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Title:
BEARING UNIT OF A ROTOR SHAFT FOR A CHARGING APPARATUS OF AN INTERNAL COMBUSTION ENGINE, CHARGING APPARATUS AND DISASSEMBLY METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/018698
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a bearing unit (10) of a rotor shaft (30) for a charging apparatus (50) of an internal combustion engine, a charging apparatus (50) having such a bearing unit (10) and a disassembly method for such a bearing unit (10). The bearing unit (10) comprises a bearing housing (11) having a bearing receiving bore (12) and a bearing arrangement (20) arranged therein, for bearing the rotor shaft (30), which is rotatable about a rotor longitudinal axis (31), in the radial and axial direction. An outer ring groove (22) is arranged on the outer circumference of a bearing outer ring (21) of the bearing arrangement (20) and the bearing receiving bore (12) has a corresponding first inner ring groove (23). In order to fix the bearing arrangement (20) in the bearing receiving bore (12), an open spring-ring element (25) is arranged in the outer ring groove (22) of the bearing outer ring (21), which engages at the same time in the outer ring groove (22) of the bearing outer ring (21) and a first inner ring groove (23) of the bearing receiving bore (12). For disassembly purposes, the bearing receiving bore (12) has an additional inner ring groove (24) arranged at an axial distance from the first inner ring groove (23) and a radial access opening (26) extending axially over the first and the additional inner ring groove (23, 24). In order to disassemble the bearing arrangement (20), the spring-ring element (25) is spread out by means of a disassembly tool (35) from the radial access opening (26) into the additional inner ring groove (24) far enough that the inside diameter (25.1) of the spring-ring element (25) thus expanded is larger than the outside diameter of the bearing arrangement (20) and this can be pushed out of the bearing receiving bore (12) in the axial direction. This enables simple and non-destructive disassembly of the bearing unit (10) for maintenance or repair purposes.

Inventors:
DILALAN ÜMIT (DE)
FIETSCH ALEXANDER (DE)
GLAVAS MARIO (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/070722
Publication Date:
February 04, 2021
Filing Date:
July 22, 2020
Export Citation:
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Assignee:
VITESCO TECH GMBH (DE)
International Classes:
F02B33/40; F01D25/16; F02B37/00; F02B39/10; F02C6/12; F04D29/056; F16B21/18; F16C19/18; F16C33/08; F16C35/04; F16C35/06; F16C35/067; F16C35/07; F16C35/077; F16C41/02
Foreign References:
DE102016200939A12017-07-27
DE102015219363B32017-02-09
DE19651176A11998-06-18
FR2853371A12004-10-08
US4721441A1988-01-26
EP0286883A11988-10-19
DE102010054905A12012-06-21
DE102014212155A12015-12-31
DE102015219363B32017-02-09
DE102017216282A12019-03-14
Attorney, Agent or Firm:
WALDMANN, Alexander (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Lagereinheit (10) einer Rotorwelle (30), für eine Aufladevorrichtung (50) einer Brennkraftmaschine, wobei die Lagereinheit (10) ein Lagergehäuse (11 ) mit einer Lageraufnahmebohrung (12) und eine darin angeordnete Lageranordnung (20) , zur Lagerung der um eine Rotorlängsachse (31 ) drehbaren Rotorwelle (30) in radialer und axialer Richtung, aufweist,

- wobei die Lageranordnung (20) zumindest einen Lageraußenring (21 ) mit einem Außenumfang und einem Außenringdurchmesser (21.1 ), sowie eine am

Außenumfang angeordnete Außen-Ringnut (22) aufweist und

die Lageraufnahmebohrung (12) einen Innenumfang und eine zur Außen-Ringnut (22) korrespondierende erste Innen-Ringnut (23) aufweist,

- wobei zur Fixierung der Lageranordnung (20) in der Lageraufnahmebohrung (12) ein offenes Feder-Ringelement (25) mit zwei Ringelementenden (28), einem Ring element-Innendurchmesser (25.1 ) und einem Ringelement-Außendurchmesser (25.2) in der Außen-Ringnut (22) des Lageraußenrings (21 ) angeordnet ist, das, im montierten Zustand, zugleich in die Außen-Ringnut (22) des Lageraußenrings (21 ) und die erste Innen-Ringnut (23) der Lageraufnahmebohrung (12) eingreift, dadurch gekennzeichnet, dass

die Lageraufnahmebohrung (12) eine weitere Innen-Ringnut (24) aufweist, die in einem axialen Abstand zur ersten Innen-Ringnut (23) angeordnet ist und

- dass die Lageraufnahmebohrung (12) eine radiale Zugangsöffnung (26) aufweist, die sich über einen Teil des Innenumfangs der Lageraufnahmebohrung (12) und axial zumindest über die axiale Position der ersten Innen-Ringnut (23) und der weiteren Innen-Ringnut (24) der Lageraufnahmebohrung (12) hinweg erstreckt,

- wobei die weitere Innen-Ringnut (24) eine Nuttiefe (24.1 ) aufweist, die in Relation zum Ringelement-Außendurchmesser (25.2) und zum Ringelement-Innendurch messer (25.1 ) so bemessen ist, dass das Feder-Ringelement (25) in die weitere Innen-Ringnut (24) hinein so weit aufspreizbar ist, dass der dadurch erweiterte Ringelement-Innendurchmesser (25.1 ) größer ist als der Außenringdurchmesser (21.1 ) des Lageraußenrings (21 ).

2. Lagereinheit (10) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Außen-Ringnut (22) des Lageraußenrings (21 ) eine Nuttiefe (22.1 ) aufweist, die in Relation zum Ringelement-Außendurchmesser (25.2) und zum

Ringelement-Innendurchmesser (25.1 ) so bemessen ist, dass das

Feder-Ringelement (25) in die Außen-Ringnut (22) hinein, soweit

zusammendrückbar ist, dass der dadurch verkleinerte Ringelement-Außendurch- messer (25.2) kleiner ist als der Innendurchmesser (12.1 ) der

Lageraufnahmebohrung (12).

3. Lagereinheit (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Ringelementenden (28) des Feder-Ringelements (25)

Handhabungselemente (29) in Form von Umbiegungen, Abwinklungen,

Kröpfungen, Ösen oder Bohrungen vorgesehen sind, die so ausgebildet sind, dass ein Montagewerkzeug (35) zum Aufspreizen oder zum Zusammendrücken des Feder-Ringelements (25) sicher ansetzbar ist.

