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Patent Searching and Data


Title:
BOOM SYSTEM FOR A MOBILE CRANE, AND MOBILE CRANE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/128129
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a boom system for a crane, in particular a mobile crane, comprising at least one telescopic main boom and at least one fly jib that can be bolted to a telescopic length of the main boom. When retracted, the telescopic length receiving the fly jib can be bolted to at least one surrounding telescopic length.

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Inventors:
WILLIM HANS-DIETER (DE)
HENKEL JOACHIM (DE)
LEUZE NORBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/000212
Publication Date:
August 18, 2016
Filing Date:
February 05, 2016
Export Citation:
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Assignee:
LIEBHERR-WERK EHINGEN GMBH (DE)
International Classes:
B66C23/66; B66C23/70
Foreign References:
DE102007056289B42009-06-04
DE4344795A11995-06-29
US3785505A1974-01-15
DE20202822U12003-06-26
DE102007056289B42009-06-04
DE29613042U11996-09-12
Attorney, Agent or Firm:
Lorenz Seidler Gossel Rechtsanwälte Patentanwälte Partnerschaft mbB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Auslegersystem für einen Kran, insbesondere Mobilkran, mit wenigstens einem teleskopierbaren Hauptausleger und wenigstens einem an einem Tele- skopschuss des Hauptauslegers anbolzbaren Spitzenausleger,

dadurch gekennzeichnet,

dass der den Spitzenausleger aufnehmende Teleskopschuss im eingefahrenen Zustand mit wenigstens einem umgebenden Telskopschuss verbolzbar ist.

2. Auslegersystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der den Spitzenausleger aufnehmende Teleskopschuss stirnseitig einen Kragen aufweist, der mit dem stirnseitigen Kragen des umgebenden Teleskopschusses verbolzbar ist.

3. Auslegersystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der den Spitzenausleger aufnehmende Teleskopschuss einen Rollenkopf umfasst, der mit dem stirnseitigen Kragen des umgebenden Teleskopschusses verbolzbar ist.

4. Auslegersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Teleskopschüsse mittels ein oder mehrerer Lagerelemente ineinander gelagert sind, insbesondere im Kragenbereich, und die Bolzenverbindung ein Vertikalspiel vorsieht, um eine Kraftübertragung des den Spitzenausleger aufnehmenden Teleskopschusses über die Lagerelemente auf den verbolzten umgebenden Telskopschuss sicherzustellen.

5. Auslegersystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein bidirektionales Vertikalspiel vorgesehen ist, insbesondere ist der Bolzen in der Ursprungsposition mittig in der Bolzenaufnahme angeordnet, um eine Bewegungen in beide Richtungen zu ermöglichen, wobei das Vertikalspiel vorzugsweise derart dimensioniert ist, so dass ein gewisser Verschleiß der Lagerelemente ausgleichbar ist.

6. Auslegersystem nach einem der vorliegenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein mechanisch bearbeiteter Anschlag an dem den Spitzenausleger aufnehmenden Teleskopschuss und/oder an dem umgebenden Teleskopschuss vorgesehen ist, um ein vereinfachtes Ausrichten der Bolzenverbindung beim Einteleskopieren zu ermöglichen.

7. Auslegersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbolzung durch wenigstens zwei Bolzenverbindungen am Ober- oder Untergurt oder durch mindestens jeweils zwei Bolzenverbindungen am Ober- und Untergurt gebildet ist.

8. Auslegersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Bolzenverbindungen am Ober- oder Untergurt und ein oder mehrere Anschlagflächen an dem nicht verbolzten Gurt vorgesehen sind.

9. Auslegersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich wenigstens ein Bolzen der Verbolzung quer zur Wippebene erstreckt.

10. Auslegersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich wenigstens ein Bolzen der Verbolzung im wesentlichen parallel zur Wippebene erstreckt.

11. Auslegersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der den Spitzenausleger aufnehmende Teleskopschuss im eingefahrenen Zustand mit dem unmittelbar benachbarten Teleskopschuss verbolzbar ist.

12. Auslegersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der den Spitzenausleger aufnehmende Teleskopschuss im eingefahrenen Zustand mit wenigstens einem den unmittelbar benachbarten Teleskopschuss umgebenden Teleskopschuss verbolzbar ist.

13. Auslegersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spitzenausleger eine Wippspitze oder eine feste Spitze ist und insbesondere in Form eines Gitterauslegers ausgestaltet ist.

