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Title:
BLOCK COPOLYESTERS CONTAINING OPEN-RINGED EPOXIFIED CARBOXYLIC ACID RADICALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1993/023450
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to block copolyesters with hydrophilic and hydrophobic segments in which the hydrophobic segment contains acid radicals of open-ringed epoxified unsaturated carboxylic acids and/or their esters and the hydrophilic radical is a polyethylene glycol radical. Other objects concern a process for producing such block copolyesters and their use as lubricants in spinning preparations for synthetic fibres.

Inventors:
EICKEN ULRICH (DE)
DAUTE PETER (DE)
BIRNBRICH PAUL (DE)
MATHIS RAYMOND (DE)
BIALAS NORBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP1993/001153
Publication Date:
November 25, 1993
Filing Date:
May 11, 1993
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
EICKEN ULRICH (DE)
DAUTE PETER (DE)
BIRNBRICH PAUL (DE)
MATHIS RAYMOND (DE)
BIALAS NORBERT (DE)
International Classes:
C08G63/48; C08G63/664; C08L67/00; D06M15/507; D06M15/53; (IPC1-7): C08G63/48; C08G63/66; C08G65/28; C08G81/02; C08L71/02; D06M15/507; D06M15/53
Foreign References:
EP0303066A21989-02-15
GB989252A1965-04-14
Other References:
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 86, no. 12, 21. März 1977, Columbus, Ohio, US; abstract no. 74879r, T.C. RAO; ET AL 'Preparation and surface-active properties of poly(oxyethylene) glycol (600) monoesters of fatty acids' Seite 124 ;Spalte 2 ;
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Blockcopolyester bestehend aus hydrophoben Segmenten A und hydrophilen Segmenten B, dadurch gekennzeichnet, daß Segment A der Säurerest einer Mischung aus 50 bis 100 Gew.% mit Alkoholen ringgeöffneten epoxidierten ungesättigten Carbonsäuren und/oder Carbonsäureestern und 0 bis 50 Gew.% gesättigten, alipha¬ tischen Carbonsäuren und/oder Carbonsäureestern bezogen auf Mi¬ schung und Segment B ein Polyethylenglykolrest ist.
2. Blockcopolyester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Säurerest von Segment A abgeleitet ist von ringgeöffneten epoxidierten Carbonsäuren mit 12 bis 22 CAtomen und/oder deren Estern, vorzugs¬ weise von Laurolein, Myristolein, Pal itolein, Petroselin, Öl, LinoT, Linolaidin, Erucasäure und/oder deren Estern.
3. Blockcopolyester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Säurerest von Segment A abgeleitet ist von einer Mischung aus 50 bis 90 Gew.% ringgeöffneten epoxidierten Carbonsäuren mit 12 bis 22 C Atomen oder deren Estern und 10 bis 50 Gew.% gesättigten aliphati¬ schen Carbonsäuren mit 6 bis 22 CAtomen und/oder deren Estern.
4. Blockcopolyester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Segment A der Säurerest ist von Estern von mono und/oder mehrfunktionellen Alkoholen, vorzugsweise von monofunktionellen, aliphatischen Alkoholen mit 1 bis 22 CAtomen und/oder von Glycerin.
5. Blockcopolyester nach Anspruch 1, dadurch gekenzeichnet, daß Segment A der Säurerest ist von mit monofunktionellen, aliphatischen Alkoholen mit 1 bis 22 CAtomen und/oder von mit aliphatischen Diolen mit 2 bis 22 CAtomen ringgeöffneten epoxidierten Carbonsäuren und/oder Carbon¬ säurederivaten.
6. Blockcopolyester nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Segment A der Säurerest ist von vollständig und/oder partiell ringgeöffneten epoxidierten Carbonsäuren und/oder Estern, wobei die partiell ringge¬ öffneten epoxidierten Carbonsäuren oder Carbonsäureester pro Molekül mindestens eine durch Ringöffnung erhaltene Hydroxylgruppe tragen.
7. Blockcopolyester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß B ein Polyethylenglykolrest mit einem mittleren Molekulargewicht von 200 bis 20.000, vorzugsweise 400 bis 10.000 und insbesondere 600 bis 3.000 ist.
8. Blockcopolyester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Blockcopolyester besteht aus 5 bis 95 Gew.% an Segment A und 95 bis 5 Gew.% an Segment B bezogen auf Blockcopolyester.
9. Verfahren zur Herstellung von Blockcopolyestern mit hydrophoben Seg¬ menten A und hydrophilen Segmenten B, dadurch gekennzeichnet, daß Ester einer Carbonsäuremischung aus 50 bis 100 Gew.% mit Alkoholen ringgeöffneten epoxidierten ungesättigten Carbonsäuren und 0 bis 50 Gew. gesättigten aliphatischen Carbonsäuren mit Polyethylenglykol in Gegenwart von Veresterungskatalysatoren umgeestert werden.
10. Verwendung von Blockcopolyestern nach Anspruch 1 als Gleitmittel in Spinnpräparationen für synthetische Filamente.
Description:
"Blockcopolyester enthaltend ringgeöffnete epoxidierte Carboπsäurerester

