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Title:
BLOOD TREATMENT DEVICE HAVING INCREASED PATIENT SAFETY AND METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/063267
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a blood treatment device (1000), comprising a dialysis filter (100) or a receptacle (9) for a dialysis filter (100), a dialysis-fluid supply line (1) having a first connector (3) for supplying dialysis fluid to the dialysis filter (100), a dialysate discharge line (5) having a second connector (7) for discharging dialysate from the dialysis filter (100), a blood leakage sensor (11) configured and arranged to detect blood in or on the dialysis filter (100), in the dialysis-fluid supply line (1), and/or in the dialysate discharge line (5) and configured to output a blood leakage signal (BLS) if blood is detected, a short-circuit line (13) for connecting the dialysis-fluid supply line (1) and, or to, the dialysate discharge line (5) in fluid communication, wherein for this purpose the short-circuit line (13) has a third connector (15) and a fourth connector (17) each for connecting to one of the first and second connector (3, 7), and a controller (33).

Inventors:
WIESEN GERHARD (DE)
POHL THOMAS (DE)
RAU JENSPETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/073452
Publication Date:
May 07, 2015
Filing Date:
October 31, 2014
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DE GMBH (DE)
FRESENIUS MEDICAL CARE AG & CO KGAA (DE)
International Classes:
A61M1/16
Domestic Patent References:
WO1996009080A11996-03-28
Foreign References:
US5589070A1996-12-31
US4153554A1979-05-08
US20110089112A12011-04-21
US4897184A1990-01-30
Attorney, Agent or Firm:
Bobbert & Partner Patentanwälte PartmbB (DE)
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Claims:
Blutbehandlungsvorrichtung (1000) mit

- einem Dialysefilter (100) oder einer Aufnahme (9) für einen Dialysefilter (100);

- einer Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (1) mit

einem ersten Verbinder (3) zum Zuführen von

Dialysierflüssigkeit zum Dialysefilter (100);

- einer Dialysatablaufleitung (5) mit einem zweiten

Verbinder (7) zum Abführen von Dialysat vom

Dialysefilter (100) ;

- einem Blutlecksensor (11) konfiguriert und angeordnet zum Erkennen von Blut in oder am Dialysefilter (100), in der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (1)

und/oder in der Dialysatablaufleitung (5), und konfiguriert zum Abgeben eines Blutlecksignals (BLS) falls Blut erkannt wird;

- einer Kurzschlussleitung (13) oder eines

Kurzschlussstücks zum Verbinden der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (1) und, oder mit, der Dialysatablaufleitung (5) in Fluidkommunikation, wobei die Kurzschlussleitung (13) hierzu einen dritten Verbinder (15) und einen vierten

Verbinder (17) zum Verbinden mit jeweils einem der ersten und zweiten Verbinder (3, 7) aufweist;

- einer Steuerung (33) , welche konfiguriert ist, um das Blutlecksignal (BLS) zu empfangen und um einen oder wenigstens einen Schritt zu initiieren aus der

Gruppe, welche aus

Ausgeben einer Warnung an den Benutzer, dass eine Reinigung des dritten und/oder vierten Verbinders (15, 17) erforderlich ist;

Einleiten einer vorgeschriebenen oder

vorbestimmten Reinigung des dritten und/oder vierten Verbinders (15, 17);

Unterbinden der Bedienbarkeit der Blutbehandlungsvorrichtung (1000), bis der Benutzer mindestens eine vorgeschriebene Tätigkeit durchgeführt hat; und mechanisches Verhindern eines Verbindens des dritten und/oder vierten Verbinders (15, 17) mit dem ersten und/oder zweiten Verbinder (3, 7) ; besteht, wenn ein Blutlecksignal (BLS) abgegeben und/oder empfangen wurde.

Blutbehandlungsvorrichtung (1000) nach Anspruch 1, ferner mit einer Überwachungsvorrichtung (31), welche konfiguriert ist zum Erkennen eines Verbindens des dritten und/oder des vierten Verbinders (15, 17), beispielsweise mit dem ersten und/oder zweiten

Verbinder (3, 7), und welcher ferner konfiguriert ist zum Abgeben und/oder Empfangen eines

Verbindungssignals (VS) falls ein Verbinden erkannt wird, wobei die Steuerung (33) konfiguriert ist, um wenigstens einen Schritt zu initiieren aus der Gruppe, wenn sowohl ein Blutlecksignal (BLS) als auch ein

Verbindungssignal (VS) abgegeben und/oder empfangen wurden .

Blutbehandlungsvorrichtung (1000) nach Anspruch 2, wobei die Überwachungsvorrichtung einen Verbindungssensor aufweist oder hieraus besteht, welcher konfiguriert und angeordnet ist zum Erkennen eines erfolgten Verbindens mit dem dritten und/oder dem vierten Verbinder (15, 17), und wobei die Überwachungsvorrichtung konfiguriert ist zum Abgeben eines Verbindungssignals (VS) falls ein Verbinden erkannt wird.

Blutbehandlungsvorrichtung (1000) nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, wobei die

Blutbehandlungsvorrichtung (1000) eine

Abfragevorrichtung aufweist oder ist, mittels welcher der Benutzer auf eine Befragung hin ein erfolgtes

Verbinden bestätigen und/oder verneinen kann oder muss, wenn ein Blutlecksignal (BLS) abgegeben und/oder

empfangen wurde.

Blutbehandlungsvorrichtung (1000) nach Anspruch 4, wobei im Falle des Bestätigens die Behandlung eines Patienten mittels der Blutbehandlungsvorrichtung (1000) nicht fortgesetzt oder nicht wieder aufgenommen werden kann oder eine Warnung ausgegeben wird, die Behandlung ausgesetzt zu lassen oder nicht neu zu beginnen,

insbesondere nach Abschluss der Behandlung.

Blutbehandlungsvorrichtung (1000) nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, wobei die vorgeschriebene Tätigkeit aus einer Gruppe ausgewählt ist, welche aus einer Eingabe, beispielsweise einem Bestätigen auf einem Touch-Display und einem Ausführen von

Reinigungsschritten durch den Benutzer besteht.

