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Patent Searching and Data


Title:
BUILDING PRODUCT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/180605
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a building product for use in the production of a building envelope or wall by means of masonry bricks (1), in particular masonry tile, comprising a flat mat (2) in the region of a joint of a masonry structure, which, in the region of the joint, has a closed surface without perforations, and at least one mechanical connecting element for the mortar-free but form-fitting or force-fitting connection of at least one other component, namely another flat mat (2) and/or a masonry brick and/or additional building elements such as installation elements, insulation elements, or cladding elements.

Inventors:
KÜNSTLE MELANIE (DE)
SCHMID STEFAN (DE)
ULLERMANN KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/IB2019/052209
Publication Date:
September 26, 2019
Filing Date:
March 19, 2019
Export Citation:
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Assignee:
CERAM AG (DE)
International Classes:
E04C1/40; E04B2/02
Foreign References:
EP2423400A12012-02-29
GB911239A1962-11-21
GB699878A1953-11-18
DE2111907A11972-12-07
EP2148018A22010-01-27
EP2728082A12014-05-07
Attorney, Agent or Firm:
KÜCHLER, Stefan (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Bauprodukt zur Verwendung bei der Herstellung einer Gebäudehülle oder Wand mittels Mauersteinen (1 ), insbesondere Mauerziegeln, gekennzeichnet durch eine flächige Matte (2) im Bereich einer Fuge eines Mauerwerks, die im Fugenbereich eine geschlossene Oberfläche ohne Durchbrechungen aufweist sowie wenigstens ein mechanisches Anschiusse!ement für den mörtelfreien, aber form- oder kraftschlüssigen Anschluss wenigstens eines anderen Bauteils.

2. Bauprodukt nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die flächige Matte (20) wenigstens etwa die selbe Breite aufweist wie die rechtwinklig zu der Mauerwerksebene gemessene Erstreckung eines Mauersteins (1 ), so dass die flächige Matte (20) vorzugsweise in der

Lage ist, wenigstens eine an eine Lager- oder Stoßfuge angrenzende Oberfläche eines Mauersteins (1 ) vollständig abzudecken.

3. Bauprodukt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein mechanisches Anschlusseiement die Gestalt einer

Vertiefung oder eines erhabenen Bereichs sn/an der geschlossenen Oberfläche der flächigen Matte (2) aufweist, weiche(r) vorzugsweise im Bereich einer Haupt- oder Flachseite der flächigen Matte (2) angeordnet ist, und welche(r) mit wenigstens einem dazu komplementär gestalteten Anschlusselement an wenigstens einem daran anschließbaren Bauteil zusammensteckbar ist

4. Bauprodukt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vertiefung oder ein erhabener Bereich über eine zylindrische oder kegelstumpfförmige oder prismatische oder pyramidenstumpfförmige

Mantelfläche in den angrenzenden Oberflächenbereich der flächigen Matte (2) übergeht. 5, Bauprodukt nach Anspruch einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mauerstein (1 ) und wenigstens eine Matte (2) verbunden sind, vorzugsweise stoffschlüssig oder formschlüssig, insbesondere durch einen Kleber und/oder durch ineinander greifende Erhebungen und Vertiefungen.

6, Bauprodukt nach Anspruch einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zwei einander gegenüber liegenden Oberflächen eines Mauersteins (1 ) je eine flächige Matte (2) festgelegt ist, vorzugsweise adhäsiv festgelegt, insbesondere durch einen Kleber verbunden.

7. Bauprodukt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden an einander diametral gegenüber liegenden Oberflächenbereichen eines

Mauersteins (1 ) festgelegten Matten (2) zueinander komplementäre Erhebungen und/oder Vertiefungen aufweisen, welche ein Zusammenstecken erlauben. 8, Bauprodukt nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine

Erhebung einer ersten, an einem Oberflächenbereich eines Mauersteins (1 ) festgelegten Matte (2) im Bereich ihrer dem verbundenen Mauerstein (1 ) abgewandten Flachseite gegenüber einer dazu komplementären Vertiefung in einem gegenüber liegenden Oberflächenbereich einer anderen, an dem betreffenden Mauerstein (1 ) festgelegten, zweiten

Matte (2) im Bereich ihrer dem verbundenen Mauerstein (1 ) abgewandten Flachseite gegenüber liegenden Flachseite um ein vorgegebenes Maß versetzt ist, vorzugsweise um seine halbe Abmessung eines Mauersteins (1 ) in einer zu der Lagerfuge oder zu der sonstigen Fuge parallelen Richtung.

9. Bauprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die flächige Matte (2) mit einer integrierten Zugbewehrung versehen ist, insbesondere in einer Richtung rechtwinklig zu der Ebene eines damit erstellten Mauerwerks.

10. Bauprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die flächige Matte (2) wenigstens eine erste Schar von Fasern (20) umfasst, welche rechtwinklig zu der Ebene eines mittels der Matte (2) erstellten Mauerwerks verlaufen und sich wenigstens über die gesamte Mauerwerksdicke erstrecken.

11. Bauprodukt nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Matte (2) wenigstens eine zweite Schar von Fasern (20) aufweist, welche quer zu der ersten Schar von Fasern (20) verlaufen, vorzugsweise in einem rechten Winkel zu den Fasern (20) der ersten Schar.

12. Bauprodukt nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (20) der zweiten Schar mit den überkreuzten Fasern (20) der ersten Schar verbunden sind, beispielsweise verklebt, verschmolzen, verschweißt, verlötet oder verflochten.

13. Bauprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein mechanisches Anschlusselement die Gestalt einer über die geschlossene Oberfläche der flächigen Matte (2) hinaus ragenden Zugbewehrung oder Faser (20) aufweist, welche vorzugsweise im Bereich einer Stirn- oder Schmalseite der flächigen Matte (2) angeordnet ist, und welche mit wenigstens einem dazu kompatiblen Änschlusselement an wenigstens einem daran anschiießbaren Bauteil verbindbar ist.

14. Bauprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine in eine Lagerfuge zwischen zwei aufeinander gesetzten Mauersteinen (1 ) oder wenigstens eine in eine Stoßfuge zwischen zwei nebeneinander gesetzten Mauersteinen (2) eingelegte Matte (2) ein Dämmmaterial umfasst, vorzugsweise ein Material zur Wärmedämmung und/oder zur Schalladsorption.

15. Bauprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich einer Lagerfuge und/oder im Bereich einer Stoßfuge wenigstens ein Profil integriert ist, das als zusätzliche Aussteifung dient und/oder zur Aufnahme von Zugkräften und/oder zur Befestigung von Verkleidungs- und/oder Fassadenelementen (26,27).

16. Bauprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Matte (2) oder Zugbewehrung in der Stoß- und/oder Lagerfuge direkt oder Indirekt Profile, Leisten, Gitter oder Matten angebracht sind, welche zur horizontalen oder vertikalen

Aussteifung des Mauerwerks dienen.

17. Bauprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer in der Stoß- und/oder Lagerfuge integrierten Matte (2) und/oder Zugbewehrung ein oder mehrere

Verbindungseiemente vorzugsweise Stoff-, kraft- und/oder formschlüssig festgelegt sind, welche direkt oder indirekt zur Befestigung, Verbindung oder Aufnahme von Leisten und/oder Platten und/oder Gittern dienen, insbesondere zwecks Befestigung von Verkleidungs- und/oder Fassadenelementen (26,27).

18. Bauprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine in eine Lagerfuge zwischen zwei aufeinander gesetzten Mauersteinen (1 ) oder in eine Stoßfuge zwischen zwei nebeneinander gesetzten Mauersteinen (1 ) eingelegte Matte (2) und/oder Zugbewehrung über wenigstens eine Fiachseite des Mauerwerks hinausragt, vorzugsweise über beide.

19. Bauprodukt nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine erfindungsgemäße Matte (2), zusammen mit der ggf. enthaltenen Zugbewehrung in Form eines Geleges, eines Gewebes, einer Leiste oder eines Gitters in eine Lagerfuge aus Dünnbettmörtel, Normalmörtel oder ein Mörtelpad integriert ist

20. Bauprodukt nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein über eine Flachseite des Mauerwerks überstehender Bereich mit einer Einrichtung zur Aufnahme von Zugkräften verbunden oder versehen ist.

21. Bauprodukt nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung zur Aufnahme von Zugkräften direkt oder indirekt mit einem oder mehreren Verkleidungs und/oder Fassadeneiementen verbunden oder integriert ist.

22. Bauprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Matte (2) oder Zugbewehrung in der Stoß- und/oder Lagerfuge unter Vorspannung gesetzt ist, insbesondere in einer Richtung quer zur Mauerwerksebene.

23. Bauprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass durch beidseitig flächig zur Mauerwerksaußenseite angeordnete Bewehrungen eine Zugspannung erzeugt wird, insbesondere in einer Richtung quer zu der Mauerwerksebene.

24. Bauprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass an den direkt oder indirekt an- oder eingebrachten Matten, Profilen, Leisten oder Gittern Trockenbauplatten, Dämmstoffe oder die Hausinstallation anbringbar sind. 25 Bauprodükt nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockenbauplatten, Dämmstoffe (26,27) oder die Hausinstaliation kraft- und/oder formschlüssig mit der Matte (2) oder sonstigen Zugbewehrung in der Lagerfuge oder Fuge direkt oder indirekt verbunden sind.

26, Baudprodukt (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim fertigen Mauerwerk zwischen der Mauerwerksoberfiäche und einem Verkleidungselement (26,27) die Hausversorgung installierbar ist, insbesondere Strom-, Telefon-, Gasoder Wasserleitungen oder -armaturen.

27, Bauprodukt nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Bestandteile eines mit dem erfindungsgemäßen Bauprodukt hergestellten Mauerwerks, insbesondere einzelne Mauersteine (1 ) und/oder Matten (2), rückbaubar sind

28, Bauprodukt nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Mauerstein (1 ) und wenigstens eine Matte (2) im Bereich einer Stoß- und/oder Lagerfuge durch einen Kleber verbunden sind, welcher durch eine chemische oder physikalische Behandlung seine Kiebekraft verliert, bspw durch Bestrahlung mit energiereichen

Mikrowellen.

