AREGGER KURT (CH)
DE2039323A1 | 1972-06-15 | |||
DE1951310A1 | 1970-04-30 |
1. | Bauelement, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lage aneinandergereihter Aufbauhilfskörper (25; 26, 32, 38) durch eine glasfaserverstärkte (21, 42) Kunststoffschale (1) umschlossen ist, die durch zwischen benachbarten Hilfskörpern (25; 26, 32, 38) angeordnete, glasfaser¬ verstärkte (30, 37) Kunststoffrippeπ (79) versteift ist. |
2. | Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasfaserverstärkung der Rippen (7, 8, 9} durch den Steg (11) einer Zförmig gebogenen GlasfaserGewebe¬ bahn (3037) gebildet ist, deren Flansche (12, 13; 34, 35) zwischen die Hilfskörper (25; 26, 32, 38) und die Glasf serverstärkung (21, 42) der Schale (1) greifen. |
3. | Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass die Glasfaserverstärkung der Schale (1) und der Rippen (79) aus RovingGewebe (21, 30, 37, 42) besteht. |
4. | Bauelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an den RovingGeweben (21, 30, 37, 42) Faservliese (23, 31, 41) angeordnet sind. |
5. | Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfskörper (25; 26, 32,38) wenigstens annähernd quaderförmige Körper aus vorzugs¬ weise geschlossenzelligem Schaumstoff sind. |
6. | Plattenför iges Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5 für Gerüste, dadurch gekennzeichnet, dass es an seinen Ecken mit Metallbeschlägen (15) versehen ist, welche für die Montage an einem Gerüst ausgebildet (18) sind und je mit einem zwischen der Glasfaserverstärkung (21, 42) der Schale (1) und den Hilfskörpern (2,5; 26, 32, 38) angeordneten Anker (17) verbunden sind. |
7. | Verfahren zur Herstellung des Bauelements nach An¬ spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einen Teil (22) einer Hohlform (22, 47) ein erstes Glasfasergewebe (21) gelegt wird, die Aufbauhilfskörper (26, 32, 38) auf dem ersten Glasfasergewebe (21) aneinandergereiht werden, und dabei entweder ein zweites Glasfasergewebe mäander förmig um sämtliche Hilfskörper gelegt wird oder mehrere zweite Glasfasergewebe (30, 37) je zwischen zwei benach¬ barten Hilfskörpern (26, 32, 38) Zförmig verlegt werden, so dass sie über den einen (26) und unter den anderen (32) der benachbarten Hilfskörper greifen, die Ränder (40) des ersten Glasfasergewebes (21) entweder über den Hilfskörpern (26, 32, 38) aufeinander gelegt oder an ein auf die Hilfskörper gelegtes, drittes Glasfasergewebe (42) gelegt werden und dass in die danach geschlossene Hohlform (22, 47) Giessharz unter Evakuation der Form (22, 47) eingebracht wird. |
8. | Verfahren nach Anspruch 7, zur Herstellung des Bau¬ elements nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Roving bestehenden Glasfasergewebe (21, 30, 37, 42) zusammen mit Faservliesen (23, 31, 41) verlegt wer¬ den, um eine vollständige Durchtränkung der Glasfaser¬ gewebe mit dem Giessharz zu gewährleisten. |
9. | Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, zur Herstellung des plattenförmigen Bauelements nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an den Eckbereichen (25) des einen Hohlformteils (22) zwischen das erste Glasfasergewebe (21) und die Aufbauhilfskörper (26, 38) Anker (17) einge¬ igt]REA T OMPI fügt werden und an die vorzugsweise abgeschrägten Eckbe¬ reiche der aus der Hohlform (22, 47) entnommenen Kunst¬ harzplatteMetallteile (15) angesetzt und mit den Ankern (17) verschraubt (16) werden. |
10. | Verwendung des plattenförmigen Bauelements nach An¬ spruch 6 als Gerüstplatte. |
Die Erfindung betrifft ein Bauelement, ein Verfahren zu dessen Herstellung und eine Verwendung des Bauelements.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein leichtes und trotzdem biegesteifes Bauelement zu schaffen, das möglichst einfach und billig herstellbar ist.
