DE102008008656A1 | 2009-08-13 |
Patentansprüche 1. Kameraeinheit (1) für ein Kraftfahrzeug, mit einem Trägergehäuse, das in einem Durchbruch einer Außenverkleidung eines Fahrzeuges anzuordnen ist, einer Antriebseinheit, die mit dem Trägergehäuse (2) verbunden ist, einer bewegbar gelagerten Kamera, die in dem Trägergehäuse (2) aufgenommen und mit der Antriebseinheit (4) gekoppelt ist, um mittels der Antriebseinheit (4) gegenüber dem Trägergehäuse (2) zwischen mehreren Kamerastellungen bewegt zu werden, einer an dem Trägergehäuse (2) gelagerten Schutzabdeckung, die gegenüber dem Trägergehäuse (2) zwischen mehreren Schutzabdeckungsstellungen bewegbar ist, wobei dann, wenn die Kamera (15) sich in einer ersten Kamerastellung befindet, die Kamera (15) von der Schutzabdeckung (3) in einer ersten Schutzabdeckungsstellung bedeckt ist, wobei dann, wenn die Kamera (15) sich in einer zweiten Kamerastellung befindet, die Kamera (15) von der Schutzabdeckung (3) in einer zweiten Schutzabdeckungsstellung wenigstens teilweise freigelegt ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Trägergehäuse (2) eine Fluidverteilungseinrichtung angeordnet ist, wobei die Fluidverteilungseinrichtung wenigstens einen Fluidauslass (16) zum Ausstoßen eines Fluides in Richtung der Kamera (15) aufweist, um ein Reinigungsfluid auf die Kamera (15) aufzubringen, wobei der Fluidauslass (16) zwischen Kamera (15) und Schutzabdeckung (3) in direkter Sichtlinie zu der Kamera (15) in der ersten Kamerastellung angeordnet ist. 2. Kameraeinheit nach Anspruch 1, wobei die Schutzabdeckung (3) wenigstens einen transparenten Bereich aufweist, so dass die Kamera (15) durch den transparenten Bereich der Schutzabdeckung (3) hindurch einen äußeren Sichtbereich erfasst. 3. Kameraeinheit nach Anspruch 2, wobei die Kamera (15) wenigstens eine dritte Kamerastellung einnehmen kann, in welcher die Kamera (15) im Vergleich zu der ersten Kamerastellung zu dem transparenten Bereich der Schutzabdeckung (3) angenähert ist. 4. Kameraeinheit nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Fluidverteilungseinrichtung ausgebildet ist, um außerdem Fluid auch in Richtung der Innenseite der Schutzabdeckung, insbesondere auf den transparenten Bereich der Schutzabdeckung (3) auszustoßen. 5. Kameraeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Fluidverteilungseinrichtung zum Ausstoßen von Fluid in Form einer wässrigen Lösung oder von Druckluft oder einem Gemisch aus beidem ausgebildet ist. 6. Kameraeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Fluidverteilungseinrichtung mehrere Fluidauslässe aufweist, die zum Ausstoß in verschiedene Richtungen orientiert sind und/oder zum Ausstoß unterschiedlicher Medien oder Substanzen ausgebildet sind. 7. Kameraeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein weiterer Fluidauslass (17) an dem Trägergehäuse (2) derart angeordnet ist, um Fluid auf die Außenseite der Schutzabdeckung, insbesondere auf einen transparenten Bereich der Schutzabdeckung, auszustoßen. 8. Kameraeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Schutzabdeckung (3) schwenkbar gegen das Trägergehäuse (2) ausgebildet ist. 9. Kameraeinheit nach Anspruch 8, wobei ein weiterer Fluidauslass (17) an dem Trägergehäuse (2) derart angeordnet ist, dass ein Fluidausstoß auf die Außenseite der Schutzabdeckung, insbesondere auf einen transparenten Bereich der Schutzabdeckung, erfolgt, wenn sich die Schutzabdeckung (3) in einer ausgeschwenkten Stellung befindet. 10. Kameraeinheit nach Anspruch 8, wobei ein weiterer Fluidauslass (30) separat von dem Trägergehäuse und beabstandet zu dem Trägergehäuse ausgebildet und mit einer Einrichtung zur Heckscheibenreinigung integriert ist, insbesondere einem Fluidsystem an einem Heckscheibenwischer eines Fahrzeugs. 11. Kameraeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Fluidverteilungseinrichtung derart mit Kopplungsmitteln ausgebildet ist, dass ein Fluidsystem einer fahrzeugseitigen Waschanlage ankoppelbar ist. 12. Kameraeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Schutzabdeckung (3) als Handhabe für eine Klappenbetätigung an einem Fahrzeug ausgebildet ist. |
Die Erfindung betrifft eine Kameraeinheit zum Einsatz an Kraftfahrzeugen. Insbesondere betrifft die Erfindung eine
Kameraeinheit, die in einem Durchbruch einer Außenverkleidung eines Fahrzeugs im Heckbereich anzuordnen ist, um das
heckseitige Umfeld eines Fahrzeugs, insbesondere den
nachfolgenden Verkehr oder Hindernisse beim Einparkvorgang zu überwachen .
