Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
CALCULATION APPARATUS AND DIALYSIS APPARATUS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/245151
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a calculation apparatus (100) for determining an interdialytic sodium administration (minter) of a patient and/or for determining a non-osmotically based interdialytic fluid administration (Vexcess drink), having a storage apparatus (101) and/or an input apparatus (103) configured for storing and inputting parameter values of the patient; a computing device (105) configured for calculating the interdialytic sodium administration (minter) of the patient and/or for calculating their non-osmotically based interdialytic fluid administration (Vexcess drink); and an output apparatus (107) for outputting a signal for open-loop or closed-loop control of a communication apparatus (109) and/or a medical blood treatment apparatus (4).

Inventors:
MAIERHOFER ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/065282
Publication Date:
December 10, 2020
Filing Date:
June 03, 2020
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
A61M1/16; A61M1/34
Domestic Patent References:
WO2016026569A12016-02-25
Foreign References:
US20120018379A12012-01-26
EP3183013A12017-06-28
EP2413991B12018-05-02
Other References:
G PANZETTA ET AL: "Validation of a simple method for assessing sodium intake in dialysis patients", 1 January 2001 (2001-01-01), XP055721055, Retrieved from the Internet [retrieved on 20200807], DOI: 10.1159/000014472
AFAR ET AL., SALT INTAKE AND IMMUNITY, HYPERTENSION, vol. 72, pages 19ff
EVANS ET AL.: "Emerging evidence of an effect of salt on innate and adaptive immunity", NDT, 5 December 2018 (2018-12-05)
Attorney, Agent or Firm:
BOBBERT & PARTNER PATENTANWÄLTE PARTMBB (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1. Berechnungsvorrichtung (100) zum Ermitteln einer

interdialytisch erfolgten Natriumzufuhr (niinter) eines Patienten und/oder zum Ermitteln einer, insbesondere nicht-osmotisch begründeten, interdialytischen

Flüssigkeitszufuhr (VexCess drink) , aufweisend: eine Speichervorrichtung (101) und/oder eine

Eingabevorrichtung (103) konfiguriert zum Speichern bzw. zum Eingeben von Parameterwerten des Patienten; eine Recheneinrichtung (105), konfiguriert zum Berechnen der interdialytisch erfolgten

Natriumzufuhr (npnter) des Patienten und/oder zum Berechnen einer - insbesondere nicht-osmotisch begründeten - interdialytischen

Flüssigkeitszufuhr (VexCess drink) des Patienten; und eine Ausgabevorrichtung (107) zum Ausgeben eines Signals zum Steuern oder Regeln einer

Kommunikationsvorrichtung (109) und/oder einer medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung (4) .

2. Berechnungsvorrichtung (100) nach Anspruch 1, wobei die Recheneinrichtung (105) zum Berechnen der

interdialytisch erfolgten Natriumzufuhr (npnter) des Dialysepatienten und/oder seiner interdialytischen Flüssigkeitszufuhr (VexCess drink) konfiguriert ist, um die interdialytisch erfolgte Natriumzufuhr (rninter) und/oder die interdialytische

Flüssigkeitszufuhr (VexCess drink) basierend auf der zu Beginn der Dialysesitzung (n) herrschenden Plasmanatriumkonzentration (cpre (n) ) und/oder der Natriumkonzentration im Urin (cUnne) zu berechnen.

3. Berechnungsvorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Recheneinrichtung (105) konfiguriert ist, um in Signalkommunikation mit der medizinischen

Blutbehandlungsvorrichtung (4) derart zu stehen, um mehrfach während einer mittels der medizinischen

Blutbehandlungsvorrichtung (4) ablaufenden

Dialysesitzung (n) von der medizinischen

Blutbehandlungsvorrichtung (4) gemessene Werte von der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung (4) abzufragen oder zu empfangen, um basierend hierauf das Berechnen der interdialytisch erfolgten Natriumzufuhr (npnter) und/oder der interdialytischen

Flüssigkeitszufuhr (VexCess drink) zu wiederholen oder zu präzisieren .

4. Berechnungsvorrichtung (100) nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, wobei die

Ausgabevorrichtung (107) konfiguriert ist, um die interdialytisch erfolgte Natriumzufuhr (npnter) und/oder die interdialytische Flüssigkeitszufuhr (VexCess drink) auf einer Anzeigevorrichtung als

Kommunikationsvorrichtung (109) anzuzeigen, auszugeben und/oder zu speichern, die ein Monitor, ein Display, ein Drucker, ein Speicherelement oder eine Datenbank ist oder aufweist. 5. Berechnungsvorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die

Recheneinrichtung (105) und/oder die

Ausgabevorrichtung (107) konfiguriert sind, um

berechnete Werte, insbesondere die interdialytisch erfolgte Natriumzufuhr (minter) und/oder die

interdialytische Flüssigkeitszufuhr (VexCess drink) , auszugeben, zu speichern und/oder auf der

Anzeigevorrichtung als Kommunikationsvorrichtung (109) anzuzeigen, zusammen mit einer Angabe einer qualitativen und/oder quantitativen Genauigkeit des angezeigten, ausgegebenen und/oder gespeicherten Wertes.

6. Berechnungsvorrichtung (100) nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, wobei die Angabe der

qualitativen und/oder quantitativen Genauigkeit des angezeigten Wertes die Angabe eines Wertebereichs, eines Konfidenzintervalls, eine Darstellung in einer von mehreren vorbestimmten Farben, der Größe eines Fehlers, einer Unsicherheit, eines möglichen Wertebereichs, insbesondere eines Konfidenzintervalls, die Angabe einer Standardabweichung, Varianz, einer Farbkodierung mit optional mehreren Farben und/oder einer Ampeldarstellung ist oder umfasst.

7. Berechnungsvorrichtung (100) nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, wobei die

Ausgabevorrichtung (107) zum Ausgeben eines Signals zum Steuern einer Kommunikationsvorrichtung (109)

konfiguriert ist, um eine Verschreibung basierend auf der interdialytisch erfolgten Natriumzufuhr (minter) und/oder der interdialytischen

Flüssigkeitszufuhr (VexCess drink) anzugeben.

8. Berechnungsvorrichtung (100) nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, wobei die

Ausgabevorrichtung (107) konfiguriert ist, um mittels der von ihr ausgegebenen Signale an die medizinische Blutbehandlungsvorrichtung (4) die medizinische

Blutbehandlungsvorrichtung (4) derart zu steuern, dass die Dialysesitzung (n) endet, wenn oder nachdem dem behandelten Blut die ermittelte, interdialytisch erfolgte Natriumzufuhr (minter) und/oder

Flüssigkeitszufuhr (VeXcess dnnk) entzogen ist.

9. Berechnungsvorrichtung (100) nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, konfiguriert, um Werte wenigstens eines oder mehrerer der folgenden Parameter einzulesen :

V Verteilungsvolumen des Patienten;

A interdialytischer Flüssigkeitsüberschuss

entsprechend der interdialytischen

Gewichtszunahme ; Plasmanatriumkonzentration zu Beginn der

Dialysesitzung (n) ; cpoetCn~l) Plasmanatriumkonzentration am Ende der

vorhergehenden Dialysesitzung (n-1); i'urine kumulierte Restausscheidung zwischen den

Dialysesitzungen; duri» Natriumkonzentration im Urin; und

Anzahl von Tagen zwischen Ende der letzten Dialysesitzung und aktueller Dialysesitzung, bestimmt aus dem aktuellen Datum und dem gespeicherten Datum der vorhergehenden

Dialysesitzung .

10. Medizinische Blutbehandlungsvorrichtung (4) mit

Fluidleitungen, welche wenigstens eine

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (31a) und/oder eine Dialysatablaufleitung (31b), welche optional miteinander in Fluidverbindung verbunden sind, etwa mittels eines Verbinders (41), umfassen; wenigstens einer Fördervorrichtung zum Fördern einer Dialysierflüssigkeit innerhalb der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (31a) und/oder der Dialysatablaufleitung (31b); wenigstens einer Steuerungs- und/oder

Regelungsvorrichtung (29) ; wobei die medizinische Blutbehandlungsvorrichtung (4) konfiguriert ist, um mittels

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung (31a) und mittels Dialysatablaufleitung (31b) jeweils mit einer

Dialysierflüssigkeitskammer (19b) eines Blutfilters (19) verbunden zu werden, welcher zusätzlich zur Dialysierflüssigkeitskammer (19b) eine Blutkammer (19a) aufweist, wobei Dialysierflüssigkeitskammer (19b) und Blutkammer (19a) durch eine semipermeable Membran voneinander getrennt sind; wobei die Steuerungs- und/oder Regelungsvorrichtung (29) konfiguriert ist, eine Blutbehandlung mittels der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung (4) mittels Hämofiltration, Hämodialyse oder Hämodiafiltration zu veranlassen oder zu bewirken, wozu die Steuerungs und/oder Regelungsvorrichtung (29) mit einer

Berechnungsvorrichtung (100) nach einem der

vorangegangenen Ansprüche in Signalübertragung verbunden ist oder eine solche aufweist.

11. Medizinische Blutbehandlungsvorrichtung (4) nach

Anspruch 10, geeignet und/oder konfiguriert zum

Durchführen einer Blutbehandlung, insbesondere einer Hämodialyse, einer Hämofiltration, einer

Hämodiafiltration oder eines Separationsverfahrens.

Description:
Beschreibung

Berechnungsvorrichtung und Dialysevorrichtung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine

Berechnungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine medizinische Blutbehandlungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10 sowie ein Verfahren.

