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Title:
BENDING MACHINE FOR BENDING ROD-SHAPED OR TUBULAR WORKPIECES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/029893
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a bending machine (1) for elongated workpieces (9), comprising a bending tool which comprises a bending head (11) with a bending disc comprising at least one bending groove and additionally comprising two slide rails (14), each of which has a molding groove and which can be placed laterally against opposing longitudinal sides of the workpiece (9). Each slide rail (14) is secured to a support part (15) and laterally supports the workpiece (9) in the region from where the workpiece is tangentially fed into the bending groove of the bending disc to a point in front of the bending groove at a specified distance therefrom when the slide rail is resting against the workpiece (9). Each support part (15) can be adjusted between a starting position, in which the corresponding slide rail (14) does not rest against the workpiece (9), into a final position, in which the slide rail contacts the workpiece (9). Upon contacting the workpiece (9), the other slide rail (14) assumes its respective starting position. The two support parts (15) are attached to the ends of a pivotal two-arm lever (13), and one of the slide pieces (14) rests laterally against the workpiece (9) in each final pivot position of the lever (13).

Inventors:
WOLF JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/066866
Publication Date:
February 14, 2019
Filing Date:
June 25, 2018
Export Citation:
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Assignee:
WAFIOS AG (DE)
International Classes:
B21D7/02; B21D7/024; B21D11/12
Domestic Patent References:
WO2004000479A12003-12-31
Foreign References:
DE9316052U11994-01-13
EP2177287A22010-04-21
EP1595612A12005-11-16
EP2756891A12014-07-23
DE9316052U11994-01-13
EP1458505B12007-02-21
DE60218339T22007-11-15
EP1595612A12005-11-16
DE1652817A11971-04-29
EP2177287A22010-04-21
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE GEYER, FEHNERS & PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Biegemaschine (1 ) zum Biegen von stab- oder rohrförmigen Werkstücken (9), mit einem Biegewerkzeug, das einen Biegekopf (1 1 ) mit einer Biegescheibe (31 ) mit mindestens einer umlaufenden Biegenut (32) umfaßt, ferner mit zwei Gleitschienen (14), deren jede mit einer Formnut (24) versehen ist und die seitlich gegen einander gegenüberliegende Längsseiten des Werkstücks (9) anlegbar sind, wobei jede Gleitschiene (14) an einem Trageteil (15) befestigt ist und im gegen das Werkstück (9) angelegten Zustand in einem Bereich von dessen

tangentialem Einlauf in die Biegenut (32) der Biegescheibe (31 ) bis zu einer Stelle in einem vorgegebenen Abstand vor dieser das Werkstück (9) seitlich abstützt, und wobei jedes Trageteil (15) zwischen einer Ausgangsstellung, in der die zugehörige Gleitschiene (14) nicht gegen das Werkstück (9) anliegt, und einer Endstellung, in der sie sich in Anlage am Werkstück (9) befindet, verbringbar ist, wobei bei Anlage einer Gleitschiene (14) am Werkstück (9) die andere Gleitschiene (14) jeweils ihre Ausgangsstellung einnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Trageteile (15) an den Enden eines schwenkbar gelagerten, zweiarmigen Hebels (13) spiegelbildlich zueinander angebracht sind, wobei in jeder Schwenk-Endstellung des Hebels (13) eines der beiden Gleitstücke (14) mit seiner Formnut (24) gegen das Werkstück (9) seitlich anliegt.

2. Biegemaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß der schwenkbar gelagerte Hebel (13) zwischen einer Werkstückführung (8) am Maschinengestell (2) und dem Biegewerkzeug (1 1 ) angebracht ist. 3. Biegemaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (13) schwenkbar an einer Konsole (18) montiert ist, die am Maschinengehäuse (2) befestigt ist.

4. Biegemaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (13) schwenkbar am Biegekopf (1 1 ) befestigt und dabei auch noch horizontal verfahrbar ist.

5. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der zweiarmige Hebel (13) V-förmig oder C-förmig ausgebildet ist.

6. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitschienen (14) in einem Winkel von 60°, bevorzugt von 90°, zueinander angestellt sind.

7. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jede Gleitschiene (14) an dem zugeordneten Trageteil (15) parallel zur Längsrichtung des

Werkstücks (9) verfahrbar ist.

8. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem Hebel (13) zum Schwenkantrieb ein Servomotor (20) zugeordnet ist.

9. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Gleitschiene (14) an einer am zugeordneten Trageteil (15) angebrachten Werkzeugaufnahme

(15) sitzt, die ihrerseits über eine Linearführung (25; 26) parallel zur Längsrichtung des Werkstücks (9) verfahrbar ist.

10. Biegemaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an der Linearführung (25; 26) ein verstellbarer Anschlag (27; 28) zur Festlegung einer Anfangsposition der

Gleitschiene (14) vorgesehen ist.

1 1 . Biegemaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß jede Gleitschiene (14) in Richtung auf den verstellbaren Anschlag (27; 28) hin federvorgespannt ist.

12. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, daß der Biegekopf (1 1 ) relativ zum Maschinengestell (2) seitlich und/oder vertikal verfahrbar ist.

13. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zum Werkstückvorschub eine Zangenführung (8) vorgesehen ist.

Description:
Bieaemaschine zum Biegen von Stab- oder rohrförmigen Werkstücken

Die Erfindung bezieht sich auf eine Biegemaschine zum Biegen von stab- oder rohrförm igen Werkstücken, mit einem Biegewerkzeug, das einen Biegekopf m it einer Biegescheibe m it mindestens einer umlaufenden Biegenut umfaßt, ferner mit zwei Gleitschienen, deren jede mit einer Formnut versehen ist und die seitlich gegen einander gegenüberliegende Längsseiten des Werkstücks anlegbar sind, wobei jede Gleitschiene an einem Trageteil befestigt ist, und im gegen das Werkstück angelegten Zustand in einem Bereich von dessen tangentialem Einlauf in die Biegenut der Biegescheibe bis zu einer Stelle in einem vorgegebenen Abstand vor dieser das Werkstück seitlich abstützt, und wobei jedes Trageteil zwischen einer Ausgangsstellung, in der die zugehörige Gleitschiene nicht gegen das Werkstück anliegt, und einer Endstellung, in der sie sich in Anlage am Werkstück befindet, verbringbar ist, wobei bei Anlage einer

Gleitschiene am Werkstück die andere Gleitschiene jeweils ihre Ausgangsstellung einnimmt.

In der DE 93 1 6 052.6 U1 wird eine Rohrbiegemaschine beschrieben, die für Links- und Rechtsbiegen von Rohren eingesetzt werden kann. Dabei werden beidseits der Längsachse des zu behandelnden Rohres zwei getrennte Gleitschieneneinrichtungen eingesetzt, deren jede parallel zur Bewegungsrichtung des Werkstücks sowie horizontal (senkrecht) zum Werkstück bewegt werden kann. Die Bewegungen beider Gleitschieneneinrichtungen sind voneinander unabhängig. Zudem ist eine vertikale Bewegbarkeit der Gleitschienen zum Erhalt geringerer Störkonturen bei einem größeren Biegefreiraum nicht möglich. In ähnlicher Weise sind auch bei der Rohrbiegemaschine gemäß der EP 1 458 505 B1 bzw. der DE 602 18 339 T2, die ebenfalls ein Links- und Rechtsbiegen zuläßt, beidseits des Werkstücks Gleitschieneneinrichtungen vorgesehen, welche parallel zum Werkstück unabhängig voneinander sowie senkrecht zum Werkstück gemeinsam miteinander bewegt werden können . Aber auch hier ist eine vertikale Bewegung der Gleitschienen nicht vorgesehen.

