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Patent Searching and Data


Title:
BLANKING PUNCH
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/157983
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a blanking punch which extends from a first portion to a second portion along a blanking direction, wherein the second portion has a cutting edge, and wherein an engaging portion is provided/designed between the first portion and the second portion, said engaging portion enabling the blanking punch to be removed from a workpiece counter to the blanking direction.

Inventors:
SUTTER NATHANAEL (DE)
GEIGER MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/050651
Publication Date:
September 07, 2018
Filing Date:
January 11, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B21D28/34; B21D45/00; B21D35/00
Foreign References:
FR1093338A1955-05-03
US1969426A1934-08-07
GB2084066A1982-04-07
CN105363894A2016-03-02
JP2017001065A2017-01-05
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1 . Stanzstempel (10),

welcher sich von einem ersten Abschnitt (1 1 ) zu einem zweiten Abschnitt (12) entlang einer Stanzrichtung (S) erstreckt,

wobei der zweite Abschnitt (12) eine Schneidkante (14) aufweist, und

wobei zwischen dem ersten Abschnitt (1 1 ) und dem zweiten Abschnitt (12) ein Eingriffsabschnitt (16) vorgesehen/ausgebildet ist,

welcher ein Entfernen des Stanzstempels (10) aus einem Werkstück (50) entgegen der Stanzrichtung (S) ermöglicht.

2. Stanzstempel (10) nach Anspruch 1 ,

wobei der Eingriffsabschnitt (16) im Querschnitt rund ist, und

wobei der Eingriffsabschnitt (16) zumindest ein umfänglich angeordnetes Eingriffselement aufweist, welches geneigt entlang einer Längsachse (L) des Stanzstempels (10) orientiert ist.

3. Stanzstempel (10) nach Anspruch 1 oder 2,

wobei der Eingriffsabschnitt (16) als Gewinde ausgebildet ist.

4. Stanzstempel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei ein Durchmesser des ersten Abschnitts (1 1 ) kleiner ist als ein äußerer Durchmesser des Eingriffsabschnitts (16).

5. Stanzstempel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei der erste Abschnitt (1 1 ) einen Eingriffsbereich (40) zur Anordnung eines Werkzeugs aufweist.

6. Stanzdorn,

umfassend einen Stanzstempel (10) nach einem der Ansprüche 1 -5 sowie eine Stempelaufnahme (20) in welcher der Stanzstempel (10) angeordnet oder anordenbar ist.

7. Stanzdorn nach Anspruch 6,

wobei der Stanzstempel (10) über den Eingriffsabschnitt (16) in der Stempelaufnahme (20 angeordnet oder anordenbar ist.

8. Stanzwerkzeug,

umfassend einen Stanzdorn nach einem der Ansprüche 6-7.

9. Stanz-Set,

umfassend ein Stanzwerkzeug nach Anspruch 8 sowie ein Abziehwerkzeug (30),

wobei das Abziehwerkzeug (30) einen zum Eingriffsabschnitt (16) korrespondierenden Anordnungsabschnitt (32) und einen Anschlag (34) aufweist.

10. Stanz-Set nach Anspruch 9,

wobei das Abziehwerkzeug (30) ausgelegt ist, durch Rotation ein Herausziehen des Stanzstempels (10) aus einem Werkstück (50) zu bewirken.

1 1 . Stanz-Set nach einem der Ansprüche 9-10,

wobei das Abziehwerkzeug (30) zumindest bereichsweise hülsenförmig ist, und

wobei der Anschlag (34) als Anschlagfläche endseitig an der Hülse ausgebildet ist.

12. Stanz-Set nach einem der Ansprüche 9-1 1 ,

wobei der Anordnungsabschnitt (32) als Gewindeabschnitt ausgebildet ist, und wobei der Anordnungsabschnitt (32) bevorzugt zumindest so lang wie der Eingriffsabschnitt (16) ist.

13. Verfahren zum Stanzen,

wobei ein Stanzstempel (10) verwendet wird, welcher nach dem Stanzen in einem Werkstück (50) verbleibt,

wobei der Stanzstempel (10) umfänglich einen Eingriffsabschnitt (16) aufweist, und

wobei der Stanzstempel (10) mittels des Eingriffsabschnitts (16) nach dem Stanzen aus dem Werkstück (50) entgegen einer Stanzrichtung (S) entfernt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13,

umfassend den Schritt:

- Aufschrauben eines Abziehwerkzeugs (30) auf den Eingriffsabschnitt (16) bis ein Anschlag erreicht ist, an welchem sich das Abziehwerkzeug (3) abstützen kann;

- Weiterdrehen des Abziehwerkzeugs (30), sodass/wodurch der Stanzstempel (10) aus dem Werkstück (50) herausgedrückt wird.

