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Patent Searching and Data


Title:
BRAKE CARRIER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/032352
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a brake carrier for a disk brake, which comprises a flange facing (34, 36, 38, 40, 42, 44) lying in parallel to the brake disk plane. The inventive brake carrier is characterized in that the flange facing comprises at least two sections which are configured on respective shoulders (22, 24, 26, 28, 30, 32) on the side of the brake carrier facing away from the brake disk.

Inventors:
KLOOS EUGEN (DE)
BLATT PETER (DE)
DECKHUT ANDREAS (DE)
STEINMETZ ANDREAS (DE)
HARDER MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/009431
Publication Date:
March 30, 2006
Filing Date:
September 01, 2005
Export Citation:
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Assignee:
WABCO RADBREMSEN GMBH (DE)
KLOOS EUGEN (DE)
BLATT PETER (DE)
DECKHUT ANDREAS (DE)
STEINMETZ ANDREAS (DE)
HARDER MARKUS (DE)
International Classes:
F16D55/02; F16D55/00
Foreign References:
DE10202778A12003-07-31
US6354408B12002-03-12
EP0826894A11998-03-04
DE4303417A11994-08-11
DE69514482T22000-08-24
Other References:
See also references of EP 1789693A1
Attorney, Agent or Firm:
LEINWEBER & ZIMMERMANN (München, DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE
1. Bremsenträger für eine Scheibenbremse, deren Bremssattel (2) die Bremsscheibe rahmenförmig umgreift, mit einer parallel zur Bremsscheibenebene liegenden Flanschfläche (34, 36, 38, 40, 42, 44), wobei der Bremsenträger keine in eingebautem Zustand die Bremsscheibe übergreifenden Teile aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanschfläche mindestens zwei Teile (34; 36; 38; 40; 42; 44) hat, die jeweils an einem auf der bremsscheibenabgewandten Seite des Bremsenträgers gelegenen Ansatz (22; 24; 26; 28; 30; 32) ausgebildet sind.
2. Bremsenträger nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Flansch flächenteile (34, 36, 38, 40, 42, 44) in einer Ebene liegen.
3. Bremsenträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Ansätze (22, 24, 26, 28, 30, 32) eine Ausnehmung (10, 12, 14, 16, 18, 20) für eine Befestigungsschraube ringförmig umläuft.
4. Bremsenträger nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens einen auf der bremsscheibenabgewandten Seite des Bremsenträgers gelege¬ nen Führungsansatz (67, 68) zum Führen einer Druckplatte (4) der Bremse.
5. Bremsenträger nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Führungsnut (70) an dem Führungsansatz (67).
6. Bremsenträger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsnut (70) bezüglich einer Drehachse der Bremsscheibe schräg angestellt ist.
7. Bremsenträger nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Nutflanke (70.1, 70.2) der Führungsnut (70) über einen Nutgrund (70.3) der Führungs¬ nut (70) übersteht.
8. Bremsenträger nach einem der Ansprüche 4 bis 7, gekennzeichnet durch einen er¬ sten Führungsansatz (67) auf der Scheibeneinlaufseite und einen zweiten Führungsansatz (68) auf der Scheibenauslaufseite.
9. Bremsenträger nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Durchgangsöffnung (46, 48) und/oder einen Bereich verringerter Materialstärke (50) außerhalb der Hauptkraftflußlinien beim Ableiten der Bremskraft.
10. Bremsenträger nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens einen Anschlag (76, 78, 80, 82) zur Begrenzung einer Verschiebung des Bremssattels in Axialrichtung der Bremsscheibe.
11. Bremsenträger nach Anspruch 10, mit einem Ansatz (72, 74) zur Begrenzung einer Verschiebung des Bremssattels (2) in beiden Richtungen entlang einer Drehachse der Bremsscheibe.
12. Bremsenträger nach Anspruch 10 oder 11 , gekennzeichnet durch mindestens zwei Anschläge (76, 78; 80, 82), die symmetrisch zueinander liegen.
13. Scheibenbremse mit einem Bremsenträger nach einem der vorangehenden Ansprü¬ che.
Description:
BREMSENTRÄGER

Die Erfindung betrifft einen Bremsenträger für eine Nutzfahrzeug-Scheibenbremse, deren Bremssattel die Bremsscheibe rahmenförmig umgreift, mit einer parallel zur Brems¬ scheibenebene liegenden Flanschfläche, wobei der Bremsenträger keine in eingebautem Zustand die Bremsscheibe übergreifenden Teile aufweist. Mit anderen Worten ist der Bremsenträger plattenförmig. Er dient nur zum Halten bzw. Führen des zuspannungsseiti- gen Bremsbelages und gegebenenfalls einer Druckplatte, nicht aber zum Halten bzw. Füh¬ ren eines felgenseitigen Bremsbelages. Dadurch ergeben sich erhebliche Vorteile insbe¬ sondere bei größeren Bremsen, wie sie für Nutzfahrzeuge verwendet werden.

