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Patent Searching and Data


Title:
BLANK FOR PRODUCING A DENTAL PROSTHESIS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/127931
Kind Code:
A1
Abstract:
A blank which is provided for producing moulded dental parts, such as crowns, bridges, veneers, abutments etc., has at least one preform of a moulded dental part, which is provided for producing said moulded part. The preforms can be produced from the blank in particular by means of mechanical processing of the blank, preferably by means of cutting, sawing, grinding, drilling and/or milling. In particular, the preforms are preforms for individual crowns.

Inventors:
CRAMER VON CLAUSBRUCH SASCHA (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/054049
Publication Date:
September 06, 2013
Filing Date:
February 28, 2013
Export Citation:
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Assignee:
IVOCLAR VIVADENT AG (LI)
International Classes:
A61C13/00; A61C5/77
Domestic Patent References:
WO2011029615A12011-03-17
Foreign References:
US20060172263A12006-08-03
DE202010009686U12010-09-16
US20040241614A12004-12-02
DE102007013065A12008-09-25
US20090181346A12009-07-16
DE10150647A12003-04-30
EP1992302A12008-11-19
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
UEXKÜLL & STOLBERG (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Rohling für die Herstellung von dentalen Formteilen, wie Kronen, Brücken, Verblendungen, Abutments u.a., dadurch gekennzeichnet, dass der Rohling (1 ) bereits mindestens einen Vorformling (4) (preform) eines dentalen Formteils aufweist, welcher für die Herstellung dieses Formteils zur Verfügung steht.

2. Rohling nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Vorformling durch mechanische Bearbeitung bereit gestellt ist, vorzugsweise durch Schneiden, Sägen, Schleifen, Bohren und/oder insbesondere durch Fräsen.

3. Rohling nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Vorformling (4) um einen Vorformling für eine Einzelkrone handelt.

4. Rohling nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohling (1 ) eine Mehrzahl von Vorformlin- gen (4) aufweist, wobei es sich vorzugsweise um mehr als fünf, insbesondere um mehr als 10 Vorformlinge handelt.

5. Rohling nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er die Form einer im wesentlichen kreisrunden Scheibe (2) mit einem Durchmesser von mehr als 20 mm, insbesondere von mehr als 50 mm, aufweist, wobei Durchmesser von mehr als 80 mm weiter bevorzugt sind.

6. Rohling nach Anspruch 5, Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Scheibe (2) mehr als 5 mm, vorzugsweise zwischen 5 mm und 30 mm, beträgt.

7. Rohling nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens ein Haltemittel (3) zum Einspannen des Rohlings (1 ) bei der Herstellung des dentalen Formteils aufweist, wobei es sich bei dem Haltemittel vorzugsweise um ein am Außenumfang des Rohlings vorgesehenes Haltemittel handelt.

8. Rohling nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einem Kunststoff besteht, wobei es sich bei dem Kunststoff vorzugsweise um PMMA (Polymethylmethacry- lat) oder PU (Polyurethan) handelt.

9. Rohling nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffmaterial ein Kompositmaterial ist, welches zumindest teilweise polymerisiertes organisches Bindemittel und Füllstoff enthält.

10. Rohling nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das organische Bindemittel mindestens ein monofunktionelles oder multifunktionelles (Meth)acrylat ist.

1 1. Rohling nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompositmaterial mindestens 50 Gew.-% und bevorzugt 50 bis 90 Gew.-% Füllstoff enthält.

12. Rohling nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einem Metall oder einer Metalllegierung besteht, wobei es sich bei dem Metall oder der Metalllegierung vorzugsweise um (Rein-)Titan, eine Titanlegierung oder eine Cobalt- Chrom (CoCr-)Legierung handelt.

13. Rohling nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einer ungesinterten oder angesinterten Keramik, insbesondere einer Oxidkeramik, besteht, wobei es sich vorzugsweise um eine mit Yttriumoxid stabilisierte Zirkoniumoxid-Keramik handelt.

14. Rohling nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einer dichtgesinterten Keramik, insbesondere Oxidkeramik, besteht, wobei es sich bei der Oxidkeramik insbesondere um eine mit Yttriumoxid stabilisierte Zirkoniumoxid- Keramik handelt.

15. Verfahren zur Herstellung des Rohlings nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Rohling mindestens ein Vorformling (preform) eines dentalen Formteils ausgebildet wird, wobei dieser Vorformling dann für die Herstellung dieses Formteils zur Verfügung steht.

