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Title:
BIODEGRADABLE FILM FOR FOOD PACKAGING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/011643
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a biodegradable polyester film which has a thickness of 30 to 100 µm and contains a polyester mixture of: A) 5 to 40 wt.%, based on the components A and B, of a biodegradable aliphatic or aliphatic-aromatic polyester containing: i) 50 to 100 mol.%, based on the components i to ii, of one or more dicarboxylic acid derivatives or dicarboxylic acids selected from the group consisting of: tartaric acid, adipic acid, sebacic acid, azelaic acid, and brassylic acid; ii) 0 to 50 mol.%, based on the components i to ii, of a terephthalic acid or 2,5-furandicarboxylic acid; v) 98 to 100 mol.%, based on the components i to ii, of a C2-C8 alkylene diol or C2-C6 oxyalkylene diol; iv) 0 to 2 wt.%, based on the total weight of the components i to iii, of a chain extender and/or chain brancher selected from the group consisting of: a difunctional or polyfunctional isocyanate, isocyanurate, oxazoline, epoxide, carboxylic acid anhydride, and/or an at least trifunctional alcohol or an at least trifunctional carboxylic acid; B) 60 to 95 wt.%, based on the components A and B, of polylactic acid; C) 0 to 40 wt.%, preferably 5 to 25 and particularly preferably 5 to 15 wt.%, based on the total weight of the components A to E, of an organic filler selected from the group consisting of: native or plasticized starches, natural fibers, and/or an inorganic filler selected from the group consisting of chalk, calcium carbonate, kaolin, silicate, wollastonite, montmorillonite, and talcum; and D) 0 to 3 wt.%, based on the total weight of the components A to D, of at least one stabilizer, nucleating agent, mold release agent, compatibilizer, wax, antistatic agent, antifogging agent, dye, UV absorber, UV stabilizer, or other plastic additive; with an oxygen permeability of 100 to 1200, preferably from 400 to 700 ml/m2/day, measured according to ASTM D3985-05:2010.

Inventors:
PFUNDTNER PETER (DE)
SINKEL CARSTEN (DE)
AUFFERMANN JOERG (DE)
SKUPIN GABRIEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/067035
Publication Date:
January 17, 2019
Filing Date:
June 26, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
International Classes:
C08J5/18
Domestic Patent References:
WO2007126175A12007-11-08
WO2016071922A12016-05-12
WO1992009654A21992-06-11
WO1996015173A11996-05-23
WO1998012242A11998-03-26
WO2006097353A12006-09-21
WO2006097354A12006-09-21
WO2010034710A12010-04-01
Attorney, Agent or Firm:
BASF IP ASSOCIATION (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Biologisch abbaubare, 30 bis 100 μηι dicke Polyesterfolie enthaltend eine Polyestermischung aus:

A) 5 bis 40 Gew.- %, bezogen auf die Komponenten A und B, eines biologisch abbaubaren, aliphatischen oder aliphatisch-aromatischen Polyesters enthaltend: i) 50 bis 100 mol %, bezogen auf die Komponenten i bis ii, eines oder mehrerer Dicarbonsäurederivate oder Dicarbonsäuren ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebazinsäure, Azelainsäure und Brassylsäure; ii) 0 bis 50 mol %, bezogen auf die Komponenten i bis ii, einer Terephthalsäure oder 2,5-Furandicarbonsäure; iv) 98 bis 100 mol %, bezogen auf die Komponenten i bis ii, eines C2-C8- Alkylendiols oder C2-C6-Oxyalkylendiols; iv) 0 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten i bis iii, eines Kettenverlängerers und/oder Verzweigers ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: einem di oder polyfunktionellen Isocyanat, Isocyanurat, Oxazolin , Epoxid, Carbonsäureanhydrid und/oder einem mindestens trifunktionellen Alkohol oder einer mindestens trifunktionellen Carbonsäure;

B) 60 bis 95 Gew.-%, bezogen auf die Komponenten A und B, Polymilchsäure,

C) 0 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 25 und insbesondere bevorzugt 5 bis 15 Gew.- %, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten A bis E, eines eines organischen Füllstoffs ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: nativer oder plastifizier- ter Stärke, Naturfasern, und/oder eines anorganischen Füllstoffs ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Kreide, Calciumcarbonat, Kaolin, Silikat, Wollastonit, Mont- morillonite und Talkum;