29. Bauprodukt nach einem der Ansprüche 27 oder 28, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Bestandteile des Mauerwerks, insbesondere einzelne Mauersteine (1 ) und/oder Matten (2), nach dem Rückbau einer Wiederverwendung zuführbar sind, insbesondere im Rahmen der erneuten Erstellung eines anderen Mauerwerks.

30. Bauprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein an eine flächige Matte (2) angrenzender Mauerstein (1 ) eine verfüilie und/oder auch nicht verfüllte Lochstruktur aufweist

31. Bauprodukt nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass in unterschiedliche Löcher der Lochstruktur des Mauersteins (1 ) unterschiedliche Stoffe, z.B, unterschiedliche Schüttgüter, Wärmedämmstoffe, insbesondere mit Wärmeleitfähigkeiten < 0,10 W/mK integriert sind.

32 Bauprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein an eine flächige Matte (2) angrenzender Mauerstein (1 ) aus zwei oder mehreren Segmenten (3) zusammengesetzt ist, die entlang der Mauerwerksdicke aneinander gereiht sind.

33, Bauprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Mauerstein (1 ) und/oder an einer flächigen Matte (2) im Bereich einer Stoßfuge eine Dichtung angeordnet ist zur Schaffung einer luftdichten Gebäudehülle, insbesondere im Rahmen eines Außenmauerwerks.

34, Verwendung eines Bauprodukts (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche für die industrieller Vorfertigung von Fertigteilen, insbesondere zur industriellen Vorfertigung einer Einheit aus wenigstens einem Mauerstein (1 ) und wenigstens einer flächigen Matte (2).

35. Verwendung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass eine flächige Matte (2) oder Zugbewehrung in industrieller Vorfertigung eingelegt oder aufgebracht wird. 38, Verwendung eines Bauprodukts (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 33 für die bauseitige Erstellung einer Außenwand oder einer Innen- oder Zwischenwand.

37. Verwendung nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, dass die Mauersteine (1 ) mitsamt der Matten (2) trocken zu einem Mauerwerk zusammengefügt werden, derart, dass sie zerstörungsfrei wieder voneinander getrennt und ggf. wieder verwertet werden können.

38. Verfahren zum Rückbau eines unter Verwendung eines Bauprodukts nach einem der Ansprüche 1 bis 33 hergesteilten Bauwerks, insbesondere Mauerwerks, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Bestandteile des Mauerwerks voneinander getrennt werden.

39. Verfahren nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Bestandteile des Mauerwerks nach dem Rückbau einer Wiederverwendung zugeführt werden, insbesondere als erneutes Mauerwerk.

Description:
Bauprodukt

Die Erfindung richtet sich auf ein Bauprodukt zur Verwendung bei der 5 Herstellung oder Verkleidung einer Innen- oder Außenwand oder einer Gebäudehülle mittels Mauersteinen, insbesondere Mauerziegeln Wenn solche Mauersteine zur Herstellung eines Mauerwerks mit anderen, gleichartigen Mauersteinen in einer vorzugsweise vertikalen Ebene neben und/oder übereinander gesetzt werden, verbleibt zwischen aufeinander gesetzten0 Mauersteinen eine Lagerfuge, und zwischen nebeneinander gesetzten Mauersteinen eine Stoßfuge.

Die herkömmliche Verfahrensweise bei dem Bau eines Hauses aus Ziegelsteinen besteht darin, die Ziegelsteine in ihren Lager- und Stoßfugen5 mittels Mörtel untereinander zu verbinden, um eine maximale Stabilität zu erzielen. Eine solche Verbindung hat jedoch auch eine Reihe von Nachteilen:

So ergeben solchermaßen untereinander verbundene Ziegelsteine eine nahezu monolithische Wandstruktur, also ein im Ganzen schwingungsfähiges0 Gebilde, wobei insbesondere auch Schallwellen nur in begrenztem Umfang bedampft werden und also in einem Zimmer entstehende Geräusche auch in einem Nachbarzimmer warhnehmbar sind, was zumindest dann als unangenehm empfunden wird, wenn die besagten Zimmer zu unterschiedlichen Wohnungen gehören.

V

Ein weiterer Nachteil ist, dass sich immer nur einige Reihen von Mauersteinen aufeinander setzen lassen, und sodann muss aus Stabilitätsgründen dem Mörtel zunächst Zeit zum Aushärten gegeben werden, bis nach Erreichen einer ausreichenden mechanischen Stabilität wieder weiter gearbeitet werden0 kann. Auch erfordert ein solches Mörteln eine gewisse handwerkliche Erfahrung, so dass damit keine unqualifizierten Arbeiter betraut werden können. Ferner sind vermörtelte Ziegelsteine nicht oder nur mit einem vergleichsweise hohen Aufwand wieder voneinander trennbar, so dass der Rückbau eines Gebäudes oder eines Gebäudeteils oftmals mit einem erheblichen Aufwand verbunden ist, und die dabei entstehenden Bruchstücke lassen sich nicht oder nur nach einer arbeitsintensiven und daher unwirtschaftlichen Aufbereitung wieder verwenden.

Dieser Nachteil entsteht jedoch nicht nur durch das Vermörteln von Mauerziegeln im Bereich der Lager- und/oder Stoßfugen, sondern auch durch das übliche Verputzen von Wänden, wobei eine pastose Verputzmasse in nassem oder feuchtem Zustand auf eine gemauerte Wand großflächig aufgetragen wird und sodann unmittelbar an der Außenseite der Mauerziegel erhärtet. Die Putzmasse verbindet sich dadurch innig mit den Mauerziegeln und kann daher bei einem geplanten Rückbau eines Gebäudes nur noch auf sehr arbeitsintensive und daher unwirtschaftliche Weise von den betreffenden Mauerziegeln getrennt werden, um jene wiederverwenden zu können. Mit anderen Worten, jede in unmittlebarem Kontakt mit einem Mauerziegel aushärtende Masse - sei dies Mörtel in Lager- und/oder Stoßfugen oder Putz an einer Wandaußenseite - macht den betreffenden Ziegelstein für eine spätere Wiederverwendung unbrauchbar.

Aus diesen geschilderten Nachteilen von durch Vermörteln von Mauerziegeln entstandenen Bauwerken stellt sich das die Erfindung initiierende Problem, eine Konstruktion zu finden, die es ermöglicht, Mauersteine oder -ziegel mit geringem Aufwand neben- und/oder übereinander setzen zu können und auch verkleiden zu können, wobei es zusätzlich auch möglich sein soll, ein mittels derartiger Mauersteine oder -ziegel errichtetes Bauwerk mit geringem Aufwand wieder zurückbauen zu können; im Idealfaii auf eine derartige Weise, die es erlaubt, die voneinander getrennten Mauersteine wiederverwenden zu können, insbesondere für die Errichtung eines anderen Bauwerks. Die Lösung dieses Problems gelingt durch eine flächige Matte im Bereich einer Fuge eines Mauerwerks, die im Fugenbereich eine geschlossene Oberfläche ohne Durchbrechungen aufweist sowie wenigstens ein mechanisches Anschlusselement für den mörtelfreien, aber form- oder kraftschlüssigen ·. Anschluss wenigstens eines anderen Bauteils, nämlich vorzugsweise einer an deren flächigen Matte und/oder eines Mauersteins und/oder weiterer Bauelemente wie Insfallationselemente, Isolationselemente oder Verkleidungselemente oder sogar tragende Bauelemente wie Baikone, Sturze, Geländer, etc. 0 Im Idealfall bildet eine solche, erfindungsgemäße Matte im Gegensatz zu einem Mauer- oder Ziegelstein mit seinen aufgrund des Schwindens ungleichmäßigen Abmessungen ein Teil mit genormten Anschlusselementen, vorzugsweise mit im Hinblick auf ihren jeweiligen Ort und ihre geometrische Gestalt genormten Anschlusselementen. Dank dieser Normung lassen sich5 andere Matten, Mauer- oder Ziegelsteine, aber auch sonstige Bauelemente wie Installationselemente, Isolationselemente oder Verkleidungselemente oder sogar tragende Bauelemente wie Baikone, Sturze, Geländer od dgl. wie in einem Baukastensystem anschließen 0 Dabei erfüllt eine solche Matte gleichzeitig mehrere Aufgaben:

Einerseits lassen sich an einer solchen Matte verschiedenartige Objekte verankern, bspw. Verkleidungen oder Installationselemente, so dass bspw. ein Verputzen einer solchen Wand entbehrlich ist. Damit ist es möglich, nicht nur5 die Funktionsweise eines Mörteibandes in einer Lager- und/oder Stoßfuge zu ersetzen, sondern auch die einer Putzschicht auf der Außenseite eines Mauerwerks. Somit können alle Oberflächenbereiche eines Mauersteins von einer aushärtenden Mörtel· oder Putzmasse freigehalten werden, und im Falle eines Rückbaus eines Gebäudes können die darin enthaltenen Mauersteine0 zerstörungsfrei wiedergewonnen werden und unmittelbar einer neuerlichen Verwendung zugeführt werden. Wenn eine erfindungsgemäße Malte sich innerhalb einer Lagerfuge über mehrere Mauersteine hinweg erstreckend verlegt wird, kann sie der Wand einen großflächigen Zusammenhalt bieten, auch wenn sie nicht vermörtelt wird.

Schließlich kann damit bei Bedarf eine dauerhafte Trennung nebeneinander liegender Mauersteine erreicht werden, so dass eine Schallausbreitung innerhalb einer Mauerwerksebene gehemmt wird. Es hat sich als günstig erwiesen, dass die in eine Fuge eines Mauerwerks integrierte Matte eine flächige Gestalt aufweist mit zwei etwa zueinander parallelen Hauptflächen. Durch zwei zueinander parallele Hauptflächen ist sichergestellt, dass ein obenauf gesetzter Mauerstein genauso eben ausgerichtet ist wie der untere.

