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Title:
CAMERA SYSTEM WITH PASSIVE CLEANING SYSTEM FOR A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/004827
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a camera system (110) for a motor vehicle (100), preferably a mirror replacement or mirror supplementation system, having a camera housing (111) and a camera lens (112). The camera system (110) is characterised more particularly in that the camera housing (111) has at least one air duct (120) with an inlet opening (117) for receiving relative wind and an outlet opening (118) for discharging the relative wind in order to blow the camera lens (112) and/or the field of vision of same free of impurities (115, 116).

Inventors:
SAEGELER SEBASTIAN (DE)
ZAINDL ALBERT (DE)
MOHR ROGER (DE)
BUTA GABOR (DE)
GATSCHER MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/068323
Publication Date:
January 14, 2021
Filing Date:
June 30, 2020
Export Citation:
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Assignee:
MAN TRUCK & BUS SE (DE)
International Classes:
B60R1/06
Foreign References:
JP2009286216A2009-12-10
EP2431231A12012-03-21
US20090250533A12009-10-08
DE102014111752A12016-02-18
EP2468579A22012-06-27
Attorney, Agent or Firm:
V. BEZOLD & PARTNER PATENTANWÄLTE - PARTG MBB (DE)
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Claims:
io

Patentansprüche

1. Kamerasystem (110) für ein Kraftfahrzeug (100), vorzugsweise Spiegel-Ersatz- oder Spie gel-Ergänzungssystem, mit einem Kameragehäuse (111) und einer Kameralinse (112), dadurch gekennzeichnet, dass das Kameragehäuse (111) zumindest einen Luftkanal (120) aufweist mit einer Eintrittsöffnung (117) zur Aufnahme von Fahrtwind und einer Aus trittsöffnung (118) zur Ausgabe des Fahrtwinds, um die Kameralinse (112) und/oder deren Blickfeld von Verunreinigungen (115, 116) freizublasen.

2. Kamerasystem (110) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Kamerage häuse (111) eine Vertiefung (R) aufweist und die Kameralinse (112) und/oder die Austritts öffnung (118) in der Vertiefung (R) positioniert ist.

3. Kamerasystem (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass das Kameragehäuse (111) die Vertiefung (R), die Kameralinse (112) und/oder die Austrittsöffnung (118) von oben überlappt.

4. Kamerasystem (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass das Kameragehäuse (111) die Vertiefung (R), die Kameralinse (112) und/oder die Austrittsöffnung (118) nach unten freilegt.

5. Kamerasystem (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass der Luftkanal (120)

in das Kameragehäuse (111) integriert ist und das Kameragehäuse (111) durchquert, und/oder

als einstückig integraler Bestandteil des Kameragehäuses (111) ausgebildet ist.

6. Kamerasystem (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass der Luftkanal (120) zwischen der Eintrittsöffnung (117) und der Austrittsöffnung (118)

einen bogenförmigen sich in Längsrichtung des Luftkanals (120) erstreckenden Rich tungswechsel aufweist, oder

zumindest zwei sich in Längsrichtung des Luftkanals (120) erstreckende Richtungs wechsel aufweist.

7. Kamerasystem (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass sich im Luftkanal (120) zumindest eine Luftleitschaufel (119) erstreckt. 8. Kamerasystem (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass die Austrittsöffnung (118) zur Ausgabe des Fahrtwinds im Wesentlichen tangen tial auf die Kameralinse (112) dient.

9. Kamerasystem (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass der Luftkanal (120) und/oder die Luftleitschaufel (119) ausgebildet ist, um den Fahrtwind mit einem Drall zu beaufschlagen.

10. Kamerasystem (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass die Eintrittsöffnung (117) und/oder die Austrittsöffnung (118) als Loch in das Kameragehäuse (111) integriert ist.

11. Kamerasystem (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass die Austrittsöffnung (118) angeordnet und ausgerichtet ist, um die Verunreini gungen (115, 116) nach seitlich innen, hin zum Kraftfahrzeug (100) und/oder im Wesent lichen schräg nach oben wegzublasen.

12. Kamerasystem (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass das Kameragehäuse (111) sich zu seiner Vorderseite hin verjüngt und/oder ei nem im Wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt aufweist.

13. Kamerasystem (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass die Vertiefung (R), die Kameralinse (112) und/oder die Austrittsöffnung (118) unten am Kameragehäuse (111) angeordnet ist und zwar auf einer dem Kraftfahrzeug (100) abgewandten Seite.

