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Title:
BIFUNCTIONAL, SULPHIDE-CONTAINING SULPHONAMIDE-CHELATING AGENTS OF XSNY TYPE FOR RADIOACTIVE ISOTOPES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/012850
Kind Code:
A2
Abstract:
New compounds have the general formula (I): M - L, in which M stands for a radio-isotope of Tc or Re and L stands for a ligand having the general formula (II): B-CR1R2-(CR3R4)n=1,2-S-CHR5-CHR6-SO2-NH-CR7R8-(CR9R10)m=1,2-D, in which R1, R2, R3, R4, R5, R6, R7, R8, R9 and R10 may have various meanings and B and D stand for another group which is suitable for binding metal ions by coordination and for coupling to selectively enriching compounds. Coupling to selectively enriching compounds may alternatively also be mediated by R8. These new compounds are useful for complexing technetium and rhenium and are used for medical diagnosis and therapy.

Inventors:
DINKELBORG LUDGER (DE)
HILGER CHRISTOPH STEPHAN (DE)
KRAMP WOLFGANG (DE)
PLATZEK JOHANNES (DE)
RADUECHEL BERND (DE)
ERBER SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/DE1996/001826
Publication Date:
April 10, 1997
Filing Date:
September 19, 1996
Export Citation:
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Assignee:
DIAGNOSTIKFORSCHUNG INST (DE)
DINKELBORG LUDGER (DE)
HILGER CHRISTOPH STEPHAN (DE)
KRAMP WOLFGANG (DE)
PLATZEK JOHANNES (DE)
RADUECHEL BERND (DE)
ERBER SEBASTIAN (DE)
International Classes:
A61K51/04; A61K51/08; C07B59/00; C07C323/67; C07F13/00; C07K5/083; C07K5/103; C07K7/14; C07K7/64; C07K14/575; (IPC1-7): C07B59/00; A61K51/04; C07C323/67
Foreign References:
EP0247866A11987-12-02
EP0200492A11986-11-05
EP0188256A21986-07-23
EP0618191A11994-10-05
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Claims:
Patentansprüche
1. Verbindungen der allgemeinen Formel (I) M L (I) worin M ein Radioisotop von Tc oder Re und L einen Liganden der allgemeinen Formel (II) BCR^R2 (CR3R4)n=1#2SCHR5CHR6S02NHCR7R8 (CR9R10)m_!l/ 2"D (II) bedeutet, worin R1, R2, R3, R4, R5, R6 und R7 gleich oder unterschiedlich sind und jeweils für ein Wasserstoffatom und/oder für einen verzweigten oder unverzweigten Cχ_gAlkylrest stehen, R8 für ein Wasserstoffatom, für einen verzweigten oder unverzweigten Cj__gAlkylrest oder einen Rest COR15, worin Rnn eine Hydroxyl eine verzweigte oder geradkettige, zyklische oder polyzyklische Cτ__3o Alkoxy , Alkenyloxy, Polyalkenyloxy , Alkinyl¬ oxy , Polyalkinyloxy , Aryloxy , Alkylaryloxy oder Arylalkyloxyygruppe, die gegebenenfalls mit Hydroxy, Oxy, Oxo, Carboxy, Aminocarbonyl, Alkoxycarbonyl, Amino, Aldehyd oder Alkoxygruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe O, N, S, P, As, Se unterbrochen und/oder substituiert ist oder eine N(RaR^) Gruppe, wobei Ra und R*3 gleich oder verschieden sind und/oder ein Wasserstoffatom, einen verzweigten oder geradkettigen, zyklischen oder polyzyklischen Cι_30Alkyl , Alkenyl, Polyalkenyl, Alkinyl, Polyalkinyl, Aryl, Alkylaryl oder Arylalkylrest darstellen, der gegebenenfalls mit Hydroxy, Oxy, Oxo, Carboxy, Aminocarbonyl, Alkoxycarbonyl, Amino, Aldehyd oder Alkoxygruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe O, N, S, P, As, Se unterbrochen und/oder substituiert ist, darstellt, steht, R^ und R10 gleich oder unterschiedlich sind und jeweils für ein Wasserstoffatom und/oder für einen verzweigten oder unverzweigten C]__gAlkylrest stehen, B für einen Rest SR11, NHR12 oder OR13 steht, worin R11 für ein Wasserstoffatom, für einen verzweigten oder unverzweigten Cχ_gAlkylrest oder für eine Schwefelschutzgruppe steht, R12 für ein Wasserstoffatom, eine Aminoschutzgruppe oder verzweigte oder gerad¬ kettige, zyklische oder polyzyklische CI_3Q Alkyl, Alkenyl, Polyalkenyl, Alkinyl, Polyalkinyl, Aryl, Alkylaryl oder Arylalkylgruppe stehen, die gegebenenfalls mit Hydroxy, Oxy, Oxo, Carboxy, Aminocarbonyl, Alkoxycarbonyl, Amino, Aldehyd oder Alkoxygruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe 0, N, S, P, As, Se unterbrochen und/oder substituiert ist, steht, R13 für ein Wasserstoffatom oder für eine Alkoholschutzgruppe steht, D für einen Rest SR14, worin R14 für ein Wasserstoffatom, für einen verzweigten oder unverzweigten C^ . ζAlkylrest oder für eine Schwefelschutzgruppe steht, oder für den Fall, daß B einen Rest SR11 darstellt, auch für einen Rest NHR16 oder OR17, worin R16 ein Wasserstoffatom, eine Aminoschutz Gruppe oder eine verzweigte oder gerad kettige, zyklische oder polyzyklische C]__3Q Alkyl, Alkenyl, Polyalkenyl, Alkinyl, Polyalkinyl, Aryl, Alkylaryl oder Arylalkylgruppe stehen, die gegebenenfalls mit Hydroxy, Oxy, Oxo, Carboxy, Aminocarbonyl, Alkoxycarbonyl, Amino, Aldehyd oder Alkoxygruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe 0, N, S, P, As, Se unterbrochen und/oder substituiert ist, darstellt, R17 für ein Wasserstoffatom oder für eine Alkoholschutzgruppe steht, steht.
2. Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß n und m jeweils für 1 steht.
3. Verbindungen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß R1, R2, R5, R6, R8, R9 und R10 Wasserstoffatome darstellen.
4. Verbindungen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß R3 und R4 jeweils für ein Wasserstoffatom und R7 für ein Wasserstoffatom, einen verzweigten oder unverzweigten Cx.gAlkylrest oder einen Rest COR15, worin R15 eine Hydroxyl, eine verzweigte oder geradkettige C]__3oAlkoxy oder eine N(RaR^) Gruppe, wobei Ra und Rp gleich oder verschieden sind und/oder ein Wasserstoffatom, einen verzweig¬ ten oder geradkettigen, zyklischen oder polyzyklischen C]__3oAlkylrest darstellen, der gegebenenfalls mit Hydroxy, Oxy, Oxo, Carboxy, Aminocarbonyl, Alkoxycarbonyl, Amino, oder Alkoxygruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe 0, N, S unterbrochen und/oder substituiert ist, darstellt, stehen.
5. Liganden der allgemeinen Formel (II) BCR^2 (CR3R4 ) n=1 , 2 SCHR5 CHR6 S02 NHCR7R8 (CR9R10 ) m_!l / 2 D ( I I ) worin R1, R2 , R3 , R4 , R5 , R6 , R7, R8 , R9 f R10/ n/ m, B und D jeweils die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben.
6. Liganden nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß n und m jeweils für 1 stehen.
7. Liganden nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich¬ net, daß R1, R2, R5, R6, R8, R9 , und R10 Wasserstoff atome darstellen.
8. Liganden nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß R7 für ein Wasserstoffatom einen verzweigten oder unverzweigten Cι_gAlkylrest oder einen Rest COR15, worin R15 eine Hydroxyl, eine verzweigte oder geradkettige C1_3UAlkoxy oder eine N(RaRb) Gruppe, wobei Ra und R*3 gleich oder verschieden sind und/oder ein Wasserstoffatom, einen verzweigten oder geradkettigen, zyklischen oder polyzyklischen ^.30Alkylrest darstellen, der gegebenenfalls mit Hydroxy, Oxy, Oxo, Carboxy, Aminocarbonyl, Alkoxycarbonyl, Amino oder Alkoxygruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe O, N, S unterbrochen und/oder substituiert ist, darstellt, steht.
9. Konjugate, enthaltend eine Verbindung der allgemeinen Formel (I und/oder II) und sich selektiv in erkranktem Gewebe anreichernden Substanzen, wobei zwischen diesen eine kovalente Bindung besteht und diese im Falle von Carboxyl oder Aminogruppen enthaltenden Substanzen wie natürlich vorkommenden oder modifizierten Oligonucleotiden, bei denen der Abbau durch natürlich vorkommende Nukleasen verhindert oder erschwert ist, Peptiden, Proteinen, Antikörpern oder deren Fragmente amidisch oder im Falle von Hydroxylguppen enthaltenden Substanzen wie Fettalkoholen esterartig oder im Falle von Aldehydgruppen enthaltende Substanzen imidisch vorliegt.
10. Konjugate nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die sich in erkranktem Gewebe anreichernden Substanzen Peptide wie Endotheline, Teilsequenzen von Endothelinen, EndothelinAnaloga, Endothelin Derivate, EndothelinAntagonisten oder Angiotensine, Teilsequenzen von Angiotensinen, AngiotensinAnaloga, AngiotensinDerivate und AngiotensinAntagonisten sowie chemotaktische Peptide bedeuten.
11. Konjugate nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Peptide die folgenden Sequenzen oder Teile davon aufweisen CysSerCysSerSerLeuMetAspLysGluCysValTyr PheCysHisLeuAspIleIleTrp, CysSerCysSerSerTrpLeuAspLysGluCysValTyr PheCysHisLeuAspIleIleTrp, CysThrCysPheThrTyrLysAspLysGluCysValTyr PheCysHisLeuAspIleIleTrp, CysSerAlaSerSerLeuMetAspLysGluAlaValTyr PheCysHisLeuAspIleIleTrp, I 1 CysSerCysLysAspMetThrAspLysGluCysLeuAsn PheCysHisGlnAspValIleTrp, I 1 AlaSerCysSerSerLeuMetAspLysGluCysValTyr PheAlaHisLeuAspIleIleTrp, AlaSerAlaSerSerLeuMetAspLysGluAlaValTyr PheAlaHisLeuAspIleIleTrp, CysSerCysSerSerLeuMetAspLysGluCysValTyr PheCysHisLeuAspIleIleTrp, CysThrCysPheThrTyrLysAspLysGluAlaValTyr PheAlaHisLeuAspIleIleTrp, I I Cys Val Tyr Phe Cys His GlnAspVal I le Trp , NAcetylLeuMetAspLysGluAlaValTyrPheAlaHis GlnAspValIleTrp, AspArgValTyrIleHisProPheHisLeu, AcAspArgValTyrIleHisProPheHisLeu, AspArgValTyrIleHisProPhe, ArgValTyrIleHisProPhe, ArgValTyrIleHisProPheHisLeu, SarArgValTyrValHisProAla, ForMetLeuPhe, ForMetLeuPheLys, die Teilsequenzen HisLeuAspIleIleTrp, DTrpLeuAspIleIleTrp, PheDTrpLeuAspIleIleTrp, ValTyrIleHisProPhe, ValTyrIleHisPro, oder die cyclischen Aminosäuresequenzen Cyclo (DTrpDAspProDValLeu) , Cyclo (DGluAlaalloDIleLeuDTrp) aufweisen.
12. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen Formel (I) , dadurch gekennzeichnet, daß man Technetium99m oder Re in Form von Pertechnetat oder Perrhenat in Gegenwart eines Reduktionsmittels und gegebenenfalls eines Hilfsliganden mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (II) BCRR2 (CR3R4)n=lf 2SCHR5CHR6S02NHCR7R8 (CR9R10)„sl) 2D (II) worin R1, R2, R3 , R4, R5, R6, R7, R8, R9, R10, n, m, B und D die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben, umsetzt .
13. Verfahren zur Herstellung von Liganden der allgemeinen Formel (II), dadurch gekennzeichnet, daß man gegebenenfalls mit R5 und R6 substituiertes 2 Chlorethansulfonsäurechlorid in an sich bekannter Weise in einem aprotischen Lösungsmittel unter Zusatz einer geeigneten Base mit Verbindungen der allgemeinen Formel (III) H2NCR7R8 (CR9R10)m=1#2D (III) worin R7, R8, R9, R10, m und D die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben, bei Temperaturen von 20° bis 180°C zu Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) R5HC=CR6S02NHCR7R8 (CR9R10)m=1# 2D (IV) worin R5, R6, R7, R8, R9, R!0, m und D die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben, umsetzt und diese Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) gegebenenfalls unter Zusatz einer geeigneten Hilfsbase bei Temperaturen von 20° bis 180°C in an sich bekannter Weise mit Verbindungen der allgemeinen Formel (V) BCR1R2(CR3R4)n=ll/2SH (V) worin R1, R2, R3 , R4 , n, und B die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben, umsetzt, und gegebenenfalls vorhandene Schutzgruppen in an sich bekannter Weise abspaltet.
14. Kit zur Herstellung von Radiopharmaka, bestehend aus einer Verbindung der allgemeinen Formel (II) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 8 oder einem Konjugat gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11 sowie einem Reduktionsmittel und gegebenenfalls einem Hilfsliganden, die in trockenem Zustand oder in Lösung vorliegen, sowie einer Gebrauchsanleitung mit einer Reaktionsvorschrift zur Umsetzung der beschriebenen Verbindungen mit Technetium99m oder Re in Form einer Pertechnetatlösung oder Perrhenatlösung.
15. Radiopharmazeutische Zusammensetzung zur nicht invasiven in vivo Darstellung von Organen, Rezeptoren und rezepttorhaltigem Gewebe und/oder von athero skierotischen Plaques, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder einem Konjugat gemäß der Ansprüche 9 bis 11 sowie gegebenenfalls mit den in der Galenik üblichen Zusätzen enthält, wobei die Verbindung in einem Kit nach Anspruch 14 mit Technetium99m oder Re in Form einer Pertechnetat oder Perrhenatlösung zubereitet wird.
16. Verfahren zur radiodiagnostischen Untersuchung, gekennzeichnet dadurch, daß eine radiopharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 15 in einer Menge von 0,1 bis 30 mCi, bevorzugt von 0,5 bis 10 mCi pro 70 kg Körpergewicht einem Patienten verabreicht und die vom Patienten abgegebene Strahlung aufgezeichnet wird.
Description:
Bifunktionelle sulfidhaltige Sulfonamid-Chelatbildner vom Typ XSNY für radioaktive Isotope

