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Patent Searching and Data


Title:
BLISTER CLOSURE FILM AND BLISTER PACK, AND METHOD FOR THE PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/046796
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a blister closure film comprising a first plastic which is joined to a nonwoven, the fibres of which contain a second plastic which is based predominantly on the same polymers/copolymers as the first plastic. Furthermore, the invention relates to a blister pack comprising a blister base film and such a blister closure film. Moreover, the invention relates to a method for producing a blister closure film by providing a nonwoven which comprises a second plastic, providing a first plastic which is based predominantly on the same polymers/copolymers as the second plastic, and joining the nonwoven to this first plastic.

Inventors:
DAUM HELWIG (DE)
BATTISTON PAOLO (AT)
ZUSER WILHELM (AT)
Application Number:
PCT/EP2023/072915
Publication Date:
March 07, 2024
Filing Date:
August 21, 2023
Export Citation:
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Assignee:
CONSTANTIA TEICH GMBH (AT)
International Classes:
B32B3/30; B32B5/02; B32B7/12; B32B27/12; B32B27/30; B32B27/32; B32B27/36
Foreign References:
EP1697123B12011-12-21
US20050139505A12005-06-30
Attorney, Agent or Firm:
BITTNER, Bernhard (DE)
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Claims:
Blisterverschlussfolie und Blisterverpackung sowie Verfahren zu deren Herstellung

Patentansprüche Blisterverschlussfolie (1) umfassend einen ersten Kunststoff (3), dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kunststoff (3) mit einem Vlies (2) verbunden ist, dessen Fasern einen zweiten Kunststoff (2) enthalten, der überwiegend auf den selben Polymeren/ Copolymeren wie der erste Kunststoff (3) basiert. Blisterverschlussfolie (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kunststoff (3) und der zweite Kunststoff (2) zumindest zu 70 Gewichtsprozent, bevorzugt > 80 Gewichtsprozent, weiter bevorzugt > 90 Gewichtsprozent, insbesondere bevorzugt > 95 Gewichtsprozent auf den selben Polymeren/ Copolymeren basieren. Blisterverschlussfolie (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kunststoff (3) und der zweite Kunststoff (2) ausgewählt ist aus einer Gruppe, die Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polystren (PS), Polyester, daruntervorzugsweise Polylactid (PI_A), Polyethylenterephthalat (PET) oder Polycarbonat (PC), Ethylen- inylalkohol-Copolymer (EVOH) und deren Mischungen umfasst. Blisterverschlussfolie (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des ersten Kunststoffs (3) und/oder des Vlieses (2) so gewählt ist, dass eine Durchstoßfestigkeit der Blisterverschlussfolie gemessen in Anlehnung zu DIN EN ISO 14477 mit einem Dorn mit 10,5 mm Durchmesser < 30 %, vorzugsweise < 20 %, von einer Durchstoßfestigkeit einer 20 pm dicken Aluminiumfolie abweicht und/oder in einem Bereich von 15 - 50 N, bevorzugt 20 - 35 N, insbesondere bevorzugt im Bereich von 25 - 30 N liegt. Blisterverschlussfolie (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine auf die Blisterverschlussfolie (1) einwirkende Kraft, vorzugsweise bei einer Prüfung der Durchstoßfestigkeit der Blisterverschlussfolie in Anlehnung zu DIN EN ISO 14477 mit einem Dorn mit 10,5 mm Durchmesser, bis zum Erreichen der für einen Durchstoß notwendigen Kraft stetig ansteigend ist. Blisterverschlussfolie (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine siegelfähige Schicht (2, 4) aufweist, welche vorzugsweise bei einer Siegeltemperatur im Bereich von 100 - 170°C, vorzugsweise 110 - 160°C, weiter bevorzugt 120 - 150°C, insbesondere bevorzugt 130 - 140°C gegenüber einem den ersten Kunststoff umfassenden Prüfkörper eine Siegelnahtfestigkeit von > 6 N/15 mm, bevorzugt > 9 N/15 mm, insbesondere bevorzugt > 12 N/15 mm aufweist. Blisterverschlussfolie (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies (2) mindestens einseitig, bevorzugt genau einseitig, alternativ beidseitig mit einer Lage des ersten Kunststoffs (3) kaschiert oder im Hotbonding-Verfahren verbunden ist. Blisterverschlussfolie (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies (2) gereckte Fasern umfasst und/oder der erste Kunststoff (3) uni- oder bidirektional gereckt ist. Blisterverpackung (10) umfassend eine Blisterbodenfolie (5) sowie eine Blisterverschlussfolie (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche. Blisterverpackung (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Blisterbodenfolie (5) und die Blisterverschlussfolie (1) jeweils zu mindestens 80 Gewichtsprozent, bevorzugt > 90 Gewichtsprozent, weiter bevorzugt > 95 Gewichtsprozent, insbesondere bevorzugt > 98 Gewichtsprozent aus einem Kunststoff beste- hen, wobei diese Kunststoffe zumindest zu 70 Gewichtsprozent, bevorzugt > 80 Gewichtsprozent, weiter bevorzugt > 90 Gewichtsprozent, insbesondere bevorzugt > 95 Gewichtsprozent auf den selben Polymeren/ Copolymeren basieren. 11. Verfahren zur Herstellung einer Blisterverschlussfolie (1), insbesondere einer Blisterverschlussfolie (1) nach einem der Ansprüche 1-8, gekennzeichnet durch die Schritte

Bereitstellen eines Vlies (2) welches einen zweiten Kunststoff umfasst,

Bereitstellen eines ersten Kunststoffs (3), welcher überwiegend auf den selben Poly- meren/ Copolymeren wie der zweite Kunststoff basiert, und

Verbinden des Vlieses (2) mit diesem ersten Kunststoff (3).

12. Verfahren nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies (2) mindestens einseitig, bevorzugt genau einseitig, alternativ beidseitig mit einer Lage des ersten Kunststoffs (3) kaschiert oder im Hotbonding-Verfahren verbunden wird.

Description:
Blisterverschlussfolie und Blisterverpackung sowie Verfahren zu deren Herstellung

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Blisterverschlussfolie umfassend einen ersten Kunststoff. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Blisterverpackung umfassend eine Blisterbodenfolie sowie eine solche Blisterverschlussfolie. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Blisterverschlussfolie.

Empfindliche Produkte, die einzeln oder in geringer Stückzahl verpackt vorgehalten werden, werden oftmals in Sichtverpackungen bereitgestellt, die auch als Blister bezeichnet werden. Wie aus der englischen Bedeutung des Begriffs „Blister“ (englisch „Blase“, „Bläschen“) hervorgeht bildet ein erster Teil einer solchen Verpackung eine Kavität aus, die das zu verpackende Gut aufnehmen kann. Ein zweiter Teil der Verpackung überdeckt die Öffnung der Kavität, so dass das in der Blase aufgenommene Gut vollständig umschlossen ist. Der zweite Teil der Verpackung weist oftmals Informationen zum enthaltenen Produkt auf.

Der erste Teil der Verpackung ist oftmals durchsichtig, damit der Kunde das enthaltene Produkt sehen und optisch bewerten kann. Derartige Ausführungsformen werden beispielsweise bei Elektroartikeln wie Leuchtmittel, Ladegeräte, Kabel, Speicherkarten und -sticks, bei Hygieneprodukten wie Zahnbürsten, bei Büroartikeln wie Stiften, Druckerpatronen, Klebebändern und Klebern, bei Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch und Süßspeisen, bei Laborgeräten, sowie bei medizinischen und pharmazeutischen Produkten wie Ampullen, Tabletten, Spritzen, Kanülen und Verbandsmaterial häufig verwendet. Der zweite Teil der Verpackung ist in diesen Fällen oftmals Papier oder Kunststoff. Für die sortenreine Entsorgung des Verpackungsma- terials ist es bei diesen Ausgestaltungen oftmals ausreichend, den zweiten Teil der Verpackung vollständig vom ersten Teil der Verpackung abzuziehen und beide Teile getrennt voneinander der Entsorgung zuzuführen. Bestehen beide Teile der Verpackung aus demselben Material, beispielsweise aus gleichartigen Kunststoff, können diese gemeinsam entsorgt werden.

