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Patent Searching and Data


Title:
BLOOD TREATMENT UNIT FOR AN EXTRACORPOREAL BLOOD TREATMENT DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/095294
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a blood treatment unit (1) for an extracorporeal blood treatment device and to an extracorporeal blood treatment device having the blood treatment unit (1) according to the invention. The housing (2) of the blood treatment unit (1) according to the invention accommodates both a blood pump (3) and a semipermeable membrane (4). The blood pump is an impeller pump (3). The impeller (3A) of the impeller pump (3) is enclosed by a partition (4) that divides the housing (2) into two chambers (2A, 2B). The semipermeable membrane (4) forms at least a portion of the partition. Therefore, it is possible that material can be exchanged between the blood that flows through the first chamber (2A) and the dialysis liquid that flows through the second chamber (2B) of the housing (2). The blood treatment unit (1) is intended for an extracorporeal blood treatment device. The blood treatment unit is characterized by an exceptionally compact construction.

Inventors:
HEIDE ALEXANDER (DE)
WIKTOR CHRISTOPH (DE)
PETERS ARNE (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/000073
Publication Date:
July 19, 2012
Filing Date:
January 10, 2012
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DE GMBH (DE)
HEIDE ALEXANDER (DE)
WIKTOR CHRISTOPH (DE)
PETERS ARNE (DE)
International Classes:
A61M1/26
Domestic Patent References:
WO1993005828A21993-04-01
WO1993005828A21993-04-01
Foreign References:
EP0576677A11994-01-05
US3771658A1973-11-13
DE3923692A11991-01-24
EP1930034A12008-06-11
Attorney, Agent or Firm:
OPPERMANN, FRANK (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Blutbehandlungseinheit für eine extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung mit einem eine erste und eine zweite Kammer (2A, 2B) aufweisenden Gehäuse 2, das eine Blutpumpe (3) und eine semipermeable Membran (4) aufnimmt, dadurch gekennzeichnet, dass die Blutpumpe eine Impellerpumpe (3) ist, die einen in dem Gehäuse (2) um eine Achse (3B) drehbar gelagerten Impeller (3A) aufweist, der von einer das Gehäuse (2) in die erste und zweite Kammer (2A, 2B) unterteilenden Trennwand umschlossen wird, wobei die semipermeable Membran (4) zumindest einen Teil der Trennwand bildet, so dass über die Membran ein Stoffaustausch zwischen Blut in der ersten Kammer (2A) und Dialysierflüssigkeit in der zweiten Kammer (2B) stattfinden kann.

2. Blutbehandlungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das

Gehäuse (2) einen zu der ersten Kammer (2A) führenden Einlasskanal (5) zum Zufuhren von Blut aufweist, der sich in Richtung der Drehachse (3B) des Impellers (3) erstreckt.

3. Blutbehandlungseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) einen von der ersten Kammer (2A) abgehenden Auslasskanal (6) zum Abführen von Blut aufweist, der sich in radialer Richtung erstreckt.

4. Blutbehandlungseinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die

semipermeable Membran (4) von dem Auslasskanal (6) zum Abführen von Blut in radialer Richtung durchdrungen wird.

5. Blutbehandlungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch

gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) einen zu der zweiten Kammer (2B) fuhrenden Einlasskanal (7) zum Zufuhren von Dialysierflüssigkeit aufweist.

6. Blutbehandlungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch

gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) einen von der zweiten Kammer (2B) abgehenden Auslasskanal (8) zum Abfuhren von Dialysierflüssigkeit aufweist.

7. Blutbehandlungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch

gekennzeichnet, dass die zweite Kammer (2B) des Gehäuses (2) als Ringraum ausgebildet ist.

8. Blutbehandlungseinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kammer (2B) als ein die erste Kammer (2A) vollständig umschließender Raum ausgebildet ist.

9. Blutbehandlungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch

gekennzeichnet, dass die semipermeable Membran (4) an der Oberfläche, die der ersten Kammer (2A) zugewandt ist, mit Rillen versehen ist.

10. Extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung mit einer Blutbehandlungseinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die

extrakorporale Dialysevorrichtung eine arterielle Blutleitung (9) zum Zufuhren von Blut zu der ersten Kammer (2A) und eine venöse Blutleitung (10) zum Abfuhren von Blut aus der ersten Kammer (2A) der Blutbehandlungseinheit (1) aufweist.

11. Extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch

gekennzeichnet, dass die Blutbehandlungsvorrichtung eine

Dialysierflüssigkeitszufuhrleitung (12) zum Zufuhren von Dialysierflüssigkeit zu der zweiten Kammer (2B) und eine Dialysierflüssigkeitsabfuhrleitung (13) zum Abfuhren von Dialysierflüssigkeit aus der zweiten Kammer (2B) der Blutbehandlungseinheit (1) aufweist.

12. Extrakorporale Blutbehandlungs Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass in der arteriellen Blutleitung (9) Mittel (16) zum Drosseln des Blutflusses angeordnet sind.

13. Extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass in der Dialysierflüssigkeitszufuhrleitung (12) eine

Dialysierflüssigkeitspumpe (19) angeordnet ist.

14. Extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch

gekennzeichnet, dass die Blutbehandlungsvorrichtung eine Steuereinheit (17) aufweist, die derart ausgebildet ist, dass die Blutpumpe (3) und/oder die

Dialysierflüssigkeitspumpe (19) in einem Pulsmodus betrieben wird, in dem die Blutpumpe (3) bzw. Dialysierflüssigkeitspumpe (19) fortlaufend ein- und ausgeschaltet wird oder die Drehzahl der Blutpumpe bzw.

Dialysierflüssigkeitspumpe fortlaufend erhöht und verringert wird.

Description:
Blutbehandlungseinheit für eine extrakorporale

Blutbehandlungsvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Blutbehandlungseinheit für eine extrakorporale

Blutbehandlungsvorrichtung mit einem extrakorporalen Blutkreislauf, der eine arterielle Blutleitung zum Zuführen von Blut und eine venöse Blutleitung zum Abführen von Blut aufweist. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine extrakorporale

Blutbehandlungsvorrichtung mit der erfindungsgemäßen Blutbehandlungseinheit.

Zur Entfernung von harnpflichtigen Substanzen und zum Flüssigkeitsentzug werden verschiedene Verfahren zur extrakorporalen Blutbehandlung eingesetzt. Bei der

Hämodialyse wird das Blut des Patienten außerhalb des Körpers in einem Dialysator gereinigt. Der Dialysator weist eine Blutkammer und eine Dialysierflüssigkeitskammer auf, die durch eine semipermeable Membran get rennt sind. Während der Behandlung strömt Blut des Patienten durch die Blutkammer, während die Dialysierflüssigkeitskammer von Dialysierflüssigkeit durchströmt wird, um das Blut effektiv zu reinigen.

Bei der Hämodialyse (HD) wird der Transport der kleinmolekularen Substanzen durch die semipermeable Membran des Dialysators im Wesentlichen durch die

Konzentrationsunterschiede (Diffusion) zwischen dem Blut und der Dialysierflüssigkeit bestimmt. Bei der Hämofiltration (HF) wird mittels eines an der semipermeablen

Membran angelegten Druckgradienten (Transmembrandruck) dem Blut über die Membran Flüssigkeit entzogen (Ultrafiltration). Als Hämodiafiltration wird ein Verfahren zur extrakorporalen Blutbehandlung bezeichnet, bei dem sowohl eine Hämodialyse als auch Hämofiltration durchgeführt wird.

Während der extrakorporalen Blutbehandlung findet der Stoffaustausch im Dialysator statt. Die am häufigsten eingesetzte Bauform eines Dialysators ist der sogenannte

Kapillardialysator, der aus einem Gehäuse besteht, in dem eine große Anzahl von

Hohlfasern parallel angeordnet sind. In den Hohlfasern strömt das Blut, während die Dialysierflüssigkeit entlang des Hohlfaserbündels strömt. Zur Erhöhung der Effektivität des Stoffübergangs fließen Blut und Dialysierflüssigkeit im Gegenstrom. Eine

extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung für die Hämodialyse, Hämofiltration und Hämodiafiltration wird nachfolgend als Dialysevorrichtung bezeichnet.