Kameras zur Überwachung des Umfelds von Fahrzeugen sind im
Stand der Technik bekannt. Beispielsweise offenbart die
WO 2012/037930 eine Kameraeinheit der eingangs genannten Art. Die dort gezeigte Kameraeinheit ist mit einem Schutzelement ausgestattet, welches die Kamera bedeckt und schützt, wenn sich diese in einem Ruhezustand befindet. Soll der Heckbereich, beispielsweise für einen Einparkvorgang oder während des
Rückwärtsfahrens überwacht werden, kann die Abdeckung der Kamera verschwenken und die Kamera in eine Aufnahmeposition gebracht werden. Sowohl die Schutzabdeckung als auch die Kamera selbst können also unterschiedliche Stellungen einnehmen, je nach gewähltem Betriebsmodus. Auch Kameras die fixiert am Fahrzeug angebracht sind und freiliegende Kameras sind im Stand der
Technik bekannt. Die DE 10 2010 007 850 offenbart eine
Kameraanordnung, die ein zugehöriges Reinigungssystem aufweist.
Die DE 10 2012 020 295 offenbart eine Kamera, ebenfalls mit einem Reinigungssystem. Aus der WO 2014/086760 ist ein Verfahren bekannt, um eine Diagnose der Verschmutzung einer
Kameraeinrichtung vorzunehmen und in Abhängigkeit von dem
Ergebnis der Auswertung von Bildverarbeitungssignalen eine
Reinigungseinrichtung anzusteuern.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kameraeinrichtung mit verbessertem Nutzwert und verbesserter Zuverlässigkeit zu schaffen .
Diese Aufgabe wird durch eine Kameraeinrichtung gemäß
Patentanspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Kameraeinheit weist ein Trägergehäuse auf und eine damit verbundene Antriebseinheit. An dem
Trägergehäuse ist eine Schutzabdeckung bewegbar angeordnet und in dem Trägergehäuse ist eine Kamera aufgenommen, die zwischen verschiedenen Stellungen mit Hilfe der Antriebseinheit bewegbar ist .
Trägergehäuse, Antriebseinheit, Kamera und Schutzabdeckung bilden ein Modul oder eine Baueinheit, die bei einem Fahrzeug in den Durchbruch einer Außenverkleidung einsetzbar ist und in kompakter und ästhetischer Weise integriert wird. Die
Antriebseinheit weist z.B. einen ansteuerbaren Elektromotor oder ein sonstiges Stellglied auf, welches z.B. mit einem Getriebe zur Veränderung der Kameraposition gekoppelt sein kann, um die Kamera in das Trägergehäuse hineinzuziehen oder aus dem
Trägergehäuse herauszufahren.
Diesbezügliche technische Lösungen sind bekannt, wobei die Trajektorie der Kamera linear sein kann oder einen komplexeren Verlauf nehmen kann. Die Kamera kann dazu beispielsweise mit entsprechenden Führungsmitteln und zugehöriger Kulisse gekoppelt sein, um eine Längsbewegung zu vollziehen und ggf. auch eine kombinierte Schwenkbewegung, um in einem Bewegungsabschnitt entlang der Bewegungsbahn die Sicht beispielsweise auf den
Bodenbereich hinter dem Fahrzeug zu ermöglichen. Für eine diesbezüglich mögliche Gestaltung wird auf die eingangs bereits genannte WO 2012/037930 verwiesen. Eine andere Gestaltung zeigen beispielsweise die EP 2 018 297 AI oder auch die
EP 2 054 572 AI. Auf diese Dokumente wird hinsichtlich der
Möglichkeiten zur Ausbildung eines Antriebs und einer
Bewegungsbahn einer Kamera mit Schutzabdeckung ausdrücklich Bezug genommen.