Die erfindungsgemässe Lösung dieser Aufgabe ist Gegen¬ stand der Patentansprüche 1 und 7; bevorzugte Ausführungs¬ arten der Erfindung und die erfindungsgemässe Verwendung des Bauelements als Gerüstplatte sind Gegenstand der Pa¬ tentansprüche 2 bis 6 und 8 bis 10.
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Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungs¬ beispiel der Erfindung naher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Bauelementplatte,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Bauelementplatte nach der Linie II-II in Fig. 1
Fig. 3a bis 3f Verfahrensschritte bei der Herstellung einer Bauelementplatte und
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3d.
Die in- der Zeichnung dargestellte Bauelementplatte ist für die erfindungsgemässe Verwendung als Gerüstplatte bzw. Gerüstbrett bestimmt. Sie hat eine glasfaserver¬ stärkte Kunststoffschale 1, die eine Lage aus vier an¬ einandergereihten Aufbauhilfskörpern 2-5 umschliesst. Die Hilfskörper 2-5 sind stabförmige^ ' im Querschnitt rechteckige Schaumstoffkorper, welche die weiter unten beschriebene Herstellung der Bauelementplatte ermögli¬ chen, in der fertigen Bauelementplatte aber keinerlei Funktion, insbesondere keinerlei Stützwirkung mehr haben. Für die Stützung und Versteifung der Schale 1 sind zwi¬ schen den Hilfskörpern 2-5 drei glasfaserverstärkte Kunststoffrippen 7-9 angeordnet. Die Glasfaserverstärkung jeder der Rippen 7-9 ist durch den Steg 11 einer Z-förmig gebogenen Glasfaser-Gewebebahn gebildet, deren Flansche 12, 13 zwischen die Hilfskörper 2-5 und die Glasfaser¬ verstärkung der Schale 1 greifen und mit dieser in das¬ selbe Kunststoffmaterial eingebettet sind.
Sowohl die Schale 1 als auch die Rippen 7-9 bestehen aus durch ein Roving-Gewebe verstärktem Polyesterharz. Durch das Roving-Gewebe wird eine besonders hohe Festigkeit und Biegesteifigkeit erreicht, weil sich die Glasfaser¬ stränge (Rovings) in zwei zueinander senkrechten Rich¬ tungen über das ganze Gewebe erstrecken. Die Ecken der Bauelementplatte sind mit Metallbeschlägen 15 versehen, die eine auf der entsprechend abgeschrägten Eckfläche der Kunststoffschale 1 liegende Basisfläche haben und durch Schrauben 16 mit zwischen dem Roving-Gewebe der Schale 1 und den ebenfalls abgeschrägten Enden der Hilfs¬ körper 2 und 5 angeordneten Ankerplatten 17 verbunden sind. Die Metallbeschläge 15 haben seitlich vorstehende Kopfbolzen 18 , mit denen sie an Verbindungsstücken des Gerüsts eingehängt werden können. Um die Bauelement¬ platten beim Stapeln gegen Verrutschen zu sichern, haben die Beschläge 15 ferner nach oben ragende Bolzen 19 und an der Unterseite entsprechende Löcher. Weitere Einzel¬ heiten der in Fig. 1 und 2 dargestellten Gerüsttafeln ergeben sich aus dem im folgenden anhand von Fig. 3 und 4 beschriebenen Herstellungsverfahren, wobei aus Gründen einer einfacheren Darstellung die Herstellung mit ledig¬ lich drei AufbauhiHüskörpern beschrieben wird.