Die Erfindung betrifft Blockcopolyester mit hydrophilen und hydrophoben Segmenten, wobei das hydrophobe Segment Säurereste von ringgeöffneten epo¬ xidierten ungesättigten Carbonsäuren und/oder deren Ester enthält und der hydrophile Rest ein Polyethylenglykolrest ist. Weitere Gegenstände be¬ treffen ein Verfahren zur Herstellung derartiger Blockcopolyester und de¬ ren Verwendung als Gleitmittel in Spinnpräparationen für synthetische Fi- la ente.

Blockcopolyester im Sinne der Erfindung sind Polymere, die aus hydrophoben und hydrophilen Segmenten aufgebaut sind, die miteinander durch eine Esterbindung verknüpft sind. Derartige hydrophile/hydrophobe Blockcopoly¬ ester sind beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift DE-A-24 30 342 und in der europäischen Patentschrift EP-B-424 bekannt. Die dort be¬ schriebenen Blockcopolyester enthalten als hydrophobes Segment Copoly- ester, die durch intermolekulare Veresterung von Monohydroxycarbonsäuren wie 12-Hydroxystearin- und/oder 9c-0ctadecen-12-ol-Säure (Ricinolsäure) hergestellt werden. Die Copolyester werden anschließend mit hydrophilen Polyetheralkoholen wie Polyethylenglykol oder Anlagerungsaddukte von C2~C4-Alkylenoxiden an mehrwertigen Alkoholen zu den hydrophoben/hydro¬ philen Blockcopolyestern verestert. Gemäß der deutschen Offenlegungs¬ schrift DE-A-24 30 342 sind solche Blockcopolyester als Textilschmier- mittel geeignet. Bei Verwendung von Blockcopolyestern auf Basis von Ri¬ cinolsäure bzw. deren hydrierten Vertreters 12-Hydroxystearinsäure muß

R SA TZBLATT

jedoch in Kauf genommen werden, daß die auf dem Markt erhältlichen Mengen starken Schwankungen unterworfen sind. Mißernten in den Hauptanbaugebieten Brasilien und Indien führen in mehr oder weniger großen Abständen zu einer Verknappung des Ausgangsmaterials Ricinusöl. Es besteht daher ein Bedürf¬ nis nach einem gleichwertigen Ersatz. Vor allem sollte das Austauschpro¬ dukt von einer breiteren, weniger krisenanfälligen Rohstoffbasis aus zu¬ gänglich sowie ökologisch und toxikologisch unbedenklich sein.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand daher in der Bereitstellung von neuen Blockcopolyestern, die die oben geschilderten Nachteile nicht auf¬ weisen.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Blockcopolyester bestehend aus hydrophoben Segmenten A und hydrophilen Segmenten B, dadurch gekennzeich¬ net, daß

Segment A der Säurerest einer Mischung aus 50 bis 100 Gew.-% mit Al¬ koholen ringgeöffneten epoxidierten ungesättigten Carbonsäuren und/oder Carbonsäureestern und 0 bis 50 Gew.-% gesättigten, alipha¬ tischen Carbonsäuren und/oder Carbonsäureestern - bezogen auf Mischung - und Segment B ein Polyethylenglykolrest ist.