Description:
Stanzstempel

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stanzstempel, einen Stanzdorn, ein Stanzwerkzeug, ein Stanz-Set sowie ein Verfahren zum Stanzen.

Im Karosserie- und Fahrzeugbau werden zunehmend hochfeste Bleche, insbesondere auch mehrlagige hochfeste Bleche, eingesetzt. Diese erschweren den Einsatz bekannter Stanzwerkzeuge, da sehr hohe Kräfte erforderlich sind, um den Stanzstempel nach dem Stanzen wieder zurückzuziehen. Gerade mehrlagige Bleche sind hierbei problematisch, insbesondere bei Verwendung unterschiedlicher Materialien, beispielsweise Aluminium und Stahl, da die verschiedenen Lagen ein unterschiedliches Fließverhalten aufweisen. Zwar sind auch Stanzwerkzeuge bekannt, welche durchaus hohe Rückzugskräfte bereitstellen können, beispielsweise über eine entsprechend ausgelegte Hydraulik, allerdings besteht dabei das Problem bzw. die Gefahr, dass die Stanzstempel, aufgrund deren Sprödheit, beim Heraus- bzw. Zurückziehen abreißen.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Stanzstempel, einen Stanzdorn, ein Stanzwerkzeug, ein Stanz-Set sowie ein Verfahren zum Stanzen anzugeben, welche die vorgenannten Nachteile beseitigen und dabei einfach und kostengünstig sind.

Diese Aufgabe wird durch einen Stanzstempel gemäß Anspruch 1 , durch einen Stanzdorn gemäß Anspruch 6, durch ein Stanzwerkzeug gemäß Anspruch 8, durch ein Stanz-Set gemäß Anspruch 9 sowie durch ein Verfahren zum Stanzen gemäß Anspruch 13 gelöst. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der Beschreibung und den beigefügten Figuren.

Erfindungsgemäß erstreckt sich ein Stanzstempel von einem ersten Abschnitt zu einem zweiten Abschnitt entlang einer Stanzrichtung, wobei der zweite Abschnitt eine Schneidkante aufweist, und wobei zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt ein Eingriffsabschnitt vorgesehen bzw. ausgebildet ist, welcher ein Entfernen des Stanzstempels aus einem Werkstück entgegen der Stanzrichtung ermöglicht. Mit Vorteil ist also direkt am Stanzstempel durch den Eingriffsabschnitt eine Möglichkeit gegeben, den Stanzstempel nach dem Stanzen aus dem Werkstück herauszuziehen oder herauszudrücken bzw. zu entfernen, wobei hierfür insbesondere ein geeignetes Werkzeug verwendet wird und nicht das Stanzwerkzeug selbst. Bezogen auf eine Längsachse des Stanzstempels ist der Eingriffsabschnitt bevorzugt umfänglich und, eine Gesamtlänge des Stanzstempels betrachtend, auch in etwa mittig angeordnet, was der Stabilität des Stanzstempels zugutekommt. Vorteilhafterweise ist der Stanzstempel bezogen auf seinen Durchmesser kurz, wodurch effektiv allein durch die Grundform des Stanzstempels ein Abreißen wirksam vermieden werden kann. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der zweite Abschnitt, welcher die Schneidkante ausbildet bzw. umfasst, rund, insbesondere kreisrund, bzw. auch oval, dreieckig, viereckig, oder allgemein mehreckig etc. Dies gilt analog und entsprechend auch für die Form bzw. Geometrie der Schneidkante. Bevorzugt ist auch der erste Abschnitt rund bzw. insbesondere kreisrund ausgebildet, kann aber ebenfalls unterschiedliche Geometrien aufweisen.

Typische Durchmesser des zweiten Abschnitts bzw. einer kreisringförmigen Schneidkante liegen in einem Bereich von etwa 2-12 mm, bevorzugt in einem Bereich von etwa 4-10 mm. Dabei beträgt eine Länge des Stanzstempels etwa 10-40 mm, bevorzugt etwa 15-20 mm. Abhängig von dem Durchmesser bzw. einer Diagonalen der Schneidkante sind aber auch andere Längen realisierbar.