14. Kran, insbesondere Mobilkran, mit einem Auslegersystem gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.

Description:
Auslegersystem für einen Mobilkran sowie Mobilkran

Die Erfindung betrifft ein Auslegersystem für einen Kran, insbesondere Mobilkran, mit wenigstens einem teleskopierbaren Hauptausleger und wenigstens einem an einem Teleskopschuss des Hauptauslegers anbolzbaren Spitzenausleger.

Häufig werden sehr hohe Hubhöhen und Ausladungen benötigt, die über die Reichweiten herkömmlicher Teleskopkrane hinausgehen. Auch aufgrund von möglichen Störkanten am Einsatzort werden in derartigen Fällen auf dem Teleskopausleger Spitzenausleger montiert, um dadurch sehr große Längen erreichen zu können, die die Länge des Hauptauslegers bei Weitem überragen können. Derartige Spitzenausleger können aus einer Wippspitze oder einer festen Spitze bestehen.

Die maximal mögliche Traglast des Auslegersystems inklusive Spitzenausleger wird häufig durch das Profil des den Spitzenausleger aufnehmenden Teleskopschusses begrenzt. Der Spitzenausleger wird üblicherweise an dem innersten Teleskopschuss montiert. Hierbei wirkt der Spitzenausleger wie ein Biegestab auf das schwächste Glied im Hauptausleger, in diesem Fall der Teleskopschuss mit dem kleinsten Querschnitt. Die größte Belastung für das kleinste Teleskopprofil tritt insbesondere im Betrieb mit Spitzenausleger, sowohl bei kleinen als auch bei größeren Ausladungen, und auch beim Aufrichten des Spitzenauslegers auf. Verschiedene Lösungsansätze, wie eine Blechdickenerhöhung des innersten Teleskopschusses, ein Vorsehen eines Blechstoßes in der Ober- bzw. Unterschale des innersten Teleskopschusses sowie Beul-, Steifen- oder Aufdoppelungen am innersten Teleskopschuss führten nicht zum gewünschten Ergebnis.

Aus der DE 2020280022 U1 ist eine Variante bekannt, bei der der Spitzenausleger nicht am innersten Teleskopschuss angelenkt ist, sondern am Teleskopschuss mit nächstgrößerem Querschnitt. Durch diese Variante geht jedoch die maximale Länge des Teleskopauslegers verloren.

Die DE 1020070655289 B4 setzt sich mit der Problematik auseinander, wie ein langer und schwerer Spitzenausleger, der am innersten Teleskopschuss angebaut ist, aufrichtbar ist. Der Querschnitt des innersten Teleskopschusses ist hier nicht in der Lage, die auf ihn vom Spitzenausleger aufgebrachten Kräfte in den umgebenden Teleskopschuss weiterzuleiten.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung beschäftigt sich daher mit der Anbin- dung eines Spitzenauslegers an einem teleskopierbaren Hauptausleger, um die Kraftübertragung zwischen Spitzenausleger und Hauptausleger zu optimieren und damit höhere Tragfähigkeiten zu erreichen.

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Auslegersystem für einen Kran bestehend aus wenigstens einem teleskopierbaren Hauptausleger und wenigstens einem daran anbolzbaren Spitzenausleger. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Auslegersystems sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Spitzenausleger an wenigstens einem Teleskopschuss des Hauptauslegers angebolzt, idealerweise am innersten Teleskopschuss des Hauptauslegers. Um eine verbesserte Kraftübertragung aus dem den Spitzenausleger aufnehmenden Teleskopschuss in die umgebenden Teleskopschüsse zu erreichen, ist der den Spitzenausleger aufnehmende Teleskopschuss im eingefahrenen Zustand mit wenigstens einem diesen umgebenden Teleskopschuss verbolzbar. Durch die Verbolzung im eingefahrenen Zustand können die von dem Spitzenausleger in den aufnehmenden Teleskopschuss eingeleiteten Kräfte optimal in wenigstens einen diesen umgebenden Teleskopschuss weitergeleitet werden. Damit erhöht sich die An- schlußsteifigkeit des Spitzenauslegers. Desweiteren wird die Belastung des innersten Teleskopschusses reduziert. Somit kann die Traglast am Spitzenausleger reduziert werden.

Wird der innerste Teleskopschuss beim Anbau eines Spitzenauslegers nicht auste- leskopiert und gleichzeitig mit einem umgebenden Teleskopschuss verbolzt, können höhere Kräfte übertragen werden. Es werden Teile der Belastung über den größeren Querschnitt des äußeren Teleskopschusses übertragen.