Eine weitere Biegemaschine für Links- und Rechtsbiegen länglicher Werkstücke ist in der EP 1 595 612 A1 beschrieben, bei der wiederum getrennte Gleitschienen für Links- und Rechtsbiegen über eine Schwenkbewegung jeweils aus einer unterhalb der Biegeebene abgesenkten, vom Werkstück entfernten Lage in eine angehobene, an das Werkstück angelegte Position verschwenkt werden können. In dieser Druckschrift ist für die Gleitschienen jedoch keine Bewegung parallel zum Werkstück und auch keine vertikale Bewegung vorgesehen.

Bei der Maschine zum Biegen von Rohrschlangen aus der DE 1 652 817 A1 werden

Gleitschienen angegeben, die sowohl in vertikaler wie auch in Bewegungsrichtung des Werkstücks verfahrbar sind. Hier wird allerdings eine senkrecht zum Werkstück gerichtete horizontale Bewegung nicht ausdrücklich beschrieben, nur ein Abheben der Gleitschienen vom Werkstück wird angeführt. Bei der aus der WO 2004/000479 A1 ersichtlichen Biegeanordnung für Rohre werden wiederum senkrecht zum Werkstück gemeinsam verfahrbare Gleitschienen eingesetzt, bei denen auch unabhängig voneinander eine parallel zum Werkstück gerichtete Bewegung möglich ist. Bei dieser bekannten Anordnung sind allerdings deutliche Störkonturen bei einem nur mäßigen Biegefreiraum gegeben.

Eine Biegemaschine der eingangs genannten Art ist aus der EP 2 177 287 A2 bekannt. Dort können die auf beiden Seiten des Werkstücks angebrachten Gleitschienen parallel zum Werkstück bewegt werden, wobei eine vertikale oder auch eine senkrecht zum Werkstück gerichtete Bewegung nicht vorgesehen ist. Mit dieser bekannten Biegemaschine läßt sich ebenfalls ein Links- und Rechtsbiegen durchführen, wobei Material vom Coil und keine abgelängten Rohrstücke bearbeitet werden . Bei einem Biegen von Rohren m it einem

Rohrzangen-Vorschub und einem abgelängten Werkstück können bei dieser bekannten Biegemaschine allerdings Kollisionen auftreten. Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese bekannte

Rohrbiegemaschine so zu verbessern, daß sie weniger Störkonturen bei größerem

Biegefreiraum aufweist und problemfrei für Maschinen m it abgelängten Werkstücken wie auch für Material vom Coil eingesetzt werden kann. Erfindungsgemäß wird dies bei einer Biegemaschine der einleitend genannten Art dadurch erreicht, daß die beiden Trageteile an den Enden eines schwenkbar gelagerten, zweiarmigen Hebels spiegelbildlich zueinander angebracht sind, wobei in jeder Schwenk-Endstellung des Hebels eines der beiden Gleitstücke m it seiner Form nut gegen das Werkstück seitlich anliegt. Bei der Erfindung werden die Gleitschienen nicht über Führungen bewegt, auf denen Längsund Querschlitten gelagert sind, sondern stattdessen m ittels eines an der Maschine schwenkbar gelagerten zweiarmigen Hebels. Damit lassen sich die Gleitschienen in Anlage rechts und links vom Biegekopf schwenken, was sich als besonders geeignet für Rechts- und Linksbiegen erweist. Dabei sind die Gleitschienen vorteilhafterweise auch in Bewegungsrichtung des Werkstücks verfahrbar, wobei besonders vorzugsweise auch der Biegekopf in vertikaler und horizontaler Richtung verfahrbar angeordnet ist. Die erfindungsgemäße Biegemaschine ist besonders für das Biegen dünnwandiger Rohre von Vorteil, um diese auch ohne Innendorn biegen zu können. Auch das Biegen von

Aluminiumrohren und Edelstahlrohren ohne Kaltaufschweißung ist möglich, da die Spannbacke vor dem Zurückdrehen, am Ende der Biegung, horizontal öffnet und nicht mehr am Werkstück anliegt.

