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Title:
BLOOD TREATMENT DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/029786
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a blood treatment device with at least one extracorporeal blood circuit with a filter element, and with at least one centrifugal pump means, wherein a monitoring means is also provided by which the flow resistance of the extracorporeal circuit can be determined, wherein the flow resistance can be determined at least in part on the basis of the flow in at least one portion of the extracorporeal blood circuit and the speed of rotation of the centrifugal pump means. The present invention furthermore relates to a monitoring means for a blood treatment device, and to a method for operating a blood treatment device.

Inventors:
WIKTOR CHRISTOPH (DE)
PETERS ARNE (DE)
HEIDE ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/003628
Publication Date:
March 07, 2013
Filing Date:
August 29, 2012
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DE GMBH (DE)
WIKTOR CHRISTOPH (DE)
PETERS ARNE (DE)
HEIDE ALEXANDER (DE)
International Classes:
A61M1/36
Domestic Patent References:
WO2011063906A12011-06-03
WO2008125894A12008-10-23
Foreign References:
DE102007007198A12008-08-14
US5609576A1997-03-11
DE102009018664A12010-10-28
US4898576A1990-02-06
DE102007007198A12008-08-14
DE102009024465A12011-01-05
DE102009018664A12010-10-28
Attorney, Agent or Firm:
HERRMANN, Uwe et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Blutbehandlungsvorrichtung mit wenigstens einem extrakorporalen Blutkreislauf (10) mit einem Filterelement (30) sowie mit wenigstens einem Zentrifugalpumpmittel (20), wobei ferner ein Überwachungsmittel vorgesehen ist, mittels dessen der Flusswiderstand des extrakorporalen Kreislaufs (10) ermittelbar ist, wobei der Flusswiderstand zumindest teilweise anhand des Flusses (Q) in wenigstens einem Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs und der Drehzahl (n) des Zentrifugalpumpmittels ermittelbar ist.

2. Blutbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Überwachungsmittels in einem ersten Schritt der Fluss (Q1 ) in dem wenigstens einen Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs (10) bei einer ersten Drehzahl (n1 ) ermittelbar ist und in einem zweiten Schritt der Fluss (Q2) in dem wenigstens einen Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs (10) bei einer zweiten Drehzahl (n2) ermittelbar ist, wobei anhand dieser Werte (Q1 , Q2; n1 , n2) als Maß für den Flusswiderstand (dQ/dn) das Verhältnis der Differenzwerte errechenbar ist.

3. Blutbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Überwachungsmittels ein fehlerhafter Zustand des extrakorporalen Blutkreislaufs (10) erkennbar ist, wenn das Maß für den Flusswiderstand (dQ/dn) einen vordefinierten Bereich verlässt und/oder einen vordefinierte Schwellwert übersteigt oder unterschreitet.

4. Blutbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Überwachungsmittels bei Erkennung eines fehlerhafter Zustandes wenigstens eine Gegenmaßnahme einleitbar ist.

5. Blutbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenmaßnahme das Auslösen eines Alarmes und/oder die Veränderung der Drehzahl des Zentrifugalpumpmittels und/oder die Überführung der Blutbehandlungsvorrichtung in einen sicheren Zustand umfasst.

6. Blutbehandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Anzeigemittel vorgesehen ist, mittels dessen das Maß für den Flusswiderstand (dQ/dn) darstellbar und/oder anzeigbar ist.

7. Blutbehandlungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im extrakorporalen Blutkreislauf (10) wenigstens ein Druckerfassungsmittel, insbesondere wenigstens ein Drucksensor, vorgesehen ist, mittels dessen der Druck in wenigstens einem Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs ermittelbar ist.

8. Blutbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Überwachungsmittels anhand des mittels des Druckerfassungsmit- tels ermittelten Druckes eine Stelle im extrakorporalen Blutkreislauf mit einem erhöhten Flusswiderstand ermittelbar ist.

9. Blutbehandlungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der extrakorporale Blutkreislauf (10) zumindest teilweise durch eine disposable Kassette ausgebildet ist.

10. Blutbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette wenigstens einen Schlauchabschnitt und/oder wenigstens eine Tropfkammer und/oder wenigstens ein Ventil und/oder wenigstens einen Filter und/oder das Filterelement (30) aufweist.

11. Überwachungsmittel für eine Blutbehandlungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 mit den Überwachungsmittelmerkmalen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10.

12. Verfahren zum Betrieb einer Blutbehandlungsvorrichtung, insbesondere einer Blutbehandlungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, mit wenigstens einem extrakorporalen Blutkreislauf (10) mit einem Filterelement (30) sowie mit wenigstens einem Zentrifugalpumpmittel (20), wobei ferner ein Überwachungsmittel vorgesehen ist, mittels dessen der Flusswiderstand des extrakorporalen Kreislaufs (10) ermittelt, wobei der Flusswiderstand zumindest teilweise anhand des Flusses (Q) in wenigstens einem Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs und der Drehzahl (n) des Zentrifugalpumpmittels ermittelt wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Überwachungsmittels in einem ersten Schritt der Fluss (Q1 ) in dem wenigstens einen Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs (10) bei einer ersten Drehzahl (n1 ) ermittelt wird und in einem zweiten Schritt der Fluss (Q2) in dem wenigstens einen Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs (10) bei einer zweiten Drehzahl (n2) ermittelt wird, wobei anhand dieser Werte (Q1 , Q2; n1 , n2) als Maß für den Flusswiderstand (dQ/dn) das Verhältnis der Differenzwerte errechnet wird.

Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Überwachungsmittels ein fehlerhafter Zustand des extrakorporalen Blutkreislaufs (10) erkannt wird, wenn das Maß für den Flusswiderstand (dQ/dn) einen vordefinierten Bereich verlässt und/oder einen vordefinierte Schwellwert übersteigt oder unterschreitet.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Überwachungsmittels bei Erkennung eines fehlerhaften Zustandes wenigstens eine Gegenmaßnahme eingeleitet wird.

16. Blutbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenmaßnahme das Auslösen eines Alarmes und/oder die Veränderung der Drehzahl des Zentrifugalpumpmittels und/oder die Überführung der Blutbehandlungsvorrichtung in einen sicheren Zustand umfasst.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Überwachungsmittels anhand eines ermittelten Druckes in wenigstens einem Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufes eine Stelle im extrakorporalen Blutkreislauf mit einem erhöhten Flusswiderstand ermittelbar ist bzw. bei Vorliegen eines erhöhten Flusswiderstandes ermittelt wird.

Description:
Blutbehandlungsvorrichtung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Blutbehandlungsvorrichtung mit wenigstens einer Impellerpumpe, ein Überwachungsmittel für eine Blutbehandlungsvorrichtung sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Blutbehandlungsvorrichtung.

Zentrifugalpumpen bzw. Impellerpumpen sind Druckquellen und finden im Bereich der Blutförderung Anwendung. Derartige Zentrifugalpumpen bzw. Impellerpumpen können als Alternative zu Verdrängerpumpen, insbesondere Schlauchrollenpumpen eingesetzt werden.

Zentrifugalpumpen bzw. Impellerpumpen erzeugen im Gegensatz zu Flussquellen wie beispielsweise Schlauchrollenpumpen keinen von der Drehzahl abhängigen Durchfluss, sondern einen von der Drehzahl abhängigen Differenzdruck. Der Durchfluss von Zentrifugalpumpen stellt sich im Wesentlichen durch den Flusswiderstand des Kreislaufs und die Viskosität der Flüssigkeit ein.

