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Patent Searching and Data


Title:
BUILDING SITE DEVICE HAVING A CLIMBING FORMWORK AND AN ELEVATOR SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/126906
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a building site device, comprising a climbing formwork platform (5) for the floor-by-floor production of concrete sections of a building core having at least one elevator shaft (1). The invention also relates to an elevator system (2) having a elevator machine platform (24) which is vertically displaceable in an elevator shaft. In order to minimize the use of lifting cranes and the manual lifting of supporting structures, the elevator machine platform (24) according to the invention is movable along with the climbing formwork platform (5).

Inventors:
SIMMONDS OLIVER (CH)
WEBER STEFAN (CH)
STUDER CHRISTIAN (CH)
BIZZOZERO GABRIELE (CH)
Application Number:
PCT/EP2019/085077
Publication Date:
June 25, 2020
Filing Date:
December 13, 2019
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
E04G11/28; B66B19/00
Foreign References:
GB2217296A1989-10-25
CN207513158U2018-06-19
AU597836B21990-06-07
EP2804828A12014-11-26
EP2636629A12013-09-11
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Claims:
Patentansprüche

1. Baustellenvorrichtung, umfassend eine Kletterschalungsplattform (5) zur geschossweisen Herstellung von Betonierabschnitten eines zumindest einen Aufzugsschacht (1) umfassenden Gebäudekerns, ein Aufzugssystem (2) mit einer in einem Aufzugsschacht vertikal verschiebbaren Aufzugs maschinenplattform (24), dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Aufzugsmaschinenplattform (24) mit der Kletterschalungsplattform (5) mitbewegbar ist.

2. Baustellenvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Aufzugsmaschinenplattform (24) in der Kletterschalungsplattform (5) integriert ist, derart dass die Aufzugsmaschinenplattform (24) direkt mit der Kletterschalungsplattform (5) mitbewegbar ist, insbesondere durch Anordnung von Aufzugsmaschinenelementen (25) auf der Kletterschalungsplattform (5) oder durch Koppelung der Aufzugsmaschinenplattform (24) mit der Kletterschalungsplattform (5).

3. Baustellenvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Aufzugsmaschinenplattform bezüglich der Kletterschalungsplattform vertikal verschiebbar an der Kletterschalungsplattform aufgehängt ist, insbesondere durch Anordnung von Hebemitteln variabler Länge zwischen Aufzugsmaschinenplattform und Kletterschalungsplattform.

4. Baustellenvorrichtung nach Anspruch 1, wobei eine Hebeplattform bezüglich der Kletterschalungsplattform vertikal verschiebbar an der Kletterschalungsplattform aufgehängt ist, insbesondere durch Anordnung von Hebemitteln variabler Länge zwischen Hebeplattform und Kletterschalungsplattform und wobei die Aufzugsmaschinenplattform bezüglich der Hebeplattform vertikal verschiebbar an der Hebeplattform aufgehängt ist, insbesondere durch Anordnung von Hebemitteln variabler Länge zwischen Aufzugsmaschinenplattform und Hebeplattform.

5. Baustellenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Kletterschalungsplattform (5) integrierte Kletterantriebe (55) aufweist und als Selbstkletterschalungsplattformen ausgebildet sind.

6. Baustellenvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die Kletterschalungsplattform (5) geschossweise in Verankerungen (15) in den Aufzugsschachtwänden auf gehängt ist, und wobei die Aufzugsmaschinenplattform und/ oder bei Vorhandensein einer Hebeplattform diese Hebeplattform in zuvor zur Aufhängung der Kletterschalungsplattform in untenliegenden Geschossen genutzten Verankerungen (15) gesichert sind.

Description:
Baustellenvorrichtung mit Kletterschalung und Aufzugssvstem

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Baustellen von Hochhäusern. Sie betrifft eine Baustellenvorrichtung mit einer Kletterschalungsplattform und einem Aufzugssystem.

