Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
BLOWN-FORM IDENTIFICATION IN A BLOWN FILM SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/219734
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a blown film system for producing a film tube made of plastics material, comprising: an annular nozzle, out of which a plastics melt having a closed cross section can be brought; a take-up device, by means of which the plastics melt can be drawn up from the direction of the annular nozzle so as to form the film tube; an air-provision device, which is downstream of the annular nozzle when viewed in the transport direction of the film tube and by means of which an amount of air can be provided; and a calibration device, which is downstream of the annular nozzle when viewed in the transport direction of the film tube and surrounds the film tube and by means of which the outer circumference of the film tube can be delimited. At least one detector is contained that has a plurality of detection elements, by means of which detector electromagnetic radiation emitted or reflected at various points of the film tube can be detected, such that at least one planar region and/or contoured region of the film tube can be detected with regard to characteristic properties, wherein the detector comprises at least 32 detection elements.

Inventors:
HEHMANN INGO (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/061154
Publication Date:
November 04, 2021
Filing Date:
April 28, 2021
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
WINDMOELLER & HOELSCHER (DE)
International Classes:
B29C48/00; B29C48/10; B29C48/32; B29C48/88; B29C48/89; B29C48/90; B29C48/91; B29C48/92
Foreign References:
GB2038038A1980-07-16
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Blasfolienanlage zur Erzeugung eines Folienschlauches aus Kunststoff mit

• einer Ringdüse, aus welcher eine Kunststoffschmelze mit einem geschlos senen Querschnitt ausbringbar

• einer Abzugsvorrichtung, mit welcher die Kunststoffschmelze aus Richtung der Ringdüse unter Ausbildung des Folienschlauches abziehbar ist

• einer in Transportrichtung des Folienschlauches gesehen hinter der Ringdü se Luftbereitstellungseinrichtung, mit welcher eine Luftmenge bereitstellbar ist

• einer in Transportrichtung des Folienschlauches gesehen hinter der Ringdü se eine den Folienschlauch umgreifende Kalibriereinrichtung, mit welcher der Außenumfang des Folienschlauches begrenzbar ist gekennzeichnet durch mindestens einen Detektor mit mehreren Detektionselementen, mit welchem von unterschiedlichen Punkten des Folienschlauchs emittierte oder reflektierte, elektromagnetische Strahlung detektierbar ist, so dass zumindest ein Flächen bereich und/oder ein Konturbereich des Folienschlauches hinsichtlich charakte ristischer Eigenschaften detektierbar ist, wobei der Detektor mindestens 32 De tektionselemente umfasst.

2. Blasfolienanlage nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Schwenkanordnung vorgesehen ist, mit welcher der Detektor in Umfangsrichtung des Folienschlauches schwenkbar ist.

3. Blasfolienanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein zweiter Detektor vorgesehen ist, welcher in Umfangsrichtung der Ringdüse zu dem ersten Detektor versetzt angeordnet ist.

4. Verfahren zur Erzeugung eines Folienschlauches aus Kunststoff mit einer Blas folienanlage, wobei

• mit einer Ringdüse eine Kunststoffschmelze mit einem geschlossenen Querschnitt ausgebracht wird

• mit einer Abzugsvorrichtung die Kunststoffschmelze aus Richtung der Ring düse unter Ausbildung des Folienschlauches abgezogen wird

• mit einer in Transportrichtung des Folienschlauches gesehen hinter der Ringdüse angeordneten Luftbereitstellungseinrichtung eine Luftmenge be reitstellbar ist

• mit einer in Transportrichtung des Folienschlauches gesehen hinter der Ringdüse angeordnete, eine den Folienschlauch umgreifende Kalibrierein richtung der Außenumfang des Folienschlauches begrenzt wird dadurch gekennzeichnet, dass mit mindestens einem Detektor mit mehreren Detektionselementen von unter schiedlichen Punkten des Folienschlauchs reflektierte, elektromagnetische Strahlung detektiert wird, so dass zumindest ein Flächenbereich und/oder ein Konturbereich des Folienschlauches hinsichtlich charakteristischer Eigenschaf ten detektiert wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass dem Folienschlauch nach dem Verlassen der Ringdüse eine Störstelle aufge prägt wird, deren Position in und/oder quer zur Transportrichtung mit dem De tektor zu unterschiedlichen Zeitpunkten detektiert wird, um ein Orts- und/oder Geschwindigkeitsprofil der Störstelle zu ermitteln.

