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Patent Searching and Data


Title:
BED
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/030294
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a bed (1), comprising a support (10) that can be automatically, continuously moved back and forth between different positions so that the vertebral column and other joints e.g., of the hips, knees or legs can be moved and exercised specifically.

Inventors:
WILKE HANS JOACHIM (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/010477
Publication Date:
May 03, 2001
Filing Date:
October 25, 2000
Export Citation:
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Assignee:
WILKE HANS JOACHIM (DE)
International Classes:
A47C20/08; A47C31/12; A61G7/057; A61H1/00; (IPC1-7): A61G7/057; A47C31/12
Domestic Patent References:
WO1998034577A11998-08-13
WO1998022071A11998-05-28
Foreign References:
US5235710A1993-08-17
EP0374742A11990-06-27
FR2764499A11998-12-18
EP0115056A11984-08-08
DE19701698A11998-07-23
DE19912916A12000-09-28
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
PFENNING, MEINIG & PARTNER GBR (Mozartstrasse 17 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Liegevorrichtung mit einer Körperbzw. Matra zenauflage sowie mindestens einem Antrieb, mit dem die Auflage in Längsrichtung der Liegevor richtung zumindest teilweise abschnittsweise in Höhe und/oder Neigung verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage in vorbestimmter Weise sich wieder holend automatisch durch den Antrieb verstellbar ist.
2. Liegevorrichtung nach dem vorhergehenden An spruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage einen Rückenauflagebereich aufweist, der durch den Antrieb zwischen Kyphosenstellung und Lordo senstellung wechselnd verstellbar ist.
3. Liegevorrichtung nach dem vorhergehenden An spruch, dadurch gekennzeichnet, daß der Rücken auflagebereich in seiner Neigung unabhängig von der Lordosenoder Kyphosenstellung einstellbar bzw. steuerbar ist.
4. Liegevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auf lage einen Auflagebereich für Kopf und Schulter aufweist, der zwischen einer Stellung für nach vorn geneigtem Kopf und einer Stellung für nach hinten geneigtem Kopf wechselnd verstellbar ist.
5. Liegevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auf lage einen Beinauflagebereich aufweist, der durch den Antrieb zwischen einer Stellung für gestrecktes Knie und einer Stellung für abgewin keltes Knie bzw. zwischen einer Stellung für ge streckte Hüften und einer Stellung für gebeugte Hüften verstellbar ist.
6. Liegevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Steuervor richtung zur Steuerung des Antriebs.
7. Liegevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der An trieb derart steuerbar ist, daß er die Auflage zumindest bereichsweise zwischen zwei mit der Anatomie einer bestimmten Person verträglichen Stellungen in sich wiederholender Weise wech selt.
8. Liegevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Am plitude und/oder Frequenz der Verstellung der Auflage einstellbar bzw. steuerbar ist.
9. Liegevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Datenauf nahmevorrichtung zur Aufnahme von Daten, die mit anatomischen und/oder biomechanischen Gegeben heiten eines bestimmten Menschen und/oder Infor mationen über gesundheitliche Anforderungen für den Menschen zusammenhängen, und Weitergabe die ser Daten an die Steuervorrichtung.
10. Liegevorrichtung nach dem vorhergehenden An spruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten Informationen über die Flexibilität der Wirbel säule und/oder der anderen Gelenke und/oder In formationen über gesundheitliche Anforderungen für diesen Menschen sind.
11. Liegevorrichtung nach einem der beiden vorherge henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenaufnahmevorrichtung ein Lesegerät für Datenträger wie Chipkarten, Magnetkarten, Ma gnetbänder u. dgl. oder eine Schnittstelle zur Datenübertragung wie eine IRSchnittstelle, eine serielle oder parallele Schnittstelle o. dgl. ist.
12. Liegevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Sensor für Schnarchen oder einen Sensor für Schlafapnoe aufweist, mittels dessen Ausgangs signalen der Antrieb steuerbar ist.
13. Verfahren zum Betreiben einer Liegevorrichtung mit einer Körperbzw. Matrazenauflage, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil der Auflage der Liegevorrichtung in ihrer Längsrichtung zumindest teilweise ab schnittsweise in vorbestimmter Weise sich wie derholend automatisch verstellt wird.
14. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, da durch gekennzeichnet, daß die Auflage in einem Rückenauflagebereich zwischen Kyphosenstellung und Lordosenstellung wechselnd verstellt wird.
15. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, da durch gekennzeichnet, daß der Rückenauflagebe reich in seiner Neigung unabhängig von der Lordosenoder Kyphosenstellung verstellt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage in einem Auflagebereich für Kopf und Schulter zwischen einer Stellung für nach vorn geneigtem Kopf und einer Stellung für nach hinten geneigtem Kopf wechselnd verstellt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage in einem Beinauflagebereich zwischen einer Stellung für gestrecktes Knie und einer Stellung für abgewin keltes Knie verstellt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude und/oder Frequenz der Verstellung der Auflage geregelt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß von der Liegevor richtung Daten aufgenommen werden, die mit ana tomischen und/oder biomechanischen Gegebenheiten und/oder gesundheitlichen Anforderungen für ei nen bestimmten Menschen zusammenhängen, und das Profil der Auflage in Abhängigkeit von diesen Daten gesteuert wird.
20. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, da durch gekennzeichnet, daß als Daten Informatio nen aber die Flexibilität der Wirbelsäule des Menschen oder von diesen abgeleitete Daten auf genommen werden.
21. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten mittels eines Lesegeräts für Datenträger wie Chipkarten, Magnetkarten, Magnetbänder u. dgl. oder einer Schnittstelle zur Datenübertragung wie eine IRSchnittstelle, eine serielle oder parallele Schnittstelle o. dgl. von der Liege vorrichtung aufgenommen werden.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß an einem bestimmten Menschen Daten über dessen anatomischen Gegeben heiten erhoben und unmittelbar und/oder nach Verarbeitung zu hiervon abgeleiteten Daten diese Daten und/oder die abgeleiteten Daten zu der Liegevorrichtung übertragen werden.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß in der Liegevorrich tung oder vor der Übertragung der Daten zu der Liegevorrichtung aus den Daten über die anatomi schen Gegebenheiten des Menschen Steuerungsdaten für die Art und den Ablauf der Verstellung der Auflage bestimmt werden.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage zumin dest bereichsweise zwischen zwei mit der Anato mie einer bestimmten Person verträglichen Stel lungen in sich wiederholender Weise hin und her bewegt wird.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil der Auf lage beim Auftreten von Schnarchen oder Schlafapnoe des auf der Auflage liegenden Men schen verändert wird.
Description:
Liegevorrichtung Die Erfindung betrifft eine Liegevorrichtung mit ei- ner Körper-bzw. Matratzenauflage als Liegefläche mit mehreren beweglichen Teilen, die die Form der Wirbel- säulenkrümmung einstellen können. Insbesondere wird dabei an die Lendenwirbelsäule aber auch an die ande- ren Bereiche der Wirbelsäule gedacht. Bei einer sol- chen Liegevorrichtung handelt es sich beispielsweise, um einen Lattenrost für ein Bett, eine Liege, eine Matratze, ein Wasserbett, ein Gerät für die Wirbel- säulentherapie oder um einen Sessel, der zur Liege verwandelt werden kann.

