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Title:
BEARING HOUSING VENTILATION SYSTEM FOR A TURBOCHARGER ARRANGEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/044242
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a bearing housing ventilation system for a turbocharger arrangement. The bearing housing ventilation system for a turbocharger arrangement (10) comprises a compressor-side housing (12) through which a compressor-side working medium flows, a turbine-side housing (13) through which a turbine-side working medium flows, and a bearing housing (11). The bearing housing (11) is arranged between the compressor-side housing (12) and the turbine-side housing (13), and a leakage flow from one or both of the two housings (12, 13) enters the bearing housing. The bearing housing ventilation system comprises at least one jet pump (2) with which a suction medium can be suctioned and conducted by means of a propellant jet, the working medium of one or both housings being used as the propellant in order to suction the leakage flow as the suction medium from the bearing housing (11).

Inventors:
GIZZI WILLIAM (CH)
Application Number:
PCT/EP2014/070433
Publication Date:
April 02, 2015
Filing Date:
September 25, 2014
Export Citation:
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Assignee:
ABB TURBO SYSTEMS AG (CH)
International Classes:
F01M13/02; F01D25/18; F02B39/14
Domestic Patent References:
WO2007141511A12007-12-13
Foreign References:
FR2317503A11977-02-04
US20120247857A12012-10-04
US20050193732A12005-09-08
Attorney, Agent or Firm:
ABB Patent Attorneys (CH)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1 . Lagergehäuseentlüftungssystem (1 ) für eine Turboladeranordnung (10), wobei die Turboladeranordnung (10) ein verdichterseitiges Gehäuse (12), welches von einem verdichterseitigen Arbeitsmedium durchströmt wird, ein turbinenseitiges Gehäuse (13), welches von einem turbinenseitigen Arbeitsmedium durchströmt wird und ein Lagergehäuse (1 1 ) umfasst, wobei das Lagergehäuse (1 1 ) zwischen dem verdichterseitigen Gehäuse (12) und dem turbinenseitigen Gehäuse (13) angeordnet ist, und wobei aus einem der beiden oder beiden Gehäuse (12, 13) eine Leckage-Strömung in das Lagergehäuse eindringt, umfassend:

mindestens eine Strahlpumpe (2) mit welcher mittels eines Treibmedium-Strahls ein

Saugmedium angesaugt und befördert werden kann,

wobei als Treibmedium das Arbeitsmedium eines der beiden Gehäuse (12; 13) verwendet wird, um die Leckage-Strömung als Saugmedium aus dem Lagergehäuse (1 1 ) abzusaugen.

2. Lagergehäuseentlüftungssystem (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlpumpe (2) mit einem Austritt (26) des verdichterseitigen Gehäuses (12) verbunden ist, damit das Treibmedium von dem verdichterseitigen Gehäuse (12) zur Strahlpumpe (2) strömt.

3. Lagergehäuseentlüftungssystem (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlpumpe (2) mit einem Eintritt (42) des turbinenseitigen Gehäuses (13) verbunden ist, damit das Treibmedium von dem turbinenseitigen Gehäuse (13) zur Strahlpumpe (2) strömt.

4. Lagergehäuseentlüftungssystem (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die aus dem Lagergehäuse (1 1 ) der Turboladeranordnung (10) abgesaugte Leckage-Strömung einem Eintritt (23) desverdichterseitigen Gehäuses (12) zugeführt wird. 5. Lagergehäuseentlüftungssystem (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die aus dem Lagergehäuse (1 1 ) der Turboladeranordnung (10) abgesaugte Leckage-Strömung einem Austritt (27) des turbinenseitigen Gehäuses (13) zugeführt wird.

6. Lagergehäuseentlüftungssystem (1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlpumpe (2) als Venturidüse ausgebildet ist.