Die Erfindung betrifft neue, Sulfonamidgruppen enthaltende Chelatbildner, diese Verbindungen entnaltende pharmazeutische Mittel, ihre Verwendung in der Radiodiagnostik und Radiotherapie, Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen und Mittel, sowie Konjugate dieser Verbindungen mit sich m erKranktem Gewebe selektiv anreichernden Substanzen, insbesondere Peptiden.

Die Anwendung von Radiopharmaka für diagnostische und therapeutische Zwecke ist seit langem im Bereich der biologischen und medizinischen Forschung bekannt. Insbesondere werden Radiopharmaka dazu benutzt, um bestimmte Strukturen wie beispielsweise das Skelett, Organe oder Gewebe, darzustellen. Die diagnostische Anwendung setzt den Gebrauch solcher radioaktiver Mittel voraus, die sich nach Applikation spezifisch in solchen

Strukturen im Patienten anreichern, die untersucht werden sollen. Diese sich lokal anreichernden radioaktiven Mittel können dann mittels geeigneter Detektoren, wie beispielsweise Szmtilations-Kameras oder anderer geeigneter Aufnahmeverfahren, aufgespurt , geplottet oder szmtigraphiert werden Die Verteilung und relative Intensität des detektierten radioaktiven Mittels kennzeichnet den Ort einer Struktur, in dem sich das radioaktive Mittel befindet und kann die Anwesenheit von Anomalien in Struktur und Funktion, pathologische

Veränderungen etc. darstellen. In ahnlicher Weise können Radiopharmaka als therapeutische Mittel angewendet werden, um bestimmte krankhafte Gewebe oder Bereiche zu bestrahlen. Solche Behandlung erfordert die Herstellung radioaktiver therapeutischer Mittel, die sich in bestimmten Strukturen, Geweben oder Organen anreichern.

Durch Anreicherung dieser Mittel wird die therapeutische Strahlung direkt an das pathologische Gewebe herangetragen.

Die Anwendung von sowohl diagnostischen als auch therapeutischen Radiopharmaka setzt radioaktiv markierbare Verbindungen voraus. Im Falle metallischer Radionuklide kann das Metall in freier Form als ein Ion oder in Form eines Metallkomplexes mit einem oder mehreren Liganden vorliegen. Beispiele für metallische Radionuklide, die Komplexe bilden können, sind Technetium-99m und die verschiedene Rheniumisotope. Das erste wird in der Diagnostik und das zweite in der Therapie verwendet. Die Radiopharmaka enthalten geeignete Träger und Zusatzstoffe, die eine Injektion, Inhalation oder Ingestion durch den Patienten erlauben, ebenso wie physiologische Puffer, Salze etc.

Das für nuklearmedizinische Fragestellungen am häufigsten verwendete Radionuklid ist Technetium-99m, das sich aufgrund seiner günstigen physikalischen Eigenschaften (keine Korpuskularstrahlung, 6 h physikalische Halbwertszeit, 140 KeV gamma-Strahlung) und der daraus resultierenden geringen Strahlenbelastung besonders gut als Radioisotop für die in vivo-Diagnostik eignet.

Technetium-99m läßt sich problemlos aus Nuklidgeneratoren als Pertechnetat gewinnen und ist in dieser Form direkt für die Herstellung von Kits für den klinischen Routinebedarf zu verwenden.

Die Herstellung von Radiopharmaka erfordert zunächst die Synthese eines geeigneten Liganden. Anschließend wird separat der Komplex mit dem Radionuklid dargestellt (Markierung) . Der hergestellte Ligand, stets in Form eines lyophilisierten Kits wird dazu mit einer das

Radionuklid enthaltenen Lösung unter Komplexbildungs-

bedingungen umgesetzt . Ist beispielsweise die Herstellung eines Technetium-99m Radiopharmakons gewünscht, so wird der hergestellte Ligand unter Zusatz eines geeigneten Reduktionsmittels mit einer Pertechnetat-Lösung versetzt und unter geeigneten Reaktionsbedingungen der entsprechende Technetium-Komplex hergestellt. Diese Komplexe werden dann dem Patienten in geeigneter Weise durch Injektion, Inhalation oder Ingestion verabreicht.

Die das Radionuklid enthaltende Lösungen können, wie im Falle von Technetium-99m, aus einem erhältlichen Mo- 99/Tc-99m Nuklid-Generator gewonnen werden, oder von einem Hersteller, wie im Falle von Rhenium-186, bezogen werden. Die Komplexbildungsreaktion wird unter geeigneten Temperaturen (z.B. 20°-100°C) innerhalb weniger Minuten bis mehreren Stunden durchgeführt . Um eine vollständige Komplexbildung zu gewährleisten, ist ein großer Überschuß (mehr als 100-facher Überschuß zum Metall-Radionuklid) des hergestellten Liganden und eine ausreichende Menge an Reduktionsmittel für eine vollständige Reduktion des eingesetzten Radionuklids erforderlich.

Radiopharmazeutische Mittel werden durch Kombination des Radionuklid-Komplexes, in einer für die diagnostische oder therapeutische Anwendung ausreichenden Menge, mit pharmakologisch akzeptablen radiologischen Trägerstoffen hergestellt. Dieser radiologische Trägerstoff sollte günstige Eigenschaften für die Applikation des radiopharmazeutischen Mittels in Form einer Injektion, Inhalation oder Ingestion aufweisen. Beispiele solcher

Trägerstoffe sind HSA, wäßrige Pufferlösungen, z.B. Tris- (hydroxymethyl) aminoethane (bzw. deren Salze) , Phosphat, Citrat, Bicarbonat usw., steriles Wasser, physiologische Kochsalzlösung, isotonische Chlorid-, oder Dicarbonat- Ionenlösungen oder normale Plasma-Ionen wie Ca 2+ , Na + , K + und Mg 2+ .

Da Technetium in einer Reihe von Oxidationsstufen (+7 bis -1) vorliegen kann, ist es häufig erforderlich, daß radiopharmazeutische Mittel zusätzliche Mittel enthalten, die als Stabilisatoren bekannt sind. Diese halten das Radionuklid in einer stabilen Form, bis es mit dem Liganden reagiert hat. Diese Stabilisatoren können Mittel, die als Transfer- oder Hilfsliganden bekannt sind, beinhalten, die besonders nützlich dazu sind, das Metall in einer wohl definierten Oxidationsstufe zu stabilisieren und zu komplexieren, bis der Zielligand über einen Ligandenaustausch das Metall komplexiert. Beispiele dieser Art von Hilfsliganden sind (einschließlich deren Salze) Gluconheptonsäure, Weinsäure, Zitronensäure oder andere gebräuchliche Liganden, wie später genauer ausgeführt ist.

Standardmäßig werden radionuklidhaltige Radiopharmazeutika dargestellt, indem zunächst der Ligand synthetisiert und anschließend mit dem Metall-Radionuklid in geeigneter Weise umgesetzt wird, um einen entsprechenden Komplex zu bilden, in dem notwendigerweise der Ligand nach Komplexierung unverändert, mit Ausnahme der Abspaltung eventuell vorhandener Schutzgruppen oder Wasserstoffionen, vorliegen muß. Die Entfernung dieser Gruppen erleichtert die Koordination des Liganden am Metallion und führt so zu einer raschen Komplexierung.

Zur Bildung von Technetium-99m-Komplexen wird Pertechnetat zunächst aus einem Nuklidgenerator gewonnen und durch Verwendung geeigneter Reduktionsmittel (z.B. SnCl2 / S2O4 2" etc.) in eine niedrigere Oxidationsstufe überführt, die anschließend durch einen geeigneten Chelator stabilisiert wird. Da Technetium in einer Reihe von Oxidationsstufen (+7 bis -1) vorliegen kann, die die pharmakologischen Eigenschaften durch Veränderungen der

Ladung eines Komplexes stark verändern können, ist es notwendig, Chelatoren bzw. Komplexliganden für Technetium-99m bereitzustellen, die Technetium sicher, fest und stabil in einer definierten Oxidationsstufe binden können, um zu verhindern, daß durch in vivo ablaufende Redoxprozesse bzw. Technetiumfreisetzungen aus dem entsprechenden Radiodiagnostika eine unerwünschte Biodistribution stattfindet, die eine sichere Diagnostik entsprechender Erkrankungen erschwert .

Die Effizienz von Radionukliden in der in vivo Diagnostik, als auch der Therapie hängt von der Spezifität und der Selektivität der markierten Chelate zur Targetzelle ab. Eine Verbesserung dieser Eigenschaften ist durch Kopplung der Chelate an Biomoleküle nach dem "Drug-Targeting"-Prinzip zu erreichen. Als Biomoleküle bieten sich Antikörper, deren Fragmente, Hormone, Wachstumsfaktoren und Substrate von Rezeptoren und Enzymen an. So wird in der britischen Patentanmeldung GB 2,109,407 die Verwendung radioaktiv markierter monoklonaler Antikörper gegen tumorassoziierte Antigene, für die in vivo Tumordiagnsotik beschrieben. Ebenso wurden direkte Proteinmarkierungen über Donor-Gruppen (Amino-, Amid-, Thiol-, etc.) des Proteins (Rhodes, B.A. et al . , J. Nukl . Med. 1986, 27, 685-693) oder durch Einführen von Komplexbildnern (US-Patent 4,479,930 und Fritzberg, A.R. et al. Nucl. Med. 1986, 27, 957) mit Technetium-99m beschrieben.Diese experimentellen Methoden stehen jedoch für die klinische Anwendung nicht zur Verfügung, da zum einen die Selektivität zu niedrig und zum anderen die Backgroundaktivität im Organismus zu hoch ist, um ein in vivo Imaging zu ermöglichen.

