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Title:
BENDING PRESS AND/OR LOADING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/074010
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a bending press (1) and/or a loading device (2) for loading a bending press (1) with bending tools (5, 6), comprising: - at least one tool holder (3, 4; 13, 14) with a rail (7) having an inner profile (8) for receiving and displacing a bending tool (5, 6), wherein at least one inner wall (9) of the rail (7) forms a guide structure (10) extending in the longitudinal direction of the rail (7); and - at least one transfer device (15) which is drivable by a drive (21) for displacing a bending tool (5, 6) within the tool holder (3, 4; 13, 14) and/or between the tool holder (13, 14) of the loading device (2) and a tool holder (3, 4) of a bending press (1), characterized in that at least a portion of the transfer device (15) is guided in the guide structure (10) formed in the rail (7).

Inventors:
FISCHEREDER BERNHARD (AT)
HASELBÖCK ALFRED (AT)
SPERRER GERHARD (AT)
Application Number:
PCT/AT2015/050286
Publication Date:
May 19, 2016
Filing Date:
November 10, 2015
Export Citation:
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Assignee:
TRUMPF MASCHINEN AUSTRIA GMBH (AT)
International Classes:
B21D5/02
Foreign References:
EP0310145A21989-04-05
FR2317027A11977-02-04
JPH02268922A1990-11-02
US7168286B12007-01-30
JPH0584414U1993-11-16
DE3326067A11985-01-31
Attorney, Agent or Firm:
ANWÄLTE BURGER UND PARTNER RECHTSANWALT GMBH (AT)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Biegepresse (1) und/oder Beschickungsvorrichtung (2) zum Beschicken einer Biegepresse (1) mit Biegewerkzeugen (5, 6), umfassend:

- zumindest eine Werkzeughalterung (3, 4; 13, 14) mit einer ein Innenprofil (8) aufweisenden Schiene (7) zum Aufnehmen und Verschieben eines Biegewerkzeuges (5, 6), wobei zumindest eine Innenwand (9) der Schiene (7) eine sich in Längsrichtung der Schiene (7) erstreckende Führung s struktur (10) ausbildet; und

zumindest eine durch einen Antrieb (21) antreibbare Transfereinrichtung (15) zum Verschieben eines Biegewerkzeuges (5, 6) innerhalb der Werkzeughalterung (3, 4; 13,

14) und/oder zwischen der Werkzeughalterung (13, 14) der Beschickungsvorrichtung (2) und einer Werkzeughalterung (3, 4) einer Biegepresse (1),

dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Abschnitt der Transfereinrichtung (15) durch die in der Schiene (7) ausgebildete Führungsstruktur (10) geführt ist.

2. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Biegewerkzeug (5, 6) in der Schiene (7) durch dieselbe Führungsstruktur (10) gehalten wird, durch die der zumindest eine Abschnitt der Transfereinrichtung (15) geführt ist.

3. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstruktur (10) durch eine Verbreiterung des Innenprofils (8) der Schiene (7) in Bezug auf die Schienenöffnung (17) gebildet wird. 4. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung s struktur (10) zumindest eine, in einer Innenwand (9) der Schiene (7) verlaufende Nut umfasst.

5. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Führungsstruktur (10) durch zumindest zwei einander gegenüberliegende Nuten gebildet wird, die in gegenüberliegenden Innenwänden (9) der Schiene (7) ausgebildet sind.

6. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung s struktur (10) durch diskrete Führungselemente gebildet ist, die von einer Innenwand (9) ins Innere der Schiene (7) vorragen und in Längsrichtung der Schiene (7) verteilt angeordnet sind, wobei vorzugsweise die Biegepresse (1) und/oder die Beschickungsvorrichtung (2) eine Klemmeinrichtung (11) zum Klemmen des Biegewerkzeuges (5, 6) in der Schiene (7) aufweist und die diskreten Führungselemente durch antreibbare Klemmelemente (12) der Klemmeinrichtung (11) gebildet sind.

7. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden An- sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der durch die Führungsstruktur (10) geführte Abschnitt der Transfereinrichtung (15) ein längliches, vorzugsweise flexibles Zug- und/oder Druckübertragungsmittel (16) ist, insbesondere ein Band, ein Seil, ein Stab oder eine Kette.

8. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Zug- und/oder Druckübertragungsmittel (16) breiter ist als die Schienenöffnung (17) und/oder als der in die Schiene (7) ragende Abschnitt des Biegewerkzeuges (5, 6).

9. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge- kennzeichnet, dass das in der Führung s struktur (10) geführte Zug- und/oder Druckübertragungsmittel (16) zu einem überwiegenden Teil, vorzugsweise zur Gänze innerhalb der Schiene (7) verläuft.

10. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden An- sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transfereinrichtung (15) ein Shuttle (22) umfasst, das durch die in der Schiene (7) ausgebildete Führungsstruktur (10) geführt ist.

11. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Shuttle (22) an einem seiner Enden mit dem Zug- und/oder Druckübertra- gungsmittel (16) verbunden ist und an seinem anderen Ende eine lösbare Kupplung (18) zum Anbinden eines Biegewerkzeuges (5, 6) aufweist, wobei vorzugsweise die Kupplung (18) eine mechanische Kupplung, eine magnetische Kupplung oder eine Ansaugvorrichtung ist.

12. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Shuttle (22) selbstfahrend ausgebildet ist, wobei der Antrieb (21) in oder an dem Shuttle (22) angeordnet ist. 13. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Werkzeughalterungen (3, 4; 13, 14), die einen Biegewerkzeug Speicher (23) bilden, wobei vorzugsweise die Werkzeughalterungen (3, 4; 13, 14) einzeln oder in einem zusammenwirkenden Verbund relativ zur Transfereinrichtung (15) bewegbar sind.

14. Beschickungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschickungsvorrichtung (2) ein Werkzeugwechsler zum Auswechseln von einem oder mehreren in einer Biegepresse (1) eingesetzten Biegewerkzeugen (5, 6) ist. 15. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegewerkzeug Speicher (23) in Form eines Regales, einer Drehscheibe, einer Schiebebühne, einer Trommel, eines Paternosteraufzuges und/oder eines oder mehrerer Racks ausgebildet ist. 16. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest zwei Werkzeughalterungen (3, 4; 13, 14), wobei eine Werkzeughalterung (3; 13) die Oberwerkzeughalterung und die andere Werkzeughalte- rung (4; 14) die Unterwerkzeughalterung bildet. 17. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Transfereinrichtung (15), die in der Schiene (7) einer der Werkzeughalterungen (3; 13) geführt ist, eine Kupplung (19) zum Anbinden eines in der anderen Werkzeughalterung (4; 14) eingesetzten Biegewerkzeuges (6) aufweist. 18. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegepresse (1) und/oder die Beschickungsvorrichtung (2) zumindest zwei Werkzeughalterungen (4), die in Richtung quer zur Längsrichtung ihrer Schienen (7) nebeneinander angeordnet sind, wobei sich ihre Schienen (7) in dieselbe Richtung öffnen, und zumindest eine weitere Werkzeughalterung (3), deren Schiene (7) der Schiene (7) einer der nebeneinander angeordneten Werkzeughalterungen (4) gegenüberliegt, aufweist.

19. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekenn- zeichnet, dass zumindest eine der Werkzeughalterungen (4) in einer Richtung verschiebbar ist, die quer, vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung ihrer Schiene (7) und quer, vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zur Richtung, in die sich ihre Schiene (7) öffnet, steht, wobei vorzugsweise die beiden nebeneinander angeordneten Werkzeughalterungen (4) auf einer gemeinsamen Plattform gelagert sind oder eine gemeinsame Plattform bil- den, die relativ zur weiteren Werkzeughalterung (3) verschiebbar ist.

20. Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegepresse (1) und/oder die Beschickungsvorrichtung (2) zumindest zwei, vorzugsweise unabhängig voneinander ansteuerbare Transfereinrich- tungen (15) umfasst, wobei vorzugsweise eine Transfereinrichtung (15) der Oberwerkzeug- halterung (3) und eine Transfereinrichtung (15) der Unterwerkzeughalterung (4) zugeordnet ist.

21. Verfahren zum Beschicken einer Biegepresse (1) mit Biege Werkzeugen (5, 6) und/oder zum Auswechseln von einem oder mehreren in einer Biegepresse (1) eingesetzten Biegewerkzeugen (5, 6) mit einer Beschickungsvorrichtung (2), wobei ein oder mehrere Biegewerkzeuge (5, 6) durch eine Transfereinrichtung (15) zwischen der Werkzeughalterung (13, 14) der Beschickungsvorrichtung (2) und der Werkzeughalterung (3, 4) der Biegepresse (1) verschoben werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegepresse (1) und/oder die Beschi- ckungs Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist/sind.

22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Biegewerkzeug (5, 6) in der Schiene (7) der Werkzeughalterung (3, 4) der Biegepresse (1) und/oder in der Schiene (7) der Werkzeughalterung (13, 14) der Beschickungsvorrichtung (2) durch dieselbe Füh- rungsstruktur (10) gehalten wird, durch die der zumindest eine Abschnitt der Transfereinrichtung (15) bewegt wird.

23. Anordnung einer Biegepresse (1) und einer daran gekoppelten Beschickungsvorrichtung (2) zum Beschicken der Biegepresse (1) mit Biegewerkzeugen (5, 6), dadurch gekenn- zeichnet, dass die Biegepresse (1) und/oder die Beschickungsvorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 20 ausgebildet ist/sind.

Description:
Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung

Die Erfindung bezieht sich auf eine Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruch 1 sowie ein Verfahren zum Beschicken einer Biegepresse mit Biegewerkzeugen und/oder zum Auswechseln von einem oder mehreren in einer Biegepresse eingesetzten Biege Werkzeugen mit einer Beschickungsvorrichtung.

Die Automatisierung sowie die Reduktion der Taktzeiten ist ein wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit Biegevorgängen an verschieden zu formenden Werkstücken. Ein Ansatzpunkt zur Erreichung dieses Zieles besteht darin, das Auswechseln der in einer Biegepresse eingesetzten Biege Werkzeuge mit einem eigens dafür vorgesehenen Wechsler zu automatisieren.