4. Lagereinheit (10) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Innen-Ringnut (23) der Lageraufnahmebohrung (12) eine Nuttiefe (23.1 ) und einen daraus resultierenden Nutgrund-Durchmesser (23.2) aufweist, die in Relation zum Ringelement-Außendurchmesser (25.2) so bemessen sind, dass der Nutgrund-Durchmesser (23.2) gleich oder kleiner ist als der Ringelement-Außendurchmesser (25.2) im entspannten Zustand des

Feder-Ringelements (25).

5. Lagereinheit (10) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Feder-Ringelement (25) einen Profilquerschnitt (25.3) aufweist, der eine Rechteckform oder eine Konusform, oder eine Kombination aus Konusform und Rechteckform oder eine Kreisform aufweist.

6. Aufladevorrichtung (50) für eine Brennkraftmaschine, die einen

Radialverdichter (51 ) mit einem Verdichtergehäuse (52) und einem darin angeordneten Verdichterlaufrad (53) aufweist,

wobei das Verdichterlaufrad (53) auf einem Ende einer sich um eine

Rotorlängsachse (31 ) drehbaren Rotorwelle (30) fixiert ist,

wobei an das Verdichtergehäuse (52) eine Lagereinheit (10), gemäß einem der vorausgehenden Ansprüche angeordnet ist, zur Lagerung der Rotorwelle (30) in radialer und axialer Richtung.

7. Aufladevorrichtung (50) gemäß Anspruch 6, die als Abgasturbolader (50.1 ) ausgebildet ist, wobei auf der dem Radialverdichter (51 ) gegenüberliegenden Seite der Lagereinheit (10), eine Abgasturbine (60) mit einem Turbinengehäuse (62) und einem darin aufgenommenen Turbinenlaufrad (63) angeordnet ist,

wobei das Turbinenlaufrad (63) an dem, dem Radialverdichter (51 )

gegenüberliegenden, die Lagereinheit (10) durchragenden Ende der Rotorwelle (30) angeordnet ist.

8. Aufladevorrichtung (50) gemäß Anspruch 6, die als elektromotorisch angetriebener Radialverdichter (50.2) ausgebildet ist, wobei auf der dem

Radialverdichter (51 ) gegenüberliegenden Seite der Lagereinheit (10), ein elektrischer Antriebsmotor (70) mit einem Stator (71 ) und einem Antriebs-Rotor (72) angeordnet ist, wobei der Antriebsrotor (72) an dem, dem Radialverdichter (51 ) gegenüberliegenden, die Lagereinheit (10) durchragenden Ende der Rotorwelle (30) angeordnet ist.

9. Verfahren zur Demontage einer Lagereinheit (10) gemäß einem der

Ansprüche 3 bis 5, das folgende, in der angegebenen Reihenfolge auszuführende Verfahrensschritte aufweist:

- Bereitstellen der Lagereinheit (10) und Bereitstellen eines Montagewerkzeugs (35), das dazu ausgebildet ist an Ringelementenden (28) des Feder-Ringelements (25) anzugreifen;

- Ansetzen des Montagewerkzeugs (35) an die Ringelementenden (28) des Feder-Ringelements (25) im Bereich der radiale Zugangsöffnung (26) der

Lageraufnahmebohrung (12);

- Zusammendrücken der Ringelementenden (28) des offenen Feder-Ringelements (25) mittels des Montagewerkzeugs (35), so weit, dass das Feder-Ringelement (25) in radialer Richtung nach innen ganz in die Außen-Ringnut (22) des

Lageraußenrings (21 ) eingetaucht ist und nicht mehr mit der ersten Innen-Ringnut (23) der Lageraufnahmebohrung (12) in Eingriff steht und halten der

Ringelementenden (28) in dieser Position;

- Verschieben der Lageranordnung (20) zusammen mit dem Feder-Ringelement (25) in axialer Richtung auf die weitere Innen-Ringnut (24) zu, bis sich das

Feder-Ringelement (25) in einer mit der weiteren Innen-Ringnut (24) der

Lageraufnahmebohrung (12) übereinstimmenden Position befindet;

- Aufspreizen der Ringelementenden (28) des Feder-Ringelements (25) mittels des Montagewerkzeugs (35) so weit, dass das Feder-Ringelement (25) in radialer Richtung nach außen vollständig in die weitere Innen-Ringnut (24) der

Lageraufnahmebohrung (12) eingetaucht ist und nicht mehr mit der Außen-Ringnut (22) des Lageraußenrings (21 ) in Eingriff steht und halten der Ringelementenden (28) in dieser Position;

- vollständiges Entfernen der Lageranordnung (20) der Lageraufnahmebohrung (12) in axialer Richtung aus;

- Erneutes Zusammendrücken der Ringelementenden (28) des Feder-Ringelments (25) mittels des Montagewerkzeugs (35), so weit, bis das Feder-Ringelement (25) nicht mehr mit der weiteren Innen-Ringnut (24) der Lageraufnahmebohrung (12) in Eingriff steht und Entnehmen des Feder-Ringelements (25) durch die radiale Zugangsöffnung (26) der Lageraufnahmebohrung (12).

Description:
Beschreibung

Lagereinheit einer Rotorwelle für eine Aufladevorrichtung einer

Brennkraftmaschine, Aufladevorrichtung und Demontageverfahren

Die Erfindung betrifft eine Lagereinheit einer Rotorwelle für eine Aufladevorrichtung einer Brennkraftmaschine, und eine entsprechende Aufladevorrichtung,

insbesondere einen Abgasturbolader oder einen elektromotorisch angetriebenen Radialverdichter für eine Brennkraftmaschine, insbesondere für einen

Verbrennungsmotor für Kraftfahrzeuge, Luft- oder Wasserfahrzeuge. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Demontageverfahren für die Lagereinheit zum Beispiel für Wartungs- oder Instandsetzungszwecke.