Zahlreiche Studien belegen, dass eine erhöhte

Kochsalzaufnahme in der Normalbevölkerung zu einem vermehrten Auftreten von kardiovaskulären Erkrankungen führt, und dass cardiavaskuläre Vorfälle wie Herzinfarkt und Schlaganfall durch eine Verminderung der Aufnahme von Kochsalz (NaCl) reduziert werden könnten. Insbesondere führt eine erhöhte Kochsalzaufnahme bei einem Teil der Bevölkerung zu erhöhtem Blutdruck. Neuere Studien lassen auch einen negativen

Einfluss auf das Immunsystem vermuten (Afar et al . , Salt Intake and Immunity, Hypertension 72 p. 19ff; Evans et al . , Emerging evidence of an effect of salt on innate and adaptive immunity, NDT, published online 2018, December 5) .

Menschen mit eingeschränkter Nierentätigkeit sind darauf angewiesen, dass ihnen überschüssiges Natrium mittels Dialyse entzogen wird. Für sie ist es daher in besonderem Maße relevant, die von ihnen aufgenommene Salzmenge zu kennen. Hilfreich können hierbei eine Ernährungsberatung und das Befolgen von dabei erlernten Regeln sein.

Eine Ernährungsberatung findet derzeit überwiegend auf Basis von Nährwerttabellen statt. In Bezug auf den Salzgehalt existieren hierzu Tabellen mit dem typischen Salzgehalt von Lebensmitteln. Auch gibt es bei Fertignahrung Angaben bezogen auf das Gesamtprodukt, typische Portionen oder pro

Gewichtseinheit. Gleichzeitig müssen die tatsächlich

konsumierten Produkte und Mengen für eine Berechnung

ermittelt werden. Das Ermitteln stellt sich in der Praxis regelmäßig als unkomfortabel dar.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine

Berechnungsvorrichtung für die Natriumzufuhr bei

Dialysepatienten und eine weitere medizinische

Blutbehandlungsvorrichtung vorzuschlagen .

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine

Berechnungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Sie wird ferner gelöst mittels der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8.

Erfindungsgemäß wird somit eine Berechnungsvorrichtung vorgeschlagen. Die Berechnungsvorrichtung ist konfiguriert zum Ermitteln einer interdialytisch (also zwischen zwei aufeinanderfolgenden Dialysesitzungen, insbesondere seit der zuletzt erfolgten bzw. der vorangegangenen Dialysesitzung (auch kurz: Dialysen)) und/oder täglich erfolgten

Natriumzufuhr (hierin auch als mi nter bezeichnet) eines

Patienten (auch: Dialysepatient, wenngleich zumeist kurz als Patient bezeichnet) . Alternativ oder ergänzend hierzu ist die Berechnungsvorrichtung konfiguriert zum Ermitteln einer interdialytischen Trinkmenge, insbesondere einer nicht osmotisch begründeten, interdialytischen Trinkmenge oder Flüssigkeitszufuhr (hierin auch als V exC ess drink bezeichnet) . Die Berechnungsvorrichtung weist hierzu eine

Speichervorrichtung und/oder eine Eingabevorrichtung auf, weiter eine Recheneinrichtung und eine Ausgabevorrichtung.

Die Speichervorrichtung ist zum Speichern von Parametern (oder Parameterausprägungen oder -werten) des Patienten konfiguriert. Die Eingabevorrichtung ist zum Eingeben von Parameterwerten des Patienten konfiguriert.

Die Recheneinrichtung ist konfiguriert und/oder programmiert zum Berechnen der interdialytisch erfolgten

Natriumzufuhr mi nter des Dialysepatienten und/oder zum

Berechnen der interdialytischen Flüssigkeitszufuhr V excess drink .

Die Berechnung kann sich auf hinterlegte Formeln oder

Algorithmen stützen, etwa wie hierin offenbart. Die

Berechnung kann sich alternativ oder ergänzend auf die von der Recheneinrichtung aus der Speichervorrichtung oder der Eingabevorrichtung abrufbaren Parameterwerte stützen.

Die Ausgabevorrichtung kann konfiguriert sein zum Ausgeben eines Signals zum Steuern einer Kommunikationsvorrichtung und/oder zum Steuern oder Regeln einer medizinischen

Blutbehandlungsvorrichtung .

Die Kommunikationsvorrichtung kann als Anzeigevorrichtung, Monitor, Display, Drucker, Datenbank, usw. ausgestaltet sein oder eine solche enthalten.

Die Kommunikationsvorrichtung kann optional Teil der

Berechnungsvorrichtung oder der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung sein oder hiermit jeweils

verbunden sein.

Erfindungsgemäß wird ferner eine medizinische

Blutbehandlungsvorrichtung (kurz: Behandlungsvorrichtung) vorgeschlagen .

Die erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung weist auf:

Fluidleitungen, welche wenigstens eine

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und/oder eine Dialysatablaufleitung, welche optional miteinander in Fluidverbindung verbunden sind, etwa mittels eines Verbinders, umfassen; wenigstens eine Fördervorrichtung zum Fördern einer Dialysierflüssigkeit innerhalb der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und/oder der Dialysatablaufleitung; und wenigstens eine Steuerungs- und/oder

Regelungsvorrichtung .

Die medizinische Blutbehandlungsvorrichtung ist konfiguriert, um mittels Dialysierflüssigkeitszulaufleitung und mittels Dialysatablaufleitung jeweils mit einer

Dialysierflüssigkeitskammer eines Blutfilters verbunden zu werden, welcher zusätzlich zur Dialysierflüssigkeitskammer eine Blutkammer aufweist, wobei Dialysierflüssigkeitskammer und Blutkammer durch eine semipermeable Membran voneinander getrennt sind. Die Steuerungs- und/oder Regelungsvorrichtung ist konfiguriert, eine Blutbehandlung mittels der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung mittels Hämofiltration,

Hämodialyse oder Hämodiafiltration zu veranlassen oder zu bewirken. Die Steuerungs- und/oder Regelungsvorrichtung ist mit einer erfindungsgemäßen Berechnungsvorrichtung in

Signalübertragung verbunden oder weist eine solche auf.

Bei allen vorstehenden und allen folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des Ausdrucks „kann sein" bzw. „kann haben" usw. synonym zu „ist vorzugsweise" bzw. „hat vorzugsweise" usw. zu verstehen und soll eine erfindungsgemäße Ausführungsform erläutern .

Wann immer hierin Zahlenworte genannt werden, so versteht der Fachmann diese als Angabe einer zahlenmäßig unteren Grenze. Sofern dies zu keinem für den Fachmann erkennbaren

Widerspruch führt, liest der Fachmann daher beispielsweise bei der Angabe „ein" oder „einem" stets „wenigstens ein" oder „wenigstens einem" mit. Dieses Verständnis ist ebenso von der vorliegenden Erfindung mit umfasst wie die Auslegung, dass ein Zahlenwort wie beispielsweise „ein" alternativ als „genau ein" gemeint sein kann, wo immer dies für den Fachmann erkennbar technisch möglich ist. Beides ist von der

vorliegenden Erfindung umfasst und gilt für alle hierin verwendeten Zahlenworte.

Wenn hierin von „programmiert" oder „konfiguriert" die Rede ist, so ist auch offenbart, diese Begriffe gegeneinander oder gegen „software-programmiert" auszutauschen. Wann immer hierin eine Eignung oder ein Verfahrensschritt genannt ist, umfasst die vorliegende Erfindung auch eine entsprechende Programmierung oder Konfigurierung einer geeigneten Vorrichtung oder eines Abschnitts hiervon - z. B. der Blutbehandlungsvorrichtung - sowie derart programmierte Vorrichtungen .

Vorteilhafte Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen und

Ausführungsformen .

Wenn hierin von einer Ausführungsform die Rede ist, so stellt diese eine erfindungsgemäße, beispielhafte Ausführungsform dar .

Erfindungsgemäße Ausführungsformen können eines oder mehrere der oben und/oder im Folgenden genannten Merkmale in jeder technisch möglichen Kombination aufweisen.

Wenn hierin die Rede davon ist, dass ein Wert auf Basis eines Parameterwerts (oder einer anderen Größe) berechnet wird, so kann hierin umfasst sein, dass die Berechnung auf Basis einer Abschätzung des Parameterwerts oder Annäherung an den

Parameterwert (oder an die andere Größe) berechnet wird.

In einigen Ausführungsformen ist die Recheneinrichtung konfiguriert und/oder programmiert (beide Begriffe sind hierin austauschbar) , um die interdialytisch erfolgte

Natriumzufuhr mi nter und/oder die interdialytische

Flüssigkeitszufuhr V exC ess drink basierend auf der zu Beginn der Dialysesitzung n herrschenden Plasmanatriumkonzentration c pr e (n) und/oder der

Natriumkonzentration im Urin c U rine zu berechnen.

In einigen Ausführungsformen werden die interdialytisch erfolgte Natriumzufuhr mi nter und/oder die interdialytische Flüssigkeitszufuhr V exC ess drink unter Verwendung einer der hierin genannten Formeln 1, 3, 5, 8, 11, 12, 13, 14, 17 berechnet .

Wenn hierin von der interdialytischen Flüssigkeitszufuhr oder der Flüssigkeitszufuhr V exC ess drink die Rede ist, so kann hierunter ein Flüssigkeitsvolumen zu verstehen sein, das es hierin zu berechnen (und mittels Dialyse vorzugsweise zu entfernen) gilt. Es kann sich dabei um ein

Flüssigkeitsvolumen handeln, das der Patient aufgenommen hat, ohne dass dies zum Aufrechterhalten des Flüssigkeitshaushalts erforderlich gewesen wäre. Daher wird es hierin optional auch als die Flüssigkeitszufuhr V exC ess drink bezeichnet.

