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Title:
BONDED RETAINER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/178353
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a bonded retainer for stabilizing a plurality of teeth in a jaw, having a contact surface (4) that follows on the whole, in a longitudinal direction (1) of the bonded retainer (2), a parabolic curvature of the jaw, and, locally, a lingual surface contour of the teeth, and further having a lingual surface (6) that extends lingually in parallel to the contact surface. In order to improve stability of the retainer retentions from the lingual surface (6) are provided perpendicularly to the longitudinal direction (1).

Inventors:
GAUGGEL MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/055733
Publication Date:
September 10, 2020
Filing Date:
March 04, 2020
Export Citation:
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Assignee:
CA DIGITAL GMBH (DE)
International Classes:
A61C5/00
Domestic Patent References:
WO2004028394A12004-04-08
Foreign References:
JP2015096243A2015-05-21
DE102013204359A12014-09-18
DE102016109007A12017-11-23
Attorney, Agent or Firm:
BAUER, Dirk (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Kleberetainer (2, 18, 30) zur Stabilisierung einer Mehrzahl von

Zähnen (5, 22, 34) in einem Kiefer (3, 20, 32), mit einer

Kontaktfläche (4, 21 , 33), die in einer Längsrichtung (1 , 19) des

Kleberetainers (2, 18, 30) global einer parabelförmigen Krümmung des Kiefers (3, 20, 32) und lokal einer zungenseitigen Oberflächenkontur der Zähne (5, 22, 34) folgt, und mit einer zungenseitig parallel zu der

Kontaktfläche (4, 21 , 33) verlaufenden Lingualfläche (6, 23), gekennzeichnet durch quer zur Längsrichtung (1 , 19) angeordnete

Retentionen (10, 14, 16, 25, 28, 36) aus der Lingualfläche (6, 23).

2. Kleberetainer (2, 18, 30) nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch

gekennzeichnet, c/ass die Retentionen (10, 14, 16, 25, 28, 36) lokal eine Höhe (12) von mindestens 0,05 mm, vorzugsweise mindestens 0,1 mm, weiter vorzugsweise mindestens 0,15 mm aufweisen.

3. Kleberetainer (2) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Kontaktfläche (4) sägeblattartig profiliert ist.

4. Kleberetainer (2) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass der Kleberetainer (2) drahtförmig derart aus einer Platte geschnitten ist, dass die Kontaktfläche (4), die Lingualfläche (6) und zwei zueinander parallel verlaufende Ausschnitte (7) einer Oberfläche der Platte einen parallelogrammförmigen Querschnitt des Kleberetainers (2) bilden.

5. Kleberetainer (2) nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch

gekennzeichnet, dass die Platte aus einem Formgedächtnismaterial, vorzugsweise einer Nickel-Titan-Legierung, weiter vorzugsweise Nitinol besteht. 6. Kleberetainer (2) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt Kantenlängen (8) von nicht mehr als 0,7 mm, vorzugsweise nicht mehr als 0,5 mm, weiter vorzugsweise nicht mehr als 0,3 mm aufweist.

7. Kleberetainer (18, 30) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch

gekennzeichnet, dass der Kleberetainer (18, 30) durch 3D-Druck hergestellt ist.

8. Kleberetainer (18) nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch

gekennzeichnet, dass der Kleberetainer (18) aus einem thermoplastischen Kunststoff, vorzugsweise aus Polyetheretherketon hergestellt ist.

9. Kleberetainer (18) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Retentionen pilzförmig ausgebildet sind.

10. Kleberetainer (2, 18, 30) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eme Oberfläche des Kleberetainers (2, 18, 30) poliert, vorzugsweise mittels Elektropolitur oder Plasmapolitur behandelt ist.

Description:
Kleberetainer

Die Erfindung betrifft einen Kleberetainer zur Stabilisierung einer Mehrzahl von Zähnen in einem Kiefer, mit einer Kontaktfläche, die in einer Längsrichtung des Kleberetainers global einer parabelförmigen Krümmung des Kiefers und lokal einer zungenseitigen Oberflächenkontur der Zähne folgt, und mit einer

zungenseitig parallel zu der Kontaktfläche verlaufenden Lingualfläche.