Es besteht die Möglichkeit, dass eine Verbolzung zwischen den wenigstens zwei Teleskopschüssen im eingefahrenen Zustand nur für den Montagevorgang des Spitzenauslegers vorgesehen ist. Üblicherweise ist der den Spitzenausleger aufnehmende Teleskopschuss auch während des Kranbetriebs im eingefahrenen Zustand mit dem umgebenden Schuss verbolzt, insbesondere dann, wenn eine hohe Traglast erforderlich ist. Bei kleineren Lasten kann der Teleskopausleger stattdessen vollständig austeleskopiert werden, um die maximale Teleskoplänge ausnutzen zu können.

Vorzugsweise umfasst der den Spitzenausleger aufnehmende Teleskopschuss stirnseitig einen Kragen, der mit dem stirnseitigen Kragen des umgebenden Teleskopschusses verbolzbar ist. Über eine Bolzenzieheinrichtung kann vorzugsweise eine direkte Verbindung zwischen dem Kragen beider Teleskopschüsse hergestellt oder gelöst werden. Alternativ oder zusätzlich kann der den Spitzenausleger aufnehmende Teleskopschuss stirnseitig einen Rollenkopf tragen, wobei in diesem Fall der Rollenkopf mit dem Kragen des umgebenden Teleskopschusses verbolzbar ist.

Üblicherweise sind benachbarte Teleskopschüsse mittels ein oder mehrerer Lagerelemente ineinander gelagert, die ebenfalls zur Kraftübertragung zwischen den Teleskopschüssen dienen. Bevorzugt sind diese Lagerelemente im Bereich der Kragen dieser Teleskopschüsse vorgesehen. Die Bolzenverbindung zwischen den beiden Teleskopschüssen ist nun derart ausgebildet, dass sowohl die bekannten Lagerstellen in Form der Lagerelemente Kräfte übertragen, als auch die erfindungsgemäße Verbolzung zwischen den beiden Teleskopschüssen. In diesem Fall dient die Verbolzung zur Übertragung der Kräfte in Längsrichtung des Hauptauslegers. Hierfür ist es zweckmäßig, wenn die gebildete Bolzenverbindung zwischen dem den Spitzenausleger aufnehmenden Teleskopschuss und dem umgebenden Teleskopschuss ein Vertikalspiel vorsieht, sodass eine Kraftübertragung über die Lagerelemente sichergestellt wird. Als Vertikalspiel wird das Spiel des Bolzens in vertikaler Richtung bei einer horizontalen Stellung der Hauptauslegers verstanden.

Das Spiel wird beim Einstellen der Lagerstelle dimensioniert, wie dies beispielsweise aus der DE 29613042 U1 bekannt ist, auf deren Offenbarung in diesem Zusammenhang vollumfänglich Bezug genommen wird. Das Vertikalspiel wird durch eine entsprechende Anpassung der Bolzenaufnahme realisiert, beispielsweise durch eine langlochartige Bolzenaufnahme. Insbesondere ist vorgesehen, dass ein Vertikalspiel aus der Ursprungsposition in bidirektionaler Richtung, d.h. nach oben und unten möglich ist. Dafür wird der Bolzen in der Ursprungsposition vorzugweise mittig in der Bolzenaufnahme positioniert, um eine Bewegung in beide Richtungen zu ermöglichen. Das gesamte Vertikalspiel ist vorzugsweise derart dimensioniert, sodass ein gewisser Verschleiß der Lagerelemente ausgleichbar ist.

Um die Bolzen stecken zu können, kann vorzugsweise ein mechanisch bearbeiteter Anschlag angebracht sein. Der mechanisch bearbeitete Anschlag kann in Form eines auskragenden Elementes ausgestaltet sein, beispielsweise ein vom Rollenkopf bzw. Kragen des den Spitzenaufleger aufnehmenden Teleskopschusses ab- stehender Zapfen, der in Richtung des umgebenden Teleskopschusses gerichtet ist. Selbstverständlich kann die Anordnung des Anschlags auch am umgebenden Teleskopschuss, insbesondere an dessen Kragen, vorgesehen sein. Beim Eintele- skopieren fährt der Teleskopierzylinder auf den Anschlag. In diesem Zustand ist der Bolzen zur Verbindung zwischen dem Kragen des umgebenden Teleskopschusses und dem Rollenkopf bzw. Kragen des den Spitzenausleger aufnehmenden Teleskopschusses steckbar.

