Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
BIODEGRADABLE, FROST PROOF HEAT-TRANSFER FLUID, USE THEREOF IN NEAR-SURFACE GEOTHERMAL INSTALLATIONS, AND A CONCENTRATE FOR PREPARING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/107220
Kind Code:
A1
Abstract:
Biodegradable, frost proof heat-transfer fluid, use thereof in near-surface geothermal installations, and a concentrate: subject matter of the present invention is the use of a triazole-free composition which as well as water comprises a) 9.2% to 49.5% by weight of at least one C2 to C3 alkylene glycol, C2 to C3 polyalkylene glycol or glycerol, b) 0.1% to 4% by weight of at least one corrosion inhibitor, with the provisos that c) the composition is readily degradable biologically in accordance with test method OECD 301 A, d) the composition has an anaerobic biodegradability of at least 75% in accordance with test method OECD 311, e) the corrosion inhibitor or all corrosion inhibitors used are readily degradable biologically in accordance with OECD 301 A (for water-soluble corrosion inhibitors) or OECD 301 B (for corrosion inhibitors of low water-solubility), in near-surface geothermal installations as a heat-transfer fluid.

Inventors:
WAIDELICH MICHAEL (DE)
STANKOWIAK ACHIM (DE)
SCHUSTER JOHANN (DE)
UNTERHASLBERGER MARTINA (DE)
DRONIA SABINE (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/000790
Publication Date:
September 09, 2011
Filing Date:
February 18, 2011
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
CLARIANT INT LTD (CH)
WAIDELICH MICHAEL (DE)
STANKOWIAK ACHIM (DE)
SCHUSTER JOHANN (DE)
UNTERHASLBERGER MARTINA (DE)
DRONIA SABINE (DE)
International Classes:
C09K5/10; C09K5/20; C23F11/14
Foreign References:
US20080315152A12008-12-25
EP0025011A11981-03-11
US5085793A1992-02-04
DE19830493C12000-03-09
DE10313280A12004-10-07
US5785895A1998-07-28
US7060199B22006-06-13
US7241391B12007-07-10
Other References:
GEOTHERMICS, vol. 36, 2007, pages 348 - 361
"Testmethode OECD", FASSUNG, vol. 301, no. A, 17 July 1992 (1992-07-17)
"Testmethode OECD", FASSUNG, vol. 311, 23 March 2006 (2006-03-23)
FASSUNG, 17 July 1992 (1992-07-17)
Attorney, Agent or Firm:
MIKULECKY, KLAUS (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Verwendung einer triazolfreien Zusammensetzung, die neben Wasser a) 9,2 bis 49,5 Gew.-% mindestens eines C2- bis C3-Alkylenglykols, eines

C2- is C3-Polyalkylenglykols oder Glycerin,

b) 0,1 bis 4 Gew.-% mindestens eines Korrosionsinhibitors

enthält, mit den Maßgaben, dass c) die Zusammensetzung nach der Testmethode OECD 301 A biologisch gut abbaubar ("ready degradable") ist, d) die Zusammensetzung nach der Testmethode OECD 311 eine anaerobe biologische Abbaubarkeit von mindestens 75 % aufweist, e) der Korrosionsinhibitor oder sämtliche eingesetzten

Korrosionsinhibitoren nach OECD 301 A (für wasserlösliche Korrosionsinhibitoren) bzw. OECD 301 B (für schlecht wasserlösliche Korrosionsinhibitoren) biologisch gut abbaubar ("ready degradable") sind, in oberflächennahen, geothermischen Anlagen als Wärmeträgerflüssigkeit.

2. Verwendung nach Anspruch 1 , wohn der Korrosionsinhibitor ausgewählt ist aus Silikaten, Nitraten, Natriumbenzoat oder Salzen von Mono-, Di- und

Tricarbonsäuren.

3. Verwendung nach Anspruch 1 und/oder 2, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Korrosionsinhibitoren von 2 bis 7 Gew.-%.

4. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 3, worin der Korrosionsinhibitor ein Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder Aminsalz einer

Verbindung der Formel R ON

R3— COOH

verzweigtes C6-Ci3-Alkyl, oder C5- oder C6-Cycloalkyl oder Polycycloalkyl mit 6 bis 13 C-Atomen, die durch eine oder zwei C C4-Alkylgruppen substituiert sein können,

R2 Wasserstoff oder C C6-Alkyl und

R3 d-Cn-Alkylen in gerader oder verzweigter Kette bedeuten. 5. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 4, worin der pH-Wert zwischen 7,0 und 1 ,4 liegt.