D) 0 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten A bis D, mindestens eines Stabilisators, Nukleierungsmittels, Gleit- und Trennmittels, Verträglichkeitsvermittlers, Wachses, Antistatikums, Antifog-Mittels, Farbstoffs, UV- Absorbers, UV-Stabilisators oder sonstigen Kunststoffadditivs; mit einer Sauerstoffdurchlässigkeit gemessen nach ASTM D3985-05:2010 von 100 bis 1200 vorzugsweise von 400 bis 700 ml/m2/Tag. Polyesterfolie nach Anspruch 1 mit einer Wasserdampfdurchlässigkeit gemessen nach ASTM F1249:2013 von 20 bis 100 g/m2/Tag.

Polyesterfolie nach Anspruch 1 oder 2, wobei in Polyester A) als aliphatische Dicarbonsaure i): Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebazinsäure oder Azelainsäure; keine aromatische Dicarbonsäure ii) oder Terephthalsäure und als C2-C8-Alkylendiol iii): 1 ,4-Butandiol oder 1 ,3-Propandiol eingesetzt wird.

Polyesterfolie nach Anspruch 3, wobei als Polyester A): Polybutylensuccinat, Polybuty- lenadipat-co-terephthalat oder Polybutylensebacat-co-terephthalat eingesetzt wird.

Verwendung einer Polyesterfolie gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Verpackung von Reis, Nudeln, getrockneten Früchten und Nüssen.

Description:
Biologisch abbaubare Folie für Lebensmittelverpackung Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine biologisch abbaubare, 30 bis 100 μηη dicke Polyesterfolie enthaltend eine Polyestermischung aus:

A) 5 bis 40 Gew.- %, bezogen auf die Komponenten A und B, eines biologisch abbaubaren, aliphatischen oder aliphatisch-aromatischen Polyesters enthaltend: i) 50 bis 100 mol %, bezogen auf die Komponenten i bis ii, eines oder mehrerer Dicarbonsäurederivate oder Dicarbonsäuren ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebazinsäure, Azelainsäure und Brassylsäure; ii) 0 bis 50 mol %, bezogen auf die Komponenten i bis ii, einer Terephthalsäure oder 2,5-Furandicarbonsäure; iii) 98 bis 100 mol %, bezogen auf die Komponenten i bis ii, eines C2-C8- Alkylendiols oder C2-C6-Oxyalkylendiols; iv) 0 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten i bis iii, eines Kettenverlängerers und/oder Verzweigers ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: einem di oder polyfunktionellen Isocyanat, Isocyanurat, Oxazolin , Epoxid, Carbonsäureanhydrid und/oder einem mindestens trifunktionellen Alkohol oder einer mindestens trifunktionellen Carbonsäure;

B) 60 bis 95 Gew.-%, bezogen auf die Komponenten A und B, Polymilchsäure,

C) 0 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 25 und insbesondere bevorzugt 5 bis 15 Gew.- %, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten A bis E, eines eines organischen Füllstoffs ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: nativer oder plastifizier- ter Stärke, Naturfasern, und/oder eines anorganischen Füllstoffs ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Kreide, Calciumcarbonat, Kaolin, Silikat, Wollastonit, Mont- morillonite und Talkum;

D) 0 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten A bis D, mindestens eines Stabilisators, Nukleierungsmittels, Gleit- und Trennmittels, Verträglichkeitsvermittlers, Wachses, Antistatikums, Antifog-Mittels, Farbstoffs, UV- Absorbers, UV-Stabilisators oder sonstigen Kunststoffadditivs; mit einer Sauerstoffdurchlässigkeit gemessen nach ASTM D3985-05:2010 von 100 bis 1200 vorzugsweise von 400 bis 700 ml/m 2 /Tag.

Weiterhin betrifft die Erfindung eine biologisch abbaubare, 30 bis 100 μηι dicke Polyesterfolie, die neben der obengenannten Sauerstoffdurchlässigkeit, eine Wasserdampfdurchlässigkeit gemessen nach ASTM F1249:2013 von 20 bis 100 g/m 2 /Tag aufweist.