14. Kamerasystem (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass die Eintrittsöffnung (117) eine größeren Öffnungsquerschnitt aufweist als die Austrittsöffnung (118) und/oder der Luftkanal (120) sich in seiner Längsrichtung hin zur Austrittsöffnung (118) verjüngt.

15. Kraftfahrzeug (100), vorzugsweise Nutzfahrzeug, wie z. B. ein Lastkraftwagen oder ein Omnibus, mit einem Kamerasystem (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

16. Kraftfahrzeug (100) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Kamerage häuse (111) auf dem Dach (106), im Dachvoutenbereich und/oder über einer Einstiegstüre (105) des Kraftfahrzeugs (100) angeordnet ist.

Description:
Kamerasystem mit passivem Reinigungssystem für ein Kraftfahrzeug Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Kamerasystem für ein Kraftfahrzeug, vorzugsweise ein Spiegel-Er satz- oder Spiegel-Ergänzungssystem, mit einem Kameragehäuse und einer Kameralinse.

Kraftfahrzeugzeuge weisen üblicherweise Spiegelsysteme, insbesondere Außen-Rückspie- gel-Systeme auf, die zweckmäßig ausgeführt sind, um ein gewünschtes, in der Regel gesetz lich vorgegebenes Sichtfeld, zu gewährleisten.

Kamerasysteme als Spiegelersatzsysteme können insbesondere das indirekte Sichtfeld im Gegensatz zu herkömmlichen Spiegelsystemen stark erweitern.

Der von herkömmlichen Spiegelsystemen bekannte„tote Winkel“ kann durch den Einsatz ei nes Kamerasystem verringert oder sogar eliminiert werden. Neben der Erhöhung der passiven Sicherheit durch ein erweitertes Sichtfeld gewinnt der Fahrer durch ein Kamerasystem auch an Komfort hinzu, z.B. beim Rangieren.

Problematisch ist allerdings, dass die gegenüber herkömmlichen Rückspiegeln sehr kleinen Kameralinsen im Betrieb des Kraftfahrzeugs üblicherweise dazu neigen, zu verunreinigen und z. B. schon kleine Verunreinigungen auf den kleinen Kameralinsen die Funktion des Kame rasystems stark beeinträchtigen können.

Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kamerasystem für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, bei dem die Gefahr der Verunreinigung der Kameralinse und/oder deren Blickfeld reduziert oder vermieden werden kann.

Diese Aufgabe kann mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst werden. Vorteilhafte Wei terbildungen sind in den Unteransprüchen offenbart oder ergeben sich aus der folgenden Be schreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung.

Die Erfindung betrifft ein Kamerasystem für ein Kraftfahrzeug, vorzugsweise einen Personen kraftwagen oder ein Nutzfahrzeug wie z. B. ein Lastkraftwagen (z. B. eine Sattelzugmaschine) oder ein Omnibus. Das Kamerasystem ist vorzugsweise ein Spiegel-Ersatz- oder Spiegel-Ergänzungssystem, insbesondere ein Außen-Spiegel-Ersatz- oder Außen-Spiegel-Ergänzungssystem und zwar insbesondere zum Ersatz oder zur Ergänzung eines Außen-Rückspiegels für ein Kraftahrzeug.

Das Kamerasystem umfasst ein Kameragehäuse und eine Kameralinse und ist insbesondere mit einem z. B. passiven Reinigungssystem für die Kameralinse und/oder deren Blickfeld aus gestattet.

Das Kamerasystem, insbesondere das Reinigungssystem, zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass das Kameragehäuse zumindest einen Luftkanal (zweckmäßig Strömungs kanal) mit einer Eintrittsöffnung zur Aufnahme von Fahrtwind und einer Austrittsöffnung zur Ausgabe des Fahrtwinds umfasst, um die Kameralinse und/oder deren Blickfeld vorzugsweise mittels Fahrtwind aus der Austrittsöffnung von Verunreinigungen (z. B. Regentropfen, Feuch tigkeit, Staub und/oder Schmutzpartikel etc.) freizublasen.

Das Kameragehäuse kann z. B. eine Vertiefung (z. B. Konkavität, Mulde etc.) aufweisen, wo bei die Kameralinse und/oder die Austrittsöffnung in der Vertiefung positioniert sein kann.