Für einige empfindliche, insbesondere lichtempfindliche, Produkte wie beispielsweise Medikamente, Hygieneprodukte und Labormaterial wird bevorzugt ein undurchsichtiger erster Teil der Verpackung verwendet. Bei derart empfindlichen Produkten sollte auch eine Diffusion von Luft, wie sie beispielsweise durch einige Kunststoffe und Papier erfolgen kann, vermieden werden. Daher umfasst der zweite Teil der Verpackung oft eine Aluminiumfolie, die gegen den ersten Teil der Verpackung gesiegelt ist.

Bei der Herstellung derartiger Verpackungen und dem Verpacken der Produkte werden üblicherweise (beispielsweise aus PVC bestehende) Tiefziehfolien (auch als Blisterbodenfolie bezeichnet) genutzt, in deren Vertiefung/en das/die Produkt/e abgelegt werden. Anschließend werden alle Kavitäten flächig mit einer (beispielsweise teilweise bedruckten) Aluminiumfolie verschlossen. Dies erfolgt beispielsweise durch Platten- oder Walzensiegelung. Dabei wird der erste Teil der Verpackung (der Blister) mit dem zweiten Teil der Verpackung (der Blisterverschlussfolie oder Blisterdeckfolie) verbunden. Üblicherweise werden dann anschließend Blisterkarten mit einer vorgegebenen Anzahl von Produkten aus der mit der Blisterverschlussfolie verschlossenen Blisterbodenfolie ausgestanzt und sekundär verpackt.

Bei einer solchen Blisterverpackung erhält der Endverbraucher üblicherweise Zugang zum Produkt durch Durchdrücken des Produkts (beispielsweise einer Tablette) durch die Blisterdeckfolie. Dabei reißt die Blisterverschlussfolie lokal auf, so dass das Produkt durch den Riss aus der Verpackung herausgedrückt werden kann und zugänglich wird. Als besonders geeignet haben sich in der Vergangenheit Blisterdeckfolien aus (vorzugsweise harten) Aluminium erwiesen, da diese einerseits das leichte Durchdrücken des Produkts ermöglichen und andererseits die Aluminiumfolie aufgrund deren guter Wärmeleitfähigkeit und Temperaturbeständigkeit bei der Wärmebeaufschlagung während eines Siegelvorgangs besonders leicht handhabbar ist und hohe Abpackleistungen zulässt. Ein Problem derartiger Blisterverpackungen besteht jedoch bei dessen Recycling. Die verwendeten Materialien sind üblicherweise flächig gegeneinander gesiegelt und werden beim Entnehmen des Produkts gar nicht oder zumindest nicht vollständig voneinander getrennt. Vielmehr verbleibt die (metallhaltige) Blisterverschlussfolie meist vollständig mit dem Kunst- soff der Blisterbodenfolie verbunden und das Produkt wird lediglich durch einen Riss in der Blisterverschlussfolie entnommen. Dementsprechend werden der Kunstsoff der Blisterbodenfolie und die (meist metallhaltige) Blisterverschlussfolie gemeinsam entsorgt. Da die Materialien der Blisterverpackung dabei als Gemisch vorliegen, ist das sortenreine Recycling nicht oder nur unter erhöhtem Aufwand möglich. Aus diesem Grund werden die aus dem Stand der Technik bekannten Blisterverpackungen in den meisten Fällen nicht rezykliert.

In der Vergangenheit wurde bereits versucht, Blisterverschlussfolie bereitzustellen, die auf demselben Kunststoff basieren wie die Blisterbodenfolie. Um das Aufreißen der Blisterverschlussfolie bei Druckbelastung durch den Endkunden zu ermöglichen, wurde vorgeschlagen, die Blisterverschlussfolie mit Sollbruchstellen zu versehen. Dazu wurde die Blisterverschlussfolie einseitig eingeritzt. Dies ist jedoch insbesondere bei großformatigen Folien äußerst schwierig, da die Tiefe des Ritzes über die gesamte Arbeitsbreite genau kontrolliert werden muss, um einerseits eine vorgegebene Reißfestigkeit der Verpackungsfolie, andererseits aber eine ausreichende lokale Schwächung der Durchstoßfestigkeit zu gewährleisten.

Andere Versuche bestanden darin, einen Kunststoff der Blisterverschlussfolie durch mineralische Zusätze mechanisch zu schwächen. Derartige Verpackungen weisen jedoch ebenfalls den Nachteil auf, dass der Kunststoff durch die mineralischen Zusätze Fremdstoffe aufweist und daher schlecht recyclingfähig ist. Die Zusätze können auch ein Gesundheitsrisiko darstellen und/oder mit Inhaltsstoffen des durch die Blisterverpackung zu schützenden Produkts reagieren. Dies ist insbesondere bei hochwertigen und empfindlichen Produkten wie Arzneimitteln riskant und unerwünscht. Außerdem ist die Durchstoßfestigkeit derartiger Folien zumindest in einigen Fällen weder genau kontrollierbar noch weist sie das für eine Blisterverpackung gewünschte Belastungsprofil auf, bei welchem eine zur Verformung aufzuwendende Kraft bis zum Reißen der Folie stetig ansteigt.

Demzufolge liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Blisterverschlussfolie zur Verfügung zu stellen, die gemeinsam mit der Blisterbodenfolie, vorzugsweise unter üblichen Recyclingbedingungen, recycelt werden kann und darüber hinaus ähnlich einer metallhaltigen Blisterverschlussfolie zu öffnen ist.

Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.

Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass eine erfindungsgemäße Blisterverschlussfolie einen ersten Kunststoff umfasst, wobei dieser erste Kunststoff mit einem Vlies verbunden ist, dessen Fasern einen zweiten Kunststoff enthalten, der überwiegend auf den selben Polymeren/ Copolymeren wie der erste Kunststoff basiert. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass eine Kombination aus einem Vlies und einem Kunststoff Eigenschaften aufweist, die denen bekannter metallhaltiger Blisterverschlussfolien ähnelt. Ebenso wie metallhaltige Blisterverschlussfolien sind zumindest bevorzugte Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Blisterverschlussfolie bedruckbar.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform setzt sich der erste Kunststoff aus zwei oder mehreren Lagen und/oder Schichten zusammen. Bevorzugt ist dabei eine dieser Schichten eine Folie und insbesondere eine coextrudierte Folie. Bevorzugt besteht diese Folie aus EVOH

Bevorzugt weiterhin eine Metallisierung vorgesehen und bevorzugt ist diese Metallisierung an dieser oben genannten Folie angeordnet.

Bevorzugt weist der Kunststoff noch eine weitere Schicht auf und insbesondere eine Tie- Layer. Diese weitere Schicht ist dabei insbesondere an der Metallisierung angeordnet oder an der Folie.