In einem ersten Verfahrensschritt wird gemäss Fig. 3a der schalenförmige Unterteil 22 einer zweiteiligen Hohl¬ form mit einem strichpunktiert dargestellten Roving-Gewebe 21 ausgelegt, das die Hohlform überragt. Danach wird das Gewebe 21 mit einem Glasfaservlies 23 bedeckt (Fig. 3b) . Anschliessend an diesen oder den in Fig. 3d gezeigten Verfahrensschritt werden die Ankerplatten 17 an den ab¬ geschrägten Eckflächen 25 der Form 22 an das Vlies 23 gestellt (Fig. 4) . Dann wird ein erster im Querschnitt rechteckiger, stabförmiger Aufbauhilfskörper 26 aus ge-
schlossenzelligem Schaumstoff an den in Fig. 3 und 4 lin¬ ken, aufstehenden Randbereich des Vlieses 23 gelegt. Die Enden des Hilfskörpers 26 sowie des später zu verlegenden Hilfskörpers 38 haben den abgeschrägten Eckflächen 25 der Form 22 angepasste Schrägflächen 28, welche die An¬ kerplatten 17 abstützen (Fig. 4).
Bei den in Fig. 3c und 3d dargestellten Verf hrensschit- ten wird eine Roving-Gewebebahn 30 zusammen mit einer Glasfaservliesbahn 31 Z-förmig an den Hilfskörper 26 ge¬ legt (Fig. 3c) und ein zweiter Hilfskörper 32 daran an¬ gelegt (Fig. 3d) , so dass der eine Längsrand 34 der Bahn (Flansch des Z-Profils) über den Hilfskörper 26 und der " andere Längsrand 35 der Bahn unter den Hilfskörper 32 greift. Danach wird eine zweite Roving-Gewebebahn 37 mit einer " Faservliesbahn Z-förmig an den Hilfskörper 32 ge¬ legt und zwischen diesen und die in Fig. 3 und 4 rechte Formwand ein weiterer Hilfskörper 38 eingefügt, der an den Enden die Ankerplattenl7 stützende ' Schrägflächen 28 aufweist. Die über die Hilfskörper 26, 32 und 38 vor¬ stehenden Ränder 40 des Roving-Gewebes 21 und Faser¬ vlieses 23 werden um die Hilfskörper gelegt und mit einem über die Hilfskörperlage 26, 32,38 gelegten Faservlies 41 abgedeckt, auf das ein Roving-Gewebe 42 gelegt wird.
Nun wird die Hohlform mit deren oberen Teil 47 geschlos¬ sen, evakuiert und UV-beständiges Polyester-Giessharz in die Form gepresst. Die durch einen Pfeil 44 ange¬ deutete Harzzufuhr erfolgt an der in Fig. 3f linken, vorderen Ecker der Form , die durch einen Pfeil 45 an¬ gedeutete Evakuation an der diagonal gegenüberliegenden Ecke. Die Faservliese 23, 31, 41 gewährleisten dabei, dass das Harz zuverlässig über die gesamte Fläche der Roving-Gewebe 21, 30, 42 fliesst und diese vollständig
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durchtränkt. Dabei werden die Roving-Gewebe und Faser¬ vliese 21, 23, 41, 42 der Schale und. die Längsränder 34, 35 (Flansche der Z-Profile) der die Rippen verstärkenden Bahnen 30, 31, 37 in gemeinsame Kunststoffharzschichten eingebettet, die zusammen einen Kunstharzhohlkörper bil¬ den, in dessen Hohlräumen die Hilfskörper 26, 32, 38 sitzen. Die horizontale Innenwand des oberen Hohlform¬ teils 47 weist Rillen auf, so dass die Harzoberfläche dort eine geriffelte Struktur erhält, die gegen ein Aus¬ gleiten der die Gerüstplatte begehenden Person schützt. Nach dem Aushärten des Harzes und Oeffnen der Hohlform 22, 47 werden die Metallbeschläge 15 (Fig. 1) mittels der Schrauben 16 an den abgeschrägten Eckflächen der Kunstharzschale befestigt, wobei die Schrauben in die an der Innenseite der Glasfaserverstärkung 21 angeordne¬ ten Ankerplatten 17 geschraubt werden. Damit ist die Ge¬ rüstplatte fertiggestellt.