Es ist möglich, dass das Kameragehäuse zweckmäßig die Vertiefung, die Kameralinse und/o der die Austrittsöffnung zumindest teilweise von oben überlappt und alternativ oder ergänzend zumindest teilweise nach unten freilegt.

Bevorzugt ist, dass das Kameragehäuse und/oder der Luftkanal möglichst aerodynamisch ausgebildet ist und somit einen möglichst geringen Strömungswiderstand aufweist.

Der Luftkanal kann z. B. in das Kameragehäuse integriert sein und/oder das Kameragehäuse vorzugsweise im Wesentlichen wasserdicht durchqueren.

Der Luftkanal kann z. B. als einstückig integraler Bestandteil des Kameragehäuses ausgebil det sein, z. B. durch ein ein- oder mehr-schaliges Kameragehäuse.

Der Luftkanal ist somit vorzugsweise kein z. B. auf das Kameragehäuse von außen aufgesetz tes Bauteil, sondern kann insbesondere innerhalb des Kameragehäuses verlaufen und/oder durch das Kameragehäuse selbst gebildet werden. Dadurch kann z. B. ein kompaktes und/o der aerodynamisch günstiges Kameragehäuse ermöglicht werden. Es ist möglich, dass der Luftkanal zwischen der Eintrittsöffnung und der Austrittsöffnung zweckmäßig zumindest einen bogenförmigen sich z. B. in Längsrichtung des Luftkanals er streckenden Richtungswechsel aufweist.

Es ist möglich, dass sich im Luftkanal zumindest eine Luftleitschaufel erstreckt, die sich vor zugsweise in Längsrichtung des Luftkanals erstrecken kann. Auch die Luftleitschaufel kann zwischen der Eintrittsöffnung und der Austrittsöffnung z. B. zumindest einen bogenförmigen sich z. B. in Längsrichtung des Luftkanals erstreckenden Richtungswechsel aufweisen.

Der Luftkanal und/oder die Luftleitschaufel kann z. B. ausgebildet sein, um den Fahrtwind mit einem Drall zu beaufschlagen. Dadurch kann zweckmäßig ermöglicht werden, dass die Ka meralinse und/oder deren Blickfeld mit Drall-beaufschlagtem Fahrtwind aus der Austrittsöff nung von Verunreinigungen freigeblasen werden kann.

Die Austrittsöffnung kann z. B. zur im Wesentlichen tangentialen Ausgabe des Fahrtwinds auf die Kameralinse dienen, insbesondere so, dass der Fahrtwind aus der Austrittsöffnung im We sentlichen tangential auf die Kameralinse trifft und/oder im Wesentlichen tangential an der Kameralinse vorbeistreift.

Die Eintrittsöffnung und/oder die Austrittsöffnung kann (z. B. als Loch) in das Kameragehäuse zweckmäßig integriert sein. Die Eintrittsöffnung und/oder die Austrittsöffnung wird somit vor zugsweise nicht durch ein auf das Kameragehäuse von außen aufgesetztes Bauteil erzeugt, sondern kann z. B. durch das Kameragehäuse selbst gebildet werden, z. B. durch ein Loch im Kameragehäuse. Dadurch kann z. B. ein kompaktes und/oder aerodynamisch günstiges Ka meragehäuse ermöglicht werden.

Die Austrittsöffnung kann z. B. seitlich außen neben der Kameralinse münden, zweckmäßig auf der dem Kraftfahrzeug abgewandten Seite des Kameragehäuses.

Es ist möglich, dass die Austrittsöffnung angeordnet und ausgerichtet ist, um die Verunreini gungen nach seitlich innen, nach oben, hin zum Kraftfahrzeug und/oder im Wesentlichen schräg nach oben wegzublasen.

Das Kameragehäuse kann sich z. B. zu seiner Vorderseite hin zweckmäßig aerodynamisch verjüngen und/oder einen zweckmäßig aerodynamischen im Wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt aufweisen. Die Vertiefung, die Kameralinse, die Eintrittsöffnung und/oder die Austrittsöffnung kann z. B. unten am Kameragehäuses angeordnet sein und/oder auf einer dem Kraftfahrzeug abgewand ten Seite des Kameragehäuses.

Die Eintrittsöffnung kann z. B. einen größeren Öffnungsquerschnitt aufweisen als die Austritts öffnung. Der Strömungskanal kann sich z. B. in seiner Längsrichtung hin zur Austrittsöffnung verjüngen. Dadurch kann der Fahrtwind zweckmäßig beschleunigt werden.