Ein Bremsenträger dient dazu, unter anderem den Sattel der Scheibenbremse an dem Festteil einer Achsanordnung bzw. an einem Achsflansch anzubringen, und zwar übli¬ cherweise durch Verschraubung. Ein vergleichbarer Bremsenträger ist beispielsweise be¬ kannt aus der DE 695 14 482 T2. Er ist plattenförmig, weil er die Bremsscheibe nicht über-

greift, jedoch für Nutzfahrzeuge nicht geeignet, weil er zu instabil ist und bei Bremsen für Nutzfahrzeuge wichtige Funktionen nicht erfüllt.

Andere bekannte Bremsenträger sind beispielsweise rahmenförmig und umgreifen die Bremsscheibe. Sie dienen damit beidseitig zur Lagerung und Führung von Bremsbelä¬ gen. Die Bremsbeläge werden mittels einer in dem Bremssattel vorhandenen mechani¬ schen Zuspanneinrichtung sowie über den auf Gleitbolzen gelagerten Bremssattel axial gegen die Bremsscheibe gedrückt. Über den an der Achsanordnung mittels Axialver- schraubung angeschraubten Bremsenträger werden Bremsumfangskräfte auf die Achsan- Ordnung übertragen.

Derartige Bremsenträger sind insbesondere beim Einsatz in Nutzfahrzeugen wegen hoher Ansprüche an die Festigkeit aus Gußmaterial hergestellt und nehmen erheblichen Bauraum in Anspruch. Darüber hinaus erhöhen sie das Gewicht der ungefederten Massen und erfordern einen erheblichen Fertigungsaufwand. Der Fertigungsaufwand ist insbeson¬ dere deshalb sehr hoch, weil herkömmlicherweise der Bremsenträger mit der kompletten bremsscheibenabgewandten Seite vollflächig an einer entsprechenden Fläche der Achsan¬ ordnung anliegt und damit verschraubt wird. Diese Flächen müssen besonders eben sein, was erheblichen Fertigungsaufwand mit sich bringt. Ferner ist weitgehende Ebenheit bei Flächen erforderlich, die zu radialen und seitlichen Führungs- bzw. Abstützbereichen für die Bremsbeläge gehören, ferner bei Paßbünden, gegen die der jeweilige Gleitbolzen mit sei¬ ner Schutzkappe für den Bremssattel verschraubt wird. Weiterhin ist der Fertigungsaufwand dadurch erhöht, daß herkömmliche Bremsenträger nur entweder für Bremsen auf der linken Seite oder für Bremsen auf der rechten Seite eines Fahrzeugs ausgelegt sind, weshalb un- terschiedliche Ausführungen hergestellt und bevorratet werden müssen.

Bei vollflächiger Anlage des Bremsenträgers an der Achsanordnung bedarf es er¬ heblicher Anstrengungen bei der Fertigung, weil vergleichsweise große Flächen aneinander anliegen. Sind diese Flächen nicht völlig eben, bilden sich Spalte zwischen den miteinander zu verflanschenden Teilen. Als Folge kommt es zu Korrosion bzw. Rostunterwanderungen und damit zu einem Verziehen der Bremse, das zu einer Schwergängigkeit oder zu einem Festsetzen des Sattels führen kann. Mithin ist die Funktionssicherheit nicht gewährleistet.

Der Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, den Bremsenträger der eingangs ge¬ nannten Art dahingehend zu verbessern, daß Material und damit Gewicht eingespart wird, die mechanische Bearbeitung vereinfacht wird und die Funktionssicherheit gesteigert wird.

Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß die Flanschfläche mindestens zwei Teile hat, die jeweils an einem auf der bremsscheibenabgewandten Seite des Bremsenträgers gelegenen Ansatz ausgebildet sind.