In manchen Ausführungsformen steht die Recheneinrichtung direkt oder indirekt in Signalkommunikation mit Komponenten der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung. Die

Signalkommunikation ist dabei derart vorgesehen oder

konfiguriert, dass mehrfach Werte, welche während einer mittels der Blutbehandlungsvorrichtung ablaufenden

Dialysesitzung von der medizinischen

Blutbehandlungsvorrichtung gemessen werden, wie z. B. das Plasmanatrium oder ein intradialytischer Salztransfer, z. B. mittels der Eingabevorrichtung oder mittels der

Kommunikationsvorrichtung, an die Recheneinrichtung

übermittelt werden. Dies kann durch ein Abfragen dieser Werte von der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung erfolgen. Es kann aber auch mittels einer Sendefunktion, die von der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung ausgeht, erfolgen. Basierend auf diesen Werten kann das Berechnen der

interdialytisch erfolgten Natriumzufuhr und/oder der interdialytischen Flüssigkeitszufuhr mehrfach während der laufenden Dialysesitzung erfolgen bzw. wiederholt werden. Da spätere Messwerte regelmäßig präziser sind als zu einem früheren Zeitpunkt erhobene, kann dieses Vorgehen zu

präziseren Berechnungsergebnissen für die Natriumzufuhr und/oder Flüssigkeitszufuhr führen.

In einigen Ausführungsformen ist die Ausgabevorrichtung, welche zum Ausgeben eines Signals zum Steuern einer

Kommunikationsvorrichtung konfiguriert ist, weiter

konfiguriert, um Werte für die interdialytisch erfolgte Natriumzufuhr und/oder die interdialytische

Flüssigkeitszufuhr auf einer Anzeigevorrichtung als

Kommunikationsvorrichtung anzuzeigen, auszugeben und/oder zu speichern, die ein Monitor, ein Display, ein Drucker, ein Speicherelement oder eine Datenbank ist oder dergleichen aufweist .

In manchen Ausführungsformen ist die Ausgabevorrichtung, die zum Ausgeben des Signals zum Steuern einer

Kommunikationsvorrichtung konfiguriert ist, weiter

konfiguriert, um eine Verschreibung basierend auf der interdialytisch erfolgten Natriumzufuhr und/oder der nicht osmotisch begründeten interdialytischen Flüssigkeitszufuhr anzugeben. Die Verschreibung kann die laufende oder eine ausstehende Dialysesitzung betreffen. Sie kann eine

Einflussnahme auf die maschinenseitig einstellbaren

Behandlungsparameter sein. In einigen Ausführungsformen ist die Ausgabevorrichtung konfiguriert, um mittels der von ihr an die medizinische Blutbehandlungsvorrichtung ausgegebenen Signale die

medizinische Blutbehandlungsvorrichtung derart zu steuern, dass die aktuelle Dialysesitzung oder die Behandlung des Bluts endet, wenn oder nachdem dem behandelten Blut die ermittelte, interdialytisch erfolgte Natriumzufuhr und/oder interdialytische Flüssigkeitszufuhr entzogen ist.

In manchen Ausführungsformen ist die Berechnungsvorrichtung oder eine beliebige ihrer Komponenten, Einrichtungen oder Vorrichtungen konfiguriert, um Werte wenigstens eines oder mehrerer der folgenden Parameter in beliebigen Kombinationen einzulesen, wobei das Einlesen z. B. aus der

Eingabevorrichtung und/oder der Speichervorrichtung erfolgen kann :

V Verteilungsvolumen des Patienten, d. h. der

Wassergehalt des Patienten ohne Überwässerung oder nach Entfernen seiner Überwässerung mittels

Dialyse. Dieser Parameter kann z. B. aus anthropometrischen Formeln (z. B. der Watson- Formel) oder mittels Bioimpedanz-Messungen bestimmt werden;

ÄF interdialytischer Flüssigkeitsüberschuss;

entspricht zumeist der interdialytischen Gewichtszunahme. Oft wird für die Dialysesitzung ein Flüssigkeitsentzug V UF = AF verschrieben; Plasmanatriumkonzentration zu Beginn der aktuellen

Dialysesitzung (Dialysesitzung n) ; sie wird z. B. aus Labormessungen oder aus leitfähigkeitsbasierter Online-Bestimmung mittels OCM (Online Clearance Monitoring) bestimmt (vgl. die hierin genannte EP 3 183 013 Al bzw. WO 2016/026569 Al ) ; Plasmanatriumkonzentration zu Ende der

vorhergehenden Dialysesitzung (bezeichnet als Dialysesitzung n-1); sie kann z. B. bestimmt werden aus Labormessungen oder aus leitfähigkeitsbasierter Online-Bestimmung, z. B. mittels OCM. Dieser Wert wird vorzugsweise am Ende der vorhergehenden

Dialysesitzung n-1 patientenbezogen auf einem geeigneten Speichermedium wie der hierin genannten Speichervorrichtung gespeichert und bei der

aktuellen Dialysesitzung wieder zur Verfügung gestellt ;

Imrine kumulierte Restausscheidung zwischen den

betrachteten Dialysesitzungen n und n-1. Dieser Wert kann durch den Patienten zu Hause ermittelt werden (Stichwort: Sammelurin) . Bei konstanten Gewohnheiten kann ein repräsentativer Wert für den Patienten hinterlegt werden, vorteilhaft als tägliche Menge (alternativ als Volumen) , so dass hieraus bei unterschiedlich langen

interdialytischen Intervallen die Gesamtmenge berechnet werden kann; curtn@ Natriumkonzentration im Urin, z . B . aus

Labormessungen oder als Annahme aus

Plausibilitätsüberlegungen ermittelt. Insbesondere können dieser Wert und dessen möglicher Fehler in Abhängigkeit von Kr a geschätzt werden: Da beim Dialysepatienten eine schwere Niereninsuffizienz vorliegt, kann als Obergrenze für diesen Wert angenommen werden. Als Untergrenze kann z. B. die in diesem Zustand mögliche Verdünnungsfähigkeit der Niere angenommen werden, z. B. c pre,mm = SO mmol/! .

NA Anzahl von Tagen zwischen Ende der letzten

Dialysesitzung n-1 und aktueller Dialysesitzung n, bestimmt aus dem aktuellen Datum und dem gespeicherten Datum der vorhergehenden

Dialysesitzung .

Wenn hierin von Dialysierflüssigkeit die Rede ist, so bezieht sich dies im Zweifel auf das frische, der

Dialysierflüssigkeitskammer des Blutfilters über die

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung maschinenseitig zugeführte Fluid. Wenn hierin von Dialysat die Rede ist, so bezieht sich dies im Zweifel auf das verbrauchte, aus der

Dialysierflüssigkeitskammer des Blutfilters maschinenseitig über die Dialysatablaufleitung abgeführte Fluid.

In einigen Aus führungs formen werden die an die

Kommunikationsvorrichtung ausgegebenen Signale gemeinsam mit der Angabe der qualitativen und/oder einer quantitativen Genauigkeit des Signals oder eines mittels Signals

übermittelten Wertes, der Größe eines Fehlers, einer

Unsicherheit, eines möglichen Wertebereichs (z. B. eines Konfidenzintervalls) usw. von Signal oder Wert, insbesondere der interdialytisch erfolgten Natriumzufuhr rni nter und/oder der interdialytischen Flüssigkeitszufuhr V exC ess drink oder diese betreffend, übermittelt. In Frage kommt auch die Angabe einer Standardabweichung, Varianz, einer Farbkodierung mit optional mehreren Farben, einer Ampeldarstellung, usw. Dies kann dem besseren Verständnis eines zugehörigen, angezeigten Wertes dienen .

Die qualitative und/oder quantitative Genauigkeit des Werts kann in manchen Ausführungsformen somit durch numerische Angabe eines Fehlers (z. B. Standardabweichung) oder eines möglichen Wertebereichs (z. B. Konfidenzintervall) oder durch eine andersgeartete Kennzeichnung der Zuverlässigkeit des Werts, z. B. farblich nach einem Ampelmodell, mitgeteilt sein oder werden.

Die qualitative und/oder quantitative Genauigkeit kann in einigen Ausführungsformen die Größe eines Fehlers, einer Unsicherheit und/oder einer Unpräzision sein oder umfassen.

In manchen Ausführungsformen kann konfiguriert sein, einige oder alle Parameterwerte entweder direkt an der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung einzugeben, oder vom Dialysegerät aus externen Quellen (Speichermedium, Netzwerk, usw.) einiesen zu lassen. Ebenso ist es möglich, dass die

Berechnung z. B. der interdialytischen, täglichen und

mittleren täglichen Salzaufnahme und/oder der

Flüssigkeitsmenge auf externen Geräten erfolgt und die zur Berechnung nötigen Messwerte der medizinischen

Blutbehandlungsvorrichtung laufend an das externe Gerät übermittelt werden.

Eine „Dialysesitzung" kann beispielsweise eine

Behandlungseinheit mittels Hämodialyse, Hämofiltration, Hämodiafiltration und/oder eines Zellseparationsverfahrens und für die Behandlung und/oder Reinigung von Blut vorgesehen sein. Zum Durchführen einer solchen Blutbehandlung wird eine geeignete Blutbehandlungsvorrichtung verwendet.

Bei der Hämodialyse erfolgt ein Konzentrationsausgleich von kleinmolekularen Stoffen zwischen Blut und einer

Dialysierflüssigkeit über eine semipermeable Membran hinweg, welche die Blutseite und die Hydraulikseite der

Blutbehandlungsvorrichtung voneinander trennt. Auf diese Weise werden dem zu reinigenden Blut vor allem Toxine und andere nierenpflichtige Stoffe entzogen, die von der

Dialysierflüssigkeit aufgenommen werden.