Bei vielen Bettrahmen ist das Kopfteil, das Rücken- teil und/oder das Fußteil verstellbar, um eine beque- mere Haltung einnehmen zu können.

Bislang wurde davon ausgegangen, daß ein Hohlkreuz (Lordose) positiv ist, da sie die natürliche Wirbel-

säulenkrümmung unterstützt. Bei Stühlen und Sitzen findet man deshalb meist einen Lendenbausch. Aus den selben Gründen findet man die Empfehlungen z. B. ein Kissen unter den Rücken zu schieben. Ein flacher oder runder Rücken dagegen (Kyphose) sollte laut vielen Empfehlungen vermieden werden, da es dabei zu einer hohen Belastung der Bandscheibe komme. Es wurde ange- nommen, daß dieser höhere Druck bei gleichzeitig keilförmigem Öffnungswinkel den Bandscheibenkern (Nu- kleus Pulposus) nach hinten drücke und somit Probleme verursache. Diese Erkenntnisse gingen vor allem auf intradiskale in vivo Untersuchungen zurück, die in den sechziger Jahren durchgeführt wurden. Diese Mes- sungen ergaben damals, dass beim Sitzen die Belastung um 40% höher sei als im Stehen. Da man beim Stehen eine Lendenlordose einnimmt, sollte diese auch beim Sitzen eingenommen werden, um die Belastung der Wir- belsäule auf diese Weise zu verringern. Bisherige Messungen im Sitzen ergaben, daß hier die Belastung verringert werden kann, wenn die Lordose unterstützt würde.

Der Erfinder hat jedoch mit einer direkten in vivo Bandscheibendruckmessung festgestellt, daß die obigen Erkenntnisse nicht aufrecht erhalten werden können.

Das Sitzen ist nach seinen neuen Erkenntnissen nicht belastender als das Stehen, wobei bereits früher pu- blizierte Ergebnisse, die auf indirekten Meßmethoden beruhen, bestätigt werden. Im Sitzen kann der Druck in der Bandscheibe in der bislang verpönten lässigen Sitzhaltung, d. h. beim Sitzen mit Rundrücken, sogar auf die Hälfte reduziert werden. (Wilke HJ, Neef P, Caimi M, Hoogland T, Claes LE New in vivo measure- ments of pressures in the intervertebral disc in daily life. Spine 1999 Apr 15 ; 24 (8) : 755-62). Diese verpönte lässige aber bequeme Sitzhaltung mit leich-

tem Rundrücken erzeugt eine deutlich geringere Bela- stung der Bandscheibe, als die bislang empfohlene aufrechte Sitzposition mit Hohlkreuz, d. h. mit Len- denlordose. Diese Widersprüche zu den früheren Ergeb- nissen können auf die unterschiedliche Meßtechnik zu- rückgeführt werden.

Durch vom Erfinder durchgeführte Studien hat sich ge- zeigt, daß eine wechselnde Druckbelastung in der Bandscheibe anzustreben ist, weil die Bandscheibe dann Dank ihres"Schwammprinzipes"ernährt werden kann (Wilke H-J, Claes LE (Hrsg) (1998) Die traumati- sche und degenerative Bandscheibe Springer Verlag Heidelberg ISBN 3-540-65108-X). In Kenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrun- de, eine Liegevorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welcher es möglich ist, die Wirbel- säule und andere Gelenke eines Menschen abwechselnd zu be-und entlasten.

Diese Aufgabe wird durch eine Liegevorrichtung nach Anspruch 1 sowie ein Verfahren gemäß Anspruch 13 ge- löst. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsge- mäßen Liegevorrichtung und des erfindungsgemäßen Ver- fahrens werden in den jeweiligen abhängigen Patentan- sprüchen gegeben.