Bevorzugt liegt ein Verhältnis einer Länge des Stanzstempels zu dessen Durchmesser in einem Bereich von etwa 1 bis 10, besonders bevorzugt in einem Bereich von etwa 1 bis 6 oder sogar in einem Bereich von etwa 1 bis 4. Mit dem Durchmesser ist insbesondere der Durchmesser des zweiten Ab- Schnitts bzw. der Schneidkante gemeint bzw. auch die entsprechende Diagonale, wenn der Querschnitt nicht kreisrund ist.

Hinsichtlich des verwendeten Materials werden typische Schneidwerkstoffe, beispielsweise aus Metall und/oder Keramik, vorgeschlagen. Bevorzugt ist die Verwendung von Metall, wie z. B. Stahl oder Hartmetall. Besonders bevorzugt ist gehärteter Werkzeugstahl aufgrund der einfachen Herstellung, der geringen Bruchneigung und der akzeptablen Verschleißfestigkeit. Schnellar- beitsstahl, wie HSS, ist ebenfalls geeignet, insbesondere da die Verschleißfestigkeit höher ist als bei gehärtetem Werkzeugstahl, allerdings ist die Bruchneigung höher und die Herstellung teurer.

Gemäß einer Ausführungsform ist der Eingriffsabschnitt im Querschnitt rund, insbesondere kreisrund, wobei der Eingriffsabschnitt zumindest ein umfänglich angeordnetes Eingriffselement aufweist, welches geneigt entlang der Längsachse des Stanzstempels orientiert ist. Das Eingriffselement kann als Vor- und/oder Rücksprung ausgebildet sein, welcher sich im Wesentlichen schräg zu der Längsachse erstreckt. Beispielsweise ist das Eingriffselement als Rille oder Schlitz oder als Steg etc. ausgebildet. Grundsätzlich ist der Eingriffsabschnitt bzw. das zumindest eine Eingriffselement dahingehend ausgelegt bzw. ausgebildet, dass eine durch ein Werkzeug auf den Eingriffsabschnitt aufgebrachte Umfangskraft, welche im Wesentlichen tangential und quer zur Längsachse auf den Eingriffsabschnitt bzw. auf das zumindest eine Eingriffselement wirkt, in eine Kraft umgewandelt bzw. umgelenkt wird, welche entgegen der Stanzrichtung auf den Stanzstempel wirkt, wodurch letztendlich ein Herausdrücken oder ein Herausschieben des Stanzstempels aus dem Werkstück nach dem Stanzen ermöglicht wird.

Hervorzuheben ist, dass die Kraft, die am Eingriffsabschnitt umfänglich wirkt, durch dessen Geometrie nicht punktuell, sondern bevorzugt umfänglich wirkt, wodurch insbesondere ein sehr exaktes Herausziehen- oder Drücken entlang der Längsachse erfolgt, ohne ein Verkanten oder dergleichen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Eingriffsabschnitt als Gewinde ausgebildet. Eine derartige Ausgestaltung ist besonders vorteilhaft, da die Herstellung von Gewinden fertigungstechnisch gut beherrscht ist. Zudem lässt sich beispielsweise über die Steigung des Gewindes sehr genau die Werkzeugkraft einstellen, welche nötig ist, um den Stanzstempel aus dem Werkstück herauszuziehen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Gewinde ein metrisches Gewinde, beispielsweise ein M8- Gewinde.

Bevorzugt ist ein Durchmesser des ersten Abschnitts kleiner als ein äußerer Durchmesser des Eingriffsabschnitts. Diese Konfiguration erleichtert die Anordnung einer wie nachfolgend noch beschriebenen Stempelaufnahme oder eines (Abzieh-)Werkzeugs, welches am Eingriffsabschnitt, insbesondere am Gewinde, angesetzt werden soll, zum Entfernen des Stanzstempels aus einem Werkstück. Mit anderen Worten kann das Werkzeug (oder die Stempelaufnahme) einfach über den ersten Abschnitt geschoben werden, um es dann beispielsweise im Fall eines Gewindes, aufzuschrauben.