Aufladevorrichtungen, insbesondere Abgasturbolader oder elektromotorisch angetriebene Radialverdichter (EAV), häufig auch als E-Booster, E-Compressor oder E-Lader bezeichnet, werden vermehrt zur Leistungssteigerung bei

Verbrennungsmotoren in Kraftfahrzeugen eingesetzt. Dies geschieht immer häufiger mit dem Ziel den Verbrennungsmotor bei gleicher oder gar gesteigerter Leistung in Baugröße und Gewicht zu reduzieren und gleichzeitig den Verbrauch und somit den CC -Ausstoß, im Hinblick auf immer strenger werdende gesetzliche Vorgaben diesbezüglich, zu verringern. Das Wirkprinzip besteht darin, den Druck im Ansaugtrakt des Verbrennungsmotors zu erhöhen und so eine bessere Befüllung des Brennraumes mit Luft-Sauerstoff zu bewirken und somit mehr Treibstoff, Benzin, Diesel, Gas, etc. pro Verbrennungsvorgang umsetzen zu können, also die Leistung des Verbrennungsmotors zu erhöhen.

Zur Druckerzeugung wird häufig zum Beispiel ein Radialverdichter eingesetzt bei dem zur Druckerzeugung ein auf einer Rotorwelle in einem Verdichtergehäuse angeordnetes Verdichterlaufrad mit der Rotorwelle um die Rotorwellenlängsachse mit hoher Drehzahl dreht. Dies erfordert eine entsprechende Drehlagerung der Rotorwelle, wobei zu beachten ist, dass auf die Rotorwelle auch Axialkräfte wirken, die durch die Lagerung abgestützt werden müssen.

Die hohen und wechselnden Drehzahlen, sowie wechselnde, zum Teil sehr hohe Temperaturen und ebenfalls hohe Anforderungen an einen Verlust- und

geräuscharmen Betrieb bei hoher Lebensdauer, stellen hohe Anforderungen an die Lagerung der Rotorwelle. Hierbei sind aus dem Stand der Technik eine Vielzahl unterschiedlicher Lagersysteme bekannt. Herkömmlich sind insbesondere bei Abgasturboladern Gleitlagersysteme bekannt, aber auch Wälzlagersysteme werden aufgrund ihres leichten Laufes zunehmend eingesetzt.

Aufgrund der Komplexität der Lagerung und der geforderten Präzision, kommen dabei vermehrt Lagersysteme zum Einsatz, die für sich genommen oder in

Kombination mit der Rotorwelle geschlossene Einheiten bzw. Baugruppen bilden, die außerhalb eines Lagergehäuses vormontierbar sind und dann als komplette Baugruppe in eine Lageraufnahmebohrung des Lagergehäuses eingesetzt und darin sowohl in axialer Richtung als auch in Drehrichtung festgelegt werden müssen.

So ist beispielsweise aus dem Dokument EP 0 286 883 A1 eine Gleitlagerung einer Läufereinheit eines Abgasturboladers bekannt, die eine in einer Bohrung eines Lagergehäuses angeordnete Lagerhülse aufweist, die gegen Drehung gesichert ist. Die Hülse enthält an ihren beiden axialen Endbereichen jeweils eine innere und eine äußere Lagerfläche. Zur Drehsicherung ist ein ringförmiges Federelement vorgesehen, welches in Umfangsrichtung elastisch ausgebildet ist und mit einem ersten Ende in eine Nut der Hülse eingreift.

Aus Dokument DE10 2010 054 905 A1 ist dagegen eine Lagereinheit für einen Turbolader bekannt, umfassend ein Lagergehäuse, eine innerhalb des

Lagergehäuses angeordnete Wälzlagerkartusche als eigenständige Baugruppe, mit einem Lageraußenring, sowie ein am Lagergehäuse angeordnetes

Sicherungselement zur verdrehsicheren Positionierung des Lageraußenrings.

Die Dokumente DE 10 2014 212 155 A1 , DE 10 2015 219 363 B3 sowie DE 10 2017 216 282 A1 offenbaren jeweils Lagereinheiten für die Rotorwelle einer

Aufladevorrichtung, insbesondere eines Turboladers, die als Wälzlager ausgebildet sind, wobei die jeweilige Lageranordnung zusammen mit der zu lagernden

Rotorwelle eine Einheit bildet und wobei die jeweils inneren Laufflächen für die Wälzkörper unmittelbar auf der Rotorwelle ausgebildet sind. Hier wird die

Lageranordnung auf der Rotorwelle vormontiert und dann zusammen mit der Rotorwelle als Baugruppe in die Lagerbohrung des Lagergehäuses eingesetzt. Die Wälzlager wirken dabei gleichzeitig als Radiallager und als Axiallager für die Rotorwelle, so dass lediglich die Lageranordnung, insbesondere deren

Lageraußenring bzw. die äußere Lagerhülse in der Lagerbohrung des

Lagergehäuses axial und in Drehrichtung fixiert werden muss. Dies erfolgt insbesondere bei den Gegenständen der DE 10 2015 219 363 B3 und der DE 10 2017 216 282 A1 mittels jeweils einem zentral in der Lagerbohrung angeordneten Federring unterschiedlicher Ausprägung.

Die Herausforderungen bei der Fixierung der oben genannten Lageranordnungen in der Lagerbohrung des Lagergehäuses besteht darin, dass die Position der Lageranordnung im Lagergehäuse möglichst präzise bestimmt ist, jedoch möglichst wenig Schwingungen der Lageranordnung im Betrieb, durch starre Kopplung auf das Lagergehäuse übertragen werden sollen. Gleichzeitig ist darauf zu achten, dass die Lageranordnung kompakt ausgebildet ist und insbesondere kein zusätzlicher Bauraum für ggf. erforderliche Fixiermittel benötigt wird. Des Weiteren soll eine möglichst einfache und kostengünstige automatisierte Montage erfolgen können und auch eine einfache, möglichst zerstörungsfreie Demontage zu Wartungs- oder Instandsetzungszwecken soll ermöglicht sein.

Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist es demgemäß eine Lagereinheit für eine Rotorwelle einer Aufladevorrichtung einer

Brennkraftmaschine, ein Verfahren zur Demontage einer solchen Lagereinheit sowie eine entsprechende Aufladevorrichtung für eine Brennkraftmaschine zur Verfügung zu stellen, bei denen den oben genannten Herausforderungen und Randbedingungen, in gegenüber dem Stand der Technik verbesserter Weise, Rechnung getragen wird.

