LENARCIC DAVORIN (DE)
PRECHTEL MICHAEL (DE)
LENARCIC DAVORIN (DE)
DE3908223A1 | 1990-09-20 | |||
DE3805814A1 | 1988-09-01 | |||
DE9206652U1 | 1992-08-06 |
DATABASE WPI Section Ch, Week 7216, Derwent Publications Ltd., London, GB; Class F02, AN 72-25737
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 013, no. 545 (M-902)6. Dezember 1989
1. | Verfahren zur Herstellung eines Spulenkörpers aus einer Aluminiumlegierung, wobei der Spulenkörper einen zylindrischen Wickelkörper zur Aufnahme von Wickelgut, insbesondere Synthesegarn, und demgegenüber durchmessergrößere Endflansche aufweist, mit folgenden Verfahrensschritten: a) Strang oder Fließpressen eines im wesentlichen zylindrischen SpulenRohlings (5) ; b) Ablängen des SpulenRohlings (5) auf die gewünschte Spulenkörperlänge (1) plus einem zur Ausbildung der Endflansche (3) erforderlichen Übermaß (x) ; c) Umformen der beiden Enden (6) des SpulenRohlings (5) zu den Endflanschen (3) ; d) Härten des Spulenkörpers (1) ; und e) Altern des Spulenkörpers (1) . |
2. | Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Pressen (Schritt a) als indirektes Strangpressen durchgeführt wird, wobei ein hohler Preßstempel (10) vorgesehen ist, durch den der SpulenRohling (5) als Strang austritt. |
3. | Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Strangpressen bei 360 bis 420βC erfolgt. |
4. | Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Umformen (Schritt c) bei Raumtemperatur durch Bördeln der beiden Enden (6) des rohrförmig ausgebildeten Spulen Rohlings (5) erfolgt, wobei dieser zuvor weichgeglüht wurde. |
5. | Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Weichglühen bei 340 bis 400βc für zwei bis vier h erfolgt, dann der SpulenRohling (5) mit einer maximalen Temperaturabfallrate von 25°C/h auf 200 bis 250°C abgekühlt wird, dann bei dieser Temperatur für eine bis fünf h gehalten wird und anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt wird. |
6. | Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Bördeln mit kegelig geformten, sich gegenüberliegenden Bördelwerkzeugen (20) unter einer Rotationsbewegung des in einem Spannwerkzeug (21) eingespannten SpulenRohlinges (5) erfolgt. |
7. | Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Bördeln als weiterer Verfahrensschritt ein Rollieren der vorgeformten Endflansche (3) unter rechtwinkligem Andrücken der Endflansche (3) an das Spannwerkzeug (21) für den SpulenRohling (5) erfolgt. |
8. | Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Umformen (Schritt c) bei Schmiedetemperatur aus einem SpulenRohling (5) mit vollem Querschnitt erfolgt, dessen Enden (6) um das beidseitige Übermaß (x) mit Schmiede¬ oder Preßwerkzeugen (30) in die Form der Endflansche (3) aufweisende Aussparungen (32) gestaucht werden. |
9. | Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Umformen bei 360 bis 420°C erfolgt. |
10. | Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß in den auf Schmiedetemperatur erwärmten SpulenRohling (5) an seinen, die Endflansche (3) bildenden Enden (6) beim Umformen eine Vertiefung (34) eingedrückt wird. |
11. | Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Eindrückwerkzeug (35) einen größeren Hub als das Schmiede oder Preßwerkzeug (30) aufweist. |
12. | Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Umformen der Endflansche (3) der mittige, den Wickelkörper (2) bildende Bereich des SpulenRohlings (5) in seinem Durchmesser durch Schmieden mit radial angreifenden Schmiedewerkzeugen (15) zu einem hanteiförmigen Schmiedekörper reduziert wird. |
13. | Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der SpulenRohling (5) während des Schmiedens rotiert. |
14. | Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Härten (Schritt d) des Spulenkörpers (1) bei einer Temperatur von 400 bis 450"C mit einer Härtedauer von 25 Minuten erfolgt, wonach der Spulenkörper (1) in Wasser abgeschreckt wird. |
15. | Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Altern (Schritt e) bei 100 bis 130°C über drei bis sechs h erfolgt, dann die Temperatur auf 130 bis 160°C erhöht wird und über sechs bis zehn h gehalten wird und anschließend der Spulenkörper (1) in Luft abgekühlt wird. |
16. | Spulenkörper aus einer Aluminiumlegierung, wobei der Spulenkörper einen zylindrischen Wickelkörper zur Aufnahme von Wickelgut, insbesondere Synthesegarn, und demgegenüber durchmessergrößere Endflansche aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Spulenkörper (1) einstückig durch gleichzeitiges Umformen der beiden Enden (6) eines zylindrischen Spulen Rohlings (5) hergestellt ist. |
17. | Spulenkörper nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der SpulenRohling (5) aus Vollmaterial besteht, dessen Volumen dem Endvolumen des Spulenkörpers (1) entspricht und dessen zentrale Materialanteile (M) zur Bildung der Endflansche (3) von wenigstens einem Eindrückwerkzeug (35) unter Bildung einer Vertiefung (34) verdrängt werden. |
18. | Spulenkörper nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der SpulenRohling (5) ein Fließpreßteil (50) mit einer Vertiefung (34) und einem teilweise angeformten oder gebördelten Endflansch (3) ist und von einem Schmiede¬ oder Preßwerkzeug (30) an dem anderen Ende (6) beaufschlagt ist. |
19. | Spulenkörper nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß in die Vertiefung (34) ein Dorn (40) eingesetzt ist, der beim Absenken des Schmiede oder Preßwerkzeuges (30) ebenfalls absenkbar gelagert ist. |
Spulenkörper und Verfahren zu dessen Herstellung
Die Erfindung betrifft einen Spulenkörper und ein Verfahren zu dessen Herstellung gemäß den oberbegrifflichen Merkmalen des Patentanspruches 1 bzw. 16.
Aus der DE 39 08 223 C2 ist ein derartiger Spulenkörper für fadenförmiges Wickelgut bekannt, wobei zwei Spulenkörperhälften aus einer Leichtmetallegierung an ihren stumpf aneinander angesetzten Kernrohrenden durch eine Reibschweißnaht fest miteinander verbunden sind. Die Spulenkörperhälften sind hierbei durch Fließpressen hergestellt, wobei jedoch der Gestaltung des Spulenkörpers durch das Fließpreßverfahren bestimmte geometrische Grenzen gesetzt sind, da ab einem bestimmten Durchmesser der Spulenflansche die Wandstärke der Endflansche gegenüber einem relativ großen Durchmesser sehr gering ist und somit Inhomogenitäten in den Spulenkörperhälften entstehen können, die die Festigkeit des Spulenkörpers herabsetzen. Hierbei kommt der Festigkeit des Spulenkörpers eine wesentliche Bedeutung zu, da die Endflansche des Spulenkörpers, insbesondere beim Aufwickeln von hochfesten Elastik- oder Synthesegarnen auseinandergedrückt werden und somit hohen Belastungen ausgesetzt sind.
Darüberhinaus sind auch aus mehreren Teilen geschweißte oder zusammengeschraubte Spulenkörper bekannt, die jedoch aufgrund der Aufbiegung der Endflansche Spalte entstehen lassen, in die die inneren Wicklungen des Wickelgutes eingreifen und somit festgeklemmt werden. Außerdem sind auch gegossene Spulenkörper bekannt, die jedoch den auftretenden Belastungen, insbesondere im Übergangsbereich zwischen dem Wickelrohr und den Endflanschen nicht gewachsen sind und somit brechen können. Diese Gefahr besteht selbst bei aus Vollmaterial herausgedrehten Spulenkörpern, da durch den scharfen Übergang im Eckbereich zwischen den Endflanschen auf das Wickelrohr und den unterbrochenen Faserverlauf Kerbwirkungen entstehen, die zum Bruch führen können. Diese
Ausführung ist durch den hohen Materialverbrauch und lange Bearbeitungszeit für größere Serien aus Kostengründen nicht geeignet.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Spulenkörper und ein Verfahren zu dessen Herstellung anzugeben, mit dem eine höhere Festigkeit des Spulenkörpers bei zugleich geringem Herstellungsaufwand erreicht wird.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruches 1 bzw. mit einem Spulenkörper gemäß den Merkmalen des Anspruches 16.