Die obige Aufgabe wird bei einer Liegevorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch ge- löst, dass der Liegerahmen beispielsweise zwischen einer Lordosenstellung und einer Kyphosenstellung selbsttätig hin-und herverstellbar ist. Dabei sollte auf eine gleichmäßige Lendenunterstützung des jewei- ligen Liegenden geachtet werden.

Erfindungsgemäß ist die Liegevorrichtung also zumin- dest teilweise abschnittsweise in Höhe und/oder Nei- gung verstellbar, wobei die Auflage der Liegevorrich- tung in vorbestimmter Weise sich wiederholend automa- tisch durch den Antrieb verstellbar ist. Dies bedeu- tet beispielsweise, daß die Auflage, sofern es sich um einen Lattenrost handelt, bezüglich einzelner Lat- ten als Abschnitte bzw. bezüglich mehrerer miteinan- der verbundener Latten als einem Abschnitt so ver- stellbar ist, daß diese Abschnitte aus der Liegeflä- che emporgehoben oder zu dieser geneigt werden kön- nen. Besonders im Falle, daß sich auf diesem Latten- rost eine Matratze befindet, gleicht die Matratze diese Erhöhung bzw. Neigung aus, so daß eine gleich- förmige Vorwölbung der Matratzenoberfläche an der Stelle erfolgt, an der die Latte oder der Lattenab- schnitt aus dem Auflagenprofil emporgehoben wurde.

Erfindungsgemäß wird nun diese Profilierung in sich wiederholender Weise automatisch durch einen Antrieb verstellt, so daß der Rücken des auf der Matratze Liegenden beständig in sich wiederholender Weise zwi- schen verschiedenen Stellungen, beispielsweise zwi- schen Lordosen-und Kyphosenstellung der menschlichen Wirbelsäulenregionen wie Lendenwirbelsäule, Brustwir- belsäule und Halswirbelsäule hin-und herbewegt wird.

Dasselbe ist auch beispielsweise für die Beine, Hüfte oder Knie oder für den Brust-, Schulter-, Hals-und Kopfbereich möglich. Durch eine derartige oszillie- rende bzw. periodische Bewegung wird folglich die Wirbelsäule des auf der Matratze Liegenden beständig in verschiedene Richtungen durchgebogen, so daß eine optimale wechselnde Be-und Entlastung der verschie- denen Wirbelsäulenstrukturen (Bänder, Knochen, Knor- pel und dergleichen) und Versorgung der Bandscheiben möglich ist, während sich die Person auf der Liege-

vorrichtung entspannt oder beispielsweise schläft.

Die erfindungsgemäße Liegevorrichtung erlaubt eine kontinuierliche Bewegung der Hals-, Brust-und Len- denwirbelsäule, der Hüft-und der Kniegelenke. Diese Gelenke können in unterschiedlichen Positionen (z. B.

Liegeposition, Relaxposition und aufrechte Sitzposi- tion) jeweils getrennt oder in unterschiedlichen Kom- binationen kontinuierlich bewegt werden. Die Bewegun- gen in den einzelnen Gelenken können je nach Position mit verschiedenen Amplituden und verschiedenen Fre- quenzen gesteuert werden.

Nach dem Stand der Technik wird die Wirbelsäulenkrüm- mung nicht gezielt auf die anatomischen und biomecha- nischen Gegebenheiten eines Individuums eingestellt.

In der vorliegenden Erfindung soll durch die Liege- vorrichtung die Kontur des Rückens und somit die Form der Wirbelsäule gezielt eingestellt werden können.

Die Wirbelsäule soll dabei beispielsweise sowohl eine Lordose als auch eine Kyphose einnehmen können.

Idealerweise werden vor Verwendung einer derartigen Liegevorrichtung Werte bezüglich anatomischer und/oder biomechanischer Gegebenheiten eines Men- schen, z. B. über die Flexibilität der Wirbelsäule des darauf liegenden Menschen ebenfalls abschnittsweise bestimmt, beispielsweise für die Halswirbelsäule oder Lendenwirbelsäule, wobei beispielsweise die stärkst- möglichen Auslenkungen in Kyphosen-oder Lordosen- stellung jeweils bestimmt werden. Aus diesen Werten und gegebenenfalls Informationen über gesundheitliche Anforderungen an den Menschen, z. B. spezielle Trai- ningsprogramme für bestimmte Krankheiten oder durch Krankheiten bedingte Einschränkungen bezüglich der Beweglichkeit einzelner Gelenke oder Wirbelsäulenab-

schnitte können dann Steuerungswerte gewonnen werden, um die erfindungsgemäße Liegevorrichtung so zu steu- ern, daß der auf ihr liegende Mensch individuell sei- ner anatomischen Gegebenheiten wie beispielsweise seiner Wirbelsäulenflexibilität und den gesundheitli- chen Anforderungen angepaßt hin-und herbewegt wird.

Die Bewegungsprogramme können dabei realtiv zu einer Referenzpositition, z. B. der für einen Menschen be- quemsten Liegeposition (relatives Bewegungsprogramm, oder auch unabhängig von einer solchen Referenzposi- tion absolutes Bewegungsprogramm bestimmt und gesteu- ert werden.

