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Title:
CARWASH WELLNESS MODE FOR A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/174628
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a control unit and a method for operating a motor vehicle in a carwash with a vehicle user, having the steps of: - detecting a drive of the motor vehicle through a carwash; - detecting the occupancy of the motor vehicle by at least one vehicle user; and - actuating at least one comfort function of the motor vehicle.

Inventors:
HUTTERER PHILIPP (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/053851
Publication Date:
September 21, 2023
Filing Date:
February 16, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B60S3/00; B60H1/00; B60H3/00; B60J3/04; B60N2/00; B60Q3/00; B60W50/00
Foreign References:
DE102020102113A12021-07-29
DE102020123469A12022-03-10
US20220379847A12022-12-01
DE102020121392A12021-02-25
DE102013209242A12014-11-20
DE102015208753A12016-11-17
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Claims:
ANSPRÜCHE

1 . Steuereinheit für ein Kraftfahrzeug, dazu eingerichtet, eine Waschstraßendurchfahrt des Kraftfahrzeugs mit einem Fahrzeugnutzer zu erkennen und bei einer erkannten Waschstraßendurchfahrt einen Waschstraßenmodus anzusteuern, dadurch gekennzeichnet, dass der Waschstraßenmodus ein Ansteuern wenigstens einer Komfortfunktion, insbesondere einer Wellnessfunktion, des Kraftfahrzeugs beinhaltet.

2. Steuereinheit gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Waschstraßenmodus ein Waschstraßenwellnesspaket mit wenigstens einer, insbesondere mehreren oder allen, der folgenden Komfortfunktionen, insbesondere Wellnessfunktionen, aufweist:

- ein Noise Cancelling hinsichtlich Geräuschen der Waschstraße,

- eine Ambientebeleuchtung,

- Zurückstellen einer Lehne eines besetzten Fahrzeugsitzes,

- Einstellen einer Liegeposition eines besetzten Fahrzeugsitzes,

- eine Massagefunktion eines besetzten Fahrzeugsitzes,

- eine Kurzfilm-Kinofunktion,

- eine Heizung,

- eine Verschattung eines Fensters des Kraftfahrzeugs, insbesondere einer Panoramascheibe am Fahrzeugdach,

- eine olfaktorische Innenraumgestaltung, insbesondere ein Verbreiten eines Duftaerosols im Innenraum.

3. Steuereinheit gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Waschstraßenmodus ein Waschstraßenwellnessmodus ist.

4. Steuereinheit gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fahrzeugnutzer einen personalisierten Waschstraßenwellnessmodus und/oder ein personalisiertes Waschstraßenwellnesspaket aus mehreren Komfortfunktionen, insbesondere Wellnessfunktionen, vorkonfigurieren kann. Steuereinheit gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Waschstraßenmodus und/oder der Waschstraßenwellnessmodus bei oder vor einem Verlassen der Waschstraße durch das Kraftfahrzeug beendet ist. Steuereinheit gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Waschstraßenmodus und/oder der Waschstraßenwellnessmodus beendet ist, bevor der Fahrzeugnutzer die Fahrzeugsteuerung am Ende der Waschstraße übernehmen muss. Kraftfahrzeug, aufweisend eine Steuereinheit gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche und wenigstens eine Komfortfunktion, insbesondere Wellnessfunktion. Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs in einer Waschstraße mit einem Fahrzeugnutzer, insbesondere mittels einer Steuereinheit gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend:

(S10) - Erkennen einer Waschstraßendurchfahrt des Kraftfahrzeugs,

(520) - Erkennen einer Besetzung des Kraftfahrzeugs mit wenigstens einem Fahrzeugnutzer,

(530) - Ansteuern wenigstens einer Komfortfunktion des Kraftfahrzeugs. Verfahren gemäß Anspruch 8, aufweisend

(521) - Erkennen eines Fahrzeugnutzers, insbesondere eines Fahrers des Kraftfahrzeugs, anhand einer Besetzung eines Fahrzeugsitzes, insbesondere eines Fahrersitzes. Verfahren gemäß Anspruch 8 oder 9, aufweisend

(S25) - Identifizieren eines erkannten Fahrzeugnutzers,

(531) - Ansteuern eines vorbestimmten personalisierten Waschstraßenwellnessmodus und/oder Waschstraßenwellnesspakets für den identifizierten Fahrzeugnutzer. Verfahren gemäß Anspruch 10, wobei

(532) der personalisierte Waschstraßenwellnessmodus und/oder das personalisierte Waschstraßenwellnesspakets für den identifizierten Fahrzeugnutzer zusätzlich in Abhängigkeit von dem Fahrzeugsitz bestimmt wird, den der identifizierte Fahrzeugnutzer Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 11 , aufweisend

(S40) - Beenden des Waschstraßenwellnessmodus und/oder des Waschstraßenwellnesspakets, bevor der Fahrzeugnutzer die Fahrzeugsteuerung am Ende der Waschstraße übernehmen muss.