Diese Aufgabe wird durch eine Lagereinheit, eine Aufladevorrichtung mit einer solchen Lagereinheit und ein Verfahren zur Demontage einer Lagereinheit gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Aus- und

Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Beansprucht wird eine Lagereinheit einer Rotorwelle, für eine Aufladevorrichtung einer Brennkraftmaschine, wie beispielsweise einen Otto- oder

Diesel-Verbrennungsmotor in einem Kraftfahrzeug. Die Lagereinheit weist ein Lagergehäuse mit einer Lageraufnahmebohrung und eine in der

Lageraufnahmebohrung angeordnete Lageranordnung, insbesondere eine

Wälzlageranordnung, zur Lagerung der um eine Rotorlängsachse drehbaren Rotorwelle in radialer und axialer Richtung, auf. Die Lagereinheit weist dazu zumindest einen Lageraußenring mit einem Außenumfang auf und einem

Außenringdurchmesser, sowie eine am Außenumfang angeordnete Außen-Ringnut auf und die Lageraufnahmebohrung weist einen Innenumfang und eine zur Außen-Ringnut korrespondierende erste Innen-Ringnut auf.

Zur Fixierung der Lageranordnung ist in der Lageraufnahmebohrung ein offenes Feder-Ringelement mit zwei Ringelementenden, einem Ring

element-Innendurchmesser und einem Ringelement-Außendurchmesser in der Außen-Ringnut des Lageraußenrings angeordnet, das, im montierten Zustand, zugleich in die Außen-Ringnut der Lageraufnahmebohrung und die erste

Innen-Ringnut des Lageraußenrings eingreift.

Die Lagereinheit ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass

die Lageraufnahmebohrung eine weitere Innen-Ringnut aufweist, die in einem axialen Abstand zur ersten Innen-Ringnut angeordnet ist und dass die

Lageraufnahmebohrung eine radiale Zugangsöffnung aufweist, die sich über einen Teil des Innenumfangs der Lageraufnahmebohrung und axial zumindest über die axiale Position der ersten Innen-Ringnut und der weiteren Innen-Ringnut der Lageraufnahmebohrung hinweg erstreckt.

Dabei weist die weitere Innen-Ringnut eine Nuttiefe auf, die in Relation zum

Ringelement-Außendurchmesser und zum Ringelement-Innendurchmesser so bemessen ist, dass das Feder-Ringelement in die weitere Innen-Ringnut hinein so weit aufspreizbar ist, dass der dadurch erweiterte Ringelement-Innendurchmesser größer ist als der Außenringdurchmesser des Lageraußenrings.

Die erfindungsgemäße Aufladevorrichtung für eine Brennkraftmaschine weist einen Radialverdichter mit einem Verdichtergehäuse und einem darin angeordneten Verdichterlaufrad auf, wobei das Verdichterlaufrad auf einem Ende einer sich um eine Rotorlängsachse drehbaren Rotorwelle fixiert ist. An das Verdichtergehäuse ist, zur Lagerung der Rotorwelle in radialer und axialer Richtung, eine

erfindungsgemäße Lagereinheit, gemäß einer der vorausgehend oder nachfolgend beschriebenen Ausführungen, angeordnet.

Die erfindungsgemäße Lagereinheit für eine Rotorwelle sowie die

erfindungsgemäße Aufladevorrichtung für eine Brennkraftmaschine zeichnen sich, insbesondere dadurch aus, dass die Position der Lageranordnung im

Lagergehäuse präzise bestimmt ist, dass die Lageranordnung kompakt ausgebildet ist und insbesondere kein zusätzlicher Bauraum für ggf. erforderliche Fixiermittel benötigt wird und eine einfache und kostengünstige automatisierte Montage erfolgen kann, wobei insbesondere auch eine einfache und zerstörungsfreie Demontage zu Wartungs- oder Instandsetzungszwecken ermöglicht ist. Eine vorteilhafte Ausführung der Lagereinheit ist dadurch gekennzeichnet, dass die Außen-Ringnut des Lageraußenrings eine Nuttiefe aufweist, die in Relation zum Ringelement-Außendurchmesser und zum Ringelement-Innendurchmesser so bemessen ist, dass das Feder-Ringelement in die Außen-Ringnut hinein, soweit zusammendrückbar ist, dass der dadurch verkleinerte Ringelement-Außendurch- messer kleiner ist als der Innendurchmesser der Lageraufnahmebohrung.

Der Vorteil dieser Ausführung liegt darin, dass bei der Montage der

Lageranordnung zunächst das Feder-Ringelement in die Außen-Ringnut des Lageraußenrings montiert werden kann und dann die Lageranordnung bei zusammengedrücktem Feder-Ringelement von dem der ersten Innen-Ringnut der Lageraufnahmebohrung näher als der weiteren Innen-Ringnut (Demontagenut) liegenden Ende der Lageraufnahmebohrung her in axialer Richtung durch

Einschieben montiert werden kann, wobei sich das Feder-Ringelement, sobald es die Position der ersten Innen-Ringnut erreicht hat, selbständig in diese aufspreizt und die Lageranordnung so fixiert.

Eine weitere vorteilhafte Ausführung der erfindungsgemäßen Lagereinheit

Zeichnet sich dadurch aus, dass das offene Feder-Ringelement, im Bereich der Ringelementenden, Handhabungselemente in Form von Umbiegungen,

Abwinklungen, Kröpfungen, Ösen oder Bohrungen vorgesehen sind, die so ausgebildet sind, dass ein Montagewerkzeug zum Aufspreizen oder zum

Zusammendrücken des Feder-Ringelements ansetzbar ist.

Dieses Merkmal erleichtert vorteilhaft ein automatisiertes oder auch manuelles Greifen bzw. Ansetzen eines Montagewerkzeugs sowohl bei der Montage als auch bei der Demontage.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Demontage einer erfindungsgemäßen Lagereinheit, wie zumindest in der unmittelbar vorausgehend, und ggf. in

Kombination mit Merkmalen der weiteren beschriebenen Ausführungen, beschrieben, weist die im Folgenden genannten und in der angegebenen

Reihenfolge auszuführenden Verfahrensschritte auf.

Zunächst erfolgt das Bereitstellen der Lagereinheit und das Bereitstellen eines Montagewerkzeugs, das dazu ausgebildet ist an den Ringelementenden des Feder-Ringelements anzugreifen.

Darauf folgend erfolgt das Ansetzen des Montagewerkzeugs an die Handhabungselemente des Feder-Ringelements im Bereich der radialen

Zugangsöffnung der Lageraufnahmebohrung.