Indem eine erfindungsgemäße Matte im Bereich der Fuge eine geschlossene Oberfläche ohne Durchbrechungen aufweist, kann eine auflastende Druckkraft auf eine maximal große Fläche verteilt werden, wodurch eine Überlastung des Materials vermieden wird

Ferner sollte die flächige Mate wenigstens etwa die selbe Breite aufweisen wie die rechtwinklig zu der Mauerwerksebene gemessene Erstreckung eines Mauersteins, so dass die flächige Matte vorzugsweise in der Lage ist, wenigstens eine an eine Lager- oder Stoßfuge angrenzende Oberfläche eines Mauersteins vollständig abzudecken. Dadurch ergibt sich eine maximale Berührungsfläche zwischen Matte und Mauerstein, die dafür sorgt, dass ein ggf. vorhandener, auf der Matte lastender Druck auf eine große Fläche verteilt wird und der jeweilige lokal auflastende Druck minimiert wird Die geschlossene Oberfläche der erfindungsgemäßen Mate lässt sich realisieren durch ein Material, welches in der Lage ist, eine Matrix zu bilden, in welcher ein Kern eingeschlossen sein kann. Ein solcher Kern kann einerseits während der Herstellung die betreffende Form der Matte vorgeben, während das Matrix- oder Umhüliungsmateriai noch fest oder zumindest formbar ist Darüber hinaus ist das großflächig in der gesamten Matte verteilte Matrixmaterial weit besser zur Übertragung von Druckkräften geeignet als ein 5 Kernmaterial, insbesondere wenn letzteres nur einen Teil des Mattenvolumens erfüllt.

Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass wenigstens ein mechanisches Anschlusselement die Gestalt einer Vertiefung oder eines erhabenen Bereichs0 in/an der geschlossenen Oberfläche der flächigen Matte aufweist, vvelche(r) vorzugsweise im Bereich einer Haupt- oder Flachseite der flächigen Matte angeordnet ist, und welche(r) mit wenigstens einem dazu komplementär gestalteten Anschlusselement an wenigstens einem daran anschließbaren Bauteil zusammensteckbar ist.

b

Falls die Matte aus einer Matrix und einem darin eingebetteten Kern besteht, so genügt es, die betreffenden Erhebungen vor allem durch das Matrixmaterial zu bilden. Ein Kernmaterial muss sich nicht in derartige Erhebungen hinein erstrecken.

Eine erfindungsgemäße Matte lässt sich auf verschiedenen Wegen herstellen. Einerseits könnte ein Kern in eine Form eingelegt werden, welche die erfindunsgegemäßen Erhebungen und Vertiefungen als Abdruck bzw. Negativform aufweist; sodann wird das Matrixmaterial eingespritzt und füllt den 5 gesamten Hohlraum der Form und umfließt dabei zugleich den eingelegten

Kern. Anschließend wird die Matte ausgeformt. Diese Art der Herstellung läuft also chargenweise ab.

Andererseits ist es auch möglich, zunächst ein Band mit einer völlig glatten0 Oberfläche herzustellen, bspw. mit einem Kern und einer jenen umgebenden Matrix. Dieses Band könnte dann in noch formbaren Zustand durch zwei Walzen hindurchlaufen, weiche an ihrer Mantelfläche die betreffenden Erhebungen und Vertiefungen als Abdruck bzw. Negativform aufweisen und dabei die gewünschten Formen der Erhebungen und Vertiefungen auf das Band übertragen. Diese Art der Herstellung hat den Vorteil, dass die erfindungsgemäße Matte quasi endlos hergestellt werden könnte, bspw. indem zunächst ein bandförmiges Kernmaterial durch ein Bad der Matrixmasse läuft und dort nicht nur benetzt wird, sondern genügend Matrixmasse aufnimmt, um zunächst ein Band mit einer zwar bereits geschlossenen, aber noch ungeformten Oberfläche im Bereich der beiden Flachseiten zu erhalten. Wenn dieses Band sodann in noch formbaren Zustand durch die beiden Formwalzen hindurch läuft, und schließlich auf die jeweils gewünschte Länge geschnitten wird, erhält man schließlich die fertig geformten Matten mit den Steck- Anschlusselementen an wenigstens einer Flachseite.

Bei einer noch anderen Art der Herstellung könnte die Matrixmasse extrudiert werden, wobei von der Innenseite der Extrusionsdüse her das bandförmige Kemmateriai mit der selben Geschwindigkeit zugeführt wird, mit der die extrudierte Masse die Extrusionsöffnung verlässt. Durch diesen Vorgang Ist eine gleichförmig glatte Oberfläche garantiert, entsprechend der Geometrie der Extrusionsdüse, und man erhält einen optimalen Vorformling für das anschließende Einpressen der Oberflächenstruktur mit Hilfe von Formwalzen.

Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, die Vertiefungen und/oder erhabenen Bereiche als in einem Raster liegende Felder oder Inseln zu gestalten, welche durch eine netz- oder gitterartige Struktur voneinander getrennt sind. Im folgenden werden dabei die Felder oder Inseln als erhabene oder vertiefte Bereiche angesehen, obwohl man natürlich stattdessen auch die netz- oder gitterartige Struktur als demgegenüber vertieften oder erhabenen Bereich betrachten könnte, wobei es sich nur um eine andere Betrachtungsweise der selben Anordnung handelt

Die Erfindung lässt sich dahingehend weiterbilden, dass eine Vertiefung oder ein erhabener Bereich über eine zylindrische oder kegeistumpfförmige oder prismatische oder pyramidenstumpfförmige Mantelfläche in den angrenzenden Oberflächenbereich der flächigen Matte übergeht. Dabei kann der Begriff „zylindrisch“ als„kreizylindrisch“ aufgefasst werden, was jedoch nicht zwingend ist, sondern andere Zylinderformen mit anderen Grundflächen sind ebenfalls möglich. Dies gilt auch für kegelstumpfförmige Erhebungen und Vertiefungen, welche auch vielerlei Grundflächen haben können. Ferner ist der Begriff „prismatisch“ nicht unbedingt mit einer bestimmten Grundfläche verknüpft wie bspw. einem Drei- oder Viereck. Natürlich fallen darunter auch Prismen mit einer quadratischen Grundfläche oder einer dreieckigen Grundfläche mit gleich langen Seintenkanten, was jedoch ebenfalls nicht obligatorisch ist, sondern nur eine Möglichkeit unter mehreren. Jedenfalls kann die Grundfläche als Vieleck aufgefasst werden. Eine Grundfläche in Form eines regelmäßigen Vielecks ist denkbar, jedoch nicht zwingend. Dies gilt auch für pyramidenstumpfförmige Erhebungen und Vertiefungen, welche ebenfalls vielerlei Grundflächen haben können.

Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass ein Mauerstein und wenigstens eine Matte miteinander verbunden sind, vorzugsweise stoffschiüssig, insbesondere durch einen Kleber und/oder formschlüssig, beispielsweise durch ineinander greifende Erhebungen und Vertiefungen. Wenn solchenfalls wenigstens eine erfindungsgemäße Matte bereits werksseitig an einem Mauer- oder Ziegelstein festgelegt wird, so entfällt auf der Baustelle der Arbeitsschritt des Auflegens einer Matte auf einen Ziegelstein, und außerdem kann durch eine Verbindung beider Elemente miteinander sichergesteilt werden, dass beide Elemente nicht versehentlich relativ zueinander verrutschen können.

Bei der Verbindung eines Mauersteins mit einer Matte sollte berücksichtigt werden, dass eine Matte sich zumeist mit einer genormten Geometrie hersteilen lässt, während insbesondere ein gebrannter Ziegelstein während der Herstellung einem nur schwer kontrollierbaren Schwund unterliegt und also im fertigen Zustand nicht in gleichem Maße genormte Außenmaße aufweist. Dies könnte bei einer formschiüssigen Verbindung ein Problem darstellen, wenn nämlich z. B. Vertiefungen in einem Stein nicht mit Fortsätzen an der betreffenden Matten-Fiachseite fluchten. Diese Problematik kann vermieden werden, wenn die Matte ohne jegliche Streckung oder Stauchung auf den vorzugsweise gebrannten und erkalteten Stein aufgelegt und daran adhäsiv befestigt wird, bspvv. mittels eines Klebers. Auf diesem Weg lässt sich auch an unregelmäßig hergestellten Steinen eine genormte Oberfläche mit genormten Erhebungen oder Vertiefungen vorsehen.

Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, dass an zwei einander gegenüber liegenden Oberflächen eines Mauersteins je eine flächige Matte festgelegt ist, vorzugsweise adhäsiv festgelegt, insbesondere durch einen Kleber verbunden. Dadurch werden die Mauersteine weder unmittelbar neben- oder aufeinander gesetzt, noch sind sie durch nur eine Matte getrennt. Vielmehr bilden bei einem solchen Bauprinzip zumeist zwei Matten eine Fuge, beispielsweise eine auf die Oberseite eines unteren Mauersteins applizierte, erste Matte zusammen mit einer auf die Unterseite eines oberen, darauf geetzten Mauersteins applizierten, zweiten Matte. Es liegen dann im Bereich einer Fuge zwei Matten unmittelbar aneinander im Bereich der Kontaktfläche zwischen diesen beiden Matten führen dann die nach einem vorgegebenen Steckprinzip ineinander greifenden Steck-Anschlusselement zu einer weitgehend selbsttätigen Zentrierung aufeinander gesetzter Steine.

Ein gegenseitiges Zusammenstecken wird dadurch erlaubt, dass die beiden an einander diametral gegenüber liegenden Oberflächenbereichen eines Mauersteins festgelegten Matten zueinander komplementäre Erhebungen und/oder Vertiefungen aufweisen. Solchenfalls findet bei der gewünschten bzw. vorgegeben Platzierung jede Erhebung an einer Matte je eine passende Vertefung an der anderen Matte vor. Wenn eine Erhebung einer ersten, an einem Oberflächenbereich eines

Mauersteins festgelegten Matte im Bereich ihrer dem verbundenen Mauerstein abgewandten Flachseite gegenüber einer dazu komplementären Vertiefung in einem gegenüber liegenden Oberflächenbereich einer anderen, an dem betreffenden Mauerstein festgelegten, zweiten Matte im Bereich ihrer dem verbundenen Mauerstein abgewandten Fiachseite gegenüber liegenden Flachseite um ein vorgegebenes Maß versetzt ist, vorzugsweise um seine halbe Abmessung eines Mauersteins in einer zu der Lagerfuge oder zu der sonstigen Fuge parallelen Richtung, so kann ein mit einer solchen Matte ausgerüsteter Mauerstein in einen gleichartigen Mauerstein mit der selben Geometrie einrasten, wobei einer Erhebung des Mauersteins im Bereich seiner an eine Lagerfuge oder an eine sonstige Fuge angrenzenden Flachseite eine Vertiefung in seiner gegenüber liegenden Flachseite entspricht.