Blutbehandlungsvorrichtung (1000) nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, wobei die

Blutbehandlungsvorrichtung (1000) ferner eine

Verriegelung oder Abdeckung (35) aufweist, welche in einem Verriegelungs- oder Abdeckzustand hiervon

wenigstens einen von dem dritten und dem vierten

Verbinder (15, 17) in einem Abdeckzustand derart

abdeckt, dass ein Verbinden des wenigstens einen

verriegelten oder abgedeckten Verbinders (15, 17) mit den ersten oder dem zweiten Verbinder (3, 7) nicht möglich ist, und welche in einen Verbindungszustand hiervon überführbar ist, in welchem ein Verbinden möglich ist, wobei das mechanische Verhindern eines Verbindens des dritten und/oder vierten Verbinders (15, 17) mit dem ersten und/oder zweiten Verbinder (3, 7) ein Überführen der Verriegelung oder der Abdeckung (35) in den Verriegelungs- oder Abdeckzustand oder Halten hierin ist .

Blutbehandlungsvorrichtung (1000) nach Anspruch 7, wobei die Abdeckung (35) eine Klappe ist.

Blutbehandlungsvorrichtung (1000) nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, welche eine

Speichervorrichtung (35) aufweist, welche konfiguriert oder angesteuert ist, das Blutlecksignal (BLS) über eine vorbestimmte Zeitdauer oder bis zum Eintreten eines vorbestimmten Ereignisses, welches insbesondere der Beginn einer Behandlung eines nachfolgenden Patienten sein kann, zu speichern.

Verfahren zum Betreiben einer

Blutbehandlungsvorrichtung (1000), mit den Schritten:

- Bereitstellen einer

Blutbehandlungsvorrichtung (1000), welche aufweist: einen Dialysefilter (100) oder eine

Aufnahme (9) für einen Dialysefilter (100); eine Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (1) mit einem ersten Verbinder (3) zum Zuführen von Dialysierflüssigkeit zum

Dialysefilter (100) ; eine Dialysatablaufleitung (5) mit einem zweiten Verbinder (7) zum Abführen von Dialysat vom Dialysefilter (100); einen Blutlecksensor (11) zum Erkennen von Blut in oder am Dialysefilter (100), in der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung ( 1 ) und/oder in der Dialysatablaufleitung (5), und zum Abgeben eines Blutlecksignals falls Blut erkannt wird; eine Kurzschlussleitung (13) zum Verbinden der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (1) und - oder mit - der

Dialysatablaufleitung (5) in

Fluidkommunikation, wobei die Kurzschlussleitung (13) hierzu einen dritten Verbinder (15) und einen vierten

Verbinder (17) zum Verbinden mit jeweils einem der ersten und zweiten Verbinder (3, 7) aufweist ; eine Steuerung (33) ; wobei das Verfahren weiter folgende Schritte umfasst:

- Detektieren mittels des Blutlecksensors (11), ob ein Blutleck vorliegt, und Ausgeben eines

Blutlecksignals (BLS) falls dies der Fall ist;

Optional: Speichern des Blutlecksignals (BLS) in einer Speichervorrichtung (37);

Überprüfen, ob ein Blutlecksignal (BLS) abgegeben und/oder empfangen und/oder verarbeitet wurde;

Initiieren eines oder wenigstens eines Schritts, falls ein Blutlecksignal (BLS) abgegeben und/oder empfangen und/oder verarbeitet wurde, aus der Gruppe, welche folgende Schritte umfasst:

Ausgeben einer Warnung an den Benutzer, dass eine Reinigung des dritten und/oder vierten Verbinders (15, 17) erforderlich ist;

Einleiten einer vorbestimmten Reinigung des dritten und/oder vierten Verbinders (15, 17); Unterbinden der Bedienbarkeit der

Blutbehandlungsvorrichtung (1000), bis der Benutzer wenigstens eine vorgeschriebene Tätigkeit durchgeführt hat; und mechanisches Verhindern eines Verbindens des dritten und/oder vierten Verbinders (15, 17) mit dem ersten und/oder zweiten Verbinder (3, 7) .

11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die

Blutbehandlungsvorrichtung (1000) eine

Überwachungsvorrichtung (31) zum Erkennen eines

Verbindens des dritten und/oder des vierten

Verbinders (15, 17), beispielsweise mit dem ersten und/oder zweiten Verbinder (3, 7), und zum Abgeben eines Verbindungssignals (VS) aufweist; und wobei das

Verfahren den weiteren Schritt aufweist:

Detektieren mittels der Überwachungsvorrichtung (31) ob nach Ausgabe des Blutlecksignals (BLS) der dritte und/oder dem vierte Verbinder (15, 17) verbunden wurde, und Ausgeben eines Verbindungssignals (VS) falls dies der Fall ist; wobei die Steuerung (33) konfiguriert ist, um wenigstens einen Schritt zu initiieren aus der Gruppe, wenn sowohl ein Blutlecksignal (BLS) als auch ein

Verbindungssignal (VS) abgegeben und/oder empfangen und/oder verarbeitet wurden.

12. Verfahren zum Wechseln eines Dialysefilters (100) einer Blutbehandlungsvorrichtung (1000), mit den Schritten: Bereitstellen einer

Blutbehandlungsvorrichtung (1000), welche aufweist: einen ersten Dialysefilter (100) in einer Aufnahme (9) für einen Dialysefilter (100); eine Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (1) mit einem ersten Verbinder (3) zum Zuführen von Dialysierflüssigkeit zum ersten

Dialysefilter (100) ; eine Dialysatablaufleitung (5) mit einem zweiten Verbinder (7) zum Abführen von Dialysat vom ersten Dialysefilter (100); einen Blutlecksensor (11) zum Erkennen von Blut in oder am ersten Dialysefilter (100), in der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (1) und/oder in der Dialysatablaufleitung (5), und zum Abgeben eines Blutlecksignals falls Blut erkannt wird; eine Kurzschlussleitung (13) zum Verbinden der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (1) und oder mit der Dialysatablaufleitung (5) in Fluidkommunikation, wobei die

Kurzschlussleitung (13) hierzu einen dritten Verbinder (15) und einen vierten

Verbinder (17) zum Verbinden mit jeweils einem der ersten und zweiten Verbinder (3, 7) aufweist ; wobei das Verfahren weiter folgende Schritte umfasst:

- Bereitstellen eines zweiten Dialysefilters (100);

- Trennen der Dialysierflussigkeitszulaufleitung (1) und der Dialysatablaufleitung (5) vom ersten

Dialysefilter (100) ;

- Verbinden der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (1) und der Dialysatablaufleitung (5) mit dem zweiten Dialysefilter (100), ohne die

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (1) oder die Dialysatablaufleitung (5) zuvor mit der

Kurzschlussleitung (13) verbunden zu haben.

