rollbare Körper ausgebildeten Rollverpackungseinheiten (10, 10') und/oder eine Vielzahl von Waren und/oder Warenbehälter die jeweils mit Mitteln versehen sind, die das Rollen erlauben.

8. Lagersystem (2), umfassend mehrere Lagereinrichtungen (1, 1', 1") nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei rollende Rollverpackungseinheiten (10, 10') über eine oder mehrere Rollbahnen (92) den Lagereinrichtungen (1, 1', 1") zuführbar und/oder davon abführbar sind, insbesondere über mindestens eine Einspeicherrollbahn (32) einer oder mehreren Lagereinrichtungen (1, Γ, 1") zuführbar und/oder über mindestens eine Ausspeicherrollbahn (42) von einer oder mehreren Lagereinrichtungen (1, 1', 1") abführbar.

9. Lagersystem (2) nach Anspruch 8, umfassend mehrere Rollbahnen (92) sowie eine oder mehrere Selektiereinrichtungen (70) zum Definieren, auf welchen der mehreren Rollbahnen sich die Verpackungseinheit (10) rollend bewegt.

10. Lagersystem (2) nach Anspruch 8 oder 9, umfassend eine oder mehrere Transporteinrichtungen (60) zum nicht rollenden Transportieren von Rollverpackungs- einheiten (10), insbesondere zum nicht rollenden Transportieren von Rollverpackungseinheiten (10) in vertikaler und/oder horizontaler Richtung.

11. Lagersystem (2) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, weiter umfassend eine Steuerzentrale (50) sowie eine oder mehrere Detektorvorrichtungen zum Erfassen von einer von aussen ablesbaren Identifizierung von Rollverpackungseinheiten (10), wobei die Steuerzentrale (50) eingerichtet ist, erfasste Identifizierungen auszuwerten und eine oder mehrere Lagereinrichtungen (1, 1', 1"), eine oder mehrere Transporteinrichtungen (60) und/oder eine oder mehrere Selektiereinrichtungen (70) so zu steuern, dass eine Lagerbewirtschaftung von Rollverpackungseinheiten (10) durchführbar ist.

12. Verfahren zum Betrieb einer Lagereinrichtung gemäss der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Rollverpackungseinheiten schwerkraftgetrieben in einer Speichervorrichtung (20), einer Einspeichervorrichtung (30) und/oder einer Ausspeichervorrichtung (40) rollend transportiert werden

13. Kommissioniervorrichtung (170) zum Bilden von Kommissionierungen (K1, K2, K3, ... ) jeweils mit einem oder mehreren Rollkörpern (R1, R2, R3, ...), umfassend mehrere Lagerschächte (171, 172, 173, ...) zum Lagern von Rollkörper (R1, R2, R3, ...), mindestens eine Rollbahn (R) zum Entgegennehmen von Rollkörpern (R1, R2, R3, ...) aus den Lagerschächten (171, 172, 173, ...), wobei die Rollkörper (R1, R2, R3, ...) auf der Rollbahn (R) weiterrollen, eine zentrale Steuerung (Z7) zum Entgegennehmen von Kommissionieraufträgen (F1, Fz) und zum Steuern von Freigabevorrichtungen der Lagerschächte (171, 172, 173, ...) derart, dass auf der mindestens einen Rollbahn (R) den Kommissionieraufträgen (F1, Fz) entsprechende Kommissionierungen (K1, K2, K3, ... ) gebildet werden.

14. Kommissioniervorrichtung ( 1 70) nach Anspruch 1 3, weiter umfassend eine an die Rollbahn (R) anschliessende Puffervorrichtung mit mehreren Pufferrollbahnen (H l , H2, H3, H4, H5, H6, ...), wobei mindestens eine Weiche (W) eingerichtet ist, Kom- missionierungen (K1 , K2, K3, ...) nach einem gewünschten Schema den mehreren Rollbahnen (H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ...) zuzuführen.

15. Kommissioniervorrichtung ( 1 70) nach Anspruch 1 4, weiter umfassend eine oder mehrere Verbindungsrollbahnen, welche zwischen den Pufferrollbahnen (H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ...) angeordnet sind und jeweils eingerichtet sind, Kommissionie- rungen (K1 , K2, K3, ...) oder Teile davon von einer ersten Pufferrollbahn (H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ...) an eine zweite Pufferrollbahn (H l , H2, H3, H4, H5, H6, ...) zu übergeben.

Description:
Lagereinrichtung, Lagersystem und Verfahren zum Betreiben eines Lagersystems

TECHNISCHES GEBIET

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Lagerung von Waren. Sie be- trifft eine Lagereinrichtung, ein Lagersystem und ein Kommissioniersystem sowie ein Verfahren zum Betreiben eines Lagersystems.

STAND DER TECHN IK

Der Umgang mit Waren aller Art, die hergestellt, verpackt und schliesslich zum Zwischenhändler oder Käufer transportiert werden, erfordert, gerade auch in Zeiten des On- line-Handels über das Internet, eine ausgeklügelte Lagerbewirtschaftung, die insbesondere das Ein- und Auslagern und Transportieren umfasst.

Viele Waren wie z.B. Geräte, Lebensmittel, Pharmazeutika, Kleider, Betriebsstoffe, Bücher, Tonträger, etc. werden bereits beim Hersteller mit einer eigenen Verpackung verse ¬ hen und gegebenenfalls zu grösseren Einheiten zusannmengefasst, die beispielsweise auf genormten Paletten bereitgestellt werden. Diese Paletten werden üblicherweise mit Gabelstaplern bewegt, auf Lastwagen verladen oder aus Lastwagen entladen und zur Lagerung in Regale eines Lagers eingestellt und bei Bedarf wieder ausgelagert.

In bestimmten Bereichen der Logistik werden insbesondere automatisierte Hochregallager eingesetzt, die durch automatisierte Be- und Entladevorrichtungen in den Gängen zwischen den einzelnen Regalen betrieben werden. Es sind Lagersysteme bekannt, bei welchen die zuletzt eingelagerte Ware als erste wieder ausgelagert werden muss, weil die Regale meist nur von einer Seite befüllt und entleert werden. Diese Art der Lagerung ist aufwändig.

Es sind ferner Durchlaufregale als dynamische Lagersysteme bekannt, die nach dem Fl- FO-Prinzip („f irst-in-f irst-out") arbeiten. Diese Regale können von einer Seite mit Waren befüllt werden, während zeitgleich oder verzögert vorgängig zugeführte Waren an einer gegenüberliegenden Seite entnommen werden können. Im Durchlaufregal werden die Waren entweder aktiv mittels antreibbaren Fördermittel oder schwerkraftgetrieben auf Rutschen oder Rollenteppichen zur Entnahmeseite gefördert. Beide Förderarten setzen aufwendige und teuere Fördersysteme wie Rollen-Bahnförderer oder Kugel-Bahnförderer voraus. Das Einlagern und Auslagern der Waren kann manuell oder maschinell erfolgen.

Bei solchen Regallagern ist es nachteilig, dass in den Gängen zwischen den Regalen die Platzverhältnisse beschränkt sind. So kann eine Entnahme aus einem Regal oft nur dann erfolgen, falls im selben Gang nicht schon eine Entnahme aus einem anderen Regal vor- genommen wird. Insbesondere bei maschinell betriebenen Regallagern ist es oft nicht möglich, dass in einem Gang gleichzeitig mehrere Entnahmen durchgeführt werden können, da die Entnahmevorrichtungen in den Gängen nicht genügend Platz hätten, um einander zu queren.

Sofern die Waren zu grösseren Einheiten zusammengefasst auf genormten Paletten transportiert werden, muss eine solche grössere Einheit aufgelöst werden, um einzelne Exemplare der Ware für die weitere Behandlung bereitzustellen. Dies bereitet zusätzliche Probleme, wenn die Einheiten durch Umreifen oder Umwickeln mit einer Folie auf der Palette zusammengehalten werden. Es ist zwar, beispielsweise bei Hochregallagern, bekannt, Paletten mit den darauf befindlichen Waren auf zur Entladeseite hin abschüssigen Rollenbahnen in die Regale einzuschieben, so dass sich die Paletten selbsttätig zur Entladeseite hin bewegen und die nächste Palette automatisch nachrutscht, wenn die vorherige aus dem Regal herausge- nommen worden ist. Gleichwohl müssen die entnommenen Paletten aus dem Lager mit aufwändigen Bediengeräten heraustransportiert werden.

Noch schwieriger ist die Situation, wenn die Waren in ihrer eigenen Verpackung einzeln ein- und ausgelagert werden. Wenn verschiedene Waren mit unterschiedlichen Verpackungsarten und/oder Verpackungsgrössen vorliegen, ist die Situation noch komplizier- ter. Eine automatisierte, maschinelle Ein- und Auslagerung ist in diesem Fall nur sehr schwer zu realisieren, so dass üblicherweise die Ein- und Auslagerung manuell erfolgen.

Das oben Gesagte gilt gleichermassen auch für den Transport der Waren vom Hersteller zum Lager oder vom Lager zum Zwischenhändler oder Endkunden.

Den Zwischenhändlern und Endkunden, oder aber auch für intralogistische Prozesse (zum Beispiel dem Fertigen von Komponenten), werden Waren bevorzugt in kommissio- nierter Art und Weise zugestellt. Eine Kommissionierung umfasst eine beliebige Anzahl von Artikel aus dem gelagerten Sortiment und wird entsprechend einem Kommissionier- auftrag zusammengestellt. Eine Kommissionierung kann aus einer Vielzahl unterschiedlichster Artikel oder Warentypen in unterschiedlichsten Anzahlen zusammengestellt sein. Die Person, welche den Auftrag zusammenstellt, wird als Kommissionierer, Picker oder Greifer bezeichnet. In einer Ausführungsform werden die Artikel oder Waren in einem Auftragsbehälter oder Kommissionierbehälter zusammengestellt, wobei die Auftragsbehälter oder Kommissionierbehälter weiteren Verarbeitungsschritten zugeführt werden, wie beispielsweise einer Qualitätskontrolle, einer Abpackstation, einer Versandstation, etc.

Bei einem seriellen Kommissionierungsverfahren werden die einzelnen Aufträge nacheinander abgearbeitet. Dabei können betreffende Lagerzonen von einem einzelnen Kom- missionierer durchschritten werden, oder es kann eine bestimmte Lagerzone jeweils von demselben Kommissionierer durchschritten werden, wobei der Auftrag an den Grenzen der Lagerzonen von einem Kommissionierer an einen anderen Kommissioinierer übergeben wird.

Bei einem parallelen Kommissionierungsverfahren wird der Auftrag in Teilaufträge ge- trennt, wobei die Teilaufträge in betreffenden Lagerzonen parallel abgearbeitet werden und die so erfolgten Teilkommissionierungen zum Schluss zusammengeführt werden. In den betreffenden Lagerzonen kann eine Serie mit mehreren Teilaufträge abgearbeitet werden, wobei innerhalb einer Serie ein Lagerplatz jeweils nur einmal angelaufen werden muss. Den grössten Anteil an der gesamten Kommissionierzeit ergibt sich aus dem Weg, der für die Entnahmen zu bewältigen ist. Diese Zeit kann vermindert werden indem die Artikelkonzentration erhöht wird, indem die am häufigsten verlangten Artikel am Anfang gelagert werden oder indem Kommissionierfahrzeuge eingesetzt werden.

Bei Kommissionierautomaten befinden sich die Artikel in Schächten, welche entlang ei- nem Förderband angebracht sind. Jeder Artikel hat einen separaten Schacht. Um einen Kommissionierauftrag durchzuführen, wird ein Behälter auf dem Förderband entlang der Schächte geführt und die dem Auftrag entsprechenden Artikel werden zentral gesteuert in den Behälter abgegeben. Kommissionierroboter oder Kommissionierstapler sind in der Lage, einzelne Regalfächer anzufahren, daraus mit einem Greifsystem Artikel zu entnehmen und in einem Behälter zu sammeln. Zum Anfahren der Regalfächer ist ein Navigationssystem vorgesehen, beispielsweise basierend auf RFID-Tags, die in den Regalgängen angeordnet sind. Das Greif- System ist beispielsweise mit einem Bildverarbeitungssystem ausgerüstet, um Artikel und deren Lage zu erkennen.

Bei manuellen Kommissioniersystemen wird unterschieden zwischen Ware-zur-Person- Systemen und Person -zu -Ware-Systemen. Bei einem Ware-zur-Person-System werden Behälter mit identischen Artikel auf einem Förderband den Kommissionierern zugeführt, die die benötigten Artikel aus betreffenden Behälter entnehmen. Bei einem Person-zu ¬ Ware-System durchschreiten die Kommissionierer betreffende Lagerzonen, um die benötigten Artikel aus Regalen zu entnehmen.

Zur Unterstützung der Kommissionierung können Pickzettel, mobile Datenerfassungsgeräte, Barcodelesegeräte, RFID-Lesegeräte oder Bild-/Tonverarbeitungsgeräte zur An- wendung kommen.

In der Druckschrift JP 200601 6044 wird die Bereitstellung eines Verpackungsbehälters vorgeschlagen, der sich leicht transportieren lässt, der einen Verpackgegenstand horizontal halten kann und der auch die Aufnahmeeffizienz in einem Aufnahmeraum verbessern kann. Hierzu ist der kugelförmige Verpackungsbehälter mit einem ersten Behälter, der ein ku ¬ gelförmiger Hohlkörper ist, einem zweiten Behälter, der ein in dem ersten Behälter auf ¬ genommener kugelförmiger Hohlkörper ist, der einen Verpackgegenstand aufnimmt, und Kopplungsmitteln versehen, die den ersten Behälter und den zweiten Behälter um einen Freiheitsgrad von zwei oder mehr Achsen miteinander koppeln.

Es ist ein dritter kugelförmiger Behälter vorgesehen, der ein in dem ersten Behälter aufgenommener kugelförmiger Hohlkörper ist, der den zweiten Behälter aufnimmt, die In- nenfläche des ersten Behälters und die Außenfläche des dritten Behälters sind unter Verwendung von ersten Kopplungsgliedern, die auf einer ersten geraden Linie, die durch den Mittelpunkt des dritten Behälters läuft, positioniert sind, an zwei Stellen miteinander gekoppelt und die Innenfläche des dritten Behälters und die Außenfläche des zweiten Behälters sind unter Verwendung von zweiten Kopplungsgliedern, die auf einer zweiten geraden Linie, die durch den Mittelpunkt des zweiten Behälters und senkrecht zu der ersten geraden Linie verläuft, positioniert sind, an zwei Stellen miteinander gekoppelt.

Da der kugelförmige Verpackungsbehälter eine kugelförmige Gestalt aufweist, kann eine Arbeitskraft den kugelförmigen Verpackungsbehälter zur Beförderung rollen. Demge- mäss ist es nicht immer nötig, den kugelförmigen Verpackungsbehälter beim Befördern zu heben, und der kugelförmige Verpackungsbehälter kann leichter befördert werden. Ferner kann eine breite U-förmige Rinne zum Befördern der kugelförmigen Verpackungsbehälter genutzt werden. In diesem Fall rollt bei Vorsehen einer Neigung der Rinne der kugelförmige Verpackungsbehälter schwerkraftgetrieben von einer hohen Seite zu einer niedrigen Seite. Der Innenbehälter kann stets horizontal gehalten werden, auch wenn der kugelförmige Verpackungsbehälter gerollt wird.

Nachteilig ist bei dieser Art von Verpackung und Verpackungsbehälter der ausserge- wöhnlich komplizierte innere Aufbau der Verpackung, der bei der Verarbeitung von grösseren Warenströmen nicht praktikabel ist. Weitere Nachteile bestehen darin, dass der Verpackungsinhalt nicht inhaltsspezifisch geschützt ist und eine effiziente und ökonomische Lagerbewirtschaftung mit diesen Verpackungsbehältern nicht offenbart ist.

Die Druckschrift US 7,954,661 B2 offenbart einen Transportbehälter, der einen kugelförmigen Behälter sowie ein wärmespeicherndes Material umfasst, welches innerhalb des kugelförmigen Behälters angeordnet ist. Das wärmespeichernde Material weist einen Raum auf, in dem ein zu transportierender Gegenstand untergebracht werden kann. Dieser Raum befindet sich im Zentrum des kugelförmigen Behälters. Das wärmespeichernde Material umgibt den zu transportierenden Gegenstand, lebende Zellkulturen, kugelförmig, so dass praktisch die gesamte Wärme des wärmespeichernden Materials dazu ver- wendet werden kann, um die Temperatur des zu transportierenden Gegenstands aufrechtzuerhalten. Die Kugelform des Behälters ist gewählt, um die Wärme abstrahlende Aussenfläche zu minimieren und so die Haltezeit für die Temperatur zu verlängern. Ein rollender Transport ist für diesen Transportbehälter nicht vorgesehen.