Als geeignete Komplexbildner für Technetium und

Rheniumisotope gelten z.B. zyklische Amine wie sie von

Volkert et al . (Appl . Radiol.Isot. 1982, 33; 891) und Troutner et al . (J. Nucl . Med. 1980, 21; 443) beschrieben werden, die aber den Nachteil haben, daß sie häufig erst ab einem pH-Wert > 9 in der Lage sind, Technetium-99m in guten Ausbeuten zu binden. N 2 θ2-Systeme (Pillai, M.R.A., Troutner, D.E. et al . ; Inorg. Chem. 1990, 29; 1850) befinden sich in der klinischen Anwendung. Nichtzyklische N4-Systeme wie z.B. das HMPAO haben als großen Nachteil ihre geringe Komplexstabilität. Tc-99m-HMPAO muß wegen seiner Instabilität (Ballinger, J.R. et al . , Appl.

Radiat. Isot. 1991, 42; 315) , Billinghurst, M.W. et al., Appl. Radiat. Isot. 1991, 42; 607) innerhalb von 30 Minuten nach seiner Markierung appliziert werden, damit der Anteil an Zerfallsprodukten, die eine andere Pharmakokinetik und Ausscheidung besitzen, klein gehalten werden kann. Solche radiochemischen Verunreinigungen erschweren die Erkennung von zu diagnostizierenden Erkrankungen. Eine Kopplung dieser Chelate bzw. Chelatbildner an andere, sich selektiv in Krankheitsherden anreichernde Substanzen ist nicht mit einfachen Mitteln zu lösen, so daß sich diese im allgemeinen unspezifisch im Organismus verteilen.

N 2 s 2" chelatoren ( Bormans, G. et al. ; Nucl. Med. Biol. 1990, 17; 499) wie z.B. Ethylendicystein (EC; Verbruggen, A.M. et al.; J. Nucl. Med. 1992, 33; 551) erfüllen zwar die Forderung nach hinreichender Stabilität des entsprechenden Technetium-99m-Komplexes, bilden aber erst ab einem pH-Wert des Komplexierungsmediums > 9 Radiodiagnostika mit einer Reinheit von größer 69%. N3S- Systme (Fritzburg, A. ; EP-0173424 und EP-0250013) bilden zwar stabile Technetium-99m-Komplexe, müssen aber zur Bildung eines einheitlichen Radiopharmakons auf Temperaturen von ca. 100°C erhitzt werden.

In den letzten Jahren ist das Verlangen nach sich spezifisch in erkrankten Geweben anreichernden Radiodiagnostika gestiegen. Dies kann erreicht werden, wenn Komplexbildner leicht an sich selektiv anreichernde Substanzen gekoppelt werden können und dabei ihre günstigen Komplexierungseigenschaften nicht verlieren. Da es aber sehr häufig dazu kommt, daß nach Kopplung eines Komplexbildners unter Nutzung einer seiner funktionellen Gruppen an ein solches Molekül eine Abschwächung der Komplexstabilität beobachtet wird, erscheinen die bisherigen Ansätze zur Kupplung von Cheiatbildnem an sich selektiv anreichernde Substanzen wenig zufriedenstellend, da ein diagnostisch nicht tolerierbarer Anteil des Isotops aus dem Konjugat in vivo freigesetzt wird (Brechbiel, M.W. et al . ; Inorg. Chem.

1986, 25, 2772) . Es ist deswegen notwendig bifunktionelle Komplexbildner darzustellen, die sowohl funktionelle Gruppen zur Bindung des gewünschten Metallions als auch eine (andere, mehrere) funktionelle Gruppe zur Bindung des sich selektiv anreichernden Moleküls tragen, oder Komplexbildner derart zu gestalten, daß erst durch Kopplung an eine sich selektiv anreichernde Substanz die gewünschte Komplexbildnerstruktur gebildet wird und somit eine Abschwächung der Komplexstabilität ausgeschlossen wird. Solche Liganden ermöglichen eine spezifische, chemisch definierte Bindung von Technetium- oder Rhenium- Isotopen an verschiedenste biologische Materialien, auch dann, wenn ein sogenanntes Prelabeling durchgeführt wird. Es wurden einige Chelatbildner, gekoppelt an monoklonale Antikörper (z.B. EP-0247866 und EP-0188256) oder

Fettsäuren (EP-0200492) , beschrieben. Als Chelatbildner werden jedoch die bereits erwähnten N2S2-Systeme verwendet, die aufgrund ihrer geringen Stabilität wenig geeignet sind. Da sowohl die sich selektiv anreichernden Substanzen in ihren Eigenschaften, sowie auch die

Mechanismen, nach denen sie angereichert werden, sehr

unterschiedlich sind, ist es weiterhin notwendig, den kopplungsfähigen Chelatbildner zu variieren und den physiologischen Anforderungen des Kopplungspartners hinsichtlich seiner Lipophilie, Membranpermeabilität etc. anpassen zu können.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, stabile Komplexverbindungen zur Verfügung zu stellen, die gekoppelt oder fähig zur Kopplung an unterschiedliche sich selektiv anreichernde Verbindungen sind, ohne daß deren Spezifität und Selektivität wesentlich beeinflußt wird. Zusätzlich besteht die Aufgabe, solche koppelbaren Chelatoren oder Komplexe bereitzustellen, die über eine größere chemische Variationsbreite der Substituenten verfügen, um diese den oben referierten Erfordernissen anpassen zu können. Dabei müssen gleichzeitig die Voraussetzungen für die Anwendung dieser Verbindungen am Menschen bezüglich aufgenommener Strahlendosis, Stabilität und Löslichkeit der Verbindungen erfüllt sein.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß neue, bifunktionelle Sulfonamidgruppen enthaltende Chelatbildner und deren Kopplungsprodukte mit sich spezifisch anreichernden Verbindungen zur Verfügung gestellt werden.

Gegenstand der Erfindung sind Verbindungen der allgemeinen Formel (I)

M - L (I)

worin

M ein Radioisotop von Tc oder Re und L einen Liganden der allgemeinen Formel (II)

B - CR 1 R 2 - ( CR 3 R 4 ) n= 1 / 2 - S - CHR 5 - CHR 6 - S0 2 -NH- CR 7 R 8 - ( CR 9 R 10 ) m= l f 2 "D

( I I )

bedeutet, worin

R 1 , R 2 , R 3 , R 4 , R 5 , R 6 und R 7 gleich oder unterschiedlich sind und jeweils für ein Wasserstoffatom und/oder für einen verzweigten oder unverzweigten C^.g-Alkylrest stehen,

R für ein Wasserstoffatom, für einen verzweigten oder unverzweigten C ] __g-Alkylrest oder einen Rest -CO-R 15 , worin R 15 eine Hydroxyl- eine verzweigte oder geradkettige, zyklische oder polyzyklische Cχ_3o-Alkoxy-, Alkenyloxy- , Polyalkenyloxy- , Alkinyloxy-, Polyalkinyloxy- , Aryloxy- , Alkylaryloxy- oder Arylalkyloxyygruppe, die gegebenenfalls mit Hydroxy-, Oxy-, Oxo-, Carboxy-, Aminocarbonyl-,

Alkoxycarbonyl-, Amino-, Aldehyd- oder Alkoxygruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe O, N, S, P, As, Se unterbrochen und/oder substituiert ist oder eine N(R a R b ) -Gruppe, wobei R a und R* 3 gleich oder verschieden sind und/oder ein Wasserstoffatom, einen verzweigten oder geradkettigen, zyklischen oder polyzyklischen C 1 _3 Q -Alkyl- , Alkenyl-,

Polyalkenyl, Alkinyl-, Polyalkinyl- , Aryl-, Alkylaryl- oder Arylalkylrest darstellen, der gegebenenfalls mit Hydroxy-, Oxy-, Oxo-, Carboxy-, Aminocarbonyl-, Alkoxycarbonyl-, Amino-, Aldehyd- oder Alkoxygruppen mit bis zu 20

Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe O, N, S, P, As, Se unterbrochen und/oder substituiert ist, darstellt, steht,

R 9 und R 10 gleich oder unterschiedlich sind und jeweils für ein Wasserstoffatom und/oder für einen verzweigten oder unverzweigten C]__g-Alkylrest stehen,

B für einen Rest -SR 11 , -NHR 12 oder -OR 13 steht, worin

R 11 für ein Wasserstoffatom, für einen verzweigten oder unverzweigten C^.g-Alkylrest oder für eine

Schwefelschutzgruppe steht,

R 12 für ein Wasserstoffatom, eine Aminoschutzgruppe oder verzweigte oder geradkettige, zyklische oder polyzyklische Cι_3Q-Alkyl- , Alkenyl-, Polyalkenyl, Alkinyl-, Polyalkinyl- , Aryl-, Alkylaryl- oder Arylalkylgruppe stehen, die gegebenenfalls mit Hydroxy-, Oxy-, Oxo-, Carboxy-, Aminocarbonyl-, Alkoxycarbonyl-, Amino-, Aldehyd- oder Alkoxygruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe O, N, S, P, As, Se unterbrochen und/oder substituiert ist, steht,

R 13 für ein Wasserstoffatom oder für eine Alkoholschutzgruppe steht,

D für einen Rest -SR 14 , worin

R 14 für ein Wasserstoffatom, für einen verzweigten oder unverzweigten C ] __g-Alkylrest oder für eine Schwefelschutzgruppe steht,

oder für den Fall, daß B einen Rest SR 11 darstellt, auch für einen Rest -NHR 16 oder -OR 17 , worin

R 16 ein Wasserstoffatom, eine Aminoschutzgruppe oder eine verzweigte oder geradkettige, zyklische oder polyzyklische C 1 _3 0 -Alkyl-, Alkenyl-,

Polyalkenyl- , Alkinyl-, Polyalkinyl- , Aryl-, Alkylaryl- oder Arylalkylgruppe stehen, die gegebenenfalls mit Hydroxy- , Oxy- , Oxo- , Carboxy-, Aminocarbonyl-, Alkoxycarbonyl-, Amino-, Aldehyd- oder Alkoxygruppen mit bis zu 20

Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe 0, N, S, P, As, Se unterbrochen und/oder substituiert ist, darstellt,

R 17 für ein Wasserstoffatom oder für eine Alkoholschützgruppe steht, steht

Bevorzugte Verbindungen der allgemeinen Formel (I) zeichnen sich dadurch aus, daß für n und m jeweils 1 steht und daß R 1 , R 2 , R 5 , R 6 , R 8 und R 9 Wasserstoffatome sind.

Besonders bevorzugte Verbindungen der allgemeinen Formel (I) zeichnen sich dadurch aus, daß für n und m jeweils 1 steht und daß R 1 , R 2 , R 3 , R 4 , R 5 , R 6 , R 8 < R 9 und R 10 Wasserstoffatome sind und R 7 für einen Rest -CO-R 15 , worin

R 15 eine Hydroxyl-, eine verzweigte oder geradkettige C]__30-Alkoxygruppe oder eine N(R a R b ) -Gruppe, wobei R a und R b gleich oder verschieden sind und/oder ein Wasserstoffatom, einen verzweigten oder geradkettigen, C ] __3g-

Alkylrest, der gegebenenfalls mit Carboxy-, Aminocarbonyl-, Alkoxycarbonyl- oder Aminogruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der

Reihe O, N, S unterbrochen und/oder substituiert ist, darstellen, steht .

Besonders bevorzugt sind erfindungsgemäße Verbindungen, bei denen n und m jeweils für 1 steht.

Besonders bevorzugt sind ferner erfindungsgemäße Verbindungen, bei denen R 1 , R 2 , R 5 , R 6 , R 8 , R 9 und R 10 Wasserstoffatome darstellen.