Der Versatz zwischen den Erhebungen der einen Matte und den Vertiefungen der anderen Matte erlaubt es, Mauersteine in übereinander liegengenden Reihen um einen Bruchteil der Erstreckung eines Mauersteins gegeneinander zu versetzen, wie dies zur Ausbildung eines Verbandes erforderlich ist, bspw. für einen Läuferverband, oder für einen Binderverband, Blockverband oder Kreuzverband, etc.

Eine flächige Matte erfährt ein höheres Maß an Stabilität, wenn sie mit einer integrierten Zugbewehrung versehen ist, insbesondere in einer Richtung rechtwinklig zu der Ebene eines damit zu erstellenden Mauerwerks, denn dann ist die Bildung von Rissen in der Matte weitgehend ausgeschlossen.

Die geschlossene Oberfläche der erfindungsgemäßen Matte lässt sich dadurch realisieren, dass ein Kern mit einer oder mehrerer Scharen von Fasern von einem Umhüllungsmaterial umgeben wird. Diese Umhüllungsmaterial kann gleichzeitig eine Schutzfunktion für den umschlossenen Kern bilden; bspw. könnte ein Zugelement oder/mit eine(r) oder mehrere(n) Fasern korrosiven Einflüssen der Umgebung durch eine solche Umhüllung entzogen werden, insbesondere dann, wenn das Umhüllungsmaterial wasserdicht oder zumindest wasserabweisend ist. Hierfür eignet sich bspw ein Material auf der Basis von Bitumen, welches gleichzeitig den wichtigen Neheneffekt erfüllt, dass es in der Lage Ist, hohe Druckkräfte zu übertragen.

Bevorzugt verläuft eine erste Schar von Fasern rechtwinklig zu der Ebene eines unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Matte zu erstellenden Mauerwerks. Diesen Fasern obliegt es, Kräfte in einem rechten Winkel gegenüber der Mauerwerksebene aufzunehmen.

Die Matte sollte darüber hinaus wenigstens eine zweite Schar von Fasern aufweisen, welche quer zu der ersten Schar von Fasern verlaufen. Damit lassen sich auch Zugkräfte in Längsrichtung der betreffenden Fuge übertragen.

Wenn die Abstände der Fasern innerhalb einer Faserschar oder innerhalb beider Faserscharen kleiner sind als 1/10 der betreffenden Mauerwerksdicke, iassen sich mit einer erfindungsgemäßen Matte nicht nur hohe Druckkräfte übertragen, sondern auch hohe Zugkräfte.

Wenn die beiden Faserscharen rechte Winkel miteinander einschließen, ergibt sich ein Netz mit zweidimensionaler Kraftübertragung. Das Verhältnis übertragbarer Zugkräfte in Längs- und Querrichtung des Mauerwerks hängt von der Faserdichte pro Längeneinheit in der jeweils dazu rechtwinkligen Richtung ab. Für die in Quer- und/oder Längsrichtung verlaufenden Fasern können verschiedene Materialien verwendet werden, sowohl anorganische als auch organische Substanzen.

Als anorganische, nichtmetallische Substanz kommt bspw. Glas in Betracht, also in Form von Glasfasern, vorzugsweise gemäß folgender Zusammensetzung: 50 98 Gew.-% Si0 2 ;

Rest CaCCh, Na 2 C03, AI2O3, Bindemittel und/oder Hilfsstoffe. Im Rahmen weiterer anorganischer, nichtmetalüscher Substanzen ist auch die Verwendung von Mineralfasern denkbar, insbesondere von Steinfasern, vorzugsweise gemäß folgender Zusammensetzung:

50 - 98 Gew.~% Feldspat, Dolomit, Basalt und/oder Diabas;

Rest CaC0 3 , Na 2 C0 3 , Al 2 0 3 , Bindemittel und/oder Hilfsstoffe.

Dabei ist Feldspat definiert als (Ba,Ca,Na,K,NH 4 )(A!,B,Si)40 8 , Dolomit als (CaMg(C0 3 ) 2 ), Basalt durch eine Zusammensetzung von 30 - 70 Gew.-% Si0 2 , 10 - 30 Gew.-% Al 2 0 3 5 - 15 Gew.-% FeO, 5 - 15 Gew.-% CaO, 5 - 15 Gew.-% MgO, 2 -

10 Gew.-% Na O, 0,1 - 5 Gew.~% K 2 0, Rest Ti0 2 sowie Schwefelverbindungen).

Als anorganische, metallische Fasern empfiehlt die Erfindung Metaiidraht, vorzugsweise mit dem Hauptbestandteil Eisen und/oder Zink; auch Aluminium oder Kupfer wäre denkbar.

Andererseits können die Fasern auch aus einem Material mit dem in Gewichtsanteilen gemessenen Hauptbestandteil Kohlenstoff bestehen, vorzugsweise mit graphitartigem Kohlenstoff, insbesondere in Form von Carbonfasern.

Andererseits können die Fasern auch aus organischem Material bestehen beispielsweise aus Kunstfasern, vorzugsweise aus carbonfaserverstärktem Kunststoff.

Die Erfindung bietet die Möglichkeit, dass die Fasern der zweiten Schar mit den überkreuzten Fasern der ersten Schar verbunden sein können, beispielsweise verklebt, verschmolzen, verschweißt, verlötet oder verflochten. Durch eine solche, innige Verbindung erhält die erfindungsgemäße Matte ihre strutureile Integrität. Die Matte kann somit ein Glasfaser- oder Carbonfaser- oder Mineralfaser- oder Kunstfasergelege oder -gewebe oder -textil umfassen oder ein Geotextil oder ein Gitter aus sich kreuzenden Metallstäben Nur bei einem Gelege sind dabei die sich kreuzenden Fasern nicht miteinander verbunden.

Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Fasern der Matte ummantelt sind. Eine solche Ummantelung ist einerseits eine Methode, um die umschlossenen Fasern vor Korrosion, Feuchtigkeit oder anderen Umwelteinflüssen zu schützen, aber auch um einen mechanischen Schutz zu bieten

Eine Konstellation, wobei wenigstens eine im Bereich einer Lagerfuge eingelegte Matte ein Verbundmaterial aus einer Trockenmatte, bspw. einem Fasergewebe, einerseits und einem jenes ummantelnden Bitumen andererseits ist, profitiert von dem Umstand, dass Bitumen in der Lage ist, eine umschlossene Substanz gegenüber der Umgebung vollständig und insbesondere luft- und wasserdicht abzuschließen.

Eine Ummantelung lässt sich andererseits auch dadurch realisieren, dass die Fasern der Matte von einer keramischen, vorzugsweise gebrannten Masse, bevorzugt mit Ton als Hauptbestandteil, ummantelt sind. Eine keramische Ummantelung ist zwar wohl nicht wasserdicht, hat aber ansonsten identische Eigenschaften mit dem gebrannten Scherben eines Mauerziegels, so dass sich hier insbesondere gleiche Wärmeausdehnungskoeffizienten, etc., ergeben Weitere Vorteile ergeben sich dadurch, dass die Ummantelung einer Faser einen konstanten Querschnitt aufweist, denn solchenfalls hat eine erfindungsgemäße Matte eine konstante Dicke.

Um eine Matte vor einer Überlastung durch zu hohen Druck zu schützen, sieht eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung vor, dass ein aus Fasern bestehender Kern einer in eine Fuge zwischen zwei Mauersteinen, insbesondere in eine Lagerfuge, eingefügten Matte so weit als möglich von Druck freigehalten ist. Um dies zu erreichen, wird der Kern der erfindungsgemäßen Matte von einem Matrixmateriai umhüllt, das seinerseits in der Lage ist, ausreichende Druckkräfte zu übertragen.

5 Weitere Vorteile ergeben sich dadurch, dass eine erfindungsgemäße Matte und ein an die betreffende Fuge angrenzender Mauerstein Stoff-, kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden sind. Damit lassen sich Zugspannungen zwischen Matte und Mauerstein austauschen. lü Diese Ausführungsform lässt sich dahingehend weiterbilden, dass der

Mauerstein und wenigstens eine im Bereich einer Stoß- und/oder Lagerfuge an dessen Oberfläche angrenzende Matte durch einen Kleber verbunden sind, so dass ein Stoffschluss zustande kommt.

15 Bei zwei sich überkreuzenden Faserscharen bilden zwei einander benachbarte Fasern der zweiten Schar mit zwei einander benachbarten Fasern der ersten Schar eine Masche. Je nachdem, ob alle Fasern einer Schar jeweils gleiche Abstände haben, haben die verschiedenen Maschen gleiche Gestalt und gleiche Fläche, oder sie haben unterschiedliche Gestalt und/oder

20 unterschiedliche Fläche.

Eine solche Masche hat im Allgemeinen eine viereckige Gestalt und im Idealfall eine quadratische Gestalt.

25 Infolge der in eine Lagerfuge oder in eine sonstige Fuge eingelegten Matte können die beiden an die betreffende Fuge oder Lagerfuge angrenzenden Mauersteine keinen direkten Kontakt ausbilden. Dies hat den Vorteil, dass in ihren Abmessungen fertigungsbedingt leicht schwankende Mauersteine nicht direkt miteinander interagieren, sondern nur durch Vermittlung der dazwischen

30 integrierten Matte(n). . Die formschlüssig ineinander greifenden Erhebungen und Vertiefungen in unterschiedlichen Matten erlauben eine Art Einrastung zwischen aufeinander liegenden und/oder benachbarten Marten und demzufolge auch zwischen den ggf. damit verbundenen Mauersteinen, so dass nicht nur Druckkräfte übertragen werden können, sondern auch Scherkräfte, die ansonsten via Reibungskräften übertragen werden müssten.