Mit anderen Worten sind nach der Erfindung Ansätze vorgesehen, deren Stirn- flächen die einzigen Anlageflächen an der den Ansätzen gegenüberliegenden Seite des Flansches der Achsanordnung darstellen. Dadurch ist es nur erforderlich, die genannten Stirnflächen der Ansätze zu bearbeiten. Dadurch sinkt der Fertigungsaufwand. Zwischen den Ansätzen befindet sich weniger Bremsenträgermaterial, wodurch gegenüber herkömm¬ lichen Bremsenträgern Material und damit Gewicht eingespart wird. Da nicht die ganze bremsscheibenabgewandte Seite des Bremsenträgers zur Anlage an dem Flansch der Achsanordnung bearbeitet werden muß, ist es wesentlich einfacher, äußerst enge Toleran¬ zen einzuhalten. Durch Einhalten der Toleranzen wird einer Spaltbildung effektiv entgegen¬ gewirkt, weshalb auch eine Korrosion bzw. Rostunterwanderung mit den oben beschriebe¬ nen Einflüssen auf die Funktionssicherheit unterbunden ist.

Die erfindungsgemäße Ausgestaltung hat gegenüber einer vollflächigen Anlageflä¬ che - wie sie bei herkömmlichen Bremsen vorgesehen ist - mehrere Vorteile: Einerseits wird durch die Ansätze verwendende Ausgestaltung bei weniger Material- und Gewichtsanteil die gleiche Festigkeit erreicht wie bei einem Vollmaterial. Andererseits ist die mechanisch zu bearbeitende Fläche reduziert. Darüber hinaus wird eine größere Bremsensicherheit erzielt. Da es bei vollflächigen Anlagebereichen zwischen der Achsanordnung des einen Herstellers und dem Bremsenträger des anderen Herstellers zu unterschiedlichen Bearbei¬ tungsqualitäten kommen kann, sind die oben erwähnten Spaltbildungen nicht ausgeschlos¬ sen. Dies ist aber mit der auf die Ansätze beschränkten (verminderten) Anlagefläche ver- hindert. Darüber hinaus lassen sich über die vom Bremsen- oder Achshersteller geforderten Anziehdrehmomente der üblicherweise zum Anflanschen verwendeten Schrauben bessere örtliche Kraftschlüsse zwischen den Teilen erzielen.

Erfindungsgemäß bevorzugt liegen die beiden Flanschflächenteile in einer Ebene. Dadurch ist der Bremsenträger dazu geeignet, an dem Flansch einer Achsanordnung an¬ gebracht zu werden, der vollflächig eben ist.

Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß mindestens einer der Ansätze eine Ausnehmung für eine Befestigungsschraube ring¬ förmig umläuft. Dadurch ist gewährleistet, daß sich der Bremsenträger beim Anziehen der Befestigungsschraube nicht verzieht.

Nach einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist mindestens ein auf der bremsscheibenabgewandten Seite des Bremsenträgers gelegener Führungsansatz zum Führen einer Druckplatte der Bremse vorgesehen. Wegen dieses Führungsansatzes muß der Bremsenträger nicht so dick sein, daß er in axial hintereinander liegenden Berei¬ chen eine Führungseinrichtung zum Führen des Bremsbelags und der Druckplatte aufweist. Vielmehr kann der Bremsenträger um diejenige Dicke reduziert werden, die für das Führen der Druckplatte benötigt wird, weil dieser Teil der Führung an dem Ansatz ausgebildet ist. Insgesamt wird der Bremsenträger also weniger dick ausgeführt werden, wodurch Material und damit Gewicht eingespart wird.

Bevorzugt ist die Führungsnut bezüglich einer Drehachse der Bremsscheibe schräg angestellt. Sie liegt dabei insbesondere bei Vorwärtsfahrt auf der Bremsscheibeneinlaufsei- te. Mithin ist sie schräg gegen den Bremsscheibeneinlauf angestellt. Dadurch ist auch die Druckplatte schräg laufend abgestützt. Sie wird beim Bremsen also gezogen.

Bei Rückwärtsfahrt dient die auf der Scheibenauslaufseite liegende Nutflanke zur

Abstützung der Druckplatte. Mit anderen Worten begrenzt diese Nutflanke eine übermäßige Seitenbewegung der Druckplatte, weil sie wie ein schräg verlaufender Anschlag für die Druckplatte wirkt.

Nach einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß mindestens eine Nutflanke der Führungsnut über einen Nutgrund der Führungsnut über¬ steht. Mit anderen Worten wird die Nut nach dieser Ausführungsform der Erfindung zumin¬ dest in einem Teil ihrer Längserstreckung „offen" ausgeführt.