Retainer sind Vorrichtungen zur dauerhaften Stabilisierung der Zähne eines Patienten zum Abschluss einer kieferorthopädischen Behandlung, insbesondere zur Korrektur einer Fehlstellung. Durch den Retainer kann der Kieferknochen mit den Zahnwurzeln in der kieferorthopädisch neu geschaffenen Position

verwachsen. Die Gefahr eines Rezidivs kann so vermindert werden. Ein

Kleberetainer (auch:„fester Retainer“) wird mit der zungenseitigen Oberfläche der Zähne verklebt. Ein drahtförmiger Kleberetainer der vorgenannten Art ist bekannt aus DE 10 2013 204 359 A1 , DE 10 2016 109007 A1 schlägt vor, einen

Kleberetainer der vorgenannten Art aus PEEK durch 3D-Druck herzustellen. Auch Kleberetainer aus mehreren verlitzten oder geflochtenen Einzeldrähten sind allgemein bekannt.

Aufgabe

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Stabilität des Retainers zu verbessern.

Lösung

Ausgehend von dem bekannten Kleberetainer werden nach der Erfindung quer zur Längsrichtung angeordnete Retentionen aus der Lingualfläche vorgeschlagen. Beim Verkleben dringt der Kleber formschlüssig zwischen die Retentionen und vermeidet ein Gleiten des Kleberetainers in seiner Längsrichtung in der

Klebestelle.

Die Retentionen können auf die Lingualfläche aufgesetzt oder aus dieser herausgearbeitet sein. Vorzugsweise weisen an einem erfindungsgemäßen Kleberetainer die

Retentionen lokal eine Höhe von mehr als 0,05 mm auf. Mit mindestens fünf Retentionen ist der Kleberetainer dann gegen Gleiten in der Klebestelle

ausreichend gesichert. Vorzugsweise weisen die Retentionen eine Höhe von mehr als 0,1 mm, weiter vorzugsweise mehr als 0,15 mm auf. Mit steigender Höhe der Retentionen kann die Anzahl der Retentionen je Klebestelle vermindert werden.

Vorzugsweise ist an einem erfindungsgemäßen Kleberetainer die Kontaktfläche sägeblattartig profiliert. Der regelmäßige Abstand der Einkerbungen bewirkt eine gleichmäßig feste Verankerung des Kleberetainers in der Klebestelle.

Vorzugsweise wird ein erfindungsgemäßer Kleberetainer drahtförmig derart aus einer Platte geschnitten, dass die Kontaktfläche, die Lingualfläche und zwei zueinander parallel verlaufende Ausschnitte einer Oberfläche der Platte einen parallelogrammförmigen Querschnitt des Kleberetainers bilden.

Vorzugsweise besteht die Platte, aus der ein solcher erfindungsgemäßer

Kleberetainer geschnitten wird, aus einem Formgedächtnismaterial. Ein aus einem solchen Material geschnittener Retainer nimmt nach Belastung zuverlässig wieder die ursprünglich geschnittene Form ein. Vorzugsweise besteht die Platte aus einer Nickel-Titan-Legierung, weiter vorzugsweise aus Nitinol. Diese Legierungen sind für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Kleberetainers besonders geeignet.

Alternativ kann ein erfindungsgemäßer Retainer aus einem Titan- oder Stahlblech geschnitten oder aus einem Titan- oder Stahldraht gebogen werden.

Vorzugsweise weist der Querschnitt eines erfindungsgemäßen Kleberetainers Kantenlängen von nicht mehr als 0,7 mm auf. Ein solcher Retainer wird als besonders wenig störend empfunden. Vorzugsweise weist der Querschnitt

Kantenlängen von nicht mehr als 0,5 mm, weiter vorzugsweise nicht mehr als 0,3 mm auf. Mit wachsendem Querschnitt steigt die mechanische Stabilität des Retainers. Alternativ vorzugsweise kann ein erfindungsgemäßer Kleberetainer durch 3D- Druck hergestellt sein. Im 3D-Druck wird der Kleberetainer schichtweise

dreidimensional aufgebaut.