Gegenüber Biegemaschinen, die ohne Gleitschiene und mit Gegenhalte-Rollen arbeiten, weist die erfindungsgemäße Biegemaschine den Vorteil auf, daß die Gegenhalte-Rollen stets weiter weg vom Biegezentrum als Gleitschienen angeordnet sind und damit keine so hohe

Biegequalität wie bei der erfindungsgemäßen Biegemaschine erzielt werden kann.

Bei der erfindungsgemäßen Biegemaschine wird ein völlig neues Konzept der Anordnung der Gleitschienen eingesetzt, da für die Zustellbewegung der Gleitschienen an das Werkstück hin und von diesem weg keine Gleitschlitten mit Linearführungen mehr eingesetzt werden. Das Anbringen der Gleitschienen an den Enden eines zweiarmigen Hebels läßt durch eine relativ rasch ausführbare Schwenkbewegung ein Umschwenken von Rechts- auf Linksbiegen (und umgekehrt) schnell zu und ermöglicht es dadurch, bei der erfindungsgemäßen Biegemaschine die Nebenzeiten zu reduzieren.

Die Verschwenkbarkeit des zweiarmigen Hebels mit den Gleitschienen ermöglicht es aber auch, diesen in eine mittlere Position zu verdrehen, in welcher keine der beiden Gleitschienen gegen das Werkstück seitlich anliegt, sondern beide Gleitschienen von diesem noch entfernt sind. Eine solche Mittelstellung ist z. B. für die letzte Biegung an einem Werkstück relevant, weil dadurch kurze Endgeraden an diesem realisiert werden können. Denn in einer solchen

Mittelposition des Hebels kann die Rohrzange, welche das Werkstück hält, nach vorne in den Werkzeugbereich einfahren und das Werkstück übergeben, das dann mittels Biegewerkzeug und Spannbacken gehalten wird. Die Zange kann dann ohne Werkstück zurückfahren, wonach die betreffende Gleitschiene an das Werkstück angelegt und die letzte Biegung an diesem erzeugt wird. Durch geeignete Gestaltung des zweiarmigen Hebels kann gewährleistet werden, daß bei

Anlage eines Gleitstückes seitlich gegen das zu behandelnde Werkstück das andere Gleitstück in eine deutlich unterhalb der Biegeebene liegende Ausgangsstellung verbracht ist und damit im Bereich der Biegeebene und oberhalb derselben keine Störkontur durch diese abgesenkte Gleitschiene und damit ein großer Biegefreiraum gewährleistet ist.

In einer vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung ist der schwenkbar gelagerte Hebel zwischen einer Werkstückführung am Maschinengestell und dem Biegewerkzeug angebracht. Dabei kann der Hebel vorteilhafterweise schwenkbar an einer Konsole montiert sein, die am Maschinengehäuse, bevorzugt vorne am Maschinengestell, befestigt ist, oder auch schwenkbar am Biegekopf befestigt und dabei auch noch horizontal (senkrecht zur Werkstücklängsachse) verfahrbar ist.

Die Ausgestaltung des zweiarmigen schwenkbaren Hebels kann in jeder geeigneten

Formgebung für diesen erfolgen, besonders bevorzugt wird dieser allerdings V-förmig oder eiförmig ausgebildet. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Gleitschienen an dem zweiarmigen Hebel in einem Winkel von 60° zueinander geneigt angebracht sind, was es ermöglicht, daß zum Umschwenken von Rechts- und Linksbiegen (und umgekehrt) eine relativ geringe Strecke zurückgelegt werden muß, was sich ebenfalls sehr günstig auf die anfallenden Nebenzeiten auswirkt. Andererseits sollten die Hebelarme aber auch möglichst weit auseinanderliegen, um einen größtmöglichen Biegefreiraum zu gewährleisten.