Description:
Waschstraßen-Wellnessmodus für ein Kraftfahrzeug

Die Erfindung betrifft eine Steuereinheit für ein Kraftfahrzeug, dazu eingerichtet, eine Waschstraßendurchfahrt des Kraftfahrzeugs zu erkennen und bei einer erkannten Waschstraßendurchfahrt einen Waschstraßenmodus anzusteuern. Ferner betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs.

Aus der DE 102013209242 A1 ist eine Steuereinheit bekannt, die dazu eingerichtet ist, eine Vielzahl von Indizien dafür zu ermitteln, dass sich das Fahrzeug in einer Waschanlage oder in einer Waschstraße befindet. Die Vielzahl von Indizien können miteinander kombiniert werden, um zu entscheiden, ob sich das Fahrzeug in dem Zustand „Fahrzeug befindet sich in einer Waschanlage oder in einer Waschstraße“ befindet. Dann wird das Fahrzeug in einen Waschstraßenmodus geschaltet.

Bei bekannten Waschstraßenmodi von Kraftfahrzeugen werden beispielsweise solche Fahrerassistenzsysteme ausgeschaltet, deren Einsatz in einer Waschstraße nachteilhaft wäre, wie in DE 10 2013 209 242 A1 beschrieben.

Ebenso kann eine Anpassung von Antriebsmodi eines Automatikgetriebes vorgesehen sein, wie beispielsweise aus der DE 10 2015 208 753 A1 bekannt. Bei den bekannten Waschstraßenmodi dienen also die Anpassungen des Fahrzeugverhaltens immer einem Schutz vor einer versehentlichen Beschädigung des Fahrzeugs bei der Waschstraßendurchfahrt. Damit verbunden ist mittelbar auch ein Insassenschutz, beispielsweise vor Durchnässung bei einem offenen Schiebedach, das mittels eines bekannten Waschstraßenmodus zu Beginn der Waschstraßendurchfahrt automatisch geschlossen werden kann.

Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung, einen Betrieb eines Kraftfahrzeugs in einer Waschstraße zu verbessern.

Jeder der unabhängigen Ansprüche bestimmt mit seinen Merkmalen einen Gegenstand, der diese Aufgabe löst. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.

Gemäß einem Aspekt wird offenbart eine Steuereinheit für ein Kraftfahrzeug, dazu eingerichtet, eine Waschstraßendurchfahrt des Kraftfahrzeugs mit einem Fahrzeugnutzer zu erkennen und bei einer erkannten Waschstraßendurchfahrt, insbesondere mit wenigstens einem Fahrzeugnutzer auf einem der Fahrzeugsitze, einen Waschstraßenmodus anzusteuern.

Der Waschstraßenmodus beinhaltet ein Ansteuern wenigstens einer Komfortfunktion, insbesondere einer Wellnessfunktion, des Kraftfahrzeugs.

Damit kann eine Waschstraßendurchfahrt für den einen oder mehrere Fahrzeugnutzer eine andere Bedeutung bekommen: anstatt einer Pflichtaufgabe kann die Waschstraßendurchfahrt eine Zeit der Erholung, eine Wellnesszeit, sein. Durch die Aktivierung von Komfortfunktionen kann sich der Fahrer eine kurze Auszeit gönnen, in der Beispielsweise die Lehne zurückgestellt, eine Massagefunktion angeschaltet, ein Kurzfilm oder ein Lieblingslied eingespielt und/oder zumindest die Geräusche der Waschstraße unterdrückt („noise cancelling“) werden kann.

Die Steuereinheit ist dazu eingerichtet, in Abhängigkeit von einer Betriebssituation des Kraftfahrzeugs einen von mehreren Betriebsmodi des Kraftfahrzeugs anzusteuern, wobei einer dieser Betriebsmodi der Waschstraßenmodus und/oder der Waschstraßenwellnessmodus ist.