6. Triazolfreie Wärmeträgerflüssigkeit für oberflächennahe, geothermische Anlagen, enthaltend Wasser und

a) 9,2 bis 49,5 Gew.-% mindestens eines C2- bis C3-Alkylenglykols, eines

C2- bis C3-Polyalkylenglykols oder Glycerin,

b) 0,1 bis 4 Gew.-% mindestens eines Korrosionsinhibitors

mit den Maßgaben, dass c) die Wärmeträgerflüssigkeit nach der Testmethode OECD 301 A biologisch gut abbaubar ("ready degradable") ist, d) die Wärmeträgerflüssigkeit nach der Testmethode OECD 311 eine anaerobe biologische Abbaubarkeit von mindestens 75 % aufweist, e) der Korrosionsinhibitor oder sämtliche eingesetzten

Korrosionsinhibitoren nach OECD 301 A (für wasserlösliche Korrosionsinhibitoren) bzw. OECD 301 B (für schlecht wasserlösliche Korrosionsinhibitoren) biologisch gut abbaubar ("ready degradable") sind.

7. Wärmeträgerflüssigkeit nach Anspruch 6, worin a) 20 bis 40 Gew.-% mindestens eines Frostschutzadditivs ausgewählt aus C2- bis C3-Alkylenglykol, C2- bis C3-Polyalkylenglykol und Glycerin, b) 0,2 bis 3,2 Gew.-% mindestens eines Korrosionsinhibitors und

c) 66,8 bis 78,8 Gew.-% Wasser

enthalten sind.

8. Triazolfreies Wärmeträgerkonzentrat für die Herstellung einer

Wärmeträgerflüssigkeit, welches

a) 92,4 bis 98,9 Gew.-% mindestens einen C2- bis C3-Alkylenglykols, einen C2- bis C3-Polyalkylenglykols oder Glycerin,

b) 1 ,1 bis 7,6 Gew.-% mindestens eines Korrosionsinhibitors

enthält, mit den Maßgaben, dass c) das Wärmeträgerkonzentrat nach der Testmethode OECD 301 A biologisch gut abbaubar ("ready degradable") ist, d) das Wärmeträgerkonzentrat nach der Testmethode OECD 311 eine anaerobe biologische Abbaubarkeit von mindestens 75 % aufweist, e) der Korrosionsinhibitor oder sämtliche eingesetzten

Korrosionsinhibitoren nach OECD 301 A (für wasserlösliche Korrosionsinhibitoren) bzw. OECD 301 B (für schlecht wasserlösliche Korrosionsinhibitoren) biologisch gut abbaubar ("ready degradable") sind.

Description:
Beschreibung

Biologisch abbaubare, frostsichere Wärmeträgerflüssigkeit, ihre Verwendung in oberflächennahen, geothermischen Anlagen, und ein Konzentrat zu ihrer

Herstellung

Die vorliegende Erfindung betrifft Wärmeträgerflüssigkeiten, die in

oberflächennahen, geothermischen Anlagen verwendet werden, die bei

Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes nicht einfrieren, die einen

zuverlässigen Korrosionsschutz bieten und die leicht biologisch abbaubar sind.

Die Anzahl der oberflächennahen, geothermischen Anlagen nimmt zu, da sie eine ökologisch sinnvolle Alternative zur Wärmegewinnung sind. Diese Technologie ist mittlerweile ausgereift und auch ökonomisch betrachtet eine gute Alternative zu konventionellen Systemen, die zur Wärmegewinnung Öl, Gas oder andere fossile Brennstoffe verwenden.

Mit der Zahl der oberflächennahen, geothermischen Anlagen wächst auch die Gefahr, dass bei Leckagen des Systems das Wärmeträgermedium in das Erdreich gelangt und dort ökologische Schäden anrichtet. Die häufig als Bestandteil des Wärmeträgermediums eingesetzten Glykole (Ethylenglykol oder Propylenglykol) weisen eine gute biologische Abbaubarkeit auf, was in Studien gezeigt wurde (Geothermics 36 (2007) 348 - 361 ). Unter guter biologischer Abbaubarkeit sollen Abbaubarkeiten, die nach den OECD-Methoden bestimmt wurden, verstanden werden.