Description:
Besehreibung

Blutbehandlungsvorrichtung mit erhöhter Patientensicherheit und Verfahren

Die vorliegende Erfindung betrifft eine

Blutbehandlungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des

Anspruchs 1. Sie betrifft zudem ein Verfahren gemäß dem

Oberbegriff des Anspruchs 10 und ein Verfahren zum Wechseln eines Dialyse- oder Blutfilters einer

Blutbehandlungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des

Anspruchs 12.

Aus der Praxis sind Blutbehandlungsvorrichtungen mit

Blutfiltern oder Dialysefiltern bekannt. Durch den

Dialysefilter werden sowohl Blut als auch

Dialysierflüssigkeit in durch eine Dialysemembran getrennt voneinander vorliegenden Kompartments , das Blutkompartment und das Dialysatkompartment , geführt. Der Dialysefilter ist mittels eines extrakorporalen Blutkreislaufs mit dem

Patienten als auch mittels einer zuführenden

Dialysierflüssigkeitsleitung und einer abführenden

Dialysatablaufleitung, welche zur Verbindung mit dem

Dialysefilter je einen Verbinder aufweisen, mit der

Blutbehandlungsvorrichtung verbunden. Man spricht hierbei von einer Dialysatseite und einer Blutseite.

In äußerst seltenen Fällen kann Blut nach einer Ruptur der Dialysemembran aus dem Blutkompartment in das

Dialysatkompartment übertreten. Man spricht dabei von einem Blutleck. Ein solches Blutleck verursacht den Übertritt von Blut in das Dialysatkompartment und damit auf die

Dialysatseite . Austretendes Blut wird von einem (i. d. R. optischen) Sensor auf der Dialysatseite erkannt. Als Folge wird eine Alarmmeldung (optisch als Meldung auf einem Display und gegebenenfalls auch akustisch) ausgegeben. Das betreuende medizinische Personal kann eine solche Alarmmeldung durch eine Bedienereingabe für eine vorbestimmte Zeitdauer, beispielsweise 2 Minuten, aussetzen, in der die Behandlung fortgesetzt wird. Dies beruht auf der Erfahrung, dass sich kleinere Rupturen der Dialysemembran selbstständig wieder verschließen können und die Behandlung gefahrlos fortgesetzt werden kann.

Liegt das Blutleck nach dieser Aussetzzeitdauer jedoch immer noch vor (zu erkennen wiederum durch das entsprechende

Sensorsignal am Blutleckdetektor) , kann das Bedienpersonal aufgefordert werden, die Behandlung zu unterbrechen und den Blut- oder Dialysefilter auszutauschen.

Beim Austauschen des Dialysefilters muss der gebrauchte

Dialysator entleert werden. Dabei werden die

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und die

Dialysatablaufleitung vorübergehend mit einer

Kurzschlussleitung oder eine Kurzschlussstück der

Blutbehandlungsvorrichtung verbunden. Die vorübergehend lose Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und die vorübergehend ebenfalls lose Dialysatablaufleitung werden sozusagen an jeweils einem Verbinder der Kurzschlussleitung geparkt. Damit können zum einen ihre Verbinder nicht durch die Umgebung verschmutzen und zum anderen hat das Personal die Hände frei zum Austausch des Dialysefilters.

Beim bisher praktizierten Austauschen des Dialysators kann es zu einer Kontamination der Verbinder der

Dialysat zulaufleitung und/oder der Dialysatablaufleitung, welches meist als Hansenkupplungen ausgestaltet sind, und der Anschlüsse des Kurzschlussteils bzw. der Kurzschlussleitung mit Patientenblut kommen. Dies ist dann der Fall, wenn bei einem Blutleck Blut aus dem extrakorporalen Blutkreislauf auf die Dialysatseite übergetreten ist und damit auch an die Verbinder des Kurzschlussleitung gelangt sind.

Durch das zwischenzeitliche Umstecken der Verbinder der

Dialysat zulaufleitung und/oder der Dialysatablaufleitung auf die Verbinder der Kurzschlussleitung kann auch diese, inklusive ihrer Verbinder oder Anschlussstücke, kontaminiert werden. Diese Kontamination kann sowohl das Innere der

Leitungen und Verbinder betreffen. Sie kann ferner die innere Oberfläche der Verbinder und nach Verbinden der Verbinder der Dialysat zulaufleitung und/oder der Dialysatablaufleitung mit jenen der Kurzschlussleitung folglich auch die Kontaktfläche letzterer betreffen.

Eine derartige Kontamination spielt eine Rolle bei der späteren Behandlung eines weiteren Patienten mittels

derselben Blutbehandlungsvorrichtung. Denn erfolgt eine überaus gründliche Reinigung jenseits der üblichen

Reinigungsprogramme nicht, können die

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und in Folge dessen das Dialysatkompartment des Dialysefilters mit Erregern und anderen Stoffen aus dem Blut des zum Zeitpunkt der Ruptur behandelten Patienten kontaminiert werden. Sind die

fraglichen Erreger oder Stoffe membrangängig, so können sie über die Membran hinweg auch in das Blut künftig behandelter Patienten gelangen. Dies gilt es möglichst zu vermeiden.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine

Blutbehandlungsvorrichtung vorzuschlagen, welche das Kontaminationsrisiko im Fall eines Blutübertritts auf die Dialysatseite verringert. Zudem sollen geeignete Verfahren zum Verringern des Kontaminationsrisikos angegeben werden. Die erfindungsgemäße Aufgabe kann durch eine

Blutbehandlungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst werden. Sie kann ferner mittels der erfindungsgemäßen Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 und des

Anspruchs 12 gelöst werden.