Die Haltbarkeit von trockenen oder getrockneten Nahrungsmitteln hängt sehr stark von seiner Lagerung und dem Transport ab. Einen wesentlichen Einfluß auf die Haltbarkeit hat insbesondere auch die Art seiner Verpackung. Die meisten verderblichen Lebensmittel werden in nicht biologisch abbaubaren Kunststofffolien wie Polypropylen-, Polyethylen- und Polyvinylchlorid- Folien verpackt. Dies hat zum einen den Nachteil, dass bereits verdorbene Ware einschließlich der Verpackung verbrannt werden muss. Weiterhin können die bisher im Markt erhältlichen Folien oftmals hinsichtlich ihrer zu hohen Sauerstoffdurchlässigkeiten und Ihrer Wasserdampfdurchlässigkeiten nicht voll befriedigen.

Zu hohe Sauerstoffdurchlässigkeiten der Folie können zu Aromaverlust und Geschmacksverlust der verpackten Lebensmittel führen.

Eine zu hohe Wasserdampfdurchlässigkeit der Folie kann zum Aufquellen des verpackten Le- bensmittels führen.

Ziel der vorliegenden Erfindung war es demnach für bestimmte Lebensmittel, wie einerseits Reis, Nudeln, Nüsse und getrockneten Früchte und andererseits Backwaren eine optimierte Verpackung aus einem biologisch abbaubaren Material bereitzustellen, die für das jeweilige Lebensmittel eine verlängerte Haltbarkeit garantiert.

Demnach wurden die eingangs erwähnte biologisch abbaubare, 30 bis 100 μηη, vorzugsweise 40 bis 60 μηη dicke Polyesterfolie mit einer Sauerstoffdurchlässigkeit gemessen nach ASTM D3985-05:2010 von 100 bis 1200 vorzugsweise von 400 bis 700 ml/m 2 /Tag gefunden.

Die zuvor genannten Polyesterfolien enthalten die folgende Polyestermischung aus:

A) 5 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 35 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten A und B, eines biologisch abbaubaren Polyesters auf Basis von aliphatischen Dicarbonsäuren ausgewählt aus der Gruppe bestehen aus: Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebazinsäure, Azelainsäure und Brassylsäure und/oder aromatischen Dicarbonsäuren ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Terephtalsäure und 2,5-Furandicarbonsäure und einem aliphatischen C2-C6-Dihydroxyverbindung; B) 60 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 65 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten A und B, Polymilchsäure; 0 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 25 und insbesondere bevorzugt 5 bis 15 Gew.- %, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten A bis D, eines eines organischen Füllstoffs ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: nativer oder plastifizier- ter Stärke, Naturfasern, und/oder eines anorganischen Füllstoffs ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Kreide, Calciumcarbonat, Kaolin, Silikat, Wollastonit, Mont- morillonite und Talkum;

0 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten A bis D, mindestens eines Stabilisators, Nukleierungsmittels, Gleit- und Trennmittels, Vertrräg- lichkeitsvermittlers, Wachses, Antistatikums, Antifog-Mittels, Farbstoffs, UV- Absorbers, UV-Stabilisators oder sonstigen Kunststoffadditivs; vorzugsweise 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten A bis D, eines Verträglichkeitsvermittlers D1 , insbesondere eines Epoxidgruppen-haltigen Copoly- mers auf Basis Styrol, Acrylsäureester und/oder Methacrylsäureester und/oder 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten A bis D, eines Wachses D2 wie Bienenwachs oder ein Ci8-C24-Carbonsäureamid wie insbesondere Stearinsäureamid, Erucasäureamid oder Behenamid.

Prinzipiell kommen für die Herstellung der erfindungsgemäßen biologisch abbaubaren Polyes- termischungen als Komponente A alle Polyester auf Basis der obengenannten aliphatischen Dicarbonsäuren und einer aliphatischen C2-C6-Dihydroxyverbindung (aliphatische Polyester) und auf Basis der obengenannten aliphatischen Dicarbonsäuren und der obengenannten aromatischen Dicarbonsäuren und einem aliphatischen C2-C6-Dihydroxyverbindung (teilaromatische Polyester) in Betracht. Gemeinsam ist diesen Polyestern, dass sie biologisch abbaubar nach DIN EN 13432 sind. Selbstverständlich sind auch Mischungen mehrerer solcher Polyester als Komponente A geeignet.