Gemäß einer Ausführung weist der Waschstraßenmodus ein Waschstraßenwellnesspaket mit wenigstens einer, insbesondere mehreren oder allen, der folgenden Komfort- funktionenauf: (i) ein Noise Cancelling hinsichtlich Geräuschen der Waschstraße, und/oder (ii) eine Ambientebeleuchtung, und/oder (iii) Zurückstellen einer Lehne eines besetzten Fahrzeugsitzes, und/oder (iv) Einstellen einer Liegeposition eines besetzten Fahrzeugsitzes, und/oder (v) eine Massagefunktion eines besetzten Fahrzeugsitzes, und/oder (vi) eine Kurzfilm-Kinofunktion, und/oder (vii) eine Heizung, und/oder (viii) eine Verschattung eines Fensters des Kraftfahrzeugs, insbesondere einer Panoramascheibe am Fahrzeugdach, und/oder (ix) eine aktive olfaktorische Innenraumgestaltung, insbesondere ein Verbreiten eines Duftaerosols im Innenraum, beispielsweise ein Verbreiten eines mit frisch gewaschener Wäsche assoziierten Frischedufts.

Die im vorigen Absatz beschriebenen Komfortfunktionen werden vorliegend auch als Wellnessfunktionen bezeichnet, weil sie alleine oder in Kombination miteinander einem Fahrzeuginsassen ein Wellnesserlebnis vermitteln können.

Durch ein Noise Cancelling hinsichtlich Geräuschen der Waschstraße (also eine Frequenzbasierte Unterdrückung solcher Geräusche) kann eine entspannende Stille geschaffen werden.

Durch ein Einschalten einer Ambientebeleuchtung kann eine gemütliche Atmosphäre geschaffen werden.

Durch ein Zurückstellen einer Lehne eines besetzten Fahrzeugsitzes, insbesondere ein Einstellen einer Liegeposition des Sitzes, kann eine entspannende Körperhaltung eingenommen werden.

Durch eine Massagefunktion eines besetzten Fahrzeugsitzes kann eine Muskelentspannung unterstützt werden, insbesondere in einer zurückgestellten Position der Lehne. Durch eine Kurzfilm-Kinofunktion kann in der Zeit der Waschstraßendurchfahrt eine gewünschte Ablenkung oder Information vermittelt werden. Beispielsweise könnte ein Kinotrailer vorgeführt werden.

Durch eine stärkere Zuschaltung der Fahrzeugheizung kann eine gemütliche Atmosphäre verstärkt werden.

Durch eine Verschattung eines Fensters des Kraftfahrzeugs, insbesondere einer Panoramascheibe am Fahrzeugdach, kann ein Gefühl eines geschlossenen Raums als Rückzugsort verstärkt werden.

Durch eine aktive olfaktorische Innenraumgestaltung, insbesondere ein Verbreiten eines Duftaerosols im Innenraum, beispielsweise ein Verbreiten eines mit frisch gewaschener Wäsche assoziierten Frischedufts kann das Erlebnis der Waschstraßendurchfahrt auch im Sinne eines „Gutes für das Fahrzeug tun“ zusätzlich in Szene gesetzt werden.

Bekannte Waschstraßenmodi beinhalten verschiedene Sicherheitsfunktionen, wie beispielsweise eine Anfahrunterstützung am Ende der Waschstraße oder ein Schließen geöffneter Fenster. Gemäß einer Ausführung beinhaltet der Waschstraßenmodus weiterhin solche Sicherheitsfunktionen, zusätzlich aber nun das Waschstraßenwellnesspaket.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird offenbart ein Kraftfahrzeug, aufweisend eine Steuereinheit gemäß einer Ausführung der Erfindung und wenigstens eine Komfortfunktion, insbesondere wenigstens eine Wellnessfunktion.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird offenbart ein Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs in einer Waschstraße mit einem Fahrzeugnutzer, insbesondere mittels einer Steuereinheit gemäß einer Ausführung der Erfindung.