Bei der erfindungsgemäßen Kameraeinheit kann sich die Kamera in einer ersten Position befinden, während sich die
Schutzabdeckung ebenfalls in einer ersten
Schutzabdeckungsstellung befindet. Diese ersten Stellungen beider Elemente können beispielsweise die Ruhestellungen sein, wenn die Kameraeinheit nicht zur Aufnahme von Umgebungsbildern des Heckbereichs angesteuert wird. Die Kameraeinheit kann in dieser ersten Stellung in das Trägergehäuse zurückgezogen sein und von der Schutzabdeckung beabstandet sein. Die Schutzabdeckung liegt dann beispielsweise am Trägergehäuse an oder bedeckt dieses jedenfalls gegenüber unmittelbar einwirkenden Umgebungseinflüssen. Unter Bedeckung der Kamera durch die Schutzabdeckung ist in diesem Zusammenhang zu verstehen, dass ein unmittelbarer Zugang zur Kamera abgedeckt wird, so dass diese beispielsweise vor Steinschlag und
unmittelbar auftreffenden Flüssigkeiten oder Schmutz geschützt ist. Die Schutzabdeckung überdeckt also jedenfalls zu
wesentlichen Teilen den Sichtbereich der Kamera und die
Sichtlinien von der Kamera aus in die Umgebung.
Die Kamera kann durch Ansteuerung des Antriebs in eine zweite Stellung gebracht werden und auch die Schutzabdeckung kann in eine zweite Schutzabdeckungsstellung gebracht werden. In dieser Stellung hat die Kamera freie Sicht zumindest auf einen Bereich der Umgebung. Beispielsweise schwenkt oder dreht die Schutzabdeckung gegenüber dem Trägergehäuse derart weg, dass die Kamera aus dem Trägergehäuse durch den Antrieb ein Stück
herausgeschoben und ggf. geschwenkt werden kann. Auf diese Weise sieht die Kamera beispielsweise auf den Bodenbereich hinter dem Fahrzeug unter der Schutzabdeckung hindurch also an dieser vorbei. Die Schutzabdeckung muss dabei nicht unbedingt mit dem Antrieb selbst unmittelbar gekoppelt sein. Die Schutzabdeckung kann auch von der Kamera, die wiederum mit der Antriebseinheit gekoppelt ist, aus der ersten in die zweite Stellung gedrängt werden oder verschoben werden. Hierbei kann die Schutzabdeckung auch eine Federvorspannung aufweisen, welche die Schutzabdeckung in die erste, abdeckende Schutzstellung bewegt, wenn keine überkompensierende Kraft auf die Schutzabdeckung einwirkt und diese in die zweite Stellung bringt.
Als wesentliches Element ist erfindungsgemäß in oder an der Kameraeinheit eine Fluidverteilungseinrichtung angeordnet, die zumindest einen Fluidauslass zum Ausstoßen eines Fluides in Richtung der Kamera aufweist. Unter Fluid sind in diesem
Zusammenhang alle Arten von Flüssigkeiten oder Gasen zu
verstehen, welche zur Reinigung einer Kamera an einem Fahrzeug im Betriebszustand geeignet sind. Üblicherweise können dies wässrige oder auch alkoholische Lösungen und insbesondere
Lösungen mit Reinigungsmittelzusatz sein. Alternativ oder zusätzlich können auch Gase, ggf. unter Druck auf die Kamera aufgebracht werden.
Wesentlich ist, dass diese Fluidverteilungseinrichtungen ein Fluidauslass aufweist, der unter der Schutzabdeckung, also zwischen Schutzabdeckung und Kamera angeordnet ist. Auf diese Weise werden die Vorteile einerseits der geschützten Abdeckung der Kamera mit den Vorteilen einer im Betrieb zu reinigenden Kamera kombiniert. Die Reinigung kann erfolgen, auch wenn sich die Kamera unter der Schutzabdeckung befindet, also insbesondere in der Ruhestellung der Kamera. Als zusätzlicher Nutzen ergibt sich, dass die Umgebung im Heckbereich, beispielsweise ein sich dort aufhaltender Passant, dem Ausstoß der Reinigungslösung nicht ausgesetzt wird da sich die Schutzabdeckung über dem
Fluidauslass befindet.