Die bekannten Dialysevorrichtungen verfügen über peristaltische Pumpen, mit denen das Blut im extrakorporalen Blutkreislauf durch den Dialysator gefördert wird.

Aus der DE 39 23 692 AI ist ein medizinisches Gerät für den Stoff- und/oder

Wärmeaustausch zwischen einer Flüssigkeit und einem Behandlungsmedium bekannt, bei dem die das Behandlungsmedium fördernde Pumpe zusammen mit der

Blutbehandlungseinheit in einem langgestreckten Gehäuse hintereinander angeordnet sind. Das rohrförmige Gehäuse umfasst einen Pumpenraum mit einem Pumpenrad und einen Raum, in dem sich ein Hohlfaserbündel befindet, dessen Hohlfasern sich in Längsrichtung des rohrförmigen Gehäuses erstrecken. Das rotierende Pumpenrad fördert das

Behandlungsmedium durch die Hohlfasem des Hohlfaserbündels, während das

Hohlfaserbündel von einer Flüssigkeit umströmt wird.

Auf dem Gebiet der Oxygenierung von Blut finden zur Förderung des Bluts

Impellerpumpen Verwendung. Bei der Blutoxygenierung wird das in einem

extrakorporalen Blutkreislauf zirkulierende Blut über eine selektive Membran mit

Sauerstoff in Kontakt gebracht. Als selektive Membranen werden auch Hohlfaserbündel eingesetzt. Im Gegensatz zur Dialyse werden die Hohlfasern aber nicht von dem Blut, sondern von dem Behandlungsmedium (Sauerstoff) durchströmt, während das Blut entlang des Hohlfaserbündels strömt.

Es sind verschiedene Bauarten von Impellerpumpen bekannt. Die Impellerpumpen zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie über einen Propeller verfügen, der von einem ring- oder rohrförmigen Gehäuse umschlossen wird.

Die WO 93/05828 und die EP 1 930 034 AI beschreiben Impellerpumpen für die

Blutoxygenierung. Beide Impellerpumpen zeichnen sich dadurch aus, dass das Blut von dem Propeller der Impellerpumpe entlang des Hohlfaserbündels gefordert wird, während der Sauerstoff durch die Hohlfasern strömt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Alternative zu den Dialysatoren und Blutpumpen der bekannten extrakorporalen Dialysevorrichtungen anzugeben.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des

Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausfuhrungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die erfindungsgemäße Blutbehandlungseinheit ist für eine extrakorporale

Dialysevorrichtung bestimmt. Sie zeichnet sich durch einen besonders kompakten Aufbau aus, sodass sie auch für tragbare Dialysegeräte geeignet ist. Insgesamt kann der extrakorporale Blutkreislauf der Dialysevorrichtung mit der erfindungsgemäßen

Blutbehandlungseinheit erheblich verkleinert werden.

Das Gehäuse der erfindungsgemäßen Blutbehandlungseinheit nimmt sowohl die

Blutpumpe als auch die semipermeable Membran des Dialysators der extrakorporalen Dialysevorrichtung auf. Obwohl nachfolgend von einem gemeinsamen Gehäuse für Blutpumpe und semipermeable Membran die Rede ist, kann das Gehäuse auch aus mehreren Gehäuseteilen, beispielsweise zwei Gehäusehälften bestehen, die miteinander lösbar verbunden sind.

Bei der Blutpumpe handelt es sich um eine Impellerpumpe, wobei der Impeller in dem Gehäuse um eine Achse drehbar gelagert ist. Der Impeller wird von einer das Gehäuse in zwei Kammern unterteilenden Trennwand umschlossen. Da die semipermeable Membran zumindest einen Teil der Trennwand bildet, ist es möglich, dass ein Stoffaustausch zwischen dem Blut, das die erste Kammer durchströmt, und der die zweite Kammer des Gehäuses durchströmenden Dialysierflüssigkeit stattfinden kann.