Insbesondere bevorzugt sind erfindungsgemäße Verbindungen, bei denen R 3 und R 4 jeweils für ein Wasserstoffatom und R 7 für ein Wasserstoffatom, einen verzweigten oder unverzweigten C ] __g-Alkylrest oder einen Rest -CO-R 15 , worin R 15 eine Hydroxyl-, eine verzweigte oder geradkettige C ] _.39-Alkoxy- oder eine N(R a R b ) -Gruppe, wobei R a und R b gleich oder verschieden sind und/oder ein Wasserstoffatom, einen verzweigten oder geradkettigen, zyklischen oder polyzykli¬ schen Cχ_3o-Alkylrest darstellen, der gegebenen¬ falls mit Hydroxy-, Oxy-, Oxo-, Carboxy-, Aminocarbonyl-, Alkoxycarbonyl-, Amino- oder Alkoxygruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch

ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe 0, N, S unterbrochen und/oder substituiert ist, darstellt, stehen.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft die neuen bifunktionellen schwefelatom-unterbrochenen Sulfonamid Liganden der allgemeinen Formel (II)

B-CR^-R 2 - (CR 3 R 4 ) n=1# 2 -S-CHR 5 -CHR 6 -S0 2 -NH-CR 7 R 8 - < CR9R1 °)m= l ,2" D

(II)

worin R 1 , R 2 , R 3 , R 4 , R 5 , R 6 < R 7 , R 8 , R 9 , R 10 , n, m, B und D jeweils die voranstehend angegebene Bedeutung haben.

Bevorzugte Verbindungen der allgemeinen Formel (II) zeichnen sich dadurch aus, daß für n und m jeweils 1 steht .

Weitere bevorzugte Verbindungen der allgemeinen Formel (II) zeichnen sich dadurch aus, daß R 1 , R 2 , R 5 , R 6 , R 8 , R 9 und R 1 ^ Wasserstoffatome sind.

Besonders bevorzugte Verbindungen der allgemeinen Formel (II) zeichnen sich dadurch aus, daß für n und m jeweils 1 steht und daß R 1 , R 2 , R 3 , R 4 , R 5 , R 6 , R 8 - R 9 und R 10 Wasserstoffatome sind und R 7 für einen Rest -CO-R 15 , worin R 15 eine Hydroxyl-, eine verzweigte oder geradkettige Cχ.30-Alkoxygruppe oder eine N(R a R b ) -Gruppe, wobei

R a und R b gleich oder verschieden sind und/oder ein Wasserstoffatom, einen verzweigten oder geradkettigen, C ] __3o-Alkylrest darstellen, der gegebenenfalls mit Carboxy-, Aminocarbonyl-,

Alkoxycarbonyl- oder Aminogruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe O, N, S unterbrochen und/oder substituiert ist, darstellen, steht.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Konjugate enthaltend eine Verbindung der allgemeinen Formel (I und/oder II) und Nukleotiden vom DNA und RNA-Typ sowie sich selektiv in erkranktem Gewebe anreichernde Substanzen, wobei zwischen diesen eine konvalente Bindung besteht und diese im Falle von Carboxyl- oder Aminogruppen enthaltenden Substanzen wie natürlich vorkommenden oder modifizierten Oligonucleotiden, bei denen der Abbau durch natürlich vorkommende Nukleasen verhindert oder erschwert ist, Peptiden, Proteinen, Antikörpern oder deren Fragmente amidisch oder im Falle von Hydroxylgruppen enthaltenden Substanzen wie

Fettalkoholen esterartig oder im Falle von Aldehydgruppen enthaltende Substanzen imidisch vorliegt.

Besonders bevorzugte Konjugate zeichnen sich dadurch aus, daß die sich im erkrankten Gewebe anreichernden

Substanzen Peptide wie Endotheline, Teilsequenzen von Endothelinen, Endothelin-Analoga, Endothelin-Derivate, Endothelin-Antagonisten oder Angiotensine, Teilsequenzen von Angiotensinen, Angiotensin-Analoga, Angiotensin- Derivate und Angiotensin-Antagonisten sowie chemotaktische Peptide bedeuten.

In weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Konjugaten weisen die Peptide die folgenden Sequenzen

Cys-Ser-Cys-Ser-Ser-Leu-Met-Asp-Lys-Glu-Cys-Val-Tyr

Phe-Cys-His-Leu-Asp-Ile-Ile-Trp,

Cys-Ser-Cys-Ser-Ser-Trp-Leu-Asp-Lys-Glu-Cys-Val-Tyr-

Phe-Cys-His-Leu-Asp-Ile-Ile-Trp,

Cys-Thr-Cys-Phe-Thr-Tyr-Lys-Asp-Lys-Glu-Cys-Val-Tyr■

Phe-Cys-His-Leu-Asp-Ile-Ile-Trp,

Cys-Ser-Ala-Ser-Ser-Leu-Met-Asp-Lys-Glu-Ala-Val-Tyr-

, 1

Phe-Cys-His-Leu-Asp-Ile-Ile-Trp,

l l

Cys-Ser-Cys-Lys-Asp-Met-Thr-Asp-Lys-Glu-Cys-Leu-Asn-

Phe-Cys-His-Gln-Asp-Val-Ile-Trp,

I 1

Ala-Ser-Cys-Ser-Ser-Leu-Met-Asp-Lys-Glu-Cys-Val-Tyr-

Phe-Ala-His-Leu-Asp-Ile-Ile-Trp,

Ala-Ser-Ala-Ser-Ser-Leu-Met-Asp-Lys-Glu-Ala-Val-Tyr- Phe-Ala-His-Leu-Asp-Ile-Ile-Trp,

Cys-Ser-Cys-Ser-Ser-Leu-Met-Asp-Lys-Glu-Cys-Val-Tyr- Phe-Cys-His-Leu-Asp-Ile-Ile-Trp,

Cys-Thr-Cys-Phe-Thr-Tyr-Lys-Asp-Lys-Glu-Ala-Val-Tyr- Phe-Ala-His-Leu-Asp-Ile-Ile-Trp,

Cys-Val-Tyr-Phe-Cys-His-Gln-Asp-Val-Ile-Trp,

N-Acetyl-Leu-Met-Asp-Lys-Glu-Ala-Val-Tyr-Phe-Ala-His-Gln- Asp-Val-Ile-Trp,

Asp-Arg-Val-Tyr-Ile-His-Pro-Phe-His-Leu,

Ac-Asp-Arg-Val-Tyr-Ile-His-Pro-Phe-His-Leu,

Asp-Arg-Val-Tyr-Ile-His-Pro-Phe,

Arg-Val-Tyr-Ile-His-Pro-Phe,

Arg-Val-Tyr-Ile-His-Pro-Phe-His-Leu,

Sar-Arg-Val-Tyr-Val-His-Pro-Ala,

For-Met-Leu-Phe,

For-Met-Leu-Phe-Lys,

die Teilsequenzen

His-Leu-Asp-Ile-Ile-Trp,

D-Trp-Leu-Asp-Ile-Ile-Trp,

Phe-D-Trp-Leu-Asp-Ile-Ile-Trp,

Val-Tyr-Ile-His-Pro-Phe,

Val-Tyr-Ile-His-Pro,

oder die cyclischen Aminosäuresequenzen

Cyclo- (DTrp-DAsp-Pro-DVal-Leu) ,

Cyclo- (DGlu-Ala-alloDIle-Leu-DTrp)

auf.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind ferner Verbindungen der allgemeinen Formel (II)

B-CR i R 2 - (CR 3 R 4 ) n=lf 2 -S-CHR 5 -CHR 6 -S0 2 -NH-CR 7 R 8 - (CR 9 R 10 ) m=lf 2 -D

(II)

worin

R 1 , R 2 , R 3 , R 4 , R 5 , R 6 und R 7 gleich oder unterschiedlich sind und jeweils für ein Wasserstoffatom und/oder für einen verzweigten oder unverzweigten Cι_g-Alkylrest stehen,

R 8 für ein Wasserstoffatom, für einen verzweigten oder unverzweigten C ] __g-Alkylrest oder einen Rest -CO-R 15 , worin R 15 eine Hydroxyl- eine verzweigte oder geradkettige, zyklische oder polyzyklische C ] __30-Alkoxy- , Alkenyloxy- , Polyalkenyloxy- , Alkinyloxy- , Polyalkinyloxy- , Aryloxy-, Alkylaryloxy- oder Arylalkyloxyygruppe, die gegebenenfalls mit Hydroxy-, Oxy-, Oxo-, Carboxy-, Aminocarbonyl-,

Alkoxycarbonyl-, Amino-, Aldehyd- oder Alkoxygruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe 0, N, S, P, As, Se

unterbrochen und/oder substituiert ist oder eine N(R a R b ) -Gruppe, wobei R a und R b gleich oder verschieden sind und/oder ein Wasserstoffatom, einen verzweigten oder geradkettigen, zyklischen oder polyzyklischen C 1 _3 0 -Alkyl- , Alkenyl-, Polyalkenyl, Alkinyl-, Polyalkinyl- , Aryl-, Alkylaryl- oder Arylalkylrest darstellen, der gegebenenfalls mit Hydroxy-, Oxy-, Oxo-, Carboxy-, Aminocarbonyl-, Alkoxycarbonyl-,

Amino-, Aldehyd- oder Alkoxygruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe O, N, S, P, As, Se unterbrochen und/oder substituiert ist, darstellt, steht,

R 9 und R 10 gleich oder unterschiedlich sind und jeweils für ein Wasserstoffatom und/oder für einen verzweigten oder unverzweigten Cχ_g-Alkylrest stehen,

B für einen Rest -SR 11 , -NHR 12 oder -OR 13 steht, worin R 11 für ein Wasserstoffatom, für einen verzweigten oder unverzweigten C _g-Alkylrest oder für eine

Schwefelschutzgruppe steht,

R 12 für ein Wasserstoffatom, eine Aminoschutzgruppe oder verzweigte oder geradkettige, zyklische oder polyzyklische C ] _.30-Alkyl- , Alkenyl-, Polyalkenyl, Alkinyl-, Polyalkinyl-, Aryl-, Alkylaryl- oder Arylalkylgruppe stehen, die gegebenenfalls mit Hydroxy-, Oxy-, Oxo-, Carboxy-, Aminocarbonyl-, Alkoxycarbonyl-, Amino-, Aldehyd- oder Alkoxygruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen substituiert ist

und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe 0, N, S, P, As, Se unterbrochen und/oder substituiert ist, steht,

R 13 für ein Wasserstoffatom oder für eine Alkoholschutzgruppe steht,

D für einen Rest -SR 14 , worin

R 14 für ein Wasserstoffatom, für einen verzweigten oder unverzweigten C ] __g-Alkylrest oder für eine Schwefelschutzgruppe steht,

oder für den Fall, daß B einen Rest SR 11 darstellt, auch für einen Rest -NHR 16 oder -OR 17 , worin

R 16 ein Wasserstoffatom, eine Aminoschutzgruppe oder eine verzweigte oder geradkettige, zyklische oder polyzyklische C ] __3g-Alkyl-, Alkenyl-, Polyalkenyl- , Alkinyl- , Polyalkinyl- , Aryl- , Alkylaryl- oder Arylalkylgruppe stehen, die gegebenenfalls mit Hydroxy-, Oxy-, Oxo-, Carboxy-, Aminocarbonyl-, Alkoxycarbonyl-, Amino-, Aldehyd- oder Alkoxygruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen substituiert ist und/oder gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome aus der Reihe O, N, S, P, As, Se unterbrochen und/oder substituiert ist, darstellt,

R 17 für ein Wasserstoffatom oder für eine Alkoholschutzgruppe steht, steht,

deren Konjugate mit sich selektiv in erkranktem Gewebe anreichernden Substanzen, wobei zwischen diesen eine konvalente Bindung besteht und diese im Falle von

Carboxyl- oder Aminogruppen enthaltenden Substanzen wie

natürlich vorkommenden oder modifizierten Oligonucleotiden, bei denen der Abbau durch natürlich vorkommende Nukleasen verhindert oder erschwert ist, Peptiden, Proteinen, Antikörpern oder deren Fragmente amidisch oder im Falle von Hydroxylgruppen enthaltenden Substanzen wie Fettalkoholen esterartig oder im Falle von Aldehydgruppen enthaltende Substanzen imidisch vorliegt

sowie deren Komplexe mit Radioisotopen von Tc oder Re .

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen Formel (I) , dadurch gekennzeichnet, daß man Technetium-99m oder Re in Form von Pertechnetat oder Perrhenat in Gegenwart eines Reduktionsmittels und gegebenenfalls eines Hilfsliganden mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (II)

B-CR^-R 2 - (CR 3 R 4 ) n=1/2 -S-CHR 5 -CHR 6 -S0 2 -NH-CR 7 R 8 - (CR 9 R 10 ) m=lf 2 -D (II)

worin R 1 , R 2 , R 3 , R 4 , R 5 , R 6 , R 7 , R 8 , R 9 , R 10 , n, m, B und D die voranstehened angegebene Bedeutung haben, umsetzt .