6. Verfahren nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Störstelle eine Dick- oder Dünnstelle, eine Stippe oder ein in oder an den Folienschlauch ein- oder angebrachtes Teilchen ist.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6 dadurch gekennzeichnet, dass die Störstelle bei einem Rollen- oder Auftragswechsel aufgeprägt wird.

Description:
BLASENFORMERKENNUNG IN EINER BLASENFOLIENANLAGE

Die Erfindung betrifft eine Blasfolienanlage sowie ein Verfahren zur Erzeugung eines Folienschlauches aus Kunststoff.

Eine gattungsgemäße Blasfolienanlage ist seit langem bekannt. Das Herzstück einer solchen Anlage ist eine Ringdüse, aus welcher eine Kunststoffschmelze ausbringbar ist bzw. ausgebracht wird. Da die Kunststoffschmelze unter Druck steht, kann man auch von einem Herauspressen sprechen. Die Kunststoffschmelze hat dabei einen geschlossenen Querschnitt. Das bedeutet, dass die Kunststoffschmelze entsprechend dem ringförmigen Verlauf ebenfalls ringförmig ausgebildet ist. Der Ringdüse vorgelagert sind ein bzw. meist mehrere Extruder, mit welchen die Kunststoffschmelze aus Kunststoffgranaten erzeugbar ist. Bei mehreren Extrudern ist der spätere Folienschlauch in der Regel mehrschichtig.

Der Ringdüse nachgeordnet ist eine Abzugsvorrichtung, mit welcher die Kunststoffschmelze aus Richtung der Ringdüse unter Ausbildung des Folienschlauches abziehbar ist. Die Abzugseinrichtung besteht oft aus zwei, einen Walzenspalt ausbildenden Walzenpaar, von dem zumindest eine Walze angetrieben ist. Die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen ist in der Regel größer als die Ausbringgeschwindigkeit der Kunststoffschmelze aus der Ringdüse. Auf dem Weg zwischen der Ringdüse und der Abzugseinrichtung verfestigt sich der Folienschlauch in der Regel. Damit folgt, dass der Folienschlauch im Bereich zwischen der Ringdüse und der Abzugseinrichtung noch formbar ist und in der Regel auch geformt und anderweitig beeinflusst wird, so dass die Folie gewünschte Eigenschaften erhält.

Zu diesem Zweck weist eine gattungsgemäße Blasfolienanlage in Transportrichtung des Folienschlauches gesehen hinter der Ringdüse Luftbereitstellungseinrichtung, mit welcher eine Luftmenge bereitstellbar ist. Diese befindet sich vorzugsweise innerhalb der Ringdüse und erstreckt sich zumindest teilweise in Richtung der Abzugsvorrichtung und somit in Transportrichtung des Folienschlauches. Dieser Luftbereitstellungseinrichtung wird in der Regel durch einen die Ringdüse umfassenden Folienblaskopf hindurch mit Luft beaufschlagt. Die Luftbereitstellungseinrichtung umfasst Öffnungen, so dass die Luft quer zur Transportrichtung des Folienschlauches gefördert werden kann. Mit dieser Luft ist somit der Folienschlauch kühlbar. In der Regel wird die Luft mit einem Druck beaufschlagt, so dass sich der Folienschlauch während seines Transports in radialer Richtung aufweitet.

Weiterhin umfasst eine gattungsgemäße Blasfolienanlage in Transportrichtung des Folienschlauches gesehen hinter der Ringdüse eine den Folienschlauch umgreifende Kalibriereinrichtung, mit welcher der Außenumfang des Folienschlauches begrenzbar ist. Diese Kalibriereinrichtung ist stromaufwärts der Abzugsvorrichtung angeordnet.

Die Zuführung der Luft, die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen der Abzugsvorrichtung und die Öffnungsweite und die Position in Transportrichtung des Folienschlauches der Kalibriervorrichtung beeinflussen die Eigenschaften des Folienschlauches. Bevor dieser verfestigt ist, lässt sich dieser noch in erheblichem Maße beeinflussen. Die Verfestigung erfolgt entlang der so genannten Frostlinie. Allerdings bereitet es erhebliche Schwierigkeiten, die Eigenschaften des Folienschlauches im Bereich zwischen der Ringdüse und der Frostlinie genau zu bestimmen. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Blasfolienanlage und ein Verfahren zur Herstellung zur Erzeugung eines Folienschlauches aus Kunststoff so zu verbessern, dass sich wenigstens Teile der Eigenschaften des Folienschlauches auch zumindest teilweise in dem Bereich zwischen der Ringdüse und der Abzugsvorrichtung bestimmen lassen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch sämtliche Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind mögliche Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.