Erfindungsgemäß wird somit eine Blutbehandlungsvorrichtung vorgeschlagen, welche optional einen Dialysefilter und/oder eine Aufnahme für einen Dialysefilter aufweist. Sie weist ferner eine Dialysierflüssigkeitszulaufleitung mit einem vorzugsweise endseitig angeordneten ersten Verbinder zum

Zuführen von Dialysierflüssigkeit zum Dialysefilter und zum Verbinden mit diesem auf. Ebenso weist sie eine

Dialysatablaufleitung mit einem vorzugsweise endseitig angeordneten zweiten Verbinder zum Abführen von Dialysat vom Dialysefilter und zum Verbinden mit diesem auf.

Die Blutbehandlungsvorrichtung weist des weiteren einen

Blutlecksensor auf, welcher konfiguriert und angeordnet ist zum Erkennen von Blut in oder am Dialysefilter, in der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und/oder in der

Dialysatablaufleitung . Er ist ferner konfiguriert zum Abgeben eines Blutlecksignals , falls Blut erkannt wird.

Die Blutbehandlungsvorrichtung weist eine Kurzschlussleitung zum Verbinden der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und der Dialysatablaufleitung (oder mit der Dialysatablaufleitung, also direkt oder mittels Zwischenelement) in

Fluidkommunikation auf. Die Kurzschlussleitung weist hierzu einen dritten Verbinder und einen vierten Verbinder, jeweils konfiguriert zum Verbinden mit jeweils einem der ersten und zweiten Verbinder, auf. Des Weiteren weist die Blutbehandlungsvorrichtung eine

Steuerung auf, welche alternativ als Regelung ausgestaltet sein kann, und welche konfiguriert ist, um wenigstens ein Ausgeben einer Warnung oder eines Hinweises an den Benutzer, dass eine Reinigung des dritten und/oder vierten Verbinders erforderlich ist, ein Einleiten einer vorgeschriebene

Reinigung des dritten und/oder vierten Verbinders, ein

Unterbinden der Bedienbarkeit der Blutbehandlungsvorrichtung, bis der Benutzer eine oder mehrere vorgeschriebene

Tätigkeiten durchgeführt hat, und ein mechanischen Verhindern eines Verbindens des dritten und/oder vierten Verbinders mit dem ersten und/oder zweiten Verbinder zu initiieren, wenn ein Blutlecksignal abgegeben und/oder empfangen und/oder

verarbeitet wurde. Wo im Folgenden von „abgegeben" die Rede ist, kann in gewissen erfindungsgemäßen Ausführungsformen optional auch ein „empfangen" oder „verarbeiten" zu verstehe sein .

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer

Blutbehandlungsvorrichtung umfasst das Bereitstellen einer Blutbehandlungsvorrichtung, welche einen Dialysefilter oder eine Aufnahme für einen Dialysefilter, eine

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung mit einem ersten Verbinder zum Zuführen von Dialysierflüssigkeit zum Dialysefilter sowie eine Dialysatablaufleitung mit einem zweiten Verbinder zum Abführen von Dialysat vom Dialysefilter aufweist. Die

Blutbehandlungsvorrichtung weist ferner einen Blutlecksensor auf, welcher zum Erkennen von Blut in oder am Dialysefilter, in der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und/oder in der Dialysatablaufleitung, und zum Abgeben eines Blutlecksignals , falls Blut erkannt wird, dient. Des Weiteren weist sie eine Kurzschlussleitung zum Verbinden der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und - oder mit - der

Dialysatablaufleitung in Fluidkommunikation, wobei die

Kurzschlussleitung hierzu einen dritten Verbinder und einen vierten Verbinder zum Verbinden mit jeweils einem der ersten und zweiten Verbinder aufweist, und eine Steuerung auf. Das Verfahren umfasst ein Detektieren mittels des

Blutlecksensors , ob ein Blutleck vorliegt, und ein Ausgeben eines Blutlecksignals , falls dies der Fall ist. Optional kann das Blutlecksignals in einer Speichervorrichtung gespeichert werden. Das Verfahren umfasst ferner ein Überprüfen, ob ein Blutlecksignal abgegeben und/oder empfangen und/oder

verarbeitet wurde und ein Initiieren eines Schritts, falls ein Blutlecksignal abgegeben und/oder empfangen und/oder verarbeitet wurde, aus der Gruppe, welche ein Ausgeben einer Warnung an den Benutzer, dass eine Reinigung des dritten und/oder vierten Verbinders erforderlich ist, ein Einleiten einer vorgeschriebenen Reinigung des dritten und/oder vierten Verbinders, ein Unterbinden der Bedienbarkeit der

Blutbehandlungsvorrichtung, bis der Benutzer wenigstens eine vorgeschriebene Tätigkeit durchgeführt hat und ein

mechanisches Verhindern eines Verbindens des dritten und/oder vierten Verbinders mit dem ersten und/oder zweiten Verbinder umfasst .

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Wechseln eines

Dialysefilters einer Blutbehandlungsvorrichtung umfasst ein Bereitstellen einer Blutbehandlungsvorrichtung, welche einen ersten Dialysefilter in einer Aufnahme für einen

Dialysefilter, eine Dialysierflüssigkeitszulaufleitung mit einem ersten Verbinder zum Zuführen von Dialysierflüssigkeit zum ersten Dialysefilter sowie eine Dialysatablaufleitung mit einem zweiten Verbinder zum Abführen von Dialysat vom ersten Dialysefilter aufweist. Diese weist ferner einen

Blutlecksensor auf, welcher zum Erkennen von Blut in oder am ersten Dialysefilter, in der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und/oder in der

Dialysatablaufleitung, und zum Abgeben eines Blutlecksignals falls Blut erkannt wird, dient. Sie weist ferner eine

Kurzschlussleitung zum Verbinden der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und - oder mit - der Dialysatablaufleitung in Fluidkommunikation auf, wobei die Kurzschlussleitung hierzu einen dritten Verbinder und einen vierten Verbinder zum Verbinden mit jeweils einem der ersten und zweiten Verbinder aufweist.

Das Verfahren umfasst ferner ein Bereitstellen eines zweiten

Dialysefilters, ein Trennen der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und der

Dialysatablaufleitung vom ersten Dialysefilter und ein

Verbinden der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und der

Dialysatablaufleitung mit dem zweiten Dialysefilter, ohne die

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung oder die

Dialysatablaufleitung zuvor mit der Kurzschlussleitung verbunden zu haben.