Fluidauslass und damit Fluidverteilungseinrichtung können an das fahrzeugseitige Fluidsystem zur Reinging von Scheiben oder Leuchten angeschlossen sein, es kann grundsätzlich jedoch auch ein eigenes Reservoir von Fluid bereitgestellt werden. Es ist schließlich auch möglich, dass die Fluidverteilungseinrichtung zusätzlich zu dem Fluidauslass über eine Einrichtung zur
Kompression von Umgebungsluft oder auch ein Gasreservoir
verfügt, um ein Ausblasen des Kamerabereichs zu ermöglichen.
Die Ansteuerung der Fluidverteilungseinrichtung kann
zusammen mit den Reinigungseinrichtungen des übrigen Fahrzeugs manuell, durch Benutzerbetätigung oder in Abhängigkeit von automatisiert ablaufenden Vorgängen beispielsweise periodisch erfolgen. Es ist außerdem möglich, ein Bildverarbeitungssystem mit den Daten der Kamera zu versorgen, wie in der WO 2014/086760 offenbart. Dort wird eine automatisierte Auswertung der
Bilddaten einer Kamera vorgenommen, um fahrzeugseitig zu
entscheiden, ob eine Reinigung der Einrichtung geboten ist. Eine derartige Diagnose kann beispielsweise beim Fahrzeugstart, periodisch oder bei Auswahl einer Kamerafunktion durchgeführt werden . Das eingebrachte Fluid kann aus dem Trägergehäuse entweder durch einen dort angebrachten Ablauf aus dem Fahrzeugraum abgeleitet werden, oder es läuft zwischen Trägergehäuse und Schutzabdeckung nach hinten aus dem Fahrzeug heraus.
Die Reinigung einer solchen erfindungsgemäßen Kameraeinheit braucht nur deutlich seltener zu erfolgen als beispielsweise einer Kameraeinheit, wie sie in der vorstehend genannten
DE 10 2010 007 850 offenbart ist. Eine jederzeit freiliegende Kamera ist wesentlich stärkeren Verschmutzungseffekten
ausgesetzt als eine erfindungsgemäße, durch eine Schutzabdeckung bedeckte Kamera. Dennoch optimiert eine derartige
Reinigungseinrichtung den Nutzeffekt und sorgt jederzeit für eine sichere und vollständige Sicht in den Heckbereich des
Fahrzeugs .
In einer vorzugsweisen Gestaltung der Erfindung weist die
Schutzabdeckung einen transparenten Bereich auf oder ist
vollständig transparent ausgebildet. So ist es möglich, auch bei geschlossener Schutzabdeckung Teile der äußeren Umgebung im Heckbereich bei gleichzeitigem Schutz der Kamera zu erfassen. Dennoch ist die Schutzabdeckung bewegbar, insbesondere um den Winkel der Kamera gegenüber dem Trägergehäuse, beispielsweise zum Überprüfen und Erfassen eines Bodenbereichs zu bewegen.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die Kamera zur Einnahme einer dritten Kamerastellung ausgebildet. In dieser dritten Kamerastellung, in welche die Kamera ebenfalls über die Antriebseinheit gefahren wird, ist die Kamera der
Schutzabdeckung angenähert. Durch den transparenten Bereich in der Schutzabdeckung kann die Kamera auf diese Weise einen großen Bereich hinter dem Heck erfassen und wird dennoch durch die Schutzabdeckung geschützt.