Ohne die Zugabe eines Frostschutzadditivs zur Wärmeträgerflüssigkeit, wie z. B. ein Glykol, ist die Effizienz einer oberflächennahen, geothermischen Anlage meist stark eingeschränkt bzw. es müssen in der Folge tiefere Bohrungen stattfinden um denselben Wärmeeintrag zu erhalten, wenn Wasser Bestandteil des

Wärmeträgers ist. Die tieferen Bohrungen ins Erdreich sind ökologisch und ökonomisch zweifelhaft. Zudem sind die neuen Wärmepumpen, die in diesem Bereich eingesetzt werden, zum Teil so effizient, dass die Temperatur des Wärmeträgermediums, nachdem ihm die Energie in der Wärmepumpe entzogen wurde, bei Eintritt in das Erdreich unterhalb des Nullpunktes liegt und somit ein Frostschutz benötigt wird. Mehr und mehr gelangen jedoch auch die eingesetzten Korrosionsschutz-Additive in den Fokus der Umweltverträglichkeitsprüfung. Um einen guten und

ausreichenden Korrosionsschutz und einen einwandfreien Betrieb des Systems gewährleisten zu können, müssen Korrosionsschutz-Additive beigegeben werden. Ohne diese Additive steigt die Leckagewahrscheinlichkeit signifikant an und Korrosionsprodukte, wie z. B. Metallionen, könnten in den Boden gelangen. Die eingesetzten Frostschutzadditive erhöhen das Korrosionsrisiko zudem noch. Die häufig eingesetzten Glykole bilden durch Oxidation mit der Zeit organische Säuren, welche stark korrosionsfördernd wirken. Nach heutigem Stand der Technik werden regelmäßig Korrosionschutz-Additive eingesetzt, deren biologische Abbaubarkeit gering ist, beispielsweise Benztriazol. Dieses ist in Flugzeug- und Landebahnenteisungsmitteln, die im größeren Umfang in die Umwelt gelangen können, bereits heute nicht mehr behördlich zulässig.

Als Korrosionsinhibitoren kommen in gebrauchsfertigen Wärmeträgerflüssigkeiten beispielsweise auch Amine (oft gewässerschädigend bzw. fischtoxisch) zum Einsatz, deren Auswirkungen auf die Umwelt auch als schädigend einzustufen sind.

Biologisch abbaubare Korrosionsinhibitoren sind beispielsweise aus US-5785895 bekannt, wo ein biologisch abbaubares Imidazol beschrieben wird.

In US 7060199 wird eine biologisch abbaubare Funktionsflüssigkeit für

mechanische Antriebe, speziell Dampfmotoren beschrieben.

DE-A-198 30 493 beschreibt einen Wärmeträger für Solaranlagen, der Glykole und Korrosionsinhibitoren enthält. In US-7241391 wird eine Formulierung zur Verhinderung von Kalkablagerungen offenbart, die biologisch abbaubare Korrosionsschutzinhibitoren und

Kalkdispergatoren enthält, welche in rein wasserführenden Systemen eingesetzt werden sollen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Wärmeträgerflüssigkeiten zu finden, die eine leichte biologische Abbaubarkeit aufweisen und damit für die Verwendung in oberflächennahen, geothermischen Anlagen geeignet sind, und die einen ausreichenden Korrosionsschutz gewährleisten.

Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung einer triazolfreien

Zusammensetzung, die neben Wasser

a) 9,2 bis 49,5 Gew.-% mindestens eines C2- bis C3-Alkylenglykols, eines

C 2 - bis C 3 -Polyalkylenglykols oder Glycerin,

b) 0,1 bis 4 Gew.-% mindestens eines Korrosionsinhibitors

enthält, mit den Maßgaben, dass c) die Zusammensetzung nach der Testmethode OECD 301 A biologisch gut abbaubar ("ready degradable") ist, d) die Zusammensetzung nach der Testmethode OECD 311 eine anaerobe biologische Abbaubarkeit von mindestens 75 % aufweist, e) der Korrosionsinhibitor oder sämtliche eingesetzten

Korrosionsinhibitoren nach OECD 301 A (für wasserlösliche Korrosionsinhibitoren) bzw. OECD 301 B (für schlecht wasserlösliche Korrosionsinhibitoren) biologisch gut abbaubar ("ready degradable") sind, in oberflächennahen, geothermischen Anlagen als Wärmeträgerflüssigkeit.

Weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine triazolfreie Wärmeträgerflüssigkeit für oberflächennahe, geothermische Anlagen, enthaltend Wasser und a) 9,2 bis 49,5 Gew.-% mindestens eines C 2 - bis C3-Alkylenglykols, eines

C2- bis C 3 -Polyalkylenglykols oder Glycerin,

b) 0,1 bis 4 Gew.-% mindestens eines Korrosionsinhibitors

mit den Maßgaben, dass c) die Wärmeträgerflüssigkeit nach der Testmethode OECD 301 A biologisch gut abbaubar ("ready degradable") ist, d) die Wärmeträgerflüssigkeit nach der Testmethode OECD 311 eine anaerobe biologische Abbaubarkeit von mindestens 75 % aufweist, e) der Korrosionsinhibitor oder sämtliche eingesetzten

Korrosionsinhibitoren nach OECD 301 A (für wasserlösliche Korrosionsinhibitoren) bzw. OECD 301 B (für schlecht wasserlösliche Korrosionsinhibitoren) biologisch gut abbaubar ("ready degradable") sind.

' Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein triazolfreies Wärmeträgerkonzentrat für die Herstellung einer Wärmeträgerflüssigkeit, welches

a) 92,4 bis 98,9 Gew.-% mindestens einen C 2 - bis C 3 -Alkylenglykols, einen C 2 - bis C3-Polyalkylenglykols oder Glycerin,

b) 1 ,1 bis 7,6 Gew.-% mindestens eines Korrosionsinhibitors

enthält, mit den Maßgaben, dass c) das Wärmeträgerkonzentrat nach der Testmethode OECD 301 A biologisch gut abbaubar ("ready degradable") ist, d) das Wärmeträgerkonzentrat nach der Testmethode OECD 311 eine anaerobe biologische Abbaubarkeit von mindestens 75% aufweist, e) der Korrosionsinhibitor oder sämtliche eingesetzten

Korrosionsinhibitoren nach OECD 301 A (für wasserlösliche Korrosionsinhibitoren) bzw. OECD 301 B (für schlecht wasserlösliche Korrosionsinhibitoren) biologisch gut abbaubar ("ready degradable") sind. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Betrieb einer oberflächennahen, geothermischen Anlage, in dem die erfindungsgemäße

Wärmeträgerflüssigkeit die Übertragung von Wärmeenergie bewirkt.

Vorzugsweise sind die Bestandteile a) und b) jeder für sich biologisch gut abbaubar.

Der Begriff„triazolfrei" bedeutet, dass Triazole nicht in nachweisbaren Mengen vorhanden sind.

In der erfindungsgemäßen Verwendung und der erfindungsgemäßen

Wärmeträgerflüssigkeit ist der Anteil des Wassers in bevorzugter Ausführungsform ad 100 Gew.-%.

Enthält das erfindungsgemäße Wärmeträgerkonzentrat weitere Bestandteile außer Komponente a) und Komponente b), so erfüllen alle Einzelkomponenten, die in einer Konzentration von > 0,02 Gew.-% enthalten sind, die Maßgabe der biologischen Abbaubarkeit.

Die biologische Abbaubarkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung und ihrer Bestandteile wird nach den OECD Guidelines for Testing of Chemicals 301 und 311 festgestellt. Das erfindungsgemäße Wärmeträgerkonzentrat und die erfindungsgemäße

Wärmeträgerflüssigkeit sind nach der Testmethode OECD 301 A in der Fassung vom 17.07.1992 biologisch gut abbaubar ("ready degradable"). Die Testmethode OECD 301 A ist auf das erfindungsgemäße Wärmeträgerkonzentrat und die erfindungsgemäße Wärmeträgerflüssigkeit anwendbar, da beide wasserlöslich sind. Die gute biologische Abbaubarkeit wird in Ziffer 10 der OECD 301 definiert.

Das erfindungsgemäße Wärmeträgerkonzentrat und die erfindungsgemäße Wärmeträgerflüssigkeit weisen nach der Testmethode OECD 311 in der Fassung vom 23.03.2006 eine anaerobe biologische Abbaubarkeit von mindestens 75 %, vorzugsweise mindestens 80 %, auf.

Der Korrosionsinhibitor oder, wenn mehr als ein Korrosionsinhibitor verwendet wird, sämtliche eingesetzten Korrosionsinhibitoren, sind nach nach der jeweils anwendbaren Testmethode OECD 301 A (für wasserlösliche

Korrosionsinhibitoren) oder OECD 301 B (für schlecht wasserlösliche

Korrosionsinhibitoren), jeweils in der Fassung vom 17.07.1992, biologisch gut abbaubar ("ready degradable"). Die gute biologische Abbaubarkeit wird in Ziffer 10 der OECD 301 definiert.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten das erfindungsgemäße

Wärmeträgerkonzentrat oder die erfindungsgemäße Wärmeträgerflüssigkeit Natron- oder Kalilauge zur Einstellung eines pH Wertes von 7,0 bis 1 1 ,4, oder dieser Wert wird bei der erfindungsgemäßen Verwendung eingestellt. Dies dient z. B. zur Neutralisation von gegebenenfalls vorhandenen organischen Säuren und als so genannte Reservealkalität, d. h. Pufferkapazität, die eine Absenkung des pH-Wertes aufgrund von oxidativen Glykolabbauprodukten verhindert. Der Anteil des Bestandteils a) am Wärmeträgerkonzentrat liegt vorzugsweise zwischen 92 und 97 Gew.-%, insbesondere zwischen 93 und 95 Gew.-%.