Unter teilaromatischen Polyestern (Komponente A) sollen erfindungsgemäß auch Polyesterderivate verstanden werden wie Polyetherester, Polyesteramide oder Polyetheresteramide und Polyesterurethane. Zu den geeigneten teilaromatischen Polyestern gehören lineare nicht kettenverlängerte Polyester (WO 92/09654). Bevorzugt werden kettenverlängerte und/oder verzweigte teilaromatische Polyester. Letztere sind aus den eingangs genannten Schriften, WO 96/15173 bis 15176, 21689 bis 21692, 25446, 25448 oder der WO 98/12242, bekannt, auf die ausdrücklich Bezug genommen wird. Mischungen unterschiedlicher teilaromatischer Polyester kommen ebenso in Betracht. Interessante jüngere Entwicklungen basieren auf nachwachsenden Rohstoffen (siehe WO-A 2006/097353, WO-A 2006/097354 sowie WO-A 2010/034710). Insbesondere sind unter teilaromatischen Polyestern Produkte wie ecoflex ® (BASF SE) und Ori- go " Bi ® (Novamont) zu verstehen.

Zu den aliphatischen oder teilaromatischen Polyestern A zählen Polyester, die als wesentliche Komponenten: i) 45 bis 100 mol-%, vorzugsweise 45 bis 60 mol-%, bezogen auf die Komponenten i und ii, mindestens eine der obengenannten aliphatischen Dicarbonsauren oder deren esterbildende Derivate oder Mischungen davon, vorzugsweise Bernsteinsäure, Adipinsäure, Azelainsäure und Sebazinsäure; ii) 0 bis 55 mol-%, vorzugsweise 40 bis 55 mol-%, bezogen auf die Komponenten i und ii, mindestens eine der obengenannten aromatischen Dicarbonsäuren oder deren esterbildendem Derivat oder Mischungen davon und iii) 98 bis 100 mol-% -%, bezogen auf die Komponenten i und ii, eine Diolkomponente ausgewählt aus mindestens einem C2-bis C6-Alkandiol oder Mischungen davon und iv) 0 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten i bis iv, eines

Kettenverlängerers und/oder Verzweigers ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: einem di oder polyfunktionellen Isocyanat, Isocyanurat, Oxazolin, Epoxid, Carbonsäureanhydrid und/oder einem mindestens trifunktionellen Alkohol oder einer mindestens trifunk- tionellen Carbonsäure, enthalten.

Bevorzugt werden Bernsteinsäure, Adipinsäure, Azelainsäure und Sebacinsäure, oder deren jeweilige esterbildenden Derivate oder Mischungen davon eingesetzt. Besonders bevorzugt wird Bernsteinsäure, Adipinsäure oder Sebacinsäure oder deren jeweilige esterbildenden Derivate oder Mischungen davon eingesetzt. Bernsteinsäure, Azelainsäure und Sebacinsäure ha- ben zudem den Vorteil, dass sie aus nachwachsenden Rohstoffen zugänglich sind.

Insbesondere bevorzugt sind die folgenden aliphatisch-aromatischen Polyester: Polybutylena- dipatterephthalat (PBAT), Polybutylensebacatterephthalat (PBSeT) oder Polybutylensuccinat- terephthalat (PBST).

Die aromatischen Dicarbonsäuren oder deren esterbildende Derivate ii können einzeln oder als Gemisch aus zwei oder mehr davon eingesetzt werden. Terephthalsäure und 2,5- Furandicarbonsäure oder deren esterbildende Derivate und besonders bevorzugt werden Terephthalsäure oder deren esterbildende Derivate wie Dimethylterephthalat, verwendet.

Im allgemeinen werden die Diole iii unter verzweigten oder linearen Alkandiolen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 3 bis 6 Kohlenstoffatomen ausgewählt.

Beispiele geeigneter Alkandiole sind Ethylenglykol, 1 ,2-Propandiol, 1 ,3-Propandiol, 1 ,2- Butandiol, 1 ,4-Butandiol, 1 ,5-Pentandiol und bevorzugt Ethylenglykol, 1 ,3-Propandiol, 1 ,4- Butandiol und 2,2-Dimethyl- 1 ,3-propandiol (Neopentylglykol). Besonders bevorzugt sind 1 ,4- Butandiol und 1 ,3- Propandiol. 1 ,4-Butandiol und 1 ,3- Propandiol haben zudem den Vorteil, dass es als nachwachsender Rohstoff zugänglich ist. Es können auch Mischungen unterschiedlicher Alkandiole verwendet werden.