Obwohl die erfindungsgemäße Blutbehandlungseinheit relativ kleine Abmessungen haben kann, erlaubt die Impellerpumpe, die mit einer hohen Drehzahl betrieben werden kann, eine effektive Dialysebehandlung. Das von der Impellerpumpe geförderte Blut durchströmt wegen der hohen Drehzahl der Pumpe mehrfach die erste Kammer des Gehäuses, bevor das Blut die Kammer wieder verlässt. Dadurch ist die Blutströmung an der Grenzfläche der Membran besonders effektiv.

Bei der erfindungsgemäßen Blutbehandlungseinheit ist also für die Baugröße nicht nur die semipermeable Membran (Dialysator) entscheidend, sondern die Drehzahl und der Durchmesser des Impellers der Impellerpumpe. Da Impellerpumpen im Allgemeinen mit hoher Drehzahl betrieben werden und verhältnismäßig geringe Abmessungen haben, kann insgesamt eine Blutbehandlungseinheit mit einem kompakten Aufbau geschaffen werden.

Die erfindungsgemäße Blutbehandlungseinheit kann nicht nur für die Hämodialyse, sondern auch die Hämofiltration Verwendung finden. Für die Hämofiltration wird die zweite Kammer des Gehäuses aber nicht von Dialysierflüssigkeit durchströmt.

Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Blutbehandlungseinheit auch für die Hämodiafiltration verwendet werden.

Die semipermeable Membran der erfindungsgemäßen Blutbehandlungseinheit kann aus den bekannten Filtermaterialien für Dialysemembranen bestehen. Typische semipermeable Filtermaterialien basieren auf Polysulfon oder Zelluloseacetat. Es ist aber auch möglich PTFE-Membranen, Membranen aus Polykarbonat oder sogar Keramikmembranen einzusetzen. Auch können in Mikrostrukturtechnik durch Ätzprozesse hergestellte Membranen aus Halbleitermaterialien verwendet werden.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Blutbehandlungseinheit weist das Gehäuse einen zu der ersten Kammer führenden Einlasskanal zum Zuführen von Blut auf, der sich in Richtung der Drehachse des Impellers erstreckt. Folglich wird das Blut der ersten Kammer in axialer Richtung zugeführt. Vorzugsweise weist das Gehäuse einen von der ersten Kammer abgehenden Auslasskanal zum Abführen des Bluts auf, der sich in radialer Richtung erstreckt. Folglich wird das Blut in axialer Richtung zugeführt und mittels des rotierenden Impeller in Richtung der den Impeller umschließenden Membran gefördert, wobei das Blut, nachdem es in der ersten Kammer die Membran mehrfach umströmt hat, in radialer Richtung wieder aus der Kammer abgeführt wird.

Ein besonders kompakter Aufbau ergibt sich dann, wenn der Auslasskanal zum Abführen 'von Blut die semipermeable Membran in radialer Richtung durchdringt, wobei die Effektivität dann am höchsten ist, wenn die semipermeable Membran den Impeller bis auf den Bereich des Auslasskanals vollständig umschließt.

Das Gehäuse weist vorzugsweise ein zu der zweiten Kammer führenden Einlasskanal zum Zufuhren von Dialysierflüssigkeit und einen von der zweiten Kammer abgehenden Auslasskanal zum Abführen von Dialysierflüssigkeit auf. Damit kann die

erfindungsgemäße Blutbehandlungseinheit nicht nur für die Hämofiltration, sondern auch Hämodialyse Verwendung finden.

Die zweite Kammer des Gehäuses ist vorzugsweise als Ringraum ausgebildet, der die erste Kammer des Gehäuses vorzugsweise vollständig umschließt, wobei die semipermeable Membran die erste und zweite Kammer voneinander trennen. Wenn die semipermeable Membran nur Teile der das Gehäuse in die erste und zweite Kammer unterteilenden Trennwand bilden sollte, umschließt die zweite Kammer vorzugsweise den Bereich der Trennwand, an dem sich die semipermeable Membran befindet. Vorzugsweise sind die Kammern und die Membran derart ausgebildet und angeordnet, dass die gesamte

Membranfläche von beiden Seiten angeströmt wird.