Der Anteil des Korrosionsinhibitors b) am Wärmeträgerkonzentrat liegt

vorzugsweise zwischen 2 und 7 Gew.-%, insbesondere zwischen 5 und 7 Gew.-%.

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sind

Wärmeträgerflüssigkeiten, enthaltend

a) 20 bis 40 Gew.-% mindestens eines Frostschutzadditivs ausgewählt aus C 2 - bis C ß -Alkylenglykol, C 2 - bis C 3 -Polyalkylenglykol und Glycerin b) 0,2 bis 3,2 Gew.-% mindestens eines Korrosionsinhibitors und

c) 66,8 bis 78,8 Gew.-% Wasser,

und ihre Verwendung in oberflächennahen, geothermischen Anlagen. Bevorzugte Korrosionsinhibitoren sind Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder

Aminsalze einer Verbindung der Formel

wobei

verzweigtes C6-C-i3-Alkyl, oder C 5 - oder C6-Cycloalkyl oder Polycycloalkyl mit 6 bis 13 C-Atomen, die durch eine oder zwei CrC 4 -Alkylgruppen substituiert sein können,

R 2 Wasserstoff oder C C 6 -Alkyl und

R3 d-Cn-Alkylen in gerader oder verzweigter Kette bedeuten.

Beispiele

Gemäß der Norm ASTM D 1384 wurden die Korrosionsabträge von wässrigen Gemischen der beschriebenen Additive getestet. Da in oberflächennahen, geothermischen Anlagen die Einsatztemperaturen des Wärmeträgers

normalerweise zwischen -20 °C und +20 °C liegen, wurde der ASTM D 1384 Test modifiziert und eine Testtemperatur von +50 °C verwendet (laut ASTM D 1384 werden +88 °C verwendet). Ansonsten waren die Testbedingungen unverändert.

Dabei werden sechs verschiedene Metalle in den entsprechenden Wärmeträger eingetaucht und zwei Wochen bei +50 °C im Beisein von aggressiven Ionen (z. B. Chlorid) und Sauerstoff, gelagert. Anhand des Massenverlustes der Metalle kann der Korrosionsschutz bewertet werden.

Folgende Korrosionsinhibitoren wurden verwendet:

Inhibitor X:

Inhibitor A Isononansäure

Inhibitor B 2-Ethylhexansäure

Inhibitor C Sebacinsäure

Inhibitor D Triethanolamin

Tabelle 1 : Biologische Abbaubarkeit der Bestandteile von

Wärmeträgerflüssigkeiten

Testmethode Abbaubarkeit Bewertung der Quelle

Abbaubarkeit

1 ,2-Propylen- Sicherheitsdaten¬

OECD 301A > 70 % gut

glykol blatt des Herstellers

Sicherheitsdaten¬

Inhibitor X OECD 301B > 90 % (15d) gut

blatt des Herstellers

Sicherheitsdaten¬

Inhibitor A OECD 301 B ca. 63 % (25d) mäßig abbaubar

blatt des Herstellers

Sicherheitsdaten¬

Inhibitor B OECD 301B ca. 90 % (25d) gut

blatt des Herstellers

Inhibitor C OECD 301 B > 80 % (25d) gut eigene Messung

Sicherheitsdaten¬

Inhibitor D OECD 301A > 80 % (25d) gut

blatt des Herstellers

Forschungsbericht

301 D 0 % (28d) nicht abbaubar

Benztriazol 200 24 233

302B 12 % (28d) nicht abbaubar

UBA-FB 000298 Wärmeträgerzusammensetzungen

Es wurden folgende Ergebnisse für die Korrosivität erhalten: Tabelle 3: Korrosion von Metallen in g/m 2 , geprüft nach modifizierter ASTM D

1384 (336 h/50 °C, 6 I Luft/h)

* Ein guter Korrosionsschutz ist gegeben, wenn die gemessenen Werte sich unterhalb der vorgegebenen Limits (nach ASTM D3306) befinden.