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Title:
BURKHOLDERIA RHIZOXINA MICRO-ORGANISMS, NOVEL ENDOSYMBIONTS OF RHIZOPUS SP. AND METHOD FOR PRODUCING RHIZOXIN AND/OR RHIZOXIN DERIVATIVES USING SAID MICRO-ORGANISMS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/131098
Kind Code:
A3
Abstract:
The invention relates to a method for producing rhizoxin and derivatives of rhizoxin. The aim of the invention is to produce novel micro-organisms that synthesise rhizoxin or derivatives of rhizoxin, and to provide a method for producing rhizoxin or derivatives thereof, without the disadvantages of prior art and in a simpler manner with a higher yield. To this end, bacterial symbionts of Rhizopus sp., in the form of Burkholderia Rhizoxina DSM 17360 or other Burkholderia Rhizoxina strains, are isolated, cultivated and used for the fermentative production of rhizoxin and/or derivatives of rhizoxin in a submerged culture, and the rhizoxin and/or the derivatives thereof are subsequently isolated from the culture supernatant.

Inventors:
HERTWECK CHRISTIAN (DE)
PARTIDA-MARTINEZ LAILA P (DE)
Application Number:
PCT/DE2006/000962
Publication Date:
February 01, 2007
Filing Date:
June 01, 2006
Export Citation:
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Assignee:
LEIBNITZ INST FUER NATURSTOFF (DE)
HERTWECK CHRISTIAN (DE)
PARTIDA-MARTINEZ LAILA P (DE)
International Classes:
C12N1/20; C12P17/14; C12P17/16
Foreign References:
EP0145177A21985-06-19
EP0132772A21985-02-13
Other References:
PARTIDA-MARTINEZ LAILA P ET AL: "Pathogenic fungus harbours endosymbiotic bacteria for toxin production", NATURE (LONDON), vol. 437, no. 7060, October 2005 (2005-10-01), pages 884 - 888, XP002408671, ISSN: 0028-0836
JENNESSEN JENNIFER ET AL: "Secondary metabolite and mycotoxin production by the Rhizopus microsporus group", JOURNAL OF AGRICULTURAL AND FOOD CHEMISTRY, vol. 53, no. 5, March 2005 (2005-03-01), pages 1833 - 1840,1823, XP002408672, ISSN: 0021-8561
IWASAKI S ET AL: "MACRO CYCLIC LACTONE ANTIBIOTICS 7. STRUCTURE OF A PHYTO TOXIN RHIZOXIN PRODUCED BY RHIZOPUS-CHINENSIS", JOURNAL OF ANTIBIOTICS (TOKYO), vol. 37, no. 4, 1984, pages 354 - 362, XP009075351, ISSN: 0021-8820
Attorney, Agent or Firm:
BOCK, Gerhard (Hans-Knöll-Str. 1, Jena, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Burkholderia rhizoxina DSM 17360.

2. Verwendung von Burkholderia rhizoxina gemäß Anspruch 1, zur Herstellung von Rhizoxin und / oder Derivaten des Rhizoxins (siehe Tabelle 1; (2) bis (10)). Die Tabelle 1 ist Teil des Anspruchs.

3. Verfahren zur Herstellung von Rhizoxin (1) und / oder Derivaten des Rhizoxins (siehe Tabelle 1; (2) bis (10)) bei dem ein bakterieller Symbiont aus Rhizopus sp. in Form eines Burkholderia Rhizoxina-StammGS in Submerskultur kultiviert wird, bis sich Rhizoxin (1) und / oder Derivaten des Rhizoxins (2) bis (10) im Kulturüberstand ansammeln und aus dem Kulturüberstand isoliert werden. Die Tabelle 1 ist Teil des Anspruchs.

4. Verfahren zur Herstellung von Rhizoxin (1) und / oder Derivaten des Rhizoxins (2) bis (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Burkholderia Rhizoxina-Stamm DSM 17360 ist.

5. Verfahren zur Herstellung von Rhizoxin (1) und / oder Derivaten des Rhizoxins (2) bis (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium 1 % Mais-Stärke, 0.5 % Glycerol, 1 % Glutenmehl, 1 % Hefe, 1 % Cornsteep, und 1 % CaCO 3 enthält.