Bei Segment A der erfindungsgemäßen Blockcopolyester kann es sich sowohl um einen Säurerest von ausschließlich ringgeδffneten epoxidierten unge¬ sättigten Carbonsäuren und/oder Carbonsäureestern handeln oder um einen Rest einer Mischung von diesen mit gesättigten aliphatischen Carbonsäuren und/oder Carbonsäureestern. Der Begriff der ringgeöffneten epoxidierten ungesättigten Carbonsäuren ist so zu verstehen, daß ungesättigte Carbon¬ säuren epoxidiert und die epoxidierten Carbonsäuren ringgeöffnet werden. Der Einfachkeit halber werden im folgenden Text diese ungesättigten, epo¬ xidierten Carbonsäuren auch nur als epoxidierte Carbonsäuren bezeichnet.

Die Epoxidierung erfolgt nach an sich bekannten Verfahren wie nach der europäischen Offenlegungsschrift EP-A-285 937 oder der deutschen Patent¬ schrift DE-C-1042565 vollständig oder nahezu vollständig, wobei bei der Epoxidierung gegeben sein muß, daß pro Molekül ungesättigter Carbonsäure mindestens eine Epoxidgruppe im Molekül entsteht. Als ungesättigte Carbon¬ säuren, die epoxidiert werden, sind alle aus dem Stand der Technik bekann¬ ten geeignet, bevorzugt werden solche mit 12 bis 22 C-Atomen und insbeson¬ dere Laurolein-, Myristolein-, Palmitolein-, Petroselin-, Öl-, Linol-, Linolaidin- und/oder Erucasäure. Ganz besonders bevorzugt werden techni¬ sche Mischungen von diesen ringgeöffneten epoxidierten Carbonsäuren, wie sie aus den natürlichen Fetten und/oder Ölen wie Fisch-, Sperm-, Palm-, Baumwollsaat-, Sonnenblumen-, Sojabohnen-, Lein-, Rüb- und Tallöl gewonnen werden. Diese natürlichen Öle und Fette enthalten stets auch gesättigte aliphatische Carbonsäuren. Daher betrifft eine weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung auch Blockcopolyester, deren hydrophobes Segment A ein Säurerest ist, der sich ableitet von einer Mischung aus 50 bis 90 Gew.-% ringgeöffneten epoxidierten ungesättigten Carbonsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und 10 bis 50 Gew.-% gesättigten aliphatischen Carbonsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen. Ganz besonders bevorzugt leitet sich das hydrophobe Segment A ab von Fettsäuremischungen, die aus epoxidiertem Sojabohnenöl (Epoxidsauerstoffgehalt 5,8 bis 6,8 Gew.-%), ölsäurereichem und/oder öl- säurearmem epoxidierten Sonnenblumenöle (Epoxidsaurerstoffgehalt 4,4 bis 6,6 Gew.-%), epoxidiertem Leinöl (Epoxidsauerstoffgehalt 8,2 bis 8,6 Gew.-%) sowie epoxidiertem Tallöl (Epoxidsauerstoffgehalt 6,3 bis 6,7 Gew.-%) nach Ringöffnung erhalten werden können.

Sofern sich Segment A von reinen ringgeöffneten epoxidierten Carbonsäuren ableitet, ist es bevorzugt, daß es von ringgeöffneter epoxidierter Ölsäure abgeleitet ist, die auch als Epoxystearinsäure bezeichnet wird.

Segment A der erfindungsgemäßen Blockcopolyester leitet sich entweder von diesen Carbonsäuren direkt ab oder aber auch von deren Estern von mono- und/oder ehrfunktionellen Alkoholen, vorzugsweise von monofunktionellen aliphatischen Alkoholen mit 1 bis 22 C-Atomen und/oder von Glycerin.