Als nächstliegender Stand der Technik ist die JPH0584414U anzusehen. Diese Druckschrift offenbart einen Werkzeugwechsler, der ein Werkzeugdepot aus mehreren, umlaufend ange- ordneten Werkzeughalterungen umfasst. In jeder Werkzeughalterung wird ein Werkzeugsatz bestehend aus Oberwerkzeug und Unterwerkzeug gehalten. Um ein Werkzeug aus dem Werkzeugdepot in die Biegepresse zu transferieren, wird die entsprechende Werkzeughalterung in eine bestimmte Position gebracht und fährt eine angetriebene Kette aus. Eine am vorderen Ende der Kette angebundene mechanische Andockeinrichtung dockt an das Werkzeug an und verschiebt es in die Biegepresse. Für das Ober- und Unterwerkzeug sind jeweils gesonderte Ketten mit entsprechenden Andockeinrichtungen vorgesehen. Im eingefahrenen Zustand ist die Kette spiralförmig angeordnet. Die Kettenführung verläuft sowohl für das Unterais auch für das Oberwerkzeug gänzlich außerhalb der Werkzeughalterung. Eine solche Konstruktion ist nicht zuletzt aufgrund des Verlaufs der Kettenführung aufwendig und kostspielig. Bestehende Anlagen können nur schwer oder gar nicht nachgerüstet werden. Die Kettenführung ist anfällig für Verschmutzung und beansprucht gerade in jenem Bereich, der für eine optimale Bedienung und Werkstückpositionierung zugänglich und frei von Hindernissen sein sollte, übermäßig viel Raum. Die DE3326067A1 offenbart eine Formwechselvorrichtung für Formmaschinen, insbesondere Spritzgussmaschinen. Die Formhälftenpaare werden auf sogenannten Rollenwagen bzw. Rollentransfervorrichtungen in bzw. aus der Spritzgussmaschine gefahren. Mittels einer Zug- Druck- Vorrichtung werden die Formhälftenpaare von den Rollenwagen auf die Rollentrans- fervorrichtungen (und umgekehrt) überführt. Die Zug-Druck- Vorrichtung umfasst einen Antrieb und eine Stahlkette, die mittels des Antriebs in eine Zug-Druck-Bewegung setzbar ist. Am vorderen Ende der Stahlkette ist ein Haken vorgesehen, um an das Formhälftenpaar anzukoppeln. Diese Konstruktion unterscheidet sich stark von einer Biegepresse; eine Impleme- tierung dieses Systems in eine Biegepresse bedeutet nicht nur hohen Aufwand, sondern erfordert eine grundlegend andere Konzeption der Biegepresse.

Die JPS57181725A offenbart eine automatische Werkzeugwechseleinrichtung für eine Biegepresse. Ein Werkzeug Speicher wird durch eine Trommel größeren Durchmessers und eine Trommel kleineren Durchmessers gebildet. Zum Beschicken der Biegepresse mit einem bestimmten Werkzeug wird zunächst die Trommel in eine entsprechende Drehstellung gebracht und anschließend das ausgewählte Werkzeug mittels eines Schlittens entlang einer eigens dafür vorgesehenen Führung in die Biegepresse befördert. Als Zug-Druck-Mittel dient auch hier eine angetriebene Kette. Die Anordnung der Führung ist auch hier ungünstig gewählt. Beim Vorsehen von verfahrbaren Hinteranschlägen sind die Möglichkeiten aufgrund des

Platzmangels stark begrenzt und Kollisionen zu befürchten. Aufgrund der schweren Zugänglichkeit der Führungen sind Einbau, Wartung und Reparatur sehr aufwendig. Ein Nachrüsten bestehender Anlagen mit einem Wechselsystem ist nicht möglich. Die JPS60244426A offenbart einen Werkzeugwechsler für eine Biegemaschine, enthält jedoch in Bezug auf die detaillierte Konstruktion des Werkzeugwechslers keine konkrete Lehre.

Die sich aus dem Stand der Technik ergebenden Nachteile im Hinblick auf einen Werkzeugwechsler betreffen insbesondere die aufwendige und kostspielige Konstruktion, die für die Zuführung der Biegewerkzeuge erforderlich ist. Die z.T. exponierte Anordnung der (Ket- ten)Führungen erfordert viel Raum und ist anfällig für äußere Einflüsse, wie Verschmutzung, Stöße, Kollisionen mit anderen bewegbaren Bauteilen, wie z.B. Anschlägen, Sensoren, etc. Besonders nachteilig wirkt sich aus, dass bestehende Anlagen nicht mit den Werkzeugwechslern des Standes der Technik kombinierbar sind bzw. dafür aufwendige Umbauarbeiten erfor- derlich wären.

Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Biegepresse und/oder eine Beschickungsvorrichtung bereitzustellen, mit der die im Stand der Technik auftretenden Probleme gelöst werden können und die sich insbesondere durch platzsparende Bauweise und Nachrüstbarkeit bestehender Biegepressen bzw. -anlagen auszeichnen. Die Transfereinrichtung soll zwischen Biegepresse und Beschickungsvorrichtung möglichst geschützt verlaufen und vor Verschmutzung und anderen äußeren Einflüssen verschont bleiben. Wartung, Reparatur und Austausch soll einfach von statten gehen.

Dieses Ziel wird mit einer Biegepresse und/oder Beschickungsvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass zumindest ein Abschnitt der Transfereinrichtung durch die in der Schiene ausgebildete Führung s struktur geführt ist.

Durch diese Maßnahme wird eine zuverlässige Führung der Transfereinrichtung ermöglicht. Die Führungsstruktur in der Schiene ist ausgebildet, um die Transfereinrichtung in der Schiene zu halten. Die innerhalb der Schiene ausgebildete Führung s struktur besitzt zusätzlich zur Führungsfunktion entlang der Längserstreckung der Schiene eine Haltefunktion, indem sie die Transfereinrichtung in (oder innerhalb) der Schiene hält. Die Transfereinrichtung ist entlang der Führung s struktur (d.h. parallel zur Längserstreckung der Schiene) verschiebbar und in der Richtung senkrecht zur Längserstreckung der Schiene (d.h. in der Richtung vom Schieneninneren zur Schienenöffnung hin) durch die Führungsstruktur gehalten. Die Führungsstruktur verhindert somit, dass die Transfereinrichtung aus der Schiene fällt bzw. herausspringt.

Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung im Hinblick auf den eingangs erwähnten Stand der Technik besteht darin, dass für die Transfereinrichtung keine gesonderte Schiene bzw. Führung vorgesehen werden muss, wodurch der Konstruktionsaufwand erheblich reduziert werden kann. Die in der Biegepresse und/oder in der Beschickungsvorrichtung eingesetzten Bie- gewerkzeuge werden in derselben Schiene gehalten, in der auch die Transfereinrichtung bzw. ein Abschnitt der Transfereinrichtung eingesetzt bzw. gehalten ist.