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel (II) erfolgt dadurch, daß man gegebenenfalls mit R 5 und R 6 substituiertes 2- Chlorethansulfonsäurechlorid in an sich bekannter Weise in einem aprotischen Lösungsmittel unter Zusatz einer geeigneten Base mit Verbindungen der allgemeinen Formel (III)

H 2 N-CR 7 R 8 - (CR 9 R 10 ) m=1#2 -D

(III)

worin R 7 , R 8 , R 9 , R 10 , m und D die voranstehend angegebene Bedeutung haben,

zu Verbindungen der allgemeinen Formel (IV)

R 5 HC=CR2-SO-NH-CR 7 R 8 - (CR 9 R 10 ) m=1 t 2 -D

(IV)

worin R 5 , R 6 , R 7 , R 8 , R 9 , R 10 , m und D die voranstehend angegebene Bedeutung haben,

umsetzt .

Diese Umsetzungen werden in polaren und unpolaren, aprotischen Lösungsmitteln wie beispielsweise

Dichlormethan, Tetrahydrofuran, Chloroform, 1,4-Dioxan, Pyridin, DMF oder DMSO bei Temperaturen zwischen -40° bis 120°C gegebenenfalls unter Zugabe einer Hilfsbase zum Abfangen der freiwerdenden Säuren durchgeführt . Solche Hilfsbasen können beispielsweise tertiäre Amine, Alkali- und Erdalkaiihydroxide, Alkali- und Erdalkalicarbonate sein.

Die daraus resultierenden Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) werden gegebenenfalls unter Zusatz einer geeigneten Hilfsbase in an sich bekannter Weise mit Verbindungen der allgemeinen Formel (V)

BCR 1 R 2 - (CR 3 R 4 ) n=1# 2 -SH (V)

worin R 1 , R 2 , R 3 , R 4 , n und B die voranstehend angegebene Bedeutung haben, umsetzt,

und gegebenenfalls vorhandene Schutzgruppen in an sich bekannter Weise abspaltet.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Kits, die zur Herstellung von Radiopharmaka dienen, bestehend aus einer Verbindung der allgemeinen Formel (II) oder einem erfindungsgemäßen Konjugat enthaltend Verbindungen der allgemeinen Formel (I und/oder II) und sich selektiv in Geweben anreichernden Substanzen, einem Reduktionsmittel und gegebenenfalls einem Hilfsliganden, die in trockenem Zustand oder in Lösung vorliegen, sowie einer Gebrauchsanweisung mit einer Reaktionsvorschrift zur Umsetzung der beschriebenen Verbindungen mit Technetium- 99m oder Re in Form einer Pertechnetatlösung oder Perrhenatlösung.

Gegenstand der Erfindung ist auch eine radiopharma¬ zeutische Zusammensetzung zur nicht invasiven in vivo Darstellung von Organen, Rezeptoren und rezeptorhaltigem Gewebe und/oder von atherosklerotischen Plaques, die eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) oder ein erfin¬ dungsgemäßes Konjugat enthaltend Verbindungen der allgemeinen Formel (I und/oder II) und sich selektiv in Geweben anreichernden Substanzen, gegebenenfalls mit den in der Galenik üblichen Zusätzen, enthält, wobei die Verbindung in einem Kit mit Technetium-99m oder Re in Form einer Pertechnetat- oder Perrhenatlösung zubereitet wird.

In einer Methode zur Durchführung einer radiodiagno¬ stischen Untersuchung wird die radiopharmazeutische Zusammensetzung in einer Menge von 0,1 bis 30 mCi, bevorzugt von 0,5 bis 10 mCi pro 70 kg Körpergewicht einem Patienten verabreicht und die vom Patienten abgegebene Strahlung aufgezeichnet.

Überraschenderweise zeigen viele der synthetisierten und mit Technetium-99m oder Re markierten Chelate eine höhere Stabilität als vergleichbare N2S 2 - und N3S-Systeme, die in der Literatur beschrieben sind. So konnten z.B. bei einer erfindungsgemäßen Substanz (Beispiel 2) , die an einen Fettalkohol gekoppelt wurde, keine Zersetzungsprodukte nach 24 h beobachtet werden. Auch konnte durch Kompetitionsversuche festgestellt werden, daß die in dieser Erfindung beschriebenen Tc-99m oder Re- Chelatoren besser als die vergleichbaren N 2 S2, N 3 S und Propylenaminoxim-Systerrte komplexieren. Die in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Chelate und Chelatbildner sind damit eindeutig besser für diagnostische und therapeutische Zwecke geeignet als die bisher bekannten Systeme. Ein besonderer Vorteil liegt in den milden Markierungsbedingungen. So gelingt nach Abspaltung der Schutzgruppen die Markierung der erfindungsgemäßen Liganden sowie deren Kopplungsprodukten an sich selektiv in erkrankten Geweben anreichernden Substanzen bei Raumtemperatur und bei physiologischem pH- Wert. Durch Wahl geeigneter Schutzgruppen, die sich je nach Kopplungsprodukt mit unterschiedlichen Reaktionsbedingungen abspalten lassen, ist stets gewährleistet, daß unerwünschte Nebenreaktionen bei der Aufreinigung der Kopplungsprodukte nicht auftreten können. Dies bietet die Gewähr, daß keine unerwünschten Vernetzungsreaktionen oder Oxidationen freier Sulfhydrylgruppen zu Disulfiden unter Reinigungsbedingungen auftreten. Solche Veränderungen beeinflussen häufig die Markierungsausbeute und radiochemische Reinheit und somit auch den Background durch unspezifisch gebundenes Technetium nachteilig. Die Etablierung von Schwefelschutzgruppen bzw. deren Abspaltung erfolgt nach Methoden, die dem Fachmann bekannt sind. Die Kopplung an sich selektiv in erkrankten Geweben anreichernden Substanzen erfolgt ebenfalls nach

an sich dem Fachmann bekannten Methoden (z.B. Fritzberg et al . ; J.Nucl.Med. 26, 7 (1987) ) , beispielsweise durch Umsetzung von elektrophilen Gruppen des Komplexliganden mit nukleophilen Zentren der sich selektiv in erkrankten Geweben anreichernden Substanzen oder durch Reaktion nukleophiler Gruppen des Chelators mit elektrophilen Gruppen der sich selektiv in erkrankten Geweben anreichernden Substanzen.

Als Kopplungspartner werden u.a. verschiedene Biomoleküle verwendet. So z.B. Liganden, die an spezifische Rezeptoren binden und so Veränderungen der Rezeptordichte erkennen lassen, hierzu gehören u.a. Peptide, Steroidhormone, Wachstumsfaktoren und Neurotransmitter. Kopplungsprodukte mit steroidhormon-rezeptoraffinen

Substanzen ermöglichen eine verbesserte Diagnostik von Mamma- und Prostatacarzinomen (S.J. Brandes und J.A. Katzenellenbogen, Nucl .Med.Biol . 15, 53, 1988) . Verschiedentlich weisen Tumorzellen eine veränderte Dichte von Rezeptoren für Peptidhormone oder

Wachstumsfaktoren auf, wie z.B. den "epidermal growth factor" (EgF) . Die Konzentrationsunterschiede lassen sich zur selektiven Anreicherung von Cytostatika in Tumorzellen nutzen (E.Abound-Pirak et al. ; Proc.Natl.Acad.Sei. USA 86, 3778, 1989) . Weitere Biomoleküle sind in den Metabolismus der Zellen einschleusbare Metabolite, die einen veränderten Stoffwechsel anzeigen; hierzu gehören z.B. Fettsäuren, Saccharide, Peptide und Aminosäuren. Fettsäuren gekoppelt an die weniger stabilen N 2 S 2 -Systeme wurden in der EP- 0200492 beschrieben. Andere Stoffwechselprodukte wie Saccharide, Desoxyglucose, Lactat und Aminsäuren (Leucin, Methylmethionin, Glycin) wurden mit Hilfe der PET-Technik zur bildlichen Darstellung veränderter Stoffwechselvorgänge verwendet (R. Weinreich, Swiss Med. 8, 10, 1986) . Auch nicht biologische Substanzen wie

Misonidazol und seine Derivate, die sich in Geweben bzw. Gewebeteilen mit reduzierter Sauerstoffkonzentration irreversibel an Zellbestandteile binden, können zur spezifischen Anreicherung von radioaktiven Isotopen und somit zur bildlichen Darstellung von Tumoren oder ischämischen Regionen herangezogen werden (M.E. Shelton, J.Nucl.Med. 30, 351, 1989) . Schließlich ist auch die Kopplung der neuen Chelatbildner an monoklonale Antikörper bzw. deren Fragmente, Polysaccharide wie Dextrane oder Stärken, Bleomycine, Hormone, Enzyme,

Polypeptide wie Polylysin und Nukleotide vom DNA- oder RNA-Typ möglich. Günstig erwiesen sich Kopplungsprodukte der erfindungsgemäßen Chelate bzw. deren Komplexe mit Technetium-99m oder Re mit Fettalkoholen, Fettalkoholderivaten oder mit Fettalkoholaminen bzw. deren Derivate zur Detektion von atherosklerotischen Gefäßerkrankungen. Diese Derivate wurden WHHL-Kaninchen appliziert, die durch einen genetischen Defekt des LDL- Rezeptors hohe LDL-Konzentrationen im Blut aufweisen und somit atherosklerotischen Läsionen aufweisen. Etwa 1 bis 6 h nach Applikation der Derivate in WHHL-Kaninchen konnte ein hohe Anreicherung in atherosklerotischen Plaques nachgewiesen werden. Bisher konnten nur sehr späte Stadien der Atherogenese mit invasiven Verfahren diagnostiziert werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen bieten daher den entscheidenden Vorteil, viel frühere Stadien der Atherosklerose mit einem nicht invasiven Verfahren zu diagnostizieren.

Es ist unerheblich, ob eine Markierung der beschriebenen

Chelatbildner mit Technetium-99m vor oder nach der Kopplung an das sich selektiv anreichernde Molekül durchgeführt wird. Für eine Kopplung an das sich selektiv anreichernde Molekül nach einer Komplexierung ist jedoch Voraussetzung, daß die Umsetzung des radioaktiven

Komplexes mit der sich anreichernden Verbindung schnell,

unter milden Bedingungen und nahezu quantitativ abläuft, so daß eine anschließende Aufreinigung nicht erforderlich ist .

Die Herstellung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen

Mittel erfolgt in an sich bekannter Weise, in dem man die erfindungsgemäßen Komplexbildner unter Zusatz eines Reduktionsmittels, vorzugsweise Zinn- (II) -Salzen wie - chlorid, -pyrophosphat oder -tartrat - und gegebenenfalls unter Zugabe der in der Galenik üblichen Zusätze - in wäßrigem Medium löst und anschließend sterilfiltriert. Geeignete Zusätze sind beispielsweise physiologisch unbedenkliche Puffer (z.B. Tromethamin) , geringe Zusätze von Elektrolyten (z.B. Natriumchlorid) , Stabilisatoren (z.B. Gluconat, Phosphate oder Phosphonate) . Das erfindungsgemäße pharmazeutische Mittel liegt in Form einer Lösung oder in lyophilisierter Form vor und wird kurz vor der Applikation mit einer Lösung Tc-99m- Pertechnetat, eluiert aus kommerziell erhältlichen Mo/Tc- Generatoren, oder einer Perrhenatlösung versetzt.

Bei der nuklearmedizinischen in vivo Anwendung werden die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Mittel in Mengen von 1x10 " ^ bis 5xl0 4 nmol/kg Körpergewicht, vorzugsweise in Mengen zwischen lxlO -3 bis 5xl0 2 nmol/kg Körpergewicht dosiert. Ausgehend von einem mittleren Körpergewicht von 70 kg beträgt die Radioaktivitätsmenge für diagnostische Anwendungen zwischen 0,05 bis 50 mCi, vorzugsweise 5 bis 30 mCi pro 70 kg Applikation. Für therapeutische Anwendungen werden zwischen 5 und 500 mCi, vorzugsweise 10 bis 350 mCi appliziert. Die Applikation erfolgt normalerweise durch intravenöse, intraarterielle, peritoneale oder intertumorale Injektion von 0,1 bis 2 ml einer Lösung der erfindungsgemäßen Mittel . Bevorzugt ist die intravenöse Applikation.