Bei der Ringöffnung werden nun die epoxidierten Carbonsäuren und/oder deren Ester mit Alkoholen ringgeöffnet. Diese Ringöffnungsreaktion ist aus dem Stand der Technik bekannt und kann sowohl nach dem sogenannten Zu- tropfverfahren als auch nach dem Eintopfverfahren erfolgen. Nach dem Zu- tropfverfahren werden die zur Ringöffnung vorgesehenen Alkohole zusammen mit einem sauren Katalysator, etwa einer starken Mineralsäure, vorgelegt und dazu bei einer Reaktionstemperatur zwischen 60 und 120 °C die epoxi- dierte Carbonsäure und/oder deren Ester kontinuierlich oder portionsweise zugegeben. Nach dem sogenannten Eintopfverfahren werden alle Reaktionspart¬ ner in Gegenwart eines sauren Katalysators bei Temperaturen zwischen 20 und 120 °C umgesetzt. Das Fortschreiten der Reaktion kann über den Gehalt an nicht abreagierten Epoxidgruppen bestimmt werden, so nach der Titra¬ tionsmethode von R.R. Jay, Analytische Chemie, 36, 667 (1964). Nach er¬ folgter Ringöffnung kann der saure Katalysator durch Neutral sation zer¬ stört und gegebenenfalls überschüssiger Alkohol destillativ oder mittels Phasenseperation abgetrennt werden. Selbstverständlich können Katalysator und überschüssige Alkohole auch im Reaktionsgemisch verbleiben, wenn weitere Anwendungen dadurch nicht beeinträchtigt werden. Zur Ringöffnung können prinzipiell gesättigte, ungesättigte, verzweigte, unverzweigte, cyclische, aromatische monofunktionelle Alkohole oder auch Diole verwendet werden. Als Diole eignen sich aliphatische Diole mit 2 bis 22 C-Atomen besonders. Da Diole aufgrund ihrer 2 Hydroxylgruppen 2 Epoxidgruppen ring¬ öffnen können, kann es zu Vernetzungsreaktionen kommen. Aus diesem Grund sind monofunktionelle aliphatische Alkohole bevorzugt, insbesondere solche mit 1 bis 22 C-Atomen. Ganz besonders bevorzugt sind solche Alkohole mit bis 4 C-Atomen, wie Methanol, Ethanol, Propanol und/oder Butanol. Man kann

aber als einwertige primäre Alkohole auch problemlos Diole einsetzen, deren eine Hydroxylgruppe verethert bzw. verestert worden ist wie Mono- alkylethylenglykole.

Die Ringöffnung der epoxidierten Carbonsäuren und/oder deren Ester kann vollständig und/oder partiell ablaufen. Wünscht man eine vollständige bzw. praktisch nahezu vollständige Ringöffnung, empfiehlt es sich, die epoxi¬ dierten Carbonsäuren und/oder deren Ester in Mengen von 1:1 bis 1:10, vor¬ zugsweise 1:1 bis 1:3 - berechnet als Mol % Epoxid und bezogen auf Mol % Alkohole - mit den genannten Alkoholen abreagieren zu lassen. Eine zumin- destens nahezu vollständige Ringöffnung kann man dann enthalten, wenn bei diesen Mengenverhältnissen die Umsetzung so lange geführt wird (bis zu 5 Stunden), bis ein absoluter Restepoxidsauerstoffgehalt unter 0,3 Gew.-% auftritt. Wird die Umsetzung bereits früher abgebrochen bzw. werden Um¬ setzungsverhältnisse gewählt, die unter denen für eine vollständige Ring¬ öffnung liegen, so wird nur eine partielle Ringöffnung erhalten, die aber zumindest soweit fortgeschritten sein sollte, daß die partiell ringgeöff¬ neten epoxidierten Carbonsäuren oder deren Ester pro Molekül mindestens eine durch Ringöffnung erhaltene Hydroxylgruppe tragen.