Die Blutbehandlungsvorrichtung ist in einigen

Ausführungsformen vorbereitet, um den Natriumgehalt der

Dialysierflüssigkeit, gesteuert durch die Steuerungs- oder Regelungsvorrichtung, zu variieren.

Sensoren können vorgesehen sein zur Bestimmung der

temperaturkompensierten Leitfähigkeit sowie des

Flüssigkeitsstroms stromauf und stromab des Blutfilters.

Diese können zur Bestimmung der temperaturkompensierten

Leitfähigkeit ausgestaltet sein, zur ionenselektiven Messung, oder zur Messung nach anderen Verfahren.

Basierend auf erhaltenen Sensorwerten führt die Steuerungs oder Regelungsvorrichtung in einigen Ausführungsformen mathematische Berechnungen zur Bestimmung der Elektrolyt- und Flüssigkeitsbilanz aus. Ebenso kann sie aus Anwendervorgaben und hinterlegten Algorithmen den Vorgabewert für die in der aktuellen Behandlung zu erreichende Elektrolyt- und

Flüssigkeitsbilanz bestimmen. Anwendervorgaben sowie die Anzeige errechneter Größen oder des Behandlungsfortschritts sind beispielsweise über ein User Interface möglich.

Zu einer möglichen Berechnung von minter bzw. V exC ess drink können folgende oder an anderer Stelle hierin gemachten Überlegungen und Formeln exemplarisch verwendet werden:

Wird ein Patient im sogenannten Single-Pool-Modell durch ein Verteilungsvolumen V (vorzugsweise normohydriert, also ohne Überwässerung) mit der Natriumkonzentration c beschrieben, so gilt für die Natriumbilanz zwischen zwei Dialysesitzungen) :

Hierbei bedeutet (n) den Zustand bei der aktuellen

Dialysesitzung und (n-1) denjenigen der unmittelbar

vorausgehenden, die Indizes „pre" und „post" geben den

Zeitpunkt an, nämlich zu Beginn bzw. am Ende der

Dialysesitzung. Der Index „urine" bezeichnet Werte im Urin, wobei hier der Index „j" alle Urinsammlungen im

interdialytischen Intervall bezeichnet. Ist keine Restdiurese mehr vorhanden, so ist ^urine,/ = ^.

Die VerteilungsVolumina und ^vo können z . B . aus

Bioimpedanzmessungen bestimmt werden. Praktikabler und optional genauer kann es jedoch sein, nur einen dieser Werte direkt zu bestimmen und ergänzend z. B. anzunehmen, dass der

Volumenunterschied AV gegenüber V der interdialytischen

Gewichtszunahme entspricht, die durch Wiegen des Patienten nach und vor der Dialysesitzung ermittelt werden kann:

™irtter entspricht hierbei der interdialytisehen Natriumzufuhr . Durch Labormessungen der Blut-Natriumkonzentration vor und nach der Dialysesitzung sowie durch Sammlung des Urins zwischen den betrachteten Dialysesitzungen n und n-1 und Labormessungen der Natriumkonzentration im Sammelurin aus dem interdialytischen Intervall kann also die interdialytische Salzaufnahme des Patienten bestimmt werden, ohne dass hierzu eine Analyse der Ernährung nötig ist.

Da jedoch häufige Blutanalysen im klinischen Alltag nicht praktikabel sind, ist eine automatisierte und/oder

rechnerische Bestimmung der Salzbilanz äußerst vorteilhaft.

Hierzu wird angenommen, dass die interdialytische

Volumenzunahme komplett durch den interdialytischen

Flüssigkeitsentzug VUF mittels Ultrafiltration in der

darauffolgenden Behandlung kompensiert wird.

Mit dem Flüssigkeitsentzug erfolgt zugleich ein Natriumentzug m Wf ;

Hierbei stellt c do die Natriumkonzentration stromab des Dialysators dar. Diese kann aus der im abfließenden Dialysat gemessenen temperaturkompensierten Leitfähigkeit CD mittels eines kinetischen Modells für den Einfluss der Konzentration anderer Elektrolyte als Natrium, wie z. B. Kalium ( CK) und

Bicarbonat ( C BIC) , bestimmt werden (vgl. EP 2 413 991 Bl) miip entspricht bei fehlender Nierenrestausscheidung genau dann der interdialytischen Natriumaufnahme, wenn sich die Plasmanatriumkonzentration nicht durch die Dialyse ändert (also bei der isonaträmischen Dialyse), d. h., wenn während der Dialysesitzung kein Salztransfer zwischen Blut und

Dialysat stattfindet. Dieses ist dann der Fall, wenn Blut- und Dialysatnatriumkonzentration sich nur geringfügig unterscheiden. In diesem Fall gilt:

Andernfalls kann die Änderung der Plasmanatriumkonzentration durch diffusiven Transfer ra difl zwischen Dialysat und Blut im Laufe der Dialysesitzung berücksichtigt werden:

Damit gilt dann allgemein: Die dialysatseitige Berechnung von m dtff durch kontinuierliche Messung der temperaturkompensierten Leitfähigkeit stromauf und stromab des Dialysators oder Blutfilters bei Korrektur mittels eines kinetischen Modells ist ebenfalls in

EP 2 413 991 Bl offenbart.

Falls die prädialytische Plasmanatriumkonzentration einem physiologischen Normalzustand entspricht, so ist es

vorteilhaft, die Dialysierflüssigkeitsnatriumkonzentration so anzupassen, dass m d = 0 ist . Dieser Zustand ist erreicht, wenn im interdialytischen Intervall die Salzaufnahme durch eine entsprechende Trinkmenge so kompensiert wird, dass sich die Plasmanatriumkonzentration nicht ändert. Ist dieses nicht der Fall, z. B. weil der Patient aus Gründen, die nicht mit dem Durstgefühl Zusammenhängen, mehr trinkt als zur

Kompensation der Salzaufnahme nötig ist und somit die hierin als nicht-osmotisch begründete Flüssigkeitsmenge zu sich nimmt, so stellt die sich ergebende

Plasmanatriumkonzentration einen pathologischen Zustand dar. Durch diffusiven Salztransfer während der Dialysesitzung, d. h . HhüfF^ß, kann dieser Zustand wieder kompensiert werden . Diese lässt sich im physiologischen Konzept des „free water removal" beschreiben: Bei funktionierender Niere bedeutet eine positive Free Water Clearance, dass die

Natriumkonzentration im Urin geringer ist als im Plasma, d. h. die Niere hält Natrium zurück und steigert somit die Plasmanatriumkonzentration. Andererseits ist bei einer negativen Free Water Clearance die Natriumkonzentration im Urin höher als diejenige im Plasma, d. h. die Niere scheidet Natrium aus und senkt somit die Plasmanatriumkonzentration. Dieses lässt sich folgendermaßen auf die während der

Dialysesitzung relevanten Parameter übertragen:

Das „free water removal" y^ws bezeichnet dabei das

(virtuelle) Volumen an salzfreiem Wasser, welches dem

Patienten, der ein Verteilungsvolumen V hat, entzogen

(V VWR > 0) oder zugeführt (ypwR < 0 ) wird, um seine

Plasmanatriumkonzentration von c ure auf OBI zu ändern. Diese Änderung entspricht der Änderung der

Plasmanatriumkonzentration durch den diffusiven Salztransfer während der Dialysesitzung:

Algebraische Umformung nach ^FWE ergibt :

Analog kann das Trinkvolumen ^ ΪOBEB drinf e im interdialytischen Intervall (also der Zeit zwischen zwei aufeinander folgenden Dialysesitzungen n-1 und n) bestimmt werden, welches zu einer Änderung der Plasmanatriumkonzentration geführt hat, und welches der Patient im interdialytischen Intervall sozusagen „über den Durst" getrunken hat

Diese zusätzliche Flüssigkeitsaufnahme hat dann zu einer Verschiebung seines „physiologischen" Plasmanatriumwerts hin zu einem pathologischen Zustand geführt.

Durch die Entfernung von ^pwi = ^eicessdririk z. B. mittels einer Erhöhung der Plasmanatriumkonzentration durch die Dialyse wird dieses Trinkvolumen wieder ausgeglichen.

Bei Vorliegen einer Restdiurese ist die über die Nahrung aufgenommene Salzmenge größer als die während der

Dialysesitzung bestimmte Menge. Zur Bestimmung der über den Urin ausgeschiedenen Salzmenge wird z. B. die

Natriumkonzentration Gurine benötigt. Diese kann z. B. durch Labormessungen bei Urinsammlung unter typischen Bedingungen erfolgen .