Die bevorzugten teilaromatischen Polyester sind charakterisiert durch ein Molekulargewicht (M n ) im Bereich von 1000 bis 100000, insbesondere im Bereich von 9000 bis 75000 g/mol, bevor- zugt im Bereich von 10000 bis 50000 g/mol und einem Schmelzpunkt im Bereich von 60 bis 170, bevorzugt im Bereich von 80 bis 150°C.

Unter aliphatischen Polyestern (Komponente A) werden Polyester aus aliphatischen Diolen und aliphatischen Dicarbonsäuren wie Polybutylensuccinat (PBS), Polybutylenadipat (PBA), Polyb- utylensuccinatadipat (PBSA), Polybutylensuccinatsebacat (PBSSe), Polybutylensebacat

(PBSe) oder entsprechende Polyesteramide oder Polyesterurethane verstanden. Die aliphatischen Polyester werden beispielsweise von den Firmen Showa Highpolymers unter dem Namen Bionolle und von Mitsubishi unter dem Namen GSPIa vermarktet. Die Polyester in Komponente A können auch Mischungen aus teilaromatischen Polyestern und rein aliphatischen Polyestern enthalten wie beispielsweise Mischungen aus PBAT und PBS.

Als Komponente B wird Polymilchsäure (PLA) eingesetzt. Polymilchsäure mit dem folgenden Eigenschaftsprofil wird bevorzugt eingesetzt:

• einer Schmelzvolumenrate (MVR bei 190° C und 2.16 kg nach ISO 1 133 von 0.5 - vorzugsweise 2 - bis 30 insbesondere 9 ml/10 Minuten

• einem Schmelzpunkt unter 240° C;

• einem Glaspunkt (Tg) größer 55°C

· einem Wassergehalt von kleiner 1000 ppm

• einem Monomeren-Restgehalt (Lactid) von kleiner 0.3%.

• einem Molekulargewicht von größer 80 000 Dalton.

Bevorzugte Polymilchsäuren sind beispielsweise Ingeo® 6201 D, 6202 D, 6251 D, 3051 D und insbesondere Ingeo® 4020D, 4043D und 4044D (Polylmilchsäure der Fa. NatureWorks) oder Luminy® LX175 der Fa. Total Corbion.

Als Komponente C) werden in der Regel 0 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 25 und insbesondere bevorzugt 5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten A bis D, eines organischen Füllstoffs ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: nativer oder plasti- fizierter Stärke, Naturfasern, und/oder eines anorganischen Füllstoffs ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Kreide, Calciumcarbonat, Kaolin, Silikat, Wollastonit, Montmorillonite und Talkum eingesetzt. Calciumcarbonat kann beispielsweise in 5 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 15 Gew.-%, und insbesondere bevorzugt 5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polymermischung, eingesetzt werden. Unter anderem hat sich das Calciumcarbonat der Fa. Omya als geeignet erwiesen. Das Calciumcarbonat weist in der Regel eine mittlere Teilchengröße von 0,5 bis 10 Mikrometern bevorzugt 1 - 5, besonders bevorzugt 1 - 2,5 Mikrometern auf.

Talk kann beispielsweise in 1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polymermischung, eingesetzt werden. Unter anderem hat sich der Talk der Fa. Mondo Minerals als geeignet erwiesen. Der Talk weist in der Regel eine mittlere Teilchengröße von 0,5 - 10, bevorzugt 1 - 8, besonders bevorzugt 1 - 3 Mikrometern auf.

Neben den anorganischen Füllstoffen Calciumcarbonat und Talk können noch weitere Mineralien enthalten sein wie: Graphit, Gips, Ruß, Eisenoxid, Calciumchlorid, Kaolin, Siliziumdioxid, Natriumcarbonat, Titandioxid, Silikat, Wollastonit, Glimmer, Montmorellonite, Mineralfasern und Naturfasern.

Naturfasern sind in der Regel Cellulosefasern, Kenaffasern, Hanffasern oder Holzmehl. Sie werden vorzugsweise in 1 bis 20 Gew.-% bezogen auf die Polymermischung eingesetzt.