Zweckmäßigerweise ist ein Durchmesser des zweiten Abschnitts kleiner als ein äußerer Durchmesser des Eingriffsabschnitts. Dies ermöglicht vorteilhafterweise die Verwendung eines einfach aufgebauten Abziehwerkzeugs, welches im Folgenden noch genauer beschrieben wird.

Gemäß einer Ausführungsform weist der erste Abschnitt, beispielsweise stirnseitig und/oder umfänglich einen Eingriffsbereich zur Anordnung eines Werkzeugs auf. Beispielsweise ist stirnseitig ein Schlitz, ein Kreuzschlitz oder auch ein Innensechskant angeordnet, welcher der Anordnung eines entsprechenden Werkzeugs dient. Umfänglich kann der erste Abschnitt ebenfalls derart geformt sein, dass beispielsweise eine Nuss angesetzt werden kann. Mit Vorteil dient der Eingriffsbereich dazu, den Stanzstempel beispielsweise aus einem Abziehwerkzeug herauszudrehen bzw. je nach Ausgestaltung einer entsprechenden Stempelaufnahme zur Anordnung in derselben. Gemäß einer Ausführungsform ist der Stanzstempel dahingehend ausgebildet, dass auch der erste Abschnitt eine Schneidkante aufweist. In diesem Fall weisen der erste und der zweite Abschnitt ggf. einen unterschiedlichen Durchmesser bzw. eine unterschiedliche Geometrie auf, sodass mit einem Stanzstempel unterschiedliche Konturen gestanzt werden können. Alternativ sind die beiden Schneidkanten auch gleich ausgebildet, wobei der Stanzstempel umgedreht werden kann, wenn eine der Kanten verschlissen ist etc.

Die Erfindung richtet sich auch auf einen Stanzdorn, umfassend einen erfindungsgemäßen Stanzstempel sowie eine Stempelaufnahme, in welcher der Stanzstempel angeordnet oder anordenbar ist.

Gemäß einer Ausführungsform ist stirnseitig am zweiten Abschnitt ein Fortsatz, insbesondere in Form einer Spitze bzw. eines Kegels, angeordnet bzw. vorgesehen. Dadurch können mit Vorteil die Stanzkräfte reduziert werden. Weitere Vorteile der Spitze sind die Zentrierwirkung zwischen Stempel und Matrize und die Zentrierung/ Positionierung beim Ansetzen an das

Blech/Werkstück.

Zweckmäßigerweise kann der Stanzstempel form- und/oder kraftschlüssig in der Stempelaufnahme angeordnet werden. Gemäß einer Ausführungsform ist beispielsweise im Bereich des ersten Abschnitts eine, ggf. umlaufende, Nut vorgesehen, welche mit einer federbelasteten Kugel oder einem Sprengring zusammenwirkt, der bzw. die in der Stempelaufnahme vorgesehen ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Stanzstempel über den Eingriffsabschnitt, insbesondere also über das Gewinde, in der Stempelaufnahme angeordnet bzw. anordenbar. Dies ermöglicht einen besonders einfachen Aufbau des Stanzdorns, da insbesondere der Stanzstempel wenig Funktionsflächen aufweisen muss. Bevorzugt wird der Stanzstempel in die Stempelaufnahme eingeschraubt. Die Stempelaufnahme ist zweckmäßigerweise derart gestaltet, dass der zweite Abschnitt des Stanzstempels ganz oder zumindest teilweise aus der Stempelaufnahme entlang der Stanzrichtung herausragt.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Stempelaufnahme eine Druckschulter bzw. bildet diese aus, wobei die Druckschulter im Wesentlichen eine Abstützfläche bildet bzw. umfasst, welche sich senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht oder quer zur Längsachse erstreckt und ausgelegt ist, die Übertragung der Stanzkraft, ganz oder zumindest teilweise, von der Stempelaufnahme auf den Stanzstempel, insbesondere auf den ersten Abschnitt, sicherzustellen.

Die Erfindung richtet sich auch auf ein Stanzwerkzeug, umfassend einen erfindungsgemäßen Stanzdorn. Insbesondere handelt es sich bei dem Stanzwerkzeug um ein Handgerät, wie es beispielsweise in Werkstätten zur Fahrzeug- bzw. Karosserieinstandsetzung von Kraftfahrzeugen verwendet wird. Der grundlegende Aufbau eines derartigen Werkzeugs, umfassend eine Matrize etc., ist aus dem Stand der Technik bekannt und wird daher vorliegend nicht weiter beschrieben.