Die Verbolzung zwischen den Teleskopschüssen kann mittels 4-Punkt-Verbolzung erfolgen, wobei jeweils zwei Bolzenverbindungen für den Ober- und Untergurt vorgesehen sind. Denkbar ist es ebenfalls, ein Teil der Bolzenverbindungen durch einfache Anschlagflächen zu ersetzen. Insbesondere eignet sich eine Konstruktion mit zwei Bolzenverbindungen am Obergurt und zwei Anschlagflächen am Untergurt bzw. zwei Bolzenverbindungen am Untergurt und entsprechenden Anschlagflächen am Obergurt.

Die Richtung der Verbolzung kann angepasst sein. Es eignet sich beispielsweise eine waagerechte, d.h. quer zur Wippebene, oder auch senkrechte Bolzenorientierung, d.h. parallel zur Wippebene.

Idealerweise ist der den Spitzenausleger aufnehmende Teleskopschuss, vorzugsweise der innerste Teleskopschuss, im eingefahrenen Zustand mit dem unmittelbar benachbarten Teleskopschuss verbolzbar. Denkbar ist es ebenfalls, dass der den Spitzenausleger aufnehmende Teleskopschuss nicht mit dem unmittelbar benachbarten Teleskopschuss verbunden ist, sondern mit einem diesen umgebenden Teleskopschuss. Genauso gut kann der den Spitzenausleger aufnehmende Teleskopschuss sowohl mit dem unmittelbar benachbarten als auch mit wenigstens einem weiteren diesen umgebenden Teleskopschuss verbolzbar sein. Ist der den Spitzenausleger aufnehmende Teleskopschuss mit einem weiteren den benachbarten Teleskopschuss umgebenden Teleskopschuss verbolzbar, so sind die zwischenliegenden Teleskopschüsse nicht mehr teleskopierbar. Die Abstände der Verbindungsfläche sind daher geeignet zu wählen. Der Spitzenausleger kann in Form einer Wippspitze oder auch in Form einer festen Spitze ausgestaltet sein. Bevorzugt ist ein Spitzenausleger in Form eines Gitterauslegers.

Die Bolzenform kann rund oder eckig ausgestaltet sein.

Neben dem erfindungsgemäßen Auslegersystem betrifft die vorliegende Erfindung zudem einen Kran, insbesondere Mobilkran, mit einem Auslegersystem gemäß der vorliegenden Erfindung. Der Kran zeichnet sich folglich durch dieselben Vorteile und Eigenschaften wie das erfindungsgemäße Auslegersystem aus, weshalb an dieser Stelle auf eine wiederholende Beschreibung verzichtet wird.

Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung sollen im Folgenden anhand mehrerer in den Figuren dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:

Figur 1 : eine Seiten- und Draufsicht auf das erfindungsgemäße Auslegersystem,

Figur 2: einen Querschnittdarstellung des Hauptauslegers der Figur 1 entlang der

Schnittachse A-A,

Figur 3: eine Detailansicht X der erfindungsgemäßen Verbindungsstelle zwischen innersten und diesen umgebenden Teleskopschuss gemäß Figur 1 ,

Figur 4: eine Detaildarstellung der markierten Verbindungsstelle B gemäß Figur

3,

Figur 5: die Anordnung der Figur 4 mit gelöster Bolzenverbindung,

Figur 6: einen Querschnitt durch die Bolzenverbindung gemäß Figur 4 entlang der Schnittachse C-C, Figur 7: eine Detailansicht der in Figur 6 markierten Bolzenverbindung Z,

Figur 8: die Darstellung gemäß Figur 6 mit gelöster Bolzenverbindung,

Figur 9: die Detaildarstellung der Figur 7 mit gelöster Bolzenverbindung,

Figur 10: eine alternative Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Auslegersystems,

Figur 11 : eine dritte Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Auslegersystems,

Figur 12: eine vierte Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Auslegersystems und

Figur 13: zwei Darstellungen möglicher Bolzengeometrien für die erfindungsgemäßen Verbolzstellen.