Im Anschluss daran erfolgt das Zusammendrücken der Ringelementenden des offenen Feder-Ringelements mittels des Montagewerkzeugs, so weit, dass das Feder-Ringelement in radialer Richtung nach innen ganz in die Außen-Ringnut des Lageraußenrings eingetaucht ist und nicht mehr mit der ersten Innen-Ringnut der Lageraufnahmebohrung in Eingriff steht. In dieser Position werden die

Ringelementenden gehalten.

Nun wird die Lageranordnung zusammen mit dem Feder-Ringelement in axialer Richtung auf die weitere Innen-Ringnut zu verschoben, bis sich das

Feder-Ringelement in einer mit der weiteren Innen-Ringnut der

Lageraufnahmebohrung übereinstimmenden Position befindet. Dies kann ggf. mittels des Montagewerkzeugs oder auch mit einem separaten Schiebestempel von der Stirnseite der Lageranordnung her erfolgen.

Sobald die oben genannte Position erreicht ist, erfolgt das Aufspreizen der Ringelementenden des Feder-Ringelements mittels des Montagewerkzeugs so weit, dass das Feder-Ringelement in radialer Richtung nach außen vollständig in die weitere Innen-Ringnut der Lageraufnahmebohrung eingetaucht ist und nicht mehr mit der Außen-Ringnut des Lageraußenrings in Eingriff steht. In dieser Position werden das Feder-Ringelement bzw. die Ringelementenden wiederum gehalten.

Nun erfolgt das vollständige Entfernen der freigegebenen Lageranordnung in axialer Richtung aus der Lageraufnahmebohrung. Dies kann beispielsweise durch Ausschieben mittels Schiebestempel, wie vorausgehend bereits genannt, oder auch durch herausziehen mittels eines weiteren Werkzeugs, zum Beispiel einer Zange, erfolgen.

Abschließend erfolgt ein erneutes Zusammendrücken der Ringelementenden des Feder-Ringelements mittels des Montagewerkzeugs, so weit, bis das

Feder-Ringelement nicht mehr mit der weiteren Innen-Ringnut der

Lageraufnahmebohrung in Eingriff steht und Entnehmen des Feder-Ringelements durch die radiale Zugangsöffnung der Lageraufnahmebohrung. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Demontage der erfindungsgemäßen

Lagereinheit zeichnet sich vorteilhaft dadurch aus, dass alle Komponenten auf einfache Weise, ggf. auch manuell, zerstörungs- und beschädigungsfrei voneinander separiert werden und ggf. einer Wiederverwertung zugeführt werden können.

Vorteilhafte Ausgestaltungen von Ausführungsbeispielen sowie verschiedene Kombinationsmöglichkeiten von Merkmalen der erfindungsgemäßen Lagereinheit, der Aufladevorrichtung und des Verfahrens zur Demontage werden in den

Unteransprüchen offenbart und im Folgenden anhand der Darstellungen in der Zeichnung näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 Eine erfindungsgemäße Lagereinheit für eine Rotorwelle;

Fig. 2 eine schematisch vereinfachte Darstellung des Bereichs des

Lagergehäuses einer Ausführung der Lagereinheit, der die

Lageraufnahmebohrung aufweist, mit darin aufgenommener

Lageranordnung;

Fig. 3 eine schematisch vereinfachte Darstellung wie in Fig. 2, wobei der Bereich der Lageraufnahmebohrung im Lagergehäuse in Ansicht a) und die Lageranordnung in Ansicht b) getrennt voneinander dargestellt sind;

Fig. 4 eine vereinfachte Darstellung dreier unterschiedlicher Ausführungen a), b) und c) eines Feder-Ringelements;

Fig. 5 eine Darstellung mehrerer unterschiedlicher Ausführungen a) bis c) des

Querschnitts eines Feder-Ringelements

Fig. 6 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen

Aufladevorrichtung;

Fig. 7 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen

Aufladevorrichtung in Ausführung eines Abgasturboladers;

Fig. 8 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen

Aufladevorrichtung in Ausführung eines elektromotorisch angetriebenen Verdichters (EAV);

Fig. 9 ein schematisiertes Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Montage einer erfindungsgemäßen Lagereinheit.

Funktions- und Benennungsgleiche Teile sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet. Figur 1 zeigt in detaillierter Darstellung eine Ausführung einer erfindungsgemäßen Lagereinheit 10 für eine Rotorwelle 30, die insbesondere geeignet ist für eine Aufladevorrichtung einer Brennkraftmaschine, am Beispiel einer Lagereinheit für einen Abgasturbolader. Entsprechende Lagereinheiten können ggf. aber auch in anderen Aggregaten mit schnell laufenden Wellen, wie zum Beispiel Pumpen, Lüftern, Generatoren etc., zur Anwendung kommen.

Die Lagereinheit 10 weist ein Lagergehäuse 11 mit einer Lageraufnahmebohrung 12 und eine in der Lageraufnahmebohrung 12 angeordnete Lageranordnung 20, zur Lagerung der um eine Rotorlängsachse 31 drehbaren Rotorwelle 30 in radialer und axialer Richtung, auf. Die Lagerung erfolgt in diesem Beispiel konkret mittels zweier Wälzlager 32, es können jedoch beispielsweise auch Gleitlager oder Schwimmbuchsenlager zum Einsatz kommen. Am Lagergehäuse 11 zu erkennen sind weiterhin ein Ölzuführkanal 14 zur Ölversorgung der Lageranordnung 20, ein Ölabführkanal 15 zur Rückführung des Öls zum Beispiel in einen übergeordneten Ölkreislauf, ein Verdichteranschlussflansch 17 auf der linken Seite des

Lagergehäuses 11 , zur Koppelung der Lagereinheit 10 mit einem anzutreibenden Verdichter und einen Antriebsanschlussflansch 18 auf der rechten Seite des Lagergehäuses 11 , zur Koppelung der Lagereinheit mit einem Antriebsaggregat. Weiterhin ist im Lagergehäuse 11 ein umlaufender Kühlkanal 16 vorgesehen, der zur Kühlung der Lagereinheit 10 mit Kühlmittel durchspülbar ist.