Dies hat folgenden Grund:

Eine Nutführung mit einer U-förmigen Grundfläche kann zur Führung einer Druck¬ platte mittels eines Ansatzes dienen. Da insbesondere dieser GleiWFührungsbereich maß- geblich die einwandfreie Funktion / Wirkungsweise der Druckplatte beeinflußt, können sich Störeinflüsse jeglicher Art - wie beispielsweise Belagabrieb und Schmutz durch den Fahrbe¬ trieb - nachteilig auf die Freigängigkeit der Druckplatte auswirken. Da eine komplett ge¬ schlossene Nut zur Schmutzansammlung mit Zusetzen neigt, und somit zu einem Ver¬ klemmen der darin geführten Druckplatte führen kann, wird erfindungsgemäß bevorzugt die Nut zumindest im Überstand über den plattenförmigen Bremsenträger als offene Führung ausgelegt. Mit anderen Worten sind die Nutflanken für die darin eingehängte Druckplatte nicht U-förmig geschlossen, sondern beidseitig durch vorstehende Rippen gebildet, gegen die sich der Ansatz der Druckplatte entsprechend der Drehrichtung der Bremsscheibe an¬ legt. Dadurch ergibt sich im Bereich des Überstandes eine offene Führungseinrichtung am plattenförmigen Bremsenträger, in der sich kein Schmutz ansammeln kann, weil alleine schon durch Fahrtschwingungen und -durchströmung jegliche Fremdpartikel wie Schmutz und Feuchtigkeit aus dieser Führungseinrichtung selbsttätig entfernt werden. Dadurch wird eine selbstreinigende Führungseinrichtung infolge von Fahrbetrieb geschaffen, und zwar in dem Hauptbereich, in dem sich die Druckplatte in Richtung der Bremsscheibe infolge von Belag-/Scheibenverschleiß bewegt.

Bevorzugt ist eine Führungsnut an dem Führungsansatz vorgesehen. Dadurch ist eine besonders einfache Konzeption verwirklicht. Es muß nämlich nur ein Rohling des

Bremsenträgers durch Gießen hergestellt werden, der einen Führungsansatz aufweist. Da- nach kann die Führungsnut ohne größeren Aufwand an dem Führungsansatz ausgebildet werden, beispielsweise durch Fräsen.

Erfindungsgemäß bevorzugt ist ein erster Führungsansatz auf der Scheibeneinlauf¬ seite und ein zweiter Führungsansatz auf der Scheibenauslaufseite vorgesehen. Diese Ausgestaltung gibt die Möglichkeit, den Bremsenträger für linksseitig gelegene Bremsen und gleichzeitig für rechtsseitig gelegene Bremsen auszulegen. Es muß nur bei der endgül¬ tigen Entscheidung über die Seite die Führungsnut an der entsprechenden Seite ausgebil¬ det werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, zwei Führungsnuten auszubilden. Da-

durch wäre der Bremsenträger dann beliebig auf der rechten und der linken Seite einsetz¬ bar.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist eine Durchgangsöffnung und/oder ein Bereich verringerter Materialstärke außerhalb der Hauptkraftflußlinien beim Ableiten der Bremskraft vorgesehen.

Mit anderen Worten hat der Bremsenträger eine „Rippenstruktur", wobei die Rippen mit den Hauptkraftflußlinien zusammenfallen. Außerhalb dieser Hauptkraftflußlinien kann der Bremsenträger ohne weiteres zur Materialersparnis erheblich dünner (geringere Wand¬ stärke) ausgebildet werden oder er wird sogar mit einer Durchgangsöffnung versehen, was zu einer erheblichen Materialersparnis und damit Gewichtsersparnis führt.

Erfindungsgemäß bevorzugt ist ein Anschlag zur Begrenzung einer Verschiebung des Bremssattels in Axialrichtung der Bremsscheibe vorgesehen. Ein solcher Anschlag dient dazu, den Bremssattel daran zu hindern, eine Schutzkappe eines Gleitbolzens entwe¬ der zu zerquetschen oder aus der Halterung zu heben, je nachdem, in welche Richtung der Bremssattel übermäßig verschoben werden könnte. Diese übermäßige Verschiebung wird durch den erfindungsgemäßen Anschlag begrenzt.