Kletterschalungen zählen zu den diskontinuierlichen Schalungssystemen und dienen zur Herstellung von turmartigen Bauteilen/Bauwerken. Mit ihnen lassen sich beispielsweise die Betonierabschnitte eines Hochhauskerns geschossweise herstellen. Zwischen den Abschnitten werden Arbeitsfugen mit der Anschlussbewehrung für den nächsten Abschnitt ausgebildet und die Kräfte der einzelnen Klettereinheiten in den zuletzt betonierten Fertigungsabschnitt eingeleitet. Dazu werden durch Anker in Verbindung mit angeschraubten Aufhängeschuhen Befestigungspunkte geschaffen, die die Belastungen in den Stahlbeton einleiten. Der frisch betonierte Fertigungsabschnitt wird durch die Kletterschalung nicht belastet. Die Fastableitung aus dem Frischbetondruck erfolgt wie bei Standardwandschalungen über Schalungsankersysteme.

Der erste Wandabschnitt wird konventionell geschalt. Vorlaufanker, die für die Kletterkonsolen als Aufhängestellen dienen, werden miteingebaut. Zwischenzeitlich werden die Kletterkonsole und die Arbeitsbühne vorbereitet und ggf. Kletterwerke mit Hydraulikzylinder installiert.

Nach dem Ausschalen des ersten Betonierabschnitts werden Aufhängeschuhe montiert und die Kletterkonsolen eingehängt. Die Schalung (Träger- oder Rahmenschalung) wird auf die Kletterkonsolen gestellt und verbunden; die Stellschalung an den vorhergehenden Betonierabschnitt herangefahren und eingerichtet. Durch Justiereinrichtungen kann die Schalung horizontal und vertikal eingestellt werden. Die Vorlaufanker werden an der Schalung befestigt und danach die Bewehrungsarbeiten durchgeführt. Die Schliessschalung wird in Betonierposition gefahren, die Schalung geankert und anschliessend betoniert.

Der zweite Betonierabschnitt wird ausgeschalt und die Schalung gereinigt. Nach der Montage der Aufhängeschuhe im zweiten Betonierabschnitt werden die Kletterprofile mit dem Kran eingefädelt und an den Aufhängeschuhen gesichert. Die Hydraulikleitungen werden verlegt und an das Hydraulikaggregat und die Hydraulikzylinder der Kletterwerke angeschlossen. Danach erfolgt das Umsetzen der Klettereinheit in den nächsten Abschnitt. Die Nachlaufbühnen können nach bzw. während des Hochkletterns der Klettereinheiten montiert werden (abhängig von den Bauwerks und Baustellenbedingungen).

Hebt ein hydraulisches Kletterwerk die Einheiten ins nächste Geschoss, spricht man von einer Selbstkletterschalung. Bei dieser kranunabhängigen Variante sorgen passende Kletterschuhe für die sichere Verankerung am Bauwerk. Selbstkletterschalungen werden mit fest integrierten Kletterantrieben angeboten oder auch mit mobilen Hubzylindern. Der Vorteil von mobilen Systemen liegt in der geringeren Anzahl an Hydrauliksätzen und den dadurch niedrigeren Gerätekosten. In den Lohnkosten ist allerdings der zusätzliche Aufwand für das Manipulieren der mobilen Hubsysteme zu berücksichtigen. Ausserdem entfällt beim Klettervorgang das Vorausklettern des Kletterprofils, das hier fest in die Kletterkonsole eingebaut ist. Bei Selbstkletterschalungen ist die mobile Hydraulik vor allem bei mittelhohen Gebäuden zwischen 10 und 30 Geschossen wirtschaftlich.

Selbstkletterschalungen können auch zu grossen Selbstkletterplattformen zusammengefasst werden. Diese Plattformen kommen bei Hochhauskernen zum Einsatz und tragen die komplette Innen- und Aussenschalung. Bei vorauseilenden Kernen werden zusätzlich die Aussenbühnen samt Einhausung an die Plattform gehängt. Werden die Kernwände zusammen mit den Geschossdecken betoniert, so werden die Aussenbühnen nicht benötigt.

Eine Variante bilden selbstkletternde Schachtschalungen, die mit Hilfe von nur einem zentralen

Kletterwerk die Innenschalung von Aufzugs- oder Treppenschächten Umsetzern

Auf Baustellen von Hochhäusern werden als Baustehenaufzüge vermehrt sogenannte Chm- oder Jumplifts, die mit dem Gebäude mitwachsen, verwendet, um Personen und Materialien innerhalb des Gebäudes zu transportieren. Ein solcher Jumplift weist eine provisorische, vertikal verschiebbare Aufzugsmaschinenplattform auf, welche in der Regel mittels einer Hebeplattform schrittweise innerhalb des Aufzugsschachtes angehoben wird. Die Kabine des Aufzugs ist unterhalb der temporären Aufzugsmaschinenplattform angeordnet und kann in dem Bereich unterhalb der temporären Aufzugsmaschinenplattform bereits während der Bauphase genutzt werden. Sobald wieder einige weitere Stockwerke oberhalb der temporären Aufzugsmaschinenplattform fertiggesteht sind, kann die Aufzugsmaschinenplattform angehoben und damit der Einsatzbereich des Aufzugs nach oben ausgedehnt werden.