Bei sinkender Restausscheidung geht die Fähigkeit der Niere zur Aufkonzentrierung der Natriumkonzentration immer mehr verloren, so dass sich die Natriumkonzentration im Urin c urine immer mehr der Plasmanatriumkonzentration c ure nähert. Somit kann unter diesen Bedingungen auch eine Abschätzung erfolgen:

Zum besseren Verständnis der täglichen Ess- und

Trinkgewohnheiten ist es vorteilhaft, V FWR und m inter auf tägliche Mengen zu beziehen, indem diese Größen durch die Anzahl Äd von Tagen im interdialytischen Intervall geteilt werden :

Bei dem überwiegenden Dialyseregime von drei Dialysesitzungen pro Woche ist das interdialytische Intervall über das

Wochenende um einen Tag länger als die übrigen beiden

Intervalle, so dass in diesem Intervall die Ansammlung von Flüssigkeit und Salz im Patienten gegenüber den beiden übrigen Intervallen erhöht ist. Da aber die Dialysesitzung typischerweise an allen drei Behandlungstagen gleich lang dauert, kommt es in der klinischen Praxis zur Verbesserung der Verträglichkeit der Dialyse regelmäßig vor, dass in der Behandlung nach dem langen Intervall nicht die gesamte

Überwässerung wieder entzogen wird, sondern dieses erst schrittweise in den beiden übrigen Dialysesitzungen der Woche erfolgt. In diesen Fällen ist es vorteilhaft, durch

__ y pws

Speicherung von ^ er und PWK ' d »a und durch Mittelung der Werte über alle Werte z. B. einer Woche die jeweiligen Werte zu berechnen, wobei N die Anzahl der Dialysebehandlungen und

Nw die Anzahl der Tage im Mittelungszeitraum darstellen:

Insbesondere mit Blick auf die Anzeige des erfindungsgemäß Berechneten kann im Sinne der vorliegenden Erfindung weiter auf folgende Gedanken zurückgegriffen werden: So können zur Berechnung und/oder Anzeige der

interdialytischen, täglichen und wöchentlichen Salzaufnahme oder Fluidmenge einige oder manche der folgenden und z. T. oben bereits genannten Parameter berücksichtigt werden:

• F: Verteilungsvolumen, d. h. Wassergehalt des Patienten nach Entfernung der Überwässerung. Dieses kann aus

anthropometrischen Formeln (z. B. Watson-Formel ) oder mittels Bioimpedanz-Messungen bestimmt werden;

• AF: interdialytischer Flüssigkeitsüberschuss entsprechend der interdialytischen Gewichtszunahme. Oft wird für die

Dialyse ein Flüssigkeitsentzug V UF = AV verschrieben;

• N ä : Anzahl von Tagen zwischen Ende der letzten Dialyse und aktueller Dialyse, bestimmt aus dem aktuellen Datum und dem gespeicherten Datum der vorhergehenden Dialyse; Plasmanatriumkonzentration zu Dialysebeginn,

bestimmt aus Labormessungen oder aus

leitfähigkeitsbasierter Online-Bestimmung mittels OCM (vgl. die hierin genannte EP 3 183 013 Al bzw.

WO 2016/026569 Al) ; - 1) : Plasmanatriumkonzentration am Ende der

vorhergehenden Dialyse, bestimmt aus Labormessungen oder aus leitfähigkeitsbasierter Online-Bestimmung mittels OCM. Dieser Wert wird am Ende der vorhergehenden Dialyse patientenbezogen auf einem geeigneten Speichermedium gespeichert und bei der aktuellen Dialyse wieder zur

Verfügung gestellt; • t mrine 1 kumulierte Restausscheidung zwischen den Dialysen. Ermittelt durch den Patienten zu Hause. Bei konstanten Gewohnheiten kann ein repräsentativer Wert für den

Patienten hinterlegt werden, vorteilhaft als tägliche Menge, so dass hieraus bei unterschiedlich langen

interdialytischen Intervallen die Gesamtmenge berechnet werden kann;

c rine : Natriumkonzentration im Urin, aus Labormessungen

oder als Annahme aus Plausibilitätsüberlegungen.

Insbesondere kann der Wert und dessen möglicher Fehler in

Abhängigkeit von 1 ri e geschätzt werden: Da beim

Dialysepatienten eine schwere Niereninsuffizienz vorliegt, kann als Obergrenze c pre (n) angenommen werden. Als

Untergrenze kann die in diesem Zustand mögliche

Verdünnungsfähigkeit der Niere angenommen werden, z. B.

C pre, .™ = SO mmol/l .

Alle hierin genannten Parameter bzw. ihre Werte können entweder direkt am Dialysegerät oder medizinischen

Blutbehandlungsvorrichtung eingegeben werden oder vom

Dialysegerät aus externen Quellen (Speichermedium, Netzwerk, usw.) gelesen werden. Ebenso ist es möglich, dass die

Berechnung der interdialytischen, täglichen und mittleren täglichen Salzaufnahme auf externen Geräten erfolgt und die zur Berechnung nötigen Messwerte der medizinischen

Blutbehandlungsvorrichtung laufend an das externe Gerät übermittelt werden.

Ein Aspekt der Darstellung auf der Anzeigevorrichtung der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung oder auf einem externen Medium ist, dass sobald wie möglich ein Schätzwert des interessierenden Parameters dargestellt wird. Wenn im Verlauf der Dialysesitzung weitere Daten vorliegen, z. B. aus Bestimmungen der Plasmanatriumkonzentration oder des

intradialytischen Salztransfers, wird dieser Schätzwert verfeinert, so dass zum Ende der Dialyse der Wert mit der höchstmöglichen Genauigkeit vorliegt. Die aktuelle

Genauigkeit des Werts kann durch numerische Angabe eines Fehlers (z. B. Standardabweichung) oder eines möglichen

Wertebereichs (z. B. Konfidenzintervall) oder durch eine andersgeartete Kennzeichnung der Zuverlässigkeit des Werts, z. B. farblich nach einem Ampelmodell, gekennzeichnet werden.

Die Berechnung der interdialytischen und/oder täglichen

Salzaufnahme erfolgt in einigen Aus führungs formen zunächst getrennt für den Anteil der Restdiurese m rine . Sind F Hrine und

C ar« ™ beide bekannt, so wird m urine = direkt berechnet.

Ist nur F mrinfl bekannt, so wird die maximale Salzausscheidung über den Urin beispielsweise beruhend auf dem Plasmanatrium berechnet :

Hierbei kann zunächst ein Schätzwert für berechnet werden, indem für ein für Dialysepatienten typischer Wert, z. B. 138 mmol/1, oder ein Wert aus Labormessungen oder Berechnungen aus vorherigen Behandlungen verwendet wird. Ebenso wird eine Untergrenze m Hrine,Hiin berechnet. Diese kann ein fester Anteil von sein oder eine Funktion der Restausscheidung V vri ne und c pre (»), insbesondere eine lineare Funktion unter der Annahme einer maximalen Verdünnung c UTi TB iniTi bei einer Restdiurese, die einen Maximalwert urineRia3S

überschreitet und der Annahme, dass sich bei abnehmender

Restdiurese e arinfi c pre («) annähert. Für V mriIiS < V uriR&maji wird dann angenommen : Für angenommen , illurnienin ^urine^irinenii *

Der durch die Dialyse zu entfernende bzw. bereits entfernte

Anteil der interdialyti sehen Salzaufnahme = 0) kann ebenfalls zunächst auf unterschiedliche Weise abgeschätzt und dann im Laufe der Behandlung mit steigender Genauigkeit angegeben werden:

• Nur F up als Verschreibung vorgegeben : wobei c pre;est ein geschätzter

typischer Wert des prädialytischen Plasmanatriums, z. B.

138 mmol/1, ist oder ein Wert, der aus zurückliegenden Behandlungen stammt;

• Zusätzlich c poBt (n— 1) bekannt : Abschätzung z . B . mittels

Formel 1 mit Schätzwert für c pre ; • Wenn im Laufe der Behandlung c VFe aus

leitfähigkeitsbasierten Messungen bestimmt wurde, so kann dieser Wert den zuvor verwendeten Schätzwert ersetzen;

• Im weiteren Verlauf kann dann der tatsächliche Salzentzug gemäß Formel 4 und Formel 5 bzw. Formel 8 für die

Berechnung verwendet werden. Diese Berechnung wird

vorzugsweise nach Erreichen der verschriebenen

Ultrafiltrationsmenge verwendet. In der Zwischenzeit kann der initial geschätzte Wert kontinuierlich durch den aktuellen Messwert korrigiert werden, wobei der Messwert mit dem Verhältnis der aktuell erreichten

Ultrafiltrationsmenge zur verschriebenen

Ultrafiltrationsmenge gewichtet werden kann:

Aus den beispielsweise derart berechneten Anteilen für die Restdiurese und die durch die Dialyse entfernte Menge kann dann in einigen Aus führungs formen die Berechnung und Anzeige der Gesamtmenge m inter , bezogen auf die interdialytische, tägliche oder mittlere tägliche Salzaufnahme, erfolgen.

Zur Anzeige des interdialytischen „free water removal" und des interdialytischen Trinkmengenüberschusses kann

beispielsweise gemäß Formel 10, bei mehrfacher oder

kontinuierlicher Bestimmung von m j m (z. B . wie in

EP 2 413 991 Bl beschrieben, deren Inhalt hier vollumfänglich per Bezugnahme auch zum Gegenstand dieser Offenbarung gemacht wird) , mehrfach oder kontinuierlich das aktuelle „free water removal" V ¥W während der Dialysesitzung berechnet und angezeigt werden.

Für c pre kann hier wiederum, bevor ein während der Behandlung ermittelter Wert nach einem bekannten Verfahren (ein solches ist z. B. in der EP 3 183 013 Al (publiziert als

WO 2016/026569 Al) beschrieben, deren Inhalt hier

vollumfänglich per Bezugnahme auch zum Gegenstand dieser Offenbarung gemacht wird) vorliegt, zunächst ein

populationsbezogener Schätzwert (z. B. 138 mmol/1), ein patientenbezogener historischer Wert, oder ein Laborwert verwendet werden.

Alternativ kann V exceEE drir]l£ = V ¥vm auch gemäß Formel 11 berechnet werden, indem der am Ende der vorhergehenden Dialyse

automatisch ermittelte Wert des Plasmanatriums c poBt (n - 1) aus einem internen oder externen Speichermedium gelesen wird.

Die Anzeige von F PWK basierend auf Schätzwerten kann wiederum optisch gekennzeichnet werden. Nach Vorliegen eines

intradialytischen Messwerts für c pre wird dann dieser für die weitere Berechnung zumindest in der laufenden Dialysesitzung verwendet .