Bevorzugt ist noch einer weitere Schicht vorgesehen, welche insbesondere aus HDPE besteht. Diese weitere Schicht ist bevorzugt an der Tie - Layer angeordnet.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Blisterverschlussfolie durchdrückbar und insbesondere durch einen Benutzer durchdrückbar. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Blisterverschlussfolie nicht peelbar und/oder nicht abziehbar (insbesondere von anderen Bestandteilen einer Verpackung). Bevorzugt ist die Blisterverschlussfolie nicht in einem Stück peelbar bzw. abziehbar. Vorzugsweise basieren der erste Kunststoff und der zweite Kunststoff zumindest zu 70 Gewichtsprozent, bevorzugt > 80 Gewichtsprozent, weiter bevorzugt > 90 Gewichtsprozent, insbesondere bevorzugt > 95 Gewichtsprozent auf den selben Polymeren/ Copolymeren. Durch den hohen Anteil von Kunststoffen, die auf identischen Polymeren/ Copolymeren basieren, ist das Recycling besonders effizient und einfach möglich. Als auf selben Polymeren/ Copolymeren basierend sollen im Rahmen dieser Erfindung Kunststoffe verstanden werden, die deren Polymerketten zumindest zu dem oben angegebenen Anteil repetitive Einheiten umfassen. Es ist dabei nicht notwendig, dass diese repetitive Einheiten tatsächlich aus identischen Monomeren hergestellt wurden. Vielmehr sind auch solche Kunststoffe umfasst, deren repetitive Einheiten beispielsweise durch Verknüpfung von Oligomeren erhalten wurden. Durch den hohen Anteil identischer repetitiver Einheiten in Polymeren der Kunststoffe ist beim Recycling die (sortenreine) Aufarbeitung besonders einfach möglich.

Bevorzugt umfasst die Blisterverschlussfolie einen ersten Kunststoff und einen zweiten Kunststoff welche ausgewählt sind aus einer Gruppe, die Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polystyren (PS), Polyester, darunter vorzugsweise Polylactid (PI_A), Polyethylentereph- thalat (PET) oder Polycarbonat (PC), Ethylen- Vinylalkohol-Copolymer (EVOH) und deren Mischungen umfasst. Diese Kunststoffe sind besonders bevorzugt, da für diese etablierte und kostengünstige Recyclingverfahren bekannt sind. Dementsprechend existieren bereits Anlagen, in denen diese Kunststoffe aus einem Gemisch von Kunststoffabfällen aussortiert und aufgearbeitet werden können. Insbesondere mit dem oben genannten hohen Anteil identischer repetitiver Einheiten in den Polymeren der beiden Kunststoffe (nämlich des ersten und des zweiten Kunststoffs), ergibt sich die Möglichkeit diese Polymere sortenrein aufzuarbeiten und einer erneuten Verwendung zuzuführen.

Bevorzugt ist die Stärke des ersten Kunststoffs und/oder des Vlieses der Blisterverschlussfolie so gewählt, dass eine Durchstoßfestigkeit der Blisterverschlussfolie gemessen in Anlehnung zu DIN EN ISO 14477 mit einem Dorn mit 10,5 mm Durchmesser im Wesentlichen einer Durchstoßfestigkeit einer 20 pm dicken Aluminiumfolie entspricht. Als im Wesentlichen einer Durchstoßfestigkeit einer 20 pm dicken Aluminiumfolie entsprechend soll in diesem Zusammenhang verstanden werden, dass die Durchstoßfestigkeit der Blisterverschlussfolie gemessen in Anlehnung zu DIN EN ISO 14477 mit einem Dorn mit 10,5 mm Durchmesser < 30 %, vorzugsweise < 20 % von einer Durchstoßfestigkeit einer 20 pm dicken Aluminiumfo- lie abweicht. Dadurch kann für einen Benutzer das Öffnen einer Blisterverpackung mit einer wie oben beschriebenen Blisterverschlussfolie dem Öffnen einer Blisterverpackung mit einer metallhaltigen Blisterverschlussfolie, beispielsweise einer Aluminiumfolie, besonders ähnlich sein. Eine Umstellung des Benutzers auf eine andere Art der Öffnung und die Zuhilfenahme von Werkzeug ist nicht notwendig. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Blisterverschlussfolie eine Blisterverpackung für Medikamente verschließt, da diese oftmals von Patienten geöffnet werden muss, die nicht im Vollbesitz ihrer körperlichen Kräfte sind.

Vorzugsweise ist die Stärke des ersten Kunststoffs und/oder des Vlieses der Blisterverschlussfolie so gewählt, dass eine Durchstoßfestigkeit der Blisterverschlussfolie gemessen in Anlehnung zu DIN EN ISO 14477 mit einem Dorn mit 10,5 mm Durchmesser in einem Bereich von 15 - 50 N, bevorzugt 20 - 35 N, insbesondere bevorzugt im Bereich von 25 - 30 N liegt. Bei dieser Ausführungsform der Blisterverschlussfolie kann einerseits sichergestellt werden, dass ein in einer Blisterverpackung mit einer wie oben beschriebenen Blisterverschlussfolie verpacktes Gut sicher geschützt ist, andererseits aber das Öffnen durch Aufbrechen der Blisterverschlussfolie für einen Nutzer ausreichend einfach und vorzugsweise werkzeuglos (oder unter Zuhilfenahme des verpackten Guts als Werkzeug zum Öffnen der Blisterverschlussfolie beispielsweise durch Durchdrücken) erfolgen kann.

Sollte es gewünscht sein Blisterverschlussfolie besonders durchdrückfest auszugestalten, beispielsweise um eine kindersichere Blisterverpackung bereitstellen zu können, ist es bevorzugt, die Blisterverschlussfolie mit einer zusätzliche Kunststoffschicht zu versehen. Alternativ oder ergänzend dazu kann die Dicke der Lage des ersten Kunststoffs und/oder des Vlies erhöht werden, um diese Effekt zu erreichen oder zu unterstützen.

Als besonders nachteilig hat sich bei der aus dem Stand der Technik bekannten Nutzung von mineralischen Füllstoffen in einer polymerbasierten Blisterverschlussfolie deren Verhalten bei Druckbeaufschlagung erwiesen. Durch die mineralischen Zusätze kommt es oftmals vor, dass bei einer Druckbeaufschlagung durch einen Nutzer die Kraft die für die Verformung der Blisterverschlussfolie bis zu deren Aufreißen notwendig ist nicht kontinuierlich ansteigt, sondern ein Maximum durchläuft. Bei der zum Aufreißen notwendigen Verformung der Blisterverschlussfolie muss somit nicht die zur Verformung maximal notwendige Kraft aufgewendet werden. Diese Eigenschaft ist im Zusammenhang mit der Fig. 4 im Detail beschrieben. Diese Eigenschaft der mineralische Füllstoffe enthaltenden polymerbasierten Blisterver- schlussfolie ist besonders nachteilig, da ein Nutzer beim Öffnen nach überschreiten des Punktes der maximal zur Verformung notwendigen Kraft / Druckbeaufschlagung nicht erkennt oder nach dessen Überschreiten den Krafteinsatz / die Druckbeaufschlagung nicht rechtzeitig vor dem Öffnen der Blisterverschlussfolie reduzieren kann. Dies führt dazu, dass die Blisterverschlussfolie schlagartig aufreißt und das Füllgut oftmals durch die übermäßige Druckbeaufschlagung aus der Blisterverpackung herausgeschleudert wird. Dies ist insbesondere bei empfindlichen und/oder hochpreisigen Füllgütern wie beispielsweise Medikamenten äußerst nachteilig und führt oftmals dazu, dass das Füllgut nicht verwendbar ist.