Die in einer erfindungsgemäßen Matte enthaltene Zugbewehrung, Insbesondere in Form von Fasern, erlaubt eine Weiterbildung dahingehend, dass wenigstens ein mechanisches Anschlusselement die Gestalt einer über die geschlossene Oberfläche der flächigen Matte hinaus ragenden Zugbewehrung oder Faser aufweist, welche vorzugsweise im Bereich einer Stirn- oder Schmalseite der flächigen Matte angeordnet ist, und welche mit wenigstens einem dazu kompatiblen Anschiusselement an wenigstens einem daran anschließbaren Bauteil verbindbar ist. Damit besteht nicht nur die Möglichkeit, an einer oder beiden Flachseiten einer erfindungsgemäßen Mate weitere Elemente anzuschließen, bspw. eine gleiche oder ähnliche oder kompatible Matte oder einen Mauerstein, sondern darüber hinaus kann an einer, mehreren oder allen Stirn- oder Schmalseiten ebenfalls je ein Bauelement angeschlossen werden. Insbesondere kann an seitlich über die Mauerwerksebene überstehenden Faserenden eine Verkleidung angehängt werden, bspw. eine Verleidungsplatte, und/oder eine Isolationsplatte od. dgl. An im Bereich einer Stoßfuge überstehenden Fasern kann bspw. ein benachbarter Stein angeschlossen werden, bapw. durch Einklemmen dieser überstehenden Fasern unter einem benachbart aufgesetzten Stein.

Die Erfindung lässt sich dahingehend weiterbilden, dass wenigstens eine in eine Lagerfuge zwischen zwei aufeinander gesetzten Mauersteinen eingelegte Matte ein Dämmmaterial umfasst, vorzugsweise ein Material zur Wärmedämmung und/oder zur Schaiiadsorption. Besonders geeignet hierfür ist eine Matte aus Hartgummi, weil jene ggf. auch Druckkräfte übernehmen kann. Andererseits kann auch wenigstens eine in eine Stoßfuge zwischen zwei nebeneinander gesetzten Mauersteinen eingelegte Matte ein Dämmmaterial umfassen, vorzugsweise ein Material zur Wärmedämmung und/oder zur 5 Schalladsorption. Auch hierfür ist ein Hartgummi- oder hartgummiartiges Material geeignet, obwohl in Stoßfugen im Allgemeinen keine vergleichbar hohen Drücke auftreten wie in Lagerfugen. Dennoch ist Hartgummi ein insbesondere zur Schalldämmung sehr gut geeignetes Material. o Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass an der als Zugbewehrung dienenden Faserschar in der Stoß- und/oder Lagerfuge direkt oder indirekt Elemente zur horizontalen oder vertikalen Aussteifung der Wand angeordnet sind, beispielsweise Profile, Leisten, Gitter oder Matten aus steifen Materialien wie bspw Eisen oder Stahl, etc.

Die Erfindung bietet insbesondere die Möglichkeit, im Bereich einer Lagerfuge und/oder im Bereich einer Stoßfuge wenigstens ein Profil zu integrieren, das als zusätzliche Aussteifung dient und/oder zur Aufnahme von Zugkräften und/oder zur Befestigung von Verkleidungs- und/oder Fassadenelementen. Es 0 kann sich hierbei z.B. um ein Rundprofil handeln. Um dafür genügend Raum zu schaffen, kann in der an die betreffende Fuge angrenzenden Oberfläche eines Mauersteins eine entsprechend gestaltete Vertiefung vorgesehen sein, insbesondere eine nut- oder rinnenförmige Vertiefung. o Die Erfindung erfährt eine bevorzugte Weiterbildung dadurch, dass eine in eine Lagerfuge zwischen zwei aufeinander gesetzten Mauersteinen oder in eine Stoßfuge zwischen zwei nebeneinander gesetzten Mauersteinen integrierte Matte über wenigstens eine Flachseite des Mauerwerks hinausragt, vorzugsweise über beide. Die überstehenden Bereiche bieten die Möglichkeit,ü daran die verschiedenartigsten Elemente zu befestigen, bspw. ein Verkleidungselement ohne dass es dazu eines Mörtels, Klebers oder Putzes bedarf, und auch nicht eines Dübels, Hakens oder sonstigen in das Mauerwerk eingreifenden Befestigungsmittels

Um die Befestigung von Snsta!Sationselementen od dgl zu erleichtern, kann vorgesehen sein, dass wenigstens ein über eine Flaehseite des Mauerwerks überstehender Bereich mit einer Einrichtung zur Aufnahme von Zugkräften verbunden oder versehen ist.

Eine Einrichtung zur Aufnahme von Zugkräften lässt sich als Profil oder Leiste ausbilden, deren Querschnitt in einer Richtung lotrecht zu der Ebene der betreffenden Matte größer ist als die Breite der Lagerfuge oder der sonstigen Fuge, worin die Matte eingelegt ist. Indem auf diese Weise ein Profi! oder eine Leiste an einem überstehenden Bereich einer Matte mit einer ausreichenden Festigeit angeordnet wird, dessen Abmessung quer zur Fugenlänge größer ist als die Fugendicke, kann die Matte keinesfalls durch die Fuge gezogen werden, auch wenn der an der gegenüber liegenden Flachseite des Mauerwerks überstehende Bereich der Matte oder der Zugbewehrung auf Zug belastet wird, bspw durch ds Gewicht eines anhängenden installationsmitteis od dgl.

Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass eine Einrichtung zur Aufnahme von Zugkräften direkt oder indirekt mit einem oder mehreren Verkleidungsund/oder Fassadenelementen verbunden oder integriert ist. Auf diese Weise lassen sich Fassaden- oder sonstige Verkleidungselemente befestigen, ohne dazu die Mauersteine verändern, z.B. mit Kleber bestreichen, oder gar beschädigen, bspw. mit Dübeln versehen zu müssen.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die Matte oder Zugbewehrung in der Stoß- und/oder Lagerfuge unter Vorspannung gesetzt ist, insbesondere in einer Richtung quer zur Mauerwerksebene. Dadurch kann eine ebene Mauerwerksform stabilisiert werden. Beispielsweise kann durch beidseitig flächig zu der jeweiligen Mauerwerksaußenseite angeordnete Bewehrungen eine Zugspannung erzeugt werden, insbesondere in einer Richtung quer zu der Mauerwerksebene. Dazu ist es beispielsweise möglich, zwei Profile zu verwenden, welche an je einer Seite des Mauerwerks, diesem eng anliegend, platziert werden. Eine ähnliche Wirkung hat eine Anordnung, wobei an beiden Seiten des Mauerwerks Verkleidungselemente an die Matte oder Zugbewehrung angehängt werden und mit ihrem Gewicht die Zugspannung hervorrufen. Ferner kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass an einer in der Stoß- und/oder Lagerfuge eingelegten Matte und/oder Zugbewehrung ein oder mehrere Verbindungselemente vorzugsweise Stoff-, kraft- und/oder formschlüssig festgelegt sind, welche direkt oder indirekt zur Befestigung, Verbindung oder Aufnahme von Leisten und/oder Platten und/oder Gittern dienen, beispielsweise zwecks Befestigung von Verkleidungs- und/oder Fassadenelementen.

An den direkt oder indirekt an- oder eingebrachten Matten, Profilen, Leisten oder Gittern sind Trockenbaupiatten, Dämmstoffe oder die Hausinstailation anbringbar.

Zu diesem Zweck können die Trockenbauplatten, Dämmstoffe oder die Hausinstallation kraft- und/oder formschlüssig mit einer erfindungsgemäßen Matte oder sonstigen Zugbewehrung in der Lagerfuge oder Fuge direkt oder indirekt verbunden sein.

Im Rahmen einer Mehrfachnutzung ist beim fertigen Mauerwerk zwischen der Mauerwerksoberfläche und einem Verkleidungselement die Hausversorgung installierbar, insbesondere Strom-, Telefon-, Gas- oder Wasserleitungen oder - armaturen. Obwohl im Rahmen der Erfindung die Erstellung eines Trockenmauerwerks bevorzugt wird, ist es dennoch auch möglich, eine erfindungsgemäße Matte oder Zugbewehrung, bspw. in Form eines Gewebes, einer Leiste, eines Gitters oder eines Bandes, in eine Lagerfuge aus Dünnbettmörtel, Normalmörtel oder einem Mörtelpad eingelegt ist Dies kann in besonders beanspruchten Bereichen eines Gebäudes erfolgen, um dort für eine besonders hohe Stabilität Sorge zu tragen.

In einem trocken vermauerten Bauwerk sind allerdings die einzelnen Bestandteile eines mit dem erfindungsgemäßen Bauprodukt hergestellten Mauerwerks, insbesondere einzelne Mauersteine und/oder Matten, rückbaubar.

Eine Rückbaubarkelt lässt sich allerdings auch dadurch realisieren, dass wenigstens ein Mauerstein und wenigstens eine Matte im Bereich einer Stoß- und/oder Lagerfuge durch einen Kleber verbunden sind, welcher vorzugsweise durch eine physikalische oder chemische Behandlung seine Klebekraft verliert. Durch eine solche Maßnahme lässt sich der Zustand der Fugen manuell steuern, d.h., im Gebrauch ist der Kleber aktiv und hält die Mauersteine zusammen, in der Rückbauphase ist der Kleber inaktiv und erlaubt die Trennung der Mauersteine voneinander.

Nach dem Rückbau können die einzelnen Bestandteile eines abgetragenen Mauerwerks, insbesondere einzelne Mauersteine und/oder Matten, einer Wiederverwendung zugeführt werden, insbesondere im Rahmen der Erstellung eines neuen Mauerwerks. Damit werden nicht nur Ressourcen geschont, sondern es entspannt sich auch die Schuttabladeprobiematik.

