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Patent Searching and Data


Title:
BEARING AND MOTOR COMPRISING A MAGNET
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/006573
Kind Code:
A2
Abstract:
According to the invention, magnetic effects for linear or rotary bearings and magnetoviscous lubricants or coolants (12) are used in previously unknown ways. The production of corresponding magnetic bodies by the application of a pasty material consisting of a magnetically hard powder and a plastic matrix, subsequent hardening and magnetisation, enables the simple production and fixing of magnets (11) for use in both bearings and drives in the form of electric motors.

Inventors:
HEIM JENS (DE)
HILBINGER JUERGEN (DE)
SCHMID GUENTHER (DE)
SCHMIDT DIRK (DE)
SUESSKIND ROLAND (DE)
Application Number:
PCT/DE2009/000886
Publication Date:
January 21, 2010
Filing Date:
June 26, 2009
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER KG (DE)
HEIM JENS (DE)
HILBINGER JUERGEN (DE)
SCHMID GUENTHER (DE)
SCHMIDT DIRK (DE)
SUESSKIND ROLAND (DE)
International Classes:
F16C19/52; F16C17/24; F16C41/00; G01P3/44
Foreign References:
US6559633B12003-05-06
US20070257665A12007-11-08
EP1881300A12008-01-23
JP2007309686A2007-11-29
JPS63114107A1988-05-19
JPH01310522A1989-12-14
US5480716A1996-01-02
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Claims:
Patentansprüche

1. Lager zur Übertragung einer Translations- oder Rotationsbewegung wobei wenigstens ein Magnet (2a,2b,2c, 11 ,20) einerseits und ein Magnetsensor (22) andererseits an gegeneinander bewegten Teilen des Lagers vorgesehen ist, wobei der wenigstens eine Magnet als pastöse Masse mit einer Kunststoffkomponente in Form eines Silicons, eines Acrylats oder eines Polyuretans auf einen Teil des Lagers aufgetragen und erst nach dem Auftrag gehärtet ist.

2. Lager nach Anspruch 1 , wobei das hartmagnetische Pulver einen Seltene-Erden-Magnetwerkstoff, AINiCo, Ba-Ferrit oder Sr-Ferrit enthält.

3. Lager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der/die in pastöser Form aufgebrachten Magneten durch eine räumlich verteilte Magnetisierung derart individualisiert codiert sind, dass eine Wiedererkennung und /oder Rückverfolgung eines Lagers ermöglicht ist.

4. Verfahren zur Herstellung eines Lagers nach Anspruch 1 ,2 oder 3, bei dem die pastöse Masse an einem Teil des Lagers eingebracht, nachfolgend durch UV- Bestrahlung gehärtet und magnetisiert wird.

5. Lager zur Übertragung einer Translations- oder Rotationsbewegung mit einer fließfähigen Substanz (12) zwischen gegeneinander bewegten Teilen (1 ,3,4a,4b,4c,5,6,7,9,10,13), wobei die Substanz einen magnetisch Theologischen Stoff enthält und wobei wenigstens ein Magnet (2a,2b,2c, 11 ,20) an dem Lager zur Einwirkung auf die Sub- stanz, insbesondere zur Positionierung der Substanz vorgesehen ist.

6. Lager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Substanz (12) durch die magnetische Wirkung eine Lagerabdeckung bildet.

7. Lager nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Substanz (12) in dem Lager als Schmierstoff und / oder Kühlmittel wirkt.

8. Lager nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager ein Drehlager ist.

9. Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager ein lineares Lager ist.

10. Lager nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager ein Gleitlager ist.

11. Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager ein Wälzlager ist.

12. Lager nach einem der Ansprüche 5 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Magnet (2a,2b,2c, 11 ,20) ein hartmagnetisches Pulver in einer gehärteten Kunststoffmatrix enthält.

13. Lager nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Magnet (2a,2b,2c, 11 ,20) als pastöse Masse auf einen Teil des Lagers aufgetragen und erst nach dem Auftrag gehärtet ist.

14. Lager nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das hartmagnetische Pulver einen Seltene-Erden-Magnetwerkstoff, AINiCo, Ba-Ferrit oder Sr-Ferrit enthält.

15. Lager nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllgrad an hartmagnetischem Pulver wenigstens 60 Gewichtsprozent beträgt.

16. Lager nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllgrad an hartmagnetischem Werkstoff höchstens 90 Gewichtsprozent beträgt.