16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohling durch mechanische Bearbeitung des ausgewählten Werkstoffs und insbesondere durch Spritzgießen oder Extrusion des ausgewählten Werkstoffs hergestellt wird.

17. Verfahren zur Herstellung des Rohlings nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass aus einem insbesondere scheibenförmigen Rohling durch mechanische Bearbeitung mindestens ein Vorformling (preform) eines dentalen Formteils herausgearbeitet wird, welcher für die Herstellung dieses Formteils zur Verfügung steht.

18. Verfahren zur Herstellung von Zahnersatz, insbesondere zur Herstellung von dentalen Formteilen, wie Kronen, Brücken, Verblen- düngen, Abutments u.a., dadurch gekennzeichnet, dass ein dentales Formteil aus einem Rohling nach einem der Ansprüche 1 bis 14 gefertigt wird, derart, dass dieses Formteil aus einem Vorform- ling im Rohling herausgearbeitet wird, insbesondere durch mechanische Bearbeitung.

19. Verfahren nach Anspruch 18, bei dem

(a) aus Rohlingen aus unterschiedlichen Werkstoffen dentale Formteile aus unterschiedlichen Werkstoffen gefertigt werden, und

(b) die dentalen Formteile aus unterschiedlichen Werkstoffen aneinander gefügt werden, um mehrteiligen Zahnersatz herzustellen.

20. Verfahren nach Anspruch 19, bei dem die dentalen Formteile aus unterschiedlichen Werkstoffen Gerüste für Zahnersatz und Verblendungen für die Gerüste sind.

21. Verfahren nach Anspruch 20, bei dem die Gerüste aus Oxidkeramik, Metall oder Metalllegierung gefertigt sind.

22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21 , bei dem die Verblendungen aus Glaskeramik oder Kompositmaterial gefertigt sind.

23. Verwendung des Rohlings nach einem der Ansprüche 1 bis 14 zur Herstellung von Zahnersatz.

Description:
Beschreibung Rohling für die Herstellung von Zahnersatz Die Erfindung betrifft einen Rohling für die Herstellung von dentalen Formteilen (Zahnersatz), wie Kronen, Brücken, Verblendungen, Abut- ments u.a. sowie ein Verfahren zur Herstellung dieses Rohlings und ein Verfahren zur Herstellung von Zahnersatz. Zahnersatz aus keramischen Materialien hat in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung erlangt. Dabei werden diese Materialien nicht nur, wie es bereits seit längerem bekannt ist, zur Verblendung von Gerüsten aus Metall eingesetzt, sondern der gesamte Zahnersatz, beispielsweise bestehend aus Gerüst und Verblendung, wird aus Keramik gefertigt. Man gelangt auf diese Weise zu vollkeramischem Zahnersatz, beispielsweise zu Vollkeramikkronen und Vollkeramikbrücken. Als keramische Materialien hervorzuheben sind dabei insbesondere die sogenannten Oxidkeramiken, und von diesen wiederum das Zirkoniumdioxid (ZrO 2 ).

Bei vollkeramischem Zahnersatz werden in der Regel die Gerüste, aber auch andere dentale Formteile wie Verblendungen, Abutments (Implan- - - tataufbauteile) oder sogar ganze Zähne, aus einem Keramikblock, dem sogenannten Rohling oder Blank, mechanisch herausgearbeitet. Insbesondere erfolgt dies durch Fräsen und/oder durch Bohren, Schneiden, Sägen, Schleifen und dergleichen.

In diesem Zusammenhang ist u.a. von Bedeutung, innerhalb welcher Zeiten die entsprechenden dentalen Formteile aus dem Keramikblock herausgearbeitet werden können. Um vergleichsweise kurze Bearbeitungszeiten bei einem akzeptablen Werkzeug verschleiß zu erreichen, wird deshalb in der Regel ungesintertes (nicht gesintertes) oder angesintertes (nicht end- bzw. nicht dichtgesintertes) Keramikmaterial für die genannten Blöcke verwendet. Der beim notwendigen Dichtsintern der dentalen Formteile zwangsläufig auftretende Sinterschwund muss deshalb bereits vorab bei der Dimensionierung der dentalen Formteile be- rücksichtigt werden.

Die Erfindung stellt sich deshalb zum einen die Aufgabe, die Bearbeitungszeiten bei der Herstellung der dentalen Formteile aus Keramikblöcken weiter zu verkürzen. Zum anderen sollen sich die daraus resultie- renden Vorteile auch auf die Bearbeitung anderer Materialien in der Dentaltechnik übertragen lassen.

