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Patent Searching and Data


Title:
BLOG PROCESSING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/043195
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for producing a printed product is disclosed, wherein a printed product is produced in a printing forme bound high capacity printing processing in the form of a main product (2), or a part product with an identification means, which includes individualizable product specific information. At least two subsequent individualizing steps are carried out wherein the identification means permits the addition of the information on each product for addition in the at least two further subsequent individualizing steps. The new address specific digital print product includes blog entries, preferably in the form of a blog supplement which furthermore is preferably produced in digital print. Identification means, for example, in the form of ID tags (4, 4') preferably include, in addition to the product specific identifying information, control information (31-36), which can be read by sensors on the processing devices (7-12) and thus directly control the processing of each product at least by the respective processing device (7-12) and, in conjunction with control codes on the part products for addition, the correct addition can be controlled.

Inventors:
STEFFEN GUIDO (CH)
Application Number:
PCT/CH2007/000504
Publication Date:
April 17, 2008
Filing Date:
October 12, 2007
Export Citation:
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Assignee:
WRH MARKETING AG (CH)
STEFFEN GUIDO (CH)
International Classes:
B41F13/46; G06V30/224
Foreign References:
DE10300071A12004-07-22
EP1155850A22001-11-21
DE19704003A11998-08-06
DE19512501A11996-10-10
Attorney, Agent or Firm:
RENTSCH & PARTNER (Postfach 2441, Zürich, CH)
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Claims:
PATENTANSPRüCHE

1 Verfahren zur Herstellung eines Druckproduktes, dadurch gekennzeichnet, dass ein, in einem druckformgebundenen Hochleistungsdruckprozess hergestelltes, Druckprodukt in Form eines Hauptproduktes (2) oder eines Teilproduktes mit einem Identifikationsmittel (IM) versehen wird, das eine individualisierbare produktspezifische Information umfasst, und das zumindest zwei weitere nachgeschaltete Individualisierungsschritte durchgeführt werden, wobei die Identifikationsmittel die Zuordnung der, in den mindestens zwei weiteren nachgeschalteten Individualisierungsschritten zuzufügenden, In- formation zum jeweiligen Produkt ermöglichen.

2 Verfahren gemäss Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest zwei weiteren nachgeschalteten Individualisierungsschritte jeweils mindestens einen digitalen Druckprozess umfassen.

3 Verfahren gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die nachge- schalteten Individualisierungsschritte eine Adressierung und den digitalen Druck von für den Adressaten individuell zusammengestellten Blog-Beiträge umfassen.

4 Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifikationsmittel ausgewählt sind aus der Gruppe von: i) direkt auf dem oder am Druckprodukt angebrachte Identifikationsmittel, ii) dem Druckprodukt lösbar, tempo- rär und räumlich in unmittelbarer Nähe zugeordnete Identifikationsmittel und iii)

Identifikationsmitteln in Form eines elektronischen Identifikationscodes in einer übergeordneten Steuereinrichtung der softwaregestützt die Zuordnung eines jeden Druck-

Produktes im Produktionsprozess in Relation zu den im Prozess eingesetzten Bearbeitungsstationen vornimmt.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im druckformgebundenen Hochleistungsdruckprozess oder unmittelbar anschliessend an die- seπ in einem digitalen Druckverfahren ein ID-Tag (4, 4') direkt auf ein Druckprodukt gedruckt wird, ein mit einem ID-Tag bedrucktes Etikett oder ein elektronisch lesbarer oder les- und beschreibbarer elektronischer Speicher am Druckprodukt angebracht wird.

Verfahren gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedes ID-Tag (4, 4') eines Produktes mit produktspezifischer Steuerinformation (31-36) versehen ist, die von Sensoren von mindestens einer Bearbeitungseinrichtung (7-12) ausgelesen werden können und damit die Bearbeitung des jeweiligen Produktes durch diese mindestens eine Bearbeitungseinrichtung (7-12) direkt steuern.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Verlauf einer Förderstrecke (3) das zu erstellende Produkt durch Adressat-spezifisches Zusammentragen einer Auswahl von konventionell hergestellter Teilprodukte und das Beifügen von mindestens einem weiteren Adressat-spezifischen digitalen Druckprodukt individualisiert wird.

Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Adres- sat-spezifische digitale Druckprodukt Blog-Beiträge, vorzugsweise in Form einer Blog-

Beilage, umfasst.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Produktsequenz im Verlauf der Förderstrecke zumindest Abschnittsweise eine sich wiederholende Folge von jeweils einem Adressat-spezifisch teilindividualisierten Zwischenprodukt und mindestens einem, vorzugsweise mehreren, nicht-indivi- dualisierten Standard-Zwischenprodukten umfasst.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Produktsequenz im Verlauf der Förderstrecke zumindest Abschnittsweise eine sich wiederholende Folge von jeweils einer Mehrzahl von Adressat-spezifisch teilindividualisierten Zwischenprodukt und mindestens einem, vorzugsweise mehreren, nicht-individualisierten Standard-Zwischenprodukten umfasst.

Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle von fehlenden Adressat-spezifisch teilindividualisierten Zwischenprodukten ein auszuführender Adressat-spezifischer Individualisierungsschritt an einem nachfolgenden nicht- individualisierten Zwischenprodukt durchgeführt wird und dieses dadurch zum teil- weise fehlerhaften individualisierten Adress-spezifischen Zwischenprodukt gemacht wird.

Verfahren nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die teilweise fehlerhaften individualisierten Adress-spezifischen Zwischenprodukte oder ebensolche Endprodukte mit einer an den Adressanten gerichteten Information, vorzugsweise in Form eines digitalen Aufdruckes oder eines Aufklebers oder einer MEM0STICK ® -Notiz, zum fehlerhaften Produkt versehen werden.

Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 1 2, dadurch gekennzeichnet, dass das ID- Tag (4, 4') vorzugsweise als maschinenlesbarer zweidimensionaler- oder Matrix-Barcode ausgebildet ist.

Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeich- net, dass das Adressat-spezifische Zusammentragen ohne direkte Steueranweisung eines übergeordneten Steuersystems nur durch die in einem ID-Tag (4, 4') enthaltene Information gesteuert wird.

System zum Durchführen eines Verfahrens gemäss einem der vorgenannten Ansprüche.

Druckprodukt umfassend mindestens eine Mehrzahl von in einem druckformgebunden Hochleistungsdruckprozess hergestellten Teilprodukten, welche produktspezifisch individuell Zusammengetragen sind und mindestens ein Adressat-spezifisches digitales Druckprodukt.

Druckprodukt nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Adressat-spezifische digitale Druckprodukt Blog-Beiträge, vorzugsweise in Form einer

Blog-Beilage, umfasst.

Description:

Blog Verarbeitung

ERFINDUNGSBEREICH

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Druckprodukt gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1 , ein Verfahren zur Herstellung eines Druckproduktes gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 15 und ein System für die Herstellung eines Druckproduktes gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 16.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

In der CH-Patentanmeldung Nr. 01508/06 sind ein neues Druckprodukt, respektive ein neues Herstellungsverfahren und ein neues System zur Herstellung von Druckprodukten beschrieben, die Weblogs und die darin enthaltenen Blogbeiträge als Nachrichtenquelle für klassische Printmedien erschliessen. Die Attraktivität von Blog-Beiträgen in klassischen Printmedien, insbesondere von aktuellen Blog-Beiträgen in Tageszeitungen ist in der vorgenann- ten Anmeldung näher beschrieben und es wird für Einzelheiten vollumfänglich auf die dortigen Ausführungen verwiesen. So können Blogbeiträge als Ergänzung oder Ersatz von Agenturmeldungen und Korrespondentenberichten in Printmedien eine neue Leserschicht ansprechen oder bisher nicht befriedigte Informationsbedürfnisse von bestehenden Lesern befriedigen oder solche sogar erst wecken. Die vorgenannte Anmeldung schlägt dabei vor, ein nicht individualisiertes Druckerzeugnis mit hoher Auflage möglichst günstig herzustellen.