Die dritte Stellung der Kamera, angenähert an die
transparente Schutzabdeckung ist insbesondere vorgesehen, um den Heckbereich auch während der Fahrt des Fahrzeugs zu überwachen ist. Dies ist beispielsweise bei sogenannten Pre-Crash-Systemen sinnvoll, die während des Betriebs des Fahrzeuges den
nachfolgenden Verkehr überwachen und bei unnatürlich rascher Annäherung eines weiteren Fahrzeugs den Fahrzeuginnenraum auf einen Auffahrunfall vorbereiten, beispielsweise durch Anpassung der Sitzposition oder Straffung der Sitzgurte. Derartige Pre- Crash-Systeme sind bekannt und die erfindungsgemäße Einrichtung sorgt mit der Möglichkeit der Reinigung im geschlossenen Zustand der Schutzabdeckung für eine sicherere und verlässlichere
Ausführung derartiger Verfahren, die auf hochwertige Bilddaten aus dem Heckbereich angewiesen sind. In einer solchen Gestaltung kann die Kameraeinheit also eine erste Position mit
geschlossener Schutzabdeckung aufweisen, in welcher die Kamera erfindungsgemäß zu reinigen ist. Eine zweite Stellung bedingt die Verstellung der Kamera und die Verstellung der
Schutzabdeckung, um einen Bereich hinter dem Fahrzeug zu
erfassen. Die sogenannte Pre-Crash-Stellung kann identisch zu der ersten Stellung sein, in welcher die Kamera durch die
Schutzabdeckung hindurch den nachfolgenden Verkehr aufnimmt, es kann jedoch auch eine von der ersten und zweiten Stellung veränderte dritte Stellung der Kamera sein, in welcher die
Kamera gegenüber der Schutzabdeckung angenähert ist, um ein besseres Sichtfeld durch die Schutzabdeckung hindurch zu
erhalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als Fluid eine wässrige Lösung, Druckluft oder ein Gemisch aus beidem auf die Kamera gespritzt. Derartige Substanzen sind hinsichtlich der Umweltverträglichkeit und Gefährdungspotenzial am Fahrzeug zu bevorzugen. Die Kombination einer wässrigen
Lösung und einer Druckbeaufschlagung des Fluidstrahls hilft durch sowohl Lösungseffekte und mechanische Effekte eine
Reinigung der Kamera herbeizuführen. Die Druckluft kann mit der Fluidverteilungseinrichtung selbst erzeugt werden,
beispielsweise indem ein kleiner Kompressor vorgesehen wird, sie kann allerdings auch einer Druckluftkartusche entnommen werden die bei Inspektionen zu erneuern oder nachzufüllen ist. Es ist schließlich auch möglich, die Druckluft von einem anderen
Kraftfahrzeugbereich zuzuführen, sofern dort Druckluft
beispielsweise in pneumatischen Systemen anfällt. Beispielsweise könnten ggf. pneumatische Systeme im Bereich der
Fahrwerksaufhängung und der Federung angeordnet werden, so dass ein Freiblasen der Kameraeinrichtung kontinuierlich und regelmäßig erfolgt, nämlich bei Federung des Fahrzeugs im Zuge einer Fahrt und entsprechender Auslenkung der zugehörigen pneumatischen Systeme, z.B. Pneumatikzylinder.
In einer Weiterbildung der Erfindung weist die
Kameraeinrichtung mehrere Fluidauslässe auf, die zum Ausstoß von Fluid in verschiedene Richtungen orientiert sind oder auch den Ausstoß unterschiedlicher Medien aus unterschiedlichen Auslässen erlauben .
Beispielsweise können mehrere Fluidauslässe nebeneinander angeordnet sein, um zeitversetzt oder gleichzeitig
unterschiedliche Substanzen und Komponenten als Fluid auf die Kamera aufzubringen. Die Kamera kann so z.B. nach einer
Feuchtreinigung trockengeblasen werden. In einer bevorzugten Gestaltung ist jedoch eine der weiteren
Fluidverteilungseinrichtungen auf die Innenseite der
Schutzabdeckung, dort insbesondere auf den transparenten Bereich gerichtet. Mit diesem Fluidauslass wird also die Innenseite der Schutzabdeckung mit einem Reinigungsfluid besprüht, so dass sowohl Kamera als auch Innenseite der Schutzabdeckung jederzeit eine freie Sicht der Kamera auf das rückwertige Umfeld erlauben. Dabei ist der Begriff Fluidauslass so zu verstehen, dass auch beispielsweise eine Düsenanordnung mit zwei Auslassöffnungen in unterschiedliche Richtungen vorgesehen sein kann. Entsprechende Systeme sind von Scheibenreinigungseinrichtungen hinlänglich bekannt. Es kann sich auch um einstellbare oder schwenkbare Düsenanordnungen handeln.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein
Fluidauslass so angeordnet, dass er auf die Außenseite der
Schutzabdeckung gerichtet ist. Dieser Fluidauslass ist
zusätzlich zu demjenigen vorgesehen, der zwischen
Schutzabdeckung und Kamera zur Reinigung der Kamera angeordnet ist. Die Außenseite der Schutzabdeckung ist naturgemäß den intensivsten Einwirkungen von Umgebungseinflüssen ausgesetzt, beispielsweise Schneematsch, Salz, Schmutz, Regen etc.