Besonders bevorzugt wird, wenn zur Führung der Transfereinrichtung bereits bestehende Führung s strukturen innerhalb der Schiene verwendet werden können. Damit lässt sich das erfin- dungsgemäße Prinzip auch auf bestehende Anlagen ohne bzw. mit nur geringfügigen Adaptierungen anwenden. Das erfindungsgemäße Prinzip ist sowohl auf Biegepressen als auch auf Beschickungsvorrichtungen anwendbar. Biegepressen könnten aber auch - unabhängig vom Vorhandensein einer Beschickungsvorrichtung - eine angetriebene Transfereinrichtung aufweisen, die zum Verschieben bzw. exakten Positionieren eines Biegewerkzeuges innerhalb der Werkzeughal- terung dient. Bei einer kombinierten Anordnung, d.h. bei einer an eine Biegepresse angekoppelten Beschickungsvorrichtung können die Biege Werkzeuge von der Werkzeughalterung der Beschickungsvorrichtung zu der Werkzeughalterung der Biegepresse verschoben werden und umgekehrt. Die Biegepresse bzw. die Beschickungsvorrichtung umfassen vorzugsweise eine Steuereinrichtung, durch die der Vorgang des Verschiebens, des Beschickens und/oder Wechseln der Werkzeuge automatisiert ist. Zu diesem Zweck ist die Steuereinrichtung auch mit dem Antrieb der Transfereinrichtung (sowie gegebenenfalls anderer Antriebe der Beschickungsvorrichtung z.B. für einen gegebenenfalls vorhandenen bewegbaren bzw. verfahrbaren Biege- Werkzeug Speicher) verbunden.

Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Biegewerkzeug in der Schiene durch dieselbe Führung s struktur gehalten wird, durch die der zumindest eine Abschnitt der Transfereinrichtung geführt ist. Dies ist besonders vorteilhaft, da für die Transfer- einrichtung keine gesonderte Führung s struktur vorgesehen werden muss. Das Biegewerkzeug wird beispielsweise durch vom Schaft des Biegewerkzeuges abragende Haltemittel, wie z.B. Stiften, Pins oder Leisten gehalten. Die Haltemittel ragen in die Führungsstruktur, wodurch das Biegewerkzeug in der Schiene gehalten wird. Die Haltemittel können auch beweglich sein und z.B. durch ein Betätigungselement des Biegewerkzeuges (sog. Sicherheitsstifte) von einer haltende in eine freigebende Stellung bewegt werden. Dies ermöglicht das Einsetzen der Biegewerkzeuge in einer Richtung quer zur Längserstreckung der Schiene.

Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Führung s struktur durch eine Verbreiterung des Innenprofils der Schiene in Bezug auf die Schienenöffnung gebildet wird. Die Verbreiterung kann z.B. durch gegenüberliegende Nuten in den Seitenwänden der Schiene gebildet werden. Die Transfereinrichtung greift in diese Verbreiterung ein, wodurch effektiv verhindert wird, dass die Transfereinrichtung aus der Schiene fällt. Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Führung s struktur zumindest eine, in einer Innenwand der Schiene verlaufende Nut umfasst. Dadurch ist die Lage der Transfereinrichtung innerhalb der Schiene genau definiert, wodurch die Bewegung der Transfereinrichtung zuverlässig und reibungsarm ablaufen kann.

Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Führung s struktur durch zumindest zwei einander gegenüberliegende Nuten gebildet wird, die in gegenüberliegenden Innenwänden der Schiene ausgebildet sind. Dies ermöglicht eine stabile und beständige Lagerung innerhalb der Schiene.

Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Führung s struktur durch diskrete Führungselemente gebildet ist, die von einer Innenwand ins Innere der Schiene vorragen und in Längsrichtung der Schiene verteilt angeordnet sind, wobei vorzugsweise die Biegepresse und/oder die Beschickungsvorrichtung eine Klemmeinrichtung zum Klemmen des Biegewerkzeuges in der Schiene aufweist und die diskreten Führungselemente durch antreibbare Klemmelemente der Klemmeinrichtung gebildet sind. Bei dieser Ausführungsform können bestehende Strukturen für die Führung und fürs Halten der Transfereinrichtung genutzt werden, wodurch sich eine besonders kostengünstige Variante ergibt. Bevorzugt sind einzelne Klemmelemente oder Gruppen von Klemmelementen unabhängig von anderen Klemmelementen steuerbar, sodass Klemmelemente der Klemmeinrichtung nur bereichsweise in das Innere der Schiene ausgefahren sind. Sie können daher derart gesteuert werden, dass Klemmelemente im Bereich der Transfereinrichtung temporär ausgefahren sind (und dort eine Führung für die Transfereinrichtung bilden), während Klemmelemente im Be- reich eines (zu bewegenden) Biegewerkzeuges eingefahren sind. Erst wenn das Biegewerkzeug positioniert ist, werden die Klemmelemente in die klemmende (d.h. ausgefahrene) Stellung bewegt.

Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass der durch die Führungs- struktur geführte Abschnitt der Transfereinrichtung ein längliches, vorzugsweise flexibles Zug- und/oder Druckübertragungsmittel ist, insbesondere ein Band, ein Seil, ein Stab oder eine Kette. Die Transfereinrichtung kann dadurch gewichtsarm und platzsparend konzipiert werden. Das Übertragungsmittel kann zur Übertragung von Zugkräften oder Druckkräften oder Zug- und Druckkräften ausgebildet sein. Wenn die Beschickung bzw. das Wechseln der Biegewerkzeuge nur von einem Ende der Schiene aus erfolgt, kommt ein Zug- und Druckübertragungsmittel zum Einsatz. Vorzugsweise verläuft auf dem oder innerhalb des Zug- und/oder Druckübertragungsmittel(s) zumindest eine Leitung (Kabel, Druck- oder Unterdruckleitungen, Medienleitungen, etc.). Diese kann zur Versorgung einer betätigbaren Kupplung zur Anbindung eines Biegewerkzeuges vorgesehen sein. Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Zug- und/oder Druckübertragungsmittel breiter ist als die Schienenöffnung und/oder als der in die Schiene ragende Abschnitt des Biegewerkzeuges. Dadurch wird ein Herausfallen des Zug- und/oder Druckübertragungsmittels aus der Schiene zuverlässig und mit einfachen Mitteln verhindert. Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das in der Führung s struktur geführte Zug- und/oder Druckübertragungsmittel zu einem überwiegenden Teil, vorzugsweise zur Gänze innerhalb der Schiene verläuft. Das Zug- und/oder Druckübertragungsmittel ist somit von der Schiene umgeben bzw. ist - vorzugsweise vollständig - innerhalb des Innenprofils der Schiene angeordnet. Das Zug- und/oder Druckübertragungsmittel (z.B. ein Band oder eine Kette) ist dadurch bestmöglich vor äußeren Einflüssen (Verschmutzung, mechanischen Einwirkungen) geschützt. Außerdem ist kein zusätzlicher Platzbedarf für das Zug- und/oder Druckübertragungsmittel erforderlich.

Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Transfereinrichtung ein Shuttle umfasst, das durch die in der Schiene ausgebildete Führungsstruktur geführt ist. Ein Shuttle erleichtert die Anbindung an das Biegewerkzeug und kann zumindest ein funktionelles Bauteil, wie eine Kupplung, einen Sensor (zur Detektion eines Biegewerkzeuges), eine Beleuchtungseinrichtung, etc. umfassen. Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Shuttle an einem seiner Enden mit dem Zug- und/oder Druckübertragungsmittel verbunden ist und an seinem anderen Ende eine lösbare Kupplung zum Anbinden eines Biegewerkzeuges aufweist, wobei vorzugsweise die Kupplung eine mechanische Kupplung, eine magnetische Kupplung oder An- saugvorrichtung ist. Dadurch kann vor bzw. während des Transfers eine zuverlässige Anbin- dung an das Biegewerkzeug hergestellt werden.

Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Shuttle selbstfahrend ausgebildet ist, wobei der Antrieb in oder an dem Shuttle angeordnet ist. Die Transfereinrichtung kann auf diese Weise besonders bauteilsparend konstruiert werden. Die Ansteuerung des Shuttle könnte drahtgebunden, aber auch per Funk erfolgen.

Eine bevorzugte Ausführungsform ist durch eine Vielzahl von Werkzeughalterungen gekenn- zeichnet, die einen Biegewerkzeug Speicher bilden, wobei vorzugsweise die Werkzeughalterungen einzeln oder in einem zusammenwirkenden Verbund relativ zur Transfereinrichtung bewegbar sind. Dadurch können unterschiedliche Werkzeughalterungen von derselben Transfereinrichtung , angefahren' bzw. durchfahren werden. Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Beschickungsvorrichtung ein Werkzeugwechsler zum Auswechseln von einem oder mehreren in einer Biegepresse eingesetzten Biegewerkzeugen ist. In dieser Variante erfolgt nicht nur eine Beschickung der Biegepresse mit Biegewerkzeugen, sondern es erfolgt auch eine Rückstellung von (nicht mehr gebrachten) Biegewerkzeugen von der Biegepresse in die Beschickungsvorrichtung bzw. den Werkzeugwechsler. Der Werkzeugwechsler ist automatisiert, d.h. mit einer Steuereinrichtung verbunden, die die Verfahrbewegung der Transfereinrichtung bzw. die Betätigung der Kupplung sowie gegebenenfalls die Bewegung des Biegewerkzeug Speichers relativ zur Transfereinrichtung steuert. Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass der Biege Werkzeug Speicher in Form eines Regales, einer Drehscheibe, einer Schiebebühne, einer Trommel, eines Paternosteraufzuges und/oder eines oder mehrerer Racks ausgebildet ist. Dadurch kann eine Vielzahl an verschiedenen Biegewerkzeugen zur Verfügung gestellt bzw. gewechselt werden.

Eine bevorzugte Ausführungsform ist durch zumindest zwei Werkzeughalterungen gekennzeichnet, wobei eine Werkzeughalterung die Oberwerkzeughalterung und die andere Werk- zeughalterung die Unterwerkzeughalterung bildet. Die Schiene der Unterwerkzeughalterung kann ein einfacheres Innenprofil aufweisen als jene der Oberwerkzeughalterung. In der Schiene der Unterwerkzeughalterung kann z.B. bereits der Schienenboden zusammen mit den Seitenwänden die oben erwähnte Führungsfunktion und Haltefunktion - letztere kommt durch dadurch zustande, dass die Transfereinrichtung durch die Schwerkraft gegen den Schienenboden gedrückt wird (d.h. die durch die zumindest eine Innenwand ausgebildete Führung s struktur weist im Zusammenspiel mit der Schwerkraft die Haltefunktion auf) - gewährleisten. So kann das Schienen-Innenprofil der Unterwerkzeughalterung z.B. auch nur einen einfachen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Die Führungsstruktur in der Schiene der Oberwerkzeughalterung ist ausgebildet, um den zumindest einen Abschnitt der Transfereinrichtung in der Schiene zu halten, d.h. gegen ein Herausfallen zu sichern. Mit anderen Worten: die Führungsstruktur in der Schiene der Oberwerkzeughalterung wirkt der Schwerkraft entgegen. Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Transfereinrichtung, die in der Schiene einer der Werkzeughalterungen geführt ist, eine Kupplung zum Anbinden eines in der anderen (gegenüberliegenden) Werkzeughalterung eingesetzten Biegewerkzeuges aufweist. Mit dieser Ausführungsform kann somit ein Biegewerkzeug gefasst bzw. gehalten werden, das in der gegenüberliegenden Werkzeughalterung eingesetzt ist. Es handelt sich hier um einen ,werkzeughalterung-übergreif enden' Transfer.