In der vorliegenden Anmeldung sollen nun die Vorteile der Blogbeiträge im Druckprodukt genutzt werden um ein teilweise individualisiertes Druckprodukt herzustellen.

Das Thema individualisierte Druckprodukte beschäftigt die Druckindustrie seit Jahrzehnten. om einfachen Adressaufdruck auf einer Zeitung bis hin zur vollständig individuell für einen Leser gedruckten Zeitung wurden verschiedenste technische Lösungen vorgeschlagen. Die gewünschte Individualisierung scheint dabei positiv mit den Kosten korreliert zu sein, so dass in allen bekannten Verfahren und Vorrichtungen, von denen sich zumindest im Bereich der Tages- und Wochenzeitungen kein einziges auf dem Markt durchsetzen konnte, der Preis des Produktes mit dem zunehmenden Grad an Individualisierung zwangsläufig ansteigt.

Im Konkurrenzkampf mit anderen Zeitungen und insbesondere den elektronischen Medien stehen die klassischen Printmedien, und hier wiederum besonders die Tageszeitungen, zu- dem unter einem steigenden Aktualitätsdruck. Durch den Einsatz von Hochleistungssysteme, auf denen sich derzeit bis zu 80 1 OOO Produkte pro Stunde herstellen lassen, lassen sich nicht nur die Herstellungskosten niedrig halten, sondern es lässt sich auch der Redaktionsschluss weiter nach hinten verschieben, da die Herstellung weniger Zeit erfordert. Der Leser erwartet, dass über „last minute" Ereignisse vom Abend, am nächsten Tag in der Zeitung berichtet wird. Zur gewünschten Individualisierung kommt also noch ein enormer Aktualitätsdruck.

Das Kostenproblem durch die gewünschte Individualisierung ist seit langem bekannt, und so wird zum Beispiel in der EP0805756 der Anmelderin ein Verfahren beschrieben, dessen Grundidee darin besteht, durch digitales Drucken ein Höchstmass an Flexibilität konsequent zu nutzen. Da bei den digitalen Druckverfahren "Druckformen" eigentlich dauernd neu er- stellt werden, ist die Flexibilität derartiger Verfahren um Grössenordnungen höher als die Flexibilität von Druckverfahren, die wirkliche Druckformen benutzen. Der Begriff "digitales Drucken" steht in der EPO8O5756 wie auch in der vorliegenden Anmeldung für alle Druckverfahren, bei denen keine stabilen Druckformen auf das Papier gedrückt werden, sondern bei denen ein "schreibendes Mittel" digital derart angesteuert wird, dass es, sich fortlaufend

entsprechend verändernd, die vorgegebenen Muster aufs Papier schreibt. Die bekanntesten dieser Verfahren sind zum Beispiel Laser- und Tintenstrahlverfahren und verschiedene thermische Verfahren. In der vorliegenden Erfindung werden die Druckform-gebundenen Druckverfahren, sofern nicht ausdrücklich erwähnt, pauschal als „konventionelles Drucken" bezeichnet. Für die vorliegende Anmeldung soll unter dem konventionellen Drucken insbesondere auch der Hochleistungsdruck verstanden werden, bei dem heutzutage Stückzahlen von 80 1 OOO Druckprodukten pro Stunde und mehr erreicht werden.

Im vorgeschlagenen Verfahren der EP0805756 wird das Material, auf das gedruckt wird, und die Weiterverarbeitung des bedruckten Materials zu fertigen Druckprodukten konse- quent auf diese hohe Flexibilität abgestimmt. Mit einer digitalen Druckmethode werden dabei alle Druckseiten eines Druckproduktes auf die Vorder- und Rückseite einer quasi endlosen Papierbahn gedruckt. Für das Bedrucken wird die Papierbahn im wesentlichen kontinuierlich durch eine entsprechende Druckvorrichtung geführt und in Form von beidseitig je mindestens einer Reihe von nebeneinander liegenden Druckseiten bedruckt. Die Papierbahn wird vor oder nach dem Bedrucken zwischen den Seiten der zu druckenden oder bereits gedruckten Reihen von Druckseiten zu einem Faltstapel gefaltet und quer zu ihrer Längsrichtung zertrennt oder mindestens in einen einfach zu trennenden Zustand gebracht (z.B. Perforation oder teilweise Zertrennung). Auf diese Weise entsteht eine Sequenz von Leporello- (Faltstapel-)förmigen Druckprodukten, deren jeweils erste und letzte Seite gegebenenfalls noch miteinander verbunden, aber einfach trennbar sind. Es ist aus der EP0805756 bereits bekannt, dass derartige Druckprodukte direkt in der Leporello-Form an den Leser verteilt oder zu verschiedensten, an sich bekannten Formen von Druckprodukten weiterverarbeitet werden. Trotz der vorteilhaften Lösungsvorschläge liegen die Kosten der Herstellung eines solchen individualisierten Druckproduktes bei gleichem Umfang, insbesondere beim Einsatz

von Farbdruck, weit über den Kosten eines konventionell im Hochleistungsprozess hergestellten Produktes. Das Kostenproblem ist also nicht befriedigend gelöst.

In der Druckschrift zur EP0805756 sind mit dem Effizienzverlust und die damit einhergehenden Kostensteigerungen bereits zwei Probleme angesprochen, die die gewünschte Individua- lisierung von Druckprodukten wie Zeitungen und Zeitschriften mit sich bringt In dieser Patentschrift werden auch Ansätze diskutiert, um die gewünschten kleineren Auflagen und die vermehrte Exemplar-Individualisierung in der Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse entsprechend zu organisieren und insbesondere die Weiterverarbeitungsvorrichtungen entsprechend auszugestalten, zu steuern und zu verkoppeln, um die Flexibilität zu erhöhen und in einem höheren Grad individualisierte Produkte herstellbar zu machen, ohne dass das Druckverfahren an sich verändert wird. Es wird vorgeschlagen Zeitungen oder Zeitschriften, die an sich als uniforme Auflage gedruckt worden sind, durch die folgenden Weiterverarbeitungsschritte zu individualisieren und versandfertig zu machen: Einbringen von je nach Adressat zusammengestellten Beilagen, welche mindestens zum Teil auch durch einen eigens dafür vorgesehene Drucker adressatenspezifisch bedruckt sein können (z.B. mit individueller Absenderadresse versehene Antwortkarten), zusätzliche individuelle Bedruckung auf Innenoder Aussenseiten (z.B. individuelle Adressierung), Verpackung je nach Adressen einzeln oder in Sammelpaketen, für welche Sammelpakete mit einem weiteren Drucker beispielsweise Adressblätter und Lieferscheine hergestellt werden. B wird zudem vorgeschlagen die individualisierten Zeitschriften in postroutengerechter Sequenz zusammenzustellen und zu Sammelpaketen zu verpacken. In der EP0805756 wird aber bereits erkannt, dass der softwarenlässige und der steuertechnische Aufwand für derartige Verfahren ganz offensichtlich beträchtlich ist und entsprechend wird ein äusserst einfaches Herstellungsverfahren für Leporello-förmige Produkte vorgeschlagen, das sich sehr gut für eine dezentralisierte Produk- tion eignet Vorzugsweise werden dabei digitale Druckdaten von verschiedensten Quellen an die verschiedensten Produktionsorte auf Abruf beispielsweise über das Telefonnetz geliefert.