Idealerweise enthält hierfür die Liegevorrichtung ei- ne Steuerung für den Antrieb, die entsprechend ein- stellbar bzw. programmierbar ist. Sie erhält ihre Da- ten über eine Datenaufnahmevorrichtung, die Daten von außerhalb aufnimmt, wobei es sich um die Originalda- ten aus der Messung an der Person oder um bereits überarbeitete Steuerungsdaten handeln kann.

Ein entscheidender Vorteil der vorliegenden Erfindung ist damit, daß die Liegevorrichtung völlig individu- ell auf den einzelnen Menschen eingestellt werden kann, wobei die Programmierung bzw. Einstellung auch im Laufe der Zeit verändert werden kann, wenn sich bei der Person die Flexibilität der Wirbelsäule an- dert. Damit paßt sich folglich die erfindungsgemäße Liegevorrichtung während ihrer gesamten Lebensdauer dem jeweiligen auf ihr liegenden Menschen an. Dies kann auch interessant sein, im Falle, daß eine derar- tige Liegevorrichtung beispielsweise in Krankenhäu- sern verwendet wird, wo jeweils dann die Liegevor- richtung auf den jeweiligen Patienten eingestellt werden kann.

Gängige Lehrmeinung ist, dass sich bei Flexion die Bandscheibe nach hinten wölbt. In vivo Untersuchungen des Erfinders haben gezeigt, dass diese Lehrmeinung falsch ist. Das Gegenteil ist der Fall. Bei Kyphose, d. h. im Rundrücken, wirken Kompressionskräfte auf dem vorderen Anulus (anteriorer Anulus). Diese Kompressi- onskräfte bewirken ein Ausbauchen nach vorne. Gleich- zeitig entsteht eine Zugbeanspruchung im hinteren Fa- serring (posteriorer Anulus). Das bewirkt ein Strek- ken der Kollagenfasern und somit ein geringeres Aus- bauchen. Dieses kann eindrücklich mit Hilfe einer Kontrastmittel-Röntgenaufnahme des Rückenmarkkanals (Myelographie) gezeigt werden. Experimentell wurde zwar gezeigt, dass bei Flexion der Kern nach hinten verlagert wird, diese Verlagerung ist allerdings viel geringer als bislang berichtet worden ist. Gleichzei- tig geht der hintere Anteil des äußeren Bandscheiben- ringes eher leicht nach innen. Eine leichte Verände- rung ist zu beobachten, wenn der Kern in der Band- scheibe aufgrund eines Bandscheibenvorfalles oder aufgrund einer Operation fehlt. Der äußere Faserring verhält sich jedoch ähnlich. Patienten mit einer Ein- engung des Rückenmarkkanals (Spinalkanalstenose oder ähnliches), öffnen in der Kyphose sogar diese Kanäle und nehmen den Druck von den Nervenstrukturen. Selbst die Durchblutung des Raumes, der das Rückenmark um- gibt (Epiduralraum) wird dabei verbessert.

Die Diffusion von gelösten Stoffen kann in der Lordo- senstellung, leichter in die vordere Hälfte der Band- scheibe als in ihre hintere Hälfte erfolgen. Dieses Ungleichgewicht ist in der flektierten Haltung umge- kehrt. In der Kyphosenstellung ist die Diffusion ins- gesamt stärker, im hinteren Teil der Bandscheibe so- gar wesentlich stärker als bei aufrechter Haltung.

Bei einem Nachhintenbeugen, d. h. bei starker Lordose, kommt es zur verstärkten Flächenpressung auf die Wir- belgelenke. Die Kompressionkräfte steigen ferner auf dem hinteren Anteil des Bandscheibenfaserringes und zwischen den Dornfortsätzen. Eine ständige Hyper- lordose wirkt als Initialreiz zu einer Arthrose in den kleinen Wirbelgelenken. Die ständige Hyperlordose führt zu dem schmerzhaften Bild eines Bastrup-Syn- droms. Eine fixierte Lordosenstellung führt auf die Dauer zu einer verkürzten Muskulatur.

Aus den oben genannten Gründen kann es positiv sein, wenn der eine Benutzer beim Liegen eher eine Lordose oder eine Kyphose einstellen kann.

Statische bzw. Zwangshaltungen sind in den meisten Fällen nicht sinnvoll bzw. sogar schädlich. Aus die- sem Grund entstehen auch vielfältige Probleme allein aufgrund einer statischen Haltung beim Sitzen oder sogar beim Schlafen usw. Dies wird jedem deutlich, wenn er längere Zeit selbst in einer bequemen Schräg- lage des Rückens, z. B. ein Buch liest. Die Muskulatur ermüdet, bestimmte Bandanteile werden einseitig ge- dehnt, bestimmte Anteile der Bandscheibe werden kom- primiert oder auf Zug belastet. Die Flüssigkeit des Knorpel in den Gelenkfacetten wird z. B. ausgepreßt und eine Diffussion von Nährstoffen nicht mehr ge- währleistet. Diese Strukturen brauchen alle eine wechselnde Belastung. Deshalb sollte der Rücken in diesen statische Positionen bewegt werden.

Diese offensichtliche Nachteil stellt besonders ein Problem dar bei Personen die über längere Zeit auf dem Rücken liegen müssen.

Aus den oben genannten Vor-und Nachteilen folgt, dass es keine optimale Wirbelsäulenkrümmung gibt, wenn sie statisch eingenommen wird. Beim Liegen wird daher ständig die Position gewechselt, um die Struk- turen unterschiedlich und wechselnd zu beanspruchen.