Bei allen folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des

Ausdrucks „kann sein" bzw. „kann haben" usw. synonym zu „ist vorzugsweise" bzw. „hat vorzugsweise" usw. zu verstehen und soll eine beispielhafte erfindungsgemäße Ausführungsform erläutern . Wann immer hierin Zahlenworte genannt werden, so versteht der Fachmann diese als Angabe einer zahlenmäßig unteren Grenze. Sofern dies zu keinem für den Fachmann erkennbaren

Widerspruch führt, liest der Fachmann daher beispielsweise bei der Angabe „ein" oder „einem" stets „wenigstens ein" oder „wenigstens einem" mit. Dieses Verständnis ist ebenso von der vorliegenden Erfindung mit umfasst wie die Auslegung, dass ein Zahlenwort wie beispielsweise „ein" alternativ als „genau ein" gemeint sein kann, wo immer dies für den Fachmann erkennbar technisch möglich ist. Beides ist von der

vorliegenden Erfindung umfasst und gilt für alle hierin verwendeten Zahlenworte.

Vorteilhafte Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen und

Ausführungsformen .

Erfindungsgemäße beispielhaften Ausführungsformen können eines oder mehrere der im Folgenden genannten Merkmale in beliebiger Kombination aufweisen .

In gewissen erfindungsgemäßen, beispielhaften

Ausführungsformen heißt „initiieren" „veranlassen" oder „ein hierzu erforderliches Signal abgeben, welches den gewünschten Schritt im Zusammenwirken mit der Blutbehandlungsvorrichtung einleitet oder ausführt".

In bestimmten erfindungsgemäßen, beispielhaften

Ausführungsformen zählt zum Erkennen von Blut auch das

Erkennen Blutbestandteilen, und/oder das Erkennen einer

Veränderung des Dialysats, welche einen Rückschluss auf ein vorliegendes Blutleck erlaubt. Die Veränderung kann beispielsweise eine mittels optischer Sensoren messbare

Eigenschaft sein.

In manchen erfindungsgemäßen, beispielhaften

Ausführungsformen weist die Blutbehandlungsvorrichtung eine Überwachungsvorrichtung auf, welche konfiguriert ist zum Erkennen eines Verbindens des dritten und/oder des vierten Verbinders, beispielsweise mit dem ersten und/oder zweiten Verbinder. Sie ist in diesen Ausführungsformen ferner

konfiguriert zum Abgeben eines Verbindungssignals, falls ein Verbinden erkannt wird. Die Steuerung ist dabei konfiguriert, um wenigstens einen Schritt zu initiieren aus der o. g.

Gruppe, wenn, z. B. innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums, sowohl ein Blutlecksignal als auch ein Verbindungssignal abgegeben und/oder empfangen und/oder verarbeitet wurden.

In einigen erfindungsgemäßen, beispielhaften

Ausführungsformen ist die Steuerung konfiguriert, um

wenigstens einen Schritt zu initiieren aus der o. g. Gruppe, wenn, und nur dann, sowohl ein Blutlecksignal als auch ein Verbindungssignal abgegeben und/oder empfangen und/oder verarbeitet wurde.

In gewissen erfindungsgemäßen, beispielhaften

Ausführungsformen der Blutbehandlungsvorrichtung weist die Überwachungsvorrichtung einen Verbindungssensor auf oder besteht hieraus. Der Verbindungssensor ist konfiguriert und angeordnet zum Erkennen eines stattgefundenen oder erfolgten Verbindens eines Verbindens mit dem dritten und/oder mit dem vierten Verbinder. Er ist zudem konfiguriert zum Abgeben eines Verbindungssignals falls ein Verbinden erkannt wird. In manchen erfindungsgemäßen, beispielhaften

Ausführungsformen der Blutbehandlungsvorrichtung ist die Überwachungsvorrichtung eine Abfragevorrichtung oder weist diese auf, mittels welcher der Benutzer auf eine Befragung, z. B. mittels Display oder Touchscreen, hin ein erfolgtes Verbinden bestätigen oder verneinen muss. Alternativ kann die Blutbehandlungsvorrichtung die Abfragevorrichtung aufweisen.

In einigen erfindungsgemäßen, beispielhaften

Ausführungsformen kann, wenn der Benutzer bestätigt, dass es ein solches Verbinden gegeben hat, die Behandlung eines

Patienten mittels Blutbehandlungsvorrichtung nicht

fortgesetzt oder nicht wieder aufgenommen werden. Alternativ oder ergänzend kann eine Warnung ausgegeben werden, die

Behandlung ausgesetzt zu lassen oder nicht mit der Behandlung eines weiteren oder nächsten Patienten zu beginnen. Die

Blutbehandlungsvorrichtung und/oder Einrichtungen,

inbesondere der Blutbehandlungsvorrichtung, können

entsprechend eingerichtet, programmiert oder konfiguriert sein. Letztgenannte Begriffe werden in bestimmten

erfindungsgemäßen Ausführungsformen als Synonyme verstanden.

In gewissen erfindungsgemäßen, beispielhaften

Ausführungsformen ist die vorgeschriebene Tätigkeit aus einer Gruppe ausgewählt, welche aus einem Bestätigen, z. B. mittels Touch-Display und einem Ausführen von Reinigungsschritten durch den Benutzer, vorzugsweise mit nachfolgender

Bestätigung durch diesen, dass die Reinigung erfolgt ist, besteht oder beliebige Kombination hiervon oder dergleichen umfasst .

In einigen erfindungsgemäßen, beispielhaften

Ausführungsformen ist die vorgeschriebene Tätigkeit eine vorbestimmte Tätigkeit. Ihre Definition, Beschreibung oder dergleich kann z. B. auf übliche Weise in geeigneten

Einrichtungen, welche z. B. Teil der

Blutbehandlungsvorrichtung oder mit dieser verbunden sein können, hinterlegt oder gespeicht sein.

In gewissen erfindungsgemäßen, beispielhaften

Ausführungsformen ist die vorgeschriebene Tätigkeit nicht Abschalten eines Alarms, insbesondere nicht ein alleiniges Abschalten .