Darüber hinaus lehrt die Erfindung die Verwendung eines erfindungsgemäßen Bauprodukts in Form einer Mate oder Zugbewehrung für die industrielle Vorfertigung von Fertigteilen. Im Rahmen einer solchen Verwendung eines erfindungsgemäßen Bauprodukts ist es auch möglich, eine erfindungsgemäße Zugbewehrung in industrieller Vorfertigung einzulegen oder anzubringen. Andererseits lässt sich ein erfindungsgemäßes Bauprodukt auch für die bauseitige Erstellung einer Außenwand verwenden, oder für die bauseitige Erstellung einer Innen- oder Zwischenwand. Derartige Vor-Ort-Einsätze bieten ein besonders hohes Maß an Individualität beim Bau. Dabei ergeben sich besondere Vorteile durch eine Verwendung eines erfindungsgemäßen Bauprodukts, wobei die Mauersteine trocken zu einem Mauerwerk zusammengefügt werden, insbesondere vor Ort, so dass sie zerstörungsfrei wieder voneinander getrennt und ggf. wieder verwertet werden können.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Rückbau eines unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Bauprodukts hergestellten Bauwerks, insbesondere Mauerwerks, zeichnet sich dadurch aus, dass die einzelnen Bestandteile des Mauerwerks voneinander getrennt werden Dies kann bei einem reinen Trockenmauerwerk unmittelbar erfolgen, bei Verwendung eines durch eine geeignete Behandlung lösbaren Klebers sollte dieser zuvor deaktiviert werden, bevor sodann die einzelnen Elemente des Bauwerks voneinander getrennt werden. Zwar könnten die einzelnen Elemente eines solchermaßen abgetragenen Gebäudes selektiv entsorgt werden, also materialweise getrennt. Die Erfindung bevorzugt jedoch, dass die einzelnen Bestandteile des Mauerwerks nach dem Rückbau einer Wiederverwendung zugeführt werden, insbesondere als erneutes Mauerwerk. Dadurch wird die Notwendigkeit, ständig neue Rohstoffe verbrauchen zu müssen, erheblich reduziert oder vollständig entbehrlich. Ein mit einer erfindungsgemäßen Matte verbaubarer Mauerstein kann an wenigstens einer Flachseite im Bereich der Mauerwerksoberfläche Erhebungen und/oder Vertiefungen aufweisen, insbesondere in Form von Putzrillen zur Verbesserung des Haftens von Putz oder von sonstigen 5 Verkleidungs- oder Dämmelementen.

Ferner kann ein mit einer erfindungsgemäßen Matte verbaubarer Mauerstein eine verfüllte und/oder auch nicht verfüiite Lochstruktur aufweisen, beispielsweise um die Dämmungseigenschaften zu verbessern, insbesondere i o die Wärmedämmungseigenschaften. An solchen ober- oder unterseiiig mündenden Löchern könnte eine Matte befestigt werden, bspw. durch

Einrasten od. dgl.

Eine weitere Besonderheit ist, dass in die Lochstruktur eines solchen 15 Mauersteins unterschiedliche Stoffe integriert sein können, bspw. unterschiedliche Schüttgüter, Wärmedämmstoffe, insbesondere mit Wärmeleitfähigkeiten < 0,10 W/mK.

Andererseits erlaubt die Erfindung auch das Verbauen von Mauersteinen, die 20 in Richtung der Mauerwerksdicke aus zwei oder mehreren Segmenten zusammengesetzt sind. Durch diese Maßnahme können verschiedenartige Segmente bereitgestellt werden, und ein Baustein kann bei Bedarf hinsichtlich seiner Eigenschaften an die jeweiligen lokalen Erfordernisse eines Bauwerks angepasst werden, indem die jeweils passenden Segmente ausgewählt und in 25 der optimalen Reihenfolge zu einem Baustein zusammengefügt werden.

Jedes Segment hat bevorzugt identische Abmessungen, so dass dieselben wie In einem Baukastensystem beliebig zusammengefügt werden können. Üblicherweise hat jedes Segment eine scheibenförmige Geometrie mit einer in konstanten Dicke, beispielsweise mit einer Dicke von 8 cm. Die Grundfläche eines Segments könnte beispielsweise 12 cm x 12 cm betragen, oder 24 cm x 24 cm; jedoch sind auch andere Abmessungen denkbar. Das Zusammenfügen der einzelnen Segmente kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Diese können beispielsweise entlang ihrer zusammenstoßenden Flachseiten miteinander verklebt sein. Dies kann entweder werksseitig eifolgen oder ~ unter Verwendung eines dafür vorgesehenen Klebers - auch direkt auf der Baustelle.

Darüber hinaus ist es auch möglich, miteinander zu vereinigende Segmente zwischen zwei Wangen zu schlichten und mit diesen Wangen zu verbinden Eine solche Verbindung kann wiederum durch Kleben bewirkt werden oder durch einen Formschluss, beispielsweise indem an den Wangen Hinterschneidungen vorgesehen sind und an den jenen zugewandten Stirnseiten der Segmente dazu komplementäre Fortsätze, welche in eben diese Hinterschneidungen hinein greifen

Schließlich besteht auch die Möglichkeit, mehrere Segmente zwecks Bildung eines gemeinsamen Bausteins mit einem Gewebe zu umwickeln - vorzugsweise unter Zugspannung, so dass sich die einzelnen Segmente nicht voneinander lösen.

Mit der Erfindung lassen sich sowohl Außenwände eines Bauwerks erstellen, als auch Innen- oder Zwischenwände. Grundsätzlich sind auch Sonderbauwerke denkbar, beispielsweise Grundstücks- bzw. Einfriedungsmauern

Ein bedeutender Vorteil der Erfindung ist auch, dass die erfindungsgemäßen Bausteine nicht durch flüssigen Mörtel miteinander verbunden werden müssen, sondern ggf. mit formschiüssig ineinander greifenden Vorsprüngen und Vertiefungen an ihren Ober- und Unterseiten oder an dortigen Wangen versehen sein können, so dass sie im Fall eines Rückbaus eines Gebäudes wieder zerstörungsfrei voneinander gelöst werden können. Die voneinander gelösten Bausteine können im Idealfall wieder unmittelbar verwendet werden, beispielsweise könnte ein ähnliches Gebäude an einer anderen Stelle errichtet werden, oder - falls dies nicht gewünscht ist - können unterschiedliche Segmente voneinander getrennt und entweder anders zusammengesetzt oder getrennt voneinander aufbereitet oder materialgerecht entsorgt werden

Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung Hierbei zeigt:

Fig. 1 a einen Mauerstein in einer perspektivischen Ansicht, wobei die den

Lager- und Stoßfugen zugewandten Oberflächen hervorgehoben sind;

Fig. 1 b eine Seitenansicht auf eine Putz tragende Oberfläche des

Mauersteins aus Fig. 1a, wobei Putzrillen zu sehen sind;

Fig. 1 c eine Draufsicht auf die obere, der dortigen Lagerfuge zugewandte

Oberfläche des Mauersteins aus Fig 1a, wobei Vertiefungen und/oder

Erhebungen zum Zusammenfügen mit einem darüber geschichteten Mauerstein zu sehein sind;

Fig. 1 d eine Untersicht auf die untere, der dortigen Lagerfuge zugewandte

Oberfläche des Mauersteins aus Fig. 1a, wobei Vertiefungen und/oder

Erhebungen zum Zusammenfügen mit einem darunter liegenden Mauerstein zu sehein sind;

Fig. 1 e eine zwischen zwei aufeinander gesetzten Mauersteinen eingefügte, erfindungsgemäße Matte; Fig. 1f einen Schnitt durch quer durch ein Mauerwerk mit zwei an einer Lagerfuge zusammentreffenden Mauersteinen mit je einer integrierten Matte gemäß einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung; Fig. 2a einen aus zwei getrennten Baugruppen lösbar zusammenfügbaren

Mauerstein mit jeweils mehreren Segmenten, wobei die beiden Baugruppen nach Art einer Sprengdarstellung wiedergegeben sind;

Fig. 2b die Anordnung nach Fig 2a in einer Seitenansicht, so dass die beim

Zusammenfügen formschlüssig ineinander greifenden Elemente zu sehen sind; sowie

Fig. 3 mehrere, mit einer Wange oder Verkleidung formschlüssig zusammenfügbare Mauersteine, wobei zwischen dem tragenden Mauerwerk und der Verkleidung einzufügende Rohre oder Leitungen schematisch dargestellt sind.

Fig. 4 einen aus mehreren Segmenten zusammengesetzten Mauerstein in der Draufsicht;

Fig. 5 einen der Ausführungsform nach Fig. 4 etwa entsprechenden

Mauerstein in einer perspektivischen Ansicht;

Fig. 6 einen gegenüber der Fig. 5 weiter abgewandelten Mauerstein, ebenfalls in einer perspektivischen Ansicht; sowie

Fig. 7 eine wiederum abgewandtelte Ausführungsform eines Mauersteins, perspektivisch dargesteilt.

Fig. 1 a zeigt in schematischer Ansicht einen Mauerstein 1 , der im Rahmen der Erfindung mit einer Mehrzahl oder Vielzahl weiterer, gleichartiger Mauersteine 1 zur Bildung eines Mauerwerks über- und/oder nebeneinander setzbar ist. Dabei entsteht zwischen zwei übereinander gesetzten Mauersteinen 1 eine Lagerfuge, und zwischen zwei nebeneinander gesetzten Mauersteinen 1 eine Stoßfuge. Oftmals werden die Mauersteine 1 in übereinander liegenden Steinreihen gegeneinander um einen Bruchteii der horizontalen Erstreckung eines Mauersteins 1 versetzt, so dass sich bspw. ein sogenannter Läuferverband ergibt, welcher die Stabilität eines Mauerwerks beträchtlich steigert.