Aus der Druckschrift CN 201 9423 1 8 U ist ein intelligentes System zur Echtzeit- Bearbeitung von Bestellungen mit automatischer Zustellung von Waren an die Kunden bekannt, welches mit kugelförmigen Transportbehältern arbeitet, die jeweils eine kugelförmige Hülle und einen darin angeordneten Einsatz umfassen, der an einen in der Kugel befindlichen viereckigen, zylindrischen oder runden Behälter angepasst ist, der schliesslich die eigentlichen Waren aufnimmt. Dieses System ist ausgelegt für lange Transport- wege zwischen dem Warenverkäufer und dem die Waren empfangenden Kunden über in Stadt und Land meist unterirdisch verlegte Transportröhren und -wegen.

Eine Lagereinrichtung, ein Lagersystem und ein Verfahren zum Betreiben eines Lagersystems welche eine effiziente und ökonomische Lagerbewirtschaftung sowie das Bilden von ommissionierungen ermöglichen, sind wünschenswert, aber aus dem Stand der Technik nicht bekannt.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG

Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Lagereinrichtung, ein Lagersystem und ein Kommissioniersystem sowie ein Verfahren zum Betreiben eines Lagersystems zu schaffen, welche die gewünschten Eigenschaften aufweisen.

Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.

Eine erfindungsgemässe Lagereinrichtung für eine Vielzahl von als rollbare Körper ausgebildeten Rollverpackungseinheiten, umfasst mindestens eine Speichervorrichtung zum Speichern von mehreren, vorzugsweise von einer Vielzahl von Rollverpackungseinheiten, eine Einspeichervorrichtung zum Entgegennehmen einer Rollverpackungseinheit und zum Zuführen dieser Rollverpackungseinheit in die Speichervorrichtung, eine Ausspeichervorrichtung zum Abführen einer in der Speichervorrichtung gespeicherten Rollverpackungseinheit als wegrollende Rollverpackungseinheit und eine Steuervorrichtung zum Steuern der Ausspeichervorrichtung. Die Rollverpackungseinheiten können in der Lagereinrichtung eingespeichert werden und daraus zu einem späteren Zeitpunkt ausgespeichert werden. Je nach Ausführung der Speichervorrichtung, wird beispielsweise die zuerst eingespeicherte, die zuletzt eingespeicherte oder eine bestimmt oder zufällig ausgewählte Rollverpackungseinheit ausgespeichert. Die Steuervorrichtung ist eingerichtet, um eine Lagerbewirtschaftung bereitzustellen, wobei die als rollbare Körper ausgebildeten Rollverpackungseinheiten eine effiziente, energiesparende und ökonomische Lagerbewirtschaftung ermöglichen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sollen unter dem Begriff Rollverpackungseinheiten auch solche als rollbare Körper ausgebildeten Einheiten verstanden werden bei denen Waren und/oder Waren behälter mit Mitteln versehen sind, die das Rollen erlauben.

Eine bevorzugte Ausgestaltung der Lagereinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von als rollbare Körper ausgebildeten Rollverpackungseinheiten umfasst, die besonders bevorzugt eine runde Form, vorzugsweise eine Kugelform, eine polyedrische Form oder eine zylindrische Raumform aufweisen. Dadurch wird das Rollen der Rollverpackungseinheiten gewährleistet.

Eine Ausgestaltung der Lagereinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Speichervorrichtung eine oder mehrere der folgenden Vorrichtungen umfasst: eine Speicherrollbahn, einen Speicherboden, einen Speicherschacht, einen Speichersilo. Die Speicherrollbahn gewährleistet eine definiertes Entgegennehmen und Speichern der Rollverpa- ckungskörper, wodurch insbesondere eingerichtet werden kann, dass die zuerst eingespeicherte Rollverpackungseinheit auch wieder zuerst ausgespeichert wird. Wie im Folgenden noch ausführlicher erläutert wird, können die Speicherrollbahnen mit Hilfe verschiedenster Führungsmittel wie Schienen, Rinnen, Röhren etc. gebildet werden, sie stel ¬ len entsprechend eindimensionale Speichervorrichtungen dar, die einer genau definierten aber frei wählbaren Raumkurve folgen.

Ein Speicherboden ermöglicht eine zweidimensionale, horizontal ebene, gekrümmte oder geneigte Anordnung von Rollverpackungseinheiten nebeneinander, wobei beim Ausspeichern die Verpackungseinheiten über Abgabestellen an den Eck- oder Randbereichen oder im Boden abgegeben werden. Es ist ein gezieltes Ausspeichern einer bekannten Rollverpackungseinheit an einer bestimmten Position oder ein zufälliges Ausspeichern möglicht. Ein Speicherschacht ist eine Sonderform des Speicherbodens, der im Wesentli- chen Senkrecht angeordnet ist. Er ermöglicht eine zweidimensionale, vertikale Anord ¬ nung von Rollverpackungseinheiten, wobei beispielsweise eine erste Gruppe von Rollver- packungseinheiten auch wieder zuerst ausgespeichert wird und innerhalb der Gruppe eine zufällige Reihenfolge eingehalten wird. Auch der Speicherschacht muss nicht zwin- gend eine Ebene definieren, sondern kann durchaus einer gekrümmten Raumform folgen. Speicherboden und Speicherschacht unterscheiden sich als zweidimensionale Speicher von der vorgängig beschriebenen Speicherbahn dadurch, dass die Rollverpackungseinheiten in ihnen nicht in einer linearen, eindimensionalen Abfolge vorliegen, sondern in einem zweidimensionalen Raster hinter- und nebeneinander angeordnet sein können. Ein Speichersilo ermöglicht die dreidimensionale Speicherung von Rollverpackungseinheiten hinter-, neben- und übereinander. Ein Speichersilo bietet eine hohe Speicherkapazität. Beim Einlagern von Rollverpackungseinheiten mit unterschiedlichen Inhalten oder unterschiedlichen Typen von Rollverpackungseinheiten kommt es jedoch zur Silodurchmischung, so dass beim Ausspeichern über eine einzige Ausspeichervorrichtung ein zufälli- ger Typ abgegeben wird. Dies führt dazu, dass allenfalls eine bestimmte Anzahl von Roll ¬ verpackungseinheiten abgegeben (und in das Silo zurückgeführt) werden muss, bevor der gewünschte Typ vorliegt.

Der Boden eines erfindungsgemässen Speichersilos kann zum Beispiel von einem Speicherboden gebildet werden. Bei der Lagerung in Speicherschächten und insbesondere in Speichersilos kann es ab einem bestimmten Befüllungsgrad zu einer hohen mechanischen Belastung der unten liegenden Rollverpackungseinheiten kommen. Um diese zu entlasten sind vorzugsweise Staubleche und/oder Zwischenböden in diesen Speichervorrichtungen vorgesehen, die die unten liegenden Rollverpackungseinheiten entlasten in dem sie einen Anteil der Ge- wichtskraft der weiter oben liegenden Rollverpackungseinheiten aufnehmen ohne das schwerkraftgetriebene Anrollen und Selbstrollen der Rollverpackungseinheiten zu behindern.

Je nach Grösse der Rollverpackungseinheiten und je nach Inhalt und Befüllungsgrad kann eine einzelne Rollverpackungseinheiten mit Eigengewicht und Inhalt auf ein Gewicht von etlichen Kilogramm kommen. In Extremfällen kann das Gewicht bei über hundert Kilo liegen. Dies zeigt deutlich, dass alle Anlagenteile wie Speicher, Rollbahnen, Ein- und Ausspeichervorrichtungen, Weichen, Umlenk- und Rückführvorrichtungen für diese Belastungen ausgelegt sein müssen um den sicheren und zuverlässigen Betrieb der erfin- dungsgemässen Lagersysteme und Lagereinrichtungen zu gewährleisten.

Dazu gehört auch, dass sichergestellt ist, dass Rollverpackungseinheiten in den Speichern, Rollbahnen, Ein- und Ausspeichervorrichtungen, Weichen und Umlenkvorrichtungen positionsstabil geführt werden und auch bei anliegendem Druck von nachfolgenden Rollverpackungseinheiten nicht blockieren oder aus der Bahn gedrückt werden. Bei Bedarf sind daher Stauelemente vorgesehen, die zum Beispiel in einer vertikal angeordneten Speicherröhre zwischen aufeinanderfolgende Rollverpackungseinheiten eingebracht werden können um eine unten liegende Rollverpackungseinheit vom Druck der darüber liegenden Rollverpackungseinheiten zu entlasten. Die unmittelbar nachfolgende Rollverpackungseinheit liegt direkt auf dem Stauelemente auf und kann erst nach dessen Entfernen schwerkraftgetrieben den Weg in der Speicherröhre fortsetzen.

Durch das Anordnen einer Mehrzahl von Stauelementen in einer Speicherbahn kann diese funktional in eine Entsprechende Anzahl von Segmenten unterteilt werden, die wie- derum linear oder über Weichen miteinander Verbunden in einer Netz- oder Matrixstruktur angeordnet sein können.

Eine Ausgestaltung der Lagereinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Speichervorrichtung eine Speicherrollbahn umfasst, welche eine oder mehre der folgenden Vor- richtungen aufweist: eine Schienenbahn, eine Rinne, eine Röhre. Eine Schienenbahn kann beispielsweise für das Speichern von tonnen- oder zylinderförmigen Rollverpa- ckungseinheiten vorteilhaft sein. Eine Rinne oder eine Röhre können beispielsweise für das Speichern von kugelförmigen oder annähernd kugelförmigen Rollverpackungseinhei- ten vorteilhaft sein. Eine Ausgestaltung der Lagereinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Speichervorrichtung eine Vielzahl von Röhren, vorzugsweise in der Form von Röhrenstapeln umfasst. Dies ermöglicht insbesondere eine dichte Speicherung von Rollverpackungseinhei- ten, wobei sichergestellt werden kann, dass eine zuerst eingespeicherte Rollverpackungseinheit auch wieder zuerst aus der Röhre ausgespeichert wird. Eine Ausgestaltung der Lagereinrichtung umfasst eine Transportvorrichtung zum Rückführen einer von der Ausspeichervorrichtung wegrollenden Rollverpackungseinheit zur Einspeichervorrichtung. Bei einer fehlerhaften Ausspeicherung kann die betreffende Rollverpackungseinheit rasch in die Speichervorrichtung zurückgeführt werden. Mit Hilfe einer Rückführvorrichtung lässt sich der gesamte Bestand an Rollverpackungseinheiten vollautomatisch Inventarisieren. Die Rollverpackungseinheiten werden dazu aus der Speichervorrichtung ausgespeichert, erfasst und anschliessend zurückgeführt und wieder eingespeichert. Ein erfindungsgemässe Lageranlage, im Folgenden als Lagersystem bezeichnet, umfasst mehrere beschriebene Lagereinrichtungen, wobei rollende Rollverpackungseinheiten über mindestens eine oder mehrere Rollbahnen den Lagereinrichtungen zuführbar und/oder davon abführbar sind, insbesondere über eine Einspeicherrollbahn einer oder mehreren Lagereinrichtungen zuführbar und/oder über eine Ausspeicherrollbahn von einer oder mehreren Lagereinrichtungen abführbar. Das Zuführen und/oder Abführen von Rollverpackungseinheiten auf den Rollbahnen kann vollkommen ohne Energieaufwand erfolgen. Zudem können gleichzeitig von mehreren Lagereinrichtungen Rollverpackungseinheiten ausgespeichert werden. Generell ist es bevorzugt, dass Speicher, Rollbahnen, Ein- und Ausspeichervorrichtungen, Weichen, Umlenkvorrichtungen und alle weiteren am schwerkraftgetriebenen Transport der Rollverpackungseinheiten beteiligten Elemente der erfindungsgemässen Lagersysteme und Lagereinrichtungen das reibungsarme und ungehinderte Selbstlaufen und Selbstanlaufen der Rollverpackungseinheiten erlauben. Dies schliesst aber nicht aus, dass bei Bedarf, wie zum Beispiel bei den bereits beschriebenen Transportvorrichtungen zum Rückführen von Rollverpackungseinheiten eine aktive Förderung, insbesondere eine aktive Förderung gegen die Schwerkraft eingesetzt wird.

Eine Ausgestaltung des Lagersystems umfasst mehrere Rollbahnen sowie eine oder mehrere Selektiereinrichtungen zum Definieren, auf welchen der mehreren Rollbahnen sich die Verpackungseinheit rollend bewegt. Die Rollverpackungseinheiten können zu be ¬ stimmten Lagereinrichtungen geführt werden, in einer bestimmten Reihenfolge zu einer Warenausgabe geführt werden, etc.

Eine Ausgestaltung des Lagersystems umfasst eine oder mehrere Transporteinrichtungen zum nicht rollenden Transportieren von Rollverpackungseinheiten, insbesondere zum nicht rollenden Transportieren von Rollverpackungseinheiten in vertikaler und/oder horizontaler Richtung. Um grosse horizontale Distanzen zu überwinden, kann den Rollverpackungseinheiten an definierten Punkten erneut potentielle Energie zugeführt werden, damit sich diese auf nachfolgenden Rollbahnen weiterbewegen können. Bei sehr langen Förderwegen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, insbesondere um die Bauhöhe der Anlage niedrig zu halten, in bestimmten Abständen Vorrichtungen zum Anheben der Rollverpackungseinheiten anzuordnen. Diese fördern die Rollverpackungseinheiten am Ende eines Abschnitts der Rollbahn zum höher liegenden Anfang eines nachfolgenden Abschnitts der Rollbahn und führen den Rollverpackungseinheiten dadurch potentielle Energie zu.

Da die Rollbahnen, insbesondere beim Einsatz von kreiszylindrischen und/oder kugelförmigen Rollverpackungseinheiten mit gutem Rollverhalten, nur einen kleinen Neigungswinkel aufweisen müssen um das An- und Weiterrollen zu gewährleisten, können in den erfindungsgemässen Lagersystemen die Rollverpackungseinheiten auch bei geringer Bauhöhe über grosse Distanzen transportiert werden. Durch den Einsatz der vorgängig beschriebenen Vorrichtungen zum Anheben der Rollverpackungseinheiten (kurz Hebevorrichtungen) lassen sich die Transportwege praktisch beliebig verlängern.

Um den Einsatz von kugelförmigen und von der Kugelform abweichenden Rollverpackungseinheiten im selben Lagersystem zu ermöglichen sind die Rollbahnen, Speichervorrichtungen, Einspeichervorrichtungen, Ausspeichervorrichtung, Hebevorrichtungen, Selektiervorrichtungen und alle anderen mit der Rollverpackungseinheit in Kontakt kommenden Systemteile so ausgebildet, dass beide oder mehrere Typen von Verpackungseinheiten transportiert, gespeichert, gehoben und selektiert werden können. Eine Ausgestaltung des Lagersystems umfasst eine Steuerzentrale sowie eine oder mehrere Detektorvorrichtungen zum Erfassen von einer von aussen ablesbaren Identifizierung von Rollverpackungseinheiten, wobei die Steuerzentrale eingerichtet ist, erfasste Identifizierungen auszuwerten und eine oder mehrere Lagereinrichtungen, eine oder mehrere Transporteinrichtungen und/oder eine oder mehrere Selektiereinrichtungen so zu steuern, dass eine Lagerbewirtschaftung von Rollverpackungseinheiten durchführbar ist. Durch die Detektorvorrichtungen können die aktuelle Position von Rollverpackungseinheiten überwacht werden und durch die Steuerzentrale können die Rollverpackungseinheiten beim Einspeichern zu erforderlichen Lagereinrichtungen und beim Ausspeichern in einer erforderlichen Reihenfolge zu einer Warenausgabe geführt werden.

Das vorgängig beschriebene Lagersystem kann gemäss der Erfindung mit einem Verfahren betrieben werden, das dadurch gekennzeichnet ist, dass Rollverpackungseinheiten schwerkraftgetrieben in einer Speichervorrichtung einer Einspeichervorrichtung und/oder einer Ausspeichervorrichtung rollend transportiert werden. Gemäss der vorliegenden Erfindung werden die Waren entweder vor Ort in die Rollverpackungseinheiten eingebracht, oder sie werden bereits in Rollverpackungseinheiten angeliefert.

Gemäss bevorzugter Ausführungsbeispiele erfolgt die Lagerhaltung in einem Lagersystem, einer Lagereinrichtung oder einer Speichervorrichtung oder Teilen davon unter re- duziertem Sauerstoffgehalt. Bei Bedarf kann zum Beispiel der Transport der Rollverpackungseinheiten in einer Speichervorrichtung komplett schwerkraftgetrieben erfolgen. Es ist keine externe Energiezufuhr für zum Beispiel elektrisch angetriebene Fördervorrichtungen nötig. Die geringe oder vollständig fehlende Energiezufuhr und/oder die Reduktion des Sauerstoffgehalts reduziert die Brandgefahr bei der Lagerhaltung ganz wesentlich. Dadurch vermindert sich das Schadensrisiko bei der Lagerhaltung, was beispielsweise auch zu besonders günstigen Versicherungskonditionen führt.

Die Verpackungskörper können, ebenso wie alle mechanischen Anlagenteile, insbesondere die Speichervorrichtungen und die Rollbahnen aus nicht-brennbarem oder zumin- dest schwer entflammbaren Materialien gefertigt sein. Beim Einsatz von Kunststoffen werden vorzugsweise in bekannter Weise Zuschlagstoffe wie Brandschutzmittel genutzt um die Brandgefahr zusätzlich zu reduzieren.