7. Lagergehäuseentlüftungssystem (1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Filterelement (16) vorgesehen ist, welches mit der Strahlpumpe (2) und dem Lagergehäuse (1 1 ) verbunden ist, um eine Olabscheidung von der Leckage-Strömung zu bewirken, bevor die aus dem Lagergehäuse (1 1 ) abgesaugte

Leckage-Strömung in die Strahlpumpe (2) eintritt.

8. Lagergehäuseentlüftungssystem (1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rückschlagventil (17) vorgesehen ist, welches mit der Strahlpumpe (2) und dem Lagergehäuse (1 1 ) verbunden ist, um eine Rückströmung der abgesaugten Leckage-Strömung zu verhindern.

9. Turboladeranordnung (10) mit einem Lagergehäuseentlüftungssystem (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.

10. Mehrstufige Turboladeranordnung (50), umfassend eine Anzahl von Turboladern (51 , 52), wobei jeder einzelne Turbolader (51 , 52) jeweils ein verdichterseitiges Gehäuse (12), welches von einem verdichterseitigen Arbeitsmedium durchströmt wird, ein turbinenseitiges Gehäuse (13), welches von einem turbinenseitigen Arbeitsmedium durchströmt wird und ein Lagergehäuse (1 1 ) umfasst, wobei aus einem der beiden oder beiden Gehäuse (12, 13) eine Leckage-Strömung in das Lagergehäuse (1 1 ) eindringt,, umfassend:

einen als erste Stufe ausgebildeten Turbolader (51 ) mit einem

Lagergehäuseentlüftungssystem (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8; und mindestens einen als zweite Stufe ausgebildeten Turbolader (52), wobei das Lagergehäuse (1 1 ) der zweiten Stufe des Turboladers (52) mit dem Lagergehäuseentlüftungssystem (1 ) der ersten Stufe des Turboladers (51 ) verbunden ist.

Description:
Lagergehäuseentlüftungssystem für eine Turboladeranordnung

TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lagergehäuseentlüftungssystem für eine

Turboladeranordnung zum Entlüften des Lagergehäuses eines Turboladers sowie eine mehrstufige Turboladeranordnung mit einem Lagergehäuseentlüftungssystem.

STAND DER TECHNIK

Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, dass es bei Betrieb eines Turboladers zu sogenannten Blow-by-Verlusten kommen kann. Unter Blow-by- Verluste ist in der Regel ein Leckage-Gemisch, was auch als Leckage-Strömung bezeichnet werden kann, aus Öl und Gas zu verstehen. Dieses Leckage-Gemisch sammelt sich im Ölgeführten

Lagergehäuseraum eines Turboladers, nachdem es über ein verdichterseitiges Gehäuse und/ oder ein turbinenseitiges Gehäuse über undichte Bereiche in den Lagergehäuseraum eindringt. Das Leckage-Gemisch gelangt über eine Ölablaufleitung in das Ölsystem und in den Kurbelgehäuseraum des an den Turbolader angeschlossenen Motors. Diese dabei entstehenden Gasverluste müssen entlüftet werden, um einen Druckaufbau im

Kurbelgehäuse des Motors zu kompensieren. Eine aus dem Stand der Technik bekannte Lösung der Entlüftung des Kurbelgehäuses ist in der US 2009/0308364 beschrieben. Darin wird eine Strahlpumpe eingesetzt. Ein erster Anschluss der Strahlpumpe ist mit einem Ausgang eines verdichterseitigen Gehäuses eines Turboladers verbunden, ein zweiter