Das Verfahren weist zumindest die folgenden Verfahrensschritte, die in der angegebenen oder einer anderen fachgerechten Reihenfolge durchgeführt werden können, auf: (Verfahrensschritt S10) Erkennen einer Waschstraßendurchfahrt des Kraftfahrzeugs. Eine solche Erkennung kann beispielsweise auf Basis einer Auswertung von Sensordaten und/oder Positionsdaten erfolgen. An sich kann auch eine Erkennung durch den Fahrzeugführer mit einem manuellen Start des Waschstraßenmodus vorgesehen sein.

(Verfahrensschritt S20) Erkennen einer Besetzung des Kraftfahrzeugs mit wenigstens einem Fahrzeugnutzer, insbesondere eine Besetzung eines Fahrzeugsitzes (insbesondere eines Fahrersitzes oder Beifahrersitzes oder Rücksitzes) mit einem Fahrzeugnutzer. Insbesondere kann die Erkennung auf Basis einer Auswertung von Messwerten einer Sitzbelegungssensorik und/oder eine Passagierraumerfassung mit Mustererkennung erfolgen. Dieser Verfahrensschritt kann bei der Erkennung herkömmlicher Waschstraßenmodi (=Waschstraßensicherheitsmodi) unterbleiben, weil die Ansteuerung der Sicherheitsfunktionen unabhängig von der Anwesenheit eines Fahrzeugnutzers im Fahrzeug ist. Bei den Waschstraßensicherheitsmodi ist unerheblich, ob ein Fahrzeugnutzer im Fahrzeug ist, wie beispielsweise bei Waschstraßen, oder nicht, wie beispielsweise bei Waschanlagen, bei denen das Fahrzeug an einem Ort verbleibt und der Fahrer aussteigt.

(Verfahrensschritt S30) Ansteuern wenigstens einer Komfortfunktion des Kraftfahrzeugs, insbesondere mittels der Steuereinheit. Damit verbunden kann auch die Aktivierung eines Waschstraßenmodus nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung verbunden sein.

Damit kann eine Waschstraßendurchfahrt für den einen oder mehrere Fahrzeugnutzer eine andere Bedeutung bekommen: anstatt einer Pflichtaufgabe kann die Waschstraßendurchfahrt eine Zeit der Erholung, eine Wellnesszeit, sein. Durch die Aktivierung von Komfortfunktionen kann sich der Fahrer eine kurze Auszeit gönnen, in der Beispielsweise die Lehne zurückgestellt, eine Massagefunktion angeschaltet, ein Kurzfilm oder ein Lieblingslieb eingespielt und/oder zumindest die Geräusche der Waschstraße unterdrückt („noise cancelling“) werden kann.

Der Erfindung liegt unter anderem die Überlegung zugrunde, dass bisherige Waschstraßenmodi ausschließlich verschiedene Sicherheitsaspekte verbessert haben. Die Erfindung basiert nun unter anderem auf der Idee, dem Fahrer und ggf. auch anderen Fahrzeugnutzern im Kraftfahrzeug für die Zeit in der Waschstraße eine „quality time“ in Form einer Bereitstellung von Komfortfunktionen bereitzustellen, die insbesondere so weit geht, dass die Zeit in der Waschstraße als Wellnesserlebnis wahrgenommen wird.

Im Ergebnis soll also das Waschstraßenerlebnis umgedeutet werden von einer „Pflichtaufgabe“ bzw. einem „notwendigen Übel“ hin zu etwas positivem, erwünschten, gleichsam ein „Wellnessaufenthalt“.

Gemäß einer Ausführung ist der Waschstraßenmodus ein Waschstraßenwellnessmodus. Natürlich kann der Waschstraßenmodus auch ausschließlich das Waschstraßenwellnesspaket mit einer oder mehreren Komfortfunktionen umfassen. Dann kann der Waschstraßenmodus als Waschstraßenwellnessmodus bezeichnet werden.

Gemäß einer Ausführung kann ein Fahrzeugnutzer einen personalisierten Waschstraßenwellnessmodus und/oder ein personalisiertes Waschstraßenwellnesspaket aus mehreren, insbesondere auswählbaren, Komfortfunktionen, insbesondere Wellnessfunktionen, vorkonfigurieren.

So kann ein Fahrzeugnutzer - insbesondere mittels einer Bedienschnittstelle - zu einem beliebigen Zeitpunkt vor einer Nutzung einer Waschstraße bereits konfigurieren, welche Komfortfunktionen bei einer erkannten Waschstraßendurchfahrt aktiviert werden sollen, sodass er sich ein personalisiertes Waschstraßenwellnesspaket zusammenstellen kann.