Aus EP 2636629A1 ist ein Baustellenaufzug bekannt, welcher einen Aufzugsschacht, eine Aufzugseinheit die in dem Aufzugsschacht beweglich ist und mindestens eine Aufzugskabine umfasst. Im Aufzugsschacht ist eine erste bewegliche Tragkonstruktion zum Tragen der Aufzugseinheit angeordnet. Weiter ist oberhalb der Tragkonstruktion eine Dachkonstruktion angeordnet, welche mittels einer, oberhalb der Dachkonstruktion angeordneten zweiten Tragkonstruktion im Aufzugsschacht nach oben bewegt werden kann.

Das Problem bei bestehenden Baustehenaufzügen ist, dass unabhängig davon wie viele Tragkonstruktionen zum Anheben darunterliegender Aufzugseinheiten und/ oder weiterer Tragkonstruktionen vorgesehen sind, die jeweils oberste Tragkonstruktion muss erst wiederum mittels eines Hebekrans oder manuell angehoben werden, bevor darunterliegende Elemente angehoben werden können.

Somit stellt sich die Aufgabe, ein Aufzugssystem derart in eine Baustellenvorrichtung zu integrieren, dass der Einsatz eines Hebekrans sowie manuelles Anheben von Tragkonstruktionen minimiert werden können.

Erfindungsgemäss wird dies mit einer Baustellenvorrichtung nach dem unabhängigen Anspruch gelöst.

Die erfindungsgemässe Baustellen Vorrichtung weist eine Kletterschalungplattform zur geschossweisen Herstellung von Betonierabschnitten eines Aufzugsschachtes, mehrerer Aufzugsschächte oder eines Gehäusekerns, welcher einen oder mehrere Aufzugsschächte umfasst sowie ein Aufzugssystem mit einer in einem Aufzugsschacht vertikal verschiebbaren Aufzugsmaschinenplattform auf. Dabei ist die Aufzugsmaschinenplattform derart mit der Kletterschalungsplattform verbunden, dass die Aufzugsmaschinenplattform beim Vorstossen der Kletterschalungsplattform mit der Kletterschalungsplattform mitbewegbar ist.

In einer ersten Ausführungsform ist dabei die Aufzugsmaschinenplattform in der Kletterschalungsplattform integriert, so dass die Aufzugsmaschinenplattform direkt mit der Kletterschalungsplattform mitbewegbar ist. Dies kann optional direkt durch Anordnung von Aufzugsmaschinenelementen auf der Kletterschalungsplattform oder optional durch eine Koppelung der Aufzugsmaschinenplattform mit der Kletterschalungsplattform realisiert sein, wobei bei der Koppelung der beiden Plattformen eine starre Verbindung mittels eines Verbindungsstegs oder eine fixe Aufhängung mittels eines Tragmittels einer vorbestimmten Länge vorgesehen sein kann.

Somit erübrigt sich ein zusätzliches Anheben der Maschinenplattform. Zudem lässt sich der Raum unterhalb der Kletterschalungsplattform optimal nutzen und mit der Kabine des Aufzugssystems die Stockwerke direkt unter der Kletterschalungsplattform anfahren.

In einer zweiten Ausführungsform ist die Aufzugsmaschinenplattform bezüglich der Kletterschalungsplattform vertikal verschiebbar an der Kletterschalungsplattform aufgehängt. Dabei können dafür vorgesehene Hebemittel variabler Länge zwischen Aufzugsmaschinenplattform und Kletterschalungsplattform angeordnet sein. Insbesondere können dafür Winden oder andere Seil-, Ketten- oder Riemen-Antriebe vorgesehen sein, wobei die Seile, Ketten oder Riemen direkt oder über eine oder mehrere Umlenkrollen aufgehängt sein können. Durch die Verwendung von Umlenkrollen können die Kräfte auf mehrere Abschnitte verteilt und so die Gesamthebeleistung erhöht werden.