Vorzugsweise wird ein solcher erfindungsgemäßer Kleberetainer aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt. Thermoplastische Kunststoffe lassen sich besonders einfach im 3D-Druck verarbeiten oder auch fräsen. Insbesondere kommt Polyetheretherketon (PEEK) zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Kleberetainers in Betracht. Alternativ können auch Polyetherketon,

Fluorkunststoffe wie Polyvinylidenfluorid (PVFD) und Polyoxymethylen (POM) oder Polymide wie Polyetherimid (PEI) zum Einsatz kommen. Weiter alternativ kann ein solcher erfindungsgemäßer Kleberetainer aus einem Kunstharz, einer Keramik oder aus Metall hergestellt werden.

Vorzugsweise sind an einem solchen erfindungsgemäßen Kleberetainer die Retentionen pilzförmig ausgebildet. Die Retentionen verankern den Kleberetainer dann besonders gut in der Klebestelle.

Weiter alternativ kann ein erfindungsgemäßer Retainer aus Metall gefräst werden.

Vorzugsweise ist eine Oberfläche eines erfindungsgemäßen Kleberetainers poliert. Ein solcher Retainer wird als besonders wenig störend empfunden.

Vorzugsweise ist die Oberfläche mittels Elektropolitur oder Plasmapolitur behandelt. Diese Verfahren sind zum Polieren von Nickel-Titan-Legierungen besonders geeignet.

Ausführungsbeispiele

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen

Fig. 1 a einen ersten erfindungsgemäßen Kleberetainer,

Fig. 1 b ein Detail des ersten erfindungsgemäßen Kleberetainers und

Fig. 1 c einen Abschnitt des Details,

Fig. 2 und 3 Abschnitte eines zweiten und eines dritten erfindungsgemäßen

Kleberetainers, Fig. 4a einen vierten erfindungsgemäßen Kleberetainer,

Fig. 4b ein Detail des vierten erfindungsgemäßen Kleberetainers und

Fig. 4c einen Schnitt durch das Detail sowie

Fig. 5 einen Schnitt durch einen fünften erfindungsgemäßen Kleberetainer,

Fig. 6a einen sechsten erfindungsgemäßen Kleberetainer und

Fig. 6b ein Detail des sechsten erfindungsgemäßen Kleberetainers.

Die Längsrichtung 1 des in den Zeichnungsfiguren 1a bis 1 c gezeigten ersten erfindungsgemäßen drahtförmigen Kleberetainers 2 folgt global einer

parabelförmigen Krümmung des Kiefers 3 eines Patienten. Der Kleberetainer 2 ist aus einer nicht dargestellten Nitinol-Platte mit einer Dicke von 0,4 mm geschnitten und weist einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf. Nach dem

Schneiden ist der Kleberetainer 2 mit einer Plasmapolitur behandelt.

Der Kleberetainer 2 weist eine Kontaktfläche 4 auf, die lokal einer zungenseitigen Oberflächenkontur der Zähne 5 folgt und in der kieferorthopädischen Anwendung an den Zähnen 5 anliegt. Im Wesentlichen parallel zu der Kontaktfläche 4 verläuft eine der Zunge des Patienten zugewandte Lingualfläche 6. Ausschnitte 7 aus den Oberflächen der Platte schließen den Querschnitt. Die Ausschnitte 7 weisen im Querschnitt eine Kantenlänge 8 von mindestens 0,4 mm auf.