Die Eintrittsöffnung und/oder die Austrittsöffnung kann z. B. im Wesentlichen schlitzförmig aus gebildet sein.

Die Erfindung umfasst auch ein Kraftfahrzeug, vorzugsweise einen Personenkraftwagen oder ein Nutzfahrzeug, wie z. B. ein Lastkraftwagen oder ein Omnibus, mit einem Kamerasystem wie hierin offenbart. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann das Kraftfahr zeug z. B. eine Sattelzugmaschine sein.

Das Kameragehäuse kann z. B auf dem Dach, im Dachvoutenbereich (zweckmäßig seitlicher Teilbereich des Dachs) und/oder über einer Einstiegstüre des Kraftfahrzeugs angeordnet wer den, insbesondere montiert werden.

Das Kameragehäuse ist vorzugsweise nicht auf die Einstiegstüre des Kraftfahrzeugs montiert und/oder nicht mit der Einstiegstüre verschwenkbar.

Das Kamerasystem umfasst vorzugsweise auch zumindest ein Display zum Anzeigen der von der Kameralinse erfassten Bilder.

Die Eintrittsöffnung kann vorzugsweise im Staudruckgebiet des Kameragehäuses angeordnet sein.

Die Kameralinse und/oder deren Blickfeld ist vorzugsweise schräg nach hinten und unten aus gerichtet.

Die zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen und Merkmale der Erfindung sind miteinander kombinierbar. Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un teransprüchen offenbart oder ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung in Verbindung mit den beigefügten Figuren. Figur 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Kamerasystems mit insbe sondere passivem Reinigungssystem von seitlich vorne gemäß einer Ausführungs form der Erfindung,

Figur 2 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht des Kamerasystems der Figur 1 von seitlich hinten,

Figur 3 zeigt eine schematische Schnittansicht entlang Linie B-B aus Figur 2,

Figur 4 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Kraftfahrzeugs mit einem

Kamerasystem gemäß der Figuren 1 bis 3,

Figur 5 zeigt eine schematisch perspektivische Ansicht des Kamerasystems der Figur 1 , allerdings ohne passives Reinigungssystem, und

Figur 6 zeigt ein schematische Schnittansicht des Kamerasystems der Figur 3, allerdings ohne passives Reinigungssystem.

Die in den Figuren beschriebenen Ausführungsformen stimmen teilweise überein, wobei für ähnliche oder identische Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet werden und zu deren Erläuterung auch auf die Beschreibung der anderen Ausführungsformen verwiesen werden kann.

Die Erfindung betrifft ein Kamerasystem 110 mit einem Kameragehäuse 1 11 und einer Kame ralinse 1 12 und insbesondere mit einem passivem Reinigungssystem für die Kameralinse 1 12 und/oder deren Blickfeld. Das Kamerasystem 110 ist insbesondere ein Spiegel-Ersatz- oder Spiegel-Ergänzungssystem und zwar vorzugsweise zum Ersatz oder zur Ergänzung eines Au ßen-Rückspiegels 101 eines Kraftfahrzeugs 100. Ein klassischer Außen-Rückspiegel 101 ist schematisch in Figur 4 abgelichtet.

Zunächst wird auf die Figuren 5 und 6 Bezug genommen, um ein Problem des Kamerasystems 1 10 zu erläutern, wenn das Kamerasystem 1 10 ohne Reinigungssystem zur Verfügung gestellt wäre.

Um die Funktion des Kamerasystems 110 zu gewährleisten, ist insbesondere darauf zu ach ten, dass die Kameralinse 1 12 während der Fahrt des Kraftfahrzeugs 100 frei von Verunreini gungen 115 (z. B. Schmutz oder Wasser etc.) bleibt. Da die Kameralinse 112 und/oder deren Blickfeld meist entgegen der Fahrtrichtung des Kraft fahrzeugs 100 ausgerichtet ist, befinden sie sich üblicherweise in einem Wirbelgebiet 1 14 im Luftnachlauf des Kameragehäuses 11 1 , wobei das Bezugszeichen 113 den Luftstrom um das Kameragehäuse 1 11 darstellt. Das Wirbelgebiet 1 14 ist meist stark wirbelbehaftet, so dass eine anliegende Luftströmung im Bereich der Kameralinse 1 12 kaum mehr gegeben ist. Ver wirbelte Luft im Nachlauf kann, z. B. bei einer Regenfahrt, mit Wasser beaufschlagt sein. Dadurch können Verunreinigungen 1 15 (z. B. Wassertropfen oder Schmutzpartikel etc.) auf die Kameralinse 112 gelangen und zu einer Funktions- oder Sichtbeeinträchtigung führen. Bei einer ungünstigen Luftumströmung des Kameragehäuses 11 1 kann es Vorkommen, dass sich die Verunreinigungen 115 nicht mehr alleine von der Kameralinse 1 12 entfernen.