Gemäß der vorliegenden Erfindung ist mindestens einen Detektor mit mehreren Detektionselementen vorgesehen, mit welchem von unterschiedlichen Punkten des Folienschlauchs transmittierte, emittierte und/oder reflektierte, elektromagnetische Strahlung detektierbar ist, so dass zumindest ein Flächenbereich und/oder ein Konturbereich des Folienschlauches hinsichtlich charakteristischer Eigenschaften detektierbar ist.

Demnach ist ein Detektor vorgesehen, welche mehrere Detektionselemente umfasst, die vorzugsweise auf einer Fläche angeordnet sind. Diese bieten somit eine laterale Auflösung der betrachteten Bereiche des Folienschlauches. Die Detektoren sind dazu geeignet, die Intensität elektromagnetischer Strahlung in Abhängigkeit von der Wellenlänge zu detektieren. Oft werden jedoch nur wenige oder eine diskrete Wellenlänge detektiert. Vorzugsweise sind Detektoren vorgesehen, welche

Die Detektionselemente liefern damit ein digitalisiertes Bild des betrachteten Bereichs des Folienschlauchs. Dem Detektor können zur Verbesserung dieser Abbildung eine Blende und/oder eine Linse beziehungsweise in Linsensystem vorgeschaltet sein. Unter elektromagnetischer Strahlung wird zunächst die Strahlung jeglicher Wellenlänge verstanden. Ein erfindungsgemäßer Detektor umfasst insbesondere mindestens 32 Detektionselemente, so dass ausreichend viele Punkte auf dem Umfang des Folienschlauchs gleichzeitig detektierbar sind. Insbesondere hat der Detektor jedoch eine so genannte HD-Auflösung, also mindestens 720 Detektionselemente pro Seitenrichtung. Ein Detektor hat dabei bevorzugt eine Wiederholrate von 9 Hz, d. h. dass pro Sekunde mindestens neun Detektionen durchführbar sind.

Die elektromagnetische Strahlung kann dabei von dem Folienschlauch selbst emittiert werden (insbesondere langwellige Strahlung aufgrund der Temperatur des Folienschlauches) oder durch den Folienschlauch reflektiert werden. In letzterem Fall stammt die Strahlung folglich aus zumindest einer Strahlungsquelle. Insbesondere kann wenigstens eine für den vorgenannten Zweck vorgesehene Strahlungsquelle angeordnet sein, mit welchem der Folienschlauch anstrahlbar ist. Die Wellenlängen dieser Strahlungsquelle sind vorzugsweise den durch die Detektionselemente detektierbaren Wellenlängen angepasst. Weiterhin ist es möglich, die Strahlungsintensität der Strahlungsquelle einstellbar vorzusehen, um die Strahlungsintensität an das Reflexionsvermögen der Folienschlauchs anzupassen. Es wird damit vermieden, dass die vom Folienschlauch reflektierte Strahlung so intensiv ist, dass der Detektor einen Sättigungsgrad erreicht, bei dem eine ordnungsgemäße Detektion nicht möglich ist. Eine erste Art von Detektoren kann beispielsweise Strahlung im infraroten Bereich (Wellenlängen zwischen 700nm und 1mm, insbesondere zwischen 3000 nm und 1mm) detektieren. Eine andere Art von Detektoren kann Strahlung im Bereich vom für Menschen sichtbaren Licht (Wellenlängen zwischen 380 nm und 800 nm) und/oder im ultravioletten Bereich (Wellenlängen zwischen 1 und 380 nm) detektieren.

Wenigstens eine Strahlungsquelle kann auch innerhalb des Folienschlauches angeordnet sein. Beispielsweise ist es somit möglich, bei einer sich von Detektionselement zu Detektionselement unterscheidenden Transmission der Strahlung auf eine unterschiedliche Foliendicke und/oder Folientemperatur zurückzuschließen. Mit dieser Einrichtung ist es nunmehr möglich, beispielsweise die Kontur des Folienschlauchs permanent oder in zeitlichen Abständen zu detektieren. Die Bilder können anschließend miteinander oder auch mit einem Sollbild verglichen werden, so dass Abweichungen zu einer Sollform oder Veränderungen im Laufe der Zeit ermittelt werden. Die ermittelte Kontur kann in einem einfacheren Fall zu einer Berechnung einer Symmetrielinie der Folienblase bzw. des Folienschlauchs verwendet werden. Diese so berechnete Symmetrielinie ist nun mit der Symmetrielinie der Blasfolienanlage vergleichbar. Dabei ist nun die Abweichung beider Symmetrielinien voneinander ermittelbar. Diese beschriebenen Ermittlungen können Grundlage für die Veränderung von Einstellparametern der Blasfolienanlage oder anderer Prozess- und/oder Fierstellungsparameter sein.