6. Verfahren zur Herstellung von Rhizoxin (1) und / oder Derivaten des Rhizoxins (2) bis (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium ein Malzextrakt-Pepton- Medium ist.

7. Verfahren zur Herstellung von Rhizoxin (1) und / oder Derivaten des Rhizoxins (2) bis (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der pH- Wert 6.5 beträgt.

8. Verfahren zur Herstellung von Rhizoxin (1) und / oder Derivaten des Rhizoxins (2) bis (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fermentationstemperatur 30 0 C beträgt.

9. Verfahren zur Herstellung von Rhizoxin (1) und / oder Derivaten des Rhizoxins (2) bis (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei 120-200 rpm kultiviert wird.

10. Verfahren zur Herstellung von Rhizoxin (1) und / oder Derivaten des Rhizoxins (2) bis (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Rhizoxin (1) und / oder seine Derivaten

(2) bis (10) aus dem Kulturüberstand durch Extraktion mit organischen Lösemitteln oder Adsorberharzen isoliert werden.

Tabelle 1

Description:

Mikroorganismen Burkholderia rhizoxina, neue Endosymbionten aus Rhizopus sp. und Verfahren zur Herstellung von Rhizoxin und / oder Rhizoxin-Derivaten unter Verwendung dieser Mikroorganismen

Erfindung betrifft Mikroorganismen Burkholderia rhizoxina, neue Endosymbionten aus Rhizopus sp. und Verfahren zur Herstellung von Rhizoxin und / oder Rhizoxin-Derivaten unter Verwendung dieser Mikroorganismen.

Rhizoxin [(1) in Tabelle 1] ist ein Polyketidmetabolit mit antifungaler und zytotoxischer Wirkung, der aus verschiedenen Pilzen der Gattung Rhizopus (z.B. Rhizopus microsporus) isoliert wurde (J. Jennessen et al. 2005, J. Agric. Food Chem. 53: 1833-18409).

Die zytotoxische Wirkung des Rhizoxin kommt durch eine sehr effektive Bindung an ß-Tubulin zustande, was die Hemmung der Mitose zu Folge hat (Y. Koga-Ban et al. 1995, DNA Res. 2: 21-26; M. Takahashi et al. 1987, Biochim. Biophys. Acta 926: 215-223).

Aufgrund dieser antimitotischen Aktivität, die in den meisten eukaryotischen Zellen beobachtet wird, insbesondere in verschiedenen humanen Tumorzelllinien, hat Rhizoxin großes Interesse als potentieller Antitumorwirkstoff geweckt (T. Tsuruo et al. 1986, Cancer Res. 46: 381-385; A. Jordan et al. 1998, Med. Res. Rev. 18: 259-296).

ähnlich starke antifungale und antitumorale Wirkungen wurden auch für die Rhizoxin-Derivate [(29 bis (10) in Tabelle 1] beobachtet (S. Kiyoto et al. 1986, J. Antibiot. 39: 762-772; S. Iwasaki et al. 1986, J. Antibiot. 39: 424-429; S. Iwasaki et al., 1986, Chem. Pharm. Bull. 34: 1387-1390).

Die Produktion von Rhizoxin und seinen Derivaten durch Fermentation von Rhizopus-Stämmon und die Aufreinigung der zytotoxischen Verbindungen ist jedoch aufwendig und die Ausbeute an Rhizoxin oder Derivaten von Rhizoxin ist gering.

Aufgabe der Erfindung ist es, neue Mikroorganismen bereitzustellen, die Rhizoxin oder Derivaten von Rhizoxin synthetisieren und ein Verfahren zur Herstellung von Rhizoxin oder Derivaten von Rhizoxin

anzugeben, das die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und Rhizoxin und / oder seine Derivate aufwandgeringer und mit einer höheren Ausbeute bereitstellt.

Unter dem Ausdruck „Derivat" im Sinne der vorliegenden Erfindung werden Varianten verstanden, die die gleichen funktionellen Eigenschaften wie Rhizoxin besitzen. Die Derivate können auch eingeschränkte funktionelle Eigenschaften besitzen.

überraschender weise wurde gefunden, dass nicht die Rhizopus sp.- Stämme die Produzenten von Rhizoxin sind, sondern bakterielle Endosymbionten Burkholderia rhizoxina, die eng mit Spezies der Gattung Burkholderia verwandt sind, diese Naturstoffe produzieren und dass diese bakteriellen Endosymbionten aus Rhizopus sp. dazu geeignet sind, die Herstellung von Rhizoxin und / oder seinen Derivaten aufwandgeringer und mit einer höheren Ausbeute in Flüssigkultur zu ermöglichen.