Dabei kann der Mauerstein 1 im Bereich einer Lager- und/oder Stoßfuge von einer aus Fasern 20 gebildeten Matte 2 bedeckt sein, wie sie in Fig. 1e wiedergegeben ist; dies gilt insbesondere für die Oberseite 15 und/oder die Unterseite 16 des Mauersteins 1 , aber auch an seinen den nächstgelegenen Stoßfugen des Mauerwerks zugewandten Längsseiten 17. In diesen Oberflächenbereichen 5 können Erhebungen 18 und/oder Vertiefungen 19 vorgesehen sein. Im dargesteliten Beispiel können bspw. in dem oberseitigen Oberflächenbereich 5 stegartige Erhebungen 18 angeformt sein und an dem unterseitigen Oberflächenbereich 5 nufartige Vertiefungen 19. Indem die nutartigen Vertiefungen 19 etwas breiter sind als die stegartigen Erhebungen 18, können letztere in erstere hineingreifen und dadurch einen Formschluss ausbilden. Zusätzlich kann in den Zwischenraum zwischen stegartigen Erhebungen 18 und nutartigen Vertiefungen 19 noch eine Matte 3 aus einem vorzugsweise netzartigen Gewebe von sich überkreuzenden Scharen von Fasern 20 eingelegt sein, das in Fig. 1 e dargestellf ist. In Fig. 1f ist ein Schnitt quer durch ein Mauerwerk mit zwei an einer Lagerfuge zusammentreffenden Mauersteinen 1a, 1 b zu sehen. Bei den dargesteliten Mauersteinen 1a, 1 b handelt es sich beispielhaft um Hohlblockziegel mit vertikal durchgehenden Löchern 28, welche den betreffenden Mauerstein 1a, 1 b von seiner jeweiligen Oberseite 15 bis zu seiner jeweiligen Unterseite 16 vollständig durchsetzen. Den oberseitigen Abschluss eines solchen Mauersteins 1 a, 1 b bildet jeweils eine erfindungsgemäße Fugenmatte 2a, den unterseitigen Abschluss jeweils eine Fugenmatte 2b. Jede Fugenmatte 2a, 2b besteht aus einem geschlossenen Körper 29 mit einer geschlossenen Oberfläche, vorzugsweise ohne Durchbrechung. Dieser Körper 29 hat vorzugsweise die selbe quer zur vertikalen Mauerwerksebene gemessene Breite wie ein Mauerstein 1 a, 1 b. Bevorzugt entsprechen auch die in Längsrichtung der Lagerfuge gemessenen Erstreckungen des Körpers 29 einer Fugenmatte 2a, 2b der Länge eines Mauersteins 1 a, 1 b. Somit ist die Grundfläche des Körpers 29 einer Fugenmatte 2a, 2b hinsichtlich Gestalt und Flächenmaß identisch zu der Grundfläche eines Mauersteins 1a, 1 b.

Jede Fugenmatte 2a, 2b verfügt somit über zwei Flachseiten, wovon eine in unmittelbarem Kontakt mit einem Mauerstein 1a, 1 b steht. Im Bereich dieser Kontaktfläche kann eine Fugenmalte 2a, 2b an einem Mauerstein 1a, 1 b festgelegt sein.

Eine solche Festlegung könnte bspw. mittels eines Klebers bewirkt werden, insbesondere mit einem Kleber, der durch eine physikalische, chemische oder mechanische Einflussnahme seine Klebekraft verliert. Hierzu wird beispielhaft vorgeschlagen, einen Kleber zu verwenden, der durch Bestrahlung mit Mikrowellen seine Haftkraft verliert und ein Lösen der Fugenmatte 2a, 2b von dem betreffenden Mauerstein 1 a, 1 b erlaubt.

Eine andere Möglichkeit für eine lösbare Verbindung zwischen einer Fugenmatte 2a, 2b und einem Mauerstein 1 a, 1b ist in Fig. 1f dargestellt:

Eine Fugenmatte 2a, 2b trägt an einer Flachseite 30 eine Profilierung, die komplementär zu der bspw. durch die Löcher 28 gebildeten Profilstruktur an der Ober- oder Unterseite 15, 16 des betreffenden Mauersteins 1 a, 1 b gestaltet ist. Mit anderen Worten, einem, mehreren oder allen Löchern 28 in einem Mauerstein 1 a, 1 b steht jeweils eine Erhebung 31 an der Flachseste 30 der betreffenden Fugenmatte 2a, 2b gegenüber. Dadurch kann jede Erhebung 31 in genau ein Loch 28 oder in eine sonstige Vertiefung in der Ober- oder

Unterseite 15, 16 des Mauersteins 1a, 1 b eingreifen Wenn die Querschnitte der Erhebungen 31 und der Löcher 28 oder Vertiefungen ziemlich exakt übereinstimmen, so kann durch einen solchen Eingriff die Fugenmatte 2a, 2b an dem betreffenden Mauerstein 1a, 1 b form- und/oder reibschiüssig fixiert werden. Natürlich kann zusätzlich noch ein vorzugsweise lösbarer Kleber verwendet werden.

Die Fugenmatten 2a, 2b an der Ober- und Unterseite 15, 16 eines Mauersteins 1a, 1 b sind vorzugsweise nicht identisch geformt, sondern sind an ihren jeweils nach außen, also von dem betreffenden Mauerstein 1a, 1 b weg weisenden Flachseiten 32 umgekehrte Profilierungen auf. Das bedeutet, wenn eine Flachseite 32 bspw. an der oberen Fugenmatte 2a Erhebungen 18 aufweist, so ist die Flachseite 32 an der unteren Fugenmatte 2b demgegenüber mit Vertiefungen 19 versehen.

Bei den Erhebungen 18 kann es sich vorzugsweise um inselförmige Erhebungen aufweisen, die bspw. eine zylindrische oder kegelstumpfförmige Gestalt, insbesondere mit einer elliptischen oder kreisförmigen Grundfläche aufweisen können, oder die eine prismatische oder pyramidenstumpfförmige Gestalt aufweisen können, insbesondere mit einer dreieckigen, viereckigen oder mehreckigen Grundfläche.

Die Geometrie einer Vertiefung 19 ist komplementär zu der Geometrie einer Erhebung 18, d.h., bei einer zylindrischen Erhebung 18 ist die dazu komplementäre Vertiefung 19 hohlzylindrisch augestaltet, bei einer kegelstumpfförmigen Erhebung 18 ist die dazu komplementäre Vertiefung 19 als Hohlkegelstumpf ausgebildet, zu einer prismatischen Erhebung 18 gehört eine hohlprismatische Vertiefung 19, und das Komplement einer pyramidenstumpfförmiger Erhebung 18 bildet ein Hohlpyramidenstumpf als Vertiefung 19. Der Effekt ist, dass zwei derartige Fugenmatten 2a, 2b mit ihren jeweiligen Außenseiten 32 passend zusammengesteckt werden können, wobei jede Erhebung 18 eine Vertiefung 19 vorfindet.

Im Gegensatz zu meist gebrannten Ziegeln 1a, 1 b, welche aufgrund ihres Herstellungsverfahrens schwer zu kontrollierende Toleranzen aufweisen, können die Fugenmatten 2a, 2b bspw. durch ein Spritzgussverfahren hergestellt werden und/oder durch Walzen nachbearbeitet werden, also mit einer hohen Präzision bzw. mit geringen Toleranzen. Ferner weist vorzugsweise jede Fugenmatte 2a, 2b integrierte Fasern 20 auf, welche etwa parallel zu der jeweiligen Flachseite 32 verlaufen. Dadurch erhält eine solche Fugenmatte 2a, 2b trotz ihrer bevorzugten Biegsamkeit eine hohe Formstabilität in ihrer Grundebene, mit anderen Worten, bei dem Aufziehen auf die Ober- oder Unterseite 15, 16 eines Mauersteins 1 a, 1 b werden sich nicht die unwägbaren Toleranzen des Mauersteins 1 a, 1 b auf den Bereich der Fugenmatte 2a, 2b übertragen, sondern jenseits dieser Faserbewehrung gibt jene die Form der Fugenmatte 2a, 2b vor, die ursprünglich genormten Abstände zwischen benachbarten Erhebungen 18 oder zwischen benachbarten Vertiefungen 19 bleiben erhalten; Ungenauigkeiten eines Mauersteins 1 a, 1 b werden nötigenfalls in dem Bereich zwischen der jeweiligen Ziegelober- oder -unterkante 15, 16 ausgeglichen - das Muster und insbesondere das Raster an der äußeren Flachseite 32 einer Fugenmatte 2a, 2b bleibt davon unberührt. Diese Tatsache, dass die formgenau hergestellte und auch im Gebrauch formtreue Gestalt der Erhebungen 18 und Vertiefungen 19 genormt ist und bleibt, erlaubt das bequeme und leichte Zusammenfügen zweier Mauersteine 1 a, 1 b im Bereich einer Lagerfüge. Gleiches kann auch im Bereich einer Stoßfuge bewirkt werden, wenn dort ebenfalls Fugenmatten verwendet werden. Bei dem beschriebenen Zusammenfügen zweier Mauersteine 1a, 1 b erleichtert eine leicht konische Geometrie der Erhebungen 18 und Vertiefungen 19 das Zusammenfügen, also eine (hohl-) kegelstumpfförmige oder (hohl-) pyramidenstumpfförmige Gestalt, denn dann können solche Erhebungen 18 dank ihres kleineren Querschnitts an ihrer äußeren Stirnseite leichter eine an ihrem Mündungsbereich etwas größere Vertiefung 19 finden und dort den zu setzenden Mauerstein 1a, 1 b selbsttätig zentrierend justieren.

Das Muster oder Raster an der freien Flachseite 32 einer oberen Fugenmatte 2a sollte gegenüber dem Muster oder Raster an der freien Flachseite 32 einer unteren Fugenmatte 2b nicht nur komplementäre Geometrien aufweisen, also im einen Falle Erhebungen 18 und im anderen Falle Vertiefungen 19, sondern die beiden Muster bzw. Raster können auch in einer Richtung gegeneinander versetzt sein, bspw. In Längsrichtung einer zu erstellenden Mauer, vorzugsweise um ein Maß, welches der halben Abmessung eines Mauersteins 1 a, 1 b in der betreffenden Richtung entspricht bzw. der dazu vorzugsweise gleichen Erstreckung einer Fugenmatte 2a, 2b, so dass zwei Mauersteine 1 a, 1 b im Bereich einer Lagerfuge mit einem Versatz zusammengefügt werden können, wie dies für einen Mauerwerksverband - bspw. den sog. Läuferverband - üblich ist.