Andererseits wird die Außenseite der Schutzabdeckung als von außen zugänglicher Bereich auch regelmäßigen Reinigungen zusammen mit dem Fahrzeug unterzogen oder auch teilweise durch Regen sauber gespült. Die zusätzliche Anordnung eines
Fluidauslasses in diesem Bereich sorgt dafür, dass der von der Kamera durchblickte Bereich, also der transparente Bereich der Schutzabdeckung ebenfalls einer bedarfsmäßigen äußeren Reinigung unterzogen wird. Es ist dabei vorgesehen, dass sämtliche der genannten Fluidauslässe an einem einheitlichen Fluidsystem gekoppelt sein können oder auch getrennt ansteuerbar sein können .
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Schutzabdeckung schwenkbar gegenüber dem Träger
ausgebildet und der Fluidauslass zur Außenreinigung der
Schutzabdeckung ist derart angeordnet, dass er auf einen Bereich zielt, in welchem sich der von der Kamera durchblickte Bereich in aufgeschwenktem Zustand der Schutzabdeckung befindet. Dies ist vorteilhaft, weil regelmäßig beim Ausschwenken der
Schutzabdeckung ein weniger steiler Winkel hinsichtlich der Einwirkung des Fluidstrahles oder Fluidnebels sichergestellt werden kann. Wird beispielsweise die Schutzabdeckung nach oben verschwenkt, so dass die Kamera darunter vorbei den Bodenbereich aufnehmen kann, so kann eine oberhalb der Schutzabdeckung angeordnete Düse in einem vorteilhafteren Winkel auf die
Schutzabdeckung in aufgeschwenkter Stellung sprühen. Dies wird anhand der unten erläuterten Beispiele deutlicher.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung integriert die
Kameraeinrichtung nicht nur eine Schutzabdeckung, die
Schutzabdeckung selbst weist außerdem noch die Zusatzfunktion einer Handhabe für eine Klappe, insbesondere Kofferraumklappe auf. Eine derartige Kameraeinheit dient dann in ästhetischer und praktischer Weise sowohl als abgedeckte Kameraeinrichtung als auch als Griffeinrichtung und Handhabeeinrichtung für die
Betätigung der Heckklappe. Zur Betätigung kann ein Benutzer an die Handhabe angreifen und diese gegen den Träger verschwenken. Die verschwenkte Handhabe betätigt beispielsweise einen
Mikroschalter oder löst mechanisch einen Öffnungsmechanismus der Kofferraumklappe aus. In einer Abwandlung der Erfindung kann die Schutzabdeckung auch mit einem Zierelement, beispielsweise einem
Herstelleremblem versehen sein.
Außerdem kann die Handhabe auch weitere Funktionselemente, insbesondere Beleuchtungselemente und Vorfeldbeleuchtungen aufweisen .
Die Erfindung wird nun anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Figur la zeigt eine Kameraeinheit gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung in perspektivischer
Schrägansicht .
Figur lb zeigt das Ausführungsbeispiel aus Figur la in einer Seitenansicht .
Figur lc zeigt das Ausführungsbeispiel aus Figur lb in einer Schnittansicht.
Figur 2a zeigt das erste Ausführungsbeispiel mit
teildemontierter Schutzabdeckung in einer Schrägansicht.
Figur 2b zeigt die Anordnung aus Figur 2a in einer
Draufsicht .
Figur 3a zeigt die Anordnung gemäß erstem
Ausführungsbeispiel mit entfernter Schutzabdeckung in einer Schrägansicht .
Figur 3b zeigt die Anordnung aus Figur 3a in einer Aufsicht.
Figur 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung mit entfernter Schutzabdeckung in einer Schrägansicht.
Figur 5a zeigt die zweite Ausführungsform mit
ausgeschwenkter und montierter Schutzabdeckung.
Figur 5b zeigt die Anordnung aus Figur 5b in einer anderen Schrägansicht .
Figur 6a zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit separater Anordnung eines zweiten Fluidausstoßes .
Figur 6b zeigt die dritte Ausführungsform in einer anderen Schrägansicht .
Die Figuren la, lb und lc zeigen eine Kameraeinrichtung (1) . Ein Gehäuseträger (2) trägt eine Schutzabdeckung (3) . An dem Gehäuseträger (2) ist eine Antriebseinheit (4) montiert. Die Anordnung ist mit dem Gehäuseträger (2) derart in einer Ausnehmung eines Fahrzeugaußenblechs (nicht dargestellt)
anzuordnen, dass die Schutzabdeckung (3) den Außenbereich des Fahrzeugs ragt und die Antriebseinheit (4) im Inneren des
Fahrzeugs aufgenommen ist.