Dabei dient ein Ansatz erfindungsgemäß weiter bevorzugt zur Begrenzung einer Verschiebung des Bremssattels in beiden Richtungen entlang einer Drehachse der Brems¬ scheibe. Mit anderen Worten wird erfindungsgemäß bevorzugt eine übermäßige Verschie¬ bung in beiden Richtungen unterbunden, um beispielsweise eine Schutzkappe sowohl vor dem Zerquetschen als auch vor dem Ausheben aus ihrer Halterung zu schützen.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind mindestens zwei Ansätze vorgesehen, die symmetrisch zueinander liegen, also beispielsweise ein sol¬ cher Ansatz auf der Scheibeneinlaufseite und einer auf der Scheibenauslaufseite.

Schließlich schafft die Erfindung eine Scheibenbremse mit einem Bremsenträger, wie er oben im einzelnen erläutert ist.

Im folgenden ist die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels un¬ ter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Dabei zeigen

Figur 1 eine schematische Ansicht eines Bremsenträgers nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in Axialrich¬ tung der Bremsscheibe gesehen,

Figur 2 eine schematische Draufsicht auf den Bremsenträger nach Anspruch 1 ,

Figur 3 eine schematische perspektivische Ansicht des Brem¬ senträgers nach Figur 1 ,

Figur 4 eine schematische Explosionsdarstellung des Brem¬ senträgers zusammen mit anderen Funktionsteilen ei¬ ner Bremse und

die Figuren 5 und 6 schematische perspektivische Ansichten von Bremsen- teilen in unterschiedlichen Betriebszuständen.

Der in der Zeichnung dargestellte Bremsenträger 1 dient zum Halten bzw. Tragen eines Bremssattels 2, eines Bremsbelages 3 und einer Druckplatte 4, gegen die beim Bremsen ein Zuspannstößel 5 drückt. Der Bremsenträger 1 liegt zur Befestigung mit seiner in Figur 2 unten dargestellten Seite an einem (nicht gezeigten) Achsflansch an. Zur Befesti¬ gung dienen dabei sechs Ausnehmungen (insbesondere Gewindebohrungen) 10, 12, 14, 16, 18, 20, in die (nicht gezeigte) Befestigungsschrauben eingeschraubt werden. Die Aus¬ nehmungen sind jeweils von einem Ansatz 22, 24, 26, 28, 30, 32 umgeben bzw. ringförmig umlaufen. Die Stirnseiten 34, 36, 38, 40, 42, 44 der Ansätze sind mechanisch bearbeitet, beispielsweise durch Fräsen, so daß sie exakt eben sind, und zwar in äußerst engen Tole¬ ranzen. Dadurch ist gewährleistet, daß der in der Zeichnung dargestellte Bremsenträger absolut plan auf der zugehörigen Flanschfläche der Achsanordnung anliegt. Für diese An¬ lage müssen nur die erwähnten Stirnflächen 34, 36, 38, 40, 42, 44 bearbeitet werden, nicht aber andere Bereiche der der Flanschfläche der Achsanordnung zugewandten Seite des Bremsenträgers. Dadurch wird die Bearbeitung stark vereinfacht, und es können die not¬ wendigen engen Toleranzen leichter eingehalten werden.

Der Bremsenträger weist fensterartige Ausnehmungen 46, 48 auf, die zur weiteren Materialersparnis und damit zur Gewichtreduktion beitragen. Da nämlich zur Anlage an der Flanschfläche der Achsanordnung nur die Stirnflächen 34, 36, 38, 40, 42, 44 dienen, kön¬ nen die fensterartigen Ausnehmungen 46 und 48 ohne Beeinträchtigung der Funktion aus- gebildet werden. Aus dem gleichen Grunde kann ein Verbindungsjoch 50 sehr schmal aus¬ gebildet werden.

Zum Führen des bereits erwähnten Bremssattels dienen Gleitbolzenlagerungen 52, 54, die von einem mechanisch bearbeiteten Paßbund 56, 58 umgeben sind.

Der Bremsbelag wird in eingebautem Zustand von Flächen 60, 62, 64, 66 abgestützt und geführt. Insbesondere die Flächen 60 und 64 dienen dabei der Aufnahme der Brems- umfangskräfte, die über die in den Ausnehmungen 10, 12, 14, 16, 18, 20 steckenden Schrauben an die Achsanordnung übertragen werden. Eine der Hauptkraftflußlinien verläuft beispielsweise dabei in etwa von der Fläche 64 über den in der Ausnehmung 54 angeord¬ neten Gleitbolzen hin zu dem Ansatz 30. Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß so¬ wohl das Verbindungsjoch 50 als auch die fensterartige Ausnehmung 48 außerhalb dieser Kraftflußlinie liegt. Das gleiche gilt natürlich auch für die fensterartige Ausnehmung 46.