In manchen erfindungsgemäßen, beispielhaften

Ausführungsformen weist die Blutbehandlungsvorrichtung ferner eine Verriegelung oder Abdeckung auf, welche in einem

Verriegelungs- oder Abdeckzustand hiervon wenigstens den dritten und/oder den vierten Verbinder in einem Abdeckzustand derart abdeckt, dass ein Verbinden des wenigstens einen abgedeckten Verbinders mit den ersten oder dem zweiten

Verbinder nicht möglich ist. Die Verriegelung ist - vorzugsweise manuell - in einen Verbindungszustand hiervon überführbar, in welchem ein Verbinden möglich ist. Dabei ist das mechanische Verhindern eines Verbindens des dritten und/oder vierten Verbinders mit dem ersten und/oder zweiten Verbinder ein Überführen in den oder ein Halten im

Verriegelungs- oder Abdeckzustand. Dabei kann die

Verriegelung oder Abdeckung gegen ein unzulässiges Öffnen oder Überführen in den Verbindungszustand geschützt sein, beispielsweise indem die hierzu erforderlichen Kräfte

ausreichend groß bestimmt sind. Ein Option ist es, ein Öffnen oder Überführen nur unter Zerstörung von Bauteilen oder nur unter Eingeben eines Berechtigungscodes, welcher

beispielsweise nur einem begrenzten Personenkreis bekannt gegeben wurde, zuzulassen. In einigen erfindungsgemäßen, beispielhaften

Ausführungsformen der Blutbehandlungsvorrichtung ist die Abdeckung eine Klappe.

In gewissen erfindungsgemäßen beispielhaften

Ausführungsformen weist die Blutbehandlungsvorrichtung eine Speichervorrichtung auf, welche konfiguriert oder ansteuerbar ist, das Blutlecksignal , das nur im Falle eines Blutlecks abgegeben und/oder empfangen und/oder verarbeitet wird, über eine vorbestimmte Zeitdauer, beispielsweise bis zum Ende der Blutbehandlungssitzung, oder bis zu seiner Löschung durch den Benutzer, zu speichern. Die vorbestimmte Zeitdauer kann bis zum Eintreten eines vorbestimmten Ereignisses, insbesondere dem Beginn einer Behandlung des nächsten Patienten, andauern und mit Eintreten des vorbestimmten Ereignisses beendet sein.

In manchen erfindungsgemäßen, beispielhaften

Ausführungsformen des Verfahrens weist die

Blutbehandlungsvorrichtung eine Überwachungsvorrichtung zum Erkennen eines erfolgten Verbindens des dritten und/oder des vierten Verbinders, beispielsweise mit dem ersten und/oder zweiten Verbinder, und zum Abgeben eines Verbindungssignals auf. Dabei weist das Verfahren ein Detektieren mittels der Überwachungsvorrichtung auf, ob nach Ausgabe des

Blutlecksignals der dritte und/oder der vierte Verbinder verbunden wurde. Es wird ein Verbindungssignal ausgegeben, falls dies der Fall ist. Dabei ist die Steuerung

konfiguriert, um dann, wenn sowohl ein Blutlecksignal als auch ein Verbindungssignal abgegeben und/oder empfangen und/oder verarbeitet wurden, und nur dann, wenigstens einen Schritt zu initiieren aus der o. g. Gruppe. In einigen erfindungsgemäßen, beispielhaften

Ausführungsformen sind beide Verbinder der Kurzschlussleitung dann, wenn sie nicht verbunden sind, stets durch eine Klappe (Kurzschlussteil-Klappe) verdeckt. Ein Öffnen der Klappe wird von einem Sensor erkannt. Auch dies ist eine mögliche Form der Überwachung, ob der dritte oder vierte Verbinder

möglicherweise verbunden wurde. Hier wird vereinfachend davon ausgegangen, dass ein Verbinden angesichts der nachweislich zumindest zwischenzeitlich geöffneten Klappe zumindest theoretisch möglich gewesen ist.

In gewissen erfindungsgemäßen, beispielhaften

Ausführungsformen ist eine mögliche Form der Überwachung das Überprüfen, ob nach einem erfolgten Blutlecksignal ein

Fluidstrom in der Kurzschlussleitung gemessen werden konnte. Hat es einen solchen Strom gegeben, so ist vereinfachend davon auszugehen, dass der dritte und der vierte Verbinder mit Verbindern der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und der Dialysatablaufleitung verbunden gewesen sein wird.

Erfindungsgemäße Ausführungsformen können einen oder mehrere der hierin genannten Vorteile aufweisen. Zu diesen zählen insbesondere die im Folgenden genannten.

Erfindungsgemäß kann die Sicherheit eines nachfolgenden

Patienten erhöht werden, da ein Verbinden von kontaminierten Verbindern mit der Kurzschlussleitung erkannt wird und

Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. In manchen

erfindungsgemäßen Ausführungsformen kann die erzielte

Sicherheit sogar noch erhöht werden, indem die vorliegende Erfindung vorsieht, dass Gegenmaßnahmen zur Vermeidung oder Beseitigung der Kontamination unabdingbar ergriffen werden müssen, da ansonsten die Blutbehandlungsvorrichtung bis auf weiteres nicht für weitere Patienten verwendbar ist.

Steckt der Benutzer bei Auftreten eines Blutlecks mit

anschließendem Wechsel des Dialysefilters oder Dialysators die Dialysierflüssigkeitszuleitung und die

Dialysatablaufleitung wie erfindungsgemäß vorgeschlagen nicht mehr auf die Verbinder der Kurzschlussleitung sondern direkt vom alten, ersten Dialysefilter zum neuen Dialysefilter, so wird zuverlässig verhindert, dass die Kurzschlussleitung oder andere Komponenten der Blutbehandlungsvorrichtung

kontaminiert werden.