Die nachfolgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung des Erfindungsgegenstandes.

Beispiel 1

S- (4-Methoxybenzyl) cysteinethylester ( 1 )

In eine Lösung von 27,7 g S-4-Methoxybenzylcystein in 250 ml absolutem EtOH wird HCl bis zur Sättigung eingeleitet und zum Sieden erhitzt. Nach vollständiger Umsetzung wird nach Abkühlung auf Raumtemperatur filtriert und die Mutterlauge erneut eingeengt. Es verbleiben 28,4 g weiße Kristalle. Ausbeute: 93% Analyse:

Ber. : C 51,06 H 6,59 N 4,58 O 15,70 S 10,49 Geg.: C 50,88 H 6,83 N 4,45 S 10,15

N-Vinylsulfonyl-S- (4-methoxybenzyl) -cysteinethylester ( 2 ) Eine eisgekühlte Lösung von 3,06 g (10 mmol) des S- geschützten Cysteinderivats __ und 1,79 g Chlorethansulfonylchlorid (11 mmol) in 10 ml Dichlormethan wird langsam unter Eiskühlung mit trockenem Pyridin (44 mmol) versetzt. Man läßt auf RT erwärmen und nach beendeter Reaktion wird mit 20 ml verd. HCl versetzt und die Dichlormethan-Phase abgetrennt. Die wäßrige Phase wird mehrmals mit Dichlormethan extrahiert, mit Wasser gewaschen, getrocknet, eingeengt und chromatographiert (Kieselgel CH 2 C1 2 ) • Es verbleiben 2,37 g eines langsam kristallisierenden Öls. Ausbeute: 66% Analyse:

Ber. : C 50,12 H 5,89 N 3,80 0 22,26 S 17,84 Gef. : C 49,97 H 6,01 N 3,62 S 17,56

N-<5-r(N-tert.Butvloxvcarbonyl ) -amino]-3-thi a- pentvlsulfonvll-S- (4-methoxybenzyl ) -cvsteinethyl ester m Zu 100 mmol N-Boc-2-Mercaptoethylamin (17,6 g) und 500 μl Piperidin werden innerhalb von 45 min 9,8 mmol Vinylsulfonamid 2 (35,2 g) unter Rühren zugetropft, wobei 50°C nicht überschritten wird. Während der Reaktion werden noch 500 μl Piperidin in mehreren Portionen zugegeben. Dann wird das Gemisch einige Minuten auf 50°C erwärmt, von Verunreinigungen abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen wird das Lösungsmittel abgezogen und der Rückstand chromatographiert (Kieselgel, EtOAc) . Ausbeute: 41% Analyse: Ber. : C 49,23 H 6,76 N 5,22 O 20,87 S 17,92 Gef. : C 49,11 H 6,87 N 5,08 S 17,82

N-{5-amino-3-thiapentvlsulfonylr-S- (4-methoxγbenzyl) - cysteinethvlester (4) 8,5 g _1 (15,8 mmol) werden in 200 ml 3 M HCl in

Ethylacetat gelöst und 2 h bei RT gerührt. Nach Abziehen des Lösungsmittels verbleiben 7,25 g weiße Kristalle.

Ausbeute: 97%

Analyse : Ber.: C 43,16 H 6,18 N 5,92 O 16,91 S 20,34

Gef. : C 42,97 H 6,41 N 5,73 S 20,19

N-{5-amino-3-thia-pentvlsulfonγl,-cysteinethγleHter (5) Zu 2,87 g _L (5 mmol) und einem Tropfen Anisol wird bei 0°C unter Feuchtigkeitsausschluß 10 ml HF in einen 100 ml Teflon-Rundkolben einkondensiert. Es wird 30 min bei 0°C gerührt und anschließend Fluorwasserstoff vorsichtig abdestilliert. Der Rückstand wird in Dichlormethan aufgenommen, mit Natriumbicarbonatlösung und Wasser gewaschen, getrocknet und eingeengt. Der ölige Rückstand wird durch Verreiben mit Diethylether kristallisiert.

Ausbeute: 59% Analyse :

Ber. : C 34,16 H 6,37 N 8,85 O 20,22 S 30,40 Gef. : C 33,99 H 6,52 N 8,74 S 30,25

TvJ-{5-amino-3-thiapentylsulfonyl}-cysteinethylester. Technetium-99m-Komplex

10 mg der Verbindung 5_ werden in 1,0 ml Ethanol gelöst. 50 μl dieser Ligand-Lösung werden mit 100 μl Ethanol, 150 μl Phosphatpuffer pH 8, 5, 50 μl einer desoxygenierten wäßrigen Citratlösung (50 mg/ml) , 2,5 μl einer desoxygenierten Zinn (II) -chlorid-Lösung (5 mg/ml 0,1 N HCl) und 100 μl einer Pertechnetat-Lösung (400- 1000 μCi) versetzt. Das Reaktionsgemisch wird nach einer Inkubationszeit von 10 min mittels HPLC auf die Reinheit des gebildeten Tc-Komplexes untersucht: LiChrospher RP-18 Säule, 5μ, 125 x 4,6 mm; Gradientenelution von 100% A nach 100% B innerhalb von 15 min (Eluent A: Acetonitril/Na-phosphat 5 mM, pH 2,0 (10/90) ; Eluent B: Acetonitril/Na-phosphat 5 mM pH 2,0 (75/25) ; 1 ml/min. Die radiochemische Reinheit ist > 97%.

Beispiel la

N-Vinylsulfonyl-S- (4-methoxybenzyl) -cystein (6) 3,59 g (10 mmol) 2. werden in wäßriger methanolischer Kalilauge 3 Stunden bei 50°C gerührt. Nach dem Abkühlen wird mit 400 ml Wasser verdünnt und vom Ungelösten abfiltriert. Das Filtrat wird mit HCl angesäuert, mit Dichlormethan extrahiert, getrocknet und eingeengt. Ausbeute: 80% Analyse: Ber. : C 47,12 H 5,17 N 4,23 O 24,14 S 19,35 Gef. : C 46,99 H 5,28 N 4,09 S 19,18

N-{5-[ (N-tert.Butvoxvcarhnnyl ) -amino]-3-thia- pentylsulfonγl|-S- (4-methoxybenzyl) -cystein (7) Zu 10 mmol N-Boc-2-Mercaptoethylamin (1,76 g und 50 μl Piperidin werden innerhalb von 45 min 9,8 mmol Vinylsulfonamid £ (3,25 g) unter Rühren zugetropft, wobei 50°C nicht überschritten wird. Während der Reaktion werden noch 500 μl Piperidin in mehreren Portionen zugegeben. Dann wird das Gemisch einige Minuten auf 50°C erwärmt, von Verunreinigungen abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen wird das Lösungsmittel abgezogen und der kristalline Rückstand aus MeOH/CH 2 Cl 2 umkristallisiert . Ausbeute: 37% Analyse : Ber. : C 47,23 H 6,34 N 5,51 O 22,02 S 18,91 Gef. : C 47,11 H 6,77 N 5,38 S 18,82

N-{5-Amino-3-thiapentvlsulfonylr-S- (4-methoxybenzvl ) -Cys- Hi.g-Leu-Asp-Ile-Tle-Trp (8) 2 mmol der Säure 2 (1,02 g) und 2 mmol NEt3 werden in 10 ml Dichlormethan unter Stickstoffatmosphäre bei 0°C mit 2,2 mmol (560 mg) BOP-Cl versetzt und 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird die Lösung von 2 mmol des Peptids H 2 N-Leu-Asp-Ile-Ile-Trp (1,32 g) (hergestellt in Analogie zu Barany und Merrifield, The Peptides: Analysis, Biology, Academic Press, New York, 1980; Stewart and Young, Solid Phase Peptides Syntheses, 2nd ed., Pierce Chemical W. , Rockford, II, 1984) in wasserfreiem DMF zugetropft und über Nacht gerührt . Es wird mit wenig Wasser versetzt, angesäuert und gefriergetrocknet. Der Rückstand wird in 50 ml wasserfreier Trifluoressigsäure aufgenommen und 1 h bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird die Trifluoressigsäure im Vakuum angezogen, der Rückstand dreimal mit Dimethylformamid versetzt und jeweils eingedampft. Beim Verrühren mit Diethylether fällt ein

Feststoff aus, der abfiltriert und zur Reinigung aus DMF/Diethylethergemischen umkristallisiert wird. Ausbeute: 39% Analyse: Ber. : C 54,67 H 6,71 N 12,99 O 17,53 S 8.1IH 6,71 Gef. : C 54,39 H 6,92 N 12,68 S 7,77

W- r5-amino-3-thiapentvlsulfonv11 -Cys-His-Len-Asp-τle-Ile-

Trp (9) Zu 1,18 g fi (1 mmol) und einem Tropfen Anisol wird beiX

0°C unter Feuchtigkeitsausschluß 10 ml HF in einen 100 ml Teflon-Rundkolben einkondensiert. Es wird 30 min bei 0°C gerührt und anschließend Fluorwasserstoff vorsichtig abdestilliert. Der Rückstand wird durch Verreiben mit Diethylether kristallisiert. Ausbeute: 26% Analyse:

Ber . : C 51 , 82 H 6 , 71 N 14 , 45 0 18 , 01 S 9 , 02

Gef . : C 51 , 35 H 6 , 99 N 14 , 28 S 8 , 76

Markierung mit Tc99m

10 mg der Verbindung j_ werden in 1,0 ml Ethanol gelöst. 50 μl dieser Ligand-Lösung werden mit 250 μl Phosphatpuffer pH 8, 5, 50 μl einer desoxygenierten wäßrigen Citratlösung (50 mg/ml) , 2,5 μl einer desoxygenierten Zinn(II) chlorid-Lösung (5 mg/ml 0,1 N HCl) und 100 μl einer Pertechnetat-Lösung (400-1000 μCi) versetzt. Das Reaktionsgemisch wird nach einer Inkubationszeit von 10 min mittels HPLC auf die Reinheit des gebildeten Tc-Komplexes untersucht: LiChrospher RP-18 Säule, 5μ, 125 x 4,6 mm; Gradientenelution von 100% A nach 100% B innerhalb von 15 min (Eluent A: Acetonitril/Na-phosphat 5 mM, pH 2,0 (10/90) ; Eluent B: Acetonitril/Na-phosphat 5 mM, pH 2,0 (75/25) ; 1 ml/min. Die radiochemische Reinheit ist > 97%.

Beispiel 2

Cysteinoctylester (10) In die Mischung von L-Cystein 12,1 g (100 mmol) und 100 ml Octanol werden unter Rühren 1,5 h trockenes HCl-Gas eingeleitet (Erwärmung auf 140-150°C) . Nach beendeter Reaktion läßt man erkalten, versetzt mit 300 ml wasserfreiem Ether und rührt 30 min. Nach Filtration wird aus einem Gemisch Ether Ethanol umkristallisiert . Ausbeute: 72% Analyse :

Ber. : C 48,97 H 8,97 N 5,19 0 11,86 S 11,88 Gef. : C 48,84 H 9,08 N 5,23 S 12,12

S-Bis- (4-methoxyphenyl) -methylcysteinoctylester Ml ) 2,70 g wasserfreies Cysteinoctylester-Hydrochlorid ___)_ (10 mmol) werden in 10 ml Eisessig suspendiert und dazu etwa 2,76 g des S-Bis- (4-Methoxyphenyl) -methanol (15 mmol) sowie 2, 1 ml BF3-Diethyletherat (15 mmol) zugegeben. Es wird 2 h bei RT gerührt, wobei sich nahezu alles klar löst. Anschließend wird am Rotationsverdampfer bei 40°C Badtemperatur eingeengt.