Bei der Ringöffnung der beschriebenen epoxidierten Carbonsäuren bzw. deren Estern mit Alkoholen entstehen Verbindungen, die mindestens eine freie Hydroxylgruppe und in Nachbarstellung eine Alkoxygruppe sowie endständig eine Carbonsäuregruppe bzw. einen Esterrest tragen. Sofern sie eine Hydro¬ xylgruppe und eine Carbonsäuregruppe tragen, handelt es sich um Hydroxymo- nocarbonsäuren, die in der Lage sind, analog der in der europäischen Pa¬ tentschrift EP-B-424 beschriebenen Ricinolsäure intermolekular zu ver- estern. Bei dieser intermolekularen Veresterung entstehen oligo ere Co- polyester, deren Molekulargewicht von Polymerisationsgrad bestimmt wird. Der Polymerisationsgrad selber ist wieder abhängig davon, ob kettenab¬ brechende Monocarbonsäuren, die über keine Hydroxylgruppe verfügen, vor-

handen sind. Über die Menge an kettenabbrechenden Monocarbonsäuren kann also die Ol gomerisierung der Hydroxymonocarbonsäuren bestimmt werden. Zweckmäßigerweise liegt der Oligomerisationsgrad im Bereich von 1,5 bis 10. Aus diesem Grund kann das in den erfindungsgemäßen Blockcopolyestern vorhandene hydrophobe Segment A sowohl ein monomerer als auch ein oligo- merer Säurerest sein, der sich von mit Alkohol ringgeöffneten epxodierten Carbonsäuren oder Carbonsäureestern ableitet.

Als weiteres Segment enthalten die erfindungsgemäßen Blockcopolyester das hydrophile Segment B, das einen Polyethylenglykolrest darstellt, vorzugs¬ weise einen Polyethylenglykolrest mit einem mittleren Molekulargewicht von

200 bis 20.000, vorzugsweise von 400 bis 10.000 und insbesondere von 600 bis 3.000.

Die erfindungsgemäßen Blockcopolyester können die Segmente A als auch die Segmente B in unterschiedlichen Mengen enthalten. So kann der Blockcopoly¬ ester ohne Probleme 5 bis 95 Gew.-% an Segment A und 95 bis 5 Gew.-% an Segment B - bezogen auf Blockcopolyester - enthalten. Sollen die erfin¬ dungsgemäßen Blockcopolyester als Gleitmittel eingesetzt werden, empfiehlt es sich, Blockcopolyester zu verwenden, die das hydrophobe Segment A in Mengen von 40 bis 95 Gew.-% und Segment B in Mengen von 5 bis 60 Gew.- enthalten.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der beschriebenen erfindungsgemäßen Blockcopolyester, das da¬ durch gekennzeichnet ist, daß Ester einer Carbonsäuremischung aus 50 bis 100 Gew.-% mit Alkoholen ringgeöffneten epoxidierten ungesättigten Car¬ bonsäuren und 0 bis 50 Gew.-% gesättigten aliphatischen Carbonsäuren mit Polyethylenglykol in Gegenwart von Veresterungskatalysatoren umgeestert werden. Einzelheiten zu dem Verfahren sind im vorstehenden Text zu ent¬ nehmen. Dieses Verfahren ist gegenüber einer direkten Veresterung von

ringgeöffneten epoxidierten Carbonsäuren mit Polyethylenglykolen zu be¬ vorzugen, da hier so gut wie keine Nebenreaktionen wie Etherbildung auf¬ tauchen. Besonders geeignet ist dieses Verfahren zur Herstellung dann, wenn ringeöffnete epoxidierte Carbonsäureester von niederen Alkoholen wie beispielsweise die Methylester eingesetzt werden, da das nach der U - esterung entstandene Methanol problemlos abdestilliert werden kann. Sofern Ester von höheren bzw. mehrwertigen Alkoholen eingesetzt werden, wie bei¬ spielsweise die Triglyceride der ringgeöffneten epoxidierten Fettsäuren, entstehen bei der Umesterung mit Polyethylenglykol neben den erfindungs¬ gemäßen Blockcopolyestern auch Nebenprodukte, wie beispielsweise nur par¬ tiell umgeesterte Triglyceride. Auch derartige Reaktionsmischungen gehören in den Rahmen der vorliegenden Erfindung.