Ferner kann es vorgesehen sein, dass wenigstens ein Detektor elektromagnetische Strahlung im infraroten Strahlungsbereich (Wellenlänge 700 nm bis 1 mm) detektiert. Ein solcher Detektor kann dafür genutzt werden, um einen zweiten Detektor hinsichtlich seines Sichtbereichs zu positionieren. Ein solcher Um nun beispielsweise auch eine gewünschte Rotationssymmetrie des

Folienschlauchs beurteilen zu können, kann in einer Ausführungsform der Erfindung wenigstens eine Schwenkanordnung vorgesehen sein, mit welcher der Detektor in Umfangsrichtung des Folienschlauches schwenkbar ist. Bevorzugt verläuft die Schwenkachse um die Symmetrieachse des Folienschlauches, wobei hier die Sollsymmetrieachse gemeint ist. Der

Folienschlauch kann folglich aus verschiedenen Umfangswinkeln betrachtet werden, wobei nun die Kontur des Folienschlauches nicht nur in Abhängigkeit von der Zeit, sondern alternativ oder zusätzlich auch in Abhängigkeit vom Umfangswinkel auswertbar ist.

Eine Schwenkanordnung kann dabei ein Schienensystem umfassen, welches insbesondere in einer Ebene quer zur Transportrichtung aufgespannt ist. An einem auf diesem Schienensystem verschieblich angeordneten Schlitten kann nun der Detektor befestigt sein, so dass er insbesondere umlaufend oder reversierend bewegbar ist.

Eine Schwenkanordnung kann auch ein Flebelsystem umfassen, welches an einem Schwenklager gelagert ist, wobei der Detektor an dem Flebelsystem befestigt ist. Der Detektor kann dann sozusagen auf einer Umlaufbahn umlaufend oder reversierend um den Folienschlauch herum bewegbar sein.

Eine Schwenkanordnung kann zudem in der Höhe, also entlang der Transportrichtung des Folienschlauchs verschiebbar sein. Damit lassen sich unterschiedliche Bereiche des Folienschlauches entlang der Transportrichtung ohne einen möglicherweise störenden oder verfälschenden Winkelfehler detektieren. Darüber hinaus ist es denkbar, aus der Mehrzahl der Abbildungen, die in Abhängigkeit vom Umfangswinkel gewonnen worden sind, wenigstens eine dreidimensionale Abbildung zu erzeugen. Damit kann unter anderem die Tiefenschärfe der Abbildung variierbar sein. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, einen zweiten Detektor vorzusehen. Dieser kann in Umfangsrichtung beispielsweise um einen festen Winkel versetzt angeordnet sein, beispielsweise um 90 Grad. Auf diese Weise kann beispielsweise die Kontur des Folienschlauches, aber auch andere charakteristische Eigenschaften aus unterschiedlichen Blickwinkeln detektierbar sein. Eine Kombination die von diesen Detektoren erzeugten Abbildungen liefern ebenfalls Aussagen über die Symmetrie des Folienschlauches. Einer der Detektoren oder beide Detektoren können dabei an oder auf einer Schwenkanordnung angeordnet sein. Vorzugsweise ist erfindungsgemäß wenigstens ein Detektor in Höhe der so genannten Frostlinie positioniert, so dass an dieser wichtigen Stelle lediglich ein möglichst kleiner Winkelfehler zu berücksichtigen ist. Allerdings sind Winkelfehler in Bezug auf die Transportrichtung zu beurteilen. Insbesondere gilt dies, wenn mit dem zumindest einen Detektor die Kontur des Folienschlauches ab dem Verlassen der Ringdüse betrachtet werden soll.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines Folienschlauches aus Kunststoff mit einer Blasfolienanlage, wobei • mit einer Ringdüse eine Kunststoffschmelze mit einem geschlossenen Querschnitt ausgebracht wird

• mit einer Abzugsvorrichtung die Kunststoffschmelze aus Richtung der Ringdüse unter Ausbildung des Folienschlauches abgezogen wird · mit einer in Transportrichtung des Folienschlauches gesehen hinter der