Doch selbst für den Fall, dass sich der Benutzer nicht an dieses für den Austausch des Dialysefilters mit dem Blutleck erfindungsgemäß empfohlene Vorgehen gehalten haben sollte, besteht Kontaminationsschutz da sich die erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung (etwa durch Setzen eines

entsprechenden flag) merkt, dass nach einem Blut leckalarm die Dialysierflüssigkeitszuleitung und die Dialysatablaufleitung auf die Kurzschlussleitung gesteckt waren, beispielsweise wie oben diskutiert indem entsprechende Sensoren eine Verbindung detektieren, oder aber auch durch eine entsprechende Eingabe, die der Bediener nach dem Wechsel des Dialysefilters in die Bedienerschnittstelle des Dialysegeräts eingibt

(beispielsweise durch Ausgabe einer entsprechenden Frage auf einer Abfragevorrichtung wie beispielsweise dem Display:

„Wurden die Dialysat zulaufleitung und/oder die

Dialysatablaufleitung auf das Kurzschlussteil gesteckt?" Auswahlmöglichkeit beispielsweise per Touchbutton „ja", „nein" ) . Abhängig von der vom Bediener durchgeführten Handlung, also abhängig davon, ob der Bediener nach einem Blutleckalarm die Dialysierflüssigkeitszuleitung und/oder die

Dialysatablaufleitung auf die Verbinder der

Kurzschlussleitung gesteckt hat, wird vor der nächsten

Behandlung eine entsprechende Reinigungsprozedur verlangt, um sicher zu stellen, dass alle möglichen Kontaminationsstellen desinfiziert sind. Diese können ein Eintauchen der Verbinder in Desinfektionslösung, Oberflächendesinfektion der Verbinder der Kurzschlussleitung und mehr umfassen.

Die erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung kann bei entsprechend konfigurierter Steuerung diese Schritte durch die Ausgabe von Fragen an den Bediener und erwartete

Eingaben, ohne die keine Behandlung möglich ist,

protokollieren. So wird das Bedienpersonal vorteilhaft auf die besondere Situation (Blutleck in der vorhergehenden

Behandlung) aufmerksam gemacht und sensibilisiert. Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die in den angehängten Figuren gezeigten, rein exemplarischen Ausführungsbeispiele beschrieben, welche nicht als

beschränkend verstanden werden sollen. In den Figuren

bezeichnen identische Bezugszeichen gleiche oder identische Elemente. Es gilt: zeigt schematisch sehr vereinfacht Abschnitte einer erfindungsgemäßen Blutbehandlungsvorrichtung in einer ersten Ausführungsform; zeigt schematisch sehr vereinfacht Abschnitte einer erfindungsgemäßen Blutbehandlungsvorrichtung in einer zweiten Ausführungsform und im

Verbindungszustand; und

Fig. 3 zeigt die Abschnitte der erfindungsgemäßen

Blutbehandlungsvorrichtung aus Fig. 2 im Abdeckungs- oder Verriegelungszustand; und

Fig. 4 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren in einer

beispielhaften Ausführungsform.

Fig. 1 zeigt schematisch sehr vereinfacht Abschnitte einer erfindungsgemäßen Blutbehandlungsvorrichtung 1000 in einer ersten Ausführungsform. Die Blutbehandlungsvorrichtung 1000 weist eine

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 1 mit einem ersten

Verbinder 3 und eine zweite Dialysatablaufleitung 5 mit einem zweiten Verbinder 7 auf. Sowohl der erste als auch der zweite Verbinder 3, 7 können optional als Hansenkupplungen oder als andere Verbindertypen ausgestaltet sein.

Die Blutbehandlungsvorrichtung 1000 weist ferner eine, hier optional mehrteilige, Aufnahme 9 zum lösbaren Aufnehmen eines Dialysefilters 100 mit einer Blutseite und einer

Dialysatseite auf. Die Dialysatablaufleitung 5 weist einen Blutlecksensor 11 zum Erkennen von Blut im Inneren der

Dialysatablaufleitung 5 auf. Der Blutlecksensor 11 kann jedoch alternativ oder ergänzend an jeder anderen Stelle vorgesehen sein, an welcher der Übertritt von Blut aus der Blutseite des Dialysefilters 100 auf dessen Dialysatseite erkannt werden könnte. Des weiteren weist die Blutbehandlungsvorrichtung 1000 eine Kurzschlussleitung 13 mit einem dritten Verbinder 15 und einem vierten Verbinder 17 auf. Sowohl der dritte als auch der vierte Verbinder 13, 17 können optional als Teil oder Gegenstück zu Hansenkupplungen oder als andere Verbindertypen ausgestaltet sein.

Der Dialysefilter 100 weist ebenfalls Verbinder 119, 121 auf, welche ausgestaltet sind, um mit dem ersten und zweiten

Verbinder 3, 7 verbunden zu werden. Des weiteren weist der

Dialysefilter 100 hier nicht weiter relevante Verbinder 123, 125 zur Verbindung mit der arteriellen und der venösen

Leitung auf. Der erste und der zweite Verbinder 3, 7 können zur Behandlung des Patienten mit den Verbindern 119, 121 der Dialysatseite des Dialysefilters 100 mit letzterem verbunden werden, wie dies bei und zu der Patientenbehandlung üblich und

erforderlich ist.

In bestimmten Situationen wie dem Austausch des

Dialysefilters 100 sollen der erste und der zweite Verbinder 3, 7 vom Dialysefilter 100 gelöst werden. Der

Dialysefilter 100 ist somit von der

Blutbehandlungsvorrichtung 1000 abgekoppelt. Der erste und der zweite Verbinder 3, 7 werden anschließend mit dem dritten Verbinder 15 und dem vierten Verbinder 17 der

Kurzschlussleitung 13 in Fluidkommunikation verbunden. In dieser Stellung könnten die Leitungen 1 und 5 auf Wunsch sogar bei abgekoppeltem Dialysefilter 100 gespült werden.

Für den Fall, dass mittels des Blutlecksensors 11 jedoch Blut auf der Dialysatseite, hier vornehmlich in der Dialysatablaufleitung 5, erkannt wird, sind die ersten und zweiten Verbinder 3 und 7 zwar ebenfalls vom

Dialysefilter 100 zu lösen, damit dieser ausgetauscht werden kann. Während letzterer ausgetauscht wird, sollen die ersten und zweiten Verbinder 3 und 7 im Falle des Blutalarms gerade nicht auf den dritten Verbinder 15 und den vierten

Verbinder 17 der Kurzschlussleitung 13 aufgesetzt werden, und die Leitungen 1 und 5 dürfen nicht mittels

Kurzschlussleitung 13 gespült werden.