Die Erfindung bezieht sich weiter auf eine Kommissioniervorrichtung zum Bilden von Kommissionierungen jeweils mit einem oder mehreren Rollkörpern. Die Kommissionier- Vorrichtung umfasst mehrere Lagerschächte zum Lagern von Rollkörper, mindestens eine Rollbahn zum Entgegennehmen von Rollkörpern aus den Lagerschächten, wobei die Rollkörper auf der Rollbahn weiterrollen, eine zentrale Steuerung zum Entgegennehmen von Kommissionieraufträgen und zum Steuern von Freigabevorrichtungen der Lagerschächte derart, dass auf der mindestens einen Rollbahn den Kommissionieraufträgen entsprechende Kommissionierungen gebildet werden. In einer Variante sind einer oder mehrere Lagerschächte wie oben beschrieben als Speicherschächte ausgeführt.

Die Rollkörper enthalten insbesondere jeweils einen Artikel, wobei die Artikel bzw. die Rollkörper entsprechend einem Kommissionierauftrag zusammengestellt werden. Da die Kommissionierungen auf der mindestens einen Rollbahn gebildet werden, sind für den Weitertransport der Kommissionierungen keine weiteren Mittel wie Behälter, etc. erfor ¬ derlich.

Eine Ausgestaltung der Kommissioniervorrichtung umfasst weiter eine an die Rollbahn anschliessende Puffervorrichtung mit mehreren Pufferrollbahnen, wobei mindestens eine Weiche eingerichtet ist, Konnmissionierungen nach einem gewünschten Schema den mehreren Rollbahnen zuzuführen.

Eine Ausgestaltung der Kommissioniervorrichtung umfasst weiter eine oder mehrere Verbindungsrollbahnen, welche zwischen den Pufferrollbahnen angeordnet sind und jeweils eingerichtet sind, Kommissionierungen oder Teile davon von einer ersten Pufferrollbahn an eine zweite Pufferrollbahn zu übergeben.

Durch das Erfassen der Position der Rollkörper lässt sich die Kommissionierung überwachen. Die Position der Rollkörper kann alternativ oder zusätzlich anhand von Modellrechnungen insbesondere unter Berücksichtigung des Gewichts der Rollkörper und der Nei- gung der mindestens einen Rollbahn überwacht werden.

Die mindestens eine Rollbahn weist in einer Variante Mittel auf, um die Rollkörper zu bremsen und/oder zu beschleunigen. Falls sich auf der mindestens einen Rollbahn die Rollkörper zu dicht aufeinanderfolgen, können bestimmte Rollkörper gebremst und/oder beschleunigt werden, damit zwischen den Rollkörper ein gewünschter Abstand entsteht, insbesondere um dazwischen aus einem Lagerschacht einen weiteren Rollkörper anzu ¬ ordnen. Falls die Rollkörper zu weit auseinander sind, können bestimmte Rollkörper gebremst und/oder beschleunigt werden, damit die Rollkörper dichter aufeinanderfolgen, insbesondere um auf der mindestens einen Rollbahn nicht zu viel Platz zu verbrauchen.

Anschliessend an die mindestens eine Rollbahnen werden die aus Rollkörper gebildeten Kommissionierungen bevorzugt mehreren Pufferrollbahnen und daran anschliessende Umpackstationen zugeführt, um die in den Rollkörper angeordneten Artikel in Paketen zu verpacken und den Empfänger zuzustellen. Da das Umpacken oft manuelle Tätigkeiten und einen entsprechenden Zeitaufwand erfordert, kann durch das parallele Verarbeiten in mehreren Umpackstationen auch ein grosses Volumen von Kommissionierungen verarbeitet werden.

Die Aussenfläche einer Rollverpackungseinheit ist diejenige Fläche, mit der die Rollverpa ¬ ckungseinheit auf einer Unterlage abrollt. Sie sollte daher eine ausreichende Härte auf- weisen, um den beim Rollvorgang auftretenden, reibenden und/oder stossenden Belastungen über einen ausreichend langen Benutzungszeitraum gewachsen zu sein.

Die Aussenfläche einer Rollverpackungseinheit kann glatt ausgebildet sein, kann aber auch Noppen oder lokale Dellen wie bei einem Golfball aufweisen, um bestimmte Laufoder Abrolleigenschaften hervorzurufen. Des Weiteren können, wenn eine Rollbarkeit in beliebigen Richtungen nicht erwünscht ist, auf der Aussenseite ein oder mehrere umlaufende Führungswülste vorgesehen werden, die der Rollbewegung eine bestimmte Vorzugsrichtung geben.

Als Materialien kommen insbesondere geeignete Kunststoffe in Frage, die unterschiedliche Grade von Durchsichtigkeit aufweisen aber auch vollkommen undurchsichtig sein können. In Einzelfällen ist es auch denkbar, als Material ein widerstandsfähiges Glas einzusetzen, wie es z.B. ähnlich bei Mehrweg-Getränkeflaschen verwendet wird. In besonderen Fällen kann die Rollverpackungseinheit aber auch aus einem geeigneten Metall oder einer Metalllegierung hergestellt sein, wenn z.B. thermische oder elektromagnetische, insbesondere z.B. Abschirm-Eigenschaften, von Bedeutung sind. Sofern das Material von seiner Art her undurchsichtig ist, kann an bestimmten Stellen eine lokale Einsehbarkeit des Inneren vorgesehen werden, indem Sichtfenster angebracht werden. Die Rollverpackungseinheiten weisen einen bestimmten Verpackungsinhalt auf und können von aussen gesehen jeweils dieselben geometrischen Abmessungen haben. Die äusseren geometrischen Abmessungen der Rollverpackungseinheiten können auch unterschiedlich sein und beispielsweise Kugeln, Tonnen, Zylinder, etc. mit unterschiedlichen Durchmesser betreffen. Die Rollverpackungseinheiten können jeweils denselben Verpackungsinhalt, einen Verpackungsinhalt eines bestimmten Typs , einen vollkommen individuellen Verpackungsinhalt oder eine Mehrzahl oder Vielzahl von Stückgütern oder Gebinden enthalten. Je nach Konstruktion, Dimension, etc. der Rollverpackungseinheiten sind darin Verpackungsinhalte wie Geräte, Lebensmittel, Pharmazeutika, Kleider, Be- triebsstoffe, Bücher, Tonträger, etc. enthalten. Insbesondere zur Identifizierung des Verpackungsinhalts weisen die Rollverpackungseinheiten eine von aussen ablesbare Identifizierung in der Form eines Farbcodes, Strichcodes, RFID-Tags (RFID: Radio Frequency Identification), etc. auf.

Andere Arten von aufgebrachten Codes wie z.B. Matrixcode, Farbcode, Zahlencode, Thermocode oder Hologramme sind ebenfalls als Informations- und/oder Identifikationsmittel oder Sicherheitsmerkmal denkbar. Alle diese Mittel können optisch, magnetisch oder funktechnisch auslesbar sein, und zwar entweder als passive Mittel, die von aussen abgefragt werden, oder als aktive Mittel, die selbst eine Informationsübertragung durch ¬ führen. Die Rollverpackungseinheit kann darüber hinaus mit einer eigenen Intelligenz ausgestattet sein, z.B. in Form von elektronischen Mitteln zur Daten- oder Signalverarbeitung, z.B. mit einem Mikroprozessor und entsprechenden Datenspeichern. Zugehörige Sende- und Empfangseinrichtungen können dabei über an der Aussenseite angebrachte Antennenelemente mit der Umgebung drahtlos Signale austauschen. Es ist aber auch denkbar, an bestimmten Stellen der Hülle von aussen zugängliche elektrische Kontakte anzuordnen, über die auf interne Schaltungen zugegriffen werden kann.

Im Zusammenhang mit internen elektronischen Einrichtungen in der Rollverpackungsein- heit können interne Energiespeicher und/oder Energiewandler vorgesehen werden, die mechanische Energie (Feder, Gasdruck), thermische Energie (Wärmespeicher) oder elektromagnetische Energie (Kondensator, Batterie, Akkumulator, Spule etc. ) speichern oder elektrische Energie aus anderen Energieformen wandeln (piezoelektrischer Wandler, induktiver Wandler etc. ).

Weiterhin ist es denkbar, innerhalb der Rollverpackungseinheit Ortungsmittel vorzusehen, mit deren Hilfe sich der Aufenthaltsort der Einheit jederzeit bestimmen und nachverfolgen lässt. Im Extremfall kommt dabei eine Ortsbestimmung mittels des GPS-Systems oder vergleichbarer Systeme in betracht. Auch können innerhalb der Rollverpackungseinheit Permanentmagnete angeordnet sein, die von aussen abgefragt werden oder beim Passieren bestimmter Orte Schaltvorgänge auslösen können. KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN

Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer Lagereinrichtung zur Aufnahme einer Viel ¬ zahl von Rollverpackungseinheiten in mehreren Speicherrollbahnen, die mit einer Transportvorrichtung zum Rückführen ausgewählter Rollverpackungseinheiten versehen ist; eine Detailansicht der fünf Speicherstapel umfassenden Speichervorrichtung der Lagereinrichtung gemäss Fig. 1 ; schematisch ein Lagersystem mit drei in Serie angeordneten Lagereinrichtungen, denen Rollverpackungseinheiten über eine Rollbahn zugeführt und von denen die Rollverpackungseinheiten über eine Rollbahn weggeführt werden können; eine tonnenförmige Rollverpackungseinheit in einer aus vier, für deren Bewegung notwendigen Führungsstangen gebildeten Bahn; eine zylinderförmige Rollverpackungseinheit in einer aus vier, für deren Bewegung notwendigen Führungsstangen gebildeten Bahn; eine weitere Rollverpackungseinheit mit zylinderförmigem Grundkörper und umlaufenden Führungselementen zum Zusammenwirken mit vier Führungsstangen; eine Ausschnittsvergrösserung mit einer alternativen Ausgestaltung einer oberen Führungsstange mit einem L-Profil; eine hohle, kugelförmige Rollverpackungseinheit; eine kugelförmige Rollverpackungseinheit mit einem im Wesentlichen würfelförmigen Innenraum und einem umlaufenden Hohlraum; eine perspektivische Ansicht auf kugelförmige und kreiselartige Rollverpackungseinheiten in dicht gepackten sechskantförmigen Speicherrollbahnen kombiniert mit einer im Querschnitt kreisrunden Speicherrollbahn, wobei die Rollbahnen nur in einem kurzen Abschnitt dargestellt sind und die Seitenwände einer Rollbahn teilweise transparent gezeichnet sind; drei Querschnitte durch vereinzelte runde und sechskantförmige Rollbahnen gemäss Fig. 6a, wobei in der linken und mittleren Abbildung eine kreiselartige und in der rechten Abbildung eine kugelförmige Rollverpackungseinheit in der Rollbahn dargestellt ist; eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Rollverpackungseinheit in teilweise geschnittener Darstellung; eine Ansicht auf eine kugelförmigen Rollverpackungseinheit in einer rinnen- förmigen Rollbahn; eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Lagereinrichtung mit einem quaderförmigen Speichersilo; eine Lagereinrichtung gemäss Fig. 9 mit einer Rückführvorrichtung; eine Selektiereinrichtung in einer schematischen Ansicht von oben; schematisch jeweils einen Abschnitt einer gekrümmten Rollbahn und eine anschliessende, senkrecht angeordnete, rohrförmige Speichervorrichtung; einen beweglichen Endabschnitt einer Rollbahn zur wahlweisen Zuführung von Rollverpackungseinheiten in eine erste oder eine zweite Speichervorrich- tung, wobei die Rollbahn in der Zuführstellung über der zweiten Speichervorrichtung strichliniert angedeutet ist;

Fig. 1 4 eine Lagereinrichtung mit einer wendeiförmig ausgeführten Speichervorrichtung;

Fig. 1 4a eine Ausschnittsvergrösserung zur Fig. 1 4 in der eine Umlenkvorrichtung und eine Führungsvorrichtung gezeigt sind;

Fig. 1 5 eine schematische Seitenansicht auf eine Rollbahn, die mehrere Abschnitte mit zwischengeschalteten Hebevorrichtungen umfasst, wobei von den Abschnitten jeweils die Anfangs- und Endbereiche gezeichnet und die zwischenliegenden Bereiche verkürzt und strichliniert dargestellt sind;

Fig. 1 6 schematisch eine Seitenansicht eines Kommissionierautomaten;

Fig. 1 7 schematisch eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Kommissionie- rungsanordnung; und

Fig. 1 8 schematisch eine Puffervorrichtung, welche an die Kommissioniervorrichtung anschliesst.

WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG

Figur 1 zeigt schematisch eine Lagereinrichtung 1 und eine Vielzahl von als rollbare Körper ausgebildeten Rollverpackungseinheiten 1 0, welche insbesondere auf einer Einspeicherrollbahn 32 daherrollen und auf einer Ausspeicherrollbahn 42 wegrollen, wobei das Daherrollen und Wegrollen in Bezug auf die Lagereinrichtung 1 gemeint ist. Die Aussenfläche einer Rollverpackungseinheit ist diejenige Fläche, mit der die Rollverpackungseinheit auf einer Unterlage abrollt. Sie sollte daher eine ausreichende Härte aufweisen, um den beim Rollvorgang auftretenden, reibenden und/oder stossenden Belastungen über einen ausreichend langen Benutzungszeitraum gewachsen zu sein. Die Aussenfläche einer Rollverpackungseinheit kann glatt ausgebildet sein, kann aber auch Noppen oder lokale Dellen wie bei einem Golfball aufweisen, um bestimmte Laufoder Abrolleigenschaften hervorzurufen. Des Weiteren können, wenn eine Rollbarkeit in beliebigen Richtungen nicht erwünscht ist, auf der Aussenseite ein oder mehrere umlaufende Führungswülste vorgesehen werden, die der Rollbewegung eine bestimmte Vor- zugsrichtung geben.

Als Materialien kommen insbesondere geeignete Kunststoffe in Frage, die unterschiedliche Grade von Durchsichtigkeit aufweisen aber auch vollkommen undurchsichtig sein können. In Einzelfällen ist es auch denkbar, als Material ein widerstandsfähiges Glas einzusetzen, wie es z.B. ähnlich bei Mehrweg-Getränkeflaschen verwendet wird. In beson- deren Fällen kann die Rollverpackungseinheit aber auch aus einem geeigneten Metall oder einer Metalllegierung hergestellt sein, wenn z.B. thermische oder elektromagnetische, insbesondere z.B. Abschirm-Eigenschaften, von Bedeutung sind.

Sofern das Material von seiner Art her undurchsichtig ist, kann an bestimmten Stellen eine lokale Einsehbarkeit des Inneren vorgesehen werden, indem Sichtfenster angebracht werden.

Die Einspeicherrollbahn 32 und die Ausspeicherrollbahn 42 sind beispielsweise Bestandteil eines mehrere Rollbahnen umfassenden Rollbahnnetzes, welches in einem Lagersystem an einem Lagerstandort aufgebaut ist, welches zum Lagern von Waren aller Art vor- gesehen ist. Das Rollen der Rollverpackungseinheiten 1 0 in eine bestimmte Richtung kommt insbesondere aufgrund einer entsprechenden Neigung der betreffenden Rollbahnen zustande und erfolgt wegen der Neigung und der Schwerkraft ohne Zuführung von externer Energie.

Die Rollverpackungseinheiten 1 0 können, wie in der Figur 1 schematisch dargestellt, kugelförmig ausgebildet sein. Die Rollbahnen wie beispielsweise die Einspeicherrollbahn 32 oder die Ausspeicherrollbahn 42 können, wie in Figur 1 schematisch dargestellt, rinnen- förmig ausgestaltet sein. Es sind jedoch auch Ausführungsvarianten möglich, bei welchen die Rollverpackungseinheiten 1 0 tonnenförmig, zylinderförmig, polyederförmig, etc. ausgeführt sind. Ferner sind Ausführungsvarianten möglich, bei welchen die Rollbahnen wie die Einspeicherrollbahn 32, die Ausspeicherrollbahn 42 und/oder das mehrere Rollbahnen umfassende Rollbahnnetz des Lagerstandorts aus Drähten, Stangen, Schienen, Rohren, Vier- oder Sechskanthohlprofilen, etc. ausgeführt sind.

In einer Variante sind die Rollverpackungseinheiten 1 0 ausgeführt wie beschrieben in einer oder mehreren von derselben Anmelderin gleichentags eingereichten Internationalen PCT Anmeldungen mit den Titel„Transportierbare Verpackungseinheit sowie Verfahren zum Herstellen einer solchen Verpackungseinheit",„Verpackungskörper mit rollbarer äusserer Form sowie Verfahren zum Herstellen einer Verpackungseinheit mit einem solchen Verpackungskörper", „Transporthalterung für ein Transportobjekt und Verfahren zum Transportieren eines Transportobjekts mit einer solchen Transporthalterung" oder „Rollbarer Transportbehälter und Verfahren zum Transportieren eines Transportguts mit einem solchen Transportbehälter". Figur 2a zeigt schematisch eine tonnenförmig ausgeführte Rollverpackungseinheit 1 0", welche von einer Rollbahn 92 geführt ist, die aus vier unten und seitlich angeordneten Drähten, Stangen, Schienen, etc. 92 1 , 922, 923, 924 gebildet ist.