Anschluss der Strahlpumpe ist mit dem Kurbelgehäuse des Motors verbunden und ein dritter Anschluss der Strahlpumpe ist mit dem Eingang des verdichterseitigen Gehäuses verbunden, um das aus dem Kurbelgehäuse des Motors abgesaugte Leckage-Gemisch wieder dem verdichterseitigen Gehäuse zuzuführen. Ein Druckunterschied zwischen dem ersten und dritten Anschluss der Strahlpumpe erzeugt in dem zweiten Anschluss einen Unterdruck, um das Leckage-Gemisch aus dem Kurbelgehäuse des Motors abzusaugen. Bevor das abgesaugte Leckage-Gemisch jedoch dem Turbolader erneut zugeführt werden kann, muss das im Leckage-Gemisch enthaltene Öl ausgeschieden werden. Denn das ölhaltige Leckage-Gemisch würde sonst die Verdichterseite des Turboladers verunreinigen, welcher dadurch an Wirkungsgrad verlieren würde. Die Ölabscheidung erfolgt in der Regel über einen Ölabscheider, welcher zusätzlich installiert werden muss, da sonst die

Verdichterseite des Turboladers bei Wartungen regelmässig gereinigt werden müsste.

Zusätzlich besteht das Risiko, dass sich das ölhaltige Leckage-Gemisch auf den heissen Diffusorwänden des Turboladers niederschlägt und ab einer bestimmten Temperatur anfängt zu verkoken. Dies führt wiederum zu einem Wirkungsgradverlust und zu einem erheblichen Wartungsmehraufwand des Turboladers.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lagergehäuseentlüftungssystem für eine Turboladeranordnung dahingehend weiterzubilden, dass eine im Lagergehäuse einer Turboladeranordnung vorhandene Leckage-Strömung auf einfache und kostengünstige Weise entfernt wird und das ein Ölmengenverlust im Lagergehäuse auf eine Minimum reduziert wird. Ausserdem soll der Wartungsaufwand für den Turbolader reduziert werden, welcher durch die Leckage-Strömung entsteht.

Die Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruches 1 gelöst.

Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Lagergehäuseentlüftungssystem für eine

Turboladeranordnung gelöst, wobei die Turboladeanordnung ein verdichterseitiges Gehäuse, welches von einem verdichterseitigen Arbeitsmedium durchströmt wird, ein turbinenseitiges Gehäuse, welches von einem turbinenseitigen Arbeitsmedium durchströmt wird und ein Lagergehäuse umfasst, wobei das Lagergehäuse zwischen dem verdichterseitigen Gehäuse und dem turbinenseitigen Gehäuse angeordnet ist, und wobei aus einem der beiden oder beiden Gehäuse eine Leckage-Strömung in das jeweils benachbart angeordnete

Lagergehäuse eindringt. Das Lagergehäuseentlüftungssystem umfasst mindestens eine Strahlpumpe mit welcher mittels eines Treibmedium-Strahls ein Saugmedium angesaugt und befördert werden kann, wobei als Treibmedium das Arbeitsmedium eines der beiden

Gehäuse verwendet wird, um die Leckage-Strömung als Saugmedium aus dem dem jeweiligen Gehäuse benachbart angeordneten Lagergehäuse abzusaugen. Durch den Einsatz einer Strahlpumpe, welche zum Entlüften des Lagergehäuses der Turboladeranordnung verwendet wird, wird der Vorteil erzielt, dass auf den Einsatz einer motorbetriebenen Pumpe verzichtet werden kann, für deren Betrieb sonst eine zusätzliche Energieversorgung erforderlich wäre. Das Absaugen der Leckage-Strömung erfolgt dadurch mit einem reduzierten Energieaufwand, da keine zusätzliche Energiequelle zum Betreiben der Strahlpumpe nötig ist.

Aufgrund der benachbart zum Lagergehäuse angeordneten Gehäuse mit dem als

Treibmedium verwendeten Arbeitsmedium ergeben sich kurze Wege für das

erfindungsgemässe Entlüftungssystem

Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass ein Druckaufbau im Kurbelgehäuseraum verhindert oder zumindest wesentlich reduziert wird. Denn da die Leckage-Strömung bereits im Lagergehäuse abgesaugt wird, wird vermieden, dass grosse Mengen der Leckage-Strömung von dem Lagergehäuse in den Motorraum treten.

Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht ausserdem darin, dass eine

Motoranlage, welche möglicherweise eine Kurbelentlüftung enthält, kleiner dimensioniert werden kann, da eine kleinere Pumpe und ein kleinerer Ölabscheider notwendig ist. Zudem werden die bereits vorhandenen Massnahmen zur Reduzierung der Leckage-Strömung, wie zum Beispiel eingebaute Kolbenringsysteme, unterstützt, da durch die Absaugung der

Leckage-Strömung die Menge an Leckage-Strömung reduziert wird, welche vom Turbolader in den Kurbelgehäuseraum gelangen kann.

BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Strahlpumpe mit einem Austritt des verdichterseitigen Gehäuses verbunden ist, damit das Treibmedium von dem verdichterseitigen Gehäuse zur Strahlpumpe strömt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Strahlpumpe mit einem Eintritt des turbinenseitigen Gehäuses verbunden ist, damit das Treibmedium von dem turbinenseitigen Gehäuse zur Strahlpumpe strömt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die aus dem Lagergehäuse der Turboladeranordnung abgesaugte Leckage-Strömung einem Eintritt desverdichterseitigen Gehäuses zugeführt. Vor der Zuführung kann es dabei von Vorteil sein, dass die ölhaltigen Bestandteile der Leckage-Strömung von einem Ölfilter getrennt werden, damit die Verdichterstufe des Turboladers nicht von Ölhaltigen Bestandteilen verunreinigt wird, was andernfalls den Wirkungsgrad des Turboladers reduzieren würde.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die aus dem Lagergehäuse der Turboladeranordnung abgesaugte Leckage-Strömung einem Austritt des turbinenseitigen Gehäuses zugeführt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Strahlpumpe als Venturidüse oder als Lavaldüse ausgebildet. Der Einsatz einer solchen Düse hat den Vorteil, dass für den Betrieb der Strahlpumpe keine zusätzliche elektrische Energiequelle

bereitgestellt werden muss.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Filterelement vorgesehen, welches mit der Strahlpumpe und dem Lagergehäuse verbunden ist. Dies ist den Vorteil, dass eine Olabscheidung von der Leckage-Strömung vorgenommen wird, bevor die aus dem Lagergehäuse abgesaugte Leckage-Strömung in die Strahlpumpe eintritt. Die Verdichterstufe wird dann nicht von den in der Leckage-Strömung enthaltenen

Ölbestandteilen verunreinigt, wenn die Leckage-Strömung nach Austritt aus der Strahlpumpe über einen Eintritt in das verdichterseitige Gehäuse des Turboladers wieder zurückgeführt wird. Auf diese Weise kann der Wartungsaufwand reduziert werden. Zugleich wird der Ölverlust des Ölsystems auf ein Minimum reduziert. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Rückschlagventil vorgesehen ist, welches mit der Strahlpumpe und dem Lagergehäuse verbunden ist. Das Rückschlagventil ist vorzugsweise in einer Leitung integriert, welche die abgesaugte Leckage-Strömung führt. Dies hat den Vorteil, dass eine Rückströmung von abgesaugter Leckage-Strömung verhindert wird. Ausserdem wird auf diese Weise verhindert, dass keine heisse und unter hohem Druck stehende Luft von der Verdichterseite des Turboladers in das Lagergehäuse gelangt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine

Turboladeranordnung mit einem Lagergehäuseentlüftungssystem vorgesehen.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine mehrstufige Turboladeranordnung vorgesehen mit einer Anzahl von Turboladern, wobei jeder einzelne Turbolader jeweils ein verdichterseitiges Gehäuse, welches von einem verdichterseitigen Arbeitsmedium durchströmt wird, ein turbinenseitiges Gehäuse, welches von einem turbinenseitigen Arbeitsmedium durchströmt wird und ein Lagergehäuse umfasst, wobei aus einem der beiden oder beiden Gehäuse eine Leckage-Strömung in das Lagergehäuse eindringt. Die mehrstufige Turboladeranordnung umfasst einen als erste Stufe ausgebildeten Turbolader mit einem Lagergehäuseentlüftungssystem und mindestens einen als zweite