Somit kann die Aufzugsmaschinenplattform angehoben werden, ohne dass eine zusätzliche Tragkonstruktion im Aufzugsschacht oberhalb der Aufzugsmaschinenplattform montiert und manuell angehoben oder nach oben getragen werden muss.

In einer dritten Ausführungsform ist eine Hebeplattform bezüglich der Kletterschalungsplattform vertikal verschiebbar an der Kletterschalungsplattform und die Aufzugsmaschinenplattform bezüglich der Hebeplattform vertikal verschiebbar an der Hebeplattform aufgehängt. Dabei können wiederum dafür vorgesehene Hebemittel variabler Länge zwischen Hebeplattform und Kletterschalungsplattform und/ oder zwischen Aufzugsmaschinenplattform und Hebeplattform angeordnet sein. Insbesondere können dafür wiederum jeweils Winden oder andere Seil-, Ketten oder Riemen- Antriebe vorgesehen sein, wobei die Seile, Ketten oder Riemen direkt oder über eine oder mehrere Umlenkrollen aufgehängt sein können. Wiederum gilt, dass durch die Verwendung von Umlenkrollen die Kräfte auf mehrere Abschnitte verteilt und so die Gesamthebeleistung erhöht werden können.

Somit kann die Aufzugsmaschinenplattform angehoben werden, ohne dass eine zusätzliche Tragkonstruktion im Aufzugsschacht oberhalb der Aufzugsmaschinenplattform montiert und manuell angehoben oder nach oben getragen werden muss. Dank der Hebeplattform können die Kräfte auf die Kletterschalungsplattform reduziert werden, da nur das Gewicht der leichteren Hebeplattform auf die Kletterschalungsplattform wirkt, während die deutlich schwerere

Aufzugsmaschinenplattform mit ihrem Gewicht auf die separat abgestützte Hebeplattform wirkt.

Optional ist die Kletterschalungsplattform als Selbstkletterschalungsplattformen ausgebildet und weist integrierte Kletterantriebe auf.

Somit können auf Baukräne zum Anheben der Kletterschalungsplattform verzichtet werden. Optional ist die Aufzugsmaschinenplattform direkt an den integrierten Kletterantrieben der

Kletterschalungsplattform befestigt. Dadurch kann die Aufzugsmaschinenplattform analog zu den drei oben genannten Ausführungsformen direkt oder indirekt mit der Kletterschalungsplattform angehoben werden, wobei die Befestigung der Aufzugsmaschinenplattform über die integrierten Kletterantriebe direkt an den Aufzugsschachtwänden erfolgt. Wird beispielsweise bei einem hydraulischen Kletterantrieb die Kletterschalungsplattform an der Spitze der Kolbenstange befestigt und die Aufzugsmaschinenplattform (direkt oder indirekt über eine weitere, dazwischen angeordnete Hebeplattform) am Hydraulikzylinder im Bereich dessen Kletterkonsolen in den Aufzugsschachtwänden befestigt, so kann bei einem Vorstoss der Kletterschalungsplattform in einem ersten Vorstoss-Schritt die Kletterschalungsplattform durch Ausfahren der Kolbenstangen angehoben und in der neuen Position verankert werden, während in einem zweiten, zeitlich vom ersten unabhängigen Vorstoss-Schritt der Hydraulikzylinder durch Einziehen der Kolbenstange nachgezogen und dadurch die mit dem Hydraulikzylinder verbundene Aufzugsmaschinenplattform angehoben werden.

Dank dieser Aufteilung des Vorstosses in zwei Schritte können die für die Anhebung der Kletterschalungsplattform Verantwortlichen den Zeitpunkt für das Anheben der Plattform frei und unabhängig von den für den Aufzug Verantwortlichen wählen. Ebenso können die für die Anhebung der Aufzugsmaschinenplattform verantwortlichen den Zeitpunkt für das Anheben der Aufzugsmaschinenplattform frei wählen. Dies obwohl beide für ihr jeweiliges Anheben ihrer

Plattform dieselben Kletterantriebe verwenden.