Die Figuren 1 bis 4 zeigen unterschiedliche schematische Ansichten des Kamerasystems 110, allerdings mit einem insbesondere passiven Reinigungssystem für die Kameralinse 1 12 und/o der deren Blickfeld.

Das Kamerasystem 110 dient zum Einsatz an einem Kraftfahrzeug 100 z. B. in Form einer Sattelzugmaschine und wird nachfolgend unter gemeinsamer Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 4 beschrieben.

Das Kraftfahrzeug 100 umfasst eine A-Säule 102, eine Seitenscheibe 103, eine Windschutz scheibe 104, eine Einstiegstüre 105 und ein Dach 106, insbesondere einen Dachvoutenbe- reich. Die Seitenscheibe 103 ist zweckmäßig Teil der Einstiegstüre 105.

Das Kamerasystem 110 ist wie bereits erwähnt ein Spiegel-Ersatz- oder Spiegel-Ergänzungs system und zwar vorzugsweise zum Ersatz oder zur Ergänzung eines Kraftfahrzeug-Außen- Rückspiegels 101 und umfasst ein Kameragehäuse 1 11 und eine Kameralinse 1 12. Die Ka meralinse 112 und/oder deren Blickfeld ist vorzugsweise schräg nach hinten und unten aus gerichtet.

Zur Realisierung des Reinigungssystems umfasst das Kameragehäuse 1 11 zumindest einen Luftkanal (zweckmäßig Strömungskanal) 120 mit einer Eintrittsöffnung 1 17 zur Aufnahme von Fahrtwind und einer Austrittsöffnung 118 zur Ausgabe des Fahrtwinds, so dass die Kamera linse 1 12 und/oder deren Blickfeld von Verunreinigungen 115, 1 16 wie etwa Wasser, Feuch tigkeit, Regentropfen, Spritzwasser, Staub und/oder anderen Verunreinigungen und Ver schmutzungen freigeblasen werden kann. Bezugszeichen 121 kennzeichnet den Luftstrom durch den Luftkanal 120. Das Kameragehäuse 11 1 umfasst eine Vertiefung R (z. B. Konkavität oder Mulde), die vor zugsweise unten am Kameragehäuses 1 11 angeordnet ist und zwar auf einer dem Kraftfahr zeug 100 abgewandten Seite.

Die Kameralinse 112 und die Austrittsöffnung 118 sind innerhalb der Vertiefung R angeordnet. Das Kameragehäuse 11 1 ist so ausgeformt, dass es die Vertiefung R und ebenfalls die Aus trittsöffnung 1 18 und die Kameralinse 112 von oben überlappt, allerdings nach unten freilegt.

Der Luftkanal 120 ist in das Kameragehäuse 1 11 integriert und durchquert das Kamerage häuse 11 1 vorzugsweise im Wesentlichen wasserdicht. Dadurch kann gewährleistet werden, dass feuchtigkeitsempfindliche Bauteile des Kamerasystems 1 10 im Kameragehäuse 11 1 durch den mittels der Eintritts- und Austrittsöffnungen 117 und 1 18 offenen Luftkanal 120 nicht beeinträchtigt werden.

Der Luftkanal 120 umfasst zwischen der Eintrittsöffnung 1 17 und der Austrittsöffnung 1 18 zu mindest einen bogenförmigen sich in Längsrichtung des Luftkanals 120 erstreckenden Rich tungswechsel.

Im Luftkanal 120 erstreckt sich zumindest eine Luftleitschaufel 119, die ebenfalls zumindest einen bogenförmigen sich in Längsrichtung des Luftkanals 120 erstreckenden Richtungswech sel aufweisen kann.

Die Eintrittsöffnung 1 17 weist einen größeren Öffnungsquerschnitt auf als die Austrittsöffnung 118 und der Luftkanal 120 verjüngt sich zweckmäßig in seiner Längsrichtung hin zur Austritts öffnung 1 18.