Figur 2b zeigt schematisch eine zylinderförmig ausgeführte Rollverpackungseinheit 1 0"', welche von einer Rollbahn 92 geführt ist, die aus vier unten und seitlich angeordneten Drähten, Stangen, Schienen, etc. 921 , 922, 923, 924 gebildet ist.

Die Figuren 3a, 3b, 3c zeigen schematisch eine zylinderförmig ausgeführte Rollverpackungseinheit 1 0"", welche als Fortsetzung der Zylinderform Kalotten aufweist und in einer Rollbahn 92 geführt ist, die aus je zwei unten und oben angeordnete Führungs- Stangen 921 , 922, 923, 924 gebildet ist. Die Führungsstangen 921 , 922, 923, 924 sind als Drähte, Stangen, etc. ausgeführt. In Figur 3a ist eine perspektivische Darstellung, in Figur 3b eine Seitenansicht und in Figur 3c eine Ansicht von vorne gezeigt. Die Rollverpackungseinheit 1 0"" weist umlaufende Führungselemente 1 1 , 1 2 auf, welche als Ringe, Reifen, etc. ausgeführt sind und für das Zusammenwirken mit den Führungsstangen 921 , 922, 923, 924 vorgesehen sind. Wie aus den Figuren 3a, 3c ersichtlich, sind die beiden unteren Führungsstangen 921 , 922 derart weit voneinander beabstandet, dass sich die Führungselemente 1 1 , 1 2 der Rollverpackungseinheit 1 0"" zwischen den unteren Führungsstangen 921 , 922 befinden. Dadurch ist die Rollverpackungseinheit 1 0"" seitlich geführt, insbesondere falls die Führungsstangen 921 , 922 eine Richtungsänderung vor- geben. Wie ebenfalls aus Figur 3a, 3c ersichtlich, sind die oberen Führungsstangen 923, 924 derart nahe nebeneinander angeordnet, dass diese gerade zwischen die Führungselemente 1 1 , 1 2 zu liegen kommen. Dadurch ergibt sich eine alternative oder zusätzliche seitliche Führung der Rollverpackungseinheit 1 0"". In Figur 3d ist eine alternative Form einer oberen Führungsstange 923' gezeigt, welche ein L-Profil aufweist. Das L-Profil erhöht die Stabilität der Führungsstange und bewirkt dadurch, dass sich die Führungsstange 923' weniger durchbiegt. Durch die Gestaltung des Profils und die Anordnung zum Führungselement, wird einerseits eine spurgenaue Führung der Rollverpackungseinheit in den Führungsmitteln sichergestellt, und andererseits vermieden dass die Aussenwand der Verpackungseinheit mit der Führungsschiene in Kontakt kommt. Dadurch werden Abrieb und mechanische Belastung der Aussenwand vermieden und auf die Führungselemente, die entsprechend aus einem geeigneten Material gefertigt sind, beschränkt.

Die in den Figuren 2a und 2b dargestellten Führungsstangen lassen sich ebenfalls durch zwei L-Profile oder ein U-Profil ersetzen, zum Beispiel um die Biegefestigkeit und damit die Stabilität der Rollbahn zu erhöhen. Für den Fachmann ist erkennbar, dass sich bei allen Varianten (mit Führungsstangen und/oder mit Profilen) bei geeigneter Auswahl der Grösse und Form der Rollverpackungseinheiten verschiedene Typen (kugelförmig, zylindrisch etc.) in der selben Rollbahn transportieren lassen.

Die Rollverpackungseinheiten weisen einen bestimmten Verpackungsinhalt auf und können von aussen gesehen jeweils dieselben geometrischen Abmessungen haben. Die äusseren geometrischen Abmessungen der Rollverpackungseinheiten können auch unterschiedlich sein und beispielsweise Kugeln, Tonnen, Zylinder, etc. mit unterschiedlichen Durchmesser betreffen. Die Rollverpackungseinheiten können jeweils denselben Verpackungsinhalt, einen Verpackungsinhalt eines bestimmten Typs , einen vollkommen individuellen Verpackungsinhalt oder eine Mehrzahl oder Vielzahl von Stückgütern oder Gebinden enthalten. Je nach Konstruktion, Dimension, etc. der Rollverpackungseinheiten 1 0 sind darin Verpackungsinhalte wie Geräte, Lebensmittel, Pharmazeutika, Kleider, Betriebsstoffe, Bücher, Tonträger, etc. enthalten. Insbesondere zur Identifizierung des Ver- packungsinhalts weisen die Rollverpackungseinheiten eine von aussen ablesbare Identifizierung in der Form eines Farbcodes, Strichcodes, RFID-Tags (RFID: Radio Frequency Identification), etc. auf.

Andere Arten von aufgebrachten Codes wie z.B. Matrixcode, Farbcode, Zahlencode, Thermocode oder Hologramme sind ebenfalls als Informations- und/oder Identifikationsmittel oder Sicherheitsmerkmal denkbar. Alle diese Mittel können optisch, magnetisch oder funktechnisch auslesbar sein, und zwar entweder als passive Mittel, die von aussen abgefragt werden, oder als aktive Mittel, die selbst eine Informationsübertragung durchführen.

Die Rollverpackungseinheit kann darüber hinaus mit einer eigenen Intelligenz ausgestattet sein, z.B. in Form von elektronischen Mitteln zur Daten- oder Signalverarbeitung, z. B. mit einem Mikroprozessor und entsprechenden Datenspeichern. Zugehörige Sende- und Empfangseinrichtungen können dabei über an der Aussenseite angebrachte Antennenelemente mit der Umgebung drahtlos Signale austauschen. Es ist aber auch denkbar, an bestimmten Stellen der Hülle von aussen zugängliche elektrische Kontakte anzuordnen, über die auf interne Schaltungen zugegriffen werden kann.

Im Zusammenhang mit internen elektronischen Einrichtungen in der Rollverpackungseinheit können interne Energiespeicher und/oder Energiewandler vorgesehen werden, die mechanische Energie (Feder, Gasdruck), thermische Energie (Wärmespeicher) oder elektromagnetische Energie (Kondensator, Batterie, Akkumulator, Spule etc. ) speichern oder elektrische Energie aus anderen Energieformen wandeln (piezoelektrischer Wandler, induktiver Wandler etc. ). Weiterhin ist es denkbar, innerhalb der Rollverpackungseinheit Ortungsmittel vorzusehen, mit deren Hilfe sich der Aufenthaltsort der Einheit jederzeit bestimmen und nachverfolgen lässt. Im Extremfall kommt dabei eine Ortsbestimmung mittels des GPS-Systems oder vergleichbarer Systeme in betracht. Auch können innerhalb der Rollverpackungseinheit Permanentmagnete angeordnet sein, die von aussen abgefragt werden oder beim Passieren bestimmter Orte Schaltvorgänge auslösen können.

In Figur 4 ist schematisch eine hohle, kugelförmige Rollverpackungseinheit 1 0 v dargestellt, welche eine Kugelschale mit einer Wandstärke d aufweist. Waren, beispielsweise Schüttgüter oder Flüssigkeiten, können in der Rollverpackungseinheit 1 0 v über einen ver- schliessbaren Zugang 13 verpackt werden. Der verschliessbare Zugang 1 3 wird beispielsweise mit einem Deckel verschlossen, insbesondere über eine Gewindeverbindung, eine Bajonettverbindung, etc. Die in Figur 4 teilweise geschnitten dargestellte Rollverpackungseinheit 1 0 V ist insbesondere für Waren geeignet, welche in flüssiger oder rieselfähiger Form, etc. vorliegen, also beispielsweise für Lebensmittel wie Getränke, Zucker, Getreide, Kaffebohnen, Kaffeepulver oder ähnliche, für Betriebsstoffe wie Benzin, Öl oder Halbfertigprodukte in Pellet- , Granulat- oder Pulverform wie sie zum Beispiel in der chemischen und pharmazeutischen Industrie eingesetzt werden oder für irgendwelche andere Waren dieser Art. Vorzugsweise sind bei solchen Rollverpackungseinheiten für flüssige oder pulverförmige Waren Dichtmittel am Deckel und/oder an der Zugangsöffnung in der Rollverpackungseinheit 1 0 V angeordnet.

In Figur 5 ist schematisch eine kugelförmige Rollverpackungseinheit 1 0 mit einem Innenraum 1 4 dargestellt, welcher im Wesentlichen würfelförmig ausgebildet ist und über einen verschliessbaren Zugang 1 3' zugänglich ist. Der verschliessbare Zugang 1 3' umfasst einen als Kalotte ausgeführten Deckel, wobei für das Verschliessen ein Gewindever- schluss, Bajonettverschluss, etc. vorgesehen ist. Wie in Figur 5 schematisch dargestellt, weist die Rollverpackungseinheit 1 0 an der Aussenseite Ausnehmungen 1 5, 1 6 auf, welche zu einer Reduktion des Gewichts resp. zu einer Materialersparnis dienen und als Griffe ausgebildet sein können, um die Rollverpackungseinheit 1 0 von Hand greifen und tragen zu können. Bei weiteren, nicht in der Figur dargestellten, Ausführungsformen ist die Aussenseite geschlossen und in der innenliegenden ringförmigen Ausnehmung können rollbare Ballastkugeln angeordnet sein, die den Schwerpunkt nach unten verlagern.

Wie in Figur 5 schematisch angedeutet, weist die Rollverpackungseinheit von aussen lesbare Identifizierungen wie mindestens einen RFID-Tag 1 7 und einen Strichcode 1 8 auf, welche beispielsweise den im Innenraum 1 4 angeordneten Verpackungsinhalt und/oder die Rollverpackungseinheit 10 identifizieren. Der würfelförmige Innenraum 14 der Rollverpackungseinheit 1 0 ist besonders gut geeignet, um darin quader- oder würfelförmige Waren anzuordnen, beispielsweise Kartonschachteln mit Kleidern, Schuhen, Geräten, Büchern, Katalogen, etc.

Es werden vorzugsweise mehrere optisch erfassbare Identifizierungen wie Strichcodes über die Aussenseite der Rollverpackungseinheit verteilt angeordnet, um sicherzustellen dass in jeder Position der Rollverpackungseinheit mindestens eine Identifizierung von einem Detektor oder Lesegerät erfasst werden kann.

Weitere Ausführungsformen von kugelförmigen Rollverpackungseinheiten sind in den am gleichen Tag eingereichten Anmeldungen mit den Titeln "Transportierbare Verpackungseinheit sowie Verfahren zum Herstellen einer solchen Verpackungseinheit" und "Verpackungskörper mit rollbarer äusserer Form sowie Verfahren zum Herstellen einer Verpackungseinheit mit einem solchen Verpackungskörper" derselben Anmelderin beschrieben, auf die hier ausdrücklich verwiesen wird. Diese Rollverpackungseinheiten eignen sich be- sonders zum Einsatz im erfindungsgemässen Lagersystem und in der erfindungsgemäs- sen Lagereinrichtung.

In den Figuren 6a, 6b sind Ausführungsformen von kugelförmigen 1 0 und kreiselartigen 1 0' Rollverpackungseinheiten, sowie von mehreren sechskantförmigen und einer im Querschnitt runden Rollbahnen 92, 92' gezeigt. Die Rollbahnen 92, 92' sind geneigt, so dass sich darin aufgrund der Schwerkraft die Rollverpackungseinheiten 1 0, 1 0' rollend und/oder rotierend in Richtung der Neigung bewegen können. Figur 6a ist eine perspektivische Darstellung, während die Figur 6b einen Querschnitt einzelner Rollbahnen 92, 92' zeigt, wobei für eine kreiselartigen Rollverpackungseinheit 1 0' der Transport in einer im Querschnitt sechseckigen 92' und einer runden Ausführungsform 92 der Rollbahn dargestellt sind. Aus der ganz rechten Darstellung ergibt sich, dass die im Querschnitt sechseckigen Rollbahnen problemlos und effizient auch für kugelförmige Rollverpackungseinheiten genutzt werden können. Wie aus den Figuren 6a, 6b ersichtlich, ergibt sich eine kompakte, platzsparende Anordnung für mehrere parallel neben- und überein- ander geführte Rollbahnen 92, 92', wodurch Lagerdichte und Verarbeitungskapazität gesteigert werden kann.

Die Rollbahnen können aus der Horizontalen geneigt bis hin zu einer vollständig vertikalen Stellung ausgerichtet sein.

Figur 7 zeigt schematisch einen Querschnitt einer kugelförmigen oder zylinderförmigen Rollverpackungseinheit 1 0 vi , in welcher ein halbkugel- oder halbzylinderförmiger Einsatz 1 40 angeordnet ist, der auf einem Wälzlager 1 41 gelagert ist. Der Einsatz 1 40 ist in der Rollverpackungseinheit 1 0 vi frei beweglich, so dass Waren, welche auf einer Standfläche 1 42 des Einsatz 1 40 angeordnet werden, stets vertikal gleich ausgerichtet bleiben, unabhängig von Rollbewegungen der Rollverpackungseinheit 1 0 ui . Figur 8 zeigt schematisch einen Querschnitt einer kugelförmigen Rollverpackungseinheit 1 0 sowie einer rinnenförmigen Rollbahn 92, welche einen halbkreisförmigen Querschnitt 929 und daran anschliessende Schultern 928 aufweist. Wie aus der Figur 8 ersichtlich, ist der Radius der Rollverpackungseinheit 1 0 etwas kleiner gewählt als der Radius des halb- kreisförmigen Querschnitts 929. Dadurch ergibt sich eine gute Rollfähigkeit der Rollverpackungseinheit 1 0. Die rinnenförmige Rollbahn erstreckt sich seitlich bis annähernd a die Mittelebene der Rollverpackungseinheit 1 0 uns stellt damit die seitliche Führung der Rollverpackungseinheit 1 0 sicher. Bei Richtungswechseln der Rollbahn 92, zum Beispiel in Kurven kann die entsprechende aussenseitige Schulter weiter nach oben gezogen sein. Die Schultern 928 stabilisieren die Rollbahn 92 und sind zudem geeignet diese in einer gewünschten Umgebung zu befestigen, beispielsweise an einem Gestell oder an einem Träger in einer Lagerhalle.

Die beschriebenen Rollbahnen 92, die Einspeicherbahn 32 und die Ausspeicherbahn 42 sind insbesondere aus einem stabilen, tragfähigen Material wie einem Metall, Kunststoff, etc. hergestellt. Sie können Bestandteil eines in den Figuren nicht dargestellten Rollbahnnetzes eines Lagerstandorts sein, auf welchem sich die Rollverpackungseinheiten 1 0 rollend bewegen können und welches sich über den Lagerstandort erstreckt, der für das Ein- und Auslagern von Waren vorgesehen ist. Der Lagerstandort kann einen Lagerraum, eine Lagerhalle, mehrere Lagerhallen, ein Lagergeländer, etc. umfassen. Die in Figur 1 schematisch dargestellte Lagereinrichtung 1 weist eine Speichervorrichtung 20 zum Speichern von mehreren Rollverpackungseinheiten 1 0 auf. In der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform ist die Speichervorrichtung 20 aus insgesamt fünf parallel angeordneten Speicherstapel 21 aufgebaut. Jeder der Speicherstapel 21 weist vertikal übereinander angeordnete, in abwechslender Richtung geneigte Speicherrollbahn 22 auf, wobei übereinanderliegende Speicherrollbahn 22 an den Enden mit Umlenkvorrichtun- gen 23 verbunden sind. In einem solchen Speicherstapel 21 rollt eine Rollverpackungseinheit 1 0 durch die Schwerkraft von jeweils einer höhergelegenen Speicherführung 22 über eine Umlenkungsvorrichtung 23 zur nächst tiefer gelegenen Speicherrollbahn 22, und somit von der höchst gelegenen zur tiefstgelegenen Speicherführung 22. Zur besseren Übersicht sind in Figur 1 nur ein Speicherstapel 21 , eine Speicherrollbahn 22 und eine Umlenkvorrichtung 23 mit einem Bezugszeichen versehen. Die Bezugszeichen gelten jedoch entsprechend für alle in Figur 1 dargestellten Speicherstapel 21 , Speicherrollbahn 22 und Umlenkvorrichtungen 23.

Wie in Figur 1 dargestellt, befindet sich zwischen der Einspeicherrollbahn 32 und der Speichervorrichtung 20 eine Einspeichervorrichtung 30 zum Entgegennehmen von auf der Einspeicherrollbahn 32 heranrollenden Rollverpackungseinheiten 1 0 und zum Zuführen dieser Rollverpackungseinheiten 1 0 in die Speichervorrichtung 20. Die Einspeichervorrichtung 30 ist beispielsweise wie in Figur 1 dargestellt eine Fortsetzung der Einspeicherrollbahn 32, wobei die Rollverpackungseinheiten 1 0 zufällig in die oberste Speicherrollbahn 22 eines der Speicherstapel 21 rollen und in dem betreffenden Speicherstapel 21 aufgrund der Schwerkraft in Richtung der tiefsten Speicherrollbahn 22 dieses Speicherstapels 21 rollen.