Daher zeichnet sich eine bevorzugte Variante der Blisterverschlussfolie insbesondere dadurch aus, dass eine auf die Blisterverschlussfolie einwirkende Kraft, vorzugsweise bei einer Prüfung der Durchstoßfestigkeit der Blisterverschlussfolie in Anlehnung zu DIN EN ISO 14477 mit einem Dorn mit 10,5 mm Durchmesser, bis zum Erreichen der für einen Durchstoß notwendigen Kraft monoton ansteigend, vorzugsweise streng monoton ansteigend ist. Es ist dabei nicht zwingend notwendig und bei einigen Polymeren auch nicht mit vertretbarem Aufwand realisierbar, dass die bis zum Erreichen der für einen Durchstoß notwendigen Kraft linear und/oder streng monoton ansteigend ist. Die Begriffe „monoton ansteigend“ und „streng monoton ansteigend“ sollen daher in deren mathematischer Bedeutung verstanden werden. Dementsprechend muss bei einem streng monotonen Anstieg mit zunehmender Verformung der Blisterverschlussfolie die zur Verformung notwendige Kraft / Druckbeaufschlagung größer werden. Bereiche, bei denen eine zunehmende Verformung der Blisterverschlussfolie ohne weitere Steigerung der dazu notwendigen Kraft / Druckbeaufschlagung möglich sind, sind bei dieser Variante ausgeschlossen. Bei einem monotonen Anstieg dagegen ist lediglich Voraussetzung, dass mit zunehmender Verformung der Blisterverschlussfolie die zur Verformung notwendige Kraft / Druckbeaufschlagung im betrachteten Bereich bis zum Reißen der Blisterverschlussfolie niemals geringer wird. Bereiche, bei denen eine zunehmende Verformung der Blisterverschlussfolie ohne weitere Steigerung der dazu notwendigen Kraft / Druckbeaufschlagung möglich sind, sind bei dieser Variante jedoch möglich.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Blisterverschlussfolie eine siegelfähige Schicht auf, welche vorzugsweise bei einer Siegeltemperatur im Bereich von 100 - 170°C, vorzugsweise 110 - 160°C, weiter bevorzugt 120 - 150°C, insbesondere bevorzugt 130 - 140°C gegenüber einem den ersten Kunststoff umfassenden Prüfkörper eine Siegelnahtfestigkeit von > 6 N/15 mm, bevorzugt > 9 N/15 mm, insbesondere bevorzugt > 12 N/15 mm aufweist. Diese Ausführungsform ermöglicht, dass die Blisterverschlussfolie unter üblichen Siegelbedingungen ausreichend fest und sicher gegenüber der Blisterbodenfolie gesiegelt werden kann. Auch beim Öffnen der Blisterverpackung reißt bei einer Siegelnahtfestigkeit im oben beschriebenen Bereich die Blisterverschlussfolie im Bereich der Druckbeaufschlagung, ohne sich in den gesiegelten Bereichen von der Blisterbodenfolie zu lösen.

Vorzugsweise ist die siegelfähige Schicht eine Schicht, die den ersten Kunststoff umfasst. Eine spezielle Siegelschicht oder ein Siegellack, wie es bei den aus dem Stand der Technik bekannten Blisterverschlussfolien bei der Verwendung verschiedener Materialien meist notwendig ist, ist daher nicht notwendig. Vorzugsweise weist eine Blisterverschlussfolie somit auf der dem Vlies abgewandten Oberfläche des ersten Kunststoff keine zusätzliche Siegelschicht auf. Dies führt dazu, dass die Blisterverschlussfolie noch weniger Fremdmaterialien umfassen kann und darüber besonders leicht sein kann. Vorzugsweise weist eine solche Blisterverschlussfolie ein Flächengewicht auf, dass mindestens 20 %, vorzugsweise mindestens 30%, insbesondere bevorzugt mindestens 40 % geringer ist als das Flächengewicht der aus dem Stand der Technik bekannten Blisterverschlussfolien mit mineralischen Füllstoffen. Die Blisterverschlussfolie weist vorzugsweise ein Flächengewicht auf, welches im Bereich von 15 - 200 g/m 2 , vorzugsweise 18 - 60 g/m 2 und idealerweise 20 - 40 g/m 2 liegt.

Bevorzugt ist auf und/oder an dem Vlies eine Siegelschicht angeordnet. Dabei ist es möglich dass ein Vlies, etwa ein Vlies aus PE direkt gegen den PE basierten Boden gesiegelt ist.

Bei einer anderen Ausgestaltung wird bzw, ist auf das Vlies eine Beschichtung aufgetragen, beispielsweise aus PE-Copolymeren. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, geringere Siegeltemperaturen zu erreichen.

Vorzugsweise ist der erste Kunststoff als Folie, vorzugsweise als eine formbare Folie oder mehrere formbaren Folien ausgebildet. Eine formbare Folie ist üblicherweise dadurch gekennzeichnet, dass deren Durchstoßfestigkeit (Puncture Resistance) hoch ist. Bei der Verbindung mit einem Vlies wird die Durchstoßfestigkeit jedoch signifikant herabgesetzt, so dass die resultierende Blisterverschlussfolie für einen Nutzer leicht zu öffnen ist. Das Material des Vlieses ist vorzugsweise artgleich oder zumindest ausreichend ähnlich zum ersten Kunststoff. Durch die Gleichheit oder Ähnlichkeit wird erreicht, dass der Verbund bei einer vorgegebenen Temperatur erweicht und damit siegelbar wird.

Als besonders vorteilhaft hat sich eine Blisterverschlussfolie gezeigt, bei der das Vlies mindestens einseitig, bevorzugt genau einseitig, alternativ beidseitig mit einer Lage des ersten Kunststoffs verbunden ist, bevorzugt im Hotbonding-Verfahren. Das Vlies bildet in dieser Ausführungsform somit eine Lage beziehungsweise Schicht, die an mindestens einer ihrer großflächigen Seitenflächen mit einer Lage oder Schicht des ersten Kunststoffs verbunden ist. Dabei kann der erste Kunststoff und/oder ein Klebemittel auch in Zwischenräume eindringen beziehungsweise dort angeordnet sein, die zwischen den Fasern des Vlieses ausgebildet sind. Das Eindringen des ersten Kunststoffs und/oder des Klebemittels ist in einigen Fällen sogar bevorzugt, um eine verbesserte Haftung zwischen Vlies und dem ersten Kunststoff zu erreichen.

Vorzugsweise ist das Vlies beidseitig mit einer Lage des ersten Kunststoffs verbunden, da die Blisterverschlussfolie in dieser Ausführungsform beidseits eine (zumindest makroskopisch) ebene Oberfläche aufweist, die beispielsweise bedruckbar ist. Auch auf der dem Füllgut zugewandten Seite ist eine ebene Oberfläche bevorzugt, um eine mechanische (oder chemische) Wechselwirkung der Vliesfasern mit dem Füllgut zu vermeiden.

In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Verbund um einen Verbund aus einem Vlies und einer Kunststoffbahn, wobei bevorzugt das Vlies direkt siegelt.

Daneben sind auch Ausführungen denkbar, welche sich aus Kunststoff/Vlies/Kunststoff zusammensetzen, wobei in diesem Fall bei einer Ausgestaltung bevorzugt der innenliegende Kunststoff direkt siegelt. Auch könnte dieser (insbesondere der innenliegende) Kunststoff mit einer Siegelbeschichtung versehen sein.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Blisterverschlussfolie umfasst das Vlies gereckte Fasern und/oder der erste Kunststoff ist uni- oder bidirektional gereckt. Insbesondere der Einsatz gereckter Fasern im Vlies hat sich als vorteilhaft gezeigt, da eine weitere Dehnung der Fasern nur bedingt möglich ist und daher die zum Reißen der Blisterverschlussfolie aufzuwendende Kraft vergleichsweise einfach eingestellt werden kann. Vorzugsweise sind die einzelnen Fasern annähernd maximal vorgestreckt. Dadurch ist die weitere Dehnfähigkeit der Vliese sehr eingeschränkt. Vorzugsweise reißen die Fasern bei Krafteinwirkung bereits nach einer zusätzlichen Dehnung beziehungsweise Streckung zwischen 20 - 300 %, bevorzugt zwischen 50 und 200 % und insbesondere bevorzugt zwischen 70 - 120 % .