Die Umesterung selber wird auf an sich bekannte Art und Weise gemacht, vorzugsweise in Gegenwart von üblichen Umesterungskatalysatoren wie Zinn- und Titanverbindungen, Alkalialkoholate und Lithiumhydroxid. Bevorzugt wird die Umesterung bei Temperaturen im Bereich von 100 bis 200 °C durch¬ geführt. Falls gewünscht, kann in Gegenwart von Lösungsmitteln oder aber auch lösungsmittelfrei gearbeitet werden.

Die erfindungsgemäßen Blockcopolyester sind in Wasser problemlos emulgier- bar und zeigen glättende Eigenschaften. Aus diesem Grund können sie sehr gut als biologisch abbaubares Gleitmittel in Spinnpräparationen für syn¬ thetische Filamente verwertet werden. Die Blockcopolyester können dabei entweder alleine oder in Mischung mit aus dem Stand der Technik bekannten Gleitmitteln verwendet werden. Bekannte Gleitmittel sind Mineralöle, Fett¬ säureester von Alkanolen mit 8 bis 22 C-Atomen im Fettsäurerest und 1 bis 22 C-Atomen im Alkoholrest, beispielsweise Pal itinsäuremethylester, Talg- fettsäure-2-Ethylhexylester, Fettsäureester von Polyolen mit 2 bis 6 Hy¬ droxylgruppen, alkoxylierte Alkohole, beispielsweise Anlagerungsprodukte von Ethylenoxiden und Propylenoxiden an Talgalkohol, Polyalkylenglykole

wie Ethylenoxid-Propylenoxid-Mischpolymere und/oder Silikone. Sofern die erfindungsgemäßen Blockcopolyester in Mischung mit bekannten Gleitmitteln verwendet werden, ist es zweckmäßig, daß die Blockcopolyester in Mengen von 15 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 90 Gew.-% - bezogen auf Gleit¬ mittelmischung - neben dem aus dem Stand der Technik bekannten Gleitmit¬ teln verwendet werden. Bei der Verwendung der Blockcopolyester als Gleit¬ mittel in Spinnpräparationen werden diese bevorzugt aus einer wäßrigen Dispersion in Form einer Suspension oder Emulsion aufgetragen. Zur Her¬ stellung der wäßrigen Dispersion werden in der Regel Blockcopolyester vor der Applikation in Wasser emulgiert. Zweckmäßigerweise können zur Ver¬ besserung der Emulgierbarkeit die aus dem Stand der Technik bekannten Emulgatoren wie Mono- und/oder Diglyceride, alkoxylierte Fette, Öle, Fett¬ alkohole mit 8 bis 24 C-Atomen und/oder Cβ-Ciβ-Alkylphenole und/oder Fett¬ alkohole mit Propylenoxid und Ethylenoxid gewünschtenfalls auch Amide wie Fettsäuremono- und/oder Diethanolamide beigemengt werden.

Falls für die Spinnpräparationen eine ausgeprägte Antistatik gefragt ist, können handelsübliche Antistatika wie Alkali- und/oder Ammoniumsalze al- koxylierter, gegebenenfalls endgruppenverschlossener C8-C22~Alkyl-und/oder C8-C22-Alkylenalkoholsulfonate, Umsetzungsprodukte von Alkohol mit Phos- phorpentoxid in Form ihrer Alkali-, Ammonium- und/oder Aminsalze zugesetzt werden.

Weitere übliche Hilfsstoffe für Spinnpräparationen sind Fadenschlußmittel, pH-Wert-Regulantien, Bakteriziden und/oder Korrosionsschutzmittel. Vor¬ zugsweise werden die Blockcopolyester in Form ihrer wäßrigen Dispersion verwendet. Die wäßrigen Dispersion der Blockcopolyester weisen einen Wasseranteil von 99,8 bis 60 Gew.-% und einen Aktivsubstanzgehalt von Blockcopolyestern zwischen 0,2 bis 40 Gew.-% auf. Für Labortests, insbe¬ sondere auf präparationsfreien Filamenten, empfehlen sich wäßrige Disper¬ sionen mit einem Aktivsubstanzgehalt an Blockcopolyestern zwischen 0,2 bis

4 Gew.-%. Für praktische Anwendung beträgt der Aktivsubstanzgehalt vor¬ zugsweise 3 bis 40 und insbesondere 5 bis 30 Gew.-%. Sofern weitere Glät¬ temittel oder auch weitere aus dem Stand der Technik bekannten Additive verwendet werden sollen, ist der Aktivsubstanzgehalt an Blockcopolyestern entsprechend zu reduzieren.