Optional ist die Kletterschalungsplattform geschossweise in Verankerungen in den Aufzugsschachtwänden aufgehängt und die Aufzugsmaschinenplattform ist in zuvor zur Aufhängung der Kletterschalungsplattform in untenliegenden Geschossen genutzten Verankerungen gesichert. Bei Vorhandensein einer Hebeplattform gemäss der dritten

Ausführungsform ist optional auch diese Hebeplattform in zuvor zur Aufhängung der Kletterschalungsplattform in untenliegenden Geschossen genutzten Verankerungen gesichert.

Somit braucht es keine separaten Befestigungsvorrichtungen für die Aufzugsmaschinenplattform und/ oder die Hebeplattform.

In der Folge werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Baustellenvorrichtung anhand von Figuren detailliert erläutert.

Fig. 1 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen

Baustellenvorrichtung mit einer Kletterschalungsplattform 5 zur Betonierung eines

Aufzugsschachtes 1.

Fig. 2 zeigt schematisch eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemässen

Baustellenvorrichtung mit einer Kletterschalungsplattform 5 zur Betonierung eines

Aufzugsschachtes 1.

Fig. 3 zeigt schematisch die Baustellenvorrichtung nach Fig. 2 beim Anheben der Kletterschalungsplattform.

Fig. 4 zeigt schematisch eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemässen

Baustellenvorrichtung mit einer Kletterschalungsplattform 5 zur Betonierung eines

Aufzugsschachtes 1. Fig. 5 zeigt schematisch das Einbringen von Hilfsmitteln zur Befestigung von

Aufzugskomponenten vor dem Betonieren.

Fig. 6 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen

Baustellenvorrichtung mit einer Kletterschalungsplattform zur Betonierung eines Aufzugsschachtes.

In allen Figuren 1 bis 4 und 6 ist schematisch ein Aufzugsschacht 1 eines sich im Bau befindenden Gebäudes dargestellt. Weitere Gebäudeteile ausserhalb des jeweils dargestellten Aufzugsschachtes sind in diesen Figuren nicht dargestellt. Der Aufzugsschacht steht für den eigentlichen Gehäusekern, welcher in der Regel einen oder mehrere derartige Aufzugsschächte umfasst. Speziell an den Aufzugsschächten ist ihre vertikale Erstreckung, welche bei gewissen Aufzugsschächten praktisch über die gesamte Gebäudehöhe gehen kann. Derartige Aufzugsschächte eignen sich besonders für den Einsatz von Baustellenaufzügen, die bereits während der Bauphase des Gebäudes den Transport von Personen und Gütern von und zu den unteren Stockwerken ermöglichen. Mit unteren Stockwerken sind dabei diejenigen Stockwerke gemeint, welche sich unterhalb der obersten, sich noch im Rohbau befindenden Stockwerke befinden.

Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen Baustellenvorrichtung, bei welcher eine Kletterschalungsplattform 5 direkt mit einem Baustellenaufzug verbunden ist. Die Kletterschalungsplattform 5 weist in der dargestellten Ausführungsform zwei Arbeitsplattformen auf, eine obere Arbeitsplattform 51, welche durchgängig und am oberen Rand der zuletzt ausgeschalten Betonmauern 11 verläuft, sowie eine untere Arbeitsplattform 52, welche den Zugang zu den bereits ausgeschalten Mauerabschnitten erlaubt, um dort beispielsweise Ausbesserungsarbeiten an der Mauer zu ermöglichen.

Auf der oberen Arbeitsplattform befinden sich die Schalungen zum Betonieren. Wie in Fig. 5 im Detail dargestellt, kann mittels Justiereinrichtungen die Schalung 56 horizontal und vertikal eingestellt werden. Vor dem Eingiessen des Betons werden die Bewehrungsarbeiten durchgeführt, das heisst in der Regel werden Armierungseisen 12 eingebracht sowie die Verankerungen zum späteren Tragen der Plattform. Optional können auch weitere Hilfselemente einbetoniert werden, beispielsweise C-Schienenprofile oder Ankerbolzen, welche später zur Befestigung von Konsolen zur Aufnahme der Führungsschienen des Aufzugs verwendet werden können. Hierfür können in den Schalungen 56 Ausnehmungen 561 vorgesehen sein, in welche Einsätze 57 mit darauf befestigtem, insbesondere festgeklemmten Hilfselement - in der Darstellung beispielhaft die C- Schienenprofile 26 - eingeschoben werden können. Optional können die Hilfselemente auch direkt auf Bolzen aufgesteckt werden, welche auf der Schalung angebracht sind. Dank den Einsätzen in den Schalungen oder den Bolzen an vordefinierten Stellen werden die Hilfselemente pro Geschoss immer an der gleichen Stelle im Schacht angeordnet und eignen sich somit ausgezeichnet für manuelle, halbmanuelle oder automatisierte Montage der weiteren Aufzugsbauteile.