Weiterhin kann der Einsatz gereckter Fasern im Vlies den Vorteil ergeben, dass eine auf die Blisterverschlussfolie einwirkende Kraft im Wesentlichen zu einer Verformung des ersten Kunststoffs führt und die Fasern des Vlieses sich nahezu ausschließlich in ihrer relativen Anordnung zueinander verändern, jedoch wesentlich in ihrer Länge. Dementsprechend kann die zum Aufreißen der Blisterverschlussfolie notwendige Kraft im Wesentlichen durch die Kraft bestimmt werden, die zum Reißen der (gereckten) Fasern des Vlieses notwendig ist. Reißen die Fasern, setzt sich der Riss fort und auch der erste Kunststoff reißt.

Vorzugsweise weist das Vlies eine Grammatur im Bereich von 7 - 100 g/m 2 , bevorzugt 8 - 50 g/m 2 , insbesondere bevorzugt 10 - 20 g/m 2 auf.

Vorzugsweise kann durch die Wahl des ersten Kunststoffs und/oder die Dicke und /oder Grammatur des ersten Kunststoffs eine Steigung der zur Verformung der Blisterverschlussfolie notwendigen Kraft (in einem Diagramm Kraft / Verformungs-Diagramm) beeinflusst werden. Dabei führt eine größere Dicke und /oder Grammatur des ersten Kunststoffs bei identischen Eigenschaften des Vlieses vorzugsweise zu einer größeren Steigung der zur Verformung der Blisterverschlussfolie notwendigen Kraft in einem wie oben beschriebene Diagramm (Siehe auch Fig. 5).

Ein weiterer wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Blisterverpackung umfassend eine Blisterbodenfolie sowie eine wie oben beschriebene Blisterverschlussfolie. Eine solche Blisterverpackung kann vorzugsweise mit üblichen Anlagen recycelt werden und ist für Endverbraucher leicht zu öffnen. Gleichzeitig ist die von der Blisterverpackung umschlossene Füllung (bis zum Öffnen durch den Endverbraucher) sicher geschützt.

In einer bevorzugten Ausführungsform einer solchen Blisterverpackung basieren die Blisterbodenfolie und die Blisterverschlussfolie jeweils zu mindestens 80 Gewichtsprozent aus einem Kunststoff wobei diese Kunststoffe zumindest zu 70 Gewichtsprozent auf den selben Polymeren/ Copolymeren basieren. Dadurch wird das Recycling nochmals vereinfacht, da auch Rückstände der Blisterverschlussfolie, die nach dem Öffnen mit der Blisterbodenfolie verbunden bleiben, gemeinsam mit dieser recycelt werden können. Um das Recycling noch weiter zu vereinfachen und Verunreinigungen zu reduzieren, ist bevorzugt, dass die Blisterbodenfolie und die Blisterverschlussfolie jeweils zu > 90 Gewichtsprozent, weiter bevorzugt > 95 Gewichtsprozent, insbesondere bevorzugt > 98 Gewichtsprozent aus einem Kunststoff bestehen, wobei diese Kunststoffe bevorzugt zumindest zu > 80 Gewichtsprozent, weiter bevorzugt > 90 Gewichtsprozent, insbesondere bevorzugt > 95 Gewichtsprozent auf den selben Polymeren/ Copolymeren basieren.

Aus dem Stand der Technik bekannte mineralische Füllstoffe sind in dieser Ausführungsform vorzugsweise nicht vorhanden oder zumindest auf ein Maß reduziert, in dem sie als Verunreinigung angesehen werden können. Ihr Anteil beträgt vorzugsweise deutlich unter 10 Gewichtsprozent, wie beispielsweise < 5 Gewichtsprozent, bevorzugt < 3 Gewichtsprozent, insbesondere bevorzugt < 1 Gewichtsprozent. Die beim Recycling von Kunststoffen mit mineralischen Füllstoffen auftretenden Probleme können so vermieden werden.

Vorzugsweise handelt es sich bei einer wie oben beschriebenen Blisterverpackung um eine Blisterverpackung für Elektroartikel wie beispielsweise Elektroartikel aus einer Gruppe, die Leuchtmittel, Ladegeräte, Kabel, Batterien, Akkus, Kopfhörer, Mikrofone, Speicherkarten und -sticks umfasst, für Hygieneprodukte wie beispielsweise Hygieneprodukte aus einer Gruppe, die Zahnbürsten, Aufsätze für elektrische Zahnbürsten, Zahnseide, Ohrenstöpsel, Pinzetten, Mascara, Schminke, Eyeliner, Lippenstifte, Pinsel, Nagelscheren, Hautscheren, Duftspender, Schnuller, Rasierer, Reinigungs- und Entkalkungstabletten umfasst, für Büroartikel, wie beispielsweise Büroartikel aus einer Gruppe, die Stifte, Spitzer, Druckerpatronen, Klebebänder, Kleber, Radiergummis, Heftklammern und Farbroller umfasst, für Lebensmittel wie beispielsweise Lebensmittel aus einer Gruppe, die Kaugummis, Fleisch, Fisch - Fertiggerichte, Süßwaren und Pralinen umfasst, für Laborgeräte wie beispielsweise Laborgeräte aus einer Gruppe, die Ampullen, Tabletten, Spritzen, Kanülen, Verbandsmaterial, Pipetten, Pipettenspitzen, Spatel, Thermometer, Löffelspatel, Stopfen, (Schraub- oder Bördel-) Kappen, Probenbehälter und Küvetten umfasst, für medizinische und /oder pharmazeutische Produkte wie beispielsweise medizinische und /oder pharmazeutische Produkte aus einer Gruppe, die Tabletten, Spritzen, Kanülen, (Fieber-) Thermometer, Ampullen, Aerosolspender und Verbandsmaterial umfasst, für Produkte des Tierbedarfs wie Produkte des Tierbedarfs aus einer Gruppe, die Tiernahrung, Knochen, Tierspielzeug, Zeckenzangen und -karten umfasst, für Handwerksbedarfsprodukte, wie beispielsweise Handwerksbedarfsprodukte aus einer Gruppe, die Werkzeuge, Zangen, Schraubendreher, Schrauben, Muttern, Nägel, Kabelbinder, Bohrer, Bits, Sägeblätter, Trennscheiben, Schleifmittel, Hobel, Magnete, Dübel, Haken, Ösen, Unterlegscheiben, Federn, Schlauchschellen, Winkel, Scharniere, Filzgleiter, (Näh) Nadeln, sowie Produkte des Fischerei- und Angelbedarfs umfasst und/oder für Spielzeug, wie beispielsweise Spielzeug aus einer Gruppe, die Fahrzeugmodelle, Sammelkarten, (Wasser-) Pistolen, Munition für Spielzeugpistolen, (Dart-) Pfeile, Figuren, Spielgeld, Schlüsselanhänger, Kugeln, Murmeln, Perlen und Bastelbedarf umfasst. Insbesondere für die oben genannten Waren und Warengruppen hat sich eine solche Blisterverpackung als besonders vorteilhaft gezeigt, da diese in großen Mengen in bisher bekannten Blisterverpackungen angeboten werden, und somit das Recycling einer großen Verpackungsmenge vereinfacht werden kann und/oder diese Ware in einer wie oben beschriebenen Blisterverpackung besonders sicher und dennoch leicht zugänglich gelagert, vorgehalten und angeboten werden können.