Stufe ausgebildeten Turbolader, wobei das Lagergehäuse der mindestens zweiten Stufe der Turboladeranordnung mit dem Lagergehäuseentlüftungssystem der ersten Stufe der Turboladeranordnung verbunden ist. Der Vorteil für eine derartige mehrstufige

Turboladeranordnung besteht darin, dass nur ein einziges Lagerentlüftungssystem mit einer entsprechend dimensionierten Strahlpumpe verwendet werden muss, um die einzelnen Lagergehäuse der Anzahl von miteinander verbundenen Stufen von Turboladern zu entlüften.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die anhand von Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:

Fig. 1 zeigt ein Lagergehäuseentlüftungssystem für eine Turboladeranordnung gemäss einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;

Fig. 2 zeigt ein Lagergehäuseentlüftungssystem für eine Turboladeranordnung gemäss einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;

Fig. 3 zeigt ein Lagergehäuseentlüftungssystem für eine mehrstufige Turboladeranordnung gemäss einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;

Fig. 4 zeigt ein Lagergehäuseentlüftungssystem für eine mehrstufige Turboladeranordnung gemäss einer vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile identische Bezugszeichen verwendet.

AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines Lagergehäuseentlüftungssystems 1 für eine Turboladeranordnung 10. Das Lagergehäuseentlüftungssystem 1 ist mit der

Turboladerordnung 10 verbunden, welche als einstufige Turboladeranordnung 10

ausgebildet ist. Die Turboladeranordnung 10 ist mit einem Motor 40 verbunden. Die

Turboladeranordnung 10 umfasst ein Lagergehäuse 1 1 , welches auf der Verdichterseite mit dem verdichterseitigen Gehäuse 12, welches von einem verdichterseitigen Arbeitsmedium durchströmt wird, und auf der Turbinenseite mit einem turbinenseitigen Gehäuse 13, welches von einem turbinenseitigen Arbeitsmedium durchströmt wird, verbunden ist, wobei das Lagergehäuse 1 1 , wie in Fig. 1 gezeigt, zwischen dem verdichterseitigen Gehäuse 12 und dem turbinenseitigen Gehäuse 13 angeordnet ist, und wobei aus einem der beiden oder beiden Gehäuse 12, 13 eine Leckage-Strömung, ein Gemisch aus Gas und Schmieröl, in das Lagergehäuse eindringt. Dies kann zum Beispiel aufgrund von Undichtigkeiten zwischen dem Lagergehäuse und dem turbinenseitigen und / oder dem verdichterseitigen Gehäuse auftreten. Das Lagergehäuse 1 1 umfasst ausserdem einen motorseitigen Öleintritt 24 und einen Ölaustritt 25. Lieber den Öleintritt 24 gelangt Schmieröl aus dem Motorsystem 40 in das Lagergehäuse 1 1 der Turboladeranordnung 10. Lieber den Ölaustritt 25 gelangt das Schmieröl aus dem Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 10 in das Kurbelgehäuse des Motors 40. Das

turbinenseitige Gehäuse 13 umfasst einen Eintritt 42, wobei durch den Eintritt 42 die Abgase des Motors 40 in das turbinenseitige Gehäuse 13 geleitetet werden. Das turbinenseitige Gehäuse 13 umfasst ausserdem einen Austritt 27, durch welchen Abgase in die Umgebung abgelassen werden.