Gemäß einer Ausführung ist der Waschstraßenmodus und/oder der Waschstraßenwellnessmodus bei oder vor einem Verlassen der Waschstraße durch das Kraftfahrzeug beendet. Insbesondere ist der Waschstraßenmodus und/oder der Waschstraßenwellnessmodus beendet, bevor der Fahrzeugnutzer die Fahrzeugsteuerung am Ende der Waschstraße übernehmen muss. So kann der Fahrer das Kraftfahrzeug rechtzeitig wieder in einem fahrbereiten Zustand übernehmen. Gemäß einer Ausführung erfolgt ein (Verfahrensschritt S21) Erkennen eines Fahrzeugnutzers, insbesondere eines Fahrers des Kraftfahrzeugs, anhand einer Besetzung eines Fahrzeugsitzes, insbesondere eines Fahrersitzes.

Gemäß einer Ausführung erfolgt ein (Verfahrensschritt S25) Identifizieren eines erkannten Fahrzeugnutzers, und/oder ein (Verfahrensschritt S31) Ansteuern eines vorbestimmten personalisierten Waschstraßenwellnessmodus und/oder Waschstraßenwellnesspakets für den identifizierten Fahrzeugnutzer.

So kann ein Fahrzeugnutzer - insbesondere mittels einer Bedienschnittstelle - bereits zu einem beliebigen Zeitpunkt vor einer Nutzung einer Waschstraße konfigurieren, welche Komfortfunktionen bei einer erkannten Waschstraßendurchfahrt aktiviert werden sollen, sodass er sich ein personalisiertes Waschstraßenwellnesspaket zusammenstellen kann, das dann bei erkannter Waschstraßendurchfahrt angesteuert wird.

Gemäß einer Ausführung wird (Verfahrensschritt S32) der personalisierte Waschstraßenwellnessmodus und/oder das personalisierte Waschstraßenwellnesspakets für den identifizierten Fahrzeugnutzer zusätzlich in Abhängigkeit von dem Fahrzeugsitz bestimmt, den der identifizierte Fahrzeugnutzer besetzt. Damit können für Fahrer und Mitfahrer auf unterschiedlichen Plätzen unterschiedliche Waschstraßenwellnesspakete bereitgestellt werden, insbesondere in Abhängigkeit von jeweils verfügbaren Komfortfunktionen. Beispielsweise kann eine Massagefunktion nur auf Vordersitzen oder eine Kinofunktion nur auf Rücksitzen verfügbar sein.

Gemäß einer Ausführung erfolgt ein (Verfahrensschritt S40) Beenden des Waschstraßenwellnessmodus und/oder des Waschstraßenwellnesspakets, bevor der Fahrzeugnutzer die Fahrzeugsteuerung am Ende der Waschstraße übernehmen muss. So kann der Fahrer das Kraftfahrzeug rechtzeitig wieder in einem fahrbereiten Zustand übernehmen.

Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Figuren: Fig. 1 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer ersten beispielhaften Ausführung der Erfindung.

Fig. 2 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführung der Erfindung.

Fig. 1 zeigt Verfahrensschritte eines Verfahrens gemäß einer ersten beispielhaften Ausführung der Erfindung.

In dem Verfahrensschritt S10 erfolgt ein Erkennen einer Waschstraßendurchfahrt des Kraftfahrzeugs. Die Erkennung erfolgt vorliegend auf Basis einer Auswertung verschiedener Sensordaten. Dabei können ein oder mehrere der folgenden Parameter bzw. Kriterien oder Indizien herangezogen werden:

• Feststellen (z.B. auf Basis von Getriebesensoren), dass sich das Kraftfahrzeug im Leerlauf oder sich ein Gang in Gang N (Neutral) befindet.

• Feststellen (z.B. auf Basis von Fahrwerksensoren), dass sich das Kraftfahrzeug bewegt (insbesondere, dass sich das Kraftfahrzeug vorwärts bewegt).

• Feststellen (z.B. auf Basis von Fahrwerksensoren), dass sich die Räder hinten drehen.

• Feststellen (z.B. auf Basis von Fahrwerksensoren), dass sich die Räder vorne nicht drehen.