Bei einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform ist die semipermeable Membran an der Oberfläche, die der ersten Kammer zugewandt ist, mit Rillen versehen. Die Rillen können als Längs- und/oder Querrillen ausgebildet sein. Mit den Längs- und/oder Querrillen können die roten Blutkörperchen sich nach dem Fahraeus-Lindqvist-Effekt in der Mitte der Strömungskanäle ausrichten und einen erhöhten Plasmaanteil an der Filteroberfläche ausbilden.

Die erfindungsgemäße extrakorporale Dialysevorrichtung verfügt über die

erfindungsgemäße Blutbehandlungseinheit. Sie weist darüber hinaus eine arterielle Blutleitung zum Zuführen von Blut in die erste Kammer und eine venöse Blutleitung zum Abführen von Blut aus der ersten Kammer der Blutbehandlungseinheit auf. Darüber hinaus kann die extrakorporale Dialysevorrichtung eine Dialysierflüssigkeitszuf hrleitung und Dialysierflüssigkeitsabführleitung zum Zu- bzw. Abführen von Dialysierflüssigkeit in bzw. aus der zweiten Kammer der Blutbehandlungseinheit aufweisen.

Von Vorteil ist, dass sich die Ultrafiltrationsrate auf einfache Weise dadurch steuern lässt, dass der Blutfluss in der Blutabführleitung gedrosselt wird. Daher sieht eine bevorzugte Ausfuhrungsform der extrakorporalen Dialyse Vorrichtung in der Blutabführleitung angeordnete Mittel zum Drosseln des Blutflusses vor. Entscheidend ist der Aufbau einer transmembranen Druckdifferenz. Eine transmembrane Druckdifferenz kann beispielsweise durch Drosselelemente auf der Blutseite aufgebaut werden, die durch Verringerung des Blutflusses einen Druckaufbau verursachen. Solche Mittel können beispielsweise ein steuerbares Ventil sein. Die Druckdifferenz kann auch durch eine zweite Pumpe aufgebaut werden, die der Pumprichtung des Impellers entgegen wirkt. Der Aufbau der

Druckdifferenz kann auch durch Mittel auf der Dialysierflüssigkeitsseite erfolgen, beispielsweise durch eine zusätzliche Ultrafiltrationspumpe, die gegenüber dem Druck auf der Blutseite einen Unterdruck erzeugt.

Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform der extrakorporalen

Dialysevorrichtung weist eine Steuereinheit auf, die derart ausgebildet ist, dass die Blutpumpe und/oder die Dialysierflüssigkeitspumpe in einem Pulsmodus betrieben werden können. Der Pulsmodus zeichnet sich dadurch aus, dass die Blut- bzw.

Dialysierflüssigkeitspumpe fortlaufend ein- und ausgeschaltet oder die Drehzahl der Pumpen fortlaufend verändert, d. h. erhöht und verringert wird. Der Betrieb der Blutpumpe im Pulsmodus kann die Diffusionsvorgänge an der Membran begünstigen. Auch der Betrieb der Dialysierflüssigkeitspumpe kann den Filtereffekt positiv beeinflussen, da die Poren des Filters mit den dialysatseitigen Druckpulsen zyklisch„gespült" werden.

Im Folgenden werden zwei Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein erstes Ausfuhrungsbeispiel der erfindungsgemäßen

Blutbehandlungseinheit in stark vereinfachter schematischer Darstellung,

Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II von Fig. 1, Fig. 3 in stark vereinfachter schematischer Darstellung ein zweites

Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Blutbehandlungseinheit,

Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV von Fig. 3 und

Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel einer extrakorporalen Dialysevorrichtung mit der erfindungsgemäßen Blutbehandlungseinheit in stark vereinfachter schematischer Darstellung.

Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Schnitt durch die erfindungsgemäße

Blutbehandlungseinheit in stark vereinfachter schematischer Darstellung. Die

Blutbehandlungseinheit 1 weist ein zylindrisches Gehäuse 2 auf, das aus zwei miteinander verschraubten Gehäusehälften bestehen kann. In dem zylindrischen Gehäuse 2 befindet sich eine Blutpumpe 3. Bei der Blutpumpe handelt es sich um eine Impellerpumpe 3. Die Impellerpumpe 3 weist einen Impeller 3A auf, der um eine Achse 3B in dem Gehäuse drehbar gelagert ist. Der Impeller 3A kann in dem Gehäuse 2 mechanisch,

elektromagnetisch, hydrodynamisch oder hydrostatisch gelagert sein. Er weist mehrere Propeller-, Schaufel- oder Flügelspitzen 3C auf, die sich vom Zentrum nach außen erstrecken. Zum Antrieb des Impellers 3A ist eine Antriebseinheit 3D vorgesehen, die beispielsweise ein elektromagnetischer, pneumatischer oder mechanischer Antrieb sein kann. Der Außendurchmesser des Impellers 3 A ist in mit dj bezeichnet.

Der Impeller 3 A wird von einer semipermeablen Membran 4 umschlossen, die sich über einen Umfangswinkel von 360°C um den Impeller 3A erstreckt. Die Membran 4 hat einen Innendurchmesser d 2 und einen Außendurchmesser d 3 . Die Dicke der Membran ist d 3 - d 2 . Der Innendurchmesser d 2 der semipermeablen Membran 4 und der Außendurchmesser d \ des Impellers 3A sind so bemessen, dass zwischen dem Impeller und der Membran ein Zwischenraum verbleibt.

Die semipermeable Membran 4 teilt das zylindrische Gehäuse 2 in eine erste innere Kammer 2A und eine zweite äußere Kammer 2B auf. Daher bildet die semipermeable Membran 4 in dem Gehäuse 2 eine Trennwand zwischen den beiden Kammern 2A und 2B.

Das Gehäuse 2 weist einen axialen Einlasskanal 5 auf, der sich durch die Gehäusewand in Richtung der Drehachse 3B des Impellers 3 A erstreckt. An dem Einlass des Einlasskanals 5 befindet sich ein Anschlussstück 5 A zum Anschluss einer nur andeutungsweise dargestellten Blutzuführleitung 5B. Darüber hinaus weist das Gehäuse 2 einen radialen Auslasskanal 6 zum Abführen von Blut auf, der sich in radialer Richtung durch die

Gehäusewandung erstreckt und die semipermeable Membran 4 durchdringt. Am Auslass des Auslasskanals 6 befindet sich ein Anschlusssrück 6A zum Anschluss einer nur andeutungsweise dargestellten Blutobführleitung 6B.

Wenn der Impeller 3A rotiert, wird über den Einlasskanal 5 Blut in die erste Kammer 2A des Gehäuses in axialer Richtung angesaugt. Aufgrund der Rotation des Impellers 3 A strömt das Blut in der ersten Kammer 2A mehrfach entlang des Innenumfangs der semipermeablen Membran 4, bevor das Blut über den Auslasskanal 6 die erste Kammer 2A wieder verlässt.

Die zweite Kammer 2B des Gehäuses 2 bildet einen Ringraum, der die Außenseite der semipermeablen Membran 4 vollständig umschließt.

Neben dem Ein- und Auslasskanal 5, 6 zum Zu- und Abfuhren von Blut ist in dem

Gehäuse 2 ein Einlasskanal 7 zum Zuführen von Dialysierflüssigkeit in die zweite

Kammer 2B und ein Auslasskanal 8 zum Abführen von Dialysierflüssigkeit aus der zweiten Kammer ausgebildet. Am Einlass des Einlasskanals 7 und dem Auslass des Auslasskanals 8 befindet sich jeweils ein Anschlussstück 7A bzw. 8A zum Anschluss einer nur andeutungsweise dargestellten Dialysierflüssigkeitszufuhr- bzw. -Abfuhrleitung 7B bzw. 8B. Einlass- und Auslasskanal 7, 8 zum Zu- bzw. Abführen von Dialysierflüssigkeit sind derart angeordnet, dass in dem Ringraum die Dialysierflüssigkeit entlang der Außenfläche der semipermeablen Membran 4 strömt.

Während des Betriebs der Blutbehandlungseinheit 1 strömen also Blut und

Dialysierflüssigkeit entlang der Innen- bzw. Außenseite der semipermeablen Membran 4. Folglich wird die semipermeable Membran 4 von beiden Seiten umströmt. Dabei kann es für das Strömungsverhalten vorteilhaft sein, wenn die semipermeable Membran 6 an der Innenseite feine Längs- und/oder Querrillen aufweist, die eine Tiefe von ca. 50 um haben können.