Das Lagergehäuseentlüftungssystem 1 in Fig. 1 umfasst eine Strahlpumpe 2, welche mit einem verdichterseitigen Gehäuse 12 der Turboladeranordnung 10 verbunden ist, damit ein Treibmedium-Strahl von dem verdichterseitigen Gehäuse 12 in die Strahlpumpe strömt. Die Strahlpumpe 2 könnte jedoch alternativ auch mit dem turbinenseitigen Gehäuse 12 der Turboladeranordnung 10 verbunden sein, wie in der Figur 2 dargestellt. Die Strahlpumpe 2 ist derart ausgebildet, dass mittels eines Treibmedium-Strahls ein als Leckage-Strömung bezeichnetes Saugmedium aus dem Lagergehäuse 1 1 abgesaugt und befördert werden kann, wobei als Treibmedium das Arbeitsmedium des verdichterseitigen Gehäuses 12 verwendet wird. Die Strahlpumpe 2 ist dabei wie folgt mit dem Turbolader 10 der Fig. 1 verbunden: Die Strahlpumpe 2 ist mit dem Lagergehäuse 1 1 über eine Leitung 30 verbunden. Weiterhin ist die Strahlpumpe 2 mit einem Austritt 26 des verdichterseitigen Gehäuses 12 verbunden, damit das Treibmedium von dem verdichterseitigen Gehäuse 12 zur Strahlpumpe 2 strömt. Der Austritt 26 für die verdichtete Luft ist ausserdem mit dem Motor 40 über einen Eintritt 43 verbunden, damit verdichtete Luft von dem verdichterseitigen Gehäuse 12 zu dem Motor 40 strömen kann. Das verdichterseitige Gehäuse 12 umfasst des Weiteren einen Eintritt 23, durch welchen die aus dem Lagergehäuse 1 1 abgesaugte Leckage-Strömung in das verdichterseitge Gehäuse 12 zurückgeführt werden kann, wenn die Leckage-Strömung aus der Strahlpumpe 2 austritt. Durch den Eintritt 23 wird jedoch auch Luft von ausserhalb in das verdichterseitige Gehäuse 12 angesaugt. Alternativ kann die abgesaugte Leckage-Strömung auch über einen Austritt an der Strahlpumpe 2 in die Umgebung abgelassen werden (nicht dargestellt).

Alternativ könnte auch eine Anzahl von Strahlpumpen verwendet werden. In der Fig. 1 ist zwischen dem Lagergehäuse 1 1 und der Strahlpumpe 2 ein Filterelement 16 und ein Rückschlagventil 17 angeordnet. Das optionale Filterelement 16, welches zum Beispiel als Zyklon ausgebildet sein kann, trägt zur Abscheidung der ölhaltigen Bestandteile aus der Leckage-Strömung bei. Das optionale Rückschlagventil 17, welches in der Leitung 30 zwischen dem Lagergehäuse 1 1 und der Strahlpumpe 2 angeordnet ist, stellt sicher, dass keine heisse und unter hohem Druck stehende Luft von der Verdichterseite in das Lagergehäuse 1 1 strömt. Die

Strahlpumpe 2 ist strömungstechnisch mit dem Lagergehäuse 1 1 und dem verdichterseitigen Gehäuse 12 verbunden. Die Strahlpumpe 2 kann dabei als Venturidüse oder als Lavaldüse ausgebildet sein.

Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform eines Lagergehäuseentlüftungssystems 1 für eine Turboladeranordnung 10 der vorliegenden Erfindung. Die Ausführungsform gemäss Fig. 2 unterscheidet sich von der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform darin, dass die Strahlpumpe 2 mit dem Lagergehäuse 1 1 der Turboladeranordnung 10 über die Leitung 30 verbunden ist. Weiterhin ist die Strahlpumpe 2 mit dem Eintritt 42 des turbinenseitigen Gehäuses 13 über die Leitung 29 verbunden. Dadurch kann das Treibmedium von dem turbinenseitigen Gehäuse 13 zur Strahlpumpe 2 strömen. Der Treibmedium-Strahl wird also in Fig. 2 von dem Arbeitsmedium des turbinenseitigen Gehäuses 13 gespeist. Alternativ oder zusätzlich kann zwischen Strahlpumpe 2 und dem Lagergehäuse 1 1 ein Filterelement 16 und ein