Bevorzugt umfasst die Biegepresse und/oder die Beschickungsvorrichtung

- zumindest zwei Werkzeughalterungen (z.B. Unterwerkzeughalterungen), die in Richtung quer zur Längsrichtung ihrer Schienen nebeneinander angeordnet sind, wobei sich ihre Schie- nen in dieselbe Richtung öffnen, und

- zumindest eine weitere Werkzeughalterung (z.B. Oberwerkzeughalterung), deren Schiene der Schiene einer der nebeneinander angeordneten Werkzeughalterungen gegenüberliegt (d.h. zugewandt) ist.

Vorzugsweise ist zumindest eine der Werkzeughalterungen - relativ zu einer anderen Werk- zeughalterung - in einer Richtung verschiebbar, die quer (vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht) zur Längsrichtung ihrer Schiene und quer (vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht) zur Richtung, in die sich ihre Schiene öffnet, steht. Dadurch kann eine der beiden nebeneinander liegenden Werkzeughalterungen als , Überholgleis' oder , Abstellgleis' dienen. Im Zusammenhang mit der vorhergehenden Ausführungsform, bei der die Transfereinrichtung eine Kupplung für Biegewerkzeuge in der gegenüberliegenden Werkzeughalterung aufweist, können komplexe Umrüstungen von Biegewerkzeugen auf einfache Weise erfolgen. Bevorzugt sind die beiden nebeneinander angeordneten Werkzeughalterungen (z.B. Unterwerk- zeughalterungen) auf einer gemeinsamen Plattform (z.B. Tisch) gelagert oder bilden eine gemeinsame Plattform. Dabei ist die Plattform mit beiden Werkzeughalterungen verschiebbar.

Bevorzugt umfasst die Biegepresse und/oder die Beschickungsvorrichtung zumindest zwei, vorzugsweise unabhängig voneinander ansteuerbare Transfereinrichtungen. Dabei kann eine Transfereinrichtung der Oberwerkzeughalterung und eine der Unterwerkzeughalterung zugeordnet sein, wodurch Ober- und Unterwerkzeuge gleichzeitig positioniert und/oder gewechselt werden können. Bei einer Ausbildung mit Zug- und/oder Druckübertragungsmittel verlaufen diese zumindest abschnittsweise parallel. Das Ziel der Erfindung wird auch durch Verfahren zum Beschicken einer Biegepresse mit

Biegewerkzeugen und/oder zum Auswechseln von einem oder mehreren in einer Biegepresse eingesetzten Biegewerkzeugen mit einer Beschickungsvorrichtung gelöst, wobei ein oder mehrere Biegewerkzeuge durch eine Transfereinrichtung zwischen der Werkzeughalterung der Beschickungsvorrichtung und der Werkzeughalterung der Biegepresse verschoben wer- den, wobei die Biegepresse und/oder die Beschickungsvorrichtung erfindungsgemäß bzw. nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen ausgebildet ist/sind.

Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Biegewerkzeug in der Schiene der Werkzeughalterung der Biegepresse und/oder in der Schiene der Werkzeughalte- rung der Beschickungsvorrichtung durch dieselbe Führungsstruktur gehalten wird, durch die der zumindest eine Abschnitt der Transfereinrichtung bewegt wird.

Das Ziel der Erfindung wird auch durch eine Anordnung einer Biegepresse und einer daran gekoppelten Beschickungsvorrichtung zum Beschicken der Biegepresse mit Biege Werkzeugen gelöst. Vorzugsweise weisen die Schiene der Biegepressen- Werkzeughalterung und die (daran angekoppelte) Schiene der Beschickungsvorrichtung-Werkzeughalterung die gleiche Führung s struktur, vorzugsweise das gleiche Innenprofil auf. Die Führung s struktur der Biegepressen-Schiene geht - ohne Profiländerung - in die Führung s struktur der Beschickungsvorrich- tungs-Schiene über, wodurch ein reibungsloser Übergang der Transfereinrichtung erfolgen kann.

Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.

Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Biegepresse;

Fig. 2 bis 4 verschiedene Varianten eines Schieneninnenprofils mit darin verlaufender

Transfereinrichtung;

Fig. 5 ein Schieneninnenprofil mit darin verlaufendem Shuttle;

Fig. 6 eine in der Oberwerkzeughalterung verlaufende Transfereinrichtung aus Zug- und/oder Druckübertragungsmittel und Shuttle, das mittels einer Kupplung an ein Oberwerkzeug angekoppelt ist;

Fig. 7 eine Anordnung aus einer Biegepresse und einer Beschickungsvorrichtung;

Fig. 8 eine Variante einer Transfereinrichtung;

Fig. 9 eine Variante einer Biegepresse bzw. einer Beschickungsvorrichtung.

Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.

Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten der Biegepresse bzw. der Beschickungsvorrichtung, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt. Weiters können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder erfindungsgemäße Lösungen darstellen. Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der Beschreibung entnommen werden.

Vor allem können die einzelnen in den Figuren gezeigten Ausführungen den Gegenstand von eigenständigen, erfindungsgemäßen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen, erfindungsgemä- ßen Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren zu entnehmen.

Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis des Aufbaus der Biegepresse bzw. Beschickungsvorrichtung diese bzw. deren Bestandteile teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden. Fig. 1 zeigt eine Biegepresse 1, wobei an dieser Stelle angemerkt sei, dass eine Beschickungsvorrichtung 2 (Fig. 7) zum Beschicken einer Biegepresse 1 mit Biegewerkzeugen 5, 6 gleichermaßen ausgebildet sein kann und dass die folgenden Ausführungen gleichermaßen auch auf eine Beschickungsvorrichtung 2 zutreffen können. Aus Fig. 1, 6 bzw. 7 ist in Kombination mit Fig. 2 ist zu sehen, dass die Biegepresse 1 und/oder die Beschickungsvorrichtung 2 zumindest eine Werkzeughalterung 3, 4 bzw. 13, 14 mit einer ein Innenprofil 8 aufweisenden Schiene 7 zum Aufnehmen und Verschieben eines Biegewerkzeuges 5, 6 aufweist. Fig. 2 zeigt, dass zumindest eine Innenwand 9 der Schiene 7 eine sich in Längsrichtung der Schiene 7 erstreckende Führung s struktur 10 ausbildet.

Eine durch einen Antrieb 21 (Fig. 7) entlang der Längserstreckung der Schiene 7 verfahrbare Transfereinrichtung 15 dient zum Verschieben eines Biegewerkzeuges 5, 6 innerhalb der Werkzeughalterung 3, 4 bzw. 13, 14 und/oder zwischen der Werkzeughalterung 13, 14 der Beschickungsvorrichtung 2 und einer Werkzeughalterung 3, 4 der Biegepresse 1. Der durch die Führung s struktur 10 geführte Abschnitt der Transfereinrichtung 15 ist ein längliches, vorzugsweise flexibles Zug- und/oder Druckübertragungsmittel 16 (Fig. 6). Dieses ist in den vorliegenden Darstellungen als Band ausgebildet, kann jedoch ebenso als Seil, Stab oder Kette ausgebildet sein.

Aus Fig. 2 bzw. Fig. 6 ist zu sehen, dass zumindest ein Abschnitt der Transfereinrichtung 15 durch die in der Schiene 7 ausgebildete Führungsstruktur 10 geführt ist.

In der Ausführungsform der Fig. 6 wird das Biegewerkzeug 5 in der Schiene 7 durch dieselbe Führung s struktur 10 gehalten, durch die der zumindest eine Abschnitt der Transfereinrichtung 15 geführt ist.

Die Führungsstruktur 10 wird in den Ausführungsformen gemäß Fig. 2 und 4 durch eine Verbreiterung des Innenprofils 8 der Schiene 7 in Bezug auf die Schienenöffnung 17 gebildet. Das Zug- und/oder Druckübertragungsmittel 16 ist dabei breiter als die Schienenöffnung 17 und/oder als der in die Schiene 7 ragende Abschnitt des Biegewerkzeuges 5, 6.

In Fig. 2 umfasst die Führungsstruktur 10 zwei, in gegenüberliegenden Innenwänden 9 der Schiene 7 verlaufende Nuten umfasst. Die Nuten sind einander gegenüberliegend angeordnet und das Zug- und/oder Druckübertragungsmittel 16 ist in die Nuten eingesetzt.

In Fig. 4 wird die Führung s struktur durch einen keilförmigen Abschnitt des Innenprofils gebildet, auf dem das Zug- und/oder Druckübertragungsmittel 16 aufliegt.

In Fig. 3 wird die Führung s struktur 10 durch diskrete Führungselemente gebildet, die von einer Innenwand 9 ins Innere der Schiene 7 vorragen und in Längsrichtung der Schiene 7 verteilt angeordnet sind. In der dargestellten Ausführungsform weist die Biegepresse 1 und/oder die Beschickungsvorrichtung 2 eine Klemmeinrichtung 11 zum Klemmen des Biegewerkzeuges 5, 6 in der Schiene 7 auf. Dabei sind die diskreten Führungselemente durch antreibbare Klemmelemente 12 der Klemmeinrichtung 11 gebildet. Die Klemmelemente 12 sind von einer freigebenden (d.h. eingefahrenen) Stellung in eine das Biegewerkzeug klemmende (d.h. ausgefahrene) Stellung bringbar, z.B. durch eine Druckbeaufschlagungs-Einrichtung (angedeutet durch einen zy linder- bzw. kolbenförmige Ausbildung in Fig. 3).

Die Ausführungsformen der Fig. 2, 3, 4 und 6 zeigen, dass das in der Führung s struktur 10 geführte Zug- und/oder Druckübertragungsmittel 16 zur Gänze innerhalb der Schiene 7 verläuft. Die Fig. 5, 6 und 7 zeigen, dass die Transfereinrichtung 15 ein Shuttle 22 umfasst, das durch die in der Schiene 7 ausgebildete Führungsstruktur 10 geführt ist. Das Shuttle 22 ist an einem seiner Enden mit dem Zug- und/oder Druckübertragungsmittel 16 verbunden und weist an seinem anderen Ende eine lösbare Kupplung 18 zum Anbinden eines Biegewerkzeuges 5, 6 auf. Die (in Fig. 6 nur schematisch dargestellte) Kupplung 18 kann eine mechanische Kupp- lung, eine magnetische Kupplung oder eine Ansaugvorrichtung sein. Sie kann z.B. derart ausgebildet sein, wie in der JP0584414U, insbesondere dort in Fig. 8, offenbart. Die Kupplung kann eine kraftschlüssige und/oder formschlüssige Verbindung mit dem Biegewerkzeug herstellen. Das Shuttle 22 könnte in einer alternativen Variante auch selbstfahrend ausgebildet sein; der Antrieb zum Verfahren des Shuttles 22 kann in diesem Fall in oder an dem Shuttle 22 angeordnet sein.