17. Lager nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmatrix als Epoxitharz, als

Polyuretan, als Silikon, als Acrylat oder ein Elastomer ausgebildet ist oder einen dieser Stoffe wenigstens als Bestandteil enthält.

18. Lager nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die pastöse Masse mit einer optisch erkennbaren Substanz versetzt ist, die zumindest nach dem Aushärtungsprozeß den Magnetkörper einfärbt oder reflektierend, fluoreszie- rend oder phosphoreszierend ausgestaltet.

19. Linear- oder Rotationsmotor mit einem oder mehreren Permanentmagneten (8) im Stator oder Rotor, wobei die Permanentmagneten durch Einbringen einer pastösen, ein Hartmagnetpulver enthaltenden

Masse und eine Härtung im eingebrachten Zustand sowie nachfolgende Magnetisierung hergestellt sind.

20. Motor nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das hartmagnetische Pulver einen

Seltene-Erden-Magnetwerkstoff, AINiCo, Ba-Ferrit oder Sr-Ferrit enthält.

21. Motor nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllgrad an hartmagnetischem

Pulver wenigstens 60 Gewichtsprozent beträgt.

22. Motor nach Anspruch 19,20 oder 21 , dadurch gekennzeichnet, dass der Füllgrad an hartmagnetischem Werkstoff höchstens 90 Gewichtsprozent beträgt.

23. Motor nach Anspruch 19, 20. 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmatrix ein Epoxitharz, ein Polyuretanharz, ein Silikon, ein Acrylat oder ein Elastomer enthält.

Description:
Bezeichnung der Erfindung

Lager und Motor mit einem Magneten

Beschreibung

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung liegt auf dem Gebiet des Maschinenbaus, spezieller auf dem Gebiet der Dynamik, die sich mit bewegten Teilen, Lagern und Motoren be- fasst.

Lager werden zur Führung und Stützung translatorischer oder rotatorischer Bewegungen mit oder ohne Schmierstoffe, als Gleitlager oder als Wälzlager ausgeführt.

Elektrische Motoren beruhen weit überwiegend auf magnetischen Antriebsprinzipien, wobei oft insbesondere bei Synchronmaschinen Permanentmagneten zur Erzeugung einer Erregung eingesetzt werden. Der Einsatz von Magneten ist auch im Bereich der Lagertechnik bekannt, wo sie beispielsweise zur Kodierung von Lagerringen mittels magnetischer Markierungen eingesetzt werden können, um Winkelmessungen beziehungsweise Drehzahlmessungen mit Hilfe von entsprechenden magnetischen Senso- ren wie Hallsensoren oder magnetostriktiven Sensoren zu erlauben.

Die deutsche Patentschrift Nr. DE 102004063462 B3 beschreibt beispielsweise einen Maßstabträger für magnetische Längen- oder Winkelmessung in Form eines in einem Wälzlager eingebauten magnetischen Ringes, der in Form einer Magnetpulverpaste in eine Nut eingebracht und darauffolgend gehärtet und magnetisiert wird. Die Magnetisierung kann derart geschehen, dass eine bestimmte Kodierung eingebracht wird.

Das hartmagnetische Pulver, das gemäß dem genannten Stand der Technik verwendet wird, ist NdFeB, ein Seltene-Erden-Material oder Ba-Ferrit. Als Kunststoffmatrix wird Epoxitharz erwähnt.

Somit ist ein in situ, das heißt, in ein Gerät eingebrachter Magnetwerkstoff in Form einer pastösen, mit einem Hartmagnetpulver gefüllten Masse mit nach- folgender Härtung und Magnetisierung grundsätzlich für Messzwecke bekannt.

Die vorliegende Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, die Anwendung von magnetischen Werkstoffen für die Lagertechnik und auch beim Bau von elektrischen Maschinen weiter zu verbessern und deren Einsatzbereich zu erweitern.

Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 ,4 und 5 sowie den Merkmalen des unabhängigen Patentan- Spruchs 19 gelöst. Die Erfindung bezieht sich demnach gemäß dem ersten Patentanspruch auf ein Lager zur Übertragung einer Translations- oder Rotationsbewegung wobei wenigstens ein Magnet einerseits und ein Magnetsensor andererseits an gegeneinander bewegten Teilen des Lagers vorgesehen ist, und wobei der wenigstens eine Magnet als pastöse Masse mit einer Kunststoffkomponente in Form eines Silicons, eines Acrylats oder eines Polyuretans auf einen Teil des Lagers aufgetragen und erst nach dem Auftrag gehärtet ist.