Die Einspeichervorrichtung 30 kann allerdings aktiv gesteuerte Wahlvorrichtungen aufweisen, mit welchen für heranrollende und entgegengenommene Rollverpackungseinheiten 1 0 jeweils ausgewählt wird, in welche der Speicherstapel 21 eine betreffende Rollverpackungseinheit 1 0 zugeführt wird. Eine solche Wahlvorrichtung kann beispielsweise Detektoren und Schieber umfassen, wobei die Detektoren z.B. durch Auslesen eines Farbcodes, Strichcodes, RFID-Tags, etc. ermitteln, welchen Verpackungsinhalt eine entgegengenommene Rollverpackungseinheit 1 0 enthält, wobei durch ein Schieber, welcher in der Einspeichervorrichtung 30 nach der Abzweigung zu einem betreffenden Speicher- Stapel 21 hochfahrbar ist, festgelegt wird, in welchen Speicherstapel 21 die entgegengenommene Rollverpackungseinheit 1 0 mit dem betreffenden Verpackungsinhalt zugeführt wird.

Das Einspeichern von Rollverpackungseinheiten 1 0 in die einzelnen Speicherstapel 21 kann somit zufällig oder nach einem Schema erfolgen. Bei einem Einspeichern nach einem Schema können beispielsweise Rollverpackungseinheiten 1 0 mit jeweils identischem Verpackungsinhalt in je einem Speicherstapel 21 angeordnet werden. In der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform könnten beispielsweise fünf unterschiedliche Typen Rollverpackungseinheiten 1 0 je separat in einem der Speicherstapel 21 angeordnet werden. Falls sich die Menge der fünf unterschiedlichen Typen Rollverpackungseinheiten 1 0 unterscheidet, führt dies zu einer nicht gleichmässigen Befüllung der einzelnen Speicherstapel 21 . Falls z.B. dagegen die Rollverpackungseinheiten 1 0 alle einen identischen Verpackungsinhalt enthalten oder falls eine gleichmässige Befüllung der Speicherstapel 21 trotz unterschiedlicher Typen Rollverpackungseinheiten 1 0 erwünscht ist, dann kann durch ein zufälliges Einspeichern in die Speicherstapel 21 mit kleinem Aufwand ein gleichmässiges Befüllen der Speicherstapel 21 erreicht werden.

Die in Figur 1 dargestellte Speichervorrichtung 20 weist fünf Speicherstapel 21 auf, in welche die heranrollenden Rollverpackungseinheiten 1 0 geführt werden können. Selbstverständlich kann die Speichervorrichtung 20 eine beliebige Anzahl Speicherstapel 21 aufweisen, wobei sich die Breite der Speichervorrichtung 20 im Wesentlichen aus der Anzahl Speicherstapel 21 ergibt. Die in Figur 1 dargestellten Speicherstapel 21 weisen jeweils sieben Speicherrollbahnen 22 und sechs Umlenkvorrichtungen 23 auf. Selbstverständlich können die Speicherstapel 21 eine beliebige Anzahl Speicherrollbahnen 22 und Umlenkvorrichtungen 23 aufweisen. Die Höhe der Speichervorrichtung 20 ergibt sich insbesondere aus dem Neigungswinkel der Speicherrollbahnen 22 sowie deren Länge. Der Neigungswinkel ist derart gewählt, dass eine definierte Höhe der Speichervorrichtung 20 eingehalten wird und ein Rollen der Rollverpackungseinheiten 1 0 gewährleistet ist. Der Neigungswinkel ist ferner derart gewählt, dass das Rollen nicht mit zu grosser Geschwindigkeit erfolgt und der Verpackungsinhalt durch die bei der Umlenkvorrichtung 23 (sowie bei den nachfolgend beschriebenen Speicherschieber 44) auftretenden Beschleunigungen nicht beschädigt wird. In einer Ausführungsvariante weisen die Speicherrollbahnen 22 unterschiedliche Neigungswinkel auf, beispielsweise die höher gelegenen Speicherrollbahnen 22 einen grösseren Neigungswinkel als die tiefer gelegenen Speicherrollbahnen 22, wodurch eine Rollverpackungseinheit 1 0 beispielsweise zunächst mit ei- ner grösseren Geschwindigkeit durch den Speicherstapel geführt wird und dann allmählich die Geschwindigkeit reduziert wird.

Insbesondere durch eine Veränderung der Anzahl Speicherstapel 21 und/oder der Anzahl Speicherrollbahnen 22 kann die Fassungskapazität der Speichervorrichtung 20 an gewünschte Erfordernisse angepasst werden. Wie in Figur 1 schematisch dargestellt, ist zwischen der Speichervorrichtung 20 und der Ausspeicherrollbahn 42 eine Ausspeichervorrichtung 40 angeordnet. Die Ausspeichervorrichtung 40 umfasst aktive betätigbare Speicherschieber 44, welche jeweils an die tiefstgelegene Speicherrollbahn 22 anschliessen. Je nach Betätigung der Speicherschieber 44 werden Rollverpackungseinheiten 1 0 in der Speichervorrichtung 20 zurückgehalten oder daraus abgeführt. Wie in Figur 1 schematisch dargestellt, werden die Rollverpackungseinheiten 1 0 über eine Sammelrollbahn und eine Umlenkvorrichtung in die Ausspeicherrollbahn 42 abgeführt.

Das Steuern der Ausspeichervorrichtung 40, also insbesondere das Betätigen der Speicherschieber 44, erfolgt durch die in Figur 1 dargestellte Steuervorrichtung 50, bei- spielsweise wird durch die Steuervorrichtung 50 ein Betätigungssignal erzeugt, welches als elektrisches Befehlssignal an ein Antriebselement übermittelt wird, welches den betreffenden Schieber betätigt. Die Steuervorrichtung 50 kann eine computerisierte Zentrale umfassen, welche über Signalleitungen wie z.B. Ethernet-Kabel mit als elektrische Stellmotoren ausgeführten Antriebselementen verbunden sind. Selbstverständlich sind andere Lösungen wie eine funkbasierte Übermittlung von Betätigungssignalen, hydraulische oder pneumatische Antriebselemente, etc. denkbar.

Mit der dargestellten Anordnung können somit Rollverpackungseinheiten 1 0 der Lagereinrichtung 1 zugeführt und darin bis zu einem durch die Steuervorrichtung 50 festgelegten Zeitpunkt gelagert werden. Bei der Anlieferung von Waren werden diese in Rollverpackungseinheiten 1 0 verpackt, falls dies noch nicht der Fall ist. Die Rollverpackungseinheiten 1 0 werden über die Einspeicherrollbahn 32 der Lagereinrichtung 1 zugeführt, wobei die Ausspeichervorrichtung 40, d.h. insbesondere die Schieber 44, geschlossen ist, um die Rollverpackungseinheiten 1 0 in der Lagereinrichtung 1 zu lagern. Bei einem Bestellungseingang wird die Ausspeichervorrichtung 40 derart gesteuert, dass ein oder mehrere Rollverpackungseinheiten 1 0 aus der Lagereinrichtung 1 in die Ausspeicherrollbahn 42 abgeführt werden.

• Die Einspeicherrollbahn 32 und die Ausspeicherrollbahn 42 sind in Richtung der Lagereinrichtung 1 oder davon weg geneigt und können sich in einer Lagerhalle über grosse Distanzen wie z.B. über einige Meter oder bis über hundert Meter erstrecken. Das Zuführen und Abführen der Rollverpackungseinheiten 1 0 über die Einspeicherrollbahn 32 und über die Ausspeicherrollbahn 42 erfolgt vollkommen ohne externe Energiezufuhr und ist deshalb kostengünstig. In Figur 1 b sind schematisch mehrere Lagereinrichtungen 1 , 1 ', 1 " dargestellt, welche beispielsweise analog zu der in Figur 1 dargestellten Lagereinrichtung 1 oder als Speichersilos aufgebaut sind und entlang der Einspeicherrollbahn 32 und der Ausspeicherrollbahn 42 angeordnet sind. Figur 1 b zeigt schematisch ein Lagersystem 2, welches mehrere Lagereinrichtungen 1 , 1 ', 1 " umfasst, denen über Rollbahnen Rollverpackungseinheiten 1 0 zugeführt und davon abgeführt werden können.

Das Anliefern von Waren erfolgt bei einer Warenannahme 320 und das Ausliefern bei einer Warenausgabe 420. Gemäss der vorliegenden Erfindung werden die Waren entweder vor Ort in die Rollverpackungseinheiten eingebracht, oder sie werden bereits in Rollverpackungseinheiten angeliefert. Das Einspeichern von Rollverpackungseinheiten 1 0" in die betreffende Lagereinrichtung 1 , 1 ', 1 " erfolgt durch die betreffenden Einspeichervorrichtungen 30, 30', 30". Das Ausspeichern von Rollverpackungseinheiten 1 0, 1 0', welches beispielsweise durch die Steuervorrichtung 50 gesteuert wird, erfolgt durch die entsprechenden Ausspeichervorrichtungen 40, 40', 40". Beim Abführen einer ersten Rollverpackungseinheit 1 0 aus einer ersten Lagereinrichtung 1 kann gleichzeitig ein Abführen einer zweiten Rollverpackungseinheit 1 0' aus einer zweiten Lagereinrichtung Γ erfolgen, unabhängig davon ob das Abführen der Rollverpackungseinheit 1 0 aus der ersten Lagereinrichtung 1 abgeschlossen ist oder nicht. Dies im Gegensatz zu den im Stand der Technik bekannten Hochregallager, bei welchen der Gang zwischen den Rega- len solange nicht benutzt werden kann, bis das Abführen eines Gegenstands aus einem Regal vollständig abgeschlossen ist. Mit der dargestellten Lagereinrichtung 1 wird somit gegenüber dem Stand der Technik ein energieoptimierter, rascher Zugriff ermöglicht.

Figur 1 a zeigt schematisch eine Detailansicht der Speichervorrichtung 20, welche ein Be ¬ standteil der in Figur 1 dargestellten Lagereinrichtung 1 ist. Es sind mehrere Rollverpa- ckungseinheiten 1 0, , 1 0 2 , 1 0 3 , 1 0 4 , 1 0 5 gezeigt, welche sich in den jeweiligen zu Spei- cherstapeln 21 angeordneten Speicherbahnen von oben nach unten rollend bewegen. Der in Figur 1 a ganz rechts dargestellte Speicherstapel 21 , welcher wie die restlichen vier in Figur 1 a dargestellten Speicherstapel der Speichervorrichtung 20 aufgebaut ist, um- fasst insgesamt sieben Segmente von Speicherrollbahnen 22, , 22 2 , 22 3 , 22 4 , 22 5 , 22 5 , 22 7 und insgesamt sechs Umlenkvorrichtungen 23 , , 23 2 , 23 3 , 23 4 , 23 5 , 23 6 .

Das oberste, erste Segment der Speicherrollbahn 22, , welche in Figur 1 a nach vorne geneigt gezeigt ist, schliesst an die oberste, erste Umlenkvorrichtung 23 , an, welche wiederum an das zweitoberste Segment der Speicherrollbahn 22 2 anschliesst, die in Figur 1 a nach hinten geneigt gezeigt ist. In Figur 1 a ist im obersten, ersten Segment der Speicher- rollbahn 22, eine erste Rollverpackungseinheit 1 0, dargestellt. In Folge der Neigung des obersten, ersten Segments 22, rollt diese Rollverpackungseinheit 1 0 in Richtung der obersten, ersten Umlenkvorrichtung 23, . In dieser obersten, ersten Umlenkvorrichtung 23, wird diese erste Rollverpackungseineinheit 1 0, in das zweitoberste Segment 22 2 umgelenkt, und rollt dann darauf in Richtung der am zweitobersten Segment der Speicher- rollbahn 22 2 anschliessenden zweitobersten Umlenkvorrichtung 23 2 .

Die erste Rollverpackungseinheit 1 0, rollt somit zick-zack-artig im Speicherstapel 21 von oben nach unten, bis sie schliesslich vom an das unterste, siebte Segment der Speicherrollbahn 22 7 anschliessenden Speicherschieber 44 gestoppt wird, falls dieser geschlossen ist. Wegen der besseren Übersicht ist in Figur 1 a nur für den gerade beschriebenen Spei- cherstapel 21 , welcher sich ganz rechts befindet, ein Speicherschieber 44 dargestellt. Für die verbleibenden vier Speicherstapel ist jedoch ebenfalls ein solcher Speicherschieber vorgesehen.

Der Speicherschieber 44, welcher ein Bestandteil der Ausspeichervorrichtung 40 ist, ist durch ein Steuersignal, welches von einer in Figur 1 a nicht dargestellten Steuervorrich- tung erzeugt wird, zwischen einer geschlossenen Stellung, bei welcher die Rollverpackungseinheiten 1 0 im Speicherstapel 21 zurückgehalten werden, und einer geöffneten Stellung umschaltbar, bei welcher die vom Speicherschieber 44 zurückgehaltene Rollver- packungseinheit 1 0 freigegeben wird. Wie in Figur 1 a schematisch dargestellt, schliessen an die untersten Speicherrollbahnen 22 und die Speicherschieber 44 Abgabevorrichtungen 45 an, welche die Rollverpackungseinheiten 1 0 in eine Sammelrollbahn 46 überführen, von welcher die Rollverpackungseinheiten 1 0 nach einer Umlenkung durch eine Sammelumlenkvorrichtung 47 in die Ausspeicherrollbahn 42 übergeführt werden. Falls die Ausrichtung der Ausspeicher- rollbahn 42 mit der Ausrichtung der Sammelrollbahn 46 übereinstimmt, d.h. in Figur 1 a nach links statt nach rechts ausgerichtet ist, dann kann auf die Sammelrollbahn 46 und die Sammelumlenkvorrichtung 47 verzichtet werden, wobei die Abgabevorrichtungen 45 die Rollverpackungseinheiten 1 0 direkt in die Ausspeicherrollbahn 42 weiterleiten.

In Figur 1 ist die Einspeicherrollbahn 32 schematisch so dargestellt, dass die Rollverpa- ckungseinheiten 1 0 von rechts nach links der Speichereinrichtung 1 zugeführt werden, währen die Ausspeicherrollbahn 42 so dargestellt ist, dass die Rollverpackungseinheiten 1 0 von links nach rechts von der Speichereinrichtung 1 abgeführt werden. In einer Ausführungsvariante lässt sich beispielsweise durch die oben dargestellte Anordnung der Ausspeicherrollbahn 42 erreichen, dass die Rollverpackungseinheiten 1 0 von rechts nach links von der Speichereinrichtung 1 abgeführt werden. Dies kann in einer Lagerhalle von Vorteil sein, bei welcher eine Seite der Lagerhalle für die Anlieferung von Waren und eine gegenüberliegende Seite für die Auslieferung von Waren eingerichtet ist, so dass die An- lieferungs- und Auslieferungsbereiche vollständig voneinander getrennt sind und sich diese nicht störend gegenseitig beeinflussen. In einer Variante ist der Anlieferungsbereich der Lagerhalle oberhalb des Auslieferungsbereichs angeordnet, wobei wie in Figur 1 dar- gestellt die Rollverpackungseinheiten 1 0 in dieselbe Richtung abgeführt werden, aus welcher sie der Lagereinrichtung 1 zugeführt werden.

In Figur 1 sind ferner schematisch eine Detektorvorrichtung 61 , eine Rückführweiche 62 und eine Transportvorrichtung 60 dargestellt. Die Detektorvorrichtung und die Rück- führweiche 62 sind bei der Ausspeicherrollbahn 42 angebracht. Die Rückführ- oder Transportvorrichtung ist zwischen der Ausspeicherrollbahn 42 und der Einspeicherrollbahn 32 angebracht. Insbesondere die Detektorvorrichtung 61 und die Rückführweiche 62 sind signalmässig mit der in Figur 1 dargestellten Steuervorrichtung 50 verbunden. Der Detektorvorrichtung 61 umfasst beispielsweise einen optischen Detektor zum Erfas- sen von optischen Codes wie z.B. Farbcodes, Strichcodes, 2 D-Codes, etc. und/oder einen funkbasierten Detektor zum Erfassen von in RFID-Tags abgespeicherten Codes, welche an einer Rollverpackungseinheit 1 0 angebracht sind, die sich im Wirkungsbereich der Detektorvorrichtung 61 befindet. Nach dem Erfassen eines Codes der Rollverpackungseinheit 1 0 wird dieser Code an die Steuerreinrichtung 50 übermittelt und dort darauf überprüft, ob sich in der Ausspeicherbahn 42 eine erwünschte Rollverpackungseinheit 1 0 befindet. Sollte dies Überprüfung ergeben, dass sich eine unerwünschte Rollverpackungseinheit 1 0 in der Ausspeicherbahn 42 befindet, dann wird durch die Steuervorrichtung 50 die Rückführweiche 62 aktiviert, wobei die unerwünschte Rollverpackungseinheit 1 0 von der Ausspeicherrollbahn 42 in die Transportvorrichtung 60 weitergeleitet wird. Die Transportvorrichtung 60 ist eingerichtet, die unerwünschte Rollverpackungseinheit 1 0 entgegenzunehmen und in die Einspeicherrollbahn 32 zurückzuführen. In Figur 1 sind schematisch eine Vielzahl Teller dargestellt, welche an einem schematisch dargestellten, vertikal endlos umlaufenden Band der Transportvorrichtung 60 angeordnet sind, das durch einen Motor M angetrieben wird. Die unerwünschte Verpackungseinheit 1 0 wird über die Rückführweiche 62 auf einen solchen Teller der Transportvorrichtung 60 geleitet, dann in vertikaler Richtung nach oben transportiert und schliesslich in die Einspeicherrollbahn 32 weitergeleitet. Die betreffende Rollverpackungseinheit 1 0 wird somit wieder in die Lagereinrichtung 1 zurückgeführt und steht zu einem späteren Zeitpunkt für ein Ausspeichem durch die Ausspeichervorrichtung 40 wieder zur Verfügung.