Um sicherzustellen, dass die Leitungen 1 und 5 bei Erkennen von Blut durch den Blutlecksensor 11 nicht mittels

Kurzschlussleitung 13 gespült bzw. mit dieser verbunden werden, weist die erfindungsgemäße

Blutbehandlungsvorrichtung 1000 eine

Überwachungsvorrichtung 31 auf. Die

Überwachungsvorrichtung 31 der Fig. 1 ist als ein

Verbindungssensor ausgestaltet oder weist diesen auf, welcher eine erfolgtes Verbinden der Leitungen 1 und 5 mit der

Kurzschlussleitung 13 erkennt und mittels Verbindungssignal entsprechend an eine Steuerung 33 meldet. Da die Steuerung 33 in der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform auch mit dem

Blutlecksensor 11 verbunden ist, was in den Figuren durch Strichlinien angedeutet ist, treffen bei ihr die Information, dass es ein Blutleck gegeben hat, und die Information, dass hieran anschließend die Leitungen 1, 5 mit der

Kurzschlussleitung 13 verbunden wurden, zusammen. Die

Steuerung 33 kann in Folge dessen im Zusammenwirken mit den hierzu jeweils erforderlichen Einrichtungen beispielsweise eine Warnung an den Benutzer ausgeben, eine Reinigung des dritten und/oder vierten Verbinders 15, 17 einleiten, die Blutbehandlungsvorrichtung 1000 bis auf weiteres für Patientenbehandlungen blockieren, oder andere Maßnahmen einleiten oder warnende Hinweise abgeben.

Fig. 2 zeigt schematisch sehr vereinfacht Abschnitte einer erfindungsgemäßen Blutbehandlungsvorrichtung in einer zweiten Ausführungsform. Zu erkennen ist eine Verriegelung 35, welche angeordnet ist, in ihrem Abdeckungs- oder

Verriegelungszustand, welcher in Fig. 3 gezeigt ist, ein Verbinden von Verbindern mit dem dritten und/oder dem vierten Verbinder 15, 17 der Kurzschlussleitung 13 mechanisch zu verhindern. In Fig. 2 ist die Verriegelung 35 allerdings in ihrem Verbindungszustand gezeigt, in welchem ein solches Verbinden nicht unterbunden ist. Fig. 3 zeigt den Gegenstand der Fig. 2. Zu erkennen ist, dass die Verriegelung 35, welche in ihrem Verriegelungszustand gezeigt ist, ein Verbinden von Verbindern mit dem dritten und/oder dem vierten Verbinder 15, 17 der

Kurzschlussleitung 13 wie gewünscht mechanisch verhindert. In Fig. 3 geschieht letzteres durch ein Verlegen oder Blockieren des Zugangs zu den Verbindern 15, 17. Dabei ist jedes andere mechanische Verhindern eines Verbindens ebenfalls von der vorliegenden Erfindung umfasst. Zu einem solchen mechanischen Verhindern zählt auch der

Einsatz einer hier nicht gezeigten Klappe, welche abdeckend über die Verbinder 15, 17 und damit in einen

Verriegelungszustand klappbar ist. Fig. 4 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren in einer

beispielhaften Ausführungsform. In einem ersten Schritt erkennt der Blutlecksensor 11 den Übertritt von Blut aus der Blutseite des Dialysefilters 100 in dessen Dialysatseite, was zur Abgabe eines

Blutlecksignals BLS an die Steuerung 33 führt.

Die Steuerung 33 oder eine hiermit verbundene

Speichervorrichtung 37 kann das Blutlecksignal BLS auf Wunsch über eine vorbestimmte Zeitdauer, bis zur Beendigung der Blutbehandlungssitzung, speichern, beispielsweise über das Setzen eines sog. tag. Die Steuerung 33 steht in dem Fall, dass eine Speichervorrichtung 37 vorgesehen ist, mit dieser mittels Signale R und W in Lese- und Schreibeverbindung.

Falls die Überwachungsvorrichtung 31 in einem späterem

Schritt das Verbinden des dritten und/oder vierten

Verbinders 15, 17 mit weiteren Verbindern, beispielsweise dem ersten oder zweiten Verbinder 3, 7 erkennt, so gibt sie ein Verbindungssignal VS an die Steuervorrichtung 33 ab, welches ein erfolgtes Verbinden dokumentiert.

Die Steuervorrichtung 33 prüft kontinuierlich oder in

vorgegebenen Zeitabständen, ob sie sowohl ein

Blutlecksignal BLS als auch ein Verbindungssignal VS erhalten und ggf. gespeichert hat. Ist das Ergebnis der Prüfung positiv, d. h. liegen beide Signale vor, so ist von einer Gefahr der Kontaminierung des dritten und/oder vierten

Verbinders 15, 17 auszugehen. In diesem Fall leitet die

Steuervorrichtung 33 mittels eines Betätigungssignals BS eine oder mehrere der hierin beschriebenen Schritte zur

Gefahrenabwendung ein. Zu diesen zählt das Ausgeben einer Warnung, das Einleiten einer Reinigung, ein Blockieren der Benutzung der Blutbehandlungsvorrichtung 1000 bis auf weiteres, oder ein mechanisches Verriegeln oder Abdecken des dritten und/oder vierten Verbinders 15, 17. Die Steuervorrichtung 33 ist hierzu mit den erforderlichen Vorrichtungen der Blutbehandlungsvorrichtung 1000 verbunden oder steht mit diesen in Signalverbindung.

Bezugszeichen

1000 Blutbehandlungsvorrichtung

100 Dialysefilter

1 Dialysierflüssigkeitszulaufleitung

3 erster Verbinder

5 Dialysatablaufleitung

7 zweiter Verbinder

9 Aufnahme

11 Blutlecksensor

13 Kurzschlussleitung oder Kurzschlussstück

15 dritter Verbinder

17 vierter Verbinder

119, 121 Verbinder des Dialysefilters auf der Dialysatseite 123, 125 Verbinder des Dialysefilters auf der Blutseite

31 Überwachungsvorrichtung

33 Steuerung oder Regelung

35 Verriegelung oder Abdeckung

37 Speichervorrichtung

BLS Blutlecksignal

BS Betätigungssignal

R Lesesignal

VS Verbindungssignal

W Schreibsignal