Fig. 7 zeigt eine Anordnung einer Biegepresse 1 und einer daran gekoppelten Beschickungs- einrichtung 2 zum Beschicken der Biegepresse 1 mit Biege Werkzeugen 5, 6. Vorzugsweise weist die Schiene 7 der Biegepressen- Werkzeughalterung 3, 4 und die daran angekoppelte Schiene 7 der Beschickungsvorrichtungs-Werkzeughalterung 13, 14 die gleiche Führungsstruktur 10, vorzugsweise das gleiche Innenprofil 8 auf. D.h. der Querschnitt durch die Führungsstruktur bzw. das Innenprofil sind sowohl biegepressen-seitig als auch beschickungsvor- richtungs-seitig gleich ausgebildet.

Fig. 7 zeigt eine Vielzahl von Werkzeughalterungen 13, 14, die einen Biege Werkzeug Speicher 23 der Beschickungsvorrichtung 2 bilden. Wie durch den Doppelpfeil angedeutet können die Werkzeughalterungen 13, 14 einzeln oder in einem zusammenwirkenden Verbund relativ zur Transfereinrichtung 15 bewegbar sein, sodass eine Transfereinrichtung 15 in unterschiedliche Werkzeughalterungen einfahren und die dort gelagerten Biege Werkzeuge in die Biegepresse 1 verschieben kann. Die Beschickungsvorrichtung 2 ist in diesem Fall ein Werkzeugwechsler zum Auswechseln von einem oder mehreren in einer Biegepresse 1 eingesetzten Biegewerkzeugen 5, 6. Der Biegewerkzeug Speicher 23 kann in Form eines Regales, einer Drehscheibe, einer Schiebebühne, einer Trommel, eines Paternosteraufzuges und/oder eines oder mehrerer Racks ausgebildet ist. Wie anhand der Figuren zu sehen umfasst die Biegepresse 1 und/oder die Beschickungsvorrichtung 2 zumindest zwei Werkzeughalterungen 3, 4 bzw. 13, 14, wobei eine Werkzeughal- terung 3 bzw. 13 die Oberwerkzeughalterung und die andere Werkzeughalterung 4 bzw. 14 die Unterwerkzeughalterung bildet. Die Biegepresse 1 bzw. Beschickungsvorrichtung 2 umfasst gemäß Fig. 7 zumindest zwei, vorzugsweise unabhängig voneinander ansteuerbare Transfereinrichtungen 15, wobei eine Transfereinrichtung 15 der Oberwerkzeughalterung 3 bzw. 13 und eine Transfereinrichtung 15 der Unterwerkzeughalterung 4 bzw. 14 zugeordnet ist. In der Ausführungsform gemäß Fig. 8 ist die Transfereinrichtung 15, die in der Schiene 7 einer der Werkzeughalterungen (hier in der Oberwerkzeughalterung 3) geführt ist, eine Kupplung 19 zum Anbinden eines in der anderen Werkzeughalterung (hier in der Unterwerkzeughalterung 4) eingesetzten Biegewerkzeuges 6 auf. Die Kupplung 19 kann ähnlich oder auf ähnlichem Prinzip beruhen wie die anhand der Kupplung 18 beschriebenen Varianten.

Gemäß Fig. 9 weist die Biegepresse 1 und/oder die Beschickungsvorrichtung 2 zumindest zwei Werkzeughalterungen 4 (hier: für Unterwerkzeuge) auf, die in Richtung quer zur Längsrichtung ihrer Schienen 7 nebeneinander angeordnet sind, wobei sich ihre Schienen 7 in dieselbe Richtung öffnen. Eine weitere Werkzeughalterung 3 (hier: für Oberwerkzeuge) ist vor- gesehen, deren Schiene 7 der Schiene 7 einer der nebeneinander angeordneten Werkzeughalterungen 4 gegenüberliegt. Die beiden nebeneinander angeordneten Werkzeughalterungen 4 sind auf einer gemeinsamen Plattform gelagert (bzw. könnten alternativ eine gemeinsame Plattform bilden). Die Plattform ist relativ zur oberen Werkzeughalterung 3 in einer Richtung verschiebbar, die quer bzw. senkrecht zur Längsrichtung ihrer Schiene 7 und quer bzw. senkrecht zur Richtung, in die sich ihre Schiene 7 öffnet, steht.

Wie bereits eingangs erwähnt wird bei einem Verfahren zum Beschicken einer Biegepresse 1 mit Biegewerkzeugen 5, 6 und/oder zum Auswechseln von einem oder mehreren in einer Biegepresse 1 eingesetzten Biegewerkzeugen 5, 6 eine automatisierte Beschickungsvorrichtung 2 verwendet. Dabei werden ein oder mehrere Biegewerkzeuge 5, 6 durch eine Transfereinrichtung 15 zwischen der Werkzeughalterung 13, 14 der Beschickungsvorrichtung 2 und der Werkzeughalterung 3, 4 der Biegepresse 1 verschoben. Das Biegewerkzeug 5, 6 ist dabei in der Schiene 7 der Werkzeughalterung 3, 4 der Biegepresse 1 und/oder in der Schiene 7 der Werkzeughalterung 13, 14 der Beschickungsvorrichtung 2 durch dieselbe Führungsstruktur 10 gehalten, durch die der zumindest eine Abschnitt der Transfereinrichtung 15 bewegt wird.

Bezugszeichenaufstellung

Biegepresse

Beschickungsvorrichtung

Werkzeughalterung

Werkzeughalterung

Biegewerkzeug (Oberwerkzeug)

Biegewerkzeug (Unterwerkzeug)

Schiene

Innenprofil

Innenwand

Fühmngsstruktur

Klemmeinrichtung

Klemmelement

Werkzeughalterung

Werkzeughalterung

Transfereinrichtung

Zug- und/oder Druckübertragungsmittel

Schienenöffnung

Kupplung

Kupplung

Stift

Antrieb

Shuttle

Biege Werkzeug Speicher