Für eine solche Rückführung können wie nachfolgend ausgeführt verschiedene Gründe in Frage kommen.

Wenn die Speicherstapel 21 in gemischter oder sogar zufälliger Weise mit zwei oder mehreren verschiedenen Typen von Rollverpackungseinheiten 1 0 gefüllt werden, kann eine hohe Befüllungsdichte der Speichervorrichtung 20 erreicht werden. Dies kann insbesondere für den Fall sinnvoll sein, falls die verschiedenen Typen von Rollverpackungsein- heiten 1 0 ungefähr gleich häufig vorkommen, d.h. wenn sich die Menge der unterschiedlichen Typen Rollverpackungseinheiten 1 0 nicht wesentlich unterscheidet oder gleich ist. Beim Abführen von Rollverpackungseinheiten 1 0 werden die unerwünschten Typen solange zurückgeführt, bis sich eine Rollverpackungseinheit 1 0 vom gewünschten Typ in der Ausspeicherrollbahn 42 befindet. Falls die Ausspeichervorrichtung 40 beispielsweise in rascher Reihenfolge betätigt wird, dann kann deswegen die Reihenfolge der Rollverpackungseinheiten 1 0 in der Ausspeicherrollbahn 42 in unerwünschter Weise durcheinander geraten, was durch eine beschriebene Rückführung korrigiert werden kann.

Falls eine Rollverpackungseinheit 1 0 in einem falschen Speicherstapel 21 eingespeichert wird, beispielsweise durch einen Fehler bei der Betätigung entsprechender Wahlvorrichtungen der Einspeichervorrichtung 30, dann kann durch eine beschriebene Rückführung ein Ausspeichern der betreffenden unerwünschten Rollverpackungseinheit 1 0 korrigiert werden. Es ist allerdings denkbar, dass keine Rückführung erfolgt, sondern in der Steuervorrichtung 50 nur erfasst wird, dass ein Fehler bei der Anordnung von Rollverpackungseinhei- ten 1 0 in der Ausspeicherrollbahn 42 vorliegt, wobei dieser Fehler in einem nachfolgenden Verarbeitungsschritt korrigiert wird, beispielsweise beim Umschalten einer von der Steuervorrichtung 50 gesteuerten Weiche.

Figur 9 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform einer Lagereinrichtung 1 ', welcher auf einer Einspeicherrollbahn 32' Rollverpackungseinheiten 1 0' zugeführt werden und von welcher solche Rollverpackungseinheiten 1 0' auf einer Ausspeicherrollbahn 42' abgeführt werden. Die Lagereinrichtung 1 ' weist ein Speichersilo 20' auf, welches im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet ist und einen im Wesentlichen quaderförmigen Innenraum für die Speicherung von Rollverpackungseinheiten 1 0' aufweist. Die Einspeicherrollbahn 32' führt in einem oberen Bereich des Speichersilos 20' in dieses hinein und bildet somit die in Figur 9 nicht eigens dargestellte Einspeichervorrichtung 30'. Die Einspeichervorrichtung ist in dieser einfachsten Form als eine in der quaderförmigen Spei- chervorrichtung 20' angebrachten Öffnung ausgebildet, durch welche die Rollverpackungseinheiten 1 0' in den quaderförmigen Innenraum des Silos geführt werden. Die Ausspeicherrollbahn 42' führt von einer an einem unteren Bereich der Speichervorrichtung 20' ausgebildeten Ausspeichervorrichtung 40' weg. Die Ausspeichervorrichtung 40' umfasst im Wesentlichen eine durch einen Speicherschieber 44' verschliessbare Öffnung der Speichervorrichtung 20'. Bei geöffnetem Speicherschieber 44' werden Rollverpackungseinheiten 1 0' aus der Speichervorrichtung 20' in der Ausspeicherbahn 42' abgeführt.

Beim Einspeichern von Rollverpackungseinheiten 1 0' in die in Figur 9 dargestellte Speichervorrichtung 20, sammeln sich die Rollverpackungseinheiten im quaderförmigen In- nenraum der Einspeichervorrichtung 32 auf dem Boden der Speichervorrichtung bzw. auf den bereits in der Speichervorrichtung 20 enthaltenen Rollverpackungseinheiten, wobei entsprechende Beschleunigungen wirken. Dementsprechend müssen die Rollverpackungseinheiten genügend robust ausgeführt sein, um solche Beschleunigungen ohne Schäden zu überstehen. Beispielsweise weisen die Rollverpackungseinheiten 1 0 eine Aus- senhülle auf, die zum Ausgleichen solcher Beschleunigungen leicht elastisch deformierbar ist. Zusätzlich kann der Boden der Speichervorrichtung 20 eine leicht deformierbare Matte aufweisen, welche allerdings kaum mehr Wirkung zeigt, falls schon einige Schichten mit Rollverpackungseinheiten 1 0 in der Speichervorrichtung 20 vorhanden sind.

Wie aus Figur 9 ersichtlich, ist eine Steuervorrichtung 50' vorgesehen, insbesondere zur Steuerung der Ausspeichervorrichtung 40' bzw. des betreffenden Speicherschiebers 44'. Die Steuervorrichtung 50' umfasst beispielsweise ein Computersystem 51 ', einen Datenspeicher 52' und eine Detektorschnittstelle 53'. Mit der Detektorschnittstelle 53' ist eine Detektorvorrichtung 61 ' signalmässig verbunden. Die Detektorvorrichtung 6 Γ ist an der Einspeicherrollbahn 32' zum Detektieren von Rollverpackungseinheiten 1 0' angeordnet, beispielsweise um den Füllstand der Speichervorrichtung 20' zu überwachen, wobei sich der aktuelle Füllstand aus der Anzahl zugeführten Rollverpackungseinheiten 1 0' minus der Anzahl der abgeführten Rollverpackungseinheiten 1 0' ergibt.

Figur 1 0 zeigt gegenüber der Figur 9 eine etwas grössere Umgebung einer Lagereinrichtung Γ. Diese Umgebung umfasst insbesondere eine Rückführvorrichtung 60'. Die Rück- führvorrichtung 60' ist zwischen einer auf einem tiefen Niveau endenden Rollbahn 92' und der auf einem hohen Niveau beginnenden Einspeicherrollbahn 32' angeordnet. Die Transportvorrichtung 60' weist ein von einem Motor angetriebenes, umlaufendes Band auf, an welchem Teller vorgesehen sind, um Rollverpackungseinheiten 1 0' vom tiefen Niveau auf das hohe Niveau zu transportieren. Wie in Figur 1 0 dargestellt, kann die Transportvorrichtung 60' geneigt angeordnet sein, so dass beim Transport von Rollver- packungseinheiten 1 0' diese sowohl in vertikaler Richtung als auch in horizontaler Richtung transportiert werden. Die Einspeichertransportvorrichtung 60' kann beispielsweise im Dauerbetrieb vollkommen autonom den Transport von Rollverpackungseinheiten 1 0' vom tiefen auf das hohe Niveau bewirken. Alternativ kann der Betrieb der Transportvor- richtung 60' durch die Steuervorrichtung 50' gesteuert werden. Insbesondere durch das Stoppen der Transportvorrichtung 60' kann ein Überfüllen der Speichervorrichtung 20' verhindert werden. Falls die Speichervorrichtung 20' voll ist, wird anschliessend die Einspeicherrollbahn 32' ebenfalls mit Rollverpackungseinheiten gefüllt. Sobald auch die Einspeicherrollbahn 32' voll wäre, könnten die von der Transportvorrichtung 60' transpor- tierten Rollverpackungseinheiten 1 0' nicht mehr untergebracht werden und würden herunterfallen. Dies kann durch das Stoppen der Transportvorrichtung 60' verhindert werden. Allerdings wird sich dann auf der Rollbahn 92' ein Rückstau der Rollverpackungs- körper bilden, welcher jedoch durch Massnahmen wie beispielsweise alternative Lagereinrichtungen, welche eingerichtet sind, Rollverpackungskörper 1 0' von der Rollbahn 92' entgegenzunehmen, begrenzt oder abgebaut werden kann.

Figur 1 1 zeigt eine Selektiereinrichtung 70, welche im Wesentlichen als Weiche ausgebildet ist. Eine Eingangsbahn 71 ist für die Entgegennahme von Rollverpackungseinheiten 1 0 ausgebildet. An die Eingangsbahn 71 schliesst eine erste Ausgangsbahn 72.1 und eine zweite Ausgangsbahn 72.2 an. Die Selektiervorrichtung 70 ist eingerichtet, um eine entgegengenommene Rollverpackungseinheit 1 0 entweder in die erste Ausgangsbahn 72.1 oder in die zweite Ausgangsbahn 72.2 abzugeben. An die Eingangsbahn 71 kann irgendeine Rollbahn anschliessen, auf welcher Rollverpackungseinheiten 1 0 heranrollen. An die erste und zweite Ausgangsbahn 72.1 , 72.2 können irgendwelche weitere Rollbahnen anschliessen, auf welchen Rollverpackungseinheiten 1 0 wegrollen. Wie in Figur 1 2 schematisch dargestellt, umfasst die Selektiervorrichtung 70 eine Stellklappe 73, welche in eine erste Stellung gebracht werden kann, um für eine Rollverpackungseinheit 1 0 den Weg von der Eingangsbahn 71 zur ersten Ausgangsbahn 72. 1 freizugeben und den Weg zur zweiten Ausgangsbahn 72.2 zu sperren. Wie in Figur 1 1 schematisch dargestellt, lässt sich die Stellklappe 73 in eine zweite Stellung bringen, um für eine Rollverpackungs- einheit 1 0 den Weg von der Eingangsbahn 71 zur zweiten Ausgangsbahn 72.2 frei- zugeben und den Weg zur ersten Ausgangsbahn 72.2 zu sperren. Die Stellklappe 73 in der dargestellten Stellung stoppt die heranrollende Rollverpackungseinheit da sie in dieser mittleren Stellung keine der beiden Ausgangsbahnen freigibt.

Wie in Figur 1 1 schematisch dargestellt, ist die Stellklappe 73 von einem Motor M angetrieben, beispielsweise von einem Elektromotor. Selbstverständlich sind hydraulisch, pneumatische oder irgendwelche andere Antriebe denkbar.

In einer Weiterbildung der in Figur 1 1 schematisch dargestellten Selektiereinrichtung 70 sind statt nur 2 Ausgangsbahnen eine beliebige Anzahl Ausgangsbahnen vorgesehen, beispielsweise drei, vier, acht oder irgendeine andere Anzahl.

Wie in Figur 1 1 schematisch dargestellt, kann eine Detektorvorrichtung 74 vorgesehen sein, um einen Farbcode, einen Strichcode, einen Code eines RFID-Tags, etc. von einer Rolleinheit 1 0 zu erfassen, welche sich auf der Eingangsbahn befindet. Wie in Figur 1 1 ist die Detektorvorrichtung 74 mit einer Steuervorrichtung 50 verbunden, wobei detektierte Codes von der Detektorvorrichtung 74 beispielsweise über eine drahtbasierte oder funkbasierte Kommunikationsverbindung an die Steuervorrichtung 50 übertragen werden. Auf der Steuervorrichtung 50 werden die empfangenen Codes ausgewertet, beispielsweise mit in einem Datenspeicher 52 abgespeicherten Codes oder Regeln verglichen. Die Steuervorrichtung 50 ist eingerichtet, die Stellklappe 73 durch eine entsprechende Steuerung des Motors M in eine erforderliche Stellung zu bringen, damit die Rollverpackungs ¬ einheit 1 0 entweder in die erste oder in die zweite Ausgangsbahn 72.1 , 72.2 überge- führt wird. Detektiert werden vorzugsweise berührungslos optische oder elektrische Codes von den jeweiligen Rollverpackungseinheiten. Beim Einsatz von RFIDs oder ähnlichen Identifizierungen können diese passiv oder aktiv sein.

Figur 1 2 zeigt schematisch eine Rollbahn 92 und eine anschliessende, senkrecht ange- ordnete, rohrförmige Speichervorrichtung 20. Die Rollbahn 92 endet an der Eingangsöffnung der Speichervorrichtung 20. Auf der Rollbahn 92 heranrollende Rollverpackungseinheiten 1 0 werden in die senkrecht angeordnete, rohrförmige Speichervorrichtung 20 übergeführt und darin gespeichert. Die senkrecht angeordnete, rohrförmige Speichervorrichtung 20 kann beispielsweise in einer matrixartigen Anordnung mit sol- chen rohrförmigen Speichervorrichtung angeordnet sein, wobei durch eine Relativbewegung zwischen der matrixartigen Anordnung und der Rollbahn 92 das Befüllen der einzelnen senkrecht angeordneten, rohrförmigen Speichervorrichtungen vorgenommen werden kann. Wie in Figur 1 2 schematisch dargestellt, weist die Rollbahn 92 eine Kurvenform von beispielsweise 90° auf, so dass Rollverpackungseinheiten Ί 0 von einer er- forderlichen oder gewünschten Seite her der senkrecht angeordneten, rohrförmigen Speichervorrichtung 20 zugeführt werden können. Beispielsweise ist die senkrecht angeordnete, rohrförmige Speichervorrichtung 20 aus konstruktiven Gründen nur von einer bestimmten Seite zugänglich, welche nicht mit der Ausrichtung einer ohne Kurvenform ausgeführten Rollbahn 92 übereinstimmen würde. Figur 1 3 zeigt schematisch eine Rollbahn 92 und zwei senkrecht angeordnete, rohrförmige erste und zweite Speichervorrichtungen 20, 20'. Die in Figur 1 4 dargestellten rohrförmigen Speichervorrichtungen 20, 20' sind feststehend angeordnet, beispielsweise in einer matrixartigen Anordnung mit einer Vielzahl solcher Speichervorrichtungen. Wie in Figur 1 3 schematisch dargestellt, ist die Rollbahn 92 beweglich angeordnet oder in sich beweglich und lässt sich von der mit durchgezogenen Linien gezeichneten Position in die mit gestrichelten Linien gezeichnete Position verschieben oder bewegen. In einer Ausführungsvariante ist wird diese Verschiebung aufgrund eines Steuersignals einer Steuereinrichtung ausgelöst, beispielsweise durch Aktivierung eines Versteilvorrichtung welche einen Elektromotor, einen pneumatischen Antrieb, einen hydraulischen Antrieb, etc. um- fasst. Durch das Verstellen der Position der Rollbahn 92 wird selektiert, ob in der Rollbahn 92 heranrollende Rollverpackungseinheiten 1 0 in die erste rohrförmige Speichervorrichtung 20 oder in die zweite Speichervorrichtung 20' weitergegeben werden. In dieser Art können in einer Vielzahl matrixartig angeordnete Speichervorrichtungen Rollverpackungseinheiten 1 0 gespeichert werden.

Wie in Figur 1 3 dargestellt, ist beispielsweise im Eingangsbereich der Speichervorrichtungen 20, 20' jeweils eine erste und zweite Detektorvorrichtung 201 , 201 ' angeordnet. Die Detektorvorrichtungen 201 , 201 ' sind beispielsweise eingerichtet, um die Rollverpackungseinheiten 1 0 zu zählen, welche von der Rollbahn 92 in die Speichervorrichtungen 20, 20' übergeführt wurden. Ferner können die Detektorvorrichtungen 201 , 20 Γ eingerichtet sein, einen Farbcode, einen Strichcode, einen Code eines RFID-Tags, etc. der Roll- verpackungseinrichtung 1 0' auszulesen und diese bzw. deren Verpackungsinhalt zu identifizieren. In Figur 1 3 nicht dargestellt ist eine Steuervorrichtung, an welche die Anzahl Rollverpackungseinheiten oder die ausgelesenen Codes übermittelt werden, insbesondere zur Lagerbewirtschaftung, etc.