Diese Aufgabe wird gelöst durch den Rohling mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausführungen dieses Rohlings finden sich in den Unteransprüchen, die von Anspruch 1 abhängig sind. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Rohlings bzw. zur Herstellung von Zahnersatz sowie die erfindungsgemäße Verwendung des Rohlings ist in den Ansprüchen 15 bis 23 definiert. Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird hiermit durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung gemacht. - -

Unter„Rohling" soll dabei jeder Körper beliebiger Geometrie verstanden werden, aus dem die entsprechenden dentalen Formteile herausgearbeitet werden können, vorzugsweise durch eine mechanische Bearbeitung wie Fräsen, Schneiden, Sägen, Bohren, Schleifen und dergleichen. Solche Rohlinge, die häufig auch als„Blanks" bezeichnet werden, können dementsprechend quaderförmig, würfelförmig oder zylinderförmig sein. Auch beliebige andere Geometrien sind möglich, wie beispielsweise kegelförmige oder kugelförmige Rohlinge. Insbesondere bei den zylinderförmigen Rohlingen kann es sich vorzugsweise um scheibenförmi- ge Rohlinge handeln. Dabei ist eine Scheibe definitionsgemäß ein Körper, insbesondere Zylinder, dessen Dicke geringer, insbesondere wesentlich geringer, ist als sein Radius.

Der„Vorformling", der im erfindungsgemäßen Rohling ausgebildet ist, wird im englischen häufig als„preform" bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen dreidimensionalen Körper, der bezüglich seiner Abmessungen und/oder seiner Form/Gestalt an die Abmessungen und/oder die Form/Gestalt des dentalen Formteils, das hergestellt werden soll, angenähert oder angepasst ist. Im Ergebnis bedeutet dies, dass aufgrund der mindestens teilweise angepassten oder vorweggenommenen Abmessungen und/oder Formen des Vorformlings die Ausarbeitung des dentalen Formteils aus dem Rohling erleichtert wird.

Dabei kann der Vorformling sich den Abmessungen und/oder der Form des dentalen Formteils nur grob annähern oder diese Parameter zumindest teilweise schon vorwegnehmen. Dies wird später im Zusammenhang mit dem Beispiel und den Figuren noch näher erläutert.

Es ist bei der Erfindung bevorzugt, wenn der/die Vorformling(e) im Roh- ling durch mechanische Bearbeitung erhalten wurden. Dies erfolgt vorzugsweise durch Schneiden, Sägen, Schleifen, Bohren und/oder insbesondere durch Fräsen. - -

Grundsätzlich können die unterschiedlichsten dentalen Formteile als Vorformlinge (preforms) im erfindungsgemäßen Rohling vorgesehen sein. Es kann sich also beispielsweise um Inlays, Onlays, Verblendungen, Teilverblendungen, Implantatteile, wie Abutments, oder sogar um Brücken oder Brückenglieder handeln. Vorzugsweise sind die im Rohling vorgesehenen Vorformlinge aber zur Ausarbeitung von (Einzel-) Kronen aus dem Rohling vorgesehen. Hier kann es sich um die unterschiedlichsten Kronen, wie solche für Schneidezähne, Eckzähne oder Backenzähne, handeln.

Von besonderem Vorteil ist es, wenn in einem erfindungsgemäßen Rohling nicht nur ein oder zwei Vorformlinge, sondern eine Mehrzahl von Vorformlingen vorhanden ist. Dann kann der Rohling für die Herstellung von dentalen Formteilen platz- und volumenmäßig optimal ausgenutzt werden. Hierbei ist es weiter bevorzugt, wenn mehr als fünf, insbesondere mehr als zehn Vorformlinge, im erfindungsgemäßen Rohling vorgesehen sind.

Der Vorformling bzw. die Vorformlinge sind mit Vorteil durch mindestens einen Steg oder ein vergleichbares Brückenelement mit dem Rohling verbunden. Dieser Steg wird durchtrennt, wenn das dentale Formteil aus seinem zugehörigen Vorformling herausgearbeitet ist.

Der Steg selbst wird bei der Herstellung des entsprechenden Vorform- lings, beispielsweise durch mechanische Bearbeitung, ausgebildet, so dass eine stabile, aber gleichzeitig einfach zu trennende Verbindung zwischen Vorformling und (Rest des) Rohling(s) verbleibt. Obwohl es bevorzugt ist, nur einen Steg zwischen Vorformling und Rohling vorzusehen, können ggf. auch zwei oder mehrere Stege ausgebildet sein. Die Querschnittsfläche des Stegs kann beliebig ausgestaltet sein, wobei in der Regel eine kreisförmige Querschnittsfläche bevorzugt ist. - -

Der erfindungsgemäße Rohling ist üblicherweise quaderförmig, würfelförmig oder zylinderförmig.