Der Luftkanal 120 und/oder die Luftleitschaufel 1 19 können optional ausgebildet sein, um den Fahrtwind mit einem Drall zu beaufschlagen, so dass die Kameralinse 1 12 und/oder deren Blickfeld mittels Drall-beaufschlagtem Fahrtwind von Verunreinigungen 115, 1 16 freigeblasen werden kann.

Der Luftkanal 120, die Eintrittsöffnung 1 17, die Austrittsöffnung 118 und vorzugsweise die Luft leitschaufel 1 19 können als einstückig integraler Bestandteil des Kameragehäuses 11 1 aus gebildet sein, z. B. mittels eines Spritzgussverfahrens. Das Kameragehäuse 1 11 kann hierzu ein- oder mehrteilig ausgebildet sein, z. B. aus einem einzigen Bauteil oder mehreren Scha lenbauteilen, die insbesondere mittels eines z. B. Spritzgussverfahrens hergestellt werden können. Die Austrittsöffnung 1 18 ist seitlich außen neben der Kameralinse 112 angeordnet und zur Ausgabe des Fahrtwinds im Wesentlichen tangential auf die Kameralinse 1 12 ausgebildet.

Das Kameragehäuse 11 1 ist auf das Dach 106, insbesondere im Dachvoutenbereich (zweck mäßig seitlicher Teilbereich des Dachs 106) über der Einstiegstüre 105 des Kraftfahrzeugs 100 montiert.

Die Austrittsöffnung 1 18 ist zweckmäßig angeordnet und ausgerichtet, um die Verunreinigung 1 15 nach seitlich innen hin zum Kraftfahrzeug 100 wegzublasen, insbesondere im Wesentli chen schräg nach oben in Richtung des Kraftfahrzeugs 100 wegzublasen, was in den Figuren 2 und 3 durch die Verunreinigung in Form eines weggeblasenen Regentropfens 116 schema tisch dargestellt ist.

Zur Verringerung des Strömungswiderstands verjüngt sich das Kameragehäuse 11 1 zu seiner Vorderseite hin und kann hierzu einen im Wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt aufwei sen.

Das Reinigungssystem funktioniert im Wesentlichen wie folgt:

Durch die Eintrittsöffnung 117 im vorderen Bereich des Kameragehäuses 11 1 wird Luft durch den Fahrtwind hineingedrückt, durch den Luftkanal 120 gezielt in Richtung der Kameralinse 112 geleitet, und durch die Austrittsöffnung 118 gezielt auf die Kameralinse 112 gerichtet. Die zumindest eine Luftleitschaufel 1 19 im Luftkanal 120 kann ein gezieltes Anblasen der Kame ralinse 1 12 unterstützen. Durch das gerichtete Leiten des Fahrtwinds (Luftstroms) durch die Austrittsöffnung 118 auf die Kameralinse 1 12 können Verunreinigungen 115, 116 (z. B. Was ser und Schmutz etc.) weggeblasen werden und das Blickfeld der Kameralinse 1 12 frei gehal ten werden. Um eine hohe Austrittsgeschwindigkeit des Fahrtwinds aus der Austrittsöffnung 1 18 zu gewährleisten, ist der Öffnungsquerschnitt (Querschnittsfläche) der Eintrittsöffnung 117 größer als der Öffnungsquerschnitt (Querschnittsfläche) der Austrittsöffnung 1 18.

Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen be schränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen. Darüber hinaus beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den in Bezug genommenen Merkmalen und Ansprüchen. Bezugszeichenliste

100 Kraftfahrzeug, z. B. Nutzfahrzeug oder Personenkraftwagen

(101 Außenspiegel, insbesondere Außen-Rückspiegel)

102 A-Säule

103 Seitenscheibe, insbesondere einer Einstiegstüre

104 Windschutzscheibe

105 Einstiegstüre

106 Dach, insbesondere Dachvoutenbereich

110 Kamerasystem

111 Kameragehäuse

R Vertiefung, insbesondere Mulde oder Konkavität

112 Kameralinse

113 Luftstrom um Kameragehäuse

114 Wirbelgebiet im Nachlauf des Kameragehäuses

115 Verunreinigung, z. B. Wassertropfen oder Schmutzpartikel auf Kameralinse haftend

116 Verunreinigung, z. B. Wassertropfen oder Schmutzpartikel, der von der Kameralinse weggeblasen wird

117 Eintrittsöffnung

118 Austrittsöffnung

119 Luftleitschaufel

120 Luft-/Strömungskanal

121 Luftstrom durch Luft-/Strömungskanal