Trotz dieser möglichen Dezentralisierung hat sich dieses Verfahren zur Herstellung individualisierter Druckprodukte, wie viele andere gattungsgleiche Verfahren, bis heute nicht auf dem Markt durchsetzen können.

Die angestrebte Individualisierung im Kontext des konventionellen Hochleistungsdrucks führt bei den bekannten Lösungen zu komplexen Systemen, die durch Ihre Komplexität fehleranfälliger werden und/oder aufwändige übergeordnete Steuersysteme erfordern, welche zu Ausfällen und damit verbundenen Systemunterbrüchen neigen.

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und ein System zur Herstellung von Druckprodukteπ der genannten Art zu schaffen, welche die oben beschriebenen Nachteile vermeiden.

Die Erfindung hat zudem die Aufgabe, bekannte Hochleistungs-Verfahren und Systeme zu nutzen um ein kostengünstiges Druckprodukt herzustellen, das einen wählbaren Grad an Individualität und eine hohe Aktualität zulässt Diese Aufgabe soll für verschiedenste Arten von Druckprodukten, zum Beispiel auch für umfangreiche zusammengetragene und/oder geheftete Druckprodukte mit Blog-Beiträgen gelöst werden.

Es ist ausserdem Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und ein System zu schaffen, welche eine Integration von Druckform-gebundenen Hochleistungsdruckprozessen und Druckformungebundenen Druckprozessen bei der Herstellung eines teilweise individualisierten Druck- produktes, insbesondere zur Erstellung eines Produktes mit Blog-Beiträgen, zu bewirken.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein Verfahren und ein System zur Verfügung zu stellen, das eine korrekte Adressierung und insbesondere eine korrekte Sequenz der zu adressierenden und der adressierten Produkte und damit die anschliessende

Zustellung bei höherer Effizienz ohne gesteigerten Maschinenaufwand einfach und kostengünstig ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1 , 15 beziehungsweise 16 enthaltenen Merkmale gelöst.

Beim erfindungsgemässen Verfahren werden Druckprodukte, die vorzugsweise in einem konventionellen Hochleistungs-Druckverfahren, zum Beispiel druckformgebunden im Rotationsdruck hergestellt wurden, in der Rotation oder zwischen Rotation und einer ersten, der Rotation nachgeschalteten Weiterverarbeitungsvorrichtung mit einem Identifikationsmittel (IM) versehen. Das Identifikationsmittel trägt die Information zur Identifizierung der Produkte und macht diese identifizierbar. Diese Identifizierbar-Machung erfolgt vorzugsweise auf einer Ebene, die eine Identifikation jedes einzelnen Druckproduktes erlaubt, und soll im Folgenden als Individuelle-Identifizierbarmachung (Indifizierung) bezeichnet werden. Im Gegensatz dazu lassen sich auch Gruppen von Produkten mit einem IM mit identischer Identifikationsinformation versehen, was im Kontext dieser Anmeldung als Omnifizierung bezeich- net werden soll. Das Identifikationsmittel ist gemäss einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein ID-Tag zugewiesen, der im gedruckten Zustand vorzugsweise als maschinenlesbarer zweidimensionaler- oder Matrix-Barcode umgesetzt ist. Grundsätzliche Informationen zu verschiedenen Typen von Barcodes sind bekannt und zum Beispiel auf http://en.wikipedia.org/wiki/BaL.code erhältlich und sollen hier nicht nochmals wieder- holt werden. Mit Hilfe von zweidimensionalen Barcodes, wie zum Beispiel dem Data Matrix Code lassen sich - abhängig von der Grosse des Tags - derzeit bis zu 2 Kilobyte an Daten speichern und in gedruckter Form darstellen. Der Code ist entweder in einem digitalen Druckverfahren direkt auf das Druckprodukt oder auf ein am Druckprodukt anzubringendes Klebeetikett angebracht. Alternativ lassen sich die Identifikationsmittel (IM) auch als elek- tronisch lesbare oder les- und beschreibbare elektronische Speicher, vorzugsweise als Tags in

Form von RFI D-Etiketten realisieren. Kombinationen der vorgenannten Identifikationsmittel (IM) sind ebenfalls möglich. So können zum Beispiel je nach Bedarf mit einem sichtseitig angebrachten visuell erfassbaren Matrixcode bedruckte RFI D-Etiketten auf die Produkte aufgeklebt werden.

Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Identifikationsmittel (IM) nicht direkt auf dem oder am Druckprodukt angebracht, sondern dem Druckprodukt lösbar, temporär räumlich unmittelbar zugeordnet Die Identifikationsmittel können hierbei zum Beispiel als les- und beschreibbare elektronische Speicher, vorzugsweise in Form von RFID-Tags in einer dem Druckprodukt zugeordneten Transporteinheit, zum Beispiel einer Tasche einer Einsteckvorrichtung und/oder einem Greifer eines Greifertransporteurs ausgebildet sein.

Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Zuordnung des Identifikationsmittels zum Druckprodukt nicht mehr in einer räumlichen Zuordnung, sondern in einer übergeordneten Steuereinrichtung, die die Position von jedem Produkt im Produktionspro- zess in Relation zu den im Prozess eingesetzten Bearbeitungsstationen erfasst und gleichzeitig die Zuordnung der produktspezifischen Identifikationsmittel vorzugsweise in Form eines elektronischen Identifikatioπscodes in der Steuereinrichtung vornimmt.

Das Identifikationsmittel (IM) umfasst in bevorzugten Ausführungsformen, bei denen die Druckprodukte direkt mit dem IM versehen sind, mindestens einen ldentifikations(ID)-Tag, der sich wiederum aus einer Anzahl von Ein-Bit Codes und mindestens einem Mehrbitcode zusammensetzt Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die ID-Tags direkt in oder unmittelbar der Rotation nachgeschaltet an der Schnittstelle zur Weiterverarbeitung, auf jeden Fall vor der ersten nachgeschalteten Bearbeitungsstation auf das Druckprodukt mit einem Digitaldrucker anzubringen. Vorzugsweise sind es die Hauptprodukte, die derart indifiziert werden.

Bei komplex zusammengetragenen Druckprodukten, die zum Beispiel ein Hauptprodukt und mehrere Teilprodukte erster Ordnung und/oder Werbebeilagen umfassen, die selbst wiederum eingesteckte Teilprodukte (zweiter Ordnung) enthalten, werden vorzugsweise auch die Teilprodukte erster Ordnung mit einem IM versehen. Der Einfachheit halber soll im fol- genden der Grundgedanke der Erfindung jedoch erst am Beispiel einer Iπdifizierung eines Hauptproduktes einer Tageszeitung erläutert werden. Auf jedes Hauptprodukt wird zum Beispiel mittels einer Digitaldruck-Einheit (z.B. einem Ink-Jet-Drucker) in oder nach der Rotation im Randbereich ein ID-Tag aufgedruckt. Das ID-Tag ist vorzugsweise im Randbereich der Frontseite positioniert, und wird bei einem allfälligen Randbeschnitt nicht weggeschnit- ten. Es besteht im einfachsten Fall aus einem Mehrbitcode, der zum Beispiel eine individuelle oder gruppenzugehörige Produktnummer sein kann. Vorzugsweise umfasst der ID-Tag jedoch eine oder mehrere Steuerinformationen für nachgeschaltete Verarbeitungseinheiten, die wiederum im einfachsten Fall jeweils als 1 -Bit Codes ausgestaltet sind. Wenn in der vorliegenden Anmeldung von einem ID-Tag die Rede ist, dann soll dies nicht bedeuten, dass der ID-Tag als räumliche Einheit gedruckt ist. Es lassen sich durchaus Teile des ID-Tags, der eine funktionelle Einheit bildet, an verschiedenen Stellen der Frontseite positionieren, falls dies die Lesbarkeit verbessert oder das spätere Ablesen erleichtert.