Das bedeutet auch, dass von einer Kyphosenstellung nicht grundsätzlich abzuraten ist, sondern dass diese im dynamischen Wechsel mit der Lordosenstellung ein- genommen werden soll. Werden die Gewebe des Bewe- gungsapparates des Liegebenutzers durch Bewegung und Belastung trainiert, so erhalten sie die mechanische Reize, die sie benötigen, um die Struktur aufrechtzu- erhalten. Eine Mehrbelastung bewirkt bei Knochen und Muskulatur eine Massenzunahme und verbessert ihre biomechanischen Eigenschaften. Außerdem reagieren die Zellen dieser Gewebe mit einer verstärkten Zellver- mehrung und mit einer erhöhten Stoffwechselaktivität (Neidlinger-Wilke C. ; Wilke H-J, Claes L. Cyclic Stretching of Human Osteoblasts Effects Proliferation and Metabolism : a New Experimental Method and its Application Journal of Orthopaedic Research, No. 12, pp. 70-78,1994).

Die Ernährung von Knorpel und Bandscheiben erfolgt durch Diffusion, die durch eine solche wechselnde Be- lastung stark begünstigt wird. Bei hoher Belastung wird die Flüssigkeit aus den entsprechenden Geweben herausgepreßt, wobei verbrauchte Stoffwechselprodukte mitgenommen werden. Danach können sich die Gewebe im entlasteten Zustand mit Flüssigkeit und Nährstoffen wie ein Schwamm wieder vollsaugen. Fehlt die besagte dynamische wechselnde Belastung, so werden Knorpel und Bandscheiben nicht mehr ausreichend ernährt und reagieren mit einer Degeneration. Daraus folgt, dass die Bandscheibe einer Person im Liegen wechselnd be- lastet und vielfältig bewegt werden sollte. Dies wird

unwillkürlich beim Schlafen praktiziert, indem man sich ständig dreht. Das ist aber auch durch die er- findungsgemäße dynamische Liegevorrichtung möglich, bei welcher das Rückenteil bevorzugt kontinuierlich dynamisch oszillierend zwischen einer Lordosenstel- lung und einer Kyphosenstellung hin-und herverstell- bar ist und man somit über eine längere Zeit die Rük- kenlage einnehmen kann. Dies gilt in entsprechender Weise für die Beübung von Beinen, Knien und Hüfte, die kontinuierlich wechselnd bewegt werden sollen.

Als vorteilhaft hat es sich bei der erfindungsgemäßen Liegevorrichtung erwiesen, wenn die Amplitude und/oder die Frequenz der dynamischen, oszillierenden Verstellung zwischen Lordosen und Kyphosenstellung einstellbar ist. Amplitudengemäß kann der Bereich zwischen den beiden Extremstellungen z. B. bis 120° der unteren Deckplatte des Lendenwirbels L1 und der oberen Deckplatte des Sakrum Sl betragen. Die Fre- quenz der dynamischen Verstellung zwischen der Lordo- sen-und der Kyphosenstellung kann beispielsweise im Bereich zwischen größenordnungsmäßig 0,5 sek-1 bis ca. 1 h-1 betragen.

Bei der erfindungsgemäßen Liegevorrichtung kann die dynamische oszillierende Verstellung zwischen der Lordosenstellung und der Kyphosenstellung durch den Bettbenutzer aktiv oder automatisch mittels einer An- triebseinrichtung erfolgen.

Gemäß der Erfindung ist die Liegevorrichtung mit ei- ner Antriebseinrichtung zu versehen, mit deren Hilfe z. B. das Rückenteil kontinuierlich dynamisch oszil- lierend zwischen einer Lordosen-und Kyphosenstellung hin-und herverstellt wird. Bei dieser Antriebsein- richtung kann es sich beispielsweise um einen Elek-

tromotor, um einen Hydraulikmotor o. dgl. handeln.

Diese Erfindung wird dazu führen, dass Rückenschmer- zen reduziert werden. Man kann in der selben schräg aufgerichteten Position länger verharren z. B. zum Le- sen weil die Strukturen wechselnd belastet und entla- stet werden, was ohne diese Bewegung den Bettbenutzer zum Bewegungswechsel zwingt. Die Bewegung kann ferner die Atrophie von Strukturen beim Bettlägrigen redu- zieren.

Bevorzugt ist es, wenn bei der erfindungsgemäßen Lie- gevorrichtung das Rückenteil nicht nur kontinuierlich dynamisch zwischen einer Lordosen-und einer Kypho- senstellung hin-und herverstellbar ist, sondern wenn das Rückenteil außerdem in seiner Neigung verstellbar ist. Desweiteren kann es bevorzugt sein, wenn bei der erfindungsgemäßen Liegevorrichtung das Fußteil eben- falls kontinuierlich oder diskontinuierlich bewegt wird. Durch derartige Ausbildungen der zuletzt ge- nannten Art werden auch relevante Strukturen anderer Gelenke des Bettbenutzers wie Knorpel, Knochen, Ban- der und Muskeln z. B. an der Hüfte und in den Knien beim Liegen be-und entlastet und somit trainiert.

Das führt zu einer verbesserten Ernährung dieser Strukturen und zu einer verbesserten Atmung, Durch- blutung und Verdauung und somit auch zu einem besse- ren Wohlempfinden.

Anhand der folgenden Beispiele und Figuren soll der erfindungsgemäße Gegenstand schematisch dargestellt und näher beschrieben werden.