Durch die genannten Materialien entsteht ein Magnetwerkstoff, der weitge- hend inert gegenüber den üblicherweise in einem Lager herrschenden Umgebungsbedingungen wie beispielsweise aggressiven Flüssigkeiten ist. Zudem ist die Verarbeitung einer derartigen Kunststoffmatrix besonders einfach dadurch, dass beispielsweise Acrylate schnell und unproblematisch durch UV- Strahlung härtbar sind.

Zudem haften Acrylate und Polyuretan besonders gut auf metallischen Basismaterialien von Lagern.

Vorteile werden dadurch erreicht, dass das hartmagnetische Pulver einen Seltene-Erden-Magnetwerkstoff, AINiCo, Ba-Ferrit oder besonders vorteilhaft Sr-Ferrit enthält. Damit lassen sich Werkstoffe mit besonders ausgeprägten hartmagnetischen Eigenschaften realisieren.

Eine vorteilhafte Anwendung der erfindungsgemäßen Lager sieht vor, dass der/die in pastöser Form aufgebrachten Magneten durch eine räumlich verteilte Magnetisierung derart individualisiert codiert sind, dass eine Wiedererkennung und /oder Rückverfolgung eines Lagers ermöglicht ist.

Es ist damit beispielsweise die Möglichkeit gegeben, echte und gefälschte Magnete zu erkennen oder den Weg eines Magneten oder einer Charge zu verfolgen. Auch zur Wiedererkennung einer magnetisch aufgebrachten Firmen-Marke kann eine derartige Magnetische Codierung dienen.

Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines oben beschriebenen Lagers sieht vor, dass die pastöse Masse an einem Teil des Lagers eingebracht, nachfolgend durch UV- Bestrahlung gehärtet und magnetisiert wird.

Gemäß Patentanspruch 4 werden die Vorteile genutzt, die bei der Verwendung von Magneten in Lagern im Zusammenhang mit magnetisch rheologi- sehen (magnetoviskosen) Flüssigkeiten entstehen können.

Als Theologische Flüssigkeiten werden dabei solche bezeichnet, die ihre Fließeigenschaften, insbesondere die Viskosität unter dem Einfluss von Feldern, hier speziell unter dem Einfluss eines Magnetfeldes stark ändern. Da- mit kann beispielsweise eine derartige magnetisch Theologische Flüssigkeit unter dem Einfluss eines lokalen Magnetfeldes zähflüssig und sogar versteift werden, so dass die Flüssigkeit im gefestigten Zustand als Dichtung für ein Lager an Stelle einer Elastomerdichtung wirken kann.

Dabei kann die Theologische Flüssigkeit eine Schmierflüssigkeit des Lagers bilden oder Bestandteil einer solchen Schmierflüssigkeit sein, so dass im Betrieb die Schmierflüssigkeit in einem Teil des Lagers durch geeignete Positionierung des/der Magneten flüssig bleibt, und in anderen Teilen insbesondere im Randbereich verfestigt wird, um die flüssigen Anteile des Schmierstoffes im Lager zu halten.

Es kann auch vorgesehen sein, erst durch Anwesenheit eines Magneten die Theologische Flüssigkeit im Lager in einen Viskositätsbereich zu bringen, der es als Schmierstoff für das entsprechende Lager geeignet macht und vor Ort mit der gewünschten Zähflüssigkeit festhält. Das Lager kann grundsätzlich als Drehlager oder als lineares Lager ausgebildet sein. Der oder die Magneten können sich entlang der Bewegungsbahn, also beispielsweise bei einem Drehlager in Kreisringform am Innenring oder Außenring des Lagers erstrecken und auf das Lager direkt oder unter Zwischenlage einer Folie als Steg oder in einer Nut aufgebracht sein.

Das Lager kann als Gleitlager oder auch als Wälzlager ausgebildet sein, wobei im Falle eines Wälzlagers Wälzkörper in Form von Kugeln, Walzen, Kegeln oder Tonnen vorgesehen sein können.

Auch in die Wälzkörper kann bei entsprechender Größe ein magnetischer Werkstoff eingebracht sein oder diese können, wenn die mechanische Belastung es zulässt, aus einem magnetischen Werkstoff bestehen.

Besonders vorteilhaft kann zudem vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Magnet ein hartmagnetisches Pulver in einer gehärteten Kunststoffmatrix enthält.