Der erfindungsgemäße Rohling kann vorzugsweise die Form einer Scheibe besitzen. Aus dieser Ursprungsscheibe wurden die Vorformlin- ge (preforms) ausgeformt, insbesondere mechanisch herausgearbeitet. Unter„scheibenartiger Form" soll dabei erfindungsgemäß jede geometrische Ausgestaltung des Rohlings verstanden werden, bei der der entsprechende Körper eine geringere, insbesondere deutlich geringere, Di- cke besitzt als der Durchmesser des Rohlings beträgt. Der Durchmesser der Scheibe beträgt dabei insbesondere mindestens 20 mm. Der Begriff „scheibenartig" soll dabei zum Ausdruck bringen, dass die Erfindung nicht auf runde, d.h. im wesentlichen kreisförmige, Scheiben beschränkt ist, sondern auch Abweichungen von der Kreisform einschließen kann. Dabei handelt es sich beispielsweise um Rohlinge mit ovalen Querschnittsflächen, beispielsweise ellipsenförmigen Querschnittsflächen. Auch andere Querschnittsflächen mit mindestens teilweise bogenförmigen Umfangslinien sollen umfasst sein, wie beispielsweise Scheiben, deren Außenumfang der äußeren Kontur eines Hufeisens nachgebildet ist.

Der scheibenförmige Rohling nach der Erfindung besitzt insbesondere die Form einer im wesentlichen kreisrunden Scheibe. Bei allen scheibenförmigen Rohlingen, einschließlich der kreisrunden Scheiben, be- trägt der Durchmesser mindestens 20 mm. Dabei sind Durchmesser von 50 mm weiter bevorzugt. Auch Durchmesser von mehr als 80 mm, insbesondere von 100 mm, sind mit Vorteil möglich.

Bei Scheiben, die in der Form des Durchmessers von der Kreisform ab- weichen, soll unter Durchmesser der größte Abstand zwischen zwei Punkten verstanden werden, die auf dem Außenumfang der Scheibe liegen. - -

Bei allen scheibenartigen Rohlingen, insbesondere bei den zuletzt genannten Scheiben, die im wesentlichen kreisrund sind, beträgt die Dicke der Scheibe insbesondere mehr als 5 mm. Dabei sind Dicken der Schei- ben zwischen 5 mm und 30 mm noch weiter bevorzugt.

In Weiterbildung kann der erfindungsgemäße Rohling mindestens ein Haltemittel zum Einspannen des Rohlings bei seiner Bearbeitung zu einem dentalen Formteil aufweisen. Dieses Haltemittel dient somit zur (in der Regel reversiblen) Halterung oder Befestigung des Rohlings in einer entsprechenden Bearbeitungsmaschine, beispielsweise einer Fräsmaschine.

Vorzugsweise ist das mindestens eine Haltemittel direkt am Rohling angeformt, beispielsweise auch durch eine Befestigung, wie eine Verkle- bung, oder ausgeformt, wie beispielsweise durch mindestens eine, mindestens teilweise am Außenumfang des Rohlings umlaufende Ausnehmung, insbesondere Nut.

Der erfindungsgemäße Rohling kann grundsätzlich aus allen Materialien bestehen bzw. gefertigt sein, die in der Dentaltechnik für solche Rohlinge (blanks) Verwendung finden. Bei allen diesen Materialien werden die Bearbeitungszeiten durch die im Rohling vorgesehenen Vorformlinge verkürzt. Dabei können auch Materialien Verwendung finden, deren Einsatz aufgrund der langen Bearbeitungszeiten aus einem Vollmaterial (ohne Vorformlinge) bisher nicht möglich oder nicht wirtschaftlich war.