Ringdüse angeordneten Luftbereitstellungseinrichtung eine Luftmenge bereitstellbar ist

• mit einer in Transportrichtung des Folienschlauches gesehen hinter der Ringdüse angeordnete, eine den Folienschlauch umgreifende Kalibriereinrichtung der Außenumfang des Folienschlauches begrenzt wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass mit mindestens einem Detektor mit mehreren Detektionselementen von unterschiedlichen Punkten des Folienschlauchs reflektierte, elektromagnetische Strahlung detektiert wird, so dass zumindest ein Flächenbereich und/oder ein Konturbereich des Folienschlauches hinsichtlich charakteristischer Eigenschaften detektiert wird.

Mit diesem Verfahren werden dieselben Aufgaben erfüllt und Vorteile erzielt, wie sie bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Blasfolienanlage beschrieben worden sind.

In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass dem Folienschlauch nach dem Verlassen der Ringdüse eine Störstelle aufgeprägt wird, deren Position in und/oder quer zur Transportrichtung mit dem Detektor zu unterschiedlichen Zeitpunkten detektiert wird, um ein Orts und/oder Geschwindigkeitsprofil der Störstelle zu ermitteln.

Die Störstelle ist dabei so ausgestaltet, dass sie sich in ihrer Reflektion vom umgebenden Bereich des Folienschlauches unterscheidet. Damit ist die Störstelle mittels des Detektors bei jeder einzelnen Detektion hinsichtlich ihrer Position genau bestimmbar. Wird nun zu unterschiedlichen Zeitpunkten jeweils eine Detektion durchgeführt, während die Störstelle im Erfassungsbereich des Detektors liegt, so können die einzelnen Positionen gegen die zugehörigen Zeitpunkte ermittelt werden, so dass ein zeitabhängiges Ortsprofil entsteht. Dieses Ortsprofil umfasst Koordinaten der Störstelle in Transportrichtung und quer zu der Transportrichtung. Aus diesem Orts-Zeit-Profil kann ein Geschwindigkeits-Zeit-Profil abgeleitet werden. Aus einem solchen Geschwindigkeits-Zeit-Profil kann beispielsweise nun abgeleitet werden, an welchem Ort sich die Geschwindigkeit der Störstelle nicht mehr oder nur noch in einem begrenzten Rahmen ändert. Dieser Ort lässt sich nun in Verbindung mit der Frostlinie bringen, so dass insbesondere ein Verfahren geschaffen wurde, mit welchem die Frostlinie detektierbar ist.

Insbesondere mittels einem oben beschriebenen ortsvariablen Detektionselement oder mittels zweier Detektionselementen ist es damit möglich, ein dreidimensionales und zeitabhängiges Bild von Orts- bzw. Geschwindigkeitsvektoren zu erhalten.

In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Störstelle eine Dick- oder Dünnstelle, eine Stippe oder ein in oder an den Folienschlauch ein- oder angebrachtes Teilchen ist. Es kann sich auch beispielsweise einen Kratzer handeln. Eine Dick- oder Dünnstelle kann insbesondere erzeugt werden, indem der Folienschlauch lokal erwärmt (Dünnstelle) oder gekühlt (Dickstelle) wird. Eine Stippe ist eine Störstelle, die beispielweise durch fehlerhaftes Kunststoffmaterial hervorgerufen wird oder durch fehlerhafte Verarbeitung hervorgerufen wird. Im vorliegenden Fall kann es also vorgesehen sein, den Folienschlauch mit einem Fehler zu beaufschlagen, beispielsweise mit einer starken Erhitzung, die zu einer lokalen Verbrennung des Materials führt. Ein in den oder an den Folienschlauch ein- oder angebrachtes Teilchen kann ein Fremdkörper sein, beispielsweise ein Kunststoff oder Metallprojektil, das auf den Folienschlauch transportiert werden könnte. Eine derart erzeugte Störstelle lässt sich leicht von einem Detektor erkennen. Bevorzugt haben solche Störstellen eine geringe Ausdehnung, insbesondere von weniger als 5mm, so dass sie stark lokalisiert sind. Insbesondere ist es vorgesehen, Störstellen bei einem Rollen- oder Auftragswechsel aufzuprägen, also auf solche Abschnitte des Folienschlauchs, die ohnehin nicht den Anforderungen einer Gutproduktion genügen und somit entfernt werden. Dennoch ist es auch möglich, die Störstellen im Verlauf der Gutproduktion aufzuprägen. In diesem Fall werden diese Störstellen in der Weiterverarbeitung des erzeugten Folienschlauches detektiert und die entsprechenden Abschnitte als Ausschuss verworfen. Eine neuerliche Detektion kann vermieden werden, indem die Lage der Störstelle, wenn sie aufgeprägt wird, gespeichert wird und der Weiterverarbeitung mitgeteilt wird. Wenn der Folienschlauch oder eine daraus erzeugte Folienbahn aufgewickelt wird, so kann man jedem Wickel den Ort einer Fehlstelle unter Angabe der entsprechenden Laufmeterposition mitteilen. Solche Daten zu jedem Wickel kann man als in einem so genannten Rollenprotokoll festhalten. Ein solches Rollenprotokoll kann man einem Identifikationsmerkmal einer Rolle, z. B. einem QR-Code, zuordnen und in beliebiger Form, beispielsweise auf einem Internet- Server, speichern.