Der Flusswiderstand spielt in extrakorporalen Kreisläufen eine große Rolle: Ein veränderter Widerstand z. B. eines Dialysefilters in einem extrakorporalen Blutkreis- lauf zur Blutbehandlung deutet beispielsweise auf die Gerinnung von Blut hin. Sogenanntes Kinking, Clotting oder Stenosen können zu einer starken Veränderung des Widerstands der Leitungen führen. Das Ansaugen der arteriellen Nadel oder des Katheters an ein Gefäß des Patienten führt zu einem starken Anstieg des Flusswiderstands im Patientenzugang. Alle vorgenannten Ereignisse können relativ häufig während extrakorporaler Blutbehandlungen unter ungünstigen Voraussetzungen eintreten und können ferner potentiell zu einer Schädigung des Blutes führen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, diese Vorgänge möglichst frühzeitig zu detektieren und Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Aus der DE 10 2007 007 198 A1 ist bereits ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwachung und Optimierung eines durch eine Pumpe bewirkten Blutkreislaufs bekannt. Dabei wird zur automatischen Regelung von Blutpumpen durch periodische Drehzahlinterventionen und die dabei auftretenden Flussänderungen über eine gebildete differentielle Größe und einen Regelalgorithmus eine Optimierung des Blutflusses erreicht. Zusätzlich kann die Lage von möglichen Flusswiderständen auf venöser oder arterieller Seite ermittelt werden.

Des Weiteren sind im Zusammenhang mit der Blutbehandlung Kassettensysteme bekannt, bei denen zumindest ein Teil des extrakorporalen Blutkreislaufs in einer disposablen Kassette zusammengefasst ist. Derartige Kassettensysteme werden beispielsweise bereits durch die DE 10 2009 024 465 A1 sowie die DE 10 2009 018 664 A1 offenbart.

Wünschenswert wäre es angesichts des vorgenannten Hintergrunds, eine einfache und zuverlässige Flusswiderstandsbestimmung bei Blutbehandlungsvorrichtungen mit extrakorporalen Kreisläufen, die über Zentrifugalpumpen bzw. Impellerpumpen verfügen, bereitstellen zu können.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Blutbehandlungsvorrichtung, ein Überwachungsmittel für eine Blutbehandlungsvorrichtung sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Blutbehandlungsvorrichtung der eingangs genannten Art in vorteilhafter Weise weiterzubilden, insbesondere dahingehend, dass eine Fluss- widerstandsbestimmung mit durch Zentrifugalpumpen angetriebenen extrakorporalen Kreisläufen einfach und zuverlässig ermöglicht wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Blutbehandlungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Danach ist vorgesehen, dass eine Blutbehandlungsvorrichtung wenigstens einen extrakorporalen Blutkreislauf mit einem Filterelement sowie wenigstens ein Zentrifugalpumpmittel aufweist, wobei ferner ein Überwachungsmittel vorgesehen ist, mittels dessen der Flusswiderstand des extrakorporalen Kreislaufs ermittelbar ist, wobei der Flusswiderstand zumindest teilweise anhand des Flusses in wenigstens einem Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs und der Drehzahl des Zentrifugalpumpmittels ermittelbar ist.

Bei der Blutbehandlungsvorrichtung kann es sich beispielsweise um eine Hämodia- lysemaschine zum Einsatz für die Hämodialyse, Hämodiafiltration, Hämofiltration usw. handeln.

Die erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung erlaubt es insbesondere, ein direktes Maß des Flusswiderstands eines Kreislaufs ermitteln zu können. Darüber hinaus ist es möglich, einen initialen Test von Bestandteilen des extrakorporalen Blutkreislaufs durchführen zu können. Bei diesen Bestandteilen kann es sich insbesondere um Einwegartikel handeln.

Darüber hinaus ist es möglich, beispielsweise Überwachungsmittel des extrakorporalen Blutkreislaufes wie beispielsweise Flusssensoren einem initialen, funktionalen Test unterziehen zu können.

Darüber hinaus ist es möglich, eine Flusswiderstandsmessung unabhängig von der Viskosität des geförderten Mediums im extrakorporalen Blutkreislauf durchführen zu können, was beispielsweise bei einer Druckmessung nicht der Fall ist. Denn bei Flusswiderstandsmessungen basierend auf Druckmessungen ist es erforderlich, die Viskosität des geförderten Mediums, also beispielsweise die Viskosität des Blutes ermitteln zu müssen.