Mit Vorteil ist der Rohling aus einem Kunststoffmaterial gefertigt, wie es für solche Rohlinge üblicherweise zum Einsatz kommt. Es kann sich dabei beispielsweise um synthetische Wachse oder auch um Acrylpolme- re, beispielsweise auf Basis von Methylmethacrylat, handeln. Vorzugsweise besteht der Rohling in solchen Fällen aus PMMA (Polymethyl- methacrylat) oder aus PU (Polyurethan). - -

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Kunststoffmaterial ein Kompositmaterial, das zumindest teilweise polymerisiertes organisches Bindemittel und Füllstoff enthält. Es ist bevorzugt, dass das Komposit- material vollständig polymerisiertes organisches Bindemittel enthält. Durch den Grad der Polymerisation kann insbesondere die Härte des Kompositmaterials eingestellt werden. Es ist möglich, den Rohling aus einem noch nicht vollständig polymerisierten Kompositmaterial zu fertigen und in einem späteren Schritt, insbesondere bei der Herstellung ei- nes dentalen Formteils, das Kompositmaterial weiter zu polymerisieren.

Als polymerisierbares organisches Bindemittel eignen sich besonders mono- oder multifunktionelle (Meth)acrylate oder deren Mischung. Unter monofunktionellen (Meth)acrylaten werden Verbindungen mit einer, un- ter mehrfach funktionellen (Meth)acrylaten Verbindungen mit zwei oder mehr, vorzugsweise 2 bis 3 polymerisierbaren Gruppen verstanden.

Bevorzugte Beispiele sind Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl-, Butyl-, Benzyl-, Tetra hydrofurfuryl- oder lsobornyl(meth)acrylat, Bisphenol-A- di(meth)acrylat, Bis-GMA (ein Additionsprodukt aus Methacrylsäure und Bisphenol-A-diglycidylether), UDMA (ein Additionsprodukt aus 2- Hydroxyethylmethacrylat und 2,2,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat), Di-, Tri- oder Tetraethylenglycoldi(meth)acrylat, Trimethylolpro- pantri(meth)acrylat, Pentaerythrittetra(meth)acrylat, sowie Glycerindi- methacrylat, 1 ,4-Butandioldi(meth)acrylat, 1 , 10-Decandioldi(meth)acrylat oder 1 ,12-Dodecandioldi(meth)acrylat. Organische Bindemittel, die mindestens ein radikalisch polymerisierbares Monomer mit 2 oder mehr, vorzugsweise 2 bis 3 radikalisch polymerisierbaren Gruppen enthalten, sind besonders bevorzugt.

Als Füllstoffe eignen sich vorzugsweise organische oder anorganische partikuläre Füllstoffe. Bevorzugte anorganische partikulären Füllstoffe - - sind nanopartikulare Füllstoffe auf der Basis von Oxiden, wie pyrogener Kieselsäure oder Fällungskieselsäure, ZrO2 und ΤΊΟ2 oder Mischoxiden von S1O2, ZrO2 und/oder T1O2 mit einem mittleren Partikeldurchmesser von 10 bis 200 nm, Minifüllstoffe, wie Quarz-, Glaskeramik- oder Glas- pulver mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,2 bis 5 μητι sowie röntgenopake Füllstoffe, wie Ytterbiumtrifluorid, nanopartikuläres Tantal(V)-oxid oder Bariumsulfat. Darüber hinaus können auch faser- förmige Füllstoffe, wie Nanofasern, Glasfasern, Polyamid- oder Kohlenstoff-Fasern, eingesetzt werden.

Das Kompositmaterial enthält insbesondere mindestens 50 Gew.-% und bevorzugt 50 bis 90 Gew.-% Füllstoff.

Auch Metalle und Metalllegierungen sind als Materialien für den erfin- dungsgemäßen Rohling mit Vorteil einsetzbar. Auch hier handelt es sich um die üblichen metallischen Materialien, die in der Dentaltechnik für solche Anwendungen zum Einsatz kommen. Hervorzuheben sind hier als Materialien (Rein-)Titan, Titanlegierungen, beispielsweise mit Zusatz von Aluminium und Vanadium, und Cobalt-Chrom (CoCr-)Legierungen.

Weiter ist es möglich, dass der erfindungsgemäße Rohling aus Glas o- der Glaskeramik gefertigt ist. Dabei ist unter „Glas" bekanntlich ein amorpher, nicht kristalliner Feststoff zu verstehen. Es handelt sich um eine amorphe Substanz, die thermodynamisch als gefrorene, unterkühl- te Flüssigkeit bezeichnet werden kann. Hier können erfindungsgemäß beispielsweise oxidische Gläser, insbesondere Borosilikatgläser, Alumo- silikatgläser oder Lithiumsilikatgläser, zum Einsatz kommen.