Die Isolation der bakteriellen Endosymbionten erfolgt erfindungsgemäß aus Rhizoxin-Bildnern, wie z.B. Rhizopus microsporus van Tieghem var. chinensis (ATCC 62417), Rhizopus sp. F-1360 (ATCC 20577), Rhizopus microsporus var. microsporus (Stämme CBS 699.68 und CBS 308.87), indem man die Rhizopus-Stämme in flüssigen Medium (1 % Mais-Stärke, 0.5 % Glycerol, 1 % Glutenmehl, 1 % Hefe, 1 % Cornsteep, und 1 % CaCO 3 - pH 6.5) oder Malzextrakt-Pepton-Medium bei 30 0 C und Schütteln bei 120-200 rpm kultiviert, das Mycel einer wachsenden Rhizopus-Kultaτ (bspw. 20 ml) anschließend in ein Gefäß (bspw. 50 ml-Gefaß) überführt, mechanisch durch Pipettieren zerteilt und mechanisch aufschließt. Die aufgeschlossenen Zellen waren einer Gradientenzentrifugation unterworfen (bspw. 500 rpm für 5 min, 4000 rpm für 20 min). Nach jedem Zentrifugationsschritt werden Aliquots des überstands auf Agarplatten (5.0 g Pepton, 3.0 g Fleischextrakt, 15.0 g Agar, 1000 ml Wasser) ausgestrichen und bei 30 0 C inkubiert. Die vereinzelten Kolonien des Endosymbionten sind nach der Kultivierung als Reinkulturen von den Platten isolierbar.

Es ist bspw. der Endosymbionten-Stamm DSM 17360 (Burkholdeήa rhizoxinä) isolierbar.

Der Stamm Burkholdeήa rhizoxinä (DSM 17360) wurde in der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH (DSMZ) in Braunschweig. Mascheroder Wege 1, unter der Bezeichnung hinterlegt.

Der Endosymbionten-Stamm DSM 17360 unterscheidet sich von den bisher bekannten Stämmen anhand seiner 16S r-RNA-Sequenz, wie in der phylogenetischen Veranschaulichung in Fig. 1 dargestellt.

Erfindungsgemäß können die auf diese Weise erhaltenen bakteriellen Kolonien (Burkholderia rhizoxina-Stämmo) für die Herstellung von Rhizoxin und Rhizoxin-Derivaten wie folgt eingesetzt werden: Die Fermentation der Bakterien-Stämme erfolgt als Submerskultur in flüssigen Medium (1 % Maisstärke, 0.5 % Glycerol, 1 % Glutenmehl, 1 % Hefe, 1 % Cornsteep und 1 % CaCO 3 - pH 6.5) bei 30 0 C oder 5.0 g Pepton und 3.0 g Fleischextrakt in 1000 ml Wasser bei 30 0 C.

Das Rhizoxin bzw. die Rhizoxin-Derivate sind aus dem Kulturüberstand gewinnbar, indem mit organischen Lösungsmitteln, z.B. Ethylacetat, extrahiert wird. Alternativ können bekannte Verfahren zur Festphasenextraktion eingesetzt werden.

Die Ausbeute an Rhizoxin bzw. die Rhizoxin-Derivate liegt dabei in einem Bereich von 10 mg/1 bis über 200 mg/1 Kulturüberstand.

PCT

Original (für EINREICHUNG )

0-1 Formular PCT/RO/134 (SAFE) Angaben zu einem hinterlegten Mikroorganismus und/oder anderem hinterlegten biologischen Material

0-1-1 erstellt mit PCT-SAFE [EASY modθ] Version 3 .51. 005 .180 MT/FOP 20060401/0 .20 .4rc .2 .7

0-2 Internationales Aktenzeichen

0-3 Aktenzeichen des Anmelders oder P2162PCT Anwalts

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0-5 Dieses Formular ist an folgendem Datum beim internationalen Büro 01 June 2006 (01.06.2006) eingegangen

0-5-1 Bevollmächtigter Bediensteter

Sylvaine DESCLOUX