Durch die einstückige Herstellung des Spulenkörpers unter vorzugsweise gleichzeitigem Umformen der beiden Enden eines im wesentlichen zylindrischen Spulenrohlings wird ein ununterbrochener Faserverlauf, insbesondere in dem kritischen Übergangsbereich von dem Wickelkörper zu den Endflanschen erreicht. Hieraus resultiert eine besonders hohe Festigkeit des Spulenkörpers. Zugleich wird durch die einstückige Ausbildung des Spulenkörpers ein beträchtlich verringerter Herstellungsaufwand erreicht, da gegenüber dem Stand der Technik nicht mehr mehrere Einzelteile gesondert hergestellt werden müssen, die dann in zeitaufwendiger Weise zusammengefügt werden müssen. Zudem ergibt sich eine Reduzierung der erreichbaren Toleranzen, da FehlStellungen der Bauteile zueinander, beispielsweise Parallelitäts- oder Achsenfehler vermieden werden, so daß der Spulenkörper endmaßgenau herstellbar ist und mit sehr geringem Aufmaß für die abschließende Feinbearbeitung durch überdrehen auskommt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Nachfolgend werden vier Ausführungsbeispiele des Herstellungsverfahrens für einen Spulenkörper anhand der Zeichnung näher erläutert und beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ablaufdiagramm zur Darstellung einer
Spulenkörper-Herstellung gemäß einer ersten und zweiten Ausführung Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Form für eine dritte
Ausführung; und Fig. 3 einen Querschnitt durch eine Form für eine vierte
Ausführung.
In Fig. 1 ist im unteren Bereich das Endprodukt des vorgeschlagenen Herstellungsverfahrens dargestellt, nämlich ein Spulenkörper 1, der im wesentlichen aus einem Wickelkörper 2 und zwei stirnseitigen Endflanschen 3 besteht. Zur Aufspannung des Spulenkörpers 1 mit entsprechenden, nicht näher dargestellten Lagerungen, sowie zur Gewichtsreduzierung weist der Spulenkörper 1 eine mittige Bohrung 4, vorzugsweise eine Durchgangsbohrung auf, wie dies im rechten Teil in der Schnittdarstellung angedeutet ist. Der Spulenkörper 1 weist hierbei eine Länge 1 auf, sowie einen ununterbrochenen Faserverlauf, wie dies in der Schnittdarstellung anstatt einer Schraffur angedeutet ist. Hieraus ist ersichtlich, daß insbesondere in dem kritischen Übergangsbereich zwischen Wickelkörper 2 und den Endflanschen 3 der Faserverlauf des Ausgangsmaterials, bevorzugt die Aluminiumlegierung AlZnMgCu 0,5 (DIN 7022) der geometrischen Form angepaßt ist und im Gegensatz zu von aus Vollmaterial gedrehten Spulenkörpern nicht unterbrochen ist.
Nachfolgend wird das Verfahren zur Herstellung eines derartigen Spulenkörpers 1 mit zwei alternativen Verfahren, insbesondere der Kaltverformung durch Bördeln (linke Spalte der Zeichnung) und Warmverformung durch Schmieden (rechte Spalte der Zeichnung) näher beschrieben, wobei jedoch die einleitenden und abschließenden Verfahrensschritte identisch sind. Als erster Verfahrensschritt wird zunächst ein zylindrischer Spulenrohling 5 in Form eines Stranges mittels eines Stempels 10 aus einem vorgewärmten Preßblock 11 hergestellt, der durch eine Matrize 12 an die Vorderseite des Stempels 10 gedrückt wird. Hierzu wird bevorzugt ein
indirektes Strangpreßverfahren angewendet, wobei der Preßstempel 10 hohl ausgeführt ist, durch den der den Spulen- Rohling 5 bildende Preßstrang austritt. Hierdurch wird ein homogener Faserverlauf erreicht. Der Preßstrang ist für die in der rechten Spalte dargestellte Warmverformung durch Schmieden als Vollmaterial ausgebildet, während für die in der linken Spalte dargestellte Herstellungsalternative durch Kaltumformen ein rohrförmiger Spulen-Rohling 5 benötigt wird. Um diesen rohrförmigen Spulen-Rohling 5 herzustellen, ist für das Strangpressen ein strichliert dargestellter Dorn 13 vorgesehen, der in die Matrize 12 hineinragt und an einem Verschlußstück 14 gelagert ist. Beim Strangpressen wird hierbei das Verschlußstück 14 zusammen mit der den Preßblock 11 bildenden, auf etwa 360 bis 420°C erwärmten Aluminiumlegierung nach links gegen den Stempel 10 bewegt, so daß der Preßstrang hierbei als Rohr austritt.