Glaskeramiken sind Werkstoffe, die innerhalb einer Glasmatrix auch kristalline Anteile aufweisen. Auch solche Materialien kommen in der Dentaltechnik in großem Umfang zum Einsatz. - -

In einer bevorzugten Ausführungsform besteht der erfindungsgemäße Rohling aus einer Lithiumsilikat-Glaskeramik und insbesondere aus einer Lithiummetasilikat- oder einer Lithiumdisillikat-Glaskeramik. Keramische Materialien, aus denen der erfindungsgemäße Rohling ebenfalls mit Vorteil gefertigt sein kann, sind polykristalline Materialien, von denen wiederum die Oxidkeramiken und die Silikatkeramiken hervorzuheben sind. Dabei sind die Oxidkeramiken als Ausgangsmaterial für die erfindungsgemäßen Rohlinge besonders geeignet.

Unter„Oxidkeramik" bzw. „Oxidkeramiken" werden, in Abgrenzung zu den„Silikatkeramiken", Dentalkeramiken bestimmter Zusammensetzung verstanden. Oxidkeramiken basieren auf einfachen Oxiden von Metallen, wobei die Hauptvertreter dieser Werkstoffgruppe die Oxidkeramiken auf Basis von Aluminiumoxid (AI 2 O3), Zirkoniumdioxid (ZrO 2 ), Titandioxid (ΤΊΟ 2 ) und Magnesiumoxid (MgO) sind. Bei allen Oxidkeramiken dominiert die kristalline Phase ganz überwiegend, so dass der amorphe Glasphasenanteil bei diesen Werkstoffen vernachlässigbar gering ist. Wichtigste Vertreter sind dabei die Oxidkeramiken auf Basis von Zirko- niumdioxid.

Dabei ist von Vorteil, wenn das Zirkoniumdioxid durch Zugabe anderer Metalloxide modifiziert ist. Durch die Zugabe solcher Metalloxide wird die Hochtemperaturmodifikation des reinen Zirkoniumdioxid auch bei tieferen Temperaturen stabilisiert. Geeignete Metalloxide sind beispielsweise Calciumoxid (CaO), Magnesiumoxid (MgO), Ceroxid (CeO, Ce 2 Os) oder insbesondere Yttriumoxid (Y 2 O3). Man unterscheidet dabei zwischen vollstabilisiertem Zirkoniumdioxid (FSZ - fully stabilized zirco- nia) und teilstabilisiertem Zirkoniumdioxid (PSZ - partly stabilized zirco- nia). Besonders hervorzuheben ist das teilstabilisierte, polykristalline, tetragonale Zirkoniumdioxid (TZP - tetragonal zirconia polycrystal). Y- - -

TZP bedeutet dabei die entsprechende Stabilisierung auf Yttriumoxid- Basis.

Eine für die Erfindung besonders geeignete Zirkoniumdioxid-Keramik ist 3Y-TZB, das 3 Mol% Yttriumoxid enthält. Dabei sind Hafniumoxid (Hf0 2 ) und Aluminiumoxid (AI 2 O3) als natürliche Begleiter von Zirkoniumdioxid (ZrÜ2) ebenfalls in geringen Mengen enthalten, beispielsweise Hafniumoxid < 5 % und Aluminiumoxid < 0,5 %.

Weitere bevorzugte Zirkoniumdioxid-Keramiken, die erfindungsgemäß einsetzbar sind, gehen aus der folgenden Tabelle hervor.

Ebenfalls geeignet als Oxidkeramiken für die vorliegende Erfindung sind Mischoxidkeramiken basierend auf den Hauptkomponenten Aluminiumoxid (AI 2 O3) und Zirkoniumdioxid (ZrO2). Typischerweise handelt es sich dabei um Mischoxidkeramiken mit 80 % bis 90 % Aluminiumoxid, Rest Zirkoniumdioxid oder mit ca. 80 % Zirkoniumdioxid, Rest Aluminiumoxid. Werkstoffe mit der Hauptkomponente Aluminiumoxid werden als ZTA (zirconia toughened alumina) bzw. ATZ (alumina toughened zirconia) bezeichnet.

Bei dem keramischen Material, das für die Fertigung des erfindungsge- mäßen Rohlings verwendet wird, kann es sich zum einen um ein unge- - - sintertes, d.h. nicht gesintertes, Keramikmaterial oder um eine (nur) angesintertes, d.h. nicht endgesintertes oder nicht dichtgesintertes, Keramikmaterial handeln. Derartige Materialien sind noch mehr oder weniger porös, jedoch leichter mechanisch bearbeitbar als endgesinterte (dichtgesinterte) keramische Materialien.