Bei einem in der Zeichnung nicht dargestellten Herstel¬ lungsverfahren wird anstelle der beiden Glasfaser-Ver¬ stärkungsbahnen 30, 31 und 37 lediglich eine aus einem Roving-Gewebe und einem Faservlies zusammengeschichtete Glasfasermatte verwendet, die maanderförmig um die Hilfs¬ körper 26, 32, 38 gelegt wird, so dass sie winkelförmig um den Hilfskörper 26, U-förmig um den Hilfskörper 32 und winkelförmig um den Hilfskörper 38 greift. Gegen¬ über dem in Fig. 3 dargestellten Herstellungsverfahren hat dies allerdings den Nachteil eines grösseren Ver¬ brauchs an Glasfasermaterial und einer ungleichmässigen Dicke der Glasfaserverstärkung_der_Schale , nämlich einer an der Oberseite der Hilfskörper 26 und 38 sowie der Unterseite des Hilfskörpers 32 doppelt so dicken Glas¬ faserverstärkung als an den Unterseiten der Hilfskörper 26 und 38 und der Oberseite des Hilfskörpers 32.
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Dies kann vor allem bei einem plattenförmigen Bauelement zu Verbiegungen bzw. Verwerfungen führen. Beim in Fig. 3 dargestellten Herstellungsverfahren ist zwar die Glas¬ faserverstärkung im Bereich der Ränder 34, 35 sowie 40 auch doppelt so dick wie im übrigen Schalenbereich, bei den schmalen Ueberlappungsbereichen besteht jedoch die erwähnte Verbiegungs- .bzw. Verwerfungsgefahr nicht.
Erfindungsgemäss wird das Bauelement als Gerüstplatte verwendet. Für diese Verwendung ist das in Fig. 1 und 2 dargestellte, gemäss Fig. 3 und 4 hergestellte Bau¬ element besonders geeignet, weil es billig herstellbar, leicht und trotzdem genügend stabil ist.
Das Bauelement könnte aber auch als solches, d.h. als Konstruktionselement im Bauwesen, im Fahrzeugbau usw. eingesetzt werden.
Die Aufbauhilfskörper könnten auch aus einem anderen Ma¬ terial bestehen. Wesentlich ist, dass das Material einer¬ seits möglichst leicht und andererseits doch noch ge¬ nügend fest ist, um dem beim Einfüllen des Kunstharzes in die Hohlform auf die Hilfskörper ausgeübten Druck standzuhalten. Im nach dem Aushärten des Kunstharzes fer¬ tiggestellten Bauelement haben die Aufbauhilfskörper aber keinerlei tragende Funktion mehr, sie sind ausschliess- lich für die Herstellung des Bauelements erforderlich, d.h. für die richtige Anordnung der Glasfaserverstärkung. Schaumstoff ist besonders bevorzugt, weil er leicht und ausreichend druckfest ist, wobei geschlossenzelliger Schaumstoff noch den Vorteil hat, dass ein Eindringen des Kunstharzes zuverlässig vermieden wird.
Anstelle der Roving-Gewebe könnte auch eine andere Glas- faserverstärkung verwendet werden. Das Roving-Gewebe
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ergibt aber eine besonders stabile Kunststoff-Bewehrung, weil es aus Faserbündeln besteht, die sich in Längs- und Querrichtung über das ganz Gewebe erstrecken. Das Faser¬ vlies vermeidet die bei alleiniger Verwendung von Roving- Geweben bestehende Gefahr einer mangelnden Kunstharzbe- netzung zuverlässig. Das Faservlies braucht aber nicht aus Glasfasern sondern es kann auch aus anderen Fasern bestehen, da die Stabilität der Bewehrung allein durch das Roving-Gewebe gewährleistet ist.
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