Der ölige Rückstand wird in Essigester gelöst. Durch Schütteln mit gesättigter Natriumacetat-Lösung fällt das geschützte Cysteinderivat aus, das abgesaugt und mit Wsser und Aceton gut gewaschen wird. Ausbeute: 73% Analyse: Ber. : C 62,95 H 7,72 N 2,82 O 12,90 S 6,46 Gef.: C 62,71 H 7,96 N 2,84 S 6,64

N-Vinγlsulfonγl-S-Bis (4-methoxyphenyl , - methylcysteinnctvlester (12) Eine eisgekühlte Lösung von 4,96 g (10 mmol) des S- geschützten Cysteinderivats il und 1,79 g

Chlorethansulfonylchlorid (11 mmol) in 10 ml Dichlormethan wird langsam unter Eiskühlung mit trockenem Pyridin (44 mmol) versetzt. Man läßt auf RT erwärmen und nach beendeter Reaktion wird mit 20 ml verd. HCl versetzt und die Dichlormethan-Phase abgetrennt. Die wäßrige Phase wird mehrmals mit Dichlormethan extrahiert, mit Wasser gewaschen, getrocknet, eingeengt und chromatographiert (Kieselgel, CH 2 C1 2 ) • Ausbeute: 61% Analyse:

Ber. : C 61,18 H 7,15 N 2,55 0 17,46 S 11,67 Gef. : C 60,89 H 7,30 N 2,64 S 11,33

N-{5-[(N-tert.Butvoxvcarbonyl) -amino]-3-thia- pent.ylsulfonyl }-S-Bis (4-methoxyphenyl) - methylcysteinoctylester (13)

Zu 10 mmol N-Boc-2 Mercaptoethylamin (1,76 g) und 50 μl Piperidin werden innerhalb von 45 min 9,8 mmol Vinylsulfonamid 12 (5,39 g) in THF unter Rühren zugetropft, wobei 50°C nicht überschritten wird. Während der Reaktion werden noch 50 μl Piperidin in mehreren Portionen zugegeben. Dann wird das Gemisch einige Minuten auf 50°C erwärmt, von Verunreinigungen abfiltriert und eingeengt . Der Rückstand wird in Ethylacetat aufgenommen und mit Waser gewaschen. Nach dem Trocknen wird das Lösungsmittel abgezogen und der Rückstand chromatographiert (Kieselgel, CH 2 C1 2 ) . Ausbeute: 59% Analyse: Ber. : C 57,83 H 7,49 N 3,85 0 17,61 S 13,23 Gef. : C 57,67 H 7,70 N 3,68 S 13,50

N-{5-Amino-3-thiapentvlsulfonγl f -cyste-inor:ty1ester (14) Zu 10 ml Trifluoressigsäure werden unter Ausschluß von Sauerstoff bei Raumtemperatur 727 mg des geschützten

Cysteinderivates Ifi (1 mmol) und eine Spur Anisol gegeben

und 1 h unter Rückfluß erhitzt. Anschließend wird die Trifluoressigsäure im Vakuum abgezogen und der Rückstand in Dichlormethan aufgenommen. Nach Waschen mit gesättigter Natriumhydrogencarbonatlösung und Wasser wird mit Natriumsulfat getrocknet und eingeengt. Der ölige Rückstand wird durch Verreiben mit Diethylether kristallisiert . Ausbeute: 67% Analyse : Ber. : C 44,97 H 8,05 N 6,99 O 15,98 S 24,01 Gef. : C 44,75 H 8,40 N 7,11 S 24,23

N-{5-Amino-3-thiapentylsulfonyl}-cysteinoctylester. Technetium-99m-Komplex 10 mg der Verbindung 14 werden in 1,0 ml Ethanol gelöst. 50 μl dieser Ligand-Lösung werden mit 100 μl Ethanol, 150 μl Phosphatpuffer pH 8, 5, 50 μl einer desoxygenierten wäßrigen Citratlösung (50 mg/ml) , 2,5 μl einer desoxygenierten Zinn(II) chlorid-Lösung (5 mg/ml 0,1 N HCl) und 100 μl einer Pertechnetat-Lösung (400-1000 μCi) versetzt. Das Reaktionsgemisch wird nach einer Inkubationszeit von 10 min mittels HPLC auf die Reinheit des gebildeten Tc-Komplexes untersucht: LiChrospher RP-18 Säule, 5 μ, 125 x 4,6 mm; Gradientenelution von 100% A nach 100% B innerhalb von 15 min (Eluent A:

Acetonitril/Na-phosphat 5 mM, pH 2,0 (10/90) ; Eluent B: Acetonitril/Na-phosphat 5 mM, pH 2,0 (75/25) ; 1 ml/min. Die radiochemische Reinheit ist > 95%.

Beispiel 3

S-Tritylcysteinmethylester (15)

Zu einer Lösung von 4,71 g des Cysteinmethylesters (10 mmol) und Triethylamin (10 mmol) in DMF wird langsam die Lösung von 2,79 g Triphenylchlormethan in DMF zugetropft

und 12 Stunden bei RT gerührt. Anschließend wird mit Wasser versetzt, mit gesättigter

Natriumhydrogencarbonatlösung schwach alkalisiert und mit Dichlormethan extrahiert. Die organische Phase wird getrocknet und eingeengt, der verbleibende Rückstand wird chromatographiert (Kieselgel, CH 2 Cl 2 ) . Ausbeute: 67% Analyse :

Ber. : C 73,18 H 6,14 N 3,71 0 8,48 S 8,49 Gef. : C 73,46 H 5,96 N 3,44 S 8,59

N-Vinylsulfonvl-S-tritγlcysteinmethγlester (16) Eine eisgekühlte Lösung von 7,55 g (20 mmol) des S- Tritylcysteinderivates lü und 4,89 g Chlorethansulfonylchlorid (30 mmol) in 50 ml

Dichlormethan wird langsam unter Eiskühlung mit 20 ml trockenem Pyridin versetzt und bei 0°C 6 h gerührt. Man läßt auf RT erwärmen und nach beendeter Reaktion wird mit verd. HCl versetzt und die Dichlormethan-Phase abgetrennt. Die wäßrige Phase wird mehrmals mit Dichlormethan extrahiert, mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingeengt. Ausbeute: 58% Analyse : Ber. : C 64,22 H 5,40 N 3,00 0 13,69 S 13,72 Gef. : C 64,02 H 5,75 N 3,09 S 13,52

N-{5-[(N-tert.Butyloxvcarbonyl) -amino]-3-thia- pentvlsulfonvlr-S-tritvlcvsteinmethylester (17) Zu 10 mmol N-Boc-2 Mercaptoethylamin (1,76 g) und 50 μl Piperidin werden innerhalb von 45 min 9,8 mmol Vinylsulfonamid ü_ (4,58 g) in THF unter Rühren zugetropft, wobei 50°C nicht überschritten wird. Während der Reaktion werden noch 50 μl Piperidin in mehreren Portionen zugegeben. Dann wird das Gemisch einige Minuten auf 50°C erwärmt, von Verunreinigungen abfiltriert und

eingeengt. Der Rückstand wird in Ethylacetat aufgenommen und mit Waser gewaschen. Nach dem Trocknen wird das Losungsmittel abgezogen und der Ruckstand chromatographiert (Kieselgel, CH 2 C1 2 /PE) . Ausbeute: 45% Analyse :

Ber. : C 59,60 H 6,25 N 4,34 O 14,89 S 14,92 Gef. : C 59,37 H 6,46 N 4,43 S 14,77

N-{5-[(N-tert .Butyloxvcarbonγ1 ) -amιnol-3- thιapentvlsulfonvll-S-trιtvlcγste-ιn- TN- (?.- aminoethyl ) amidi (18)

Zu einer Losung von 25 g Ethylendiamin (240 mmol) wird langsam eine Lösung von 6,45 g des Cystemesters _L_7 (10 mmol) in 50 ml Tuluol bei 95°C zugetropft und 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wird im Vakuum eingeengt und der Ruckstand aus

Methanol/CH 2 Cl 2 umkristallisiert .

Ausbeute: 85% Analyse:

Ber. : C 58,90 H 6,59 N 8,33 0 11,89 S 14,30

Gef . : C 58,69 H 6,74 N 8,37 S 14,15

Fnr-Met-Leu-Phe-{{N-(N' -{5- f (N' ' - tert . Butyloxycarbonyl) - arrnno]-3-thιa-pentγlsulfonγll-S-trιty1cysteιnyl}-?.- aminoethy-laπud}—(19)

Zu einer Lösung von 6,72 g des Cysteinderivates Ifi (10 mmol) , 1,01 g Triethylamin und 1,15 g N-Hydroxysuccinimid (10 mmol) in 50 ml wasserfreiem Dimethylformamid werden unter Rühren bei -10°C 2,11 g EDC (11 mmol) in 10 ml wasserfreiem Dimethylformamid zugetropft und 2 Stunden bei 0°C gerührt. Anschließend wird eine Lösung von For- Met-Leu-Phe (11 mmol) m DMF innerhalb von 60 Minuten zugetropft. Es wird zunächst weitere 2 Sunden bei 0°C gerührt und 12 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Produkt wird vom N,N' -Dicyclohexylharnstof abfiltriert

und das Filtrat in Vakuum eingedampft und in Dichlormethan aufgenommen. Nach erneuter Filtration wird 2x mit 0,5 N HCL und gesättigter Natriumhydrogencarbonat- Lösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel abgezogen. Der Rückstand wird durch Verreiben mit Diethylether kristallisiert. Ausbeute: 35% Analyse :

Ber. : C 59,37 H 6,74 N 8,98 O 13,18 S 11,74 Gef.: C 59,09 H 6,91 N 8,77 S 12,01

For-Met-Leu-Phe-I (N- TN' - (5-amino-3-tnia-pentylsulfonyl) - cysteinyll -2-aminoethyl)amid} (20)

1,09 g des Peptids 1_£ (1 mmol) wird 45 Minuten bei 0°C mit 10 ml wasserfreiem HF in Gegenwart von 5 ml Anisol und 3, 5 ml Diethylsulfid behandelt. Nach Abdampfen der Säure wird der verbleibende Rückstand in 5% Essigsäure aufgenommen, mehrmals mit Diethylether gewaschen und lyophilisiert . Chromatographische Reinigung über Sephadex G-10 mit 0,2 M Essigsäure ergibt 180 mg eines Öls. Ausbeute: 24%

Analyse :

Ber. : C 48,04 H 6,85 N 13,07 0 14, 93 S 17, 10

Gef. : C 47,82 H 6,89 N 12,85 S 16,84

For-Met-Leu-Phe- { {N- fN' - (5-amino-3-thia-pentylsulfonyl) - cysteinyll -2-aminoethyl)amid} . Technetiiim-99m Komplex 10 mg der Verbindung 20. werden in 1,0 ml Ethanol gelöst. 50 μl dieser Ligand-Lösung werden mit 100 μl Ethanol, 150 μl Phoshatpuffer pH 8,5, 50 μl einer desoxygenierten wäßrigen Citratlösung (50 mg/ml) , 2,5 μl einer desoxygenierten Zinn (II) chlorid-Lösung (5 mg/ml 0,1 N HCl) und 100 μl einer Pertechnetat-Lösung (400-1000 μCi) versetzt. Das Reaktionsgemisch wird nach einer Inkubationszeit von 10 min mittels HPLC auf die Reinheit des gebildeten Tc-Komplexes untersucht: LiChrospher RP-18

Säule, 5 μ, 125 x 4,6 mm; Gradientenelution von 100% A nach 100% B innerhalb von 15 min (Eluent A: Acetonitril/Na-phosphat 5 mM, pH 2,0 (10/90) ; Eluent B : Acetonitril/Na-phosphat 5 mM, pH 2,0 (75/25) ; 1 ml/min. Die radiochemische Reinheit ist > 98%.

Beispiel 4

N-{5-Hydroxy-3-thiapentylsu1 fonyl }-.S- tri tylcysteinmethylester (21)

Zu einer gerührten Lösung von 7,81 g Mercaptoethanol (100 mmol) von 150 mg Triton-B Lösung werden unter Kühlung 4,65 g der Vinylsulfonsäure 15 (10 mmol) zugegeben und 20 h unter Sauerstoffausschluß bei RT gerührt.