Durch diese Zusammensetzung und die entsprechende Herstellungsmetho- de lassen sich Magnete in vielen gewünschten Formen herstellen, wobei durch die Wahl des hartmagnetischen Pulvers, den Füllgrad sowie die Verteilung und die Art der Kunststoffmatrix viele Eigenschaften des Magneten in einem weiten Bereich eingestellt werden können. Üblicherweise wird ein derartiger Magnetkörper nach der Härtung der Kunststoffmatrix magnetisiert, beispielsweise in einem elektrisch erzeugten Impulsmagnetfeld, das im Bereich eines elektrischen Leiters erzeugt wird, der von einem Impulsstrom durchflössen ist, welcher beispielsweise von einem geladenen Kondensator abfließt. Mit dieser Technik lassen sich sehr starke Magnetfelder erzeugen, die auch bei hoher Koerzitivkraft eine vollständige Orientierung des Magne- ten ermöglichen. In dem Fall, dass ein anisotropes Hartmagnetpulver verwendet wird, kann auch vor oder während des Härtungsprozesses ein Orientierungsmagnetfeld angelegt werden, so dass die Magnetisierbarkeit weiter erhöht wird. Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Magnet als pastöse Masse auf einen Teil des Lagers aufgetragen und erst nach dem Auftrag gehärtet ist.

Diese Technik erlaubt das Einbringen von Magnetelementen an unzugänglichen Stellen, auch mit Hinterschneidungen, beispielsweise auch in Schwal- benschwanznuten, in die ein fester Magnetkörper nur sehr schwierig eingeführt werden könnte, wobei gleichzeitig die Klebewirkung eines entsprechenden Bindemittels ausgenutzt werden kann. Zudem wird der Vorteil ausgenutzt, dass der Magnetwerkstoff in unmagnetisiertem Zustand aufgebracht werden kann, wodurch sich bei der Fertigung Vorteile ergeben.

Sollen nämlich bei der Konfektionierung verschiedene Magnete platziert werden, so ergeben sich Kraftwirkungen zwischen diesen, die die Bestückung erschweren können.

Zudem kann die Magnetisierung im eingebauten Zustand genau nach den gewünschten Maßen und Positionen erfolgen nachdem der Magnetkörper bereits fixiert ist.

Als hartmagnetisches Pulver kann beispielsweise ein Seltene-Erden- Magnetwerkstoff, AINiCo, Ba-Ferrit oder Sr-Ferrit vorteilhaft verwendet werden. Der Füllgrad des Pulvers in der pastösen Masse sollte vorteilhaft zwischen 60 und 90 Gewichtsprozent betragen.

Als Kunststoffmatrix kann grundsätzlich jedes härtbare Duromer oder Elastomer verwendet werden, beispielsweise Epoxitharz, Polyuretan, Silikon oder ein Acrylat oder auch ein Thermoplast. Die Härtung kann grundsätzlich mit den üblichen Methoden erfolgen wie Wärmeeinwirkung, Strahlungs- oder Druckvernetzung oder auch Ausdiffundieren von Lösungsmitteln.

Es kann zudem vorteilhaft vorgesehen sein, dass die pastöse magnetische Masse mit einer optisch erkennbaren Sustanz versetzt ist, die zumindest nach dem Aushärtungsprozeß den Magnetkörper einfärbt oder reflektierend, fluoreszierend oder phosphoreszierend ausgestaltet.

Beispielsweise können die mit hartmagnetischem Pulver gefüllten Kunststoffpasten zusätzlich mit einem Farbstoff gefüllt werden, so dass die Paste für den Betrachter auffallend sichtbar sein würde. Dies könnte sowohl eine der Farben aus dem üblichen sichtbaren Farbenspektrum sein, als auch Silber oder Gold. Vorteilhaft bei einer derartigen farblichen Ausprägung wäre, dass die Paste sich von dem umliegenden Wälzlagerstahl deutlich abhebt, was den Einbau oder die Einstellung des Winkelmesssystems oder des Lagers oder des Motors vereinfacht und unterstützt. Auch könnten durch diese Maßnahme Einbau- oder Montagefehler ausgeschlossen oder diesen vorgebeugt werden. Zudem ist ersichtlich, ob es sich bei dem vorliegenden Lager um eines mit oder ohne integriertes Winkelmesssystem handelt. Die Paste kann nicht nur vollflächig, sondern auch in Mustern, Strukturen oder Schriftzeichenformen aufgetragen werden, die nicht nur den Blick des Betrachters auf das Lager lenken, sondern auch beispielsweise als Montage- oder Einbauhinweise wirken.