Optional können von den in den künftigen Mauerbereich eingebrachten Armierungseisen optische Aufnahmen gemacht und ein digitales Modell der Armierungseisen entlang des gesamten Aufzugsschachts erstellt werden. Hierfür wird vorteilhafterweise eine 3D-Kamera oder ein 3D- Scanner basierend auf Lasertechnologie oder elektromagnetischen Wellen ausserhalb des sichtbaren Bereichs eingesetzt. Dies kann insbesondere später beim manuellen, halbmanuellen oder vollautomatisierten Bohren von Löchern hilfreich sein, da damit das An- oder Durchbohren von Armierungseisen vermieden und das Werkzeug geschont werden kann. Die Schliessschalung wird in Betonierposition gefahren, die Schalung geankert und anschliessend betoniert (rechte Hälfte von Fig. 5).

Die untere Arbeitsplattform 52 ist fest über eine Galgenkonstruktion und vertikal verlaufende Trägerstrukturen 53 mit der oberen Arbeitsplattform 52 verbunden. Die gesamte Plattform ist als eine integrale Einheit dargestellt, welche sich als Einheit in der vertikalen Richtung bewegen lässt. Optional können einzelne Teilplattformen der Kletterschalungsplattform einzeln und unabhängig voneinander bewegt werden, dies ist jedoch in den vorliegenden Figuren nicht dargestellt. Zur Anhebung der Kletterschalungsplattform sind in den Verankerungen in den Mauern Kletterkonsolen 54 angebracht, auf denen hydraulische Kletterwerke 55 angebracht sind. Nach dem Anheben wird die Kletterschalungsplattform wiederum in Verankerungen in den Aufzugsschachtwänden aufgehängt.

Das in der ersten Ausführungsform der erfindungsgemässen Baustellenvorrichtung enthaltene Aufzugssystem umfasst einen Aufzug 2, welcher eine über ein Tragmittel 23 mit einem Gegengewicht 22 verbundene Aufzugskabine 21 aufweist. Die Antriebsmaschine 25 des Aufzugssystems ist auf einer in der Kletterschalungsplattform integrierten temporären Aufzugsmaschinenplattform angeordnet. Somit erübrigt sich ein zusätzliches Anheben der Maschinenplattform. Zudem lässt sich der Raum unterhalb der Kletterschalungsplattform optimal nutzen und mit der Kabine des Aufzugssystems die Stockwerke direkt unter der Kletterschalungsplattform anfahren. Der Aufzugsbetrieb 29 muss jeweils unterbrochen werden, wenn die Kletterschalungsplattform ein Geschoss weiterklettert. Um weiterhin auch die untersten Stockwerke bedienen zu können, müssen die Tragmittel entweder bei jedem Geschoss verlängert werden, oder nach einer vorgesehenen Anzahl Geschosse. Insbesondere wenn der Aufzugsschacht auch in den Kellerbereich eines Gebäudes reicht, kann bei einer jeweiligen Verlängerung der Tragmittel das jeweils bediente, unterste Geschoss einige Stockwerke unter dem für die Bauarbeiten in der Regel wichtigen Erdgeschoss zu liegen kommen. Das Erdgeschoss kann dann auch nach mehreren Geschosserweiterungen ohne zusätzliche Verlängerung der Tragmittel bedient werden, was vorteilhaft sein kann, um die Anzahl der Tragmittel Verlängerungen zu minimieren.

Fig. 2 und Fig. 3 zeigen eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemässen Baustellen Vorrichtung, bei welcher wiederum eine Kletterschalungsplattform 5 direkt mit einem

Baustellenaufzug verbunden ist. Die Kletterschalungsplattform 5 weist analog zur ersten Ausführungsform wiederum zwei Arbeitsplattformen auf. Allerdings ist bei dieser

Ausführungsform die Antriebsmaschine 25 des Aufzugssystems 2 auf einer separaten Aufzugsmaschinenplattform 24 angeordnet. Die Aufzugsmaschinenplattform ist in zuvor zur Aufhängung der Kletterschalungsplattform in untenliegenden Geschossen genutzten