Zur Unterstützung der Ernährungsberatung kann auch mit l xce,EEdrink = V FWK schon während der Behandlung, aber auf jeden Fall am Ende der Behandlung angegeben werden, wenn am

Dialysegerät eine Verschreibung des Salztransfers

vorgenommen wurde. Diese Verschreibung kann auch durch Verschreibung einer relativen Änderung des Plasmanatriums &c gemäß m diff = VAc erfolgen.

Neben V PWR können auch V FWRd und V F Eed angezeigt werden.

Hierbei können Anzeige und Berechnung mittels der

Berechnungsvorrichtung sowohl direkt als auch als Teil der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung erfolgen.

In einigen erfindungsgemäßen Aus führungs formen wird die

Kenntnis der interdialytischen Salzaufnahme m inte.T und/oder des free water removal F PWK als Dialyseverschreibung verwendet. Ein hierzu geeignetes und optional vorgesehenes Verfahren sei im Folgenden beschrieben:

Die z. B. mittels der Anzeigevorrichtung zur Information aller Beteiligten angezeigten Werte inter und bcobEE3Gϊpΐi stellen die Salzaufnahme sowie die Wasseraufnahme, die zu einer

(pathologischen) Veränderung des Plasmanatriums geführt haben, dar.

Mit dem Ziel einer leichter durchzuführenden

Dialyseverschreibung ist es nun möglich, diese Werte direkt zur Therapieverschreibung zu verwenden. Eine derartige

Verschreibung ersetzt optional dann die bisher übliche

Verschreibung von Ultrafiltrationsmengen und/oder

Dialysierflüssigkeitsnatriumkonzentrationen . Insbesondere kann gemäß Formel 6 aus m jnter ff mriine = 0) die

Ultrafiltrationsmenge l up berechnet werden, sobald c pre

ermittelt oder geschätzt wurde.

Ebenso kann aus der Verschreibung eines „free water removal"

V p wu der entsprechende diffusive Salztransfer m diff gemäß Formel 10 berechnet werden. Ein Regelalgorithmus, z. B. wie in o . g. EP 2 413 991 Bl beschrieben, kann dann das

Dialysierflüssigkeitsnatrium während der Behandlung derart anpassen, dass nt jiH im Laufe der Behandlung, bevorzugt am Ende, erreicht wird.

Für rein exemplarische Anwendungsbeispiele wird auch auf die angehängten Figuren und/oder deren Beschreibung verwiesen.

Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Ermitteln der interdialytisch erfolgten Natriumzufuhr eines Patienten und/oder zum Ermitteln der, insbesondere nicht osmotisch begründeten, interdialytischen Flüssigkeitszufuhr, wobei das Verfahren umfasst: das Berechnen der

interdialytisch erfolgten Natriumzufuhr des Patienten und/oder das Berechnen einer - insbesondere nicht-osmotisch begründeten - interdialytischen Flüssigkeitszufuhr des

Patienten; und optional das Ausgeben eines Signals zum

Steuern oder Regeln einer Kommunikationsvorrichtung und/oder einer medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung.

In einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren das

Berechnen der interdialytisch erfolgten Natriumzufuhr des Dialysepatienten und/oder seiner interdialytischen

Flüssigkeitszufuhr basierend auf der zu Beginn der Dialysesitzung (n) herrschenden Plasmanatriumkonzentration und/oder der Natriumkonzentration im Urin.

In einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren das mehrfache Abfragen (während einer mittels der

Blutbehandlungsvorrichtung ablaufenden Dialysesitzung (n) von der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung gemessenen

Werten) z. B. durch die medizinische

Blutbehandlungsvorrichtung, um basierend hierauf die

interdialytisch erfolgte Natriumzufuhr und/oder die

interdialytische Flüssigkeitszufuhr wiederholt oder

präzisiert zu berechnen.

In einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren das

Angeben einer Verschreibung basierend auf der interdialytisch erfolgten Natriumzufuhr und/oder der interdialytischen

Flüssigkeitszufuhr .

In manchen Ausführungsformen umfasst das Verfahren einen oder mehrere der hierin genannten Verfahrensschritte oder mittels einer der hierin genannten Vorrichtungen, insbesondere bei deren bestimmungsgemäßen Gebrauch oder gemäß deren Eignung oder Konfiguration, ausgeführten Schritte in beliebiger Kombination .

Mittels mancher erfindungsgemäßer Ausführungsformen können einer oder mehrere der hierin genannten Vorteile erzielbar sein, zu welchen Folgende zählen:

Wie einleitend ausgeführt und durch zahlreiche Studien belegt, kann eine erhöhte Kochsalzaufnahme zu einem

vermehrten Auftreten von kardiovaskulären Erkrankungen führen und cardiavaskuläre Vorfälle wie Herzinfarkt und Schlaganfall begünstigen .

Das mit der Nahrung aufgenommene Kochsalz wird bei der

Normalbevölkerung zum größten Teil über den Urin wieder ausgeschieden, wobei die Niere die Möglichkeit besitzt, den Salzgehalt im Urin so zu regeln, dass sowohl ein Überschuss als auch ein relativer Mangel an Natrium im Blut ausgeglichen werden kann.

Diese mit der Salzaufnahme verbundenen schädlichen

Mechanismen sind auch für Patienten mit fehlender oder stark eingeschränkter Nierenfunktion relevant. Da bei diesen

Patienten eine Salzausscheidung mit dem Urin nur noch

eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich ist, führt hier eine erhöhte Salzaufnahme zusätzlich wegen des dadurch hervorgerufenen Durstgefühls zu einer erhöhten Trinkmenge, welche zu einer Überwässerung des Patienten führt. Diese führt zu einer Belastung des Kreislaufs und manifestiert sich z. B. in Ödemen und Wasseransammlungen in der Lunge. Diese Überwässerung wird bei niereninsuffizienten Patienten im Rahmen der Hämodialyse, die typischerweise mehrmals pro Woche durchgeführt wird, durch Flüssigkeitsentzug mittels

Ultrafiltration wieder abgebaut. Je höher die zu entziehende Flüssigkeitsmenge ist, umso höher muss wegen der meist fest vorgegebenen Dialysezeit die Entzugsrate sein. Jedoch steigt mit höheren Entzugsraten auch das Risiko von

intradialytischen (also während einer Dialyse oder

Dialysesitzung) Blutdruckabfällen, welche auch zu

Langzeitschäden führen. Kochsalz ist in vielen Lebensmitteln enthalten, insbesondere auch versteckt in Fertigprodukten, wo es als billige Würze dient. So entspricht der Salzgehalt mancher Fertigpizzen bereits schon der von der WHO empfohlenen täglichen

Salzaufnahme von ca. 5 g NaCl . Trotz Angaben auf vielen

Lebensmitteln zu ihrem Salzgehalt werden diese oft ignoriert und nur das persönliche Nachsalzen als Salzzufuhr

wahrgenommen. So kommt es, dass vielen Dialysepatienten trotz regelmäßig verordneter hoher Ultrafiltrationsmengen nicht bewusst ist, dass die Ursache hierfür letztlich in der

(versteckten) Aufnahme von Salz im interdialytischen

Intervall liegt.

Daher ist es die Aufgabe des behandelnden Dialysearztes und seines Pflegepersonals, in diesen Fällen durch eine

Ernährungsberatung auf eine Reduktion der aufgenommenen

Salzmenge hinzuwirken. Letztere wird aber, wie beschrieben, oft nicht in vollem Umfang bewusst wahrgenommen, so dass die Argumentation gegenüber dem Patienten schwierig wird.

Für den Erfolg der Ernährungsberatung ist es unabdingbar, einen möglichst guten Schätzwert der interdialytischen und täglichen Salzaufnahme anzugeben. Die vorliegende Erfindung kann hierbei eine wertvolle Unterstützung sein. Sie ist zudem vor allem geeignet, vom Patienten selber verwendet zu werden, um Informationen über seine Nahrungsmittelaufnahme und insbesondere seine Salz- oder Wasserzufuhr zu erhalten, sollte professionelle Beratung nicht verfügbar sein. Die Erfindung kann auch dem Patienten einen möglichst guten

Schätzwert der physiologisch unnötigen und potentiell

schädlichen Trinkmenge geben. Neben dem Trinken, welches durch das durch die die Salzaufnahme hervorgerufene Durstgefühl ausgelöst wird, hierin bezeichnet als osmotisch gesteuertes Trinken, trinken einige Patienten darüber hinaus aus anderen Gründen

(Gewohnheit, „soziales Trinken", usw.) . Dieses führt neben steigender Überwässerung auch zum Absinken der

Plasmanatriumkonzentration, was einen pathologischen Zustand darstellt. Auch zum Erkennen, dass Flüssigkeitsmengen

jenseits des aufgrund der erfolgten Salzaufnahme osmotisch Begründbaren zu sich genommen werden, kann die vorliegende Erfindung vorteilhaft beitragen.

Dabei kann sich die vorliegende Erfindung auf vorteilhafte Weise von z. B. der Idee einer manuellen Berechnung beruhend auf der Annahme, dass der verschriebene Flüssigkeitsentzug der interdialytischen Gewichtszunahme entspricht und auf keinem anderen Weg interdialytisch Salz wieder ausgeschieden wurde, absetzen. Werden bei einem solchen Vorgehen z. B. der während einer Ultrafiltrationsbehandlung erfolgte

Flüssigkeitsentzug mit einer typischen Natriumkonzentration im Blut, z. B. 138 mmol/1, multipliziert, um hieraus die entfernte Natriummenge abzuschätzen, so würde dies jedoch weder patientenindividuelle Abweichungen der

Plasmanatriumkonzentration noch eventuelle Ausscheidungen über eine Nierenrestfunktion berücksichtigen. Die vorliegende Erfindung kann hieran gemessen wie vorstehend beschrieben Vorteile bieten.