Im Verfahrensschritt b wird dann der Spulen-Rohling 5, der entweder als Rohr oder als Vollmaterial ausgebildet ist, auf die gewünschte Spulenkörperlänge 1 abgelängt, wobei jedoch ein zur Ausbildung der Endflansche 3 erforderlicher Materialüberschuß entsprechend dem Übermaß x (an beiden Enden jeweils die Hälfte x/2) berücksichtigt ist. Wenn beispielsweise die Spulenkörperlänge 1 = 150 mm beträgt, ist zur Ausbildung der Flansche (wiederum abhängig von deren Enddurchmesser) etwa ein Übermaß von x = 20 mm berücksichtigt, so daß der Spulen-Rohling 5 etwa auf eine Länge von 170 mm im Verfahrensschritt b abgelängt wird. Durch das in dem Verfahrensschritt a in Strichpunktlinien angedeutete Abtrennen von dem Preßgutsträng ergeben sich somit an den Stirnseiten des Spulen-Rohlings 5 die Enden 6.
Wie beim Verfahrensschritt b in der rechten Spalte in Strichpunktlinien dargestellt ist, kann der zentrale Bereich des Spulen-Rohlings 5 , der dann den Wickelkörper 2 bildet, durch Schmieden mit Schmiedewerkzeugen 15 in seinem Durchmesser reduziert werden, so daß sich eine hanteiförmige Außenform ergibt. Um hierbei eine möglichst gute
Maßgenauigkeit zu erreichen, wird hierbei der Spulen-Rohling 5 während der Bearbeitung der sich gegenüberliegenden Schmiedewerkzeuge 15 gedreht, wie dies mit dem strichpunktierten Pfeil 7 angedeutet ist. Dieses Verfahren mit zusätzlicher radialer Durchmesserreduzierung eignet sich insbesondere für Spulenkörper, die einen im Vergleich zum Durchmesser des Wickelkörpers 2 besonders großen Durchmesser der Endflansche 3 aufweisen. Die im Bereich der Enden 6 verdickten Bereiche (hier punktiert dargestellt) dienen nach dem Stauchen in axialer Richtung der Ausbildung der Endflansche 3. Hierbei ist die axiale Länge dieser verdickten Bereiche ebenfalls mit einer axialen Länge von jeweils x/2 so gewählt, daß deren Volumen nach dem Stauchen dem Volumen der Endflansche 3 entspricht.
Zunächst soll nunmehr das Umformen (Schritt c) bei Raumtemperatur durch Bördeln der beiden Enden 6 des rohrförmig ausgebildeten Spulen-Rohlings 5 beschrieben werden, wie dies in der linken Spalte der Zeichnung dargestellt ist. Vor dem Umformen bei Raumtemperatur wird zunächst der Spulen-Rohling 5 noch spannungsfrei- oder weichgeglüht, wobei dies bei etwa 340 bis 400°C über zwei bis vier h erfolgt, dann mit einer geringen Temperaturabfallrate von 25°C/h auf 200 bis 250°C abgekühlt wird, dieser Temperaturwert dann eine bis fünf h gehalten wird, bevor der weichgeglühte Spulen-Rohling 5 ohne weitere besondere Maßnahmen abgekühlt wird. Der so wärmebehandelte Spulen- Rohling 5 wird dann in ein backenförmiges Spannwerkzeug 21 eingespannt, das rotierbar ist und eine axiale Länge entsprechend dem Spulenkörper 1 minus der Dicke der beiden Endflansche 3 aufweist. Unter Rotation des Spulen-Rohlinges 5 wird dann seitlich ein kegelförmiges Bördelwerkzeug 20 an die beiden Enden 6 angepreßt, so daß die Enden 6 des Spulen- Rohlings 5 auf einen Winkel von etwa 120° aufgeweitet werden, wie dies im rechten Bildteil angedeutet ist. Da dieses Bördeln oder Aufspreizen der Enden 6 im weichgeglühten Zustand erfolgt, sind keine Haarrisse oder dgl. zu befürchten. Da das Anpressen der Werkzeuge 20 simultan und
symmetrisch erfolgt, z. B. mit Hydraulik-Zylindern, kann das Spannwerkzeug 21 relativ leicht dimensioniert sein, da sich die Kräfte kompensieren.