Ferner ist es möglich, eine kontinuierliche Messung während der Blutflussregelung ohne einen zusätzlichen Test durchführen zu können.

Ferner ist es sehr vorteilhaft möglich, nunmehr den Zusammenhang von Drehzahl und Fluss nutzen zu können, um die Viskosität des geförderten Mediums, beispielsweise des Blutes zu bestimmen.

Es kann vorgesehen sein, dass mittels des Überwachungsmittels in einem ersten Schritt der Fluss in dem wenigstens einen Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs bei einer ersten Drehzahl ermittelbar ist und in einem zweiten Schritt der Fluss in dem wenigstens einen Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs bei einer zweiten Drehzahl ermittelbar ist, wobei anhand dieser Werte als Maß für den Flusswiderstand das Verhältnis der Differenzwerte errechenbar ist. Das Maß für den Flusswiderstand ist das Verhältnis der Differenzwerte des Flusses Q1 in dem wenigstens einen Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs bei einer ersten Drehzahl n1 und dem Fluss Q2 in dem wenigstens einen Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs bei einer zweiten Drehzahl n2, also der Wert dQ/dn.

Es ist denkbar, dass mittels des Überwachungsmittels ein fehlerhafter Zustand des extrakorporalen Blutkreislaufs erkennbar ist, wenn das Maß für den Flusswiderstand einen vordefinierten Bereich verlässt und/oder einen vordefinierten Schwellwert übersteigt oder unterschreitet.

Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass mittels des Überwachungsmittels bei Erkennung eines fehlerhaften Zustandes wenigstens eine Gegenmaßnahme einleitbar ist. Es ist ferner denkbar, dass die Gegenmaßnahme das Auslösen eines Alarmes und/oder die Veränderung der Drehzahl des Zentrifugalpumpmittels und/oder die Überführung der Blutbehandlungsvorrichtung in einen sicheren Zustand umfasst.

Es ist möglich, dass wenigstens ein Anzeigemittel vorgesehen ist, mittels dessen das Maß für den Flusswiderstand darstellbar und/oder anzeigbar ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, eine leicht verständliche nicht technische Darstellung des Flusswiderstandes beispielsweise auf einem User Interface wie z. B. einem Display der Blutbehandlungsvorrichtung anzeigen zu können.

Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass im extrakorporalen Blutkreislauf wenigstens ein Druckerfassungsmittel, insbesondere wenigstens ein Drucksensor, vorgesehen ist, mittels dessen der Druck in wenigstens einem Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs ermittelbar ist.

Außerdem ist denkbar, dass mittels des Überwachungsmittels anhand des mittels des Druckerfassungsmittels ermittelten Druckes eine Stelle im extrakorporalen Blutkreislauf mit einem erhöhten Flusswiderstand ermittelbar ist.

Es ist möglich, dass der extrakorporale Blutkreislauf zumindest teilweise durch eine disposable Kassette ausgebildet ist.

Denkbar ist, dass die Kassette wenigstens einen Schlauchabschnitt und/oder wenigstens eine Tropfkammer und/oder wenigstens ein Ventil und/oder wenigstens einen Filter und/oder das Filterelement aufweist.

Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung ein Überwachungsmittel mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Danach ist vorgesehen, dass ein Überwachungsmittel für eine Blutbehandlungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 mit den Überwachungsmittelmerkmalen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 ausgeführt ist. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Blutbehandlungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Danach ist vorgesehen, dass bei einem Verfahren zum Betrieb einer Blutbehandlungsvorrichtung, insbesondere einer Blutbehandlungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, mit wenigstens einem extrakorporalen Blutkreislauf mit einem Filterelement sowie mit wenigstens einem Zentrifugalpumpmittel, wobei ferner ein Überwachungsmittel vorgesehen ist, mittels dessen der Flusswiderstand des extrakorporalen Kreislaufs ermittelt, der Flusswiderstand zumindest teilweise anhand des Flusses in wenigstens einem Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs und der Drehzahl des Zentrifugalpumpmittels ermittelt wird.