Zum anderen können die erfindungsgemäßen Rohlinge auch aus end- gesintertem, d.h. dichtgesintertem, keramischem Material bestehen, das nur noch eine geringe Restporosität aufweist. Solche Materialien sind in der Regel härter und somit schwieriger mechanisch bearbeitbar. Durch die Maßnahme, im Rohling Vorformlinge vorzusehen, werden jedoch auch hier die Bearbeitungszeiten bei der Herstellung von dentalen Form- teilen signifikant verkürzt.

Die zuletzt gemachten Ausführungen bezüglich ungesintertem, angesintertem und endgesintertem Material gelten natürlich in entsprechender Weise auch für Glas und Glaskeramik als Materialien für den Rohling. Auch hier kann die Zusammensetzung und Porosität der Materialien durch mindestens einen Sinterschritt verändert werden, so dass auch hier unterschiedlich poröse und damit harte Materialien als Ausgangsmaterialien für den erfindungsgemäßen Rohling zum Einsatz kommen können.

Abschließend sei noch erwähnt, dass der erfindungsgemäße Rohling auch mit Hilfe von Färbezusätzen eingefärbt sein kann. Entsprechende Färbetechniken sind dem Fachmann bekannt. In der Regel erfolgt die Einfärbung der Materialien, beispielsweise der verwendeten Oxidkera- miken, mit Metallatomen oder Metallionen, wobei insbesondere Metallatome oder Metallionen der Seltenerdenelemente oder der Nebengruppenelemente des Periodensystems der Elemente Verwendung finden. - -

Dabei kann der gesamte Rohling einheitlich in einer Farbe bzw. in einem Farbton eingefärbt sein. Es ist jedoch auch möglich, unterschiedliche Farbschichten vorzusehen oder den Rohling mit einem Farbgradienten einzufärben, wobei sich dann die Farbe ausgehend von einer Ausgangsfarbe hin zu einer Endfarbe ohne Farbsprünge ändert.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Rohlings ist dadurch gekennzeichnet, dass im Rohling mindestens ein Vorformling (preform) eines dentalen Formteils ausgebildet wird, wobei dieser Vorformling dann für die Herstellung dieses Formteils zur Verfügung steht.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Ver- fahren dadurch gekennzeichnet, der Rohling durch mechanische Bearbeitung des ausgewählten Werkstoffs und insbesondere durch Spritzgießen oder Extrusion des ausgewählten Werkstoffs hergestellt wird. Durch Spritzgiessen und Extrusion können insbesondere auch Rohlinge aus keramischen Materialien erzeugt werden.

Die Extrusion erlaubt die Herstellung von Strängen von Rohlingen mit einer einheitlichen Größe und Anordnung der Vorformlinge. Durch Schneiden dieser Stränge auf die gewünschte Dicke wird dann eine Vielzahle von Rohlingen, insbesondere in Form von Scheiben, in sehr wirtschaftlicher Weise erzeugt. Der bei einer anschließenden thermischen Behandlung, z.B. einem Vorsintern, auftretende Sinterschwund wird dabei entsprechend berücksichtigt.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Zahnersatz (den- talen Formteilen) zeichnet sich dadurch aus, dass aus dem beschriebenen Rohling mit den Vorformlingen das dentale Formteil, welches durch den Vorformling vorgegeben ist, herausgearbeitet wird, insbesondere - - durch mechanische Bearbeitung, wie Schneiden, Sägen, Schleifen, Bohren und/oder insbesondere Fräsen.

Es ist bevorzugt, dass bei dem Verfahren

(a) aus Rohlingen aus unterschiedlichen Werkstoffen dentale

Formteile aus unterschiedlichen Werkstoffen gefertigt werden, und (b) die dentalen Formteile aus unterschiedlichen Werkstoffen aneinander gefügt werden, um mehrteiligen Zahnersatz herzustellen.

Bei den dentalen Formteilen aus unterschiedlichen Werkstoffen handelt es sich insbesondere um Gerüste für Zahnersatz und Verblendungen für die Gerüste. Die Gerüste sind vorzugsweise aus Oxidkeramik, Metall oder Metalllegierung gefertigt. Die Verblendungen sind vorzugsweise aus Glaskeramik oder Kompositmaterial gefertigt.

Die dentalen Formteile aus unterschiedlichenWerkstoffen werden insbesondere mit Hilfe eines Glaslots, eines Dentalzements oder eines Adhäsive aneinandergefügt.