Anschließend wird mit Wasser versetzt und mit Ethylacetat mehrmals extrahiert . Die vereinigten organischen Extrakte werden mit Bicarbonat-Lösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wird chromatographiert (Kieselgel EtOAc) . Ausbeute: 46% Analyse:

Ber. : C 59,43 H 5,73 N 2,57 O 14,66 S 17,63 Gef. : C 59,09 H 5,95 N 2,41 S 17,43

N-(5-Hvdroxy-3-thiapentylsulfonyl }- cyπteinmet.hylester (22)

2,73 g des Cysteinderivats 21 (5 mmol) wird 45 Minuten bei 0°C mit 35 ml wasserfreiem HF in Gegenwart von 13 ml Anisol und 7 ml Diethylsulfid behandelt. Nach Abdampfen der Säure wird der verbleibende Rückstand in 5% Essigsäure aufgenommen, mehrmals mit Diethylether gewaschen und lyophilisiert. Ausbeute: 75% Analyse:

Ber . : C 31 , 67 H 5 , 65 N 4 , 62 O 26 , 37 S 31 , 71

Gef . : C 3 1 , 32 H 5 , 89 N 4 , 40 S 3 1 , 81

N-(5-Hvdroxy-3-thiapentvlsulfonyl}-cysteinmethγlestRr. Technetium-99m Komplex 10 mg der Verbindung 22 werden in 1,0 ml Ethanol gelöst. 50 μl dieser Ligand-Lösung werden mit 100 μl Ethanol, 150 μl Phoshatpuffer pH 8, 5, 50 μl einer desoxygenierten wäßrigen Citratlösung (50 mg/ml) , 2,5 μl einer desoxygenierten Zinn (II) chlorid-Lösung (5 mg/ml 0,1 N HCl) und 100 μl einer Pertechnetat-Lösung (400-1000 μCi) versetzt. Das Reaktionsgemisch wird nach einer Inkubationszeit von 10 min mittels HPLC auf die Reinheit des gebildeten Tc-Komplexes untersucht: LiChrospher RP-18 Säule, 5 μ, 125 x 4,6 mm; Gradientenelution von 100% A nach 100% B innerhalb von 15 min (Eluent A:

Acetonitril/Na-phosphat 5 mM, pH 2,0 (10/90) ; Eluent B: Acetonitril/Na-phosphat 5 mM, pH 2,0 (75/25) ; 1 ml/min. Die radiochemische Reinheit ist > 97%.

Beispiel 5

N-(5-Chlor-3-thiapentvlsu. fonyl}-S-trityl- cysteinmethylester (23) Eine Lösung von 5,46 g des Cysteinderivats 21 (10 mmol) in 50 ml wasserfreiem Tetrachlorkohlenstoff werden unter einer Stickstoffatmosphäre mit 3 , 14 g pulverisiertem Triphenylphosphin (12 mmol) versetzt und unter Rückfluß erhitzt. Nach Abkühlung wird mit 50 ml Hexan verdünnt und einige Zeit bei -20°C aufbewahrt. Der Niederschlag wird abgesaugt und erneut wie oben verfahren, bis kein Niederschlag mehr ausfällt. Anschließend wird getrocknet und eingeengt. Ausbeute: 89% Analyse:

Ber . : C 57 , 48 H 5 , 36 N 2 , 48 O 11 , 34 S 17 , 05

Gef . : C 57,16 H 5,56 N 2,33 S 16,84

N-(5-Thiouronvl-3-thiapentvlsulfonvlNS-trity1 - cysteinmethylester Hydrochlorid (24) Zu einer Lösung von 1,52 g Thioharnstoff in Ethanol wird die Lösung von 11,3 g 22 (20 mmol) in Ethanol zugetropft und anschließend 2 h unter Rückfluß gekocht. Nach Abziehen des Lösungsmittels verbleibt ein kristalliner Rückstand, der aus Ethanol umkristallisiert wird. Ausbeute: 60% Analyse:

Ber. : C 55,29 H 5,63 N 6,91 0 10,52 S 15,82

Gef . : C 54,97 H 5,82 N 6,77 S 15,80

N-{5-Mercapto-3-thiapentylsulfonyll-S-t:r.tyl -cystein (25) 6,08 g (10 mmol) 24. werden in wäßrig-methanolischer Kalilauge 3 Stunden bei 50°C gerührt. Nach dem Abkühlen wird mit 400 ml Wasser verdünnt und vom Ungelösten abfiltriert. Das Filtrat wird mit HCl angesäuert, mit Dichlormethan extrahiert, getrocknet, eingeengt und umkristallisiert . Ausbeute: 52% Analyse:

Ber. : C 57,01 H 5,34 N 2,56 O 11,68 S 23,42 Gef. : C 56,87 H 5,55 N 2,48 S 23,81

N-{5-Mercapto-3-thiapentvlsul fonyl}-cystein (26)

2,74 g des Cysteinderivats 25. (5 mmol) wird 45 Minuten bei 0°C mit 35 ml wasserfreiem HF in Gegenwart von 13 ml Anisol und 7 ml Diethylsulfid behandelt Nach Abdampfen der Säure wird der verbleibende Rückstand in 5% Essigsäure aufgenommen, mehrmals mit Diethylether gewaschen und lyophilisiert. Der Rückstand wird durch erneutes Verreiben mit Diethylether kristallisiert. Ausbeute: 23% Analyse :

Ber. : C 27,53 H 4,95 N 4,59 0 20,95 S 41,99 Gef. : C 27,11 H 4,78 N 4,40 S 42,21

N-{5-Mercapto-3-thiaoentvlsulfonyll-cvstein. Technetium- 99m Komplex

10 mg der Verbindung 26 werden in 1,0 ml Ethanol gelöst. 50 μl dieser Ligand-Lösung werden mit 100 μl Ethanol, 150 μl Phoshatpuffer pH 8,5, 50 μl einer desoxygenierten wäßrigen Citratlösung (50 mg/ml) , 2,5 μl einer desoxygenierten Zinn (II) chlorid-Lösung (5 mg/ml 0,1 N

HCl) und 100 μl einer Pertechnetat-Lösung (400-1000 μCi) versetzt. Das Reaktionsgemisch wird nach einer Inkubationszeit von 10 min mittels HPLC auf die Reinheit des gebildeten Tc-Komplexes untersucht: LiChrospher RP-18 Säule, 5 μ, 125 x 4,6 mm; Gradientenelution von 100% A nach 100% B innerhalb von 15 min (Eluent A: Acetonitril/Na-phosphat 5 mM, pH 2,0 (10/90) ; Eluent B: Acetonitril/Na-phosphat 5 mM, pH 2,0 (75/25) ; 1 ml/min. Die radiochemische Reinheit ist > 96%.

Beispiel 6

N,N' -Tert■Butyloxycarbpnyl-vinylsulfonyl-ethylendiamin (27)

Eine eisgekühlte Lösung von 1,60 g (10 mmol) des N- Tert .Butyloxycarbonylvinylsulfonylethylendiamins und 1,79 g Chlorethansulfonylchlorid (11 mmol) in 10 ml Dichlormethan wird langsam unter Eiskühlung mit 20 ml trockenem Pyridin (44 mmol) versetzt. Man läßt auf RT erwärmen und nach beendeter Reaktion wird mit 20 ml verd. HCl versetzt und die Dichlormethan-Phase abgetrennt. Die wäßrige Phase wird mehrmals mit Dichlormethan extrahiert, mit Wasser gewaschen, getrocknet, eingeengt und chromatographiert (Kieselgel CH 2 C1 2 ) . Es verbleiben 1,75 g weiße Kristalle.

Ausbeute: 70% Analyse :

Ber. : C 43,19 H 7,25 N 11,19 0 25,57 S 12,81 Gef. : C 42,97 H 7,41 N 11,32 S 12,56

N.N' .Tert .Butyloxvcarbonyl- (5-hydroxy-3- thiapentvlsulfonvl) -ethylendiamin (28) Zu einer gerührten Lösung von 7,81 g Mercaptoethanol (100 mmol) von 150 mg Triton-B Lösung werden unter Kühlung 2,50 g der Vinylsulfonsäure 27 (10 mmol) zugegeben und 20 h unter Sauerstoffausschluß bei RT gerührt. Anschließend wird mit Wasser versetzt und mit Ethylacetat mehrmals extrahiert . Die vereinigten organischen Extrakte werden mit Bicarbonat-Lösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wird chromatographiert (Kieselgel EtOAc) . Ausbeute: 57% Analyse : Ber. : C 40,23 H 7,37 N 8,53 O 24,36 S 19,53 Gef.: C 40,59 H 7,75 N 8,41 S 19,43

N.N' .Tert.Butyloxycarbonyl- (5-chlor-3- thiapentylsulfonyl) -ethylendiamin (29)

Eine Lösung von 3,28 g des Ethylendiaminderivats 22. (10 mmol) in 50 ml wasserfreiem Tetrachlorkohlenstoff werden unter einer Stickstoffatmosphäre mit 3 , 14 g pulverisiertem Triphenylphosphin (12 mmol) versetzt und unter Rückfluß erhitzt. Nach Abkühlung wird mit 50 ml

Hexan verdünnt und einige Zeit bei -20°C aufbewahrt. Der Niederschlag wird abgesaugt und erneut wie oben verfahren, bis kein Niederschlag mehr ausfällt.

Anschließend wird getrocknet und eingeengt.

Ausbeute: 69%

Analyse : Ber. : C 38,09 H 6,68 N 8,09 O 18,45 S 18,49

Gef. : C 38,16 H 6,56 N 8,33 S 18,24

N.N' .Tert .Butyloxycarbonyl- (5-thiouronyl-3- thiapentylsulfonyl) -ethylendiamin Hydrochlorid (30) Zu einer Lösung von 1,52 g Thioharnstoff in Ethanol wird die Lösung von 6,94 g 2__ (20 mmol) in Ethanol zugetropft und anschließend 2 h unter Rückfluß gekocht. Nach Abziehen des Lösungsmittels verbleibt ein kristalliner Rückstand, der aus Ethanol umkristallisiert wird. Ausbeute: 71% Analyse:

Ber. : C 34,07 H 6,43 N 13,25 O 15,13 S 22,74

Gef. : C 33,97 H 6,82 N 13,34 S 22,80

N.N' .Tert .Butyloxycarbonyl- (5-mercapto-3- thiapentylsulfonyl) -ethylendiamin (31)

4,23 (10 mmol) _LQ. werden in wäßrig-methanolischer Kalilauge 3 Stunden bei 50°C gerührt. Nach dem Abkühlen wird mit 400 ml Wasser verdünnt und vom Ungelösten abgefiltert. Das Filtrat wird mit HCl angesäuert, mit Dichlormethan extrahiert, getrocknet, eingeengt und umkristallisiert . Ausbeute: 59% Analyse: Ber. : C 38,35 H 7,02 N 8,13 O 18,58 S 27,92 Gef. : C 38,17 H 7,35 N 8,48 S 27,61

N- (5-Mercapto-3-thiapentylsulfony1 ) -ethylendiamin (32)

5,44 g 21 (15,8 mmol) werden unter Schutzgas in 200 ml 3

M HCl in Ethylacetat gelöst und 2 h bei RT gerührt. Nach Abziehen des Lösungsmittels verbleiben 3,55 g weiße

Kristalle.

Ausbeute: 92%

Analyse :

Ber. : C 29,49 H 6,60 N 11,46 O 13,09 S 39,36 Gef. : C 28,17 H 6,41 N 11,73 S 39,19

N- (5-Mercapto-3-thiapentylsulfonyl) -ethylendiamin. Technetium-99m-Komplex

10 mg der Verbindung 22 werden in 1,0 ml Ethanol gelöst. 50 μl dieser Ligand-Lösung werden mit 100 μl Ethanol, 150 μl Phoshatpuffer pH 8,5, 50 μl einer desoxygenierten wäßrigen Citratlösung (50 mg/ml) , 2,5 μl einer desoxygenierten Zinn (II) chlorid-Lösung (5 mg/ml 0,1 N HCl) und 100 μl einer Pertechnetat-Lösung (400-1000 μCi) versetzt. Das Reaktionsgemisch wird nach einer Inkubationszeit von 10 min mittels HPLC auf die Reinheit des gebildeten Tc-Komplexes untersucht: LiChrospher RP-18 Säule, 5 μ, 125 x 4,6 mm; Gradientenelution von 100% A nach 100% B innerhalb von 15 min (Eluent A: Acetonitril/Na-phosphat 5 mM, pH 2,0 (10/90) ; Eluent B: Acetonitril/Na-phosphat 5 mM, pH 2,0 (75/25) ; 1 ml/min. Die radiochemische Reinheit ist > 94%.