Figur 1 zeigt eine Übersicht über das erfindungsgemäße Auslegersystem in einer Seitenansicht sowie Draufsicht. Das Auslegersystem setzt sich aus einem telesko- pierbaren Hauptausleger 10 sowie einen daran angebolzten Spitzenausleger in Form einer wippbaren Gittermastspitze 20 zusammen. Der Teleskopausleger 10 besteht aus insgesamt sieben Teleskopschüssen 11 , 12, 13, 14, 15, 16, 17, die in üblicherweise ineinander über Lagerelementen gegeneinander gelagert sind. Die Lagerelemente sind innenliegehd am stirnseitig vorgesehenen Kragen 18 der Teleskopschüsse 11 bis 17 befestigt. Der Teleskopiervorgang wird über einen nicht dargestellten Teleskopierzylinder ausgeführt.

Eine Detailansicht der Verbindungsstelle im markierten Bereich X zwischen Spitzenausleger 20 und Hauptausleger 10 ist in Figur 3 dargestellt. Zu sehen ist, dass der innerste Teleskopschuss 11 stirnseitig einen Rollenkopf 30 umfasst, an dessen Ende über eine 4-Punkt-Verbolzung der Spitzenausleger 20 angebolzt ist.

Erfindungsgemäß ist die Auslegerverlängerung 20 weiterhin am innersten Teleskopschuss 11 angebracht. Um die Krafteinleitung des innersten Teleskopschusses 11 in den umgebenden Teleskopschuss 12 zu optimieren, sind an beiden Kragen 18 bzw. am Rollenkopf 30 Verbindungsstellen 50 vorgesehen. Über eine Bolzenzieheinrichtung kann nun eine direkte Verbindung zwischen den Kragen/Rollenkopf 18, 30 hergestellt bzw. gelöst werden.

Die konstruierte Verbindung 50 ist derart ausgebildet, dass sowohl die bekannten Lagerstellen aus dem Stand der Technik Kräfte weiterleiten, als auch die erfindungsgemäße Verbolzung 50 zwischen den beiden Teleskopschüssen 11 , 12. Diese Verbolzung 50 dient zur Übertragung der Kräfte in Längsrichtung des Hauptauslegers 10, während die Lagerelemente hauptsächlich Querkräfte übertragen.

Figur 4 zeigt nochmals eine detaillierte Darstellung des als B markierten Bereichs der Figur 3 mit dem Rollenkopf 30 des innersten Teleskopschusses 11 sowie diesen umgebenden Teleskopschusses 12. Figur 5 zeigt beide Schüsse 11 , 12 mit gelöster Bolzenverbindung, wobei der innerste Teleskopschuss 11 nicht vollständig einteleskopiert ist. Erkennbar ist, dass sowohl am Rollenkopf 30 als auch am Kragen 18 des umgebenden Teleskopschusses 12 Verbindungselemente 51 , 52 vorgesehen sind, die mit rechteckförmigen Durchbrüchen 53, 54 zur Bolzenaufnahme versehen sind. Die Form der Durchbrüche ist grundsätzlich der Bolzenform, hier rechteckige Bolzen, angepasst. Ein Beispiel für eine derartige Bolzenform ist der Figur 13b zu entnehmen. Beim Einsatz runder Bolzen (Figur 13a) werden die Verbindungselemente 51 , 52 mit runden Bohrungen versehen.

Die Verbindungselemente 52 sind als Konsolen ausgestaltet, die vom Kragen 18 des umgebenden Teleskopschusses 12 auskragen und in Richtung des innersten Teleskopschusses 11 gerichtet sind. Die Verbindungselemente 51 sind zwei paral- lel angeordnete Platten 51 des Rollenkopfes 30, die entsprechende sich überdeckende Durchbrüche 53 umfassen.

Eine Schnittdarstellung entlang der Schnittachse C-C ist der Figur 6 zu entnehmen. Hierbei ist ersichtlich, dass die Konsolen 52 des Kragens 18 des umgebenden Teleskopschusses 12 zwischen den beiden parallel zueinander angeordneten Platten 51 des Gegenverbindungselementes 51 aufnehmbar ist, sodass die Bohrungen 53, 54 beider Verbindungselemente 51 , 52 überlappen und der Bolzen 55 steckbar ist. Dadurch ergibt sich eine Gabel-Finger-Verbindung zwischen den Teleskopschüssen 11 , 12. Weiterhin ist erkennbar, dass die Durchbrüche 54 der Konsolen 52 in Vertikalrichtung größer dimensioniert sind als die Durchbrüche 53 der Rollenkopfplatten 51. Dadurch ergibt sich ein vertikales Spiel des Bolzens 55 gegenüber dem umgebenden Teleskopschuss 12. Als vertikales Spiel ist das Spiel in Vertikalrichtung bei horizontaler Hauptauslegerstellung zu verstehen. Dieses Spiel wird beim Einstellen der Lagerstellen bestimmt und vorzugsweise in die Mitte gelegt, d.h. der Bolzen 55 befindet sich in seiner Ursprungsposition in der Mitte der Durchbrüche 54, sodass ein vertikales Spiel nach oben und unten möglich ist. Dadurch lässt sich auch ein gewisser Verschleiß in den Lagerschalen ausgleichen.