Wie besser in den schematisiert vereinfachten und vergrößert hervorgehobenen Darstellungen der Figuren 2, 3 und 4 erkennbar ist, ist die Lageranordnung 20 der Lagereinheit 10 weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest einen Lageraußenring 21 mit einem Außenumfang und einem Außenringdurchmesser 21.1 , sowie eine am Außenumfang angeordnete Außen-Ringnut 22 aufweist und dass die Lageraufnahmebohrung 12 einen Innenumfang und eine zur

Außen-Ringnut 22 korrespondierende erste Innen-Ringnut 23 aufweist. Zur Fixierung der Lageranordnung 20 in der Lageraufnahmebohrung 12 ist ein offenes Feder-Ringelement 25 mit einem Ringelement-Innendurchmesser 25.1 und einem Ringelement-Außendurchmesser 25.2 in der Außen-Ringnut 22 des

Lageraußenrings 21 angeordnet, das, im montierten Zustand, zugleich in die Außen-Ringnut 22 des Lageraußenrings 21 und die erste Innen-Ringnut 23 der Lageraufnahmebohrung 12 eingreift.

Die Lagereinheit ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass die

Lageraufnahmebohrung 12 eine weitere Innen-Ringnut 24 aufweist, die in einem axialen Abstand zur ersten Innen-Ringnut 23 angeordnet ist und auch als

Demontage-Ringnut bezeichnet werden kann. Zugleich weist die

Lageraufnahmebohrung 12 eine radiale Zugangsöffnung 26 auf, die sich über einen Teil des Innenumfangs der Lageraufnahmebohrung 12 und axial zumindest über die axiale Position der ersten Innen-Ringnut 23 und der weiteren Innen-Ringnut 24 der Lageraufnahmebohrung 12 hinweg erstreckt. Die radiale Zugangsöffnung 26 der Lageraufnahmebohrung 12 ist, wie in den Figuren 1 , 2 und 3 erkennbar ist, auf der in der jeweiligen Figur unteren Seite der Lageraufnahmebohrung 12 angeordnet und, in diesem Beispiel, über den ebenfalls unten liegenden Ölabführkanal 15 von außen her zugänglich.

Es ist weiterhin zu erkennen, dass die weitere Innen-Ringnut 24 eine Nuttiefe 24.1 aufweist, die in Relation zum Ringelement-Außendurchmesser 25.2 und zum Ringelement-Innendurchmesser 25.1 so bemessen ist, dass das

Feder-Ringelement 25 in die weitere Innen-Ringnut 24 hinein so weit aufspreizbar ist, dass der dadurch erweiterte Ringelement-Innendurchmesser 25.1 größer ist als der Außenringdurchmesser 21 .1 des Lageraußenrings 21 . Dies ermöglicht es, den Lageraußenring 21 und damit die gesamte Lageranordnung 20, bei in die weitere Innen-Ringnut 24 aufgespreiztem Feder-Ringelement 25, aus der

Lageraufnahmebohrung 12 des Lagergehäuses 1 1 zu entfernen, insbesondere auszuschieben oder auszuziehen.

In weiterer Ausführung der vorausgehend beschriebenen erfindungsgemäßen Lagereinheit 10 weist die Außen-Ringnut 22 des Lageraußenrings 21 eine Nuttiefe

22.1 auf, wie in Figur 3, Ansicht b) dargestellt, die in Relation zum

Ringelement-Außendurchmesser 25.2 und zum Ringelement-Innendurchmesser

25.1 so bemessen ist, dass das Feder-Ringelement 25 in die Außen-Ringnut 22 hinein, soweit zusammendrückbar ist, dass der dadurch verkleinerte

Ringelement-Außendurchmesser 25.2 kleiner ist als der Innendurchmesser 12.1 der Lageraufnahmebohrung 12, so dass das Feder-Ringelement in maximal zusammengedrücktem Zustand komplett in die Außen-Ringnut 22 des

Lageraußenrings eingetaucht ist. Dies ermöglicht vorteilhaft ein Verschieben des Lageraußenrings 21 zusammen mit dem Feder-Ringelement 25 und somit der kompletten Lageranordnung, ggf. inclusive der Rotorwelle 30 in der

Lageraufnahmebohrung 12, im Falle der Montage bis das freigegebene

Feder-Ringelement 25 in die erste Innen-Ringnut 23 der Lageraufnahmebohrung 12 einrasten kann und im Falle der Demontage bis sich das Feder-Ringelement 25 in mit der weiteren Innen-Ringnut 24 übereinstimmender Position befindet und in diese hinein aufgespreizt werden kann.

In weiterer Ausführung einer der vorausgehend beschrieben erfindungsgemäßen Lagereinheiten 10, weist das offene Feder-Ringelement 25, wie in Figur 4 dargestellt, im Bereich seiner Ringelementenden 28, Handhabungselemente 29 in Form von Umbiegungen, Abwinklungen, Kröpfungen, Ösen oder Bohrungen auf, die so ausgebildet sind, dass ein Montagewerkzeug, hier nicht dargestellt, zum Aufspreizen oder zum Zusammendrücken des Feder-Ringelements 25 einfach und sicher ansetzbar ist. Dazu zeigt Ansicht a) der Figur 4 am jeweiligen

Ringelementende 28 beispielsweise eine Abwinklung nach außen, an der eine Montagewerkzeug angesetzt werden kann. Ansicht b) der Figur 4 zeigt

beispielsweise eine Umbiegung senkrecht aus der Ebene des Feder-Ringelements 25 heraus und Ansicht c) der Figur 4 zeigt jeweils eine Öse mit einer mittigen Bohrung, in die ein Montagewerkzeug eingreifen kann.

Solche Handhabungselemente 28 erleichtern das Ansetzen eines

Montagewerkzeugs sowohl bei einer automatisierten als auch bei einer manuellen Montage oder Demontage.

In weiterer Ausführung der erfindungsgemäßen Lagereinheit 10, gegebenenfalls im Zusammenwirken mit den Merkmalen einer der vorausgehend beschriebenen Ausführungen, weist die erste Innen-Ringnut 23 der Lageraufnahmebohrung 12 eine Nuttiefe 23.1 und einen daraus resultierenden Nutgrund-Durchmesser 23.2 auf, die in Relation zum Ringelement-Außendurchmesser 25.2 so bemessen sind, dass der Nutgrund-Durchmesser 23.2 gleich oder kleiner ist als der

Ringelement-Außendurchmesser 25.2 im entspannten Zustand des

Feder-Ringelements 25. Siehe dazu die Figuren 2 und 3. Dadurch ist gewährleistet, dass das Feder-Ringelement 25 im montierten Zustand im Nutgrund der ersten Innen-Ringnut 23 spielfrei bzw. mit leichter Vorspannung anliegt. Dies verhindert eine Bewegung des Feder-Ringelements 25 und eine damit verbundene

Geräuscherzeugung im montierten Zustand im Betrieb.