Die Art des Kunststoffs ist vorzugsweise auf die Ware angepasst, die in der Blisterverpackung verpackt werden soll. Sollen beispielsweise Produkte in einer Blisterverpackung aufgenommen werden, die gegenüber Strahlung einer bestimmten Wellenlänge empfindlich sind, ist bevorzugt, dass für die Blisterverpackung und /oder die Blisterverschlussfolie ein Kunststoff verwendet wird, der eine geringe Durchlässigkeit für Strahlung dieser Wellenlänge aufweist. Gegebenenfalls kann der Kunststoff einen oder mehrere Zusätze enthalten, um die Durchlässigkeit für Strahlung dieser Wellenlänge (weiter) zu reduzieren. Insbesondere ist eine solche Ausgestaltung bei lichtempfindlichen Produkten wie beispielsweise Medikamenten, Hygieneprodukten und/oder Labormaterial bevorzugt.

Ergänzend oder alternativ dazu weist eine Blisterverschlussfolie mindestens eine Barriereeigenschaft gegenüber einer für das Füllgut schädlichen Substanz und/oder Strahlung auf. Insbesondere ist bevorzugt, dass die Blisterverschlussfolie eine Barriereeigenschaft gegenüber einer Substanz oder Strahlung aufweist, die ausgewählt ist aus einer Gruppe, die Wasser, ein Gas, Licht, MOSH, MOAH, Phthalate und andere Migrationsstoffe umfasst. Vorzugsweise wird durch die Barriereeigenschaft die Menge der durch die Blisterverschlussfolie durchtretenden Substanz oder Strahlung um mindestens 90 %, vorzugsweise mindestens 95 %, weiter bevorzugt mindestens 98 %, insbesondere bevorzugt mindestens 99 %, und meinst bevorzug mindestens 99,9 % reduziert. Diese Barriereeigenschaft der Blisterver- schlussfolie kann durch ein im ersten und/oder zweiten Kunststoff enthaltenes Polymer erreicht werden. Sollte trotz der Auswahl eines geeigneten Polymers die Barriereeigenschaft der Blisterverschlussfolie nicht ausreichend sein, kann dem Kunststoff ein Additiv oder mehrere Additive zugesetzt werden, um die gewünschte Barriereeigenschaft einzustellen. Beispielsweise könnten Pigmente zugesetzt werden, die Strahlung einer für das zu schützende Füllgut schädlichen Wellenlänge absorbiert.

Ergänzend oder alternativ dazu ist auch denkbar, die gewünschte Barriereeigenschaft der Blisterverschlussfolie durch eine organische und/oder anorganische Beschichtung einzustellen. Diese Variante hat den Vorteil, dass die Barriereeigenschaft durch eine sehr dünne Beschichtung eingestellt werden kann und dies nach derzeitigen Stand die Recyclingeigenschaften nicht negativ beeinflusst. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die organische und/oder anorganische Beschichtung auf den zweiten Kunststoff aufgetragen.

Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer Blisterverschlussfolie, insbesondere einer wie oben beschriebenen Blisterverschlussfolie. Das erfindungsgemäß Verfahren ist gekennzeichnet durch die Schritte

Bereitstellen eines Vlies welches einen zweiten Kunststoff umfasst,

Bereitstellen eines ersten Kunststoffs, welcher überwiegend auf den selben Polymeren/ Copolymeren wie der zweite Kunststoff basiert, und

- Verbinden des Vlieses mit diesem ersten Kunststoff.

Durch dieses Verfahren ist es besonders einfach möglich eine Blisterverschlussfolie herzustellen, welche in ihrem Eigenschaftsprofil und ihrer Anwendbarkeit den aus dem Stand der Technik bekannten Blisterverschlussfolien, insbesondere metallhaltigen Blisterverschlussfolien, ähnelt, jedoch wesentlich besser mit derzeit verfügbaren Anlagen einfach und kostengünstig recycelbar ist. Dies kann insbesondere damit begründet werden, dass für das Vlies mit dem zweiten Kunststoff und dem ersten Kunststoff besonders ähnliche Kunststoffe basierend auf den selben Polymeren/ Copolymeren verwendet werden, die gemeinsam recycelt werden können.

Vorzugsweise wird das Vlies mindestens einseitig, bevorzugt genau einseitig, alternativ beidseitig, mit einer Lage des ersten Kunststoffs verbunden. Dadurch kann eine feste Verbindung zwischen Vlies und Kunststoff hergestellt werden. Vorzugsweise ist eine solche Verbindung thermisch stabil, sodass zumindest während eines Heißsiegelprozesses die Verbindung zwischen Vlies und erstem Kunststoff nicht gelöst wird beziehungsweise sich der erste Kunststoff nicht vom Vlies löst. Eine auf dem Vlies befestigte Lage des ersten Kunststoffs bietet weiterhin den Vorteil, dass eine solche Lage auf einer Sichtseite nicht die Faserstruktur des Vlieses aufweist und damit besonders geeignet ist, um nachbehandelt zu werden. Bei einer solchen Nachbehandlung kann es sich beispielsweise um Bedrucken und/oder Prägen handeln. Sowohl ein Druck als auch eine Prägung sind auf einer Sichtseite, die weniger stark strukturiert ist als das Vlies, besser sichtbar.

Ein Druck oder eine Prägung kann beispielsweise Produktinformationen umfassen wie Produktname, Herstellername, Herstelldatum, Produktnummer, Produktionsdatum, Produktionsort, Produktionsschicht, Qualitätskontrollnummer, Sicherheitsmerkmale, Haltbarkeitsdatum und/oder Kombinationen davon.

Unabhängig davon, ob ein Druck vorhanden ist oder nicht, ist auch eine bevorzugte Ausführungsform einer Blisterverschlussfolie vorgesehen, die mindestens eine weitere Schicht umfasst. Bei dieser Schicht handelt es sich beispielsweise um eine Lackschicht. Eine solche Lackschicht kann beispielsweise als Schutzlack dienen. So könnte eine Lackschicht beispielsweise einen Druck und/oder ein Sicherheitsmerkmal schützen. Denkbar ist aber auch, dass der Lack der Veredelung der Blisterverschlussfolie dient. Diese Veredelung kann beispielsweise optisch und/oder haptisch wahrnehmbar sein.

Ergänzend oder alternativ zu der oben beschriebenen Variante in der das Vlies mindestens einseitig, bevorzugt genau einseitig, alternativ beidseitig mit einer Lage des ersten Kunststoffs verbunden wird ist es auch denkbar und in einigen Verfahrensvarianten bevorzugt, dass das Vlies mindestens einseitig, bevorzugt genau einseitig, alternativ beidseitig mit einer Lage des ersten Kunststoffs im Hotbonding-Verfahren verbunden wird. Wie auch eine Kaschierung kann auch durch das Hotbonding-Verfahren eine feste Verbindung zwischen Vlies und Kunststoff hergestellt werden. Vorzugsweise ist auch eine solche Verbindung thermisch stabil, sodass zumindest während eines Heißsiegelprozesses die Verbindung zwischen Vlies erstem Kunststoff nicht gelöst wird beziehungsweise sich der erste Kunststoff nicht vom Vlies löst. Eine auf das Vlies im Hotbonding-Verfahren aufgebrachte Lage des ersten Kunststoffs bietet weiterhin den Vorteil, dass eine solche Lage auf einer Sichtseite nicht die Faserstruktur des Vlieses aufweist und damit besonders geeignet ist, um nachbehandelt zu werden. Bei einer solchen Nachbehandlung kann es sich beispielsweise um Bedrucken und/oder Prägen handeln. Sowohl ein Druck als auch eine Prägung sind auf einer Sichtseite, die weniger stark strukturiert ist als das Vlies, besser sichtbar.