Die Kontaktfläche 4 weist sägeblattartig profilierte Abschnitte 9 auf mit

trapezförmigen Retentionen 10 mit quer zu der Längsrichtung 1 verlaufenden Einkerbungen 11 und mit einer Höhe 12 von ca. 0,2 mm. In der

kieferorthopädischen Anwendung werden die Abschnitte 9 in einen

Nanohybridkompositkleber eingebettet, der zwischen die Retentionen 10 in die Einkerbungen 11 eindringt. Nach dem Aushärten ist der Kleberetainer 2 in seiner Längsrichtung 1 in den Klebestellen durch Formschluss gegen Gleiten gesichert.

Figur 2 zeigt einen Abschnitt 13 eines zweiten erfindungsgemäßen Kleberetainers mit dreieckigen Retentionen 14. Figur 3 zeigt einen Abschnitt 15 eines dritten erfindungsgemäßen Kleberetainers mit rechteckigen Retentionen 16 und entsprechend rechteckig profilierten Einkerbungen 17 zwischen den Retentionen. Der zweite und der dritte Kleberetainer entsprechen bis auf die Abschnitte 13 und 15 dem ersten Kleberetainer 2 und sind daher nicht weiter dargestellt.

Der in der Zeichnungsfigur 4a gezeigte vierte erfindungsgemäße Kleberetainer 18 ist im 3D-Druck aus Polyetheretherketon (PEEK) hergestellt. Eine

Längsrichtung 19 des vierten Kleberetainers 18 folgt wiederum global einer parabelförmigen Krümmung des Kiefers 20 eines Patienten. Eine Kontaktfläche 21 des vierten Kleberetainers 18 folgt lokal einer zungenseitigen Oberflächenkontur der Zähne 22 und liegt in der kieferorthopädischen Anwendung an den Zähnen 22 an.

Im Wesentlichen parallel zu der Kontaktfläche 21 verläuft eine der Zunge des Patienten zugewandte Lingualfläche 23 mit im Detail in Figur 4b und im Schnitt 24 in Figur 4c dargestellten pilzförmigen Retentionen 25 und entsprechenden

Einkerbungen 20 zwischen den Retentionen 25. Figur 5 zeigt einen

entsprechenden Schnitt 27 durch einen fünften erfindungsgemäßen

Kleberetainers aus PEEK mit keilförmigen Retentionen 28 und entsprechenden Einkerbungen 29 zwischen den Retentionen 28. Der fünfte Kleberetainer entspricht bis auf die Form der Retentionen dem vierten Kleberetainer 18 und ist daher nicht weiter dargestellt.

Der in der Zeichnungsfigr 6a gezeigte sechste erfindungsgemäße Kleberetainer ist gleichfalls im 3D-Druck aus Stahl hergestellt. Eine Längsrichtung 31 des sechsten Kleberetainers 30 folgt auch hier global einer parabelförmigen Krümmung des Kiefers 32 des Patienten. Eine Kontaktfläche 33 des sechsten Kleberetainers 30 folgt lokal einer zungenseitigen Oberflächenkontur der Zähne 34 und liegt in der kieferorthopädischen Anwendung an den Zähnen 34 an.

In einem in Figur 6b im Detail dargestellten, im wesentlichen geraden Abschnitt 35 weist der sechste Kleberetainer 30 entsprechende dem ersten Kleberetainer 2 trapezförmige Retentionen 36 auf, die den sechsten Kleberetainer 30 in der kieferorthopädischen Anwendung in einer nicht dargestellten Klebestelle

verankern. In den Figuren sind

1 Längsrichtung

2 Kleberetainer

3 Kiefer

4 Kontaktfläche

5 Zahn

6 Lingualfläche

7 Ausschnitt

8 Kantenlänge

9 Abschnitt

10 Retention

1 1 Einkerbung

12 Tiefe

13 Abschnitt

14 Retention

15 Abschnitt

16 Retention

17 Einkerbung

18 Kleberetainer

19 Längsrichtung

20 Kiefer

21 Kontaktfläche

22 Zahn

23 Lingualfläche

24 Schnitt

25 Retention

26 Einkerbung

27 Schnitt

28 Retention

29 Einkerbung

30 Kleberetainer Längsrichtung Kiefer Kontaktfläche Zahn

Abschnitt Retention