Ein weiterer besonderer Vorteil bei der Verwendung einer pastösen magnetischen Masse wird im Rahmen der Erfindung auch mit den Merkmalen des Patentanspruchs 19 erreicht.

Dieser bezieht sich auf einen Linear- oder Rotationsmotor mit einem oder mehreren Permanentmagneten im Stator oder Rotor, wobei die Permanentmagneten durch Einbringen einer pastösen, ein Hartmagnetpulver enthal- tenden Masse und eine Härtung im eingebrachten Zustand sowie nachfolgende Magnetisierung hergestellt sind.

Insbesondere beim Einbringen mehrerer Permanentmagneten werden Vor- teile erreicht, dadurch dass beispielsweise Hinterschneidungen vorgesehen werden können, in die die pastöse Masse eingebracht werden kann und in denen sie nach der Härtung formschlüssig festgehalten ist.

Zudem wird die Manipulation der verschiedenen Magnetkörper nicht durch vorherige Magnetisierung erschwert, sondern die Paste wird in unmagneti- siertem Zustand problemlos an die Stellen gebracht, an denen später durch die nachfolgende Magnetisierung die einzelnen Magnete gebildet werden.

Auch in diesem Fall können die magnetischen Eigenschaften durch die Auswahl des hartmagnetischen Pulvers, den Füllgrad, die Matrix und das Maß der Magnetisierung bestimmt werden.

Es kann auch hier vorteilhaft vorgesehen sein, dass das hartmagnetische Pulver ein Seltene-Erden-Magnetwerkstoff, AINiCo, Ba-Ferrit oder Sr-Ferrit enthält.

Zudem kann vorgesehen sein, dass der Füllgrad an hartmagnetischem Pulver wenigstens 60 Gewichtsprozent beträgt.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass der Füllgrad an hartmagnetischem Werkstoff höchstens 90 Gewichtsprozent beträgt.

Im Rahmen der Erfindung kann somit die Anwendung von Magneten, insbesondere in situ gehärteten Magnetwerkstoffen in einer Kunststoffmatrix, au- ßer zu Messzwecken auch zu solchen Zwecken verwendet werden, bei denen die erzeugte Magnetkraft eine aktive Rolle, sei es durch Erzeugung einer magnetischen Erregung bei einem Motor oder durch die Erzeugung Theologischer Effekte ausübt.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in einer Zeichnung gezeigt und nachfolgend beschrieben.

Dabei zeigt

Figur 1 ein kombiniertes Radial/Axiallager in einem Längsschnitt mit mehreren Varianten von eingebetteten ringförmigenMagne- ten;

Figur 2 ein Radiallager mit einem am Außenring eingebetteten

Magneten;

Figur 3 ein Radiallager, bei dem die Wirkung von Magneten auf eine Theologische Flüssigkeit angedeutet ist;

Figuren 4 bis 7 ein Radiallager mit unterschiedlich positionierten eingebetteten Magneten;

Figur 8 ein Radiallager mit einem am Innenring eingebetteten Magneten als Kodierungsträger sowie

Figur 9 eine Vorrichtung zum Einbringen eines oder mehrerer Mag- neten an einem rotierenden Körper.

Figur 1 zeigt in einem schematischen Längsschnitt ein kombiniertes Radial/Axiallager mit einer drehbaren Wellenscheibe 1 , die radial und axial gegenüber einer ortsfesten Gehäusescheibe 3 abgestützt und mittels Wälzkör- pern 4a, 4b, 4c in Form von Walzen gelagert ist. Die entsprechenden Magnetkörper sind vorteilhaft in Form einer Paste in die jeweiligen Nuten eingebracht, wobei drei Magnetkörper 2a, 2b, 2c gezeigt sind, die alternativ oder gleichzeitig vorgesehen sein können.

Die entsprechenden Ringe können einerseits magnetisch kodiert sein um mittels eines ortsfesten Magnetsensors eine Stellungsdetektion der drehbaren Teile zu erlauben, sie können jedoch auch mit einer Theologischen Flüssigkeit im Bereich der Wälzkörper zusammenwirken, um durch partielle Versteifung der Flüssigkeit entweder das Lager im Bereich zwischen den Mag- netkörpern 2a, 2b oder im Bereich des Magnetkörpers 2c abzudichten oder aber einen Einfluss auf die Viskosität einer Schmiersubstanz im Lager auszuüben um eine gewünschte Viskosität zu erzeugen.