So können mittels der vorliegenden Erfindung vorteilhaft die interdialytische und tägliche (diätische) Natriumzufuhr sowie die nicht osmotisch begründete Trinkmenge berechnet und angezeigt werden, auch bei Patienten mit Restdiurese. Insbesondere kann mittels der vorliegenden Erfindung möglich sein :

• Die Berechnung und Darstellung von interdialytischer Salz- und/oder Flüssigkeitsaufnahme, wobei sich letztere auf Abweichungen von der „idealen", d. h. die

Plasmanatriumkonzentration unverändert lassenden,

Trinkmenge bezieht;

• Die Berücksichtigung der Restdiurese, ermittelt aus

externen Daten, bei der Berechnung;

• Der Bezug dieser Größen auf tägliche bzw. gemittelte

tägliche Größen, hierzu Speicherung von und Zugriff auf Werte vorhergehender Behandlungen;

• Während der Dialyse eine möglichst frühe Anzeige dieser Werte zu bieten, wofür zunächst Schätzwerte verwendet werden, die dann graduell mit zunehmendem

Informationsgewinn durch Berechnungen basierend auf

Messwerten ersetzt werden;

• Die Möglichkeit der Berechnung und Anzeige sowohl an der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung als auch auf einer externen Rechen- und Anzeigeeinheit, die auch ambulant genutzt werden kann.

Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand

bevorzugter Ausführungsformen derselben unter Bezugnahme auf die angehängte Zeichnung beschrieben. In den Figuren gilt: Fig . 1 zeigt schematisch vereinfacht Abschnitte einer erfindungsgemäßen medizinischen

Blutbehandlungsvorrichtung in einer beispielhaften Ausführungsform, exemplarisch verbunden mit einer Blutkassette zur Durchführung einer

Patientenbehandlung, gesteuert und/oder geregelt durch eine Steuervorrichtung, welche in

Signalkommunikation mit einer erfindungsgemäßen Berechnungsvorrichtung verbunden ist;

Fig . 2 zeigt ein User-Interface als Teil einer

erfindungsgemäßen Berechnungsvorrichtung; und

Fig . 3 zeigt eine exemplarische erfindungsgemäße

Berechnungsvorrichtung .

Fig . 1 zeigt einen extrakorporalen Blutkreislauf 1, welcher zu einer Behandlung mittels Double-Needle-Zugangs , oder unter Verwendung, z. B. eines zusätzlichen Y-Verbinders , mittels Single-Needle-Zugangs , mit dem Gefäßsystem des nicht

dargestellten Patienten verbunden werden würde. Der

Blutkreislauf 1 liegt optional in Abschnitten hiervon in oder auf einer Blutkassette 2 vor. Diese Blutkassette 2 ist ausgestaltet, um auch bei anderen Behandlungsarten,

beispielsweise einer Single-Needle-Behandlung, Verwendung zu finden .

Pumpen, Aktoren und/oder Ventile im Bereich des

Blutkreislaufs 1 sind mit einer erfindungsgemäßen

Blutbehandlungsvorrichtung 4 bzw. mit einer von dieser umfassten Steuervorrichtung 29 verbunden. Der Blutkreislauf 1 weist eine arterielle

Patientenschlauchklemme 6 und eine arterielle

Konnektionsnadel 5 (als Beispiel einer Zugangseinrichtung) eines arteriellen Abschnitts oder einer arteriellen

Patientenleitung oder Blutentnahmeleitung 9 auf. Der

Blutkreislauf 1 weist ferner eine venöse

Patientenschlauchklemme 7 und eine venöse Konnektionsnadel 27 (als Beispiel einer weiteren oder zweiten Zugangseinrichtung) eines venösen Abschnitts oder einer venösen Patientenleitung oder Blutrückgabeleitung 23 auf.

Eine Blutpumpe 11 ist im arteriellen Abschnitt 9 vorgesehen, eine Substituatpumpe 17 ist mit einer Substituatleitung 17a verbunden. Die Substituatleitung 17a kann mittels eines, vorzugsweise automatischen, Substituatports 18 mit einer Substituatquelle verbunden werden. Mittels der

Substituatpumpe 17 kann Substituat per Prädilution oder per Postdilution über zugehörige Leitungen 13 bzw. 14 in

Leitungsabschnitte, beispielsweise in den arteriellen

Abschnitt 9 bzw. in einen venösen Abschnitt 23a (zwischen einer Blutkammer 19a eines Blutfilters 19 und einer venösen Luftabscheidekammer 21) des Blutkreislaufs 1 eingebracht werden .

Der Blutfilter 19 weist die mit dem arteriellen Abschnitt 9 und mit dem venösen Abschnitt 23 verbundene Blutkammer 19a auf. Eine Dialysierflüssigkeitskammer 19b des Blutfilters 19 ist mit einer zur Dialysierflüssigkeitskammer 19b führenden Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 31a und einer von der Dialysierflüssigkeitskammer 19b wegführenden

Dialysatablaufleitung 31b verbunden. Die Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 31a weist optional ein Ventil V24 auf, mittels welchem der Fluss innerhalb der

Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 31a unterbunden werden kann. Die Dialysatablaufleitung 31b weist optional ein

Ventil V25 auf, mittels welchem der Fluss innerhalb der

Dialysatablaufleitung 31b unterbunden werden kann.

Die Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 31a ist ferner

optional mittels eines weiteren, maschineninternen Ventils mit einer Druckluftquelle 26 verbunden. Die

Druckluftquelle 26 kann Bestandteil der

Blutbehandlungsvorrichtung 4 sein oder getrennt hiervon vorliegen. Stromab der Druckluftquelle 26 kann ein

Drucksensor 37 vorgesehen sein.

Mittels eines werkseitig vorgesehenen optionalen

Verbindungsabschnitts 24 kann eine venöse Verbindung mit z. B. dem venösen Abschnitt 23 oder 23a erzielt werden.

Die Steuervorrichtung 29 kann Teil einer Steuervorrichtung der Blutbehandlungsvorrichtung 4 sein oder diese verkörpern. Die Anordnung der Fig. 1 umfasst einen optionalen Detektor 15 zum Detektieren von Luft und/oder Blut. Die Anordnung der Fig. 1 umfasst ferner einen oder zwei Drucksensoren 33a, 33b an den in Fig. 1 gezeigten Stellen. Weitere Drucksensoren können vorgesehen sein, z. B. der Drucksensor 37.

Die Single-Needle-Kammer 36 kommt in Fig. 1 als Puffer und/oder Ausgleichsbehälter bei einem Single-Needle-Verfahren zum Einsatz, bei welchem der Patient mittels nur einer der zwei Blutleitungen 9, 23 mit dem extrakorporalen

Blutkreislauf 1 verbunden ist. Die Anordnung der Fig. 1 umfasst außerdem einen optionalen Detektor 25 zum Detektieren von Substituat und/oder Blut.

Die erfindungsgemäße Berechnungsvorrichtung 100 ist in Fig. 1 exemplarisch in Signalkommunikation mit der Steuerungs und/oder Regelungsvorrichtung 29 gezeigt.

Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die hierin

beschriebenen Ausführungsformen beschränkt, diese dienen lediglich der Veranschaulichung.

Fig. 2 zeigt ein exemplarisches User-Interface als Beispiel einer Eingabevorrichtung 103 und/oder Anzeigevorrichtung 109 einer erfindungsgemäßen Berechnungsvorrichtung 100 zur

Anzeige und zum Verschreiben der Salz- und

Flüssigkeitsbilanz .

Ein derartiges User-Interface kann sich direkt am

Hämodialysegerät und/oder an einer externen mit dem

Dialysegerät verbundenen Anzeige- und Recheneinheit

(Computer, Laptop, Tablet-Device, ...) befinden. In dem

Beispiel sind die Anzeige- und Eingabeelemente nach Funktion in Reihen angeordnet, wobei auch andere Anordnungen,

Beschriftungen, usw. möglich sind. Auch müssen nicht alle Elemente vorhanden sein, bzw. es können auch weitere Daten dargestellt werden. Dieses können entweder weitere

Dialyseparameter sein, oder die Umrechnung von Werten der dargestellten Anzeigen in andere Einheiten.

Zeile 1 umfasst Eingabeelemente zur Verschreibung einer

Hämodialysebehandlung (umfasst HD und alle Arten von HDF und HF) : • V (UF) in Feld F 1 der Fig. 2: Verschreibung des Flüssigkeitsentzugs mittels Ultrafiltration. Das hier vom Arzt eingestellte Volumen wird dem Patienten also bis zum Ende der Behandlung entzogen werden.

• Ziel Plasmanatrium-Änderung (Feld F 2), Ziel diffusive Na- Entfernung (Feld F 3), Ziel Freie Wasser-Entfernung (Feld F 4) : Diese drei Eingabeelemente können alternativ

verwendet werden, da die hierin enthaltenen Größen in einem festen Zusammenhang zueinander stehen: Wie in den Formeln beschrieben, lassen sie sich bei zusätzlicher Kenntnis von V (Harnstoff) und Plasmanatrium (prä)

ineinander umrechnen. Auch ist es möglich, die angezeigte physikalische Einheit innerhalb der Elemente mit Hilfe von intern hinterlegten Umrechnungsfaktoren zu wählen (z. B. Umrechnung „mmol NaCl" in „g NaCl") . Negative Werte bei der diffusiven Na-Entfernung bedeuten einen

Natriumtransfer in den Patienten hinein, entsprechend einem positiven „free water removal"

Zeile 2 umfasst Eingabeelemente zur Eingabe von Hilfsgrößen, die benötigt werden, um die Verschreibung aus Zeile 1 in konkrete Einstellungen von Dialyseparametern, insbesondere der Dialysierflüssigkeitsnatriumkonzentration, umzusetzen, bzw. um aus Messgrößen des Dialysegeräts die physiologisch relevanten Größen der Zeilen 4 bis 6 ermitteln zu können:

• V (Harnstoff) (Feld F 5) : Verteilungsvolumen des Patienten.