Es zeigen : Figur 1 eine Liegevorrichtung in einer ersten Stel- lung,

Figur 2 eine Liegevorrichtung gemäß Figur 1 in ei- ner zweiten Stellung, Figur 3 eine Liegevorrichtung gemäß Figuren 1 und 2 in einer dritten Stellung, Figur 4 die Liegevorrichtung in einer vierten Stel- lung, Figur 5 zwei voneinander verschiedene Stellungen der Liegevorrichtung entsprechend den Stel- lungen gemäß Figuren 1 und 2, Figur 6 zwei unterschiedliche Stellungen der Liege- vorrichtung entsprechend den Stellungen ge- mäß Figuren 3 und 4, Fign. 7 bis 10 zeigen eine erfindungsgemäße Liegevorrich- tung in verschiedenen Stellungen ; Figur 11 zeigt die Flexion/Extension einer menschli- chen Wirbelsäule in drei verschiedenen Po- sitionen im Stehen ; Figur 12 zeigt die Flexions/Extensions-Beweglichkeit der in Fig. 11 dargestellten Wirbelsäule ; Fign. 13 bis 18 definierte Bewegungsprogramme unter Berück- sichtigung unterschiedlicher biomechani- scher Zielsetzungen, Figur 1 zeigt schematisch in einer Seitenansicht eine Ausbildung einer Liegevorrichtung 1 mit einem Bein- teil 2,3 (hier beispielhaft zweiteilig) und einem

mehrteiligen (hier beispielhaft vierteilig) Rücken- teil 4 bis 7. Das Beinteil 2 und das Kopfteil 7 sind ebenso wie die anderen Bereiche 3 bis 6 in ihrer Nei- gung verstellbar. Das ist durch die bogenförmigen Pfeile 8 bzw. 9 angedeutet.

In Figur 1 nimmt die Liegevorrichtung 10 eine Stel- lung ein, in der das Rückenteil flach nach unten ge- neigt ist und das Rückenteil eine Kyphose erlaubt.

Gleiche oder ähnliche Elemente sind in Figur 2 wie in den folgenden Figuren mit denselben Bezugsziffern wie in Figur 1 bezeichnet, so daß es sich erübrigt, diese Elemente jedesmal erneut detailliert zu beschreiben.

Bei der Liegevorrichtung 1 kann das Rückenteil aus den Segmenten 4 bis 7 kontinuierlich dynamisch oszil- lierend zwischen der in Figur 2 verdeutlichten Lordo- sestellung und der in Figur 1 angedeuteten Kyphosen- stellung hin-und herverstellbar sein (siehe Pfeil 9). Diese Verstellung kann aktiv durch den Liegebe- nutzer oder passiv und automatisch durch eine geeig- nete (nicht dargestellte) Antriebseinrichtung erfol- gen. Diese Antriebseinrichtung kann ein integrales Bestandteil der Liegevorrichtung 1 sein.

Figur 3 zeigt in einer den Figuren 1 und 2 ähnlichen schematischen Seitenansicht die Liegeeinrichtung 1 im Vergleich zu den in den Figuren 1 und 2 gezeichneten flachen Stellungen nach oben geschwenkt. In Figur 3 ist die Kontur des Rückenteiles 4 bis 7 so ausge- formt, dass der Benutzer eine Kyphose einnimmt. Figur 4 verdeutlicht die Lordosestellung in dieser aufge- richteten Position. Auch hier kann dieses Rückenteil 2 diskontinuierlich oder kontinuierlich verstellbar sein.

Die Figur 5 verdeutlicht eine kontinuierliche dyna- misch oszillierende Verstellung der Liegevorrichtung 1 zwischen der in Figur 1 und der in Figur 2 darge- stellten Stellung. Demgegenüber verdeutlicht die Fi- gur 6 eine dynamische Verstell-Variante, bei welcher die oszillierende Verstellung des Rückenteils 12 zwi- schen der in Figur 3 und der in Figur 4 gezeichneten Stellung mit einer Neigungsverstellung der Rückentei- le 5 und 6 einhergeht. Die beiden Stellungen in den maximal ausgelenkten Positionen der Liegevorrichtung sind dabei mit 5 und 6 bzw. 5'und 6'bezeichnet.

In Figur 5 und Figur 6 ist ebenfalls eine unter- schiedliche Stellung der Beinteile 2 und 3 zu erken- nen, die sich in gleicher Weise wie das Rückenteil diskontinuierlich und kontinuierlich zwischen ver- schiedenen Stellungen mit einstellbarer Frequenz und Amplitude bewegbar sind.

In Fig. 7 ist eine erfindungsgemäße Liegevorrichtung 1 dargestellt. Diese Liegevorrichtung weist einen Grundrahmen 10 auf, auf dem insgesamt sechs bewegli- che Rahmenabschnitte 12 bis 17 angeordnet sind. Die Rahmenabschnitte 12 und 13 entsprechen dabei einem Beinauflagebereich und die Abschnitte 14 bis 17 einem Auflagebereich für Rücken und Kopf eines Menschen.