Durch das vertikale Spiel wird sichergestellt, dass etwaige Querkräfte über die Lagerstellen vom inneren Teleskopschuss in den umgebenden Teleskopschuss übertragen werden. Kräfte in Längsrichtung des Hauptauslegers 10 werden über die Verbolzung 50 abgetragen.

Um die Bolzen 55 stecken zu können, kann ein mechanisch bearbeiteter Anschlag 60 angebracht sein. Dieser Anschlag 60 ragt in Form eines Zapfens vom Blechschnitt des Rollenkopfes 30 in Richtung des umgebenden Teleskopschusses 12 hervor. Beim Einteleskopieren fährt der Teleskopierzylinder auf den Anschlag 60 und steckt die Verbolzung 50 zwischen den beiden Teleskopschüssen 11 , 12 in der eingefahrenen Position. In diesem Zustand ist dann der Bolzen 55 zur Verbindung zwischen dem Kragen 18 des umgebenden Teleskopschusses 12 und dem Rollenkopf 30 steckbar. Die Betätigung des Bolzens 55 erfolgt über die Bolzenzieheinrich- tung 57. In Figur 8 ist die Schnittdarstellung der Figur 6 mit gelöster Bolzenverbindung 50 dargestellt. Dabei ist ersichtlich, dass der Bolzen 55 nach außen gezogen wird.

Im Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 9 wird der innerste Teleskopschuss, der die Spitzenauslegerverlängerung 20 trägt, mit dem nächstliegenden Teleskopschuss 12 verbunden. Selbstverständlich kann jedoch auch eine Verbindung zu einem weiter außenliegenden Teleskopschuss 13 bis 17 hergestellt werden. Hierdurch geht allerdings die maximale Länge des Teleskopauslegers 10 verloren. Vorteilhaft wirkt sich aus, dass Teile in den Kräften direkt in einen größeren Teleskopschuss mit einem noch größeren Querschnitt einleitbar sind. Zum Beispiel kann der Teleskopschuss 11 nicht mit dem Teleskopschuss 12, sondern mit dem Teleskopschuss 14 verbolzt sein. In diesem Fall sind die Schüsse 11 , 12 und 13 nicht mehr teleskopierbar. Die Abstände der Verbindungsfläche sind geeignet zu wählen.

Weitere Varianten des erfindungsgemäßen Auslegersystems sind in den Figuren 10 bis 12 dargestellt. Hierbei wird die Richtung der Verbolzung 50 angepasst, sodass beispielsweise der Bolzen 55 nicht mehr waagerecht, sondern stattdessen senkrecht, d.h. parallel zur Wippebene verläuft. Zudem können einzelne Bolzenverbindungen 50 der 4-Punkt-Verbolzung durch Anschlagsflächen ersetzt sein. Figur 10 zeigt beispielsweise zwei Bolzen 55, die senkrecht, d.h. parallel zur Wippebene verlaufen und den Rollenkopf 30 mit dem umgebenden Teleskopschuss 12 im Bereich des Obergurtes und Untergurtes verbolzen. Insgesamt werden also vier senkrechte Bolzen 55 gesetzt

Figur 12 zeigt eine Variante mit zwei senkrechten Bolzen 55 im Obergurt. Im Bereich des Untergurtes sind keine Bolzenverbindungen vorgesehen, diese sind durch entsprechende Anschläge ersetzt. Genauso gut kann jedoch auch die Bolzenverbindung 55 am Obergurt durch Anschlagflächen ersetzt sein und eine Verbolzung lediglich am Untergurt vorgesehen sein. Figur 11 zeigt eine Variante, bei der die Verbolzung am Obergurt des umgebenden Teleskopschusses wie im Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 9 waagrecht, d.h. quer zur Wippebene verläuft. Die Verbolzung des Untergurtes ist wie in Figur 12 durch entsprechende Anschlagsflächen ersetzt, wobei auch bei dieser Ausführungsvariante gilt, dass eine Verbolzung am Untergurt und entsprechende Anschlagsflächen am Obergurt vorgesehen sein können.




 
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