Die im ID-Tag enthaltene Information stammt von einem übergeordneten Steuersystem und wird der Digitaldruckeinheit online oder über ein lokal einlesbares Speichermedium zuge- führt und vorzugsweise in der Digitaldruckeinheit zwischengespeichert.

Wie bereits vorgängig erwähnt, kommt die vorliegende Erfindung vorzugsweise bei der Herstellung Adressat-spezifisch individualisierter Druckprodukte zum Einsatz. Hierbei handelt es sich gemäss einer bevorzugten Ausführungsform um Druckprodukte wie Zeitungen und Zeitschriften, die für den Adressaten individuell zusammengestellte Blog-Beiträge, zum Beispiel in Form einer Blog-Beilage als Einsteckprodukt, umfassen. Der Adressat, das heisst der Abon-

nent der Zeitung oder Zeitschrift, erhält eine Blog-Beiiage, die individuell für Ihn zusammengestellt ist. Die Verfahren und Kriterien zur Auswahl der Beiträge für die Blog-Beilage kennt der Fachmann im wesentlichen aus dem Bereich der individuellen elektronischen Zeitschriften, auch bekannt unter dem Schlagwort „Daily Me". Der Abonnent hat die Möglichkeit sich die Beiträge gemäss seiner Vorgaben zusammenstellen zu lassen. Vorzugsweise geschieht dies über einen Online-Zugang zu einem Nutzer-Portal. Es wird ein Nutzerprofil generiert und gespeichert, das die Basis für eine vorzugsweise automatisiert erfolgende Auswahl an Blog-Beiträgen für die zu erstellende Adressat-spezifische Blog-Beilage darstellt Die Möglichkeiten zur Herstellung einer individuellen elektronischen Zeitung sind zum Beispiel in der Veröffentlichung „Chancen und Risiken einer individuellen Informationsvermittlung" von R. Specker aus dem Jahr 1997 beschrieben. Im Kontext der vorliegenden Erfindung fallen unter den Begriff Blog-Beiträge im weiteren Sinn auch Anzeigen und redaktionelle Beiträge sowie Bildmaterial das in einer Druckvorstufe im Layoutprozess zu einer oder mehreren Seiten zusammengestellt wird.

Es ist dem Fachmann bekannt, dass Dmckprodukte, die für einen bekannten Adressaten individuell zusammengestellt werden, äusserst interessante und lukrative Werbemöglichkeiten bieten. Auf die technischen Aspekte zur Umsetzung und Nutzung dieser Werbe- möglichkeiteπ soll im Folgenden daher nicht vertieft eingegangen werden.

Die Blog-Beiträge werden, wie vorgängig bereits erwähnt, vorzugsweise in Form einer digital gedruckten Blog-Beilage dem konventionell hergestellten und vorgängig indifizierten Druckprodukt beigegeben. Wie im Weiteren noch ausgeführt wird, erlaubt die Iπdifizierung des konventionell hergestellten Produktes die korrekte Adressierung und die korrekte Zuordnung der Adressat-spezifischen Blog-Beilage, wobei diese beiden Verfahrensschritte auch in der umgekehrten Reihenfolge vorgenommen werden können.

üblicherweise wird von einer Auflage eines Druckproduktes, zum Beispiel der Tagesauflage einer Tageszeitung, nur ein bestimmter Anteil adressiert den Lesern per Post zugestellt. Ein grosser Teil der Tagesauflage wird anonym, zum Beispiel am Kiosk verkauft, und ein weiterer Teil wird über Verträger an Abonnenten in bestimmten Regionen zugestellt. Eine teilweise Individualisierung des Druckproduktes bietet sich nur für die direkt adressierten und die an bekannte Abonnenten zugestellten Zeitungen an. In den Kioskverkauf gelangen dagegen nicht-individualisierte Standardprodukte. Die Erfindung bietet nun die Möglichkeit die Produktion der nicht-individualisierten Standardprodukte und der teilweise individualisierten Druckprodukte in einem Prozess zu integrieren. Die vorliegende Erfindung erlaubt dabei nicht nur die individuelle Adressierung einer Zeitung und das Beifügen oder Anbringen Adressat-spezifisch zusammengestellter Blog-Beiträge, sondern sie ermöglicht auch das Adressat-spezifische oder zumindest Regionen-spezifische Zusammentragen einer Auswahl von Teilprodukten zu einem Adressat- oder Regionen-spezifischen Endprodukt

Als weiterer äusserst vorteilhafter Aspekt der vorliegenden Erfindung hat sich die Einbin- düng von Steueranweisungen für allfällige, dem konventionellen Druckprozess nachgeschaltete, Bearbeitungsschritte, respektive Bearbeitungseinheiten wie zum Beispiel Zuführstationen in das Identifikationsmittel, vorzugsweise in den ID-Tag, erwiesen. Im einfachsten Fall lässt sich die Steueranweisung, ob ein bestimmter Anleger ein Teilprodukt in ein Hauptprodukt einstecken soll durch einen, dem Anleger vorgeschalteten geeigneten optischen Sensor direkt vom Hauptprodukt ablesen. Die vorliegende Erfindung bietet dadurch eine denkbar einfache Schnittstelle, durch die sich Arbeitsstationen wie von Drittanbietern in ein bestehendes Produktionssystem integrieren lassen. Im Fall der optisch ablesbaren ID-Tags, zum Beispiel in Form eines Barcodes, muss die zu integrierende Arbeitsstation nicht mit einem übergeordneten System verbunden und für das zu bearbeitende Produkt mit einer Steueran- Weisung angesteuert werden, sondern sie kann autonom arbeiten, da das jeweilige Produkt die Anweisung zum Ausführen oder Unterlassen des Arbeitsschrittes selbst bringt.

Das Identifikatioπsmittel (IM), das im erfindungsgemässen Verfahren jedem Hauptprodukt oder Teilprodukt unmittelbar nach der druckformgebundenen Herstellung zugeordnet wird, beinhaltet daher Informationen, die die entsprechende Digitaldruckstation oder eine andere Vorrichtung zum Generieren der im Identifikationsmittels (IM) abzuspeichernden Informatio- nen, derart mit dem Produkt in Wirkverbindung bringen, dass sie zumindest während des Herstellungsprozesses mit diesem funktional verbunden sind.

Im bereits mehrmals erwähnten Beispiel ist die Information die in einem aufgedruckten ID- Tag enthalten ist eine für jedes Produkt individuell verschiedene Produktkennung, vorgängig als Indifizierung bezeichnet, enthalten und auslesbar. Werden von einer Auflage der Bei- spiel-Zeitung auf einer Anlage 100 1 OOO Exemplare hergestellt, so werden entsprechend 100 1 OOO individuelle Produktkennungen generiert und aufgedruckt. Den Produktkennungen ist vorzugsweise bereits eine Information zum Adressaten zugeordnet, oder sogar in der Produktkennung auslesbar enthalten. Diese Zuordnung kann aber auch zu einem späteren Zeitpunkt stromabwärts im Herstellungsverfahren erfolgen. Im ersteren Fall werden zum Beispiel bevorzugt der individuellen Produktkennung, die bereits einem Abonnenten zugeordnet ist schon bei der Indifizierung Adressat-spezifische Steuerinformationen zugeordnet und entsprechend in das I D-Tag integriert. Diese Adressat-spezifischen Steuerinformationen umfassen zum Beispiel die Anweisung an einen nachgeschalteten Anleger ein Teilprodukt in das Adressat-spezifische Hauptprodukt einzustecken. Hat beispielsweise Abonnent Muster im Rahmen seines Abonnements Teilprodukte aus den Bereichen Auto, Wirtschaft und Sport bestellt, so wird das aufgedruckte ID-Tag die entsprechenden positiven Steuercodes für genau diese drei Teilprodukte umfassen und das Adressat-spezifische „Muster"-produkt wird beim Durchlaufen des Produktionspfades die Anleger für die Teilprodukte aus den Bereichen Auto, Wirtschaft und Sport so steuern, dass sie jeweils ein Teilprodukt einstecken. Alle ande- ren Anleger werden dagegen nicht aktiviert, so dass das hergestellte „Muster"-Produkt nur die von Herrn Muster gewünschten Teilprodukte umfasst. Entsprechend lässt sich auch eine negative Auswahl treffen, so dass Frau Meier eine Zeitung ohne Auto- und Sportteil, respek-