Bei relativ kleinem Durchmesser der Endflanschen 5 ist auch ein Aufspreizen um 180° und damit zur Endform des Spulenkörpers 1 möglich. Bevorzugt wird jedoch in einem zweiten Umformschritt das kegelig aufgespreizte Ende 6 (hier nur in der unteren Hälfte strichliert dargestellt) durch ein Rollierwerkzeug 22, wiederum unter Rotation des Spulen- Rohlings 5 bis zur parallelen Ausrichtung der Enden 6 rolliert, wobei die äußeren Enden des Endflansches 3 an das Spannwerkzeug 21 angedrückt werden und somit eine exakte parallele Ausrichtung der beiden Endflansche 3 erreicht wird. Zudem wird durch das Rollieren die Außenfläche des Spulenkörpers 1 bereits geglättet, so daß an dieser Fläche ggfs. eine Endbearbeitung durch überdrehen entbehrlich ist. Anstatt dem Rollieren kann auch eine Verformung mittels elektromagnetischer Felder erfolgen, wobei in das Spannwerkzeug 21 Wicklungen eingebettet sind, die den kegelig vorgeformten Endbereich des Spulen-Rohlings 5 an die Stirnseiten des Spannwerkzeuges 21 heranziehen.
Nach Lösen des Spannwerkzeuges 21 liegt somit der zwischen den Verfahrensschritten c und d dargestellte, eingangs beschriebene Spulenkörper 1 vor. Anschließend wird dieser Spulenkörper im Verfahrensschritt d noch durch Erwärmen auf eine Temperatur von 400 bis 450°C über eine Dauer von 25 Minuten und anschließendem Abschrecken in Wasser gehärtet, sowie im Verfahrensschritt e gealtert, wobei diese Wärmebehandlung bevorzugt ein Erwärmen auf 100 bis 130°C mit einer Haltedauer von drei bis sechs h, anschließendes Erhöhen der Temperatur auf 130 bis 160 β C mit einer Haltedauer von sechs bis zehn h und einem anschließenden Abkühlen in Luft umfaßt.
Nachfolgend wird nunmehr das Umformen bei Schmiedetemperatur von bevorzugt 360 bis 420°C aus dem beim Verfahrensschritt b, rechte Spalte, dargestellten Spulen-Rohling 5 beschrieben.
Der Spulen-Rohling 5 weist hierbei einen im wesentlichen zylindrischen Querschnitt auf, kann jedoch auch, wie vorstehend beschrieben, in der in Strichpunktlinien dargestellten Hantelform vorliegen. Dieser Spulen-Rohling 5 wird in einem backenförmigen, in Art eines Gesenks geschlossenen Spannwerkzeug 31 gehalten. Für die Ausbildung der Endflansche 3 weist dieses Spannwerkzeug 31 auf beiden Seiten jeweils eine an die Form der Endflansche 3 angepaßte scheibenförmige Aussparung 32 auf, in die das überschüssige, punktiert dargestellte Material gemäß dem Übermaß x mit scheibenförmigen Preßwerkzeugen 30 auf beiden Seiten des Spannwerkzeuges 31 gleichzeitig eingepreßt wird (vgl. die in Strichlinien dargestellte Auswölbung) . Im rechten Bildteil ist hier der Anfang des Preßvorganges gezeigt, im linken Bildteil das Ende der Umformung. Dieses Einpressen in die Aussparung 32 kann hierbei in einem einzigen Hub erfolgen, jedoch auch mit kurzen Schlägen in Art des Schmiedens erfolgen. Die scheibenförmigen Preß- oder Schmiedewerkzeuge 30 weisen in ihrem Zentrum bevorzugt einen Zapfen 33 auf, der in dem fertiggestellten Spulenkörper 1 eine Vertiefung 34 ergibt, die zum Eindrehen der Lagersitze dient. Außerdem ermöglicht dieser Zapfen 33 eine bessere Materialumlenkung in die Aussparung 32 beim Zusammenpressen der scheibenförmigen Preßwerkzeuge 30. Wie in der Abbildung darunter dargestellt ist, kann der Zapfen 33 auch eine größere axiale Länge aufweisen, so daß eine tiefere Vertiefung 34 entsteht, die bis auf einen mittleren Steg 36 der Durchgangsbohrung 4 des Spulenkörpers 1 entsprechen würde. Hierdurch ergibt sich eine wesentliche Gewichtsreduzierung des Wickelkörpers 2, sowie ein verbessertes radiales Fließverhalten in die Aussparung 32 zur Bildung der Endflansche 3. Hierzu kann auch ein von den Schmiede- oder Preßwerkzeugen 30 unabhängiges Eindrückwerkzeug 35 vorgesehen sein, das einen größeren Hub als das Schmiede- oder Preßwerkzeug 30 aufweist. Hierdurch wird erreicht, daß das Eindrücken der Vertiefung 34 erst bei geschlossener Aussparung 32, also beim Anliegen des scheibenförmigen Preß- oder Schmiedewerkzeuges 30 an dem
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Spannwerkzeug 31 erfolgt und somit kein Material austreten kann.