Rückschlagventil 17 angeordnet sein, wie in der Fig. 2 gezeigt. Die aus dem Lagergehäuse 1 1 abgesaugte Leckage-Strömung wird über das Filterelement 16 von seinen

Schmierölbestandteilen getrennt. Eine mögliche Rückführung der aus dem Lagergehäuse 1 1 der Turboladeranordnung 10 abgesaugten Leckage-Strömung erfolgt derart, dass ein Austritt 28 der Strahlpumpe 2 mit dem Austritt 27 für Abgase des turbinenenseitigen Gehäuses 13 verbunden ist. Über den Austritt 27 werden zugleich die Abgase aus dem turbinenseitigen Gehäuse 13 in die Umgebung abgelassen. Alternativ kann die abgesaugte Leckage- Strömung auch über einen Austritt 28 der Strahlpumpe 2 in die Umgebung abgelassen werden.

Fig. 3 zeigt ein Lagergehäuseentlüftungssystem 1 für eine mehrstufige Turboladeranordnung 50. Die Turboladeranordnung 50 umfasst dabei einen Turbolader 51 der ersten Stufe und einen Turbolader 52 der zweiten Stufe. Die erste und zweite Stufe der Turboladeranordnung 50 sind in diesem Ausführungsbeispiel identisch aufgebaut und unterscheiden sich nicht von den Turboladeranordnungen der Ausführungsformen der Figuren 1 und 2. Der Turbolader 51 der ersten Stufe ist mit einem Lagergehäuseentlüftungssystem 1 verbunden. Das

Lagergehäuseentlüftungssystem 1 besteht aus einer Strahlpumpe 2 und einem optionalen Filterelement 16. Die Strahlpumpe 2 des Lagergehäuseentlüftungssystems 1 ist, wie auch in der in Fig. 1 gezeigt, mit dem Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 51 der ersten Stufe und dem verdichterseitigen Gehäuse 12 des Turboladers 51 der ersten Stufe verbunden. Das optionale Filterelement 16 ist zwischen dem Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 51 der ersten Stufe angeordnet. Ein weiteres optionales Filterelement 16 kann zwischen dem Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 52 der zweiten Stufe und der Strahlpumpe 2 angeordnet sein. Alternativ kann auch ein Rückschlagventil 17 (nicht dargestellt) zwischen dem

Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 51 der ersten Stufe und / oder dem Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 52 der zweiten Stufe und der Strahlpumpe 2 angeordnet sein. Der Austritt 26 des verdichterseitigen Gehäuses 12 des Turboladers 51 der 1 . Stufe ist mit dem Eintritt 23 des verdichterseitigen Gehäuses 12 des Turboladers 52 der 2. Stufe verbunden. Der Abgasaustritt 53 des turbinenseitigen Gehäuses 13 des Turboladers 52 der 2. Stufe ist mit dem Eintritt 54 des turbinenseitigen Gehäuses 13 des Turboladers 51 der 1 . Stufe verbunden. Eine Leitung 30 verbindet das Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 52 der 2. Stufe mit der Strahlpumpe 2 des Lagerentlüftungssystem 1 des Turboladers 51 der 1 . Stufe, damit eine Leckage-Strömung aus dem Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 51 der 2. Stufe abgesaugt und zur Strahlpumpe 2 befördert wird. Das Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 51 und das Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 52 umfasst dabei jeweils einen Ölaustritt 25, welcher mit dem Motor 40 verbunden ist. Das Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 51 und das Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 52 umfasst jeweils einen Öleintritt 24, welcher jeweils mit dem Motor 40 verbunden ist. Die Turboladeranordnung 50 kann bei einer entsprechender Verschaltung aus einer beliebigen Anzahl von einzelnen Turboladerstufen bestehen. Der Vorteil der in Figur 3 gezeigten mehrstufigen Turboladeranordnung 50 besteht darin, dass nur ein einziges Lagerentlüftungssystem 1 mit einer entsprechend dimensionierten

Strahlpumpe 2 verwendet werden muss, um die einzelnen Lagergehäuse 1 1 einer beliebigen Anzahl von in Serie geschalteten einzelnen Turboladerstufen zu entlüften.