Die Mineralien inklusive der Füllstoffe Calciumcarbonat und Talk können auch als Nanofüllstoffe eingesetzt werden. Nanofüllstoffe sind insbesondere feinteilige Schichtsilikate, bevorzugt Tonmineralien, besonders bevorzugt Montmorillonit enthaltend Tonmineralien, deren Oberfläche mit einem oder mehreren quarternären Ammoniumsalzen und/oder Phosphoniumsalzen und/oder Sulfoniumsalzen modifiziert sind. Als Tonmineralien bevorzugt sind natürliche Montmorillonite und Bentonite.

Unter Verträglichkeitsvermittler D1 wird in der Regel ein Epoxidgruppen-haltiges Copolymer auf Basis Styrol, Acrylsäureester und/oder Methacrylsäureester verstanden. Die Epoxidgruppen tragenden Einheiten sind vorzugsweise Glycidyl(meth)acrylate. Als vorteilhaft haben sich Copo- lymere mit einem Glycidylmethacrylat-Anteil von größer 20, besonders bevorzugt von größer 30 und insbesondere bevorzugt von größer 50 Gew.-% des Copolymers erwiesen. Das Epoxid- Äquivalentgewicht (EEW) in diesen Polymeren beträgt vorzugsweise 150 bis 3000 und insbesondere bevorzugt 200 bis 500 g/Äquivalent. Das mittlere Molekulargewicht (Gewichtsmittel) Mw der Polymere beträgt vorzugsweise 2000 bis 25.000, insbesondere 3000 bis 8.000. Das mittlere Molekulargewicht (Zahlenmittel) M n der Polymere beträgt vorzugsweise 400 bis 6.000, insbesondere 1000 bis 4.000. Die Polydispersität (Q) liegt im Allgemeinen zwischen 1 .5 und 5. Epoxidgruppen-haltige Copolymere des obengenannten Typs werden beispielsweise von der BASF Resins B.V. unter der Marke Joncryl ® ADR vertrieben. Als Kettenverlängerer besonders geeignet ist Joncryl ® ADR 4368 und ADR 4468.

Als Komponente D2 wird in der Regel Wachs eingesetzt. Unter Wachs versteht man beispielsweise C18-C24 Carbonsäureamide wie Stearinsäureamid oder bevorzugt Erucasäureamid oder Behenamid, oder Bienenwachs oder Bienenwachsester. Durch den Zusatz von Wachsen in 0,1 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Komponenten A bis D, kann die Wasserdampfdurchlässigkeit der Polyesterfolie gemessen nach ASTM F1249:2013 auf die Werte von unter 90, vorzugsweise unter 70 g/m 2 /Tag eingestellt werden. Auch eine Erhöhung der Schichtdicke der Polyesterfolie führt zu einer Reduktion ihrer Wasserdampfdurchlässigkeit.

Weiterhin kann die erfindungsgemäße Polyesterfolie weitere dem Fachmann bekannte, Additive D enthalten. Beispielsweise die in der Kunststofftechnik üblichen Zusatzstoffe wie Stabilisatoren; Nukleierungsmittel; Gleit- und Trennmittel wie Stearate (insbesondere Calziumstearat); Weichmacher (Plastifizierer) wie beispielsweise Zitronensäureester (insbesondere Acetyl- tributylcitrat), Glycerinsäureester wie Triacetylglycerin oder Ethylenglykolderivate, Tenside wie Polysorbate, Palmitate oder Laurate; Antistatikum, UV-Absorber; UV-Stabilisators; Antifog-Mittel oder Farbstoffe. Die Additive werden in der Regel in Konzentrationen von 0 bis 3 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 1 Gew.-% bezogen auf die erfindungsgemäße Polyesterfolie eingesetzt. Weichmacher können in 0,1 bis 10 Gew.-% in der erfindungsgemäßen Polyesterfolie enthalten sein. Die erfindungsgemäßen, 30 bis 100 μηη, insbesondere 40 bis 60 μηη dicken Polyesterfolien mit einer Sauerstoffdurchlässigkeit mit einer Sauerstoffdurchlässigkeit gemessen nach ASTM D3985-05:2010 von 100 bis 1200 vorzugsweise von 400 bis 700 ml/m 2 /Tag eigenen sich insbesondere zur Verpackung von Reis, Nudeln, getrockneten Früchten und Nüssen, wobei diese Lebensmittel bei 5 C einen Kohlendioxidausstoß von unter 2 ml CO?/kg h und einen Wasser- ausstoß von unter 40 mg/kg/sec/Mpa aufweist.