Ferner ist denkbar, dass mittels des Überwachungsmittels in einem ersten Schritt der Fluss in dem wenigstens einen Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs bei einer ersten Drehzahl ermittelt wird und in einem zweiten Schritt der Fluss in dem wenigstens einen Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs bei einer zweiten Drehzahl ermittelt wird, wobei anhand dieser Werte als Maß für den Flusswiderstand das Verhältnis der Differenzwerte errechnet wird.

Es ist möglich, dass mittels des Überwachungsmittels ein fehlerhafter Zustand des extrakorporalen Blutkreislaufs erkannt wird, wenn das Maß für den Flusswiderstand einen vordefinierten Bereich verlässt und/oder einen vordefinierten Schwellwert übersteigt oder unterschreitet.

Außerdem kann vorgesehen sein, dass mittels des Überwachungsmittels bei Erkennung eines fehlerhaften Zustandes wenigstens eine Gegenmaßnahme eingeleitet wird.

Es ist ferner möglich, dass die Gegenmaßnahme das Auslösen eines Alarmes und/oder die Veränderung der Drehzahl des Zentrifugalpumpmittels und/oder die Überführung der Blutbehandlungsvorrichtung in einen sicheren Zustand umfasst. Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass mittels des Überwachungsmittels anhand eines ermittelten Druckes in wenigstens einem Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufes eine Stelle im extrakorporalen Blutkreislauf mit einem erhöhten Flusswiderstand ermittelbar ist bzw. bei Vorliegen eines erhöhten Flusswiderstandes ermittelt wird.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sollen nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.

Es zeigen:

Figur 1 : eine schematische Darstellung des extrakorporalen Kreislaufs mit Zentrifugalpumpe, Dialysator, Flusssensor und Sicherheitsklemmen;

Figur 2: ein Diagramm betreffend den Durchfluss in Abhängigkeit der Drehzahl bei unterschiedlichen Flusswiderständen und konstanter Viskosität;

Figur 3: ein Diagramm betreffend den Durchfluss in Abhängigkeit der Drehzahl bei unterschiedlicher Viskosität und konstantem Flusswiderstand;

Figur 4: ein Ablaufdiagramm einer reversiblen Drehzahländerung zur Flusswider- standsbestimmung; und

Figur 5: ein weiteres Ablaufdiagramm für die Inbetriebnahme der erfindungsgemäßen Blutbehandlungsvorrichtung.

Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung einen extrakorporalen Blutkreislauf 10 einer erfindungsgemäßen Blutbehandlungsvorrichtung mit einer Zentrifugalpumpe 20, Dialysator 30, Flusssensor 50 und Sicherheitsklemmen 45 und 85.

Der extrakorporale Blutkreislauf 10 ist dabei Bestandteil einer Blutbehandlungsvorrichtung und wird durch die Zentrifugalpumpe 20 angetrieben. Stromabwärts der Zentrifugalpumpe 20 ist ein Dialysator 30 angeordnet, wobei es sich bei dem Dialy- sator 30 um einen Hohlfasermembrandialysator 30 handeln kann bzw. vorzugsweise handelt.

Der Patient P wird über einen nicht näher dargestellten Katheter oder Nadeln an den extrakorporalen Blutkreislauf 10 angeschlossen, wobei der arterielle Anschluss 40 mit einer Klemme 45 versehen ist, so dass der arterielle Anschluss 40 abgeklemmt werden kann. Zwischen der Klemme 45 und der Zentrifugalpumpe 20 befindet sich ein Flusssensor 50. Der arterielle Teil des extrakorporalen Blutkreislaufs 10 ist mit dem Bezugszeichen 47 bezeichnet.

Der venöse Teil 60 des extrakorporalen Blutkreislaufs 10 umfasst die Rückführleitung 62, die zum venösen Anschluss 80 führt, mit dem dem Patienten P das behandelte Blut zurückgegeben wird. Vor dem venösen Anschluss 80 ist eine Klemme 85 vorgesehen, mittels dessen dieser Anschluss abgeklemmt werden kann.