In Figur 1 2 und Figur 1 3 ist jeweils nur der obere Teil einer Speichervorrichtung 20, 20' gezeigt. Im unteren Teil befindet sich eine nicht dargestellte Ausspeichervorrichtung, welche eingerichtet ist, die zuerst eingespeicherte Rollverpackungseinheit zu einem gewünschten Zeitpunkt auszuspeichern und auf einer Ausspeicherrollbahn weiteren Verarbeitungseinrichtungen zuzuführen. Statt wie in der Beschreibung der Figur 1 2 und 1 3 dargestellt, kann es sich bei den senkrecht angeordneten, rohrförmigen Speichervorrichtungen um senkrecht angeordnete, rohrförmige Rollbahnen handeln, welche die Rollverpackungseinheiten weiteren Verarbeitungseinrichtungen zuführen. Figur 1 4 zeigt eine Lagereinrichtung 1 "' mit einer wendeiförmig ausgeführten Speichervorrichtung 20. Auf einer Einspeicherrollbahn 32 werden Rollverpackungseinheiten 1 0 der Lagereinrichtung V" bzw. Speichervorrichtung 20 zugeführt. Auf einer Ausspeicherrollbahn 42 werden gespeicherte Rollverpackungseinheiten 1 0' von der Lagereinrichtung 1 bzw. Speichervorrichtung 20 abgeführt. Die Speichervorrichtung 20 weist eine Spei- cherrollbahn 22 auf, welche in einer rechteckförmigen Helix, die mehrere Windungen aufweist, zwischen einem höheren Niveau bei der Einspeicherrollbahn 32 und einem tieferen Niveau bei der Ausspeicherrollbahn 42 angeordnet ist. Die Speicherrollbahn 22 ist in der in Figur 1 4 dargestellten Ausführungsvariante mit einem rohrförmigen Querschnitt ausgeführt, wobei die rohrförmige Speicherrollbahn 22 Wendel bildet, welche in einer vertikalen Richtung aneinanderstossen. Innerhalb einer Wendel weist die rohrförmige Speicherrollbahn 22 beispielsweise eine konstante Neigung auf. Eine Rollverpackungs- einheit 1 0 rollt aufgrund der Neigung in der Speicherrollbahn 22 von der Einspeicherrollbahn 32 zur Ausspeicherrollbahn 42.

Die Speichervorrichtung 20 weist somit eine oberste Wendel auf, an welche tiefer lie- gende Wendel bis schliesslich zur tiefsten Wendel anschliessen. Im Bereich der obersten Wendel werden Rollverpackungseinheiten 1 0 von der Einspeicherrollbahn 32 der Speichervorrichtung 20 zugeführt. Im Bereich der tiefsten Wendel werden Rollverpackungseinheiten 1 0' aus der Speichervorrichtung in die Ausspeicherrollbahn 42 abgeführt. Zu Zuführen und Abführen der Rollverpackungseinheiten 1 0, 1 0' ist eine Einspeichervorrich- tung und eine Ausspeichervorrichtung vorgesehen. In Figur 1 4 sind davon nur Bestand- teile der Einspeichervorrichtung 30 dargestellt, welche in der Figur 1 4a im Detail dargestellt ist.

Die Einspeichervorrichtung 30 gemäss Figur 14 umfasst eine Umlenkvorrichtung 39 und eine Führungsvorrichtung 38, welche sich derart betätigen lassen, dass eine Rollverpa- ckungseinheit 1 0 entweder in die Speichervorrichtung 20 weitergeführt wird oder in einer ersten Abführrollbahn 82.1 abgeführt wird. Insbesondere sind die Umlenkvorrichtung 39 und die Führungsvorrichtung 38 vertikal verschiebbar ausgeführt, wobei zum Weiterführen der Rollverpackungseinheit 1 0 die Umlenkvorrichtung 39 in eine vertikale Position oberhalb der Einspeichervorrichtung 30 verstellbar ist, in welcher Position der Zugang zur Speichervorrichtung 20 freigegeben ist, und die Führungsvorrichtung 38 in eine vertikale Position vor die erste Abführrollbahn 82 verstellbar ist, in welcher Position der Zugang zur ersten Abführrollbahn 82.1 gesperrt ist. In entsprechenden alternativen Positionen ist durch die Umlenkvorrichtung 39 der Zugang zur Speichervorrichtung 20 gesperrt und durch die Führungsvorrichtung 38 der Zugang zur ersten Abführrollbahn 82. 1 freigegeben, wobei durch die Umlenkvorrichtung 39 eine entsprechende Richtungsänderung der Rollverpackungseinheit 1 0 bewirkt wird.

Wie in Figur 1 4 schematisch dargestellt, kann an der Speichervorrichtung 20 eine zweite Abführrollbahn 82.2 angebracht sein, beispielsweise derart, dass eine Rollverpackungseinheit 1 0 zunächst eine bestimmte Strecke, z.B. eine oder mehrere Windungen der rechteckförmigen Schlangenlinie, in der Speichervorrichtung 20 herunterrollt, bevor diese Rollverpackungseinheit 1 0 zur zweiten Abführrollbahn 82.2 kommt. Bei der zweiten Abführrollbahn 82.2 ist beispielsweise analog zur oben beschriebenen Umlenkvorrichtung 39 und Führungsvorrichtung 38 eine Abführvorrichtung angebracht, mit welcher definierbar ist, ob die Rollverpackungseinheit 1 0 in die zweite Abführrollbahn 82.2 überge- führt wird oder in der Speichervorrichtung 20 weitergeführt wird. Es bestehen verschiedene Szenarien, für welche ein Abführen einer Rollverpackungsein- heit 1 0 in die zweite Abführrollbahn 82.2 in Frage kommt.

Eine Nachkontrolle der Rollverpackungseinheit 1 0 in der Speichervorrichtung 20, welche beispielsweise mit einer entsprechenden, Figur 14 nicht dargestellten Detektorvorrich- tung vorgenommen wird, ergibt, dass diese fälschlicherweise in diese Speichervorrichtung 20 geführt wurde. Dadurch kann die Konsistenz der in der Speichervorrichtung 20 gespeicherten Rollverpackungskörper 1 0 verbessert werden.

Eine dynamische Umkonfiguration des Lagersystems, für welche die Lagereinrichtung 1 "' vorgesehen ist, ergibt, dass bestimmte Rollverpackungseinheiten 1 0 nicht mehr länger in der betreffenden Speichervorrichtung 20 zu speichern sind und daraus abzuführen sind. Eine solche dynamische Umkonfiguration kann sich aus der Anlieferung und/oder Auslieferung von Waren ergeben und beispielsweise darauf beruhen, dass Rollverpackungseinheiten 1 0 mit einem bestimmten Verpackungsinhalt nur noch in einer kleinen Menge zu lagern sind, für welche Menge eine Lagereinrichtung eines anderen Typs besser geeignet ist.

In der Figur 1 5 ist eine schematische Seitenansicht auf einen Teil einer zusammengesetzten Rollbahn 22' zum Transport von Rollverpackungseinheiten über eine grössere Distanz gezeigt. Die Rollbahn 22' umfasst mehrere Abschnitte 22.1 - 22.4 mit zwischengeschalteten Hebevorrichtungen 61 .1 - 61 .3, wobei von den Abschnitten 22.2 und 22.3 je- weils die Anfangs- und Endbereiche gezeichnet und die zwischenliegenden Bereiche verkürzt und strichliniert dargestellt sind. Die Hebevorrichtungen entsprechen weitgehend den zu Figur 1 0 bereits beschriebenen Transportvorrichtungen 60', sind wiederum mittels Motoren M antreibbar. In der dargestellten Ausführungsform bewegen sich die Rollverpackungseinheiten in Pfeilrichtung auf einem ersten Abschnitt 22.1 der Rollbahn 22' zu einem Endbereich an dem die erste Hebevorrichtung 6 Ί . Ί angeordnet ist. Von dieser werden sie auf vorbeschriebene Weise erfasst, angehoben und auf den zweiten Rollbahnabschnitt 22.2 abgegeben. Entlang seiner Neigung rollen die Rollverpackungsein- heiten bis zur zweiten Hebevorrichtung 61 .2, wo sie der Reihe nach einzeln angehoben und an den nächsten Rollbahnabschnitt abgegeben werden. Es bleibt anzumerken, dass eine solche zusammengesetzte Rollbahn 22' mit zwischengeschalteten Hebevorrichtungen sehr vorteilhaft zum Transport von Rollverpackungseinheiten über grössere und grosse Distanzen eingesetzt werden können und auch unabhängig von den erfindungs- gemässen Lagereinrichtungen und Systemen realisiert werden können. Zum Anheben der Rollverpackungseinheiten auf ein höheres Niveau können neben den vorgängig gezeigten Hebe- und Transportvorrichtungen, auch Schraubenförderer, Transporträder, Greifer oder andere Vorrichtungen eingesetzt werden, die es erlauben die Rollverpackungseinheiten effizient anzuheben.

Figur 1 6 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Kommissionierautomaten 1 60 wie aus dem Stand der Technik bekannt. Entlang einem Transportband T sind eine Anzahl von n Lagerschächten 1 61 , 1 62, 1 63, ... 1 6n angeordnet. Jeder der Lagerschächte 1 61 , 1 62, 1 63, ... 1 6n ist vorgesehen, jeweils mehrere gleiche Artikel aus einem Sortiment umfassend eine Anzahl von n Artikeln A1 , A2, A3, ... An zu lagern.

Gemäss Figur 1 6 sind in einem ersten Lagerschacht 1 61 mehrere erste Artikel A1 angeordnet, in einem zweiten Lagerschacht 1 62 sind mehrere zweite Artikel A2 angeordnet, etc. Die Artikel A1 , A2, A3, ... An sind beispielsweise je in einer Schachtel, einer Verpackung, etc. enthalten. Auf dem Transportband T sind eine Anzahl von m Kommissionierbehälter B 1 , B2, ... Bm angeordnet. Das Transportband T wird angetrieben, so dass die Kommissionierbehälter B 1 , B2, Bm an den Lagerschächten 1 61 , 1 62, 1 63, ... 1 6n vorbeibewegt werden.

Eine zentrale Steuerung Z6 ist eingerichtet, eine Anzahl von z Kommissionieraufträgen F1 , Fz und Positionsdaten der Kommissionierbehälter B 1 , B2, ... Bm in Bezug auf die Lagerschächte 1 61 , 1 62, 1 63, ... 1 6n zu erfassen. Ferner ist die zentrale Steuerung Z6 eingerichtet, aufgrund der erfassten Kommissionieraufträge F1 , Fz und Positionsdaten entsprechende Freigabesignale an Freigabevorrichtungen der Lagerschächte 1 61 , 1 62, 1 63, 1 6n zu übermitteln. Beim Empfang eines Freigabesignals wird ein Artikel A1 , A2, A3, An aus dem betreffenden Lagerschacht 1 61 , 1 62, 1 63, 1 6n an den entsprechenden Kommissionierbehälter B 1 , B2, Bm übergeben. Die Kommissionierbehälter B 1 , B2, Bm werden aus den Lagerschächten 1 61 , 1 62, 1 63, .... 1 6n mit Artikel A1 , A2, A3, An gefüllt und es werden in den Kommissionierbehälter B 1 , B2, Bm Kommissi- onierungen K1 , Kz gebildet. Eine Kommissionierung K1 , .... Kz, welche wie erwähnt auf einem Kommissionierauftrag F1 , Fz beruht, umfasst einen Artikel A1 , A2, A3, An, oder einen oder mehrere gleiche oder unterschiedliche Artikel A1 , A2, A3, An in einer beliebigen Anzahl.

Die zentrale Steuerung Z6 umfasst beispielsweise einen handelsüblichen Computer mit entsprechend eingerichteten Schnittstellen, um Kommissionieraufträge F1 , Fz und Positionsdaten der Kommissionierbehälter B 1 , B2, ... Bm zu erfassen sowie um Freigabesignale an Freigabevorrichtungen der Lagerschächte 1 61 , 1 62, 1 63 , 1 6n zu übermitteln. In Figur 1 6 sind gestrichelt Daten- und/oder Signalverbindungen V eingezeichnet, welche an die erwähnten Schnittstellen der zentralen Steuerung Z6 angeschlossen sind. Die Daten- und/oder Signalverbindungen V sind zur Übertragung der erwähnten Daten und/oder Signale eingerichtet.

Ein erster Kommissionierauftrag F1 erfordert, dass aus den gelagerten Artikel A1 , A2, A3, An eine erste Kommissionierung K1 gebildet wird. In Figur 1 6 ist als Beispiel eine erste Kommissionierung K 1 dargestellt, welche die Artikel mit den Bezugszeichen A3, A6, A8 umfasst. Die erste Kommissionierung K 1 ist im Kommissionierbehälter mit dem Bezugszeichen Bm angeordnet. Wie erwähnt, kann der Kommissionierauftrag F1 nur einen einzelnen Artikel A1 , A2, A3, An oder einen oder mehrere Artikel A1 , A2, A3, An in einer bestimmten Anzahl und in einer bestimmten Zusammenstellung erfordern. Im Ge- gensatz zur nachfolgend beschriebenen erfindungsgennässen Kommissioniervorrichtung ist die Anzahl und Zusammenstellung durch die Grösse der Artikel A1 , A2, A3, An und/oder die Grösse der Kommissionierbehälter B1 , B2, Bm beschränkt.

Die entsprechend den Kommissionieraufträgen F1 , Fz befüllten Kommissionierbehälter B 1 , B2, Bm werden nach dem Kommissionierautomaten 1 60 weiteren Verarbeitungs- einrichtungen zugeführt, beispielsweise einer Verpackungsstation, um die in den Kommissionierbehälter B 1 , B2, Bm enthaltenen Kommissionierungen K1 , Kz je in ein Packet zu verpacken. Die Pakete können für die Zustellung an Zwischenhändler oder Endkunden vorgesehen sein und können einem Speditionsdienst oder Postdienst weitergegeben werden. Die entleerten Kommissionierbehälter B 1 , B2, Bm können zur Wie- derverwendung dem Kommissionierautomaten 1 60 wieder zugeführt werden.

Der Kommissionierautomat 1 60 erfordert Energie für den Antrieb des Transportbands T, beispielsweise von elektrischer Energie zum Betrieb eines Elektromotors. Ebenfalls erfordert die Wiederverwendung entleerter Kommissionierbehälter B 1 , B2, Bm die Zuführung von Energie, beispielsweise für den Antrieb eines entsprechenden Transportwagens. Der Betrieb der zentralen Steuerung Z6 und die Betätigung der Freigabevorrichtungen der Lagerschächte 161, 162, 163, 16n erfordert ebenfalls Energie. Das Transportband T umfasst bewegliche Teile und es sind regelmässige Wartungsarbeiten erforderlich.

Figur 17 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Kommissionier- vorrichtung 170. Entlang einer geneigten Rollbahn R sind eine Anzahl von n Lagerschächten 171, 172, 173, 17n angeordnet. Jeder der Lagerschächte 171, 172, 173, 17n ist vorgesehen, jeweils mehrere Rollkörper R1 , R2, R3, Rn zu lagern, welche je einen Artikel enthalten. Im Gegensatz zum Kommissionierautomaten 160 werden nicht Artikel A1 , A2, A3, An gelagert, sondern es werden Rollkörper R1 , R2, R3, Rn gelagert, in welchen z.B. jeweils ein Artikel angeordnet ist.

Gemäss Figur 17 sind in einem ersten Lagerschacht 171 mehrere erste Rollkörper R1 angeordnet, in einem zweiten Lagerschacht 172 sind mehrere zweite Rollkörper R2 gelagert, etc. In den ersten Rollkörper R1 kann je ein erster Artikel A1 angeordnet sein. In den zweiten Rollkörper R2 kann je ein zweiter Artikel A2 angeordnet sein, etc.

Eine zentrale Steuerung Z7 ist eingerichtet, eine Anzahl von z Kommissionieraufträgen F1 , Fz zu erfassen. Ferner ist die zentrale Steuerung Z7 eingerichtet, aufgrund der er- fassten Kommissionieraufträge F1, Fz entsprechende Freigabesignale an Freigabevorrichtungen der Lagerschächte 171, 172, 173, 17n zu übermitteln, wobei jeweils ein Rollkörper R1, R2, R3, Rn vom entsprechenden Lagerschacht 171, 172, 173, ..., 17n zum Weiterrollen auf die geneigte Rollbahn R übergeben wird. Die Freigabesignale sind aufeinander abgestimmt und es werden Kommissionierungen K1 , Kz von Rollkörpern R1, R2, R3, ... Rn gebildet. Eine Kommissionierung K1, Kz mit Rollkörpern R1, R2, R3, Rn entspricht einer Kommissionierung der in den Rollkörper R1, R2, R3, Rn angeordneten Artikel A1 , A2, A3, An. Eine Kommissionierung K1 , Kz, welche wie erwähnt auf einem Kommissionierauftrag F1 , Fz beruht, umfasst einen Rollkörper R 1 , R2, R3, Rn, oder einen oder mehrere gleiche oder unterschiedliche Rollkörper R 1 , R2, R3, Rn in einer beliebigen Anzahl. Entsprechend den in den Rollkörper R 1 , R2, R3, Rn angeordneten Artikel A1 , A2, A3, An ergibt sich eine Kommissionierung von Artikel.

Die zentrale Steuerung Z7 umfasst beispielsweise einen handelsüblichen Computer mit entsprechend eingerichteten Schnittstellen, um Kommissionierungsaufträge Fl , Fz zu erfassen sowie um Freigabesignale an Freigabevorrichtungen der Lagerschächte 1 71 , 1 72, 1 73, 1 7n zu übermitteln. In Figur 1 7 sind gestrichelt Daten- und/oder Signalver- bindungen V eingezeichnet, welche an die erwähnten Schnittstellen der zentralen Steuerung Z7 angeschlossen sind. Die Daten- und/oder Signalverbindungen V sind zur Übertragung der erwähnten Daten und/oder Signale eingerichtet.