In bestimmten Einsatzfällen ist es aber auch sehr zweckmäßig, für die Anstellung der

Gleitschienen relativ zueinander einen kleineren Winkel von etwa 45° oder, besonders bevorzugt, von 90° zu verwenden.

Vorteilhafterweise wird bei der Erfindung jede Gleitschiene am zugeordneten Trageteil parallel zur Längsrichtung des Werkstücks verfahrbar vorgesehen, wobei bei der Anlage einer Gleitschiene durch die Reibkraft die Gleitschiene bei der Bewegung des Werkstücks in dessen Längsrichtung mitgezogen wird, bis dessen Biegung fertiggestellt ist, wonach die Gleitschiene wieder in ihre Ausgangsposition zurückgebracht werden muß.

Hierfür sitzt vorteilhafterweise jede Gleitschiene an einer am zugeordneten Trageteil angebrachten Werkzeugaufnahme, die ihrerseits über eine Linearführung am Hebel parallel zur Längsrichtung des Werkstücks verfahrbar ist, wobei erneut vorzugsweise an der Linearführung ein verstellbarer Anschlag vorgesehen ist, mittels dessen sich eine gewünschte Anfangsposition der Gleitschiene, in Längsrichtung gesehen, festlegen läßt. Für das Rücksteilen der

Gleitschiene in ihre Anfangsposition nach erfolgter Biegung ist es von Vorteil, wenn jede Gleitschiene in Richtung auf den verstellbaren Anschlag hin in der Linearführung federvorgespannt ist. Anstelle des Einsatzes einer elastischen Feder kann dies aber auch über pneumatische oder elektrische Mittel vorgenommen werden.

Wenn die erfindungsgemäße Biegemaschine zur Behandlung von abgelängten Werkstücken eingesetzt wird, ist es besonders vorteilhaft, wenn der Werkstückvorschub in Form einer Zangenführung vorgesehen ist.

Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn der Biegekopf relativ zum Maschinengestell seitlich und/oder vertikal verfahren werden kann.

Die erfindungsgemäße Biegemaschine kann sowohl zur Bearbeitung von Material vom Coil, wie auch für die Bearbeitung abgelängter Rohrstücke verwendet werden. Dabei weist sie wenige Störkonturen bei einem besonders großen Biegefreiraum auf und gestattet eine rasche Umschaltung vom Rechts- zum Linksbiegen (und umgekehrt) , so daß die auftretenden Nebenzeiten ebenfalls nur relativ gering sind.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen im Prinzip beispielshalber noch näher erläutert. Es zeigen :

Fig. 1 eine Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Rohrbiegemaschine mit

Rohrzangenführung, wobei an der vorderen Stirnseite des Maschinengestells eine Biegeeinheit m it Biegekopf und m it an einem schwenkbaren Hebel angebrachten Gleitschienen angeordnet ist;

Fig. 2 eine perspektivische Schrägansicht (von oben) auf die schwenkbare Hebeleinrichtung für die Gleitschienen mit einer Konsole zur Befestigung am Maschinengestell ;

Fig. 3 bis 5 Darstellungen unterschiedlicher Positionen der die Gleitschienen tragenden

Hebeleinrichtung, wie sie während des Arbeitszyklus der Biegemaschine angefahren werden (können) ;

Fig. 3a in Vorderansicht und Fig. 3b in Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Biegemaschine in einer Stellung für Linksbiegen ;

Fig. 4a eine Vorderansicht und Fig. 4b eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße

Biegemaschine, bei welcher der die Gleitschienen tragende zweiarmige Hebel sich in einer Mittelstellung befindet, in der keine Gleitschiene gegen das zu bearbeitende

Werkstück anliegt, und

Fig. 5a eine Vorderansicht sowie Fig. 5b eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße

Biegemaschine, die sich in einer Stellung für Rechtsbiegen befindet. In der folgenden Figurenbeschreibung ist ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Rohrbiegemaschine gezeigt, wobei in den verschiedenen Figuren für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet werden. Fig. 1 zeigt eine Perspektivansicht (von vorne und von schräg oben) einer Rohrbiegemaschine 1 mit einem Maschinengestell 2, an dem seitlich ein Schaltschrank 3 mit einem Bedienpult 4 und einem Bildschirm 5 zur Bedienung der Rohrbiegemaschine 1 angebracht ist.