B e i s p i e l e

A) Herstellung von rϊnggeδffneten epoxidierten Ester

Beispiel A 1 Epoxystearinsäuremethylester mit Methanol Zu einer siedenden Lösung von 5,9 g konzentrierter Schwefelsäure in 340 g, entsprechend 10,6 Mol, Methanol wurden 1359 g Epoxystearinsäuremethylester mit einem Epoxidsauerstoffgehalt von 4,71 Gew.-%, entsprechend 4 Mol - be¬ zogen auf Epoxidsauerstoff, zugetropft. Nach praktisch vollständiger Ab- Veaktion des Epoxids wurde die Reaktionsmischung mit 22 g 30 gew.-%iger methanolischer Natriummethylat-Lösung neutralisiert. Das Methanol wurde abdestilliert.

Man erhielt eine klare gelbe Flüssigkeit mit folgenden Kenndaten: Hydro- xylzahl (0HZ) nach DIN 53240 = 138; Verseifungszahl (VZ) nach DIN 53401 = 170; Jodzahl (JZ) nach DGF CV, 11b = 9,3; Säurezahl (SZ) nach DIN 53402 = 0,2.

Beispiel A 2 Epoxystearinsäuremethylester mit Ethylenglykol 100 kg Epoxystearinsäuremethylester mit einem Epoxidsauerstoffgehalt von 4,95 Gew.-%, entsprechend 309 Mol bezogen auf Epoxidgehalt, und 38,3 kg Ethylenglykol, entsprechend 617 Mol, wurden in Gegenwart von 34 g konzen¬ trierter Schwefelsäure auf 90 °C erhitzt. Nach praktisch vollständiger Abreaktion (ca. 1,5 Stunden; Restepxodisauerstoffgehalt: 0,03 Gew.-%) wur¬ de die Reaktionsmischung mit 160 g 30 gew.-%iger methano!ischer Natrium¬ methylat-Lösung neutral siert, und das Methanol abdestili ert. Man erhielt eine klare, gelbe Flüssigkeit mit den Kenndaten: 0HZ = 234,6; VZ = 162,06; JZ = 6,9; SZ = 0,7.

Beispiel A 3

Analog Beispiel 1 wurden zu einer siedenden Lösung von 9 g konzentrierter Schwefelsäure in 960 g, entsprechend 30 Mol, Methanol 2360 g epoxidiertes Sojaöl mit einem Epoxidsauerstoffgehalt von 6,78 Gew.-%, entsprechend 10 Mol bezogen auf Epoxidsauerstoff, getropft. Nach praktisch vollständiger Abreaktion wurde das Reaktionsgemisch mit 18 g Diethylethanolamin neu¬ tralisiert und überschüssiges Methanol abdestiliiert. Man erhielt eine klare, gelbe Flüssigkeit mit den Kenndaten 0HZ = 185; VZ = 163; JZ = 19,4; SZ = 1,6.

Beispiel A 4 Partielle Ringöffnung von epoxidiertem Sojaöl 5820 g epoxidiertes Sojaöl mit einem Epoxidsauerstoffgehalt von 6,88, ent¬ sprechend .... Mol bezogen auf Epoxidsauerstoff, wurden mit 1600 g Metha¬ nol, entsprechend 50 Mol, auf 50 °C erwärmt. Nach Zugabe von 27,5 g kon¬ zentrierter Schwefelsäure wurde die Temperatur auf 65 °C gesteigert. Bei einem Restepoxidsauerstoffgehalt von 2,7 % wurde die Reaktion abgebrochen, mit Diethylethanolamin neutralisiert und Methanol abdestilliert.