Die Erfindung richtet sich weiter auf ein Stanz-Set, umfassend ein erfindungsgemäßes Stanzwerkzeug sowie ein Abziehwerkzeug, wobei das Abziehwerkzeug einen zum Eingriffsabschnitt des Stanzstempels korrespondierenden Anordnungsabschnitt und einen Anschlag aufweist. Zweckmäßigerweise ist der Anordnungsabschnitt als zum Eingriffsabschnitt korrespondierendes Gewinde ausgebildet.

Gemäß einer Ausführungsform ist das Abziehwerkzeug ausgelegt, durch Rotation ein Herausziehen- oder Drücken des Stanzstempels aus einem Werkstück zu bewirken. Dieses Herausziehen- oder Drücken wird insbesondere dadurch bewirkt, dass sich das Abziehwerkzeug über den Anschlag, insbe- sondere an dem Werkstück bzw. der Werkstückoberfläche selbst, welches gestanzt wird, abstützen kann. Hierbei wird die tangential bzw. umfänglich wirkende Kraft, welche durch die Rotation des Abziehwerkzeugs wirkt bzw. aufgebracht wird und welche grundsätzlich dazu führen würde, dass sich das Abziehwerkzeug in Richtung der Werkstückoberfläche bewegt, in eine Kraft umgewandelt/umgelenkt, welche entgegen der Stanzrichtung den Stanzstempel herausdrückt. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es grundsätzlich unerheblich ist, ob das Gewinde als Links- oder als Rechtsgewinde ausgebildet ist.

Gemäß einer Ausführungsform ist das Abziehwerkzeug zumindest bereichsweise hülsenförmig bzw. im Wesentlichen hülsenförmig ausgebildet, wobei der Anschlag als Anschlagfläche endseitig an der Hülse ausgebildet ist. Insbesondere ist die Anschlagfläche ringförmig ausgebildet und im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse orientiert.

Gemäß einer Ausführungsform ist der Anordnungsabschnitt, wie bereits erwähnt, als Gewindeabschnitt ausgebildet, wobei der Anordnungsabschnitt bevorzugt zumindest so lang, beispielsweise 1 ,5- oder 2mal so lang, wie der Eingriffsabschnitt ist. Dies hat den Vorteil, dass der Stanzstempel nach dem Herausdrehen aus dem Werkstück im Abziehwerkzeug gehalten ist. Um den Stanzstempel aus dem Abziehwerkzeug zu entfernen, kann mit Vorteil der stirnseitig am ersten Abschnitt vorhandene Eingriffsbereich des Stanzstempels verwendet werden.

Die Erfindung richtet sich weiter auf ein Verfahren zum Stanzen, insbesondere zum Stanzen von Blechen, insbesondere von mehrlagigen und ggf. auch hochfesten Blechen, wobei ein Stanzstempel verwendet wird, welcher nach dem Stanzen zunächst im Werkstück verbleibt, wobei der Stanzstempel umfänglich einen Eingriffsabschnitt aufweist, und wobei der Stanzstempel mittels des Eingriffsabschnitts nach dem Stanzen aus dem Werkstück entgegen einer Stanzrichtung entfernt wird. Zweckmäßigerweise umfasst das Verfahren den Schritt, dass nach dem eigentlichen Stanzvorgang eine Stempelaufnahme, welche der Anordnung des Stanzstempels beim Stanzen dient, entfernt wird, insbesondere, bei einem als Gewinde ausgebildeten Eingriffsabschnitt, abgeschraubt wird. In dem Werkstück bzw. in dem gestanzten Loch steckt dann allein der Stanzstempel.

Zweckmäßigerweise umfasst das Verfahren die Schritte:

- Anordnen, insbesondere Aufschrauben, eines Abziehwerkzeugs auf den Eingriffsabschnitt bis ein Anschlag erreicht, an welchem sich das Abziehwerkzeug abstützen kann, wobei der Anschlag insbesondere durch die Werkstückoberfläche des Werkstücks gebildet wird;

- Weiteres Anordnen, insbesondere Weiterdrehen, des Abziehwerkzeugs, sodass bzw. wodurch der Stanzstempel aus dem Werkstück herausgedrückt wird.