Dem Maschinengestell 2 ist eine Spindelanordnung 6 mit einer Schutzhaube 7 zugeordnet, wobei hier eine Rohrzange 8 zur Halterung und zum Vorschub sowie auch zur Drehung eines abgelängten Werkstücks 9 (Rohr) um dessen Längsachse vorgesehen ist.

An der vorderen Stirnseite des Maschinengestells 2 ist ferner eine Biegeeinheit 10 mit einem Biegekopf 1 1 angebracht, wobei die Biegeeinheit 10 sowohl vertikal (Z-Achse), wie auch senkrecht (B-Achse) zur Bewegungsrichtung des Werkstücks 9 verfahrbar ist (die

Bewegungsrichtungen sind in Fig. 1 durch der Biegeeinheit 10 zugeordnete Pfeildarstellungen illustriert).

Bei der hiergezeigten Ausführungsform ist am Maschinengestell 2 eine schwenkbare

Hebeleinrichtung 12 befestigt, die näher in Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt ist:

Diese Hebeleinrichtung 12 wird im Wesentlichen von einem zweiarmigen Hebel 13 gebildet, der an einer Konsole 18 verschwenkbar über einen Lagerbolzen 19 befestigt ist, dessen Drehpunkt gleichzeitig die Schwenkachse für den Hebel 13 darstellt. Dabei sitzt, wie Fig. 2 zeigt, der Hebel 13 an der Vorderseite der Konsole 18, an deren Rückseite über ein Getriebe der zweiarmige Hebel 13 an einen Servomotor 20 angeschlossen ist, über den der Antrieb für die

Schwenkbewegungen des Hebels 13 erzeugt wird. Der Hebel 13 hat an einer (in Fig. 2 links dargestellten) Seite einen Hebelarm 16 für

Linksbiegung und an seiner anderen Seite einen Hebelarm 17 für eine Rechtsbiegung.

Am Ende des Hebelarmes 16 für Linksbiegung ist ein Trageteil 22 und am Ende des

Hebelarmes 17 für Rechtsbiegung ein Trageteil 23 ausgebildet, an dem jeweils eine

Linearführung 25 bzw. 26 befestigt ist, in der jeweils eine verschiebbare Werkzeugaufnahme 15 sitzt, an der eine Gleitschiene 14 über eine Klemmung 21 befestigt ist. Die Bewegung der Werkzeugaufnahmen 15 in den Linearführungen 25 und 26 und dam it die Bewegung der Gleitschienen 14 erfolgt in einer Richtung parallel zur Längsrichtung des zu behandelnden Werkstücks 9. In den Linearführungen 25 und 26 ist jeweils ein verstellbarer Anschlag 27 bzw. 28 vorgesehen, der im gezeigten Ausführungsbeispiel in Form einer verdrehbaren Mutter angebracht ist und mittels dessen die Anfangsposition der Gleitschiene 14 des betreffenden Hebelarmes 16 bzw. 17 eingestellt werden kann. Eine solche Positionierung ist erforderlich, da die Gleitschiene 14 an die Position des zu biegenden Werkstücks 9 dem vorzunehmenden Biegeschritt entsprechend angepaßt werden muß. Außerdem ist diese Funktion wesentlich, wenn ein abgelängtes Rohr gebogen werden soll, das bereits an seinem Ende bearbeitet wurde (etwa eine Enden-Umform ung oder eine aufgesteckte Mutter) und die Innenkontur der Gleitschiene 14 eine bestimmte Form aufweist (Rille, Nut, o. ä.) . Durch die bei Anlage der Gleitschiene 14 gegen das Werkstück 9 auftretende Reibkraft wird bei dem entsprechenden Biegeschritt die Gleitschiene 14 vom Werkstück 9 mitgezogen, bis die Biegung fertig ist, wonach die