Nach öffnen des Spannwerkzeuges 31 ergibt sich wiederum der vor dem Verfahrensschritt d dargestellte Spulenkörper 1, der entsprechend den vorhergehenden Angaben anschließend ausgehärtet und gealtert wird.
Durch die dargestellten Herstellungsverfahren für den Spulenkörper 1 ergibt sich ein optimaler Faserverlauf und damit eine hohe Festigkeit bei zugleich verringertem Fertigungsaufwand und reduzierten Fertigungstoleranzen. Der so hergestellte Spulenkörper braucht somit nur noch durch überdrehen feingearbeitet zu werden, wobei aufgrund der geringen Fertigungstoleranzen, insbesondere hinsichtlich Parallelität der Endflansche 3, minimale Spanmengen abgenommen werden brauchen. Hierdurch ergibt sich eine weitere Beschleunigung des Herstellungsverfahrens.
In Fig. 2 ist eine Abwandlung zu dem vorstehend beschriebenen Schmiede-Verfahren dargestellt. Hierbei ist anstatt zwei Eindrückwerkzeugen 35 nur noch ein einziger Preß- oder Eindrückstempel 35 vorgesehen. Der Spulen-Rohling 5 (in Strichpunktlinien dargestellt) besteht aus Vollmaterial und wird in den aus den Preßwerkzeugen 30 und 31 gebildeten Form- Hohlraum mit Aussparungen 32 eingelegt. Nach Schließen dieser Form wird der Eindrückstempel 35 hier nach links bewegt, so daß dieser eine strichliert dargestellte Vertiefung 34 im Spulen-Rohling 5 bildet und diese zentralen Materialanteile M (punktiert dargestellt) nach außen in die Aussparungen 32 zur praktisch gleichzeitigen Bildung der Endflansche 3 gedrückt werden, wie dies mit den doppelt-strichpunktierten Auswölbungen angedeutet ist. Es sei darauf hingewiesen, daß das von dem Eindrückwerkzeug 35 verdrängte Volumen dem Volumen der zu bildenden Endflansche 3 entspricht und damit ebenfalls eine Art Übermaß x entsprechend der Bezeichnung in Fig. 1 bildet.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführung dargestellt, wobei als Spulen-Rohling 5 ein Fließpreßteil 50 verwendet wird. Es kann
jedoch auch der Rohling mit dem durch Bördeln kegelig aufgespreizten Ende 6 (gemäß Fig. 1, Schritt c, linke Spalte) in die Form eingesetzt werden. Wesentlich ist hierbei, daß der hier untere Endflansch 3 nur relativ grob vorgefertigt zu sein braucht, da die Endform des Spulenkörpers durch die Beaufschlagung mit dem Preßwerkzeug 30 hergestellt wird. Dabei wird zum einen das hier kappenförmige nach oben stehende Übermaß x in die Aussparung 32 gedrückt und zum anderen der Druck auch zum unteren Endflansch 3 übertragen (vgl. strichlierter Pfeil), so daß beide Aussparungen 32 zum gleichzeitigen Bilden der maßgenauen Endflansche ausgefüllt werden. In die zentrale Vertiefung 34 ist hierbei ein Dorn 40 eingesetzt, der sich mit absenkendem Preßwerkzeug 30 mit absenkt und dabei verhindert, daß das von oben her verdichtete Material nach innen ausweichen könnte.