Verankerungen gesichert. Die Aufzugsmaschinenplattform ist bezüglich der

Kletterschalungsplattform in der vertikalen Richtung verschiebbar, also nicht fix oder starr damit verbunden. Ein Hebemittel 3, umfassend eine Winde oder einen anderen Seil-, Ketten- oder Riemen -Antrieb 31 ist auf der Aufzugsmaschinenplattform angeordnet. Optional kann das Hebemittel auch an der Kletterschalungsplattform angeordnet sein. Die

Aufzugsmaschinenplattform lässt sich mit einem Tragmittel 33, also etwa einem Seil, einer Kette oder einem Riemen gegenüber der Kletterschalungsplattform bewegen und insbesondere anheben. Werden wie in der Figur dargesteht Umlenkrollen 32 verwendet, können die Kräfte auf mehrere Tragmittelabschnitte verteilt und so die Gesamthebeleistung erhöht werden. Wird die Kletterschalungsplattform wie in Fig. 3 schematisch dargesteht angehoben, verbleibt die

Aufzugsmaschinenplattform an ihrer Stehe. Das Tragmittel 33 des Hebemittels 3 wird gelockert. Während der Kletterphase 59 der Kletterschalungsplattform kann der Aufzugsbetrieb 29 aufrechterhalten bleiben, da alles von der Aufzugsmaschinenplattform abwärts unabhängig ist von der Anhebung der Kletterschalungsplattform. Wird hingegen die Aufzugsmaschinenplattform nach einigen Kletterphase 59 der Kletterschalungsplattform nachgezogen, werden die Tragmittel 33 des

Hebemittels 3 wieder gespannt. Um die von dem Hebemittel aufzubringende Kraft nicht zu gross werden zu lassen, kann optional die Kabine und/ oder das Gegengewicht auf den Puffer gesteht werden und gegebenenfalls das nicht auf den Puffer gestellte Gegenstück durch Festklemmen des Tragmittels gesichert werden. Beim Hub 39 wird die Aufzugsmaschinenplattform um eine bis mehrere Geschosshöhen angehoben und in den Verankerungen in den Schachtwänden gesichert.

Fig. 4 zeigt eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Baustellen Vorrichtung, bei welcher wiederum eine Kletterschalungsplattform 5 direkt mit einem Baustellenaufzug verbunden ist. Die Kletterschalungsplattform 5 weist analog zur ersten Ausführungsform wiederum zwei Arbeitsplattformen auf. Ebenso ist bei dieser Ausführungsform die Antriebsmaschine 25 des Aufzugssystems 2 wiederum auf einer separaten Aufzugsmaschinenplattform 24 angeordnet und die Aufzugsmaschinenplattform ist in zuvor zur Aufhängung der Kletterschalungsplattform in untenliegenden Geschossen genutzten Verankerungen gesichert. Zusätzlich ist zwischen der Aufzugsmaschinenplattform 24 und der Kletterschalungsplattform 5 eine Hebeplattform 44 vorgesehen. Die Hebeplattform ist, wie auch die Aufzugsmaschinenplattform bezüglich der Kletterschalungsplattform in der vertikalen Richtung verschiebbar, also nicht fix oder starr damit verbunden. Die Hebeplattform 44 ist in zuvor zur Aufhängung der Kletterschalungsplattform in untenliegenden Geschossen genutzten Verankerungen gesichert. Ein Hebemittel 4, umfassend eine Winde oder einen anderen Seil-, Ketten- oder Riemen-Antrieb ist an der Kletterschalungsplattform angeordnet, kann optional aber auch auf der Hebeplattform angeordnet sein. Die Hebeplattform 44 lässt sich mit einem Tragmittel 43, also etwa einem Seil, einer Kette oder einem Riemen gegenüber der Kletterschalungsplattform bewegen und insbesondere anheben. Da die Hebeplattform 44 einiges leichter ist als die Aufzugsmaschinenplattform, kann das Hebemittel 4 kleiner dimensioniert sein als das Hebemittel 3 zum Anheben der Aufzugsmaschinenplattform 24, welches seinerseits wiederum eine Winde oder einen anderen Seil-, Ketten- oder Riemen-Antrieb umfasst und auf der Aufzugsmaschinenplattform angeordnet ist. Die Aufzugsmaschinenplattform lässt sich mit dem Tragmittel 33, also etwa einem Seil, einer Kette oder einem Riemen gegenüber der Hebeplattform 44 bewegen und insbesondere anheben.