Die vorliegende Erfindung basiert insbesondere auf der Erkenntnis, dass der Differenzdruck, der durch eine Zentrifugalpumpe wie durch die Zentrifugalpumpe 20 erzeugt wird, näherungsweise proportional zum Quadrat der Drehzahl der Zentrifugalpumpe ist:

p ~ n 2

(Gleichung 1 )

Weiterhin ist der Durchfluss bei konstanter Viskosität und konstantem Flusswiderstand näherungsweise proportional zur Quadratwurzel des Differenzdruckes:

(Gleichung 2)

Daraus folgt, dass der Durchfluss bei konstantem Widerstand und konstanter Viskosität proportional zur Drehzahl der Zentrifugalpumpe ist: Q ~ n

(Gleichung 3) mit

p = Druck,

Q = Durchfluss,

n = Drehzahl.

Die Steigung dieses Zusammenhangs ist abhängig vom Flusswiderstand des Kreislaufs, wie sich dies insbesondere aus Figur 2 ergibt, die ein Diagramm betreffend den Durchfluss in Abhängigkeit der Drehzahl bei unterschiedlichen Flusswiderständen und konstanter Viskosität zeigt.

Dabei wirkt sich die Viskosität der Flüssigkeit als Offset aus, wie sich dies weiter aus Figur 3 ergibt. Dadurch kann man durch die Ermittlung des Flussanstiegs bei variabler Drehzahl ein Maß für den Flusswiderstand des Kreislaufs ermitteln.

Während einer Dialysebehandlung treten sowohl Änderungen der Viskosität, etwa durch Ultrafiltration etc., als auch Änderungen des Flusswiderstands durch Kinking, Clotting, Nadelansaugen etc. auf. Beide Änderungen haben einen direkten Einfluss auf den resultierenden Durchfluss.

Da der Durchfluss ein wichtiger Parameter der Dialysebehandlung ist, sollte dieser im Mittel dem voreingestellten Wert entsprechen. Dies wird durch eine Regelung mittels Flusssensor erreicht. Änderungen in Viskosität und Flusswiderstand führen jedoch dazu, dass die Regelung die Drehzahl der Zentrifugalpumpe verändern muss. Während des Regelvorgangs werden die dadurch verursachten Flussänderungen genutzt, um die Steigung dQ/dn zu bestimmen, die ein Maß für den Flusswiderstand ist. Dadurch ist bekannt, ob die Änderung durch die Viskosität der Flüssigkeit oder den Flusswiderstand des Kreislaufs hervorgerufen wurde. Die Druckmessung im extrakorporalen Kreislauf ist hierzu nicht in der Lage, da sowohl Widerstands- als auch Viskositätsänderungen zu einer Änderung des Drucks führen.

Zudem ist stets ein aktuelles Maß für den Flusswiderstand bekannt. Dieses Maß kann genutzt werden, um einerseits Gegenmaßnahmen einzuleiten und andererseits einen leicht verständlichen, nicht-technischen Indikator für den Flusswiderstand beispielsweise auf einem User-Interface, z. B. einem Display der Blutbehandlungsvorrichtung darzustellen, z. B. in Form einer Batteriefüllstandsanzeige oder ähnlichem.

Diese Ermittlung des Differenzdruckes kann folgendermaßen beispielsweise bei der in Figur 1 gezeigten Blutbehandlungsvorrichtung eingesetzt werden:

So kann beispielsweise vor jeder Behandlung, insbesondere einer Dialysebehandlung ein Test der verwendeten Einwegartikel stattfinden. Vor jeder Behandlung werden die extrakorporalen Kreisläufe von Dialysemaschinen in der Regel mit Kochsalzlösungen gefüllt. Bei kurz geschlossenen Patientenleitungen wird dabei die Drehzahl variiert und der resultierende Fluss gemessen. Das Maß für den Flusswiderstand dQ/dn muss dabei innerhalb eines bestimmten Bereichs liegen, wenn der Kreislauf fehlerfrei ist. Andernfalls wird das Vorliegen von fehlerhaften Komponenten detektiert. Mit diesem Test kann zugleich der Flusssensor des extrakorporalen Blutkreislaufs der Dialysemaschine funktional getestet werden.