Fig. 4 zeigt ein weiteres Beispiel für ein Lagergehäuseentlüftungssystem 1 in einer mehrstufigen Turboladeranordnung 50 mit einem Turbolader 51 der ersten Stufe und einem Turbolader 52 der zweiten Stufe. Die Turboladeranordnung 50 unterscheidet sich von der in der Figur 3 gezeigten mehrstufigen Turboladeranordnung 50 dadurch, dass die Strahlpumpe 2 des Lagergehäuseentlüftungssystems 1 nun mit dem turbinenseitigen Gehäuse 13 des Turboladers 51 der ersten Stufe verbunden ist. Die Strahlpumpe 2 ist dabei wie bereits ausführlich in der Ausführungsform zu Fig. 2 beschrieben, mit dem Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 51 der 1 . Stufe und über die Leitung 30 mit dem Eintritt 42 des turbinenseitigen Gehäuses 13 des Turboladers 51 der 1 . Stufe verbunden. Der Austritt 26 des verdichterseitigen Gehäuses 12 des Turboladers 51 der 1 . Stufe ist verbunden mit dem Eintritt 23 des verdichterseitigen Gehäuses 12 des Turboladers 52 der 2. Stufe. Der Austritt 26 des verdichterseitigen Gehäuses 12 des Turboladers 52 der 2. Stufe ist verbunden mit dem Eintritt 43 des Motors 40. Die Strahlpumpe 2 umfasst einen ersten

Anschluss, welcher die Strahlpumpe 2 mit dem Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 51 der 1 . Stufe verbindet. Das Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 52 der 2. Stufe ist verbunden über eine Leitung 30 mit dem ersten Anschluss der Strahlpumpe 2. Die Strahlpumpe 2 umfasst einen zweiten Anschluss, welcher über eine Leitung 29 mit dem Eintritt 42 des

turbinenseitigen Gehäuses 13 des Turboladers 51 der 1 . Stufe verbunden ist. Alternativ kann die abgesaugte Leckage-Strömung über die Strahlpumpe 2 in die Umgebung abgelassen werden (nicht dargestellt). Die Strahlpumpe 3 umfasst einen dritten Anschluss, welcher alternativ mit dem Abgasaustritt 27 des turbinenseitigen Gehäuses 13 des Turboladers 51 der 1 . Stufe verbunden sein kann, wenn die abgesaugte Leckage-Strömung in das turbinenseitige Gehäuse 13 zurückgeführt werden soll. Alternativ kann in der Leitung 30 ein zusätzliches Filterelement 16 installiert sein, welches die Ölabscheidung von der

abgesaugten Leckage-Strömung aus dem Lagergehäuse 1 1 des Turboladers 52 der 2. Stufe vornimmt, bevor diese in die Strahlpumpe 2 strömt.

LISTE DER BEZUGSZEICHEN

I Lagergehäuseentlüftungssystem

2 Strahlpumpe

10 Turboladeranordnung

I I Lagergehäuse

12 Verdichterseitiges Gehäuse

13 Turbinenseitiges Gehäuse

16 Filterelement

17 Rückschlagventil

23 Eintritt in verdichterseitiges Gehäuse

24 Öleintritt von Motorseite

25 Ölaustritt von Lagergehäuse der Turboladeranordnung 26 Austritt aus verdichterseitigen Gehäuse

27 Austritt aus turbinenseitigen Gehäuse

28 Austritt

29 Leitung

30 Leitung

40 Motor

42 Eintritt in turbinenseitiges Gehäuse

43 Eintritt in Motor

50 Turboladeranordnung

51 Turbolader der 1 . Stufe

52 Turbolader der 2. Stufe

53 Abgasaustritt des Turboladers der 2. Stufe

54 Abgaseinritt des Turboladers der 1 . Stufe