Jeder dieser Auflagebereiche 12 bis 17 weist eine oder mehrere Querlattungen 11 auf, auf die eine Ma- tratze gelegt werden kann. Es handelt sich also inso- weit um einen herkömmlichen Lattenrost. Erfindungsge- mäß sind diese Latten 11 jedoch nicht fester an dem Rahmen 10 befestigt sondern bereichsweise an dem be- weglichen Rahmen 12 bis 17, die sowohl in ihrer Höhe als auch in ihrer Neigung unabhängig voneinander ver- stellt werden können. Dies erfolgt über eine unter- halb des Lattenrostes befindliche Mechanik. Insbeson-

dere im Bereich der Lendenwirbel ist eine Latte 18 in dem beweglichen Rahmen 14 angeordnet, die ihrerseits aus der Ebene der übrigen Latten hervorgehoben werden kann. Dies erfolgt ebenfalls über eine unterhalb des Bettes angeordnete Mechanik, beispielsweise ein durch einen Motor angetriebenen Scherenmechanismus. Wird diese Latte 18 nun angehoben, so wölbt sich auch die darüber liegende Matratze, wobei sich durch die Steifheit der Matratze ein gleichmäßiger Übergang zwischen den einzelnen Höhen der Latten ergibt. Durch Anheben der Latte 18 kann folglich die Wirbelsäule des auf der Matratze liegenden Menschen in Lordose- stellung gebracht werden.

Figur 8 zeigt in drei Teilbildern A, B und C die Me- chanik der erfindungsgemäßen Liegevorrichtung 1 aus Fig. 7. Dabei ist zu erkennen, daß sich unterhalb des Bettes 1 eine Mechanik 21 befindet, die zum Verstel- len der einzelnen Rahmenabschnitte 12 bis 17 geeignet ist. In Fig. 8a ist dabei eine Ansicht des Bettes von unten, in Fig. 8b von der Kopfseite im Querschnitt sowie in Fig. 8c in der Seitenansicht entlang der Längsseite dargestellt. In Fig. 8c ist zu erkennen, daß das Kopfteil 12 auf-und abbewegbar ist, um bei- spielsweise eine Uberstreckung der Halswirbelsäule in der nach unten geneigten Position zu erzielen. Die Verstellbarkeit des Kopfbereiches kann beispielsweise auch zur Einstellung einer Anti-Schnarchposition oder einer Anti-Schlafapnoe-Position verwendet werden. Er- findungsgemäß kann in einem derartigen Falle in die Liegevorrichtung auch ein Sensor für Schnarchgeräu- sche oder Schlafapnoe eingebaut werden, so daß bei Auftreten von Schnarchen oder einer Schlafapnoe der Kopfbereich 12 entsprechend verstellt, gegebenenfalls zyklisch bewegt wird und dadurch das Schnarchen bzw. die Apnoe beseitigt wird.

Figur 9 zeigt dieselbe erfindungsgemäße Liegevorrich- tung, wobei die einzelnen Bereiche 2 bis 7 so angeho- ben und geneigt sind, daß der darauf befindliche Mensch sich in einer Sitzposition mit hochgelagerten Beinen befinden würde. Gut zu erkennen sind die be- weglichen Rahmen 12 bis 17, die durch Verstellmecha- niken 22 bis 27 in ihre Position gebracht und gehal- ten werden. Weiterhin ist auch die für die Lordosen- stellung verantwortliche Latte 18 sowie ihre Mechanik 28 zu erkennen.

In Figur 10 ist diese Lordosenstellung der Liegevor- richtung veranschaulicht. In dieser Figur sind sämt- liche beweglichen Rahmen 12 bis 17 in flacher Stel- lung, wie es beispielsweise für den Schlaf einer Per- son üblich ist. Aus diesem Profil hervorgehoben ist jedoch die Latte 18 mittels des Scherenmechanismus 28, die sich in dem beweglichen Rahmen 15 befindet.

In dieser Position der Latte wird die Matratze an dieser Stelle emporgehoben, so daß der darauf auf dem Rücken liegende Mensch eine Lordosenstellung ein- nimmt. Erfindungsgemäß kann nun beispielsweise diese Latte 18 automatisch auf-und abbewegt werden in os- zilliernder Weise, so daß die Wirbelsäule des darauf liegenden Menschen beständig zwischen Lordosenstel- lung und Kyphosenstellung hin-und herbewegt wird.

Dies führt zu den gewünschten vorteilhaften Effekten auf die Wirbelsäule des Menschen.

In Fig. 10 ist ein komplettes Bett dargestellt, das auch Bettpfosten 19 aufweist.

Erfindungsgemäß können nun folglich sämtliche beweg- lichen Rahmen 12 bis 17 oder auch die Latte 18 in pe- riodischer Weise automatisch durch die Liegevorrich-

tung zwischen verschiedenen Stellungen hin-und her- bewegt werden.

Die optimalen Umkehrpunkte für die einzelnen Bewegun- gen können ermittelt werden, indem wie in Fig. 11 die maximal möglichen Auslenkungen der Wirbelsäule des Menschen bestimmt werden. In Fig. 11 sind drei Ex- trempositionen der Wirbelsäule dargestellt, wobei mit dem Bezugszeichen 30 die Normalstellung der Wirbel- säule beim stehenden Menschen, mit Bezugszeichen 31 die maximal nach hinten geneigte Position und mit Be- zugszeichen 32 die maximal nach vorne geneigte Posi- tion des Menschen dargestellt ist.

Figur 12 zeigt eine Auswertung dieser Messung aus Fig. 11, wobei in Fig. 31 die Beweglichkeit jedes einzelnen Wirbels in der maximalen Rückenlage (Lordo- senstellung) und mit 32 die Beweglichkeit der Wirbel- säule in der maximalen Vorwärtsstellung (Kyphosen- stellung) dargestellt werden. Eine derartige Messung kann beispielsweise mittels des Meßsystems CMS30/70P und dem Programm WinSpine der Firma Zebris Medizin- technik GmbH, Isny, Deutschland durchgeführt werden.