Alle vorgenannten Ausführungen der Lagereinheit 10 können des Weiteren dadurch gekennzeichnet sein, dass das Feder-Ringelement 25 einen Profilquerschnitt 25.3 aufweist, der eine Rechteckform oder eine Konusform, oder eine Kombination aus Konusform und Rechteckform oder auch eine Kreisform aufweist. In den Ansichten a), b) und c) der Figur 5 sind beispielhaft verschieden Formen des Profilquerschnitts 25.3 dargestellt. So zeigt Ansicht a) eine Rechteckform des Profilquerschnitts 25.3, wobei das Seitenverhältnis der langen und der kurzen Seite nach je nach Erfordernis gewählt werden kann, wobei selbstverständlich auch eine Quadratform, als Rechteckform mit gleichlangen Seiten, eingeschlossen ist. Ansicht b) der Figur 5 zeigt eine Kombination von Rechteckform und Konusform, wobei auf das radial innen liegende Rechteck radial außen eine Konusform aufgesetzt ist. Dies erscheint besonders vorteilhaft, wenn auch die erste Innen-Ringnut 23 eine zur Konusform komplementäre Geometrie aufweist. Unter Vorspannung des Feder-Ringelements 25 kann so eine Klemmwirkung entstehen, die eine besonders sicheren Sitz des Feder-Ringelements 25 in der ersten Innen-Ringnut 23 gewährleistet. Ansicht c) der Figur 5 zeigt eine Kreisform des Profilquerschnitts 25.3. Dies scheint eine besonders einfache und kostengünstige Alternative zu sein, da ein einfacher Federdraht verwendet werden kann.

In weiterer Ausführung der erfindungsgemäßen Lagereinheit 10, bildet der

Außenlagerring 21 den Außenmantel einer Wälzlageranordnung, die als integrierte Lageranordnung 20 auf die Rotorwelle vormontierbar und alleine oder zusammen mit der Rotorwelle, in axialer Richtung in die Lageraufnahmebohrung montierbar ist. Ein Beispiel einer solche Ausführung ist beispielsweise in Figur 3, Ansicht b) dargestellt. Hierbei besteht die Lageranordnung 20 aus zwei als Kugellager ausgebildeten Wälzlagern 32, deren Laufflächen zum einen direkt auf der

Rotorwelle 30 ausgebildet und zum anderen auf der Innenmantelfläche des Lageraußenrings angeordnet oder direkt auf der Innenmantelfläche des

Lageraußenrings 21 ausgebildet sind. Diese Art der Lagerung wirkt gleichzeitig radial wie axial. Die Lageranordnung 20, inclusive Rotorwelle 30, kann so vorteilhaft als eigenständige Baugruppe unabhängig vom Lagergehäuse 1 1 vormontiert und als Ganzes in die Lageraufnahmebohrung 12 des Lagergehäuses 1 1 eingesetzt und mittels des Feder-Ringelements 25, in der vorausgehend beschriebenen Weise, festgelegt werden. Auch die Montage einer sogenannten integralen Lagerkartusche im Lagergehäuse 1 1 bzw. vorausgehend auf der Rotorwelle 30 ist möglich.

Figur 6 zeigt nun, in schematisch vereinfachter Darstellung, eine Ausführung einer erfindungsgemäßen Aufladevorrichtung 50, die einen Radialverdichter 51 mit einem Verdichtergehäuse 52 und einem darin angeordneten Verdichterlaufrad 53 aufweist, wobei das Verdichterlaufrad 53 auf einem Ende einer sich um eine Rotorlängsachse 31 drehbaren Rotorwelle 30 fixiert ist. An dem Verdichtergehäuse 52 ist eine erfindungsgemäße Lagereinheit 10, wie vorausgehend beschrieben, zur Lagerung der Rotorwelle 30 in radialer und axialer Richtung angeordnet. Durch Drehung der Rotorwelle 30 wird das Verdichterlaufrad 53 im Verdichtergehäuse 52 in eine Rotation um die Rotorlängsachse 31 versetzt und saugt Luft L, in der Figur gekennzeichnet durch Pfeile, in axialer Richtung durch den Verdichtereinlass 54 an und gibt diese unter erhöhtem Druck durch den Verdichterauslass 55, zum Beispiel in das Ansaugrohr einer Brennkraftmaschine, ab. Weiterhin sind in Figur 6 die erste Innen-Ringnut 23 mit eingesetztem Feder-Ringelement 25 und die auch als

Demontage-Ringnut bezeichnete weitere Innen-Ringnut 24 schematisch

vereinfacht dargestellt.

In Figur 7 ist nun eine erfindungsgemäße Aufladevorrichtung, wie vorausgehend beschrieben, schematisch vereinfacht dargestellt, die als Abgasturbolader 50.1 ausgebildet ist. Dazu ist auf der dem Radialverdichter 51 gegenüberliegenden Seite der erfindungsgemäßen, vorausgehend beschriebenen Lagereinheit 10, eine Abgasturbine 60 mit einem Turbinengehäuse 62 und einem darin aufgenommenen Turbinenlaufrad 63 angeordnet. Das Turbinenlaufrad 63 ist an dem, dem

Radialverdichter 51 gegenüberliegenden, die Lagereinheit 10 durchragenden Ende der Rotorwelle 30 angeordnet. Im Betrieb strömt Abgas A, in Figur 7 durch Pfeile gekennzeichnet, das beispielsweise von einer Brennkraftmaschine ausgestoßen wird, durch einen Turbineneinlass 64 auf das Turbinenlaufrad 63 und versetzt dieses dadurch in Drehung, wodurch gleichzeitig das auf der gemeinsamen

Rotorwelle 30 angeordnete Verdichterlaufrad 53 angetrieben wird. Das Abgas A wird dann über einen Turbinenauslass 65, beispielsweise in die Abgasanlage der Brennkraftmaschine, abgeführt. Die Vorteile dieser Ausführung der

Aufladevorrichtung 50.1 sind darin zu sehen, dass hier die im Abgas A vorhandene Energie, die andernfalls ungenutzt mit dem Abgas A ausgestoßen wird, zumindest zum Teil zur Leistungssteigerung der Brennkraftmaschine genutzt wird.