Mit der Antriebseinheit (4) sind Kopplungsmittel in Gestalt von Kabeln (nicht dargestellt) verbunden, um eine
Energieversorgung und eine Ansteuerung der Antriebseinheit zu ermöglichen. Diese Kabel können mit dem Kabelbaum des Fahrzeugs gekoppelt werden.
In der gezeigten Ausführungsform ist die Schutzabdeckung (3) in einem Schwenklager (5) an dem Gehäuseträger (2) befestigt. Wie in Figur lc in einer Schnittansicht durch die Mittelebene der Anordnung erkennbar, ist in dem Trägergehäuse (2) ein freier Raum ausgebildet, in welchen die Schutzabdeckung (3) bei einem Verschwenken um die Schwenkachse (5) mit ihrer oberen Hälfte hineinschwenken kann. Es ist außerdem gezeigt, dass die
Schutzabdeckung (3) in diesem Ausführungsbeispiel mehrteilig ausgebildet ist, insbesondere um zusätzliche Leuchtelemente (10) und Zierkomponenten aufzunehmen. Außerdem ist in der
Schnittansicht lc die Kamera (15) dargestellt, welche mit der
Antriebseinheit (4) zur Verstellung gekoppelt ist. Auch die Düse eines Fluidauslasses (16) ist in der Schnittansicht freigelegt, welche auf die Kamera in der dargestellten Position ausgerichtet ist. Die Kamera (15) nimmt in dieser Darstellung eine erste Position ein, in welcher sie von der Schutzabdeckung (3) , die sich ebenfalls in der ersten Schutzabdeckungsposition befindet, gegenüber Umwelteinflüssen weitgehend abgeschirmt wird.
In dieser Stellung kann aus dem Fluidauslass (16) durch Druckaufbau in einem nachgeschalteten Fluidsystem eine
Reinigungsflüssigkeit, beispielsweise die übliche
Scheibenwischflüssigkeit ausgestoßen werden und diese trifft auf die Frontseite der Kamera, insbesondere die Linsenordnung der Kamera .
Die Figuren la, lb und lc zeigen die Schutzabdeckung (3) mehrteilig, die genaue Struktur wird jedoch besser aus den
Figuren 2a und 2b deutlich. In diesen ist die transparente
Frontseite (3a) der Schutzabdeckung demontiert. Dies gibt den Blick auf einen Schutzabdeckungsträger (3b) frei, in dem
beispielsweise Aussparungen für Beleuchtungseinrichtungen (10) mit zugehörigen Schaltungskomponenten vorgesehen sind. Außerdem ist in dem Schutzabdeckungsträger (3b) eine Öffnung (7)
ausgebildet, durch welche die Kamera aus dem Inneren des Trägers in den Außenbereich filmen kann, da sich vor der Öffnung im Betriebsfalle nur noch die transparente Abdeckung (3a) befindet. Die Figur 2b zeigt die Anordnung aus Figur 2a in einer anderen Perspektive und gibt den Blick durch die Öffnung (7) auf die Kamera (15) frei.
In der Figur 3a ist die Schutzabdeckung (3) vollständig demontiert, so dass ein Blick auf das Schwenklager (5)
freigegeben wird sowie den Fluidausstoß (16), der in dieser Darstellung einen Flüssigkeitsstrahl (20) auf die Kamera (15) ausstößt. Der Fluidausstoß (16) ist entsprechend hinter der Schutzabdeckung (3) angeordnet und selbst geschützt vor
Umwelteinflüssen. Außerdem wird der Flüssigkeitsstrahl (20) gegenüber der äußeren Umgebung abgeschirmt, so dass eine Störung der Umgebung oder eine unbeabsichtigte Benetzung oder
Beschmutzung von nahestehenden Personen oder der übrigen
Karosserie vermieden wird.
Im unteren Bereich des Trägergehäuses (2) ist eine
Aussparung ausgebildet, um die aufgebrachte Flüssigkeit nach Abtropfen von der Kamera aus dem Gehäuse auslaufen zu lassen. Die Kamera selbst kann durch einen elastischen Faltenbalg gegen das übrige Trägergehäuse gedichtet sein, so dass kein Fluid in den Bereich seitlich der Kamera oder hinter der Kamera im
Fahrzeuginneren vordringen kann.