Eine höhere Schichtdicke der Polyesterfolie verringert stark ihre Sauerstoffdurchlässigkeit, sodass die Polyesterfolien durch ihre chemische Zusammensetzung und die Schichtdicke für das jeweilig verpackte Lebensmittel geradezu maßgeschneidert werden kann, um eine optimale Haltbarkeit des verpackten Lebensmittels zu gewährleisten.

Beispiel 1

Es wurde eine Polyesterfolie der folgenden Zusammensetzung eingesetzt: 20 Teile ecoflex® F Blend C1200 (Polybutylenadipat-coterephthalat der Fa. BASF SE); 80 Teile Ingeo® 4044D (Po- lymilchsäure der Fa. NatureWorks). Die Polyesterfolie wies eine Schichticke von 45 μηη auf.

Die Sauerstoffdurchlässigkeit der Polyesterfolie bezieht sich in der Anmeldung stets auf die Meßmethode ASTM D3985-05:2010 gemessen bei 23 °C und getrocketem Sauerstoff; sie betrug für die Polyesterfolie des Beispiels 1 587 ml/m 2 /Tag.

Die Wasserdampfdurchlässigkeit der Polyesterfolie bezieht sich in der Anmeldung stets auf die Meßmethode ASTM F1249:2013 gemessen bei 23 °C und 100% rH; sie betrug für die Polyesterfolie des Beispiels 1 77 g/m 2 /Tag. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist das Merkmal "biologisch abbaubar" für einen Stoff oder ein Stoffgemisch dann erfüllt, wenn dieser Stoff oder das Stoffgemisch entsprechend DIN EN 13432 einen prozentualen Grad des biologischen Abbaus von mindestens 90% aufweist. Im Allgemeinen führt die biologische Abbaubarkeit dazu, dass die Polyester-(mischungen) in einer angemessenen und nachweisbaren Zeitspanne zerfallen. Der Abbau kann enzymatisch, hydrolytisch, oxidativ und/oder durch Einwirkung elektromagnetischer Strahlung, beispielsweise UV-Strahlung, erfolgen und meist zum überwiegenden Teil durch die Einwirkung von Mikroor- ganismen wie Bakterien, Hefen, Pilzen und Algen bewirkt werden. Die biologische Abbaubarkeit lässt sich beispielsweise dadurch quantifizieren, dass Polyester mit Kompost gemischt und für eine bestimmte Zeit gelagert werden. Beispielsweise wird gemäß DIN EN 13432 (Bezug nehmend auf ISO 14855) C02-freie Luft durch gereiften Kompost während des Kompostierens strömen gelassen und dieser einem definierten Temperaturprogramm unterworfen. Hierbei wird die biologische Abbaubarkeit über das Verhältnis der Netto-C02-Freisetzung der Probe (nach Abzug der C02-Freisetzung durch den Kompost ohne Probe) zur maximalen C02-Freisetzung der Probe (berechnet aus dem Kohlenstoffgehalt der Probe) als prozentualer Grad des biologischen Abbaus definiert. Biologisch abbaubare Polyester(mischungen) zeigen in der Regel schon nach wenigen Tagen der Kompostierung deutliche Abbauerscheinungen wie Pilzbe- wuchs, Riss- und Lochbildung.

Andere Methoden zur Bestimmung der Bioabbaubarkeit werden beispielsweise in ASTM D 5338 und ASTM D 6400-4 beschrieben. Die eingangs genannten biologisch abbaubaren Polyesterfolien sind zur Herstellung von Netzen und Gewebe, Schlauchfolien, Chill-Roll-Folien mit und ohne einer Orientierung in einem weiteren Verfahrensschritt, mit und ohne Metallisierung oder SiOx-Beschichtung geeignet.

Insbesondere eignen sich die erfindungsgemäßen Polyesterfolien enthaltend die Komponenten A bis D für Schlauchfolien und Stretchfolien. Mögliche Anwendungen sind hier Bodenfaltbeutel, Flowpack, Seitennahtbeutel, Tragetaschen mit Griffloch, Schrumpfetiketten oder Hemdchentragetaschen, Inliner, Schwergutsäcke, Gefrierbeutel, Kompostierbeutel, Folienbeutel, abziehbare Verschlussfolie - transparent oder undurchsichtig - schweißbare Verschlussfolie - transparent oder undurchsichtig -, Frischhaltefolie (Stretchfolie), peelbare Deckelfolien.