tive ohne Teilprodukt aus den Bereichen Auto und Sport bestellen kann. Basierend auf dieser Kundeπbestellung, die in der Kundendatenbank des übergeordneten Steuersystems gespeichert ist, werden bei der Indifizierung, das heisst beim Anbringen des „Meier"-I D-Tags negative Steuercodes für genau diese drei Teilprodukte aufgedruckt. Sind im unveränderten Standardprodukt zum Beispiel sieben themenspezifische Teilprodukte vorgesehen, so würde Herr Muster neben dem Hauptprodukt nur seine drei gewünschten Teilprodukte Auto, Wirtschaft und Sport erhalten, während das erfindungsgemässe System für Frau Meier das Hauptprodukt mit den restlichen vier themenspezifischen Teilprodukten zusammenträgt

Ein erfindungsgemäss gesteuertes Zusammentragen lässt sich vorteilhafter Weise mit einer Vorrichtung zum Sammeln im weiten Sinne bewerkstelligen. Unter Sammeln im weiteren Sinn sollen sowohl Sammeln im engeren Sinne, wie auch Einstecken und Zusammentragen verstanden werden. Zur Herstellung derartiger Druckprodukte in Hochleistungsverfahren sind zum Beispiel von der Ferag AG Sammel-, Einsteck- bzw. Zusammentragtrommeln oder entsprechende Strecken zum Sammeln, Einstecken und/oder Zusammentragen bekannt Dabei werden beim Sammeln sattelförmige Träger, beim Einstecken und Zusammentragen V-förmige Abteile kontinuierlich an einer Mehrzahl von Zugabestelleπ vorbeigefühlt und an jeder Zuführeinrichtung wird üblicherweise ein weiterer Bestandteil, beispielsweise ein weiterer Bogen oder ein weiteres Teilprodukt zum entstehenden Produkt zugegeben. Beim Sammeln wird mit einem innersten gefalteten Bogen, beim Einstecken mit einem äussersten, gefalteten Bogen oder Hauptprodukt, beim Zusammentragen mit einem ersten meist ungefalteten Bestandteil begonnen. Dem Fachmann ist bekannt, dass sich Sammel-, Einsteck- und Zusammentrag-Verfahren entsprechend kombinieren lassen. Mit den bekannten Hochleistungs-Einrichtungen sind derzeit Leistungen von 40'0OO bis über ca. 80 1 OOO Produkten pro Stunde erzielbar. Der Förderpfad der Druckprodukte zwischen zwei Anlegern oder ande- ren Bearbeitungsstationen umfasst zum Beispiel in Einsteck- und Einstecktrommeln der Ferag AC vorzugsweise jeweils einen Bereich des Quervorschubs, in dem sich vorzugsweise

ein Sensor, zum Beispiel in Form eines Barcode-Lesers anbringen lässt, an dem das zu bearbeitende Produkt beim Durchlaufen des Produktionspfades in passender Geschwindigkeit vorbei geschoben und abgelesen wird. Bei Sammelvorrichtungen, wie den Sammelhefttrom- meln der Ferag AG, wie sie zum Beispiel aus der US5324014 bekannt sind, ist der Sensor vorzugsweise in einem sattelförmigen Träger im Bereich des Quervorschubs zwischen zwei Zuführstationen angeordnet. Die Sensoren können auch beabstandet von der Vorrichtung zum Sammeln, Einstecken bzw. Zusammentragen angeordnet sein, wie es aus der US5613669 (Ferag AG) bekannt ist. Beim Sammeln im engeren Sinne hat es sich bewährt, die Produktkennung zum Beispiel jeweils auf dem Vorfalz an einer Innenseite anzubringen. Bei der Bearbeitung in Einstecktrommeln entsprechend an einer Aussenseite. Für den Fachmann sind die Begriffe Haupt- und Teilprodukt in Zusammenhang mit den vorgängig erwähnten Arten des Zusammentragens, Sammeins und Einsteckens eindeutig belegt und er kennt die jeweilige relative Lage der Produkte zueinander, deren Ausrichtung im Produk- tionsprozess und die zeitliche Abfolge ihrer Zuführung.

Ein entscheidender Vorteil der Erfindung liegt darin, dass das Adressat-spezifische Zusammentragen ohne direkte Steueranweisung eines übergeordneten Steuersystems nur durch die im ID-Tag enthaltene Information gesteuert wird. Die übergeordnete Steuerung wird dadurch nicht nur enorm entlastet, sondern das Verfahren wird wesentlich robuster, da sogar bei einem Komplettausfall der übergeordneten Steuerung die bereits indifizierten Produkte korrekt zusammengetragen werden. Um das System noch stabiler zu machen, können alle zum Generieren der ID-Tags einer ganzen Auflage benötigten Informationen in der entsprechenden Einheit, zum Beispiel im Digitaldrucker in der Rotation, abgespeichert werden, so dass diese lokal und unabhängig von der übergeordneten Steuerung zur Verfügung stehen.

Beide Beispiel-Produkte lassen sich entsprechend dem Kundenwunsch anschliessend noch weiter Adressat-spezifisch individualisieren. So kann dem „Muster-Produkt zum Beispiel eine Adressat-spezifische Blog-Beilage zu den Spezialthemen Champions League und Bestechungsfälle im Profifussball beigelegt werden und das „Meier"-Produkt erhält eine Blog-Bei- läge zu den Themen Umweltskandale in China und die Unterdrückung von Sprachminderheiten in der ehemaligen Sowjetunion. Während bei der Produktindividualisierung durch Adressat-spezifisches Zusammentragen die Themenauswahl auf die vorgefertigten konventionell gefertigten Teilprodukte beschränkt ist, ist die Themenauswahl für die Zusammenstellung der Blog-Beilage annähernd unbegrenzt Die Vorauswahl zu den Blog-Themen wird wie bereits erwähnt vom Abonnenten vorzugsweise über ein Online-Portal getroffen, und kann ebenso wie die Auswahl der Teilprodukte beliebig oft, sogar von Ausgabe zu Ausgabe geändert werden und entsprechend im Adressat-spezifischen Abonnenten-Profil gespeichert werden.

Zusätzlich zur Individualisierung, die im Auftrag oder nach Wunsch des Adressa- ten/Abonnenten erfolgt, bietet die vorliegende Erfindung die Möglichkeit basierend auf den Adressat-spezifischen Abonnenten-Profilen, respektive auf der Auswahl der Teilprodukte und/oder der Blog-Themen das herzustellende Endprodukt mit Adressat-spezifischer Werbung zu versehen. Dies kann im Bereich des Zusammentragens zum Beispiel durch Einstecken Zielgruppen-spezifischer qualitativ hochwertiger konventionell hergestellter Werbe- beilagen, einkleben ebensolcher Postkarten, Gutscheine oder Produktmuster erfolgen und im Falle der digital gedruckten Beilagen wie der Blog-Beilage durch integrieren von Adressat- spezifischen Anzeigen in das Beilagen-Layout Der Fachmann erkennt das enorme Potential zur zielgruppenorientierten Werbung, bis zur vollständig individualisierten Werbung, die das erfiπdungsgemässe System vor allem auch durch die Integration von Druckform-gebundenen Hochleistungsdruckprozessen und Druckform-ungebundenen Druckprozessen bei der Herstellung eines teilweise individualisierten Druckproduktes bietet, und ist ohne erfinderisches

Dazutun in der Lage dieses Potential durch bedarfsgerechte Anpassungen für den konkreten Einzelfall auszuschöpfen.