Auf diese Weise können aus Rohlingen aus unterschiedlichen Werkstoffen mehrteilige Dentalrestaurationen, wie Gerüste mit Verblendung, in einfacher Weise hergestellt werden. Die Erfindung betrifft schließlich auch die Verwendung des erfindungsgemäßen Rohlings zur Herstellung von Zahnersatz.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgenden Beispiel in Verbindung mit den Zeichnungen und den Unteransprüchen. Hierbei können die einzelnen Merkmale jeweils für sich alleine oder zu mehreren in Kombination miteinander bei einer Ausführungsform der Erfindung verwirklicht sein. - -

In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 a die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen

Rohlings mit 13 Vorformlingen in Draufsicht, und

Fig. 1 b die schematische Darstellung eines Vorformlings im Rohling gemäß Fig. 1 a.

Der erfindungsgemäße Rohling 1 nach Fig. 1 a besitzt die Form einer Scheibe 2, die an ihrem Außenumfang eine umlaufende Nut 3 aufweist. Diese Nut 3 dient zur Festlegung und Halterung des Rohlings 1 in einer Bearbeitungsmaschine bei der Herstellung dentaler Formteile aus diesem Rohling. Fig. 1 a zeigt in Draufsicht, dass der Rohling 1 insgesamt dreizehn Vor- formlinge 4 für Einzelkronen aufweist. Von diesen dreizehn Vorformlingen sind zehn Stück in einem äußeren Ring im Rohling 1 vorgesehen. Im mittleren Teil des Rohlings 1 befinden sich drei weitere Vorformlinge 4.

Alle Vorformlinge 4 sind aus dem Vollmaterial der Scheibe 2 herausgearbeitet, wobei die mit dem Bezugszeichen 5 versehene Umfangslinie als Bearbeitungsrand jeweils den Teil der Scheibe 2 begrenzt, der für den jeweiligen Vorformling 4 bearbeitet wurde.

Der jeweilige Vorformling 4 ist mit dem verbliebenen Restmaterial der Scheibe 2 über einen Steg 6 verbunden, der gemäß Fig. 1 a eine kreisförmige Querschnittsfläche besitzt. Dementsprechend befindet sich zwischen dem Außenumfang des Vorformlings 4 und dem Bearbeitungsrand 5 des entsprechenden Vorformlings 4 kein Material der Scheibe 2 mehr. Der Vorformling 4 ist mit dem Restmaterial der Scheibe ausschließlich über den Steg 6 verbunden. - -

Fig. 1 b zeigt einen einzelnen Vorformling 4 mit Steg 6, der zur Verdeutlichung der Erfindung aus dem Rohling 1 bzw. der Scheibe 2 gemäß Fig. 1 a herausgelöst ist.

Fig. 1 b offenbart deutlich die Kontur einer Einzelkrone für den Vorformling 4. Dementsprechend muss nur noch ein vergleichsweise geringes Volumen des Vorformlings 4 bearbeitet werden, um zum endgültigen dentalen Formteil, hier der Einzelkrone, zu gelangen. Die endgültige Form der Krone wird aus dem Vorformling 4 nach den im Bearbeitungswerkzeug gespeicherten Daten der gewünschten Kronenform ausgearbeitet. Dann kann diese Krone durch Trennung des Stegs 6 aus dem Rohling 1 herausgelöst werden. Beispiel

Zunächst wird ein scheibenförmiger Rohling aus Oxidkeramik (3Y-TZB) bereit gestellt. Es handelt sich dabei um eine kreisrunde Scheibe mit einem Durchmesser von 98 mm und einer Dicke (Höhe) von 10 mm. Das Keramikmaterial ist vorgesintert.

Aus diesem Rohling werden mit Hilfe einer CAD/CAM- Frässtation dreizehn Vorformlinge für Einzelkronen herausgearbeitet, wie dies in Fig. 1 a dargestellt ist. Auf diese Weise ist die erleichterte Herstellung von drei- zehn Einzelkronen aus diesen Vorformlingen (preforms) möglich.

Anschließend kann aus jedem Vorformling eine individuelle Einzelkrone nach entsprechenden Vorgaben hergestellt werden. Dies erfolgt ebenfalls durch Bearbeitung in einer Frässtation, wobei die Daten für die ent- sprechende Krone aus dem Abdruck der Mund Situation des Patienten unter Berücksichtigung des Sinterschwunds berechnet werden. - -

Nach der Herstellung der Krone wird diese, ggf. nach einer Feinbearbeitung, dichtgesintert.