Zweckmäßigerweise wird durch die Geometrie bzw. das Zusammenwirken des Stanzstempels mit dem Abziehwerkzeug also das Entfernen des Stanzstempels entgegen der Stanzrichtung bewirkt. Besonders von Vorteil ist es hierbei, dass durch die Verwendung des Abziehwerkzeugs bzw. das Zusammenwirken dessen Anordnungsabschnitts mit dem Eingriffsabschnitt des Stanzstempels eine Kraft erzeugt wird, welche exakt bzw. im Wesentlichen exakt entlang der Längsachse wirkt. Insofern tritt kein Verkanten oder dergleichen des Stanzstempels ein, was zum einen der Qualität des gestanzten Loches zu Gute kommt und zum anderen die zum Entfernen nötigen Kräfte niedrig hält.

In der Folge kann mit einem äußerst einfachen mechanischen Aufbau ein effektives Stanzverfahren realisiert werden. Stanzwerkzeuge, welche hohe Rückzugskräfte bereitstellen, sind nicht mehr notwendig, da die Geometrie des Stanzstempels einen gänzlich anderen Ansatz ermöglicht.

Für den erfindungsgemäßen Stanzdorn, das erfindungsgemäße Stanzwerkzeug, das erfindungsgemäße Stanz-Set sowie für das erfindungsgemäße Verfahren gelten die im Zusammenhang mit dem Stanzstempel erwähnten Vorteile und Merkmale analog und entsprechend sowie umgekehrt und untereinander. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Stanzstempels bzw. eines Stanzdorns bzw. eines Stanzwerkzeugs bzw. eines Verfahrens mit Bezug auf die beigefügten Figuren.

Es zeigen:

Fig. 1 : eine Anordnung eines Stanzdorns nebst Matrize an einem

Werkstück in einer perspektivischen Darstellung vor dem Stanzen;

Fig. 2: die Konfiguration aus Fig. 1 nach dem Stanzvorgang;

Fig. 3: den aus den Figuren 1 und 2 bekannten Stanzstempel, wie er nach dem Stanzen in dem Werkstück angeordnet ist;

Fig. 4: das Zusammenwirken eines Abziehwerkzeugs mit dem aus den

Figuren 1 bis 3 bekannten Stanzstempel;

Fig. 5: das aus Fig. 4 bekannte Abziehwerkzeug mit dem vollständig aus dem Werkstück entfernten Stanzstempel;

Fig. 6: eine weitere Ausführungsform eines Stanzstempels.

Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung, und teilweise geschnitten dargestellt, einen Stanzdorn, umfassend eine Stempelaufnahme 20, in welcher ein Stanzstempel 10 angeordnet ist. Die gesamte Anordnung erstreckt sich entlang einer Längsachse L, wobei mit dem Bezugszeichen S und dem entsprechenden Pfeil eine Stanzrichtung skizziert ist. Der Stanzdorn ist an einem Werkstück 50, beispielsweise an einem (mehrlagigen) Blech, ange- ordnet, wobei gegenüberliegend dem Stanzdorn eine Matrize 60 am Werkstück bzw. Blech 50 anliegt. Der Stanzstempel 10 umfasst einen ersten Abschnitt 1 1 und einen zweiten Abschnitt 12, wobei dazwischenliegend ein Eingriffsabschnitt 16 angeordnet ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist dieser ein Außengewinde auf bzw. ist als Gewinde geformt, welches allerdings in der hier skizzierten Darstellung aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht gezeigt ist. Der zweite Abschnitt 12 umfasst eine runde, insbesondere kreisrunde, Schneidkante 14, während der erste Abschnitt 1 1 einen Eingriffsbereich 40 aufweist, der in der Fig. 1 als kleiner Schlitz zu erkennen ist. Mit dem Bezugszeichen 22 ist weiter eine Druckschulter der Stempelaufnahme 20 skizziert, welche dazu dient, die Stanzkraft, welche letztendlich über die Stempelaufnahme 20 in bzw. auf den Stanzstempel 10 übertragen wird, gleichmäßiger zu verteilen (und beispielsweise nicht nur über den Eingriffsabschnitt 16 des Stanzstempels 10).