In Figur 8 ist eine weitere Ausführung der erfindungsgemäßen Aufladevorrichtung wie vorausgehend beschrieben, schematisch vereinfacht dargestellt, die als elektromotorisch angetriebener Radialverdichter 50.2, kurz auch als

Elektroverdichter bezeichnet, ausgebildet ist. Hier ist auf der dem Radialverdichter 51 gegenüberliegenden Seite der erfindungsgemäßen, vorausgehend

beschriebenen Lagereinheit 10, ein elektrischer Antriebsmotor 70 mit einem Stator 71 und einem Antriebs-Rotor 72 angeordnet. Dabei ist der Antriebs-Rotor 72 an dem, dem Radialverdichter 51 gegenüberliegenden, die Lagereinheit 10

durchragenden Ende der Rotorwelle 30 angeordnet. Im Betrieb wird an eine elektrische Anschlussleitung 73 eine elektrische Spannung angelegt und so der Antriebs-Rotor 72 des elektrischen Antriebsmotors 70 in Drehung versetzt, wodurch gleichzeitig das auf der gemeinsamen Rotorwelle 30 angeordnete Verdichterlaufrad 53 angetrieben wird.

In Figur 9 ist schließlich eine Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Demontage einer Lagereinheit 10, wie vorausgehend beschrieben, in einem vereinfachten schematisierten Ablaufdiagramm dargestellt. Wie anhand der verwendeten Symbolik einfach zu erkennen ist, weist das erfindungsgemäße Verfahren die folgend beschriebenen, wesentlichen Verfahrensschritte auf, die in einzelnen Blöcken dargestellt und in der dargestellten Reihenfolge auszuführen sind.

Block B1 kennzeichnet die Bereitstellung einer Lagereinheit im montierten Zustand.

Block B2 kennzeichnet die Bereitstellung eines Montagewerkzeugs 35, das dazu ausgebildet ist an den Ringelementenden 28 des Feder-Ringelements 25 anzugreifen.

In dem mit D1 gekennzeichneten Block erfolgt das Ansetzen des

Montagewerkzeugs 35 an die Ringelementenden 28 des Feder-Ringelements 25 im Bereich der radiale Zugangsöffnung 26 der Lageraufnahmebohrung 12. Dies kann vorteilhaft vereinfacht sein, durch die Ausstattung der Ringelementenden 28 des Feder-Ringelements 25 mit Handhabungselementen 29, wie in einer

vorausgehend beschriebenen Ausführung der Lagereinheit 10 beschrieben.

Daraufhin erfolgt, wie in Block D2 dargestellt, das Zusammendrücken der

Ringelementenden 28 des offenen Feder-Ringelements 25 mittels des

Montagewerkzeugs 35, so weit, dass das Feder-Ringelement 25 in radialer Richtung nach innen ganz in die Außen-Ringnut 22 des Lageraußenrings 21 eingetaucht ist und nicht mehr mit der ersten Innen-Ringnut 23 der

Lageraufnahmebohrung 12 in Eingriff steht. In dieser Position werden die

Ringelementenden 28 gehalten.

Im nächsten Verfahrensschritt, der in Block D3 dargestellt ist, erfolgt das

Verschieben der Lageranordnung 20 zusammen mit dem Feder-Ringelement 25 in axialer Richtung auf die weitere Innen-Ringnut 24 zu, bis sich das

Feder-Ringelement 25 in einer mit der weiteren Innen-Ringnut 24 der

Lageraufnahmebohrung 12 übereinstimmenden Position befindet. Hierzu wird das Montagewerkzeug 35, mit dem das Feder-Ringelement 25 währenddessen in zusammengedrückter Position gehalten wird einfach mit verschoben, oder das Verschieben erfolgt gar mittels des Montagewerkzeugs 35.

In dem darauffolgenden Verfahrensschritt in Block D4 erfolgt nun das Aufspreizen der Ringelementenden 28 des Feder-Ringelements 25 mittels des

Montagewerkzeugs 35, so weit, dass das Feder-Ringelement 25 in radialer Richtung nach außen vollständig in die weitere Innen-Ringnut 24 der

Lageraufnahmebohrung 12 eingetaucht ist und nicht mehr mit der Außen-Ringnut 22 des Lageraußenrings 21 in Eingriff steht. In dieser Position werden die

Ringelementenden 28 wiederum gehalten.

Die auf diese Weise freigegebene Lageranordnung 10 wird nun, in dem mit D5 gekennzeichneten Verfahrensschritt, in axialer Richtung vollständig aus der Lageraufnahmebohrung 12 entfernt und auf diese Weise separiert als getrennte Baugruppe bereitgestellt, wie durch Block B3 symbolisiert. Währenddessen wird das Feder-Ringelement 25 weiter mittels des Montagewerkzeugs 35, in

aufgespreizter Position, in der weiteren, auch als Demontagenut bezeichenbare Innen-Ringnut 24 gehalten.

Im Folgenden, in Block D6 dargestellten Verfahrensschritt, werden nun die

Ringelementenden 28 des Feder-Ringelements 25 mittels des Montagewerkzeugs 35, erneut zusammengedrückt, und zwar so weit, bis das Feder-Ringelement 25 nicht mehr mit der weiteren Innen-Ringnut 24 der Lageraufnahmebohrung 12 in Eingriff steht und das Feder-Ringelement 25 wird durch die radiale Zugangsöffnung 26 aus der Lageraufnahmebohrung 12 und dem Lagergehäuse 1 1 entnommen. Somit sind nun auch das Feder-Ringelement 25 sowie das Lagergehäuse 1 1 von einander separiert und können, wie in den Blöcken B4 und B5 symbolisiert, getrennt voneinander bereitgestellt werden.

Es ist festzuhalten, dass das Verfahren sowohl automatisiert als auch zumindest in Teilen manuell durchführbar ist und alle Komponenten auf einfache Weise, zerstörungs- und beschädigungsfrei voneinander separiert werden und ggf. einer Aufbereitung und Wiederverwertung zugeführt werden können.