Wird zur Umrechnung von Konzentrationsänderungen im

Patienten auf Stoffmengen benötigt.

• Tägl . Restdiurese (Feld F 6) , Na im Urin (Feld F 7) : Wird zur Berechnung der gesamten Salzaufnahme benötigt. Zeile 3 umfasst Eingabeelemente, deren Werte aus unterschiedlichen Quellen kommen können:

• Plasmanatrium (prä) (Feld F 8) : Plasmanatrium des

Patienten zu Beginn der Dialyse. Dieser Wert kann aus elektronischen Aufzeichnungen vorbelegt sein, z. B. aus aktuellen oder historischen Labordaten. Auch ist eine manuelle Eingabe am Anfang der Behandlung möglich. Im Laufe der Behandlung wird dieser Wert automatisch vom Gerät bestimmt und der Ausgangswert durch den bestimmten Wert ersetzt.

Zeile 4 umfasst Anzeigeelemente, die den

Behandlungsfortschritt kennzeichnen :

• V (UF) act (Feld F 9) : bis zum aktuellen Zeitpunkt durch Ultrafiltration entzogenene Flüssigkeitsmenge

• Na-Entfernung gesamt (Feld F 10) : bis zum aktuellen

Zeitpunkt insgesamt durch Ultrafiltration und Diffusion entzogene Salzmenge (mögliche Anzeige in unterschiedlichen Einheiten)

• Na-Entfernung diffusiv (Feld F 11) : bis zum aktuellen

Zeitpunkt durch Diffusion entzogene Salzmenge. Diese kann positiv oder negativ sein. Ein negativer Wert entspricht Salztransfer in den Patienten hinein.

• Freie Wasserentfernung (Feld F 12) : bis zum aktuellen

Zeitpunkt erreichtes „free water removal" als Volumen. Da die freie Wasserentfernung in den hier angezeigten Wert Plasmanatrium (prä) eingeht, welches zunächst nur als Schätzwert vorliegt, kann hier zusätzlich zur numerischen Anzeige des Wertes eine Kennzeichnung erfolgen, ob es sich um eine vorläufige Berechnung basierend auf Schätzwerten oder um eine aktualisierte oder gar endgültige Berechnung basierend auf intradialytischen Messwerten handelt.

Zeile 5 umfasst Anzeigeelemente zur Salzaufnahme des

Patienten :

• „Interdialytische Salzaufnahme" (Feld F 13) : berechnet aus Restdiurese und Natrium im Urin, sowie der gesamten

Natriumentfernung (Ultrafiltration und Diffusion) während der Dialyse. Zu Beginn der Behandlung werden hierbei die Verschreibungswerte verwendet und das angezeigte Ergebnis, wie bei der Anzeige der „Freien Wasserentfernung", als Schätzwert gekennzeichnet. Bis zum Ende der Behandlung hin erfolgt dann die Verbesserung der Genauigkeit graduell mit den während der Behandlung gewonnenen Messwerten zur

Natriumbilanzierung, was ebenfalls optisch kenntlich gemacht werden kann. Zudem kann wegen der Unsicherheit der Bestimmung des Natriumgehalts im Urin statt eines

einzelnen Werts für die interdialytische Salzaufnahme ein Wertebereich, entsprechend einem Konfidenzintervall, angezeigt werden. Die physikalische Einheit kann wählbar sein .

• „ Tägliche Salzaufnahme seit letzter Dialyse" (Feld F 14) : wie beschrieben, Anzeigemodalitäten wie oben. Die für die Berechnung benötigte Anzahl der Tage seit der letzten Dialyse können durch Zugriff auf ein internes oder

externes Speichermedium, welches das Datum der

vorhergehenden Dialyse des Patienten erhält, ermittelt oder mittels der Eingabevorrichtung 103 eingegeben werden.

• „Durchschnittliche tägliche Salzaufnahme" (Feld F 15) : wie beschrieben, Anzeigemodalitäten wie oben. Hierfür werden, z. B. durch Zugriff auf ein externes oder internes Speichermedium oder nach Eingabe, die in den vergangenen Dialysen ermittelten Werte verwendet.

Zeile 6 umfasst Anzeigeelemente zur Trinkmenge des Patienten:

• „Interdialytischer Trinkmengenüberschuss" (Feld F 16) :

Trinkmenge, die zu einer Änderung der

Plasmanatriumkonzentration geführt hat; positiv, wenn sich die Plasmanatriumkonzentration erniedrigt hat. Die

Berechnung kann gemäß Formel 10, basierend auf der

aktuellen Verschreibung, oder gemäß Formel 11, basierend auf dem Plasmanatriumwert am Ende der vorhergehenden

Behandlung, gelesen aus einem internen oder externen

Speichermedium, erfolgen. Wie bei den Werten in Zeile 5 kann die vorübergehende Verwendung von Schätzwerten optisch dargestellt werden

• ,, Täglicher Trinkmengenüberschuss seit letzter Dialyse"

(Feld F 17) : Berechnung analog zu ,,Tägliche Salzaufnahme seit letzter Dialyse"

• „Durchschnittlicher täglicher Trinkmengenüberschuss" (Feld F 18) : Berechnung analog zu ,,Durchschnittliche tägliche Salzaufnahme" aus Feld F15

Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Berechnungsvorrichtung 100 zum Ermitteln einer interdialytisch erfolgten

Natriumzufuhr mi nter eines Patienten und/oder zum Ermitteln einer zumeist nicht-osmotisch begründeten interdialytischen

Flüssigkeitszufuhr V exC es S drink .

Die Berechnungsvorrichtung 100 weist eine

Speichervorrichtung 101 und/oder eine Eingabevorrichtung 103 auf. Sie dienen dem Speichern bzw. Eingeben von

Parameterwerten des Patienten.

Die Berechnungsvorrichtung 100 weist weiter eine

Recheneinrichtung 105 auf. Sie ist konfiguriert zum Berechnen der interdialytisch erfolgten Natriumzufuhr rni nter des

Patienten und/oder zum Berechnen seiner nicht-osmotisch begründeten interdialytischen Flüssigkeitszufuhr V exC ess drink. Entsprechende Algorithmen und Formeln, etwa wie hierin offenbart, können hierzu in der Recheneinrichtung 105 hinterlegt sein oder von dieser aus geeigneten Quellen, etwa der Speichervorrichtung 101 ausgelesen werden.

Schließlich weist die Berechnungsvorrichtung 100 eine

Ausgabevorrichtung 107 aus. Sie dient dem Ausgeben eines Signals zum Steuern oder Regeln einer optionalen

Kommunikationsvorrichtung 109 und/oder der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung 4.

Die Kommunikationsvorrichtung 109 kann konfiguriert sein zur kabelgebundenen oder kabellosen Signalverbindung mit einer Komponente der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung 4, z. B. deren Steuerungs- oder Regelungsvorrichtung 29.

Die Kommunikationsvorrichtung 109 kann ergänzend oder alternativ verbunden sein mit einer optional vorgesehenen Anzeigevorrichtung oder als solche ausgestaltet sein. Die Anzeigevorrichtung 109 kann das in Fig. 2 gezeigte User- Interface sein oder aufweisen.

Kommunikationsvorrichtung 109 kann, insbesondere als

Anzeigevorrichtung ausgestaltet, Teil der Berechnungsvorrichtung 100 oder der medizinischen Blutbehandlungsvorrichtung 4 sein.

Wo dies technisch nicht ausgeschlossen ist, können einige der vorgenannten Vorrichtungen zu einer gemeinsamen Einheit zusammengeschlossen sein.

Bezugs zeichenliste

1 extrakorporaler Blutkreislauf

2 Blutkassette

4 Blutbehandlungsvorrichtung

5 Zugangseinrichtung, beispielsweise arterielle

Könnektionsnadel

6 arterielle Patientenschlauchklemme

7 venöse Patientenschlauchklemme

8 Zuleitung

9 arterieller Abschnitt oder arterielle

Blutentnahmeleitung oder arterielle Patientenleitung

11 Blutpumpe

13 Zugabestelle für Substituat (Prädilution)

14 Zugabestelle für Substituat (Postdilution)

15 arterieller Luft-Blut-Detektor

17 Fördervorrichtung, beispielsweise eine

Substituatpumpe

17a Substituatleitung

18 automatischer Substituatport

19 Blutfilter

19a Blutkammer

19b Dialysierflüssigkeitskammer

21 venöse Luftabscheidekammer

23 venöser Abschnitt oder venöse Blutrückgabeleitung oder venöse Patientenleitung

23a venöser Abschnitt

24 Verbindungsstelle, Verbindungsabschnitt

25 venöser Substituat-Blut-Detektor

26 Druckluftquelle

27 Zugangseinrichtung, beispielsweise venöse

Konnektionsnadel 29 Steuerungs- und/oder Regelungsvorrichtung 31a Dialysierflüssigkeits zulaufleitung

31b Dialysatablaufleitung

33a Drucksensor

33b Drucksensor

35 Single-Needle-Ventil

36 Single-Needle-Kammer

37 Drucksensor

41 Verbinder

100 Berechnungs orrichtung

101 Speichervorrichtung

103 EingabeVorrichtung

105 Recheneinrichtung

107 AusgäbeVorrichtung

109 Kommunikations- und/oder Anzeigevorrichtung

F 1 bis F 16 Anzeigefelder des Interface

V24 Ventil

V25 Ventil