Die semipermeable Membran 4 kann eine Stärke von 1 bis 10 mm haben. Sie kann aus einer funktionellen Membranschicht und einer mechanisch stützenden Schicht bestehen, wobei die funktionelle Schicht die für die Therapie notwendige Filtrationswirkung leistet, die von den für die Therapie wichtigen Parametern, insbesondere von dem

Siebkoeffizienten, der hydraulischen Permeabilität und der Biokompatibilität bestimmt wird. Die Funktionsschicht kann Dicken von 15 bis 100 μιη haben.

Die Impellerpumpe 3 kann beispielsweise mit einer Drehzahl von ca. 7000 U/min betrieben werden. Der Außendurchmesser d 2 des Impellers liegt bei dem vorliegenden Ausfuhrungsbeispiel bei 30 mm und die semipermeable Membran 4 hat bei dem

Ausf hrungsbeispiel eine Stärke d 3 - d 2 von 10 mm haben.

Die Figuren 3 und 4 zeigen in stark vereinfachter schematischer Darstellung ein zweites Ausfuhrungsbeispiel der erfindungsgemäßen Blutbehandlungseinheit. Das zweite

Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform nur durch die Gehäuseform. Daher werden die einander entsprechenden Teile auch mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.

Auch bei der alternativen Ausfuhrungsform wird das Blut über den Einlasskanal 5 in axialer Richtung durch den rotierenden Impeller 3 in die erste Kammer 2A des Gehäuses 2 angesaugt, um das Gehäuse dann wieder über den Auslasskanal 6 in radialer Richtung zu verlassen. Auch die zweite Kammer 2B des Gehäuses 2 wird wieder von

Dialysierflüssigkeit durchströmt, das über den Einlasskanal 7 zu- und den Auslasskanal 8 abgeführt wird. Eine zwischen dem Einlasskanal 7 und dem Auslasskanal 8 angeordnete Trennwand 18, die sich zwischen der Innenwand des Gehäuses 2 und der Außenwand der Membran 4 erstreckt, verhindert einen Kurzschlussstrom des Dialysats zwischen den Anschlüssen. Bei dem alternativen Ausführungsbeispiel wird nicht nur die äußere

Umfangsfläche des Impellers 3 A von der semipermeablen Membran 4 und der zweiten Kammer 2B des Gehäuses umschlossen, sondern die semipermeable Membran 4 umschließt den Impeller 3 von allen Seiten. Die zweite Kammer 2B des Gehäuses 2 ist bei dem alternativen Ausfuhrungsbeispiel als ein die semipermeable Membran 4 von allen Seiten umschließender Raum ausgebildet. Dadurch wird erreicht, dass die wirksame Fläche der Membran größer als bei dem ersten Ausfuhrungsbeispiel ist.

Die erfindungsgemäße Blutbehandlungseinheit 1 findet bei einer extrakorporalen

Dialysevorrichtung Verwendung, die nachfolgend beschrieben wird. Da die

Dialysevorrichtungen zum Stand der Technik gehören, werden nur die wesentlichen Komponenten der Vorrichtung beschrieben.

Fig. 5 zeigt in stark vereinfachter schematischer Darstellung die wesentlichen

Komponenten der extrakorporalen Dialysevorrichtung, die über die erfindungsgemäße Blutbehandlungseinheit 1 verfügt. Die Dialysevorrichtung weist eine arterielle Blutleitung 9 und eine venöse Blutleitung 10 auf. An dem einen Ende der arteriellen Blutleitung befindet sich ein arterieller Patientenanschluss 9A (Kanüle), während das andere Ende der arteriellen Blutleitung 9 an das Anschlussstück 5A am Einlasskanal 5 der ersten Kammer 2A der Blutbehandlungseinheit 1 angeschlossen ist. Die venöse Blutleitung 10 weist an dem einen Ende einen venösen Patientenanschluss 10A (Kanüle) auf, während das andere Ende der venösen Blutleitung 10 an das Anschlussstück 6A am Auslasskanal 6 der ersten Kammer 2A der Blutbehandlungseinheit 1 angeschlossen ist (Figuren 1 bis 4). Von einer Dialysierflüssigkeitsquelle 11 führt eine Dialysierflüssigkeitszuführleitung 12 zu dem Anschlussstück 7A am Einlasskanal 7 der zweiten Kammer 2B der