Darüber hinaus ist es möglich, mittels der wiederholten Detektion von Störstellen Daten über den zeitlichen Verlauf von charakteristischen Eigenschaften des Folienschlauches ermitteln und damit Aussagen über den zeitlichen Verlauf der Folienqualität treffen. Folglich ist es möglich, während des laufenden Herstellauftrags oder während eines nachfolgenden Herstellauftrags den weiteren zeitlichen Verlauf vorherzusagen. Auch ist es möglich, bei jedem Herstellauftrag die vom Detektor detektierten Eigenschaften des Folienschlauches aufzuzeichnen und unterschiedliche Herstellaufträge miteinander zu vergleichen. Damit können Fehler in den Herstellparametern und/oder in den Rohstoffen erkannt werden. Sind beispielsweise für einen Nachfolgeauftrag, der einem vorangegangenen Auftrag gleichen soll, alle Herstellparameter gleich, so kann bei einer abweichenden Kontur des Folienschlauches gefolgert werden, dass die verwendeten Rohstoffe sich unterscheiden. Somit können charakteristische Eigenschaften des Rohstoffs ermittelt werden, also ein „Fingerabdruck“. In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, mittels eines Detektors, welcher insbesondere Strahlung im infraroten Bereich detektiert, zu kalibrieren und die absolute Temperatur des Folienschlauches zu bestimmen. Dazu kann vorgesehen sein, die Temperatur wenigstens eines Folienführungselements, das den Folienschlauch berührend führt und im Kalibrierkorb angeordnet ist, zu messen. Diese Temperatur steht nach einer Einschwingzeit im Gleichgewicht mit der Temperatur des Folienschlauchs. Insbesondere sind die Temperaturen des Folienschlauchs und des Folienführungselements gleich. Die für diese Temperatur charakteristische infrarote Strahlung wird nun von dem Detektor gemessen und der gemessenen Temperatur zugeordnet, so dass der Detektor anschließend kalibriert ist. Selbstverständlich kann eine Temperaturkalibrierung des zumindest einen Detektors auch mittels eines Folienabschnitts erfolgen, welcher ein bekannte Temperatur aufweist oder auf eine vorbestimmte Temperatur gebracht wurde. Diese Temperatur kann mit einem unabhängigen Temperaturmesser absolut bestimmt werden.

Eine absolute Temperaturmessung, wie sie durch eine vorstehend beschriebene Kalibrierung erreicht wird, kann genutzt werden, um beispielsweise einen Vergleich mit vorherigen Aufträgen durchzuführen, wobei bei zumindest einem vorherigen Auftrag die gleiche Folie wie im aktuellen Auftrag produziert wurde. Ein solcher Vergleich kann, insbesondere bei Abweichungen zu dem vorherigen Auftrag, auf Produktionsfehler aufmerksam machen.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor, in der unter Bezugnahme auf die Figuren verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen erläutert sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder beliebige Kombinationen erwähnter Merkmale erfindungswesentlich sein. Im Rahmen der gesamten Offenbarung gelten Merkmale und Einzelheiten, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Blasfolienanlage und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Aspekten der Erfindung stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann. Die einzelnen Figuren zeigen:

Fig. 1 Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Blasfolienanlage Fig. 2 Ansicht II - II aus Figur 1

Fig. 3 Eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit mehreren Detektoren

Fig. 4 Eine Ausführungsform der Erfindung mit einer Schwenkeinrichtung Fig. 5 Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens

Die Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zur Fierstellung eines Folienschlauches, nämlich eine Blasfolienanlage 1, die zunächst wenigstens einen Extruder 2 umfasst, mit welcher beispielsweise in Granulatform vorliegender Kunststoff plastifizierbar ist. Über eine Leitung 3 wird die so erzeugte Kunststoffschmelze einem Extrusionswerkzeug 4, der auch als Düsenkopf bezeichnet werden kann, zugeführt, von dem diese Schmelze in einen Folienschlauch 6 überführt wird, so dass dieser Schmelzestrom aus einer in dieser Figur nicht sichtbaren Ringdüse 5 in Transport- bzw. Abzugsrichtung z herausziehbar ist. Nun liegt ein noch nicht verfestigter Folienschlauch 6 vor. Dieser wird von innen her durch einen leichten Überdruck aufgeblasen, so dass er innerhalb der Kalibriervorrichtung 7 einen größeren Durchmesser aufweist. Zu diesem Zweck ist eine Luftbereitstellungseinrichtung 13 vorgesehen, welche sich innerhalb der Ringdüse 5 befindet und sich teilweise in Transportrichtung erstreckt. Diese Luftbereitstellungseinrichtung wird durch das Extrusionswerkzeug hindurch mit Luft versorgt.

Eine Verfestigung des Folienschlauches erfolgt durch eine Abkühlung, wobei ein Teil der Wärme des Folienschlauches an die Umgebung abgegeben wird insbesondere durch eine Temperiervorrichtung 8, die oft auch wegen ihrer ringartigen, den Folienschlauch einfassenden Ausgestaltung als Kühlring bezeichnet wird. Nach dem Passieren der Kalibriervorrichtung gelangt der Folienschlauch 6 in den Wirkbereich einer Flachlegevorrichtung 9, in der der kreisrunde

Folienschlauch in einen ellipsenförmigen Querschnitt mit einer zunehmenden Exzentrizität überführt wird, bis er schließlich im Einflussbereich der insbesondere zwei Abzugswalzen 10 umfassenden Abzugsvorrichtung eine doppellagige Kunststofffolie, die an ihren Seiten miteinander verbunden sind, bildet.

Die Flachlegeeinrichtung ist drehbar angeordnet, wobei die Drehachse im Wesentlichen mit der Schlauch- bzw. Symmetrieachse 11, die in der Figur 1 durch eine strichpunktierte Linie angedeutet ist, fluchtet. Die Drehbarkeit der Flachlegeeinrichtung ist mit dem Pfeil 12 angedeutet.

Die Figur 1 zeigt weiterhin eine Reversiereinrichtung 15, welche die Aufgabe hat, den flachgelegten Folienschlauch von der Flachlegevorrichtung zur ortfesten Walze 16 zu führen, ohne dass Beschädigungen auftreten.

Der Pfeil 17 deutet an, dass dieser Folienschlauch nach dem Durchlauf durch die Reversiervorrichtung 15 zur Weiterverarbeitung geführt wird, welche hier nicht näher spezifiziert ist.

In Transportrichtung z gesehen zwischen der Ringdüse 5 und dem Kalibrierkorb 7 ist wenigstens ein Detektor 20 angeordnet, mit welchem Flächenelemente des Folienschlauchs 6 detektierbar sind. Der Detektor ist außerhalb des Folienschlauchs 6 angeordnet, jedoch auf diesen gerichtet. Der Detektor kann an einer beliebigen Komponente der Blasfolienanlage 1 direkt oder indirekt befestigt sein. Jedoch ist es auch denkbar, den Detektor unabhängig von der Blasfolienanlage 1 auf einem eigenen Gestell, beispielsweise einem Stativ, innerhalb der Produktionsstätte aufzubauen.

Die Figur 2 zeigt den Schnitt ll-ll und damit eine Anordnung mit nur einem Detektor, der auf den Folienschlauch gerichtet ist. Aufgrund der im Vergleich mit dem Folienschlauch kleine räumliche Ausdehnung des Detektors führt dazu, dass dem Detektor nicht die gesamte Breite des Folienschlauches überschaubar ist und des daher zu einem Winkelfehler kommt. Der von dem Detektor betrachtete Bereich ist durch den Sichtwinkel a charakterisiert, der vom Abstand des Detektors zur Symmetrieachse des Folienschlauches, welche im Wesentlichen mit der Transportrichtung des Folienschlauchs übereinstimmt, und der Breite des Folienschlauches abhängig ist. Aus diesen beiden Informationen lässt sich nun der Detektor kalibrieren und die tatsächliche Form des Folienschlauchs, insbesondere die Kontur berechnen. Die vorliegende Darstellung bezieht sich auf die Ebene, die im Wesentlichen orthogonal zur Transportrichtung des Folienschlauches liegt. Das gleiche Prinzip ist jedoch auch für eine Ebene relevant, die durch die Transportrichtung und die Position des Detektors aufgespannt wird.