Eine derartige Wellenscheibe 1 wird beispielsweise als Rundtisch bei Werk- zeugmaschinen eingesetzt.

Beim Einbringen der pastösen Magnetmasse in eine umfangsseitige oder stirnseitige Nut eines Lagerrings wird zunächst die Nut gefüllt und überschüssige Paste durch Abstreichen beziehungsweise Abrakeln entfernt. Da- nach wird die Vergussmasse ausgehärtet und magnetisiert.

Zudem kann eine Schutzschicht über der Magnetmasse vorgesehen werden, die diese vor korrosiven Einflüssen schützt.

Insbesondere Seltene-Erden-Füllstoffe sind sehr anfällig gegen Korrosion, so dass ein solcher Schutz z.B. in Form eines Lackes oder einer Metallisierung je nach den Umgebungsbedingungen notwendig oder vorteilhaft sein kann.

Die Paste ist als vollständiger Ring in die jeweiligen Lagerteile eingebracht, wobei durch geeignete Querschnittsformen der Nuten, beispielsweise als Schwalbenschwanznut oder mit anders geformten Hinterschneidungen die Positionierung der Magnetmasse nach der Härtung gesichert werden kann. Zudem kann die Paste auch allein oder zusätzlich durch Klebewirkung haften.

Die Paste kann ersatzweise auch auf ein Trägerblech, einen Trägerring oder eine Folie aufgetragen werden, die dann auf das Wälzlager aufgeklebt oder aufgeschrumpft werden.

Bei der Magnetisierung der Magnetkörper ist darauf zu achten, dass die PoI- breite jeweils möglichst sehr viel größer ist als die Schichtdicke des Magnetkörpers.

Anstelle des vor Ort gehärteten Magnetwerkstoffes können auch vorfabrizierte Magneten in Zusammenhang mit Theologischen Flüssigkeiten im Lagerbe- reich eingesetzt werden.

Wird eine magnetische Paste wie oben beschrieben verwendet, so werden üblicherweise hartmagnetische Pulver, zum Beispiel NdFeB, SmCo, AINiCo, Ba-Ferrit oder Sr-Ferrit verwendet, die möglichst homogen mit organischen Bindern, Verguss- oder Spritzmassen gemischt werden. Es können auch typische Lacke oder Klebstoffe verwendet werden. Als Basis bietet sich Epo- xit, PUR, Silikon, ein Acrylat oder ein Elastomer an. Generell ist die Verwendung einer Kunststoffmatrix möglich.

Für die Herstellung einer gut verarbeitbaren Paste können entsprechende Lösungsmittel beigemischt werden um die erforderliche Viskosität einzustellen.

Die Masse kann dann im Siebdruck, durch Sprühen, Strahlen, Piezodrucken, Schleudern, Schlitzfließen, Schablonendruck, Tampondruck, Flexodruck,

Spinning (gleichflächiger Auftrag durch Fliegkraft bei schneller Rotation eines

Substrats) aufgetragen und überschüssigen Mengen können abgestrichen beziehungsweise geräkelt werden.

Wird eine Nut aufgefüllt, so kann auch nach dem Aushärten, bei dem nochmals eine Volumenänderung stattfinden kann, die Oberfläche plan geschlif- fen werden.

Der Magnetkörper kann auch zunächst als Paste auf eine Trägerfolie, beispielsweise aus Edelstahl, aufgeklebt und dann diese mittels Klebstoff oder eines Klebebandes an den gewünschten Ort geklebt werden.

Das Erhärten der Kunststoffmatrix kann durch Aushärten bei Raumtemperatur, Heißlufteinwirkung, Wärme im Ofen (bei 120° C, typisch bis 180° C) oder durch Druck oder Strahlung (Infrarot, UV-gehärtet) oder durch Ausdiffusion von Lösungsmitteln erreicht werden.

Nach dem Härten findet selektiv und je nach der gewünschten Polverteilung oder Codierung eine Magnetisierung durch Wirkung starker Magnetfelder beispielsweise mittels Permanentmagneten oder durch eine Impulskondensatorentladung statt. Bei der Impulskondensatorentladung können Strom- stärken bis zu 18 kA erreicht und durch Leiterwicklungen in entsprechende Magnetfelder umgesetzt werden.

Die Beschichtung mit der pastösen Masse kann in einer oder mehreren Lagen erfolgen wobei vorteilhafte Schichtdicken bei Sensoranwendungen zwi- sehen 25 und 800 μm liegen, bei Aktuatoranwendungen, das heißt bei Verwendung der Magneten zur Erzeugung einer Erregung beim Elektromotor oder zur Steuerung rheologischer Eigenschaften zwischen 1 und 10 mm.