• Feststellen (z.B. auf Basis von Fahrwerksensoren), dass der absolute Lenkwinkel kleiner als oder gleich wie ein vordefinierter Lenk-Schwellwert ist (d.h. dass sich das Lenkrad in einer Geradeaus-Stellung befindet).

• Feststellen (z.B. auf Basis von Fahrwerksensoren), dass die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs kleiner als oder gleich wie ein vordefinierter Geschwindigkeits-Schwellewert ist.

• Feststellen, dass eine Radbremse des Kraftfahrzeugs nicht betätigt wird.

• Feststellen, dass eine Parkbremse des Kraftfahrzeugs nicht betätigt wird.

• Feststellen, dass ein Gaspedal des Kraftfahrzeugs nicht betätigt wird. Feststellen, dass alle Fensterscheiben des Kraftfahrzeugs geschlossen sind.

Feststellen, dass ein Scheibenwischer des Kraftfahrzeugs nicht aktiv ist.

Die Steuereinheit ist vorliegend dazu eingerichtet, aus den in der Liste angegebenen Parametern eine Vielzahl von Indizien dafür zu ermitteln, dass sich das Fahrzeug in einer Waschanlage oder in einer Waschstraße befindet; und in Abhängigkeit von der Vielzahl von ermittelten Indizien ggf. die Waschstraßendurchfahrt zu erkennen.

In dem Verfahrensschritt S21 erfolgt ein Erkennen einer Besetzung eines Fahrzeugsitzes mit einem Fahrzeugnutzer. Insbesondere kann die Erkennung auf Basis einer Auswertung von Messwerten einer Sitzbelegungssensorik.

In dem Verfahrensschritt S30 erfolgt ein Ansteuern wenigstens einer Komfortfunktion des Kraftfahrzeugs mittels der Steuereinheit, wenn gemäß Verfahrensschritt S10 eine Waschstraßendurchfahrt und gemäß Verfahrensschritt S21 eine Sitzbelegung erkannt ist, zumindest für den entsprechenden Sitz und ggf. für übergeordnete Komfortfunktionen. Damit verbunden ist auch die Aktivierung des Waschstraßenmodus mit einem Waschstraßenwellnesspaket.

Damit kann eine Waschstraßendurchfahrt für den einen oder mehrere Fahrzeugnutzer eine andere Bedeutung bekommen: anstatt einer Pflichtaufgabe kann die Waschstraßendurchfahrt eine Zeit der Erholung, eine Wellnesszeit, sein. Durch die Aktivierung von Komfortfunktionen kann sich der Fahrer eine kurze Auszeit gönnen, in der Beispielsweise die Lehne zurückgestellt, eine Massagefunktion angeschaltet, ein Kurzfilm oder ein Lieblingslieb eingespielt und/oder zumindest die Geräusche der Waschstraße unterdrückt („noise cancelling“) werden kann.

Zuletzt erfolgt in Verfahrensschritt S40 ein Beenden des Waschstraßenwellnessmodus und/oder des Waschstraßenwellnesspakets, bevor der Fahrzeugnutzer die Fahrzeugsteuerung am Ende der Waschstraße übernehmen muss. So kann der Fahrer das Kraftfahrzeug rechtzeitig wieder in einem fahrbereiten Zustand übernehmen.

Fig. 2 zeigt Verfahrensschritte eines Verfahrens gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführung der Erfindung. Dabei erfolgt zusätzlich zu dem Verfahren gemäß Fig. 1 in Verfahrensschritt S25 ein Identifizieren gemäß S21 erkannten Fahrzeugnutzers und in Verfahrensschritt S31 ein Ansteuern eines vorbestimmten personalisierten Waschstraßenwellnesspakets für den identifizierten Fahrzeugnutzer. Dazu wird (Verfahrensschritt S32) das personalisierte Waschstraßenwellnesspakets für den identifizierten Fahrzeugnutzer zusätzlich in Abhängigkeit von dem Fahrzeugsitz bestimmt, den der identifizierte Fahrzeugnutzer besetzt. Damit können für Fahrer und Mitfahrer auf unterschiedlichen Plätzen unterschiedliche Waschstraßenwellnesspakete bereitgestellt werden, insbesondere in Abhängigkeit von jeweils verfügbaren Komfortfunk- tionen. Beispielsweise kann eine Massagefunktion nur auf Vordersitzen oder eine Kinofunktion nur auf Rücksitzen verfügbar sein.