Die Figur 4 zeigt eine alternative Gestaltung der
Einrichtung, wobei ein weiterer Fluidauslass (17) an der
Oberseite des Trägergehäuses (2) angeordnet ist. Dieser
Fluidauslass (17) ist entsprechend nicht zwischen der
Schutzabdeckung (3) und der Kamera angeordnet, sondern ist so angeordnet, dass er die Außenseite der Schutzabdeckung (3) mit einem Fluid beaufschlagen oder benetzen kann. Dies wird in den Figuren 5a und 5b dargestellt, aus welchen hervorgeht, dass die Eindüsung eines Fluides über den Fluidauslass (17) in der geschwenkten Stellung der Schutzabdeckung (3) den unteren
Bereich der Schutzabdeckung, durch welchen die Kamera auf die Außenseite blicken kann, reinigt. Die Reinigung der Außenseite der Schutzabdeckung kann unabhängig von der Reinigung der Kamera selbst erfolgen oder auch jederzeit zeitgleich ausgelöst werden.
Wird ein Bildverarbeitungssystem zur Diagnose des
Verschmutzungsgrads verwendet, wie oben erwähnt, kann
beispielsweise zunächst die Kamera einer Reinigung unterzogen werden und anschließend, zeigt die Diagnose weiterhin
Verschmutzungen, auch der Außenbereich gereinigt werden.
Es ist außerdem aus den Zeichnungen ersichtlich, dass die Schutzabdeckung als einfach zugängliche Handhabe für die Öffnung der Heckklappe eingesetzt werden kann. Unterhalb der
Schutzabdeckung ist auf der Unterseite ein Freiraum, in den ein Benutzer eingreifen kann. Alternativ kann die obere Hälfte der Schutzabdeckung eingedrückt werden, um die Klappe zu betätigen.
In Figur 6a ist eine dritte Ausführungsform der Erfindung gezeigt. In dieser Ausführungsform ist zusätzlich zu dem ersten Fluidausstoss hinter der Schutzabdeckung (hier nicht
dargestellt) ein weiterer Fluidausstoss 30 vorgesehen. Die
Kameraeinheit 1 ist ausgebildet wie in den oben beschriebenen Ausführungsformen, mit einem Fluidausstoss hinter der
Schutzabdeckung. Die Kameraeinheit 1 ist in einen
Karosserieabschnitt 29, der einen Teilabschnitt der Heckklappe bildet, eingesetzt. Die übrige Karosserie ist aus Gründen der
Übersichtlichkeit nicht gezeigt. Der weitere Fluidausstoß 30 ist in diesem Ausführungsbeispiel mit der Heckscheibenreinigung integriert. Für die Reinigung der Heckscheibe verfügen Fahrzeuge über einen Fluidausstoss, welcher die Heckscheibe mit
Reinigungsfluid benetzt und ein Wischblatt wird zur Reinigung über die benetzte Scheibe geführt. Der Fluidausstoss für die Heckscheibeneinrichtung kann insbesondere in dem Lager des
Heckwischers integriert sein. Gemäß dem Ausführungsbeispiel ist zusätzlich zu dem Fluidausstoss in Richtung der Heckscheibe auch ein Fluidausstoss in Richtung der schwenkbaren Handhabe der
Kameraeinheit 1 vorgesehen. Wie in den Figuren 6a, 6b gezeigt, ist die geschwenkte Handhabe für einen Fluidstrahl aus der Einrichtung 30 erreichbar, insbesondere im ausgeschwenkten
Bereich, hier der unteren Hälfte der Schutzabdeckung. Der
Fluidauslass 30 kann gleichzeitig mit einem
Heckscheibenreinigungsvorgang aktiviert werden, er kann aber auch unabhängig von der Benetzung der Heckscheibe angesteuert werden. Diese Gestaltung ist insbesondere in der gezeigten
Gestaltung mit schwenkbarer Schutzabdeckung vorteilhaft, da in der aufgeschwenkten Stellung die Schutzabdeckung und ein in der Schutzabdeckung angeordnetes Durchsichtfenster für die dahinter angeordnete Kamera für ein aus dem Fluidauslass 30 ausgestoßenes Fluid zugänglich sind. Der Fluidauslass kann insbesondere so gestaltet sein, dass er eine Fluiddüse zum Ausstoß in Richtung der Heckscheibe (also nach oben) aufweist und eine weitere Düse für den gezielten Ausstoß nach unten, auf die ausgeklappte
Schutzabdeckung. Es ist jedoch auch möglich, dass dieselbe Düse in unterschiedliche Ausrichtungen (Heckscheibe und
Schutzabdeckung) drehbar ist.
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