Beispiel A 5 Partielle Ringöffnung von epoxidiertem Sojaöl

Die Umsetzung wurde analog Beispiel A 4 durchgeführt, jedoch wurde die

Reaktion bei einem Restepoxidsauerstoffgehalt von 5,3 % abgebrochen.

B) Herstellung von Blockcopolyester

Beispiel B 1

In einem Dreihalskolben versehen mit Rührer, Stickstoffeinleitung und De¬ stillationsbrücke wurden 350 g ringgeöffneter Epoxystearinsäuremethylester nach Beispiel A 1, 150 g Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekular¬ gewicht (MG) von 1000 und 1,0 g Veresterungskatalysator auf Sn-Basis (Swedcat 5 R , der Fa. Swedstab) auf 200 - 220 °C erhitzt. Das gebildete Methanol wurde destillativ abgetrennt (16 ml).

Der erhaltene Blockcopolyester ist in Wasser e ulgierbar.

Beispiel B 2

Analog Beispiel B 1 wurden 187 g ringgeöffneter Epoxystearinsäuremethyl¬ ester nach Beispiel A 1 mit 80 g Polyethylenglykol (mittleres MG = 1000) in Anwesenheit von 0,8 g 30 gew.-%iger Natriummethanolat-Lösung bei 100 bis 120 °C 5 Stunden umgeestert. Entstehendes Methanol ( 10 ml) wurde de- st llativ entfernt.

Man erhielt einen in Wasser emulgierbaren Blockcopolyester.

Beispiel B 3

Analog Beispiel B 1 wurden 145 g ringgeöffnetes Sojapolyol nach Beispiel A 3 mit 62 g Polyethylenglykol (mittleres MG = 1000) und 0,4 g Swedcat5 R bei 195 °C 30 bis 45 Minuten umgeestert.

Man erhielt einen in Wasser emulgierbaren Blockcopolyester.

Beispiel 4

Analog Beispiel B 1 wurden 145 g partiell ringgeöffnetes Sojapolyol nach Beispiel A 4 mit 62 g Polyethylenglykol (mittleres MG = 1000) und 0,4 g Swedcat5 R bei 215 bis 220 °C 1 Stunde umgeestert. Man erhielt einen in Wasser emulgierbaren Blockcopolyester.

Beispiel 5

Analog Beispiel B 1 wurden 145 g partiell ringgeöffnetes Sojapolyol nach Beispiel A 5 mit 62 g Polyethylenglykol (mittleres MG = 1000) und 0,4 g Swedcat5 R bei etwa 220 °C 10 Minuten umgeestert. Der erhaltene Blockco¬ polyester ist in Wasser emulgierbar.

C) Anwendung als Gleitmittel für synthetische Filamente

Auf Polyesterfilamente (Garnart: Pre-orientated yarn-Pes; Feinheit: 147 dtex, Filamentzahl: 430; Spinngeschwindigkeit: 1300 m/min) wurden eine 0,4 und 0,8 gew.-%ige wäßrige Emulsion der Blockcopolyester nach Beispiel 1 und 3 aufgetragen. Der Aktivsubstanzgehalt der Produktauflage betrug 0,2 und 0,4 Gew.-%.

Um die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Blockcopolyester als Gleitmit¬ tel zu testen, wurden folgende Parameter bestimmt:

- dynamische Reibungsquotienten gegen Keramik bei einer Geschwindigkeit von 2 bis 200 m/min, gemessen am Rothschild F-Meter (Klima 23 °C, 60 % relative Feuchte)

- elektrostatische Aufladung an Keramik bei einer Geschwindigkeit von 2 bis 200 m/min, gemessen am Eltex Induktiv Voltmeter (Klima 23 °C, 60 % relative Feuchte).

In Tabelle I sind die dynamischen Reibungsquotienten und in Tabelle II die elektrostatische Aufladung zusammengefaßt, die bei den wäßrigen Emulsionen bei einer Produktauflage von 0,2 und 0,4 Gew.-% beobachtet wurden.

Tabelle I dynamische Reibunskoeffizent (mue) bei m/min

Tabelle II elektrische Aufladung in kV/ in bei m/min