Besonders vorteilhaft kann die Erfindung bei elektrischen Mikromotoren (drehender oder linearer Antrieb), bei Direktantrieben oder Magnetventilantrieben geringer Baugröße verwendet werden. Auch der Einsatz in mikro- elektromechanischen Systemen (MEMS) bietet sich wegen der guten Verar- beitbarkeit der Paste an.

Bei Motoranwendungen sollten die Polbreiten vorteilhaft zwischen 1 mm und 35 mm liegen.

Die Polbreite soll dabei jeweils groß sein gegen die Schichtdicke der Magneten.

Als Trägermaterialien für die magnetische Paste bieten sich Eisen, Weichei- sen, Stahl, Wälzlagerstahl (beispielsweise 100Cr6), martensitischer oder austenitischer Edelstahl, Keramik, Glas, Messing, Aluminium, Neusilber, Kupfer- und Nickelbasierte Legierungen sowie andere NE-Metalle oder auch flexible Kunststofffolien an (beispielsweise PET).

Durch die guten Klebeeigenschaften der jeweiligen Binder der Kunststoffmatrix kann mit den meisten Substratwerkstoffen eine gute Klebeverbindung erreicht werden. Vorteilhaft ist das Entfetten der jeweiligen Substrate beispielsweise in den Nuten vor dem Aufbringen der Magnetpaste.

Der Füllgrad an hartmagnetischem Pulver in der magnetischen Paste beträgt vorteilhaft zwischen 60 und 90 Gewichtsprozent. Der Pulverteilchendurchmesser sollte zwischen 1 und 200 μm betragen bei NdFeB-Pulver typisch 10 bis 50 μm.

Die erzielbare Oberflächeninduktion nach dem Magnetisieren hängt von dem Pulverfüllgrad des hartmagnetischen Pulvers in der Paste ab sowie von der erzielten magnetischen Flussdichte beim Magnetisieren, die ihrerseits von der Stromstärke beim Magnetisierungsstoß sowie den äußeren Umgebungsbedingungen wie beispielsweise dem Vorhandensein eines Rückschlussjo- ches beim Magnetisieren abhängt. Zum Erreichen einer hohen Oberflächeninduktion sollten auch Lufteinschlüsse beziehungsweise Blasen in der Paste möglichst vermieden werden.

Nach dem Erhärten sollte der jeweilige Magnetkörper insbesondere bei der Verwendung von Seltenen-Erden abgedeckt werden, beispielsweise mittels Metallisierung, Klebstofffolien, anderen Folien oder Lacken.

Figur 2 zeigt ein Radiallager, bei dem der Außenring 7 gegenüber dem Innenring 5 mittels kugelförmiger Wälzkörper 6 gelagert ist. An der äußeren Umfangsfläche des Außenrings 7 ist eine Nut 7a vorgesehen, die mit einem in Form einer Paste eingebrachten Magnetkörper 8 angefüllt ist. Da die Tiefe der Nut 7a relativ groß und entsprechend dick die magnetische Schicht 8 ist, eignet sich eine derartige Konstellation beispielsweise für eine Nutzung des Magnetkörpers 8 als permanentmagnetische Komponente eines Antriebs. Es kann zu diesem Zweck ein außenliegender Stator vorgesehen sein, der nicht dargestellt ist.

In der Figur 3 ist speziell im Längsschnitt bei einem Radiallager das Vorsehen mehrerer Magnetkörper 11 dargestellt, zwischen denen jeweils eine magnetisch Theologische Flüssigkeit 12 zur Abdeckung und Abdichtung des Lagers beziehungsweise der Wälzkörper 10 zwischen dem Außenring 9 und dem Innenring 13 dient.

Als magnetisch-rheologische beziehungsweise magnetoviskose Flüssigkei- ten können beispielsweise Ferrofluide oder mit diesen gemischte Flüssigkeiten verwendet werden beziehungsweise solche Flüssigkeiten, die mit ferro- magnetischen Nanopartikeln versetzt sind. Bei derartigen Flüssigkeiten steigt die Viskosität mit zunehmender magnetischer Feldstärke.

Die beschriebene Anordnung hat den Vorteil, dass durch Reduzierung der magnetischen Effekte die Flüssigkeit für eine erneute Verteilung wieder verflüssigt werden und beispielsweise im Rahmen eines Schmiermittelaustau- sches gegebenenfalls ausgetauscht werden kann.