Ein erster Kommissionierauftrag F l erfordert, dass aus den Rollkörpern R 1 , R2, R3, ... Rn eine gewünschte erste Kommissionierung K1 von Rollkörper R 1 , R2, R, Rn und damit der darin angeordneten Artikel A1 , A2, A3, An gebildet wird. In Figur 1 7 ist als Beispiel eine erste Kommissionierung K1 dargestellt, welche die Rollkörper R3, R6, R8 und damit die Artikel A3, A6, A8 umfasst. Die Rollkörper R3, R6, R8 rollen auf der Rollbahn R nacheinander ab. Ein Kommissionierauftrag F 1 , Fz kann erfordern, dass die betreffenden Rollkörper R 1 , R2, R3, Rn in einer bestimmten Reihenfolge oder in einer beliebigen Reihenfolge auf der Rollbahn R abrollen.

Die entsprechend den Kommissionieraufträgen F1 , Fz gebildeten Kommissionierungen K1 , Kz werden nach der erfindungsgemässe Kommissioniervorrichtung 1 70 weiteren Verarbeitungseinrichtungen zugeführt, beispielsweise einer Verpackungsstation, um die aus Rollkörper R 1 , R2, R3, Rn gebildeten Kommissionierungen K1 , Kz je in ein Paket zu verpacken. In einer Variante werden die betreffenden Artikel A1, A2, A3, An vor dem Verpacken aus den Rollkörper R1 , R2, R3, Rn entnommen. In einer anderen Variante werden die Rollkörper R1 , R2, R3, Rn verpackt. Die Pakete können für die Zustellung an Zwischenhändler oder Endkunden vorgesehen sein und können einem Spediti- onsdienst oder Postdienst weitergegeben werden. Entleerte Rollkörper R1 , R2, R3, Rn können zur Wiederverwendung der Kommissioniervorrichtung 170 wieder zugeführt werden.

Die in den Lagerschächten 171, 172, 173, ..., 17n angeordneten Rollkörper R1, R2, R3, Rn können wie oben dargestellt homogen gefüllt sein, d.h. die Rollkörper R1 , R2, R3, Rn können je Lagerschacht 171, 172, 173, ....17n nur einen bestimmten Artikel A1, A2, A3, An enthalten. Beispielsweise enthalten erste Rollkörper R1 jeweils den ersten Artikel A1, zweite Rollkörper R2 jeweils den zweiten Artikel A2, etc. Wie oben dargestellt entspricht in diesem Fall die in Figur 17 angegebene erste Kommissionierung K1 mit den Rollkörper R3, R6, R8 einer Kommissionierung der Artikel A3, A6, A8. Anstatt einer homogenen Füllung der Lagerschächte 171, 172, 173, 17n, kann eine inhomogene Füllung vorgesehen sein. Im ersten Lagerschacht 171 sind beispielsweise eine Anzahl k erste Rollkörper R11, R12, R13, R14, R15, R16, R1 k angeordnet. Diese sind entsprechend einer ersten Teilkommissionierung TK1 mit Artikel A1, A2, A3 An gefüllt. So ist z.B. der erste erste Rollkörper R11 mit dem ersten Artikel A1, der zweite erste Rollkörper R12 mit dem zweiten Artikel A2, der dritte erste Rollkörper R13 mit dem dritten Artikel A3, der vierte erste Rollkörper R14 wieder mit dem ersten Artikel A1 , der fünfte erste Rollkörper R15 wieder mit dem zweiten Artikel A2, der sechste erste Rollkörper R16 wieder mit dem dritten Artikel A3, etc. Im Lagerschacht 171 befinden sich somit eine Anzahl erste Teilkommissionierungen TK1, welche jeweils aus dem ersten, zweiten und dritten Artikel A1 , A2, A3 gebildet sind. Im Fall eines oben erwähnten Kommissionierautomaten 160 ist eine Teilkommissionierung von Artikel in den Lagerschächten 161, 162, 163, 16n nicht möglich, da von einem Lagerschacht 161, 162, 163, 16n jeweils nur ein einzelner Artikel A1, A2, A3, ... An vom betreffenden Lagerschacht 161, 162, 163, 16n an den entsprechenden Kommissionierbehälter B1, B2, Bm übergeben werden kann. Der Kommissionierauto- mat ist jedoch nicht eingerichtet, um gleichzeitig mehrere Artikel in einem Schritt zu übergeben. Um mehrere Artikel A1, A2, A3, An übergeben zu können, wäre beispielsweise ein Stoppen des Transportbands T erforderlich, um den Kommissionierbehälter B1 , B2, Bm während einer für die Übergabe von mehreren Artikel A1 , A2, A3, An erforderlichen Zeit bei dem betreffenden Lagerschacht 161, 162, 163, 16n positioniert zu halten.

Eine Teilkommissionierung ermöglicht es, häufig benötigte Zusammenstellungen von Artikel aus dem Lager in einem Schritt zur Verfügung zu stellen. In einer Variante entspricht die Teilkommissionierung einem Kommissionierungsauftrag F1, Fz und somit einer Kommissionierung K1, Kz. Ausser der Übergabe der entsprechenden Rollkörper R1, R2, R3, Rn aus dem betreffenden Lagerschacht 171, 172, 173, 17n an die Rollbahn R sind keine weiteren Schritte erforderlich. Selbstverständlich können Teilkom- missionierungen nach der Übergabe an die Rollbahn R mit weiteren Rollkörper ergänzt werden, um einen Kommissionierauftrag F1 , Fz zu vervollständigen, welcher nicht nur eine Teilkommissionierung umfasst.

Die in Figur 17 gezeigte erfindungsgemässe Kommissioniervorrichtung 170 ermöglicht es ferner, eine bestehende, aber nicht vollständig passende Teilkommissionierung mit einfachen Massnahmen an einen Kommissionierungsauftrag K1, .... Kz anpassen, indem bei einer aus Rollkörper R11, R12, R13 bestehenden Teilkommissionierung, welche aus einer Lagervorrichtung 171, 172, 173, 17n an die Rollbahn R übergebenen wurde, einer der Rollkörper R 1 1 , R 1 2, R 1 3 mit einem nicht auftragsgemässen Artikel an einer geeigneten Stelle der Rollbahn R ausgeschieden wird, sowie indem bei einem betreffenden Lagerschacht 1 71 , 1 72, 1 73, 1 7n ein Rollkörper R 1 , R2, R3, Rn mit einem auftragsgemässen Artikel beigefügt wird. Der ausgeschiedene Rollkörper mit dem nicht auf- tragsgemässen Artikel kann in eine Lagervorrichtung 1 71 , 1 72, 1 73, 1 7n mit jeweils gleichen Rollkörper R 1 , R2, R3, Rn oder zum Bilden einer neuen Teilkommissionierung zusammen mit entsprechenden weiteren Rollkörper in eine Lagervorrichtung 1 71 , 1 72,

1 73 1 7n mit teilkommissionierten Rollkörper R 1 1 , R 1 2, R 1 3, R 1 4, R 1 5, R 1 6, R 1 k zurückgeführt werden. Den erfindungsgemässen Kommissioniervorhchtungen können verschiedene Nachbearbeitungsvorrichtungen nachgeschaltet sein, beispielsweise eine Sortiereinrichtung um die Reihenfolge von kommissionierten Rollkörper zu verändern, eine Korrekturvorrichtung um fehlerhaft kommissionierte Rollkörper auszutauschen, eine Zwischenlagervorrichtung um kommissionierte Rollkörper zu lagern, eine Routenselektiervorrichtung um kommissi- onierte Rollkörper einer von mehreren Auslieferungsrouten zuzuordnen, eine Umpackvorrichtung um Artikel aus den kommissionierten Rollkörper zu entnehmen und in Auslieferungsbehälter umzupacken, eine Rückführvorrichtung um entleerte Rollkörper der Kommissioniervorrichtung zur Wiederverwendung zuzuführen, etc.

In einer Ausführungsform ist die zentrale Steuerung Z7 eingerichtet, um Positionsdaten von Rollkörper R 1 , R2, R3, Rn zu erfassen. Positionsdaten können beispielsweise von entlang der Rollbahn angeordneten Lesegeräten erfasst werden, welche jeweils Informationen von einem an je einem Rollkörper R 1 , R2, R3, Rn angebrachten, von aussen abfragbaren Informationsträger auslesen. Beispielsweise sind Barcode- oder RFID- Lesegeräte angeordnet, welche einen Barcode oder einen RFI D-Tag eines Rollkörpers R 1 , R2, R3 , Rn abfragen. Aufgrund der Position des Lesegeräts lässt sich die Position des erfassten Rollkörpers R 1 , R2, R3, Rn bestimmen.

Durch das Erfassen der Position der Rollkörper lässt sich die Kommissionierung überwachen. Es lässt sich damit überprüfen, ob eine Kommissionierung K 1 , Kz vollständig ist, wann ein Rollkörper R 1 , R2, R3, Rn einer Kommissionierung K 1 , Kz zugeführt werden kann, wann die Rollbahn R frei ist, um mit einer neuen Kommissionierung K1 , Kz zu beginnen, ob die Reihenfolge der Rollkörper R 1 , R2, R3, Rn korrekt ist, etc.

Die Überwachung der Kommissionierung kann auch ohne das Erfassen der Position von Rollkörper R 1 , R2, R3, Rn erfolgen, indem die aktuelle Position der Rollkörper R 1 , R2, R3, Rn aufgrund eines Modells laufend berechnet wird und aufgrund der berechneten Positionen überprüft wird, ob eine Kommissionierung K 1 , Kz vollständig ist, wann ein Rollkörper R 1 , R2, R3, Rn einer Kommissionierung K1 , Kz zugeführt werden kann, wann die Rollbahn R frei ist, um mit einer neuen Kommissionierung K1 , Kz zu beginnen, ob die Reihenfolge der Rollkörper R 1 , R2, R3, Rn korrekt ist, etc. Figur 1 8 zeigt schematisch eine Puffervorrichtung P zur Pufferung von Kommissionierun- gen K1 , K2, K3, K4, K5, .... Die Puffervorrichtung P ist von mehreren Umpackstationen IM , U2, U3, U4, U5, U6, ... gefolgt, auf welche ein Transportband TP zum Transport von Paketen E1 , E2, E3, E4, E5, E6, ... folgt. In einer Variante folgt auf die Umpackstationen U 1 , U2, U3, U4, U5, U6, ... zudem ein Rückführungspfad RP zur Rückführung von ent- leerten Rollkörper.

Die Puffervorrichtung P folgt anschliessend an die Kommissioniervorrichtung 1 70. Die in Figur 1 8 gezeigte Rollbahn R ist die Weiterführung der in Figur 1 7 gezeigten Rollbahn R. Die Kommissionierungen K1 , K2, welche wie oben beschrieben gebildet wurden, werden auf der Rollbahn R einem Weichensystem W zugeführt. Die Rollbahn R ist in Richtung des Weichensystems W geneigt, so dass die Kommissionierungen K1 , K2, K3, K4, K5, ... in Richtung des Weichensystems W ohne die Zufuhr von Energie rollen. An das Weichensystem W schliessen die mehrere Puffer- oder Umpackrollbahnen Η Ί , H2, H3, H4, H 5, H6, ... an, welche in Richtung der Umpackstationen U 1 , U2, U3, U4, U 5, U6, ... geneigt sind. Die mehreren Pufferrollbahnen H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ... sind eingerichtet, die Kommissionierungen K1 , K2, K3, K4, K5, ... den Umpackstationen U 1 , U2, U3, U4, U5, U6, ... ohne die Zuführung von Energie zuzuführen. Die mehreren Puffer- rollbahnen H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ... sind ferner eingerichtet, jeweils mehrere Kommissionierungen K1 , K2, K3, K4, K5, ... zu puffern.

In Figur 1 8 sind als Beispiel auf der fünften Pufferrollbahn H5 der mehreren Pufferrollbahnen H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ... eine dritte Kommissionierung K5, eine vierte Kom- missionierung K4, eine fünfte Kommissionierung K5 und eine erste Kommissionierung K1 gepuffert.

In Figur 1 8 sind als Beispiel auf der sechsten Pufferrollbahn H6 der mehreren Pufferrollbahnen H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ... mehrere zweite Kommissionierungen K2 gepuffert.

Das Weichensystem W ist eingerichtet, die Kommissionierungen K 1 , K2, K3, K4, K5, ... nach einem gewünschten Ablauf von der Rollbahn R den mehreren Pufferrollbahnen H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ... zuzuführen. In einer Variante wird der gewünschte Ablauf durch eine zentrale Steuerung gesteuert. In einer Variante werden die Kommissionierungen K 1 , K2, K3, K4, K5, ... entsprechend der Anzahl darin enthaltenen Rollkörper den mehreren Pufferrollbahnen H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ... zugeführt. In einer anderen Variante wer- den die Kommissionierungen K 1 , K2, K3, K4, K5, ... zufällig den mehreren Pufferrollbahnen H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ... zugeführt, beispielsweise um eine gleichmässige Auslastung der mehreren Pufferrollbahnen H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ... zu erhalten. In einer weiteren Variante werden die Kommissionierungen K 1 , K2, K3, K4, K5, ... basierend auf In- formationen betreffend eine Dringlichkeit den mehreren Pufferrollbahnen H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ... zugeführt.

Die mehreren Pufferrollbahnen H 1 , H2, H3, H4, H 5, H6, ... sind eingerichtet, um eine geeignete Pufferung zu ermöglichen. So können die mehreren Pufferrollbahnen H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ... Schlaufen, Windungen, etc. aufweisen, um eine grosse Anzahl von Kommissionierungen K1 , K2, K3, K4, K5, .. zu puffern. Dadurch kann ein zeitweilig hohes Volumen von Kommissionierungen K 1 , K2, K3 , K4, K5, ... gepuffert werden und mit einer beschränkten Anzahl Umpackstationen IM , U2, U3, U4, U5, U6, ... verarbeitet werden.

Bei den Umpackstationen U 1 , U2, U3, U4, U5, U6, ... erfolgt das manuelle, halbautoma- tische oder vollautomatische Umpacken der Rollkörper in Pakete E1 , E2, E3, E4, E5, E6, .... Das manuelle Umpacken erfolgt ausschliesslich durch Bedienpersonen. Das halbautomatische Umpacken erfolgt durch Bedienpersonen mit Unterstützung einer Umpackvorrichtung. Das vollautomatische Umpacken erfolgt durch eine Umpackvorrichtung ohne Mitwirken einer Bedienperson. Beim Umpacken kann jede Kommissionierung K1 , K2, K3, K4, K5, ... in einem oder in mehreren Paketen E1 , E2, E3, E4, E5, E6 verpackt werden. Die Rollkörper der Kommissionierungen Kl , K2, K3, K4, K5, ... können direkt in den Paketen E1 , E2, E3, E4, E5, E6 verpackt werden, oder es können die Artikel aus den Rollkörper entnommen werden und in den Paketen E1 , E2, E3, E4, E5, E6 verpackt werden, wobei die entleerten Rollkörper über einen Rückführpfad RP zur Wiederverwendung zurückgeführt werden.

Die Pakete E 1 , E2, E3, E4, E5, E6 werden bei den Umpackstationen für den Weitertransport auf einem Transportband TP angeordnet. Anschliessend an das Transportbahn TP werden die Pakete E l , E2 , E3, E4, E5, E6 einem Postdienst, Speditionsdienst, etc. übergeben.

Gemäss weiterer, nicht in den Figuren dargestellten Ausführungsformen sind zwischen den Pufferrollbahnen H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ... eine oder mehrere Verbindungsrollbahnen angeordnet. Die Verbindungsrollbahnen sind eingerichtet, Kommissionierungen K1 , K2, K3, K4, K5, ... von einer ersten Pufferrollbahn H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ... an eine zweite Pufferrollbahn zu übergeben. Dies erlaubt z.B., dass Kommissionierungen K1 , K2, K3, K4, K5, ... vorgezogen bearbeitet werden können oder dass Fehler bei Kommissionierungen K1 , K2, K3, K4, K5, ... behoben werden können. Die Verbindungsrollbahnen können beispielsweise eine Sortiervorrichtung aufweisen, um die Reihenfolge der Roll- körper einer Kommissionierung K1 , K2, K3, K4, K5, ... zu verändern. Die Verbindungsrollbahnen können Beifüge- oder Aussscheidungseinrichtungen aufweisen, um zusätzliche Rollkörper einer Kommissionierung Kl , K2, K3, K4, K5, ... beizufügen oder daraus auszuscheiden. Zwischen zwei Pufferrollbahnen H l , H2, H3, H4, H5, H6, ... können mehrere Verbindungsrollbahnen angeordnet sein, beispielsweise um eine Kommissionie- rung K1 , K2, K3, K4, K5, ... aus einem Eingangsbereich einer ersten Pufferrollbahn H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ... an einen Eingangs- oder Ausgangsbereich einer zweiten Pufferrollbahn H 1 , H2, H3, H4, H5, H6, ... zu übergeben.