Sind so die maximalen Auslenkungspunkte der Wirbel- säule bestimmt, so kann die erfindungsgemäße Liege- vorrichtung so programmiert werden, daß sie die be- weglichen Rahmen 12 bis 17 und die Latte 18 derart hin-und herbewegt, daß die Wirbelsäule des darauf liegenden Menschen zwischen ihren beiden maximalen Auslenkungswerten hin-und herbewegt wird. Dadurch wird eine Beübung der Wirbelsäule und der anderen Ge- lenke erzielt. Um die Liegevorrichtung zu programmie- ren, kann diese mit einem Einlesegerät (Datenaufnah- mevorrichtung) versehen werden, beispielsweise einem Chipkartenleser, einem Dateneingabegerät (beispiels- weise Handschalter), einer Infrarot-Schnittstelle

oder dergleichen. So kann die Liegevorrichtung auf jeden einzelnen Menschen eingestellt werden oder auch im Laufe des Lebens eines Menschen ständig dessen anatomischen Gegebenheiten angepaßt werden.

Die Figuren 13 bis 18 zeigen derartige verschiedene Bewegungsvorgaben für eine Motorsteuerung einer er- findungsgemäßen Liegevorrichtung, wie sie in den Fi- guren 7 bis 10 gezeigt ist.

Die Parameter der einzelnen Bewegungsprogramme werden individuell an die anatomischen und biomechanischen Eigenschaften des Benutzers angepaßt. Je nach Konsti- tution, Beweglichkeit bzw. Steifigkeit der Wirbelsäu- le, Gesundheitszustand oder speziellen Problemen dür- fen einige Bewegungsprogramme nicht erlaubt oder müs- sen individuell angepaßt werden (steifes Knie oder steife Hüfte, Osteoporose, Bechterew, Schwindel, etc.).

Hierfür soll eine Chipkarte oder ein Handschalter programmiert werden, die diese individuellen Program- me für die Steuerung der einzelnen Gelenke der Liege- vorrichtung enthält. Um diese Chipkarte oder Hand- schalter individuell zu programmieren, muß der Kunde (Benutzer des Bettes) zunächst einen Fragebogen aus- füllen, in dem seine relevanten Daten erfaßt werden.

Danach erfolgt eine Bewegungsanalyse mit einem Bewe- gungsanalysesystem wie oben beschrieben. Zunächst wird beim aufrechten Stehen (Fig. 11) mit Hilfe eines Taststiftes beginnend am Scheitel über den Hinterkopf die gesamte Wirbelsäulenkontur erfaßt. Diese Messung wird beim Nachvorneneigen (Flexion) und Nachhintennei- gen (Extension) wiederholt (Fig. 11). Anhand dieser drei Datensätze kann über eine Differenzbildung die Beweglichkeit der einzelnen Wirbelsäulenregionen be-

stimmt werden, die die verschiedenen Amplituden der Liegevorrichtung festlegen (s. Fig. 12). Vermessen wird ferner Körpergröße, Gewicht, Schulterbreite etc.

Diese Daten werden vom Computerprogramm entsprechend umgerechnet, um eine Rahmengröße vorzugschlagen und um die individuelle Höhen-und Steifigkeitseinstel- lung jeder Latte des Lattenrostes zu bestimmen.

Die Ernährung der Bandscheibe, des Knorpels in den kleinen Wirbelgelenken, aber auch im Hüft-und Knie- gelenk ist von der Amplitute und Frequenz abhängig.

Dies konnte z. B. an Knochenzellen nachgewiesen werden (Neidlinger-Wilke C. ; Wilke H-J, Claes L. Cyclic Stretching of Human Osteoblasts Effects Proliferation and Metabolism : a New Experimental Method and its Application Journal of Orthopaedic Research, No. 12, pp. 70-78,1994). Diese könnte bei Osteoporotikern oder anderen Problemen jedoch anders sein (Neidlin- ger-Wilke-C ; Stalla-I ; Claes-L ; Brand-R ; Hoellen-I ; Rübenacker-S ; Arand-M ; Kinzl-L Human osteoblasts from younger normal and osteoporotic donors show differen- ces in proliferation and TGF beata-release in respon- se to cyclic strain J. Biomechanics 28 : 1411- 1418 (1995)).

Ferner können diese unterschiedlichen Programme von unterschiedlicher Dauer sein.

-Sollten zum Beispiel nachts Rückenschmerzen auf- treten, muß der Bettbenutzer nicht mehr aufste- hen und ein paar Minuten gehen damit die Wirbel- saule bewegt wird, sondern er läßt ein Programm ablaufen, das seine Lendenwirbelsäule zyklisch bewegt. Diese Programm soll sich nach 15 Minuten automatisch abschalten und das Bett in die nor- male Schlaflage fahren (Memorystellung).

Denkbar sind auch Bewegungen der verschiedenen Gelenke mit sehr kleinen Amplituden während der gesamten Nacht.

Bei bettlägrigen Patienten kann z. B. ein be- stimmtes individuelles Programm den ganzen Tag laufen.

In der Lesestellung kann auf Wunsch eine be- stimmte Bewegungsfolge über einen Zeitraum von 1 Stunde stattfinden, Rückenschmerzen, die den Be- nutzer zum Wechseln der Lage zwingen, kommen nicht mehr vor. D. h., man kann länger als sonst in der aufgerichteten Leseposition bleiben.




 
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