Im übrigen entfällt die Notwendigkeit der Montage eines Lagerschilds wenn sich die Magnetoviskose Flüssigkeit in dem Bereich zwischen den Magnet- körpern einfach versteift und das Austreten weiterer Flüssigkeit aus dem Lager verhindert.

In den Figuren 4 bis 7 ist lediglich das Vorsehen verschiedener Magnetkörper an verschiedenen Stellen des Innen- oder Außenrings eines Lagers in Varianten gezeigt.

In der Figur 8 ist die Anwendung eines entsprechenden Magnetkörpers 20 an einem Lager beschrieben, wobei der Magnetkörper 20 im Umfangsrich- tung durch Modulation der Magnetisierung kodiert ist, so dass der am Au- ßenring 18 befestigte Magnetsensor 22 die Winkelstellung zwischen Innenring und Außenring des Lagers detektieren kann.

Die entsprechenden Sensorsignale müssen mittels einer Verstärkungselektronik verstärkt und aufbereitet werden und können digital nachverarbeitet werden um die jeweilige Stellung des Lagers übersichtlich anzuzeigen.

Derartige Anwendungen sind beispielsweise für Antriebe von Förderbändern vorteilhaft, da sich durch einfache und exakte Drehwinkelmessung die Position beziehungsweise der zurückgelegte Weg des Förderbandes genau an- geben lässt.

Ein entsprechender Winkelgeber kann auch zur Steuerung eines direkt gekoppelten Elektromotors dienen, der zur Kommutierung die entsprechende Drehwinkelangabe nutzen kann. Anhand der Figur 9 ist ein automatisches Beschichtungsverfahren für einen Rotationskörper dargestellt. Der Körper 23 wird in Richtung des Pfeils 24 in Rotation versetzt, wobei in einer ersten Bearbeitungsstation 25 eine Entfettung des Auftragsbereiches durch Besprühen mit einem Entfettungsmittel vorgenommen wird. In der Station 26 wird ein von der Drehgeschwindigkeit abhängiger Volumen- oder Massenstrom der magnetischen Paste aufgetragen, beispielsweise in eine Nut an dem Körper 23 im Bereich seiner Mantelfläche.

In der Bearbeitungsstation 27 wird dann überschüssiges Magnetmaterial abgestreift beziehungsweise abgerakelt und in der Bearbeitungsstation 28 findet durch Bestrahlung oder Erhitzung eine Vernetzung der Kunststoffmatrix und damit eine Härtung des Magnetkörpers statt. Mit der Station 29 ist schematisch eine Magnetisierungsstation dargestellt, bei der ein Kondensa- tor 30 einen Impulsstrom in einen Leiter 31 liefert, der in einem Polschuh 32 stoßartig ein Magnetfeld hoher Stärke erzeugt mittels dessen der Magnetkörper auf dem Körper 23 magnetisiert werden kann.

Alternativ zu der strangartigen kontinuierlichen oder abschnittsweise unter- brochenen Auftragungsweise mittels der Bearbeitungsstation 26 kann natürlich auch eine dünnere Schicht des Magnetwerkstoffs durch Offsetdruck oder andere Übertragungsverfahren, die aus der Drucktechnik bekannt sind, vorgenommen werden.

Mittels der Erfindung kann ein Magnetfeld einerseits in bisher nicht bekannter Weise zur Kontrolle einer magnetoviskosen Flüssigkeit in einem Lager verwendet werden, wobei insbesondere der Auftrag des Magnetkörpers in pastöser Erscheinungsform den Bestückungsvorgang vereinfacht. Andererseits können entsprechende Magneten auch für Antriebe auf magnetischer Basis in bisher nicht bekannter Form verwendet werden. Bezugszeichenliste

1 Wellenscheibe

2a, 2b, 2c, 11 , 20 Magnet, Magnetkörper

3 ortsfeste Gehäusescheibe

4a, 4b, 4c, 10 Wälzkörper

5, 13 Innenring

6 kugelförmiger Wälzkörper

7, 9 Außenring

7a Nut

8 pastenförmiger Magnetkörper

12 rheologische, magnetoviskose Flüssigkeit

22 Magnetsensor

23 Körper

24 Rotationsrichtung des Körpers

25, 26, 27, 28 Bearbeitungsstationen

29 Magnetisierungsstation

30 Kondensator

31 Leiter

32 Polschuh