Wie bei der zweiten Ausführungsform kann der Aufzugsbetrieb 29 während der Kletterphase 59 der Kletterschalungsplattform aufrechterhalten bleiben, da alles von der Hebeplattform 44 abwärts unabhängig ist von der Anhebung der Kletterschalungsplattform. Soll hingegen die Aufzugsmaschinenplattform nach einigen Kletterphase 59 der Kletterschalungsplattform nachgezogen werden, dann wird in einem ersten Schritt die Hebeplattform angehoben, während die Tragmittel 33 des Hebemittels 3 gelockert sind. Beim Hub 49 wird die Hebeplattform um eine bis mehrere Geschosshöhen angehoben und in den Verankerungen in den Schachtwänden gesichert. Anschliessend wird die Aufzugsmaschinenplattform angehoben.

Optional kann oberhalb des Aufzugssystems ein Auffangdachelement 6 (Crash-Deck) vorgesehen sein, welches das Herunterfallen von Gegenständen in den Aufzugsbereich verhindern soll. Das Auffangdachelement 6 kann bei allen Ausführungsformen wie in Fig. 4 angedeutet direkt unterhalb der Kletterschalungsplattform an dieser befestigt sein. Optional kann das Auffangdachelement 6 in zuvor zur Aufhängung der Kletterschalungsplattform in untenliegenden Geschossen genutzten Verankerungen gesichert werden. In diesem Fall kann das Auffangdachelement 6 mit einem der vorhandenen Hebemittel um eine bis mehrere Geschosshöhen angehoben werden.

Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Baustellenvorrichtung, bei welcher wiederum eine Kletterschalungsplattform 5 direkt mit einem Baustellenaufzug verbunden ist. Die Kletterschalungsplattform 5 weist analog zur ersten Ausführungsform wiederum zwei Arbeitsplattformen auf. Ebenso ist bei dieser Ausführungsform die Antriebsmaschine 25 des Aufzugssystems 2 wiederum auf einer separaten Aufzugsmaschinenplattform 24 angeordnet und die Aufzugsmaschinenplattform ist in zuvor zur Aufhängung der Kletterschalungsplattform in untenliegenden Geschossen genutzten Verankerungen gesichert. Zusätzlich ist zwischen der Aufzugsmaschinenplattform 24 und der Kletterschalungsplattform 5 eine Hebeplattform 44 vorgesehen. Die Hebeplattform 44 ist direkt an den Kletterkonsolen 54 oder den Hydraulikzylindern der hydraulischen Kletterwerke (Hebemittel) 55 angeordnet. Bei einem Vorstoss der Kletterschalungsplattform 5 wird in einem ersten Vorstoss-Schritt die

Kletterschalungsplattform 5 durch Ausfahren der Kolbenstangen der hydraulischen Kletterwerke 55 angehoben und in der neuen Position 15 verankert werden, währen in einem zweiten, zeitlich vom ersten unabhängigen Vorstoss-Schritt die unteren Kletterkonsolen 54 gelöst, der Hydraulikzylinder durch Einziehen der Kolbenstange nachgezogen und dadurch die mit dem Hydraulikzylinder verbundene Hebeplattform 44 angehoben werden. Dabei sind während dem zweiten Vorstoss-Schritt die Tragmittel 33 des Hebemittels 3 zum Anheben der Aufzugsmaschinenplattform 24 gelockert.

Anstatt wie dargestellt mit zusätzlicher Hebeplattform, kann die Aufzugsmaschinenplattform selber auch direkt an den Kletterkonsolen oder den Hydraulikzylindern der hydraulischen Kletterwerke angeordnet sein (analog der ersten Ausführungsform).

In der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform umfasst die Hebeplattform 44 optional ein Auffangdachelement 6 (Crash-Deck), welches optional wasserdicht ausgebildet und zusätzlich mit Dichtungselementen 61 versehen ist. Die Dichtungselemente sorgen dafür, dass kein Wasser entlang der Schachtwände nach unten fliessen kann. Als Dichtungselemente können Dichtungslippen, Silikonfugen, Teerabdichtungen verwendet werden, aber auch aufblasbare

Schlauchelemente, welche im aufgeblasenen Zustand gegen die Wand drücken.