Ferner ist es möglich, eine kontinuierliche Überwachung des Flusswiderstands während der Behandlung durchzuführen. Dabei wird der Durchfluss mittels Regelung im Mittel auf einen voreingestellten Wert eingeregelt. Bei der Ausregelung von Störgrößen wie Flusswiderstand oder Viskosität wird neben der Drehzahländerung auch die Flussänderung beobachtet, um daraus das Maß für den Flusswiderstand dQ/dn herzuleiten. Verhältnismäßig schnelle Vorgänge wie Kinking, Clotting oder das Ansaugen eines Katheters bzw. der arteriellen Nadel führen dazu, dass der Durchfluss zunächst absinkt und anschließend wieder ausgeregelt wird. Langsame Vorgänge, wie die Änderung der Viskosität durch Ultrafiltration werden kontinuierlich ausgeregelt. Als eine weitere Sicherheitsmaßnahme kann eine reversible Drehzahländerung durchgeführt werden, die entweder zeitlich gesteuert oder bei Überschreitung einer bestimmten Drehzahl beim bestimmten Fluss hervorgerufen wird. Ein Beispiel für diesen Vorgang ist in Figur 4 dargestellt. Figur 4 zeigt dabei ein Ablaufdiagramm einer reversiblen Drehzahländerung zur Flusswiderstandsbestimmung.

In Schritt S100 erfolgt eine Regelung von Qßiut auf Qs 0 ii-

In Schritt S101 wird überprüft, ob eine bestimmte Zeitspanne T verstrichen ist. Sofern dies noch nicht der Fall ist, wird zu Schritt S100 zurückgekehrt. Sofern jedoch eine bestimmte Zeitspanne T bereits verstrichen ist, wird mit Schritt S102 fortgefahren, der darin besteht, die Werte für n1 und Q1 einzuspeichern.

Sodann erfolgt in Schritt S103 ein Verstellen der Drehzahl um Δη.

Sodann erfolgt in Schritt S104 das Einspeichern von n2 und Q2. In Schritt S105 kann sodann ΔΟ/Δη berechnet werden.

In Schritt S106 wird sodann überprüft, ob der berechnete Wert ΔΟ/Δη sich innerhalb eines erlaubten Bereichs befindet. Ist dies der Fall, wird zurück in Schritt S100 gesprungen. Sollte dies nicht der Fall sein, erfolgt in Schritt S107 eine entsprechende Gegenmaßnahme oder entsprechende Gegenmaßnahmen.

Die Detektion eines zu stark gestiegenen Flusswiderstands kann genutzt werden, um eine automatische Blutrückgabe einzuleiten, was beispielsweise eine Gegenmaßnahme bzw. Bestandteil des Schrittes S107 sein kann. Eine weitere Gegenmaßnahme gemäß Schritt S107 kann auch darin bestehen, die Behandlung im Sin- ne der Patientensicherheit zu unterbrechen oder einen anders gearteten sicheren Zustand einzuleiten.

Darüber hinaus ist es möglich, eine leicht verständliche Darstellung des Flusswiderstandes für Bediener und Patienten der Blutbehandlungsvorrichtung zu ermöglichen.

Da der Wert dQ/dn ein Maß für den Flusswiderstand des Blutkreislaufs bzw. extrakorporalen Blutkreislaufs 10 ist, kann dieser Wert auch genutzt werden, um eine leicht verständliche und nicht-technische Darstellung des Flusswiderstands für den Bediener des Gerätes zur Verfügung zu stellen (z. B. im Stil einer Batteriefüllstandsanzeige).