Blutbehandlungseinheit 1. Von dem Anschlussstück 8A des Auslasskanals 8 der zweiten Kammer 2B der Blutbehandlungseinheit geht eine Dialysierflüssigkeitsabführleitung 13 ab, die zu einem Ablauf 14 fuhrt. In der Didysierflüssigkeitsabfuhrleitung 13 ist eine als Ultrafiltrationspumpe wirkende Pumpe 15 angeordnet, während sich in der arteriellen Blutleitung 10 Mittel 16 zum Drosseln des Blutflusses befinden. Bei diesen Mitteln kann es sich um eine elektromagnetisch betätigbare Drossel 16 handeln. Die Dialysierflüssigkeit wird mit einer Dialysierflüssigkeitspumpe 19 gefördert, die stromauf der

Blutbehandlungseinheit 1 in der Dialysierflüssigkeitszufuhrleitung 12 angeordnet ist.

Darüber hinaus verfügt die Dialysevorrichtung über eine zentrale Steuereinheit 17, die über Steuerleitungen 3', 15', 16', 19' mit der in Fig. 4 nicht dargestellten Impellerpumpe 3 der Blutbehandlungseinheit 1, der Ultrafiltrationspumpe 15, der elektromagnetisch betätigbaren Drossel 16 und der Dialysierflüssigkeitspumpe 19 verbunden sind.

Während der Dialyse fördert die Impellerpumpe 3 der Blutbehandlungseinheit 1 Blut des Patienten in dem extrakorporalen Blutkreislauf I durch die erste Kammer 2A der

Blutbehandlungseinheit 1, während die Dialysierflüssigkeitspumpe 19 Dialysierflüssigkeit in dem Dialysierflüssigkeitskreislauf II im Gegenstrom durch die zweite Kammer 2B der Blutbehandlungseinheit fördert, sodass ein Stoffaustausch zwischen Blut und

Dialysierflüssigkeit stattfinden kann.

Durch Veränderung der Drehzahl der Impellerpumpe und des Transmembrandrucks an der semipermeablen Membran 4 der Blutbehandlungseinheit 1 kann die Ultrafiltrationsrate eingestellt werden. Die Druckverhältnisse können mit der Drossel 16 oder der

Ultrafiltrationspumpe 15 verändert werden, die von der Steuereinheit 17 angesteuert werden können. Dabei dient die Ultrafiltrationspumpe 15 als Mittel zur Erhöhung der transmembranen Druckdifferenz durch relative Absenkung des Drucks in der

Dialysierflüssigkeitskammer gegenüber dem Druck in der Blutkammer. Die

transmembrane Druckdifferenz kann aber auch durch eine Steigerung des Drucks in der Blutkammer erhöht werden.

Als vorteilhaft kann sich erweisen, wenn die Steuereinheit 17 die Impellerpumpe 3 und/oder die Dialysierflüssigkeitspumpe 19 in einem Pulsmodus betreibt, um einen nicht kontinuierlichen Blut- bzw. Dialysierflüssigkeitsfluss zu erzeugen. Dies kann beispielsweise durch fortlaufendes Ein- und Ausschalten einer der beiden oder beider Pumpen 3, 15 oder durch fortlaufendes Erhöhen und Verringern der Förderraten einer oder beider Pumpen erreicht werden. Dieser Pulsbetrieb ist alternativ auch durch Betätigung von in den Leitungen angeordneten Ventilen möglich.

Die erfindungsgemäße extrakorporale Dialysevorrichtung zeichnet sich durch einen kompakten Aufbau aus, da„Blutpumpe" und„Dialysator" der Dialysevorrichtung zu einer Einheit zusammengefasst sind, die aufgrund der verhältnismäßig geringen Abmessungen der Dialysatormembran sich in einem relativ kleinen Gehäuse unterbringen lässt.