Denkbar ist auch eine Variante, in der auf das Vlies einseitig eine Lage des ersten Kunststoffs aufkaschiert wird, auf der anderen Seite des Vlieses eine Lage des ersten Kunststoffs im Hotbonding-Verfahren gebunden wird. Dies ermöglicht besondere Flexibilität hinsichtlich der Eigenschaften der aufgebrachten Lagen.

In einer weiteren Verfahrensvariante wird das Vlies oder der erste Kunststoff mit einer siegelfähigen Schicht versehen.

Vorzugsweise wird die Blisterverschlussfolie auf eine Blisterbodenfolie aufgebracht und vorzugsweise mit dieser verbunden. Insbesondere ist bevorzugt, dass die Blisterverschlussfolie auf die Blisterbodenfolie gesiegelt wird. Vorzugsweise wird dabei die Blisterverpackung geschlossen. Ein zuvor in eine Vertiefung der Blisterbodenfolie eingelegtes Füllgut wird so von der Blisterverpackung umschlossen. So wird auf besonders einfache Art eine verschlossene Blisterverpackung hergestellt und das enthaltene Füllgut sicher geschützt.

Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen:

Darin zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Blisterverpackung mit Blisterverschlussfolie;

Fig. 2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Blisterverpackung mit Blisterverschlussfolie;

Fig. 3 eine schematische Darstellung der Ergebnisse einer Messung der Durchstoßfestigkeit einer aus dem Stand der Technik bekannten Blisterverschlussfolie gemessen in Anlehnung zu DIN EN ISO 14477 mit einem Dorn mit 10,5 mm Durchmesser;

Fig. 4 eine schematische Darstellung der Ergebnisse einer Messung der Durchstoßfestigkeit einer anderen aus dem Stand der Technik bekannten Blisterverschlussfolie ge- messen in Anlehnung zu DIN EN ISO 14477 mit einem Dorn mit 10,5 mm Durchmesser;

Fig. 5 eine vergleichende Darstellung der Ergebnisse einer Messung der Durchstoßfestigkeit einer bekannten metallhaltigen Blisterverschlussfolie (A) und einer erfindungsgemäßen Blisterverschlussfolie (B) gemessen in Anlehnung zu DIN EN ISO 14477 mit einem Dorn mit 10,5 mm Durchmesser.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Blisterverpackung 10 mit Blisterverschlussfolie 1. Die Blisterverpackung 10 weist eine Blisterbodenfolie 5 auf, die im gezeigten Beispiel mehrere Vertiefungen zur Aufnahme eines nicht gezeigten, zu verpackenden Füllguts aufweist. Die Öffnungen dieser Vertiefungen können durch eine Blisterverschlussfolie 1 verschlossen werden.

Die Blisterverschlussfolie 1 besteht im gezeigten Beispiel aus einem Verbund umfassend ein Vlies 2 und eine Decklage 3. Dabei ist das Vlies 2 auf der dem Füllgut zugewandten Seite der Blisterverschlussfolie 1 angeordnet. Die Decklage 3 ist dementsprechend auf der vom Füllgut abgewandten Seite der Blisterverschlussfolie 1 angeordnet. Die ermöglicht, dass die Sichtseite der Blisterverpackung 10 nicht durch das Vlies 2 gebildet ist und damit nicht die durch die Fasern des Vlieses 2 vorgegebene Struktur aufweist. Vielmehr ist die Sichtseite der Blisterverschlussfolie 1 vorzugsweise durch die Kunststofflage 3 beziehungsweise Decklage 3 gebildet. Sie weist vorzugsweise keine makroskopisch wahrnehmbare oder zumindest eine wesentlich geringere Strukturierung auf als das Vlies 2. Dadurch weist diese Seite eine für einen Benutzer angenehme Haptik auf und ist vorzugsweise bedruckbar. Die Decklage 3 kann wohl mittelbar als auch unmittelbar an dem Vlies 2 angeordnet werden. Bei einer unmittelbaren Anordnung umfasst die Decklage 3 zumindest eine weitere (Kunststoff-) Lage. Die Decklage selbst kann, wie erwähnt, auch mehrere Schichten aufweisen und/oder aus mehreren Schichten bestehen.

Die Blisterverschlussfolie 1 und die Blisterbodenfolie 5 umfassen vorzugsweise Kunststoffe, die aus identischen Polymeren/ Copolymeren aufgebaut sind und/oder bei denen die Polymeren/ Copolymeren über identische chemische Bindungen miteinander verknüpft sind. Beispielsweise ist diesbezüglich denkbar, dass sowohl Blisterverschlussfolie 1 als auch Blisterbodenfolie 5 auf Polyethylen basieren. Dabei können sich die Kunststoffe jedoch in eini- gen (chemischen und/oder physikalischen) Eigenschaften unterscheiden. Beispielsweise kann die (mittlere) Kettenlänge der Polymere der Blisterverschlussfolie 1 und der Blisterbodenfolie 5 verschieden sein. Analog können sich auch einzelne Lagen 2, 3, 4 der Blisterverschlussfolie 1 in ihren chemischen und/oder physikalischen Eigenschaften unterscheiden. Denkbar sind auch Ausführungsformen, bei denen die Polymeren/ Copolymeren zumindest teilweise verschieden sind, jedoch die Bindungen der Polymeren/ Copolymeren zueinander in der Blisterverschlussfolie 1 (und/oder deren einzelnen Lagen) und der Blisterbodenfolie 5 identisch ist. Denkbar ist diesbezüglich, dass alle Bindungen Esterbindungen sind, sich die jeweiligen Polyester aber unterscheiden und es sich beispielsweise um ein Polylactid (PLA) einerseits und ein Polyethylenterephthalat (PET) andererseits handelt.

Figur 2 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Blisterverpackung 10 mit Blisterverschlussfolie 1. Im Gegensatz zu der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist die Blisterverschlussfolie 1 aus mehr als zwei Lagen aufgebaut. Im gezeigten Beispiel ist die Blisterverschlussfolie 1 dreilagig aufgebaut. Im Gezeigten Beispiel ist zwischen dem Vlies 2 und der Decklage 3 eine weitere Kunststoffschicht 4 angeordnet. Diese Kunststoffschicht kann beispielsweise dazu dienen, die Bindung zwischen Vlies 2 und Decklage 3 zu verbessern. Vorzugsweise weist auch diese Schicht 4 einen Kunststoff auf, der gemeinsam mit dem Kunststoff der Vlieslage 2 und der Decklage 3 recycelt werden kann.