Auf der der Achsanordnung zugewandten Seite sind an dem in der Zeichnung dar¬ gestellten Bremsenträger Führungsansätze 67, 68 vorgesehen. In den Führungsansatz 67 ist eine Führungsnut 70 eingefräst, die bezüglich einer Drehachse der Bremsscheibe schräg angestellt ist. Diese Führungsnut 70 dient insbesondere in demjenigen Bereich, der über die der Achsanordnung zugewandten Seite des Bremsträgers übersteht, der Stützung und/oder Führung der oben bereits erwähnten Druckplatte. Dadurch, daß die Führungsnut 70 insbesondere in demjenigen Bereich ausgebildet ist, der über die der Achsanordnung zugewandten Seite übersteht, kann erheblich Material und damit Gewicht eingespart wer¬ den. Es muß nämlich insbesondere beispielsweise nicht das Verbindungsjoch 50 so dick ausgeführt werden, daß daran die Führungsnut 70 ausgebildet werden könnte.

Bei dem in der Zeichnung dargestellten Bremsenträger 1 handelt es sich um einen linksseitigen Bremsenträger, d.h. um einen Bremsenträger, der auf der in Fahrtrichtung ge¬ sehen linken Seite eines Fahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, angebracht wird. Dem-

entsprechend fällt in Figur 1 der Drehsinn D der Bremsscheibe mit dem Uhrzeigersinn zu¬ sammen. Die Druckplatte 4 wird vorteilhaft auf der Scheibeneinlaufseite in die Führungsnut 70 eingehängt, und zwar mit einem Ansatz 6.

Soll hingegen der Bremsenträger auf der rechten Seite des Fahrzeugs eingesetzt werden, so muß nur an dem Ansatz 68 eine der Führungsnut 70 entsprechende Nut ausge¬ bildet werden. Der in der Zeichnung dargestellte Bremsenträger kann also ohne größere Maßnahmen universell eingesetzt werden. Dadurch verringert sich die Anforderung an die Vorratshaltung erheblich, weil nicht mehr zwei unterschiedliche Bremsenträger hergestellt und bevorratet werden müssen.

Wie insbesondere Figur 2 zu entnehmen ist, stehen Nutflanken 70.1 und 70.2 über einen Nutgrund 70.3 der Führungsnut 70 über, so daß der oben im einzelnen beschriebene Selbstreinigungseffekt erzielt wird.

Der in der Zeichnung dargestellte Bremsenträger 1 weist zwei Ansätze 72, 74 auf. Diese beiden Ansätze 72, 74 bilden auf ihrer der Bremsscheibe zugewandten Seite jeweils einen Anschlag 76, 78. Die Anschläge 76, 78 liegen derart, daß der Bremssattel 2, der die Bremsscheibe rahmenförmig übergreift, bei einer übermäßigen Verschiebung in Richtung Zuspannseite begrenzt ist, weil er an den Anschlägen 76, 78 anschlägt. Dadurch wird ver¬ hindert, daß Schutzkappen von Gleitbolzen in den Gleitbolzenlagerungen 52, 54 abgeho¬ ben werden. Einem ähnlichen Zweck dienen Anschläge 80, 82. Sie verhindern jedoch ein übermäßiges Verschieben des Bremssattels 2 in Richtung Felgenseite, was zu einem Zer¬ quetschen der Schutzkappen führen könnte.

Anstelle der Anschläge 80, 82 können auch die zuspannungsseitigen Flächen der Ansätze 72, 74 als Verschiebungsbegrenzungsanschlag für den Sattel 2 dienen. Dazu wir¬ ken entsprechend der Darstellung in den Figuren 5 und 6 beispielsweise der Ansatz 72 mit Anschlägen 72.1 und 72.2 zusammen, die an dem Sattel 2 ausgebildet sind. Der Anschlag 72.1 dient dabei der Begrenzung einer Verschiebung des Sattels 2 in Richtung auf die Zu¬ spannseite. Demgegenüber dient der Anschlag 72.2 der Begrenzung einer Verschiebung des Sattels 2 in Richtung auf die Felgenseite. Entsprechende Extrempositionen des Sattels 2 sind in den Figuren 5 und 6 gezeigt. Die beiden Ansätze 72 und 74 sind bezüglich einer

Symmetrielinie, die den Bremsenträger 1 in eine Einlaufseite und eine Auslaufseite teilt, symmetrisch angeordnet.

Die in der obigen Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.