Falls ein derariges Bauwerk wieder zurückgebaut werden soll, können die Mauersteine 1 a, 1 b samt ihrer jeweiligen Fugenmaten 2a, 2b leicht nach oben weggehoben werden. Neben der Stabilisierung einer Fugenmatte 2a, 2b in deren horizontaler Richtung kann die durch die Fasern 20 bewirkte Zugbewehrung einen weiteren Zweck erfüllen, insbesondere indem die betreffenden Fasern 20 an einer oder mehreren, vorzugsweise an zwei paarweise einander gegenüber liegenden Stirnseiten 33, oder an allen vier Stirnseiten 33 der Fugenmatte 2a, 2b herausgeführt sind und also überstehen. An einer Flachseste 34 eines Mauerwerks können diese Fasern 20 einerseits verwendet werden, um in der betreffenden Fugenmatte 2a, 2b eine quer zum Mauerwerk gerichtete Zugspannung aufzubringen und damit das Mauerwerk selbst zu stabilisieren. Darüber hinaus erlauben es dort überstehende Fasern 20, beliebige Bauelemente an einem Mauerwerk tragend zu befestigen, bspw. Installationsmaterial wie Rohre, Kabel, etc, Isolationsplatten oder -matten wie Styroporplatten, Glas- oder Steinwollematten, etc., oder Verkleidungsplatten aus den verschiedensten Materialien.

Im Bereich einer Stoßfuge eines Mauerwerks können dort über den Körper 29 einer Fugenmatte 2a, 2b überstehende Fasern 20 zwischen einem bspw. unterhalb der unteren Lagerfuge befindlichen Mauerstein 1 a und einem später neben den betrachteten Mauerstein gesetzten dritten Mauerstein 1 b eingeklemmt werden, so dass die beiden entlang einer Lagerfuge verlaufenden Zugbewehrungsebenen 20 auch im Bereich einer Stoßfuge jeweils überlappend bzw. durchgehend fortgesetzt werden.

Die Stirnseiten 21 eines Mauersteins 1 können mit beispielsweise vertikal und/oder quer verlaufenden Putzrillen 22 versehen sein. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist die Matte 2 trocken verbaubar, d.h , sie wird nicht in eine aushärtende Mörtelschicht eingelegt, sondern liegt im Idealfall trocken zwischen zwei Mauersteinen 1.

In den Figuren 2a und 2b ist eine weitere Besonderheit der Erfindung dargestelit. Es besteht nämlich die Möglichkeit, einzelne Segmente 3 oder ganze Gruppen von jeweils einem oder mehreren Segmenten 3 lösbar zu einem gemeinsamen Mauerstein 1 zusammenzufügen. Dazu ist in Fig. 2a links eine aus mehreren Segmenten 3 überwiegend hoher Tragkraft zusammengesetzte Baugruppe 23 dargestellt, wie sie überwiegend in einem dem Inneren eines Gebäudes zugewandten Teil eines Mauerwerks verwendet wird, und rechts eine aus mehreren Segmenten mit hoher Wärmdeämmung 5 zusammengesetzte Baugruppe 24, wie sie überwiegend in einem nach außen gewandten Teil eines Mauerwerks verwendet wird.

Um jene beiden Baugruppen 23, 24 lösbar miteinander zu verbinden, können beispielsweise an der Ober- und Unterseite 15, 16 des Mauersteins 10 angeordnete Wangen 5 mit profilartigen Hinterschneidungen 25, 26 versehen sein, wie in Fig 12b zu sehen ist Beispielsweise sind an der Baugruppe 23 nach innen, also aufeinander zu weisende Fortsätze 25 vorgesehen und an der anderen Baugruppe 24 nach außen, aiso voneinander weg weisende Fortsätze 26 angeformt, die jedoch nach innen versetzt sind, so dass sie beim5 Zusammenschieben der Baugruppen 23, 24 wie Schürzen in- bzw. hintereinander greifen können. Die Baugruppen 23, 24 können aiso beim Erstellen eines Gebäudes in horizontaler Richtung zusammen geschoben und dadurch miteinander vereinigt werden, bei der Demontage des Gebäudes aber auch zerstörungsfrei wieder in horizontaler Richtung auseinander geschoben 0 und dadurch voneinander getrennt werden, so dass eine Wiederverwendung möglich ist

Die Fig. 3 zeigt, dass dieser Erfindungsgedanke auch bei plattenförmigen Verkleidungselmenten 26 verwendet werden kann. Diese können ggf. auf 5 mehrere Reihen von mit Fortsätzen 24, 25 versehenen Mauersteinen 1 zugleich geschoben und dabei daran formschlüssig festgeiegt werden. Umgekehrt kann aber beim Abriss eines Gebäudes diese Verkleidung 26 zerstörungsfrei von den Bausteinen 1 gelöst und gesondert wiederverwendet oder wiederverwertet werden.

ü In der Zeichnung sind verschiedene Mauersteine 1 für die Herstellung oder Verkleidung einer Innen- oder Außenwand oder eines sonstigen Bauwerks wiedergegeben. In Fig. 4 ist die Besonderheit eines erfindungsgemäßen Mauersteins 1 erkennbar, nämlich dass dieser in Richtung der Mauerwerksdicke aus zwei oder mehreren einzelnen Segmenten 3 zusammengesetzt ist.

Bei dem in Fig. 4 dargestellten Beispiel eines Mauersteins 1 sieht man insgesamt sechs Segmente 3, welche jeweils eine etwa scheibenförmige Geometrie aufweisen und mit ihren Flachseiten 4 aneinander gesetzt sind

Die einzelnen Segmente 3 können entlang ihrer aneinander stoßenden Flachseiten zu einem einzigen, stabilen Mauerstein 1 zusammengeklebt sein.

Andererseits besteht auch - wie in Fig 4 zu sehen - die Möglichkeit, die Segmente 3 nicht unmittelbar miteinander zu verbinden, sondern über ein oder mehrere, seitliche Wangen 5, die auch recht dünn ausgebiidet sein können und dann eher als (wangenseitige} Matte bezeichnet werden könnten. Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind diese Wangen 5 mit einander entsprechenden Stirnseiten 6 der einzelnen Segmente 3 verbunden, insbesondere verklebt. In Fig. 4 sind zwei Wangen 5 vorgesehen, welche die den Stoßfugen zugewandten Stirnseiten 6 der Segmente 3 miteinander verbinden.

Durch die Verbindung der einzelnen Segmente 3 über deren Stirnseiten 6 bleiben die Flachseiten 4 mehr oder weniger unverbunden. Dies gibt beispielsweise Gelegenheit dazu, zwischen zwei einander unmittelbar zugewandten Flachseiten 4 benachbarter Segmente 3 jeweils eine Lage eines anderen Materials einzufügen, beispielsweise eine Lage 7 eines schalladsorbierenden Werkstoffs, oder aber auch jeweils eine Lage 7 eines Werkstoffs mit wärmedämmenden Eigenschaften. Gegebenenfalls können auch Lagen 7 verschiedener Materialien abwechselnd verwendet werden.

Wie man der Fig. 4 weiter entnehmen kann, haben die dort verwendeten Segmente 3 jeweils zwei große, in vertikaler Richtung durchgehende Hohlräume 8, nach Art von großkammerigen Hochlochziegeln. Die verbleibenden Stege 9 dieser Segmente 3 können beispielsweise aus gebrannter Keramik bestehen; es kann sich dabei aber auch um einen anderen Werkstoff handeln, beispielsweise in Form gegeossenem Beton.

Die Hohlräume 8 in den Segmenten 3 können ungefüllt bleiben und/oder ggf. vor Ort verfällt werden, beispielsweise mit einem schüttfähigen Material, oder sie können - wie in Fig. 4 dargestellt - bereits werksseitig verfällt sein, beispielsweise mit einem Block eines wärmedämmenden Materials wie beispielsweise Glas- oder Mineralwolle, Polystyrol od. dgl.

In den Figuren 5 bis 7 sind weitere Besonderheiten erfindungsgemäßer Mauersteine 1 zu sehen. Fig. 5 zeigt, dass benachbarte Segmente 3 auch um ein gewisses Maß gegeneinander versetzt miteinander verbunden sein können, um an ihren den Stoßfugen zugewandten Bereichen eine Struktur zu erhalten, beispielsweise mit vertikalen Nuten 11 an einer Seite und dazu etwa komplementäre Lisenen 12 an der gegenüber liegenden Seite. Wenn dabei zwischen benachbarten Flachseiten 4 jeweils eine Lage 7 eines anderen Materials eingefügt wird, lässt sich die Anordnung derart treffen, dass die Lisenen 12 schmäler sind als die Nuten 11 und also in jene hineingreifen können.

Bei dem Baustein 1 aus Fig. 6 ist zu sehen, dass an bestimmten Seiten eines Mauersteins 1 auch Oberflächengestaltungen möglich sind, beispielsweise Putzriüen 13 od. dgl. Dieser Baustein 1 wird bei der Ausführungsform nach Fig. 7 von einem Gewebe 14, beispielsweise aus Glasfaser od. dg!., unter Zugspannung umschlungen; und zwar in dem dargestellten Beispiel entlang seiner vier vertikalen Seiten, also an allen Seiten mit Ausnahme seiner Oberseite 15 und Unterseite 16. Das Gewebe 14 kann dazu beitragen, die einzelnen Segmente 3 fest zusammenzuhalten, so dass ein Verkleben unter Umständen entfallen kann.

Bezugszeichenliste Mauerstein 28 Loch Matte, Fugenmatte 29 Körper Segment 30 Flachseite Segment-Flachseite 31 Erhebung Wange 32 Flachseite Segment-Stirnseite 33 Stirnseite Lage 34 Flachseite Hohiraum

Steg

endseitiger Steg

Nut

Lisene

Putzrille

Gewebe

Oberseite

Unterseite

Längsseite

Erhebung

Vertiefung

Faser

Stirnseite

Putzriiie

Baugruppe

Baugruppe

Hinterschneidung

Hinterschneidung

Verkleidungseiement