Die Fig. 3 und 4 zeigen jeweils schematische Darstellungen der Ergebnisse von Messungen der Durchstoßfestigkeit einer aus dem Stand der Technik bekannten Blisterverschlussfolie gemessen in Anlehnung zu DIN EN ISO 14477 mit einem Dorn mit 10,5 mm Durchmesser. In Fig. 3 ist als Blisterverschlussfolie 1 eine Kunststofffolie getestet worden, in Fig. 4 eine Kunststofffolie, die mineralische Füllstoffe enthält. In beiden Fällen ist zu erkennen, dass der Prüfkörper nicht im Bereich der maximalen Kraftbeaufschlagung reißt (also die Messkurve in diesem Bereich aufgrund des Risses und der damit plötzlich (auf den Wert Null) abfallenden Kraft zum weiteren Vorschub des Prüfdorns endet). Vielmehr ist ersichtlich, dass nach Überschreiten der maximal notwendigen Kraft für einen weiteren Vorschub des Prüfdorns und der damit einhergehenden Dehnung des Prüfkörpers die Kraft für einen weiteren Vorschub des Prüfdorns bis zum Reißen des Prüfkörpers abnimmt. Dies kann damit erklärt werden, dass der Kunststoff des Prüfkörpers im Bereich der maximalen Kraftbeaufschlagung derart gedehnt wird, dass die Dicke des Prüfkörpers abnimmt und damit auch der Kraftaufwand für eine weitere Dehnung des Prüfkörpers abnimmt. Bei dem Prüfkörper mit mineralischen Zusätzen (Fig. 4) ist im Gegensatz zu der in Fig. 3 dargestellten Messung zu erkennen, dass nach Überschreiten des Vorschubs, bei dem der maximale Kraftaufwand notwendig war, der für den weiteren Vorschub des Prüfdorns notwendige Kraftaufwand nicht kontinuierlich abnimmt, sondern nach einem schnellen Abfall vergleichsweise langsam abfällt.

Sowohl ein wie in Fig. 3 dargestellter Kurvenverlauf als auch der in Fig. 4 dargestellte Kurvenverlauf ist für eine Folie, die als Blisterverschlussfolie verwendet werden soll äußerst nachteilig. Dies kann damit begründet werden, dass ein Benutzer das Öffnen einer Blisterverpackung nicht (wie die Messapparatur) vorschubkontrolliert steuert, sondern kraftkontrolliert. Ein Benutzer wird also die auf die Blisterverpackung einwirkende Kraft kontinuierlich steigern, bis die Verpackung sich öffnet. Wird nun von einem Nutzer eine Kraft aufgewandt, die höher ist als die maximale Kraft, wie sie in den Diagrammen gemäß der Fig. 3 und 4 dargestellt ist, wird der weitere Vorschub sehr schnell erfolgen, da die für den Vorschub notwendige Kraft sinkt. Dies führt dazu, dass die Blisterverschlussfolie schlagartig aufreißt, und zwar unter einer Krafteinwirkung die größer ist als die Kraft, die zum Aufreißen der Blisterverschlussfolie eigentlich notwendig wäre (AF). Diese zusätzliche beziehungsweise überschüssige Kraft kann beispielsweise in eine Beschleunigung des verpackten Füllguts umgewandelt werden. So kommt es bei Tabletten enthaltenden Blisterverpackungen mit derartigen Blisterverschlussfolien oftmals vor, dass eine Tablette nach dem Herausdrücken derart beschleunigt wird, dass sie aus der Aufnahme der Blisterbodenfolie herausspringt und zu Boden fällt. Damit ist sie unbrauchbar und muss entsorgt werden. Blisterverschlussfolien, die ein wie in Fig. 3 oder 4 dargestelltes Kraft / Dehnungs-Diagramm aufweisen, sind daher für Blisterverpackungen wertvoller Güter ungeeignet.

Figur 5 zeigt eine vergleichende Darstellung der Ergebnisse einer Messung der Durchstoßfestigkeit einer bekannten metallhaltigen Blisterverschlussfolie (A) und einer erfindungsgemäßen Blisterverschlussfolie (B) gemessen in Anlehnung zu DIN EN ISO 14477 mit einem Dorn mit 10,5 mm Durchmesser.

Wie diesen Diagrammen zu entnehmen ist, zeigen beide Blisterverschlussfolien A und B das nachteilige Verhalten, wie es im Zusammenhang mit den Fig. 3 und 4 beschrieben wurde nicht. Bei beiden Blisterverschlussfolien endet die Kurve unmittelbar nach erreichen oder überschreiten der Dehnung, an der der maximale Kraftaufwand für einen weiteren Vorschub des Prüfdorns notwendig war. Dies macht es für einen Nutzer einfach, den Kraftaufwand kontinuierlich zu steigern, bis diejenige Kraft erreicht ist, bei der sich die Blisterverpackung öffnet beziehungsweise die Blisterverschlussfolie reißt.

Weiterhin ist der Figur 5 zu entnehmen, dass die zum Öffnen der Blisterverpackung beziehungsweise zum Reißen der Blisterverschlussfolie notwendige Kraft in etwa gleich ist. Dementsprechend kann ein Nutzer eine mit einer wie oben beschriebenen Blisterverschlussfolie verschlossene Blisterverpackung mit einem ähnlichen Kraftaufwand öffnen, wie bekannte metallhaltige Blisterverschlussfolien.

Außerdem kann der Fig. 5 entnommen werden, dass die Dehnung, die notwendig ist, bis die Blisterverschlussfolie reißt, größer ist. Dies kann damit begründet werden, dass metallhaltige Blisterverschlussfolien wie beispielsweise Aluminiumfolien nur in sehr geringem Maße dehnbar und vergleichsweise spröde sind. Diese Eigenschaft führt dazu, dass bei der Verarbeitung derartiger Blisterverschlussfolien besondere Sorgfalt aufgewendet werden muss, um die Folie nicht zu beschädigen. Eine erfindungsgemäße Blisterverschlussfolie kann Verformungen vorzugsweise wesentlich besser tolerieren.

Wie dem Diagramm gemäß Figur 5 zu entnehmen ist, kann die Blisterverschlussfolie B deren Messung dargestellt ist, Verformungen (Unterschied der maximalen Dehnung, AL) tolerieren, ohne zu reißen, die mehr als doppelt so groß sind (> 20 Einheiten) wie die zum Reißen der Aluminiumfolie A notwendige Verformung (< 10 Einheiten). Dies macht die Handhabung einer wie oben beschriebenen Blisterverschlussfolie deutlich einfacher und erlaubt die Verpackung bei sehr großen Transportgeschwindigkeiten.

Eine höhere Dehnung bei der Verarbeitung an einer Blistermaschine ist ggfs. von Vorteil, da die bedruckte Blisterverschlussfolie beim Verbinden mit einer bzw. der Blisterbodenfolie häufig gereckt werden muss, damit das Druckbild an die Blisterbodenfolie angepasst wird.

Beim Siegeln wird durch das Siegelwerkzeug der Kunststoff etwas geschwächt und somit erhält man geringere Dehnungen als beim Original Kunststoff (unter Laborbedingungen gemessen). Durch die Erfindung wird dem entgegenwirkt. Bevorzugt kann die Blisterverschlussfolie Verformungen tolerieren ohne zu Reißen, die wenigstens doppelt so groß sind wie diejenigen Verformungen, welche etwa eine Aluminiumfolie standhält.

Die Anmelderin behält sich vor sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Es wird weiterhin darauf hingewiesen, dass in den einzelnen Figuren auch Merkmale beschrieben wurden, welche für sich genommen vorteilhaft sein können. Der Fachmann erkennt unmittelbar, dass ein bestimmtes in einer Figur beschriebenes Merkmal auch ohne die Übernahme weiterer Merkmale aus dieser Figur vorteilhaft sein kann. Ferner erkennt der Fachmann, dass sich auch Vorteile durch eine Kombination mehrerer in einzelnen oder in unterschiedlichen Figuren gezeigter Merkmale ergeben können.

Bezugszeichenliste

1 Blisterverschlussfolie

2 Vlies, Vlieslage, zweiter Kunststoff,

3 Decklage, Kunststofflage, erster Kunststoff,

4 Zwischenlage

5 Blisterbodenfolie

10 Blisterverpackung,

A Kraft-Dehnungs-Verlauf einer metallhaltigen Blisterverschlussfolie,

B Kraft-Dehnungs-Verlauf einer beispielhaften erfindungsgemäßen Blisterverschlussfolie AF Kraftdifferenz

AL Unterschied der maximalen Dehnung