Dadurch, dass im erfindungsgemässen Verfahren erfindungsgemässe teilindividualisierte Produkte integriert mit nicht-individualisierten Staπdardprodukten in einem vorzugsweise seriellen oder teilweise parallelen Produktionspfad hergestellt werden, lassen sich zudem für Probleme bei der Adressierung mit fehlenden oder falsch zusammengetragenen teilindividualisierten Produkten, und da die von uns vorgeschlagene direkte oder indirekte Identifikation der Produkte neue Lösungen anbieten. Bei der Indifizierung der Hauptprodukte werden die nicht-individualisierten Standardprodukte und die teilindividualisierten Produkte vor- zugsweise in eine Reihenfolge gebracht, die sicherstellt, dass gegen Ende des Produktionspfades vor der Adressierung jeweils Miniduster von je einem teilindividualisierten Produkt und einem oder einer Mehrzahl von nicht-individualisierten Standardprodukten vorliegen. Sollte es bei der Adressierung zu einem Fehler kommen, oder sollte ein Adressat-spezifisch teilindividualisiertes Produkt fehlen, so kann das oder eines der unmittelbar nachfolgenden nicht-individualisierten Standardprodukte ersatzweise Adressiert werden.

Um negativen Kundenreaktionen vorzubeugen wird gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung der Adressat darüber informiert, dass er nicht sein abonniertes teilindividualisiertes Produkt sondern ein nicht-individualisiertes Standardprodukt erhält. Die Information des Abonnenten kann durch einen zusätzlichen, vorzugsweise zusammen mit der Adressie- rung im Digitaldruck erstellten, Textblock erfolgen, oder durch das nachgeschaltete Aufkleben einer entsprechenden Notiz erfolgen. Dies lässt sich sehr elegant mit einer Vorrichtung bewerkstelligen, wie sie aus EPl 106550, EPI 086914 und EPl 275607 der Ferag AG bekannt und unter der Marke MEMOSTICK ® äusserst erfolgreich im Markt etabliert ist. Um die Kundenbindung noch zu erhöhen kann die MEMOSTICK ® Notiz mit der Information über das

falsche Produkt zusätzlich einen Gutschein für einen kostenlosen Bezug eines anderen Druckprodukts des jeweiligen Verlagshauses umfassen.

Zur Realisierung der erfindungsgemässen Systeme mit den vorgängig beschriebenen Identifikationsmittel (IM) als elektronisch lesbare oder les- und beschreibbare Tags werden Sensoren in Form bekannten elektronischen Schreib- oder Schreib-/Lese-Geräten eingesetzt, die zur berührungslosen Datenübertragung und Identifikations-Veränderung geeignet sind. Auch diese Systemelemente stellen generische Schnittstellen dar, die die Integration von Arbeitsstationen oder Systemkomponenten von Drittanbietern erleichtern.

KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN

Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemässen Verfahren und Systeme werden nachstehend anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 den prinzipiellen Ablauf eines Verfahrens und Aufbau eines Systems gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;

Figur 2 einen ID-Tag gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, wie er im Verfahren gemäss der Figur 1 zum Einsatz kommen kann;

Figur 3 einen Ausriss aus der Titelseite eines Druckproduktes gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit Adressaufdruck und einer Information zu einem Produktionsfehler;

Figur 4 einen Ausriss aus der Titelseite eines weiteren Druckproduktes gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit digital gedrucktem ID-Tag und einer MEM0ST1CK ® Information zu einem Produktionsfehler; und

Figur 5 den prinzipiellen Ablauf eines Verfahrens und Aufbau eines Systems gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFUHRUNGSFORMEN

!n Figur 1 ist der prinzipielle Ablauf einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungs- gemässen Verfahrens dargestellt. Es muss betont werden, dass bei dieser übersicht wesentliche Erfindungselemente der übersicht halber weggelassen wurden. Der Prozess innerhalb und unmittelbar nach der konventionelle Hochleistungsdruckpresse 1 ist hier nicht näher dargestellt, sondern es wird angenommen, dass Ausgangsprodukte, hier Hauptprodukte 2, mit nicht weiter dargestellten Fördermitteln bzw. in einer Förderanlage entlang einer Förderstrecke 3 gefördert werden. Die Hauptprodukte werden im dargestellten Ausführungsbeispiel unmittelbar nach der Rotation 1 mit einem ID-Tag 4 versehen, die mittels einer nicht in der Figur dargestellten digitalen Druckeinheit, zum Beispiel eines Hochleistungs-InkJet Prin- ters aufgedruckt werden. Jedem Hauptprodukt 2, das die Rotation verlässt ist ein eindeutiges produktspezifisches ID-Tag 4 zugeordnet Die Adressat-spezifischen Informationen, respektive die Steueranweisungen, zur Erstellung der ID-Tags 4 werden von einer übergeordneten Steuereinheit 5 geliefert. Die mit je einem produktspezifischen ID-Tag 4 versehenen oder indifizierten Hauptprodukte 2 werden zur Weiterverarbeitung einer Einstecktrom- mel 6 zugeführt. In dieser werden Teilprodukte aus Speichereinheiten wie zum Beispiel Wickeln oder sechs Anlegern 7-12 zugeführt. Wie vorgängig beschrieben, aber nicht in der schematisierten Figur dargestellt, umfasst jeweils eine den Anlegern 7-12 vorgeschaltete Querfördereinheit in der Einstecktrommel 6 einen Sensor zum erfassen einer produktspezifischen Steuerinformation des ID-Tags 4. Für die im ID-Tag codierte Steuerinformation ge- nügt ein 1 Bit Code, da der Anleger bezüglich des jeweiligen Hauptproduktes lediglich die Information benötigt, ob er ein Teilprodukt einstecken soll oder nicht Es ist offensichtlich, dass nach Passieren der sechs Anleger 7-12 je nach Steueranweisung des ID-Tags 4 verschiedenste teilweise individualisierte Zwischen- oder Endprodukte hergestellt sein können. Die Auswahl aus sechs Teilprodukten erlaubt alle Varianten vom blossen Hauptprodukt, bis zum Hauptprodukt mit sechs verschiedenen eingesteckten Teilprodukten. Die mittels der dargestellten Anleger 7-12 eingesteckten Teilprodukte können konventionell hergestellte Teilprodukte erster oder zweiter Ordnung mit redaktionellem Inhalt oder reine Werbebeila-

gen oder Kombinationen von beidem sein. Allgemein gilt, dass es sich bei den Teilprodukten auch um regionenspezifische Produkte handeln kann, die nicht nur Adressat-spezifisch zugeführt werden können, sondern einem für eben diese Region bestimmten Teil der Auflage beigegeben werden. Solche Produkte umfassen den Regionalteil einer Zeitung ebenso wie eine Werbebeilage die der Kaufkraft einer bestimmten Region oder eines bestimmten Stadtteils angepasst ist.