Fig. 2 zeigt im Wesentlichen die aus Fig. 1 bekannte Konfiguration nach dem Stanzvorgang. Der Stanzstempel 10 hat in dieser Ansicht das Werkstück 50 durchdrungen und einen Stanzbutzen 52 geformt, welcher beispielsweise durch die Matrize 60 aufgefangen wird oder werden kann. Die Stempelaufnahme 20 kann nun von dem Stanzstempel 10, welcher in dem Werkstück 50 steckt, entfernt werden, insbesondere abgeschraubt werden.

Fig. 3 zeigt den Stanzstempel 10 nach Entfernen der Stempelaufnahme 20. Zweckmäßigerweise ermöglicht nun der Eingriffsabschnitt 16, welcher bevorzugt als Gewinde ausgebildet ist bzw. ein Gewinde umfasst, ein Entfernen des Stanzstempels 10 entgegen der Stanzrichtung S.

In der Fig. 4 ist nun ein Abziehwerkzeug 30 auf dem Stanzstempel 10 angeordnet. Insbesondere ist das Abziehwerkzeug 30 aufgeschraubt, wobei es hierfür einen Anordnungsabschnitt 32 aufweist, welcher eine zum Eingriffsabschnitt 16 korrespondierende Geometrie aufweist, vorliegend also bevorzugt als Innengewinde ausgebildet ist. Das Abziehwerkzeug 30 weist im We- sentlichen eine Hülsenform auf, wobei es entlang der Stanzrichtung S stirnseitig in einem Anschlag bzw. einer Anschlagfläche 34 endet, welche an einer Oberfläche des Werkstücks 50 anliegt. Diese bildet sozusagen den Ge- gen-Anschlag. Wird nun in dieser Konfiguration die Stempelaufnahme 30 weiter gedreht, wird der Stanzstempel 10 entgegen der Stanzrichtung S aus dem Werkstück 50 bewegt. Um die erforderliche Kraft auf das Abziehwerkzeug 30 aufzubringen, weist dieses mit Vorteil einen Eingriffsbereich 40' auf, welcher beispielsweise der Anordnung eines Maulschlüssels dient. Während das Gewinde des Eingriffsabschnitts 16 bzw. des Anordnungsabschnitts 32 gemäß bevorzugten Ausführungsformen z. B. ein M8-Gewinde ist, beträgt eine Schlüsselweite des Eingriffsbereichs 40' z. B. 27 mm.

Fig. 5 zeigt abschließend, wie der Stanzstempel 10 nun entgegen der Stanzrichtung S aus dem Werkstück 50 entfernt ist, wobei gut nachvollziehbar ist, dass insbesondere durch die Anordnung bzw. Abstützung des Abziehwerkzeugs 30 über dessen Anschlagfläche 34 an dem Werkstück 50 ein exaktes Herausbewegen entlang der Längsachse L möglich ist, ohne ein Verkanten oder dergleichen. Über einen Eingriffsbereich 40 im Stanzstempel 10 kann dieser nun leicht aus der Stempelaufnahme 30 herausgedreht werden. Zu erkennen ist in dieser Ansicht außerdem, insbesondere im Vergleich zu Fig. 4, dass der Anordnungsabschnitt 32 deutlich länger ist als der Eingriffsabschnitt 16, wodurch sichergestellt ist, dass der Stanzstempel 10 auch nach dem Entfernen aus dem Werkstück 50 sicher in der Stempelaufnahme 30 gehalten ist.

Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Stanzstempels 10, umfassend einen ersten Abschnitt 1 1 , einen Eingriffsabschnitt 16 sowie einen zweiten Abschnitt 12. Stirnseitig am zweiten Abschnitt 12, welcher eine Schneidkante 14 ausbildet, ist eine Spitze 15 vorgesehen bzw. angeordnet, wodurch die Stanzkräfte reduziert werden können, da die Fließeigenschaften des Werkstücks hierdurch positiv beeinflusst werden. Bezugszeichenliste

10 Stanzstempel

1 1 erster Abschnitt

12 zweiter Abschnitt

14 Schneidkante

15 Spitze

16 Eingriffsabschnitt

20 Stempelaufnahme

22 Druckschulter

30 Abziehwerkzeug

32 Anordnungsabschnitt

34 Anschlag, Anschlagfläche

40, 40' Eingriffsbereich

50 Werkstück

52 (Stanz-)Butzen

60 Matrize

L Längsachse

S Stanzrichtung