Dabei kann beispielsweise der Wert von dQ/dn, der beim initialen Test des Einwegartikels genutzt werden, um den Wert zu normieren. So würden 100 % dem initialen Wert der Steigung entsprechen, während 0 % ein Wert ist, über den das Fördern von Blut durch den extrakoporalen Kreislauf 10 nicht mehr ohne stark erhöhte Blutschädigung durchgeführt werden kann.

Darüber hinaus ist es möglich, eine Ortung der Flusswiderstandserhöhung, also der Stelle, an der die Erhöhung des Flusswiderstands hervorgerufen wird, zu detektie- ren.

Ein zusätzlicher Drucksensor kann beispielsweise im extrakorporalen Blutkreislauf 10 angebracht werden, etwa zwischen der Zentrifugalpumpe 20 und einem Dialysa- tor 30. Hierdurch wird es ermöglicht, einen erhöhten Flusswiderstand zu orten. Fällt der gemessene Druck ab, so befindet sich der erhöhte Flusswiderstand zwischen Patient P und Pumpe 20. Steigt der gemessene Druck an, so befindet sich der erhöhte Flusswiderstand hinter der Pumpe 20, z. B. im Dialysator 30. Durch die Ortung wird es ermöglicht, gezielt Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Bei einem angesaugten Katheter bzw. Nadel wird beispielsweise die Drehzahl der Blutpumpe 20 und damit der Saugdruck stark gedrosselt. Da die Pumpe 20 nicht okkludierend ist, verbleibt der hohe Unterdruck nicht zwischen Gefäßwand und Katheter bzw. Nadel, sondern wird abgebaut. Anschließend kann Druck oder zeitgesteuert die Drehzahl der Zentrifugalpumpe 20 wieder gesteigert und die Behandlung fortgesetzt werden. Bleibt die Engstelle bestehen, beispielsweise durch Kin- king des Patientenschlauches, muss der sichere Zustand eingeleitet werden, also ein Abbruch der Behandlung vorgenommen und ein Alarm ausgegeben werden.

Ferner ist es möglich, die Viskosität zu bestimmen. Wie sich dies aus Figur 1 und 2 ergibt, ist es möglich, die Viskosität der Flüssigkeit aus der Drehzahl der Pumpe 20 und dem Durchfluss des Systems zu bestimmen. Beschreibt man den Zusammenhang von Drehzahl und Durchfluss näherungsweise mit

Q « a * n + b

(Gleichung 4) so entspricht a der Steigung dQ/dn bzw. einem vom Flusswiderstand abhängigen Parameter und b dem Offset bzw. einem von der Viskosität abhängigen Parameter. Hat man wie beschrieben den Flusswiderstands-Parameter a bestimmt, so berechnet sich b aus aktuellem / gemittelten Fluss und aktueller / gemittelter Drehzahl zu:

0 h aktuell ~ ~ n ^aktuell - . n aktuell

An

(Gleichung 5)

Figur 5 zeigt ein Ablaufdiagramm betreffend die initialen Tests bei der Inbetriebnahme des extrakorporalen Blutkreislaufs 10. Dabei wird im Schritt S200 das Füllen des extrakoporalen Blutkreislaufs 10 mit einer Kochsalzlösung durchgeführt. Sodann folgt in Schritt S201 ein Kurzschluss der Patientenleitungen. In Schritt S202 wird sodann die Drehzahl der Zentrifugalpumpe 20 gemäß Figur 1 mit einer Drehzahl n1 angefahren. In Schritt S203 wird sodann der Durchfluss Q1 gespeichert. In Schritt S204 wird sodann die Drehzahl auf n2 erhöht und der extrakoporale Blutkreislauf 10 damit betrieben. In Schritt S205 wird ferner der Durchfluss Q2 gespeichert.

In Schritt S206 wird daraufhin der Wert dQ/dn errechnet und überprüft, ob dieser innerhalb vorgegebener Grenzwerte liegt. Sollte dies der Fall sein, wird in Schritt S207 die Behandlung freigegeben und sofern dies nicht der Fall sein sollte, in Schritt S208 dementsprechend eine Fehlermeldung ausgegeben.