Nachdem passieren der Anleger 7-12 werden die geförderten Produkte an einem Blog-Anle- ger 13 vorbeigeführt, der dem bereits teilindividualisierten Zwischenprodukt oder dem noch nicht-individualisierten Standard-Zwischenprodukt eine Blog-Beilage 1 5 zuführen kann. Die Blog-Beilagen 15 werden in einer digitalen Druckeinheit 14 Adressat-spezifisch gedruckt, wobei die nötige Layout-Information oder die nötigen Dateien mit den zu druckenden Daten, vorzugsweise im PostScript- oder PDF-Format, wiederum von der übergeordneten Steuereinheit 5 über eine Datenleitung 16 zum Digitaldrucker 14 gesendet werden. Der Blog-Anleger 13 umfasst einen Zwischenspeicher 17 in dem eine Mehrzahl von Adressat- spezifischen Blog-Beilagen 15 zum Einstecken bereitgehalten werden. Die übergeordnete Steuereinheit stimmt die Drucksequenz der Adressat-spezifischen Blog-Beilagen 15 derart auf die im vorgeschalteten Prozess des Zusammentragens teilweise-individualisierten Adressspezifischen Zwischenprodukte ab, dass die Blog-Beilagen 15 zum Einstecken in der richtigen Reihenfolge bereitgehalten werden. Die übergeordnete Steuerung legt bereits bei der Indifizierung der Hauptprodukte die Produkt-Reihenfolge oder Sequenz so fest, dass jedem mit einer Blog-Beilage zu versehenden Hauptprodukt vorzugsweise mindestens ein nicht- individualisiertes Standard-Zwischenprodukt folgt. Der Adressat-spezifische Mehrbitcode im ID-Tag muss also in Förderrichtung vor dem Blog-Anleger 13 nur durch einen Sensor ausgelesen werden und die passende Blog-Beilage 15, die vorzugsweise einem identischen Adres- sat-spezifische Mehrbitcode in einem nicht dargestellten ID-Tag versehen ist, kann eingesteckt werden. Sollte ein teilweise-individualisiertes Adress-spezifisches Zwischenprodukt, für

das eine passende Blog-Beiiage bereitgehalten wird, auf Grund einer Fehlfunktion im vorgelagerten Produktionspfad fehlen, so wird die im Blog-Anleger zur Abgabe in vorderster Position bereitgehaltene Blog-Beilage in das nächstfolgende nicht-individualisiertes Standard-Zwischenprodukt eingesteckt Die übergeordnete Steuerung 5 wird vorn Anleger über diesen Vorgang informiert und weist dem Mehrbitcode des vorgängig nicht-individualisier- ten Standard-Zwischenprodukts die Adressat-spezifische Information der eingesteckten Blog- Beilage zu. Aus dem nicht-individualisierten Standard-Zwischenprodukt ist nun ein teilweise fehlerhaftes individualisiertes Adress-spezifisches Zwischenprodukt geworden, das in einer nachfolgenden Adressiereinheit mit der korrekten, zur Blog-Beilage passenden, Adresse ver- sehen wird. Es ist ein ganz entscheidender Vorteil der erfindungsgemässen Zwischenprodukt- Sequenz, dass sich der Ersatz eines fehlenden, zu adressierenden Zwischenproduktes aus dem Produktstrom heraus bewerkstelligen lässt, und keine zusätzlichen Vorrichtungen zum Zufördem oder Speichern Reserve-Zwischenprodukten nötig sind. Die vorteilhafte Auswahl der Abfolge von anonymen, nicht-individualisierten Standard-Zwischenprodukten und zu adressierenden individualisierten Zwischenprodukten im Produktstrom, auch Verschachte- lung genannt, umfasst inhärent die benötigte Reserve an nicht-individualisierten Standard- Zwischenprodukten und stellt diese äusserst zeitnah zum fehlenden Zwischenprodukt zur weiteren Adress-spezifischen Individualisierung bereit

Der Adressiereinheit werden daher alle zu adressierenden Teilprodukte in der korrekten Rei- henfolge zugestellt, so dass die korrekte Sequenz der adressierten Produkte lückenlos ist Dies erlaubt es die adressierten Produkte zur anschliessenden Zustellung korrekt zu bündeln oder zu Paketen zusammenzufassen, ohne dass eine Nachbearbeitung nötig ist.

In den Figuren 1 und 5 ist die erfindungsgemässe Abfolge der Zwischenprodukte jeweils dadurch symbolisiert, dass im Produktstrom die zu adressierenden individualisierten Zwi-

schenprodukte mit B gekennzeichnet sind, während zwischen diesen angeordnete nicht-indi- vidualisierten Standard-Zwischenprodukte keine besondere Kennzeichnung aufweisen.

Gemäss der vorliegenden Erfindung lassen sich die Sequenz der zu adressierenden individualisierten Zwischenprodukte B und der nicht-individualisierten Standard-Zwischenpro- dukte auf die typischen Fehlfunktionen der Verarbeitungsanlage anpassen. Ist nur damit zu rechnen, dass einzelne Produkte fehlen, so ist die Produktsequenz derart gewählt, dass im Verlauf der Förderstrecke jeweils einer Gruppe von Adressat-spezifisch teilindividualisierten Zwischenprodukten mindestens ein, vorzugsweise mehrere, nicht-individualisierten Standardprodukten folgen. Die Gruppe von Adressat-spezifisch teilindividualisierten Zwischenproduk- ten ist vorzugsweise nicht grösser als eine Gruppe die üblicherweise ein Paket für den Postversand bildet. Vorzugsweise ist die Gruppe höchstens halb so gross. Falls die adressierten Produkte nicht zwingender Weise am Anfang einer Auflage gedruckt werden müssen, um ihre rechtzeitige Zustellung zu ermöglichen, dann ist es sogar bevorzugt die Gruppen von Adressat-spezifisch teilindividualisierten Zwischenprodukten klein zu halten. Bei einer sich wiederholende Folge von jeweils einem Adressat-spezifisch teilindividualisierten Zwischenprodukt B und mindestens einem, vorzugsweise mehreren, nicht-individualisierten Standard- Zwischenprodukten ist sichergestellt, dass für jedes fehlende oder fehlerhafte Adressat-spezifisch teilindividualisierten Zwischenprodukt B unmittelbar nachfolgend ein nicht-individualisierten Standard-Zwischenprodukt zur Verfügung steht.

Das Ausschleusen von fehlerhaften Produkten in der Dmckweiterverarbeitung ist dem Fachmann bekannt, und muss hier nicht weiter erläutert werden. Ist mit grosseren Gruppen von fehlenden Adressat-spezifisch teiliπdividualisierten Zwischenprodukten zu rechnen, so werden die Gruppengrössen der nicht-individualisierten Standard-Zwischenprodukte entsprechend angepasst. Gemäss der vorliegenden Erfindung erlaubt die vorgängig beschriebene Indifizierung der Hauptprodukte der übergeordneten Steuerung 5 beim Ausfall von Produk-

ten sehr flexibel zu reagieren. Kommt es zum Beispiel beim Zusammentragen der Produkte zu einem Fehler, der eine Lücke von 40 Zwischenprodukten erzeugt, so erfasst die Steuerung zum Beispiel über einen Feldbus 18, wie er in den Figuren 1 und 5 angedeutet ist, den Fehler und die Anzahl betroffener Produkte und weist einer entsprechenden Anzahl von aus der Produktion 1 oder aus einem Speicher 30 kommenden nicht für eine Adressat-spezifische Individualisierung vorgesehenen Hauptprodukten dynamisch die entsprechenden Individualisierungsschritte der fehlenden Produkte zu.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Hauptprodukte erst nach der Einspeisung aus dem Speicher 30 indifiziert, d.h. mit dem 1 D-Tag 4 versehen. Unabhängig davon, ob die Hauptprodukte online aus der Rotation oder offline von einer Speichereinheit stammen, lassen Sie sich auf diese Weise in der Reihenfolge indifizieren, in der sie in die Weiterverarbeitung eingespeist werden.