Gleitschiene 14 erneut in ihre Ausgangsposition zurückgebracht werden muß. Ein solches Rückfahren auf die Anfangsposition kann durch die Gleitschiene 14 z. B., wie in Fig. 2 gezeigt, über geeignete Vorspannfedern 29 realisiert werden, könnte aber auch über pneumatische oder elektrische Mittel geeignet gesteuert werden. Die gesamte Hebeleinrichtung 12 m it den an ihr angebrachten Einzelelementen stellt eine Baugruppe dar, die man auch als eine schwenkbare Stützeinrichtung oder als eine Gegenhaltereinheit bezeichnen könnte.

In den Figuren 3a, 3b, 4a, 4b sowie 5a und 5b wird die erfindungsgemäße Biegemaschine 1 in unterschiedlichen Stellungen der Hebeleinrichtung 12 gezeigt, die während eines Arbeitszyklus der Biegemaschine 1 angefahren werden können bzw. m üssen.

So zeigt Fig. 3a eine Vorderansicht einer Rohrbiegemaschine 1 und Fig. 3b eine Draufsicht auf diese in einer Stellung, die für Linksbiegen vorgesehen ist, wobei in beiden Figuren (wie auch in den noch folgenden Figuren) das Werkstück nicht dargestellt ist.

Das Werkstück wird dabei über den Vorschub, etwa einen Rohrzangen-Vorschub, der

Biegeeinheit 10 zugeführt und zwischen einer Spannbacke 30 und der Biegeform 31 eingefädelt sowie von diesen festgeklemmt. Die Hebeleinrichtung 12 schwenkt sodann (in Längsrichtung des zu behandelnden Werkstücks 9 gesehen) nach rechts hoch, vgl. Fig. 3a, und die

Gleitschiene 14 des Hebelarmes 16 für Linksbiegen legt sich gegen das Werkstück an.

Während des nachfolgenden Biegevorgangs dient die Hebeleinrichtung 12 als entsprechende Stützeinrichtung bzw. Gegenhaltereinheit für das zu bearbeitende Werkstück. Wie bereits erwähnt, wird dabei durch die Reibkraft die Gleitschiene 14 vom vorwärtsbewegten Werkstück 9 mitgezogen, bis die Biegung zu Ende geführt ist. Anschließend wird dann, beim Abheben der Gleitschiene 14 von der Seite des Werkstücks 9, das die Gleitschiene 14 halternde Trageteil 22 über die vorgespannte Feder 29 wieder in seine Anfangsposition zurückgeschoben.

Dabei ist zu bemerken, daß an jeder Gleitschiene 14 auf deren dem Werkstück 9 zugewandten Seite eine Form nut 24 angebracht ist, die parallel zur Längsrichtung des Werkstücks 9 verläuft und bei Anlage der Gleitschiene 14 gegen die Seite des abzustützenden Werkstücks 9 gegen dessen Außenumfang zur Anlage kommt. Gleichermaßen ist auch an der Biegeform 31 mindestens eine (in den Figuren : zwei) Biegenut 32 angebracht.

Bei den Darstellungen der Fig. 4a und 4b ist die Hebeleinrichtung 12, in Vorschubrichtung des Werkstücks 9 gesehen, im Uhrzeigersinn verschwenkt worden und nimmt eine Mittelstellung ein, in der keine der beiden seitlichen Gleitschienen 14 gegen ein Werkstück 9 seitlich zur Anlage kommt.