Die Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit zwei Kameras 20, 20‘, die um einen Winkel in Umfangsrichtung des Folienschlauches 6 versetzt angeordnet sind. Beide Detektoren liegen vorzugsweise auf einer gemeinsamen Ebene, die orthogonal zur Transportrichtung z des Folienschlauches 6 liegt. Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, die Kontur des Folienschlauchs aus zwei unterschiedlichen Perspektiven zu analysieren und insbesondere Unrundheiten des Folienschlauchs zu erkennen. Etwa ein ungewollter, ovaler Querschnitt des Folienschlauches 6 kann vermieden werden.

Die Ausführungsform gemäß Figur 4 verfolgt insbesondere das gleiche Ziel wie das Ausführungsbeispiel der Figur 3, nämlich das Erkennen von Unrundheiten des Folienschlauches. Im Gegensatz zur Figur 3 ist vorzugsweise nur ein Detektor vorgesehen, welcher jedoch auf oder an einer Schwenkanordnung angeordnet ist. Damit kann der Detektor 20 in Richtung des Doppelpfeils 401 um die Symmetriesachse des Folienschlauchs verschwenkt werden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist diese Schwenkanordnung als Schienensystem 400 ausgebildet. Auf diesen Schienen ist ein nicht gezeigter Schlitten verschieblich angeordnet, auf welchem der Detektor befestigt ist.

Die Figur 5 zeigt im Figurenteil 5a einen Folienschlauch, der in eine rechte und eine linke Hälfte unterteilt ist, getrennt durch die strichpunktierte Mittellinie. Die linke Hälfe ist mit A und die rechte Hälfte mit B gekennzeichnet. Beide Hälften weisen unterschiedliche Formen bei gleichem Ausgangs- und Enddurchmesser auf. In der Hälfte A wird der Folienschlauch zunächst in Transportrichtung gestreckt, und erst im weiteren Verlauf in Querrichtung gestreckt. Im Fall B wird der Folienschlauch unmittelbar nach dem Verlassen der Ringdüse in Querrichtung gestreckt, aber auch in Transportrichtung.

Diese Unterschiede lassen sich mittels eines Detektors ermitteln, wenn eine Störstelle in den Folienschlauch eingebracht wird und die Position dieser Störstelle in Abhängigkeit von der Zeit aufgezeichnet wird.

Der Figurenteil 5b zeigt die Geschwindigkeitsprofile von Störstellen in Transportrichtung des Folienschlauches in der jeweiligen Hälfte des dargestellten Folienschlauchs. Die Achse h bezeichnet die Höhe, also die Position in Transportrichtung, die Achse V die Geschwindigkeit. Die beispielhaft gezeigten Geschwindigkeitsprofile lassen sich auf die beschriebene Weise mit dem Detektor ermitteln. Die Kurve A der Hälfte A aus der Figur 5a zeigt zunächst einen stärkeren Anstieg der Geschwindigkeit als die Kurve B. Im weiteren Verlauf der Transportrichtung flacht die Kurve A ab. Die Kurve B hat beispielsweise einen linearen Anstieg der Geschwindigkeit. Grundsätzlich lassen sich ähnliche Kurven auch für die Querrichtung der Störstellen aufzeichnen.

Insgesamt können mit einem solchen Messverfahren Rückschlüsse auf die Orientierung der in der Folie enthaltenen Moleküle ziehen. Bei einer anfänglichen Dehnung in Transportrichtung (Hälfte A) können zunächst parallel zur Transportrichtung orientierte Moleküle erhalten werden. Im weiteren Verlauf erfolgt kaum noch eine Orientierung in Transportrichtung, sondern eher quer dazu. Somit kann die Molekülorientierung sowohl in Quer- als auch in Längsrichtung liegen. Im Fall B werden die Moleküle zunächst in Querrichtung orientiert, im weiteren Verlauf jedoch zunehmend in Längsrichtung, so dass insgesamt eine überwiegende Orientierung in Längsrichtung erfolgt. Die mehrheitliche Orientierung der Moleküle beeinflusst charakteristische Eigenschaften der Folie.