In den vorteilhaften Ausführungsformen gemäss Figuren 1 und 5 ist stromabwärts von der Adressiereinheit 19 eine MEMOSTICK ® -Einheit 21 angeordnet, die es erlaubt teilweise feh- lerhafte, adressierte Endprodukte mit einer MEMOSTICK ® -Notiz zu versehen, die den Empfänger über den Fehler informiert und allenfalls eine Form von Entschädigung anbietet.

Ebenso können adressierte Endprodukte, bei denen zum Beispiel die bestellte Blog-Beilage fehlt, mit einer an den Abonnenten gerichteten Fehlerinformation versehen werden.

In anderen ebenfalls bevorzugten Ausführungsformen wird diese Information zum fehlerhaf- ten Produkt beim Adressieren mit auf das Hauptprodukt oder einen Adressumschlag gedruckt.

Durch eine Weiche 20 oder ein wirkungsgleiches Element werden die individuell adressierten Endprodukte 22 anschliessend von den nicht-individualisierten Standard-Endprodukten

23 getrennt, respektive in zwei separate Produktströme aufgeteilt, die auf bekannte Weise dem Versand zugeführt werden. In weiteren bevorzugten Ausführungsformeπ ist die Weiche zur Separierung der Ströme bereits nach der Adressierung oder nach dem Blog-Anleger angeordnet. Die Geschwindigkeit der bei der Adressierung durchzufördemden Produkte verringert sich dadurch, aber die einfache Möglichkeit zur Fehlerbehebung bei der Adressierung geht verloren.

In der Figur 2 ist ein Beispiel für ein ID-Tag 4 dargestellt, wie es zum Beispiel im Verfahren gemäss der Figur 1 zum Einsatz kommen kann. Im linken Bereich des Tags sind sechs Einbit Codes 31-36 dargestellt, die zum Beispiel die sechs Anleger 7 -1 2 gemäss der Figur 1 steu- ern können. Ein Pixel in der oberen Reihe 38 kann für das Ausführen des Einsteckens durch den jeweiligen Anleger codieren, während ein Pixel in der unteren Reihe 39 den jeweiligen Anleger inaktiv lässt. Im Beispiel der Figur 2 würden einem Hauptprodukt, das den dargestellten Code aufweist, die Teilprodukte der Anleger 7, 9, 1 1 und 1 2 eingesteckt. Im Rechten Bereich umfasst das ID-Tag 4 einen Mehrbit-Code 37 der die Produktspezifische Infor- mation beinhaltet und zusätzlich bereits Adress-speziflsche Information umfassen kann.

In den Figuren 3 und 4 sind Beispiele für fehlerhaft zusammengetragene Produkte dargestellt, bei denen der Adressat gemäss der Figur 3 durch einen Textaufdruck 25 in unmittelbarer Nähe zur Zustelladresse 24 oder gemäss Figur 4 durch eine MEMOSTICK ® -I\lotiz 26 oberhalb eines ID-Tags 4' über seine fehlerhafte Zeitung informiert wird.

In weiteren, nicht in den Figuren dargestellten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden Haupt- und/oder Teilprodukte und insbesondere die erfindungsgemässen Blogbeilagen mit Hochleistungs-Digitaldrucksystemen hergestellt, die derzeit bis zu 250 A4- Seiten in der Minute drucken können. Erfahrungsgemäss ist davon auszugehen, dass die

Leistungsfähigkeit dieser Hochleistuπgs-Digitaldrucksysteme in den nächsten Jahren noch erheblich steigen wird, wobei gleichzeitig die Kosten sinken dürften.

In der Figur 5 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschrieben, bei der die Hauptprodukte 2 aus der Rotation 1 zum Beispiel auf Wickeln 30 in einem Diskpool zwischengespeichert werden. Kommt es durch einen Plattenwechsel in der Rotation zu einem Produktionsunterbruch, so können die vorgängig gedruckten Hauptprodukte abgewickelt und der Weiterverarbeitung zugeführt werden. Cemäss weiterer vorteilhafter, nicht in den Figuren dargestellter, Ausführungsformen erfolgt die Identifizierung nicht schon in der Rotation oder unmittelbar nach der Rotation, sondern erst beim Ab- wickeln oder dem Anschliessenden zuführen der abgewickelten Produkte zur Weiterverarbeitung.

Verbleibt der ID-Tag 4' ablesbar auf dem Hauptprodukt, wie dies in der Figur 4 dargestellt ist, so lassen sich fehlerhafte Produkte, die während der Weiterverarbeitung ausgeschieden wurden mittels Handscanner oder eine Prüfstation identifizieren und von der Steuerung kön- nen online die Produktinformationen zum fehlerhaften Produkt abgefragt und auf dem Scanner oder der Prüfstation angezeigt werden. Das Bedienungspersonal kann dadurch auf einfachste Weise über den Fehler und die zur Behebung nötigen Schritte informiert werden. Wurde im Produkt zum Beispiel ein bestimmtes Teilprodukt nicht eingesteckt, so ist diese Fehlerinformation in der Steuerung 5 erfasst, und beim Einlesen des ID-Tags an der Prüf- Station wird die Information automatisch an der Prüfstation angezeigt und der Arbeiter wird informiert, welches Teilprodukt zu ergänzen ist, so dass eine manuelle Kontrolle des fehlerhaften Produktes entfällt.

Die ID-Tags, die am Produkt verbleiben erlauben es den Verlagen auch auf einfache Weise Remittenden, vor allem aus dem Kiosk-Verkauf, zu identifizieren. Die produktspezifischen

individuellen ID-Tags gemäss der vorliegenden Erfindung dürfen nicht verwechselt werden mit Handelsstichcodes, die bereits heute verwendet werden um eine jeweilige Auflage einer Zeitung zu identifizieren. Diese bekannten Strichcodes sind gemäss ISO/IEC 15420 genormt und werden nur mit einer gültigen Nummer, zum Beispiel einer EAN Nummer, eingesetzt. Gemäss EAN General Specifications können zweistellige oder fünfstellige Zusatzcodes direkt neben der EAN gedruckt werden um die Ausgabennummer einer Zeitung oder Zeitschrift zu codieren. Eine individuelle Produkterkennung ist mit den bekannten Handelsstrichcodes nicht möglich.

Da gemäss der vorliegenden Erfindung auch die Teilprodukte indifiziert, das heisst zum Bei- spiel mit ID-Tags versehen werden können, kann das ID-Tag auf den Teilprodukten als Kontrollcode bei der Zuführung verwendet werden um das korrekte Zusammentragen des Produktes zu gewährleisten. Das neue System erlaubt daher die ID-Tags auf den Hauptprodukten zur individuellen Identifizierung und wie oben beschreiben als Steuercode zu nutzen und gleichzeitig können ID-Tags auf den Teilprodukten als Kontroll-Codes genutzt werden. Es genügt bereits ein einfacher Abgleich von korrespondierenden 1-Bit Codes auf Haupt- und Teilprodukt, um das korrekte Zufuhren zu kontrollieren. Da eine solche Kontrolle mit einfachsten Mitteln direkt an der jeweiligen Zuführ- oder Bearbeitungsstation durchgeführt werden kann, wird das übergeordnete Steuersystem enorm entlastet. Um diese Entlastung darzustellen, sind in der Figur 5 alle Verbindungsleitungen zwischen der übergeordneten Steuerung 5 und den jeweiligen Produktionseinheiten strichliniert dargestellt.

Ebenfalls in der Figur 5 ist angedeutet, dass Blog-Beilagen 15 wahlweise über eine Zuführvorrichtung 12 oder mittels einer der Verarbeitungstrommel 6 nachgeschalteten Verarbeitungsvorrichtung 24, vorzugsweise wiederum einer Verarbeitungstrommel oder einem Umlaufsystem, in die Produkte B eingebracht werden können.