Diese Mittelstellung, wie sie in den Fig. 4a und 4b gezeigt ist, wird beim Umstellen vom Rechtsbiegen auf Linksbiegen (oder umgekehrt) überfahren. Sie ist zudem auch zum Anbringen einer letzten Biegung an dem Werkstück 9 insoweit wesentlich, als dadurch kurze Endgeraden hergestellt werden können. Wenn sich der Hebel 13 in dieser Mittelstellung befindet, kann das z. B. von einer Rohrzange 8 gehaltene Werkstück 9 von jener nach vorne in den

Werkzeugbereich gefahren und dort zwischen den Spannbacken 30 und der Biegeform 31 aufgenommen und gehalten werden. Anschließend fährt die Rohrzange 8 ohne das Werkstück 9 zurück, wonach die Gleitschiene 14 an dieses seitlich angelegt und die letzte Biegung eingeleitet wird.

Fig. 5a zeigt die Biegemaschine 1 in der Stellung für Rechtsbiegen von vorne und Fig. 5b zeigt eine Draufsicht auf die Hebeleinrichtung 12 (Stützeinrichtung) in dieser Position. Soll ein Wechsel von einer Stellung für Linksbiegen in die Stellung für Rechtsbiegen vorgenommen werden, wird der Biegekopf 1 1 vertikal nach unten abgesenkt, sodann quer zur Längsrichtung des Werkstücks 9 verfahren und dann wieder in seiner neuen Arbeitsposition positioniert, wie sie in den Fig. 5a und 5b gezeigt ist. Dabei erfolgt das Verfahren des

Biegekopfes 1 1 vertikal nach unten in Abhängigkeit von der Mittelachse des Werkstücks 9. Die Hebeleinrichtung 12 bzw. Stützeinrichtung schwenkt, in Vorschubrichtung des Werkstücks 9 gesehen, im Uhrzeigersinn von rechts nach links, bis die in den Figuren 5a und 5b gezeigte Endstellung erreicht ist, bei welcher die am Hebelarm 17 für Rechtsbiegung gehalterte

Gleitschiene 14 seitlich gegen das Werkstück 9 angelegt werden kann und m it diesem bei dessen Vorschub zur Ausführung der Biegung durch Reibung in Transportrichtung

mitgenommen wird, so daß stets über eine gleiche Strecke am Werkstück 9 die AbStützung durch diese Gleitschiene 14 realisiert ist. Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen befindet sich die Anordnung der Gleitschienen 14 derart, daß sie in einem Winkel von 60° zueinander angestellt sind. Dieser Winkel ist besonders von Vorteil, weil dabei zum einen zum Umschwenken von Rechts- und Linksbiegen nur eine relativ geringe Strecke zurückgelegt werden muß, was zu einer deutlichen Reduzierung der Nebenzeiten führen kann. Zum anderen sind die Hebelarme 16 und 17 jedoch bei diesem Winkel dennoch ausreichend weit auseinander, um einen sehr großen Biegefreiraum zu gewährleisten. Allerdings wäre aber auch durchaus eine andere Größe des relativen

Anstellwinkels der beiden Gleitschienen 14 zueinander möglich, etwa größer oder kleiner als 90°. Die Form des zweiarmigen Hebels 13 kann in jeder geeigneten Weise gestaltet werden, z. B. V- förmig oder C-förmig (wie letzteres in den Figurendarstellungen angegeben ist) .

Die Ausführung der erfindungsgemäßen Hebeleinrichtung 12 läßt sich insbesondere auch für dünnwandige Rohre m it Vorteil einsetzen, die dabei auch ohne Innendorn gebogen werden können. Auch das Biegen von Alum iniumrohren und Edelstahlrohren ohne Kaltaufschweißung ist m it dieser Hebeleinrichtung 12 möglich.

Die Biegequalität ist gegenüber herkömmlichen Biegesystemen erhöht, wobei gleichzeitig die unerwünschten Nebenzeiten abgesenkt werden.