Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
CASELESS MUNITION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/142395
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a caseless munition (1, 10) having a bullet (2) enclosed by a combustible casing (3, 13), wherein the bullet (2) comprises a hollow space (4, 14) at the tail thereof for receiving an additional charge (6, 16). The hollow space (4, 14) itself opens into a nozzle-like expansion (5, 15). The bullet (2) thus bites into the weapon barrel (25) in a timely manner before the combustible casing (3, 13) releases the bullet (2).

Inventors:
SCHNEIDER HUBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/003331
Publication Date:
December 16, 2010
Filing Date:
June 01, 2010
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
RHEINMETALL WAFFE MUNITION (DE)
SCHNEIDER HUBERT (DE)
International Classes:
F42B5/184; F41A1/08
Foreign References:
US3718089A1973-02-27
DE4042565C21996-02-08
US3439635A1969-04-22
DE3836721A11991-10-31
DE102006016349B32007-08-16
US2408252A1946-09-24
FR1412317A1965-09-24
US3626851A1971-12-14
DE10237707B42006-09-14
DE102005026976B42007-08-30
DE102005020669A12006-11-09
DE102005012284A12006-08-10
DE102004039761B42006-10-05
AT7377U12005-02-25
DE1962386A11971-06-16
DE3836721C21993-08-12
DE4207629A11993-09-16
Attorney, Agent or Firm:
DIETRICH, Barbara (DE)
Download PDF:
Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Hülsenlose Munition (1 , 10) mit einem Geschoss (2), das von einer verbrennbaren Hülse (3) umschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Geschoss (2) heckseitig einen Hohlraum (4, 14) zur Aufnahme einer Zusatzladung (6, 16) aufweist, wobei der Hohlraum (4, 14) in eine düsenartigen Erweiterung (5, 15) mündet.

2. Hülsenlose Munition nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Zündung der Zusatzladung (6, 16) induktiv erfolgt, wozu eine Induktivität (7, 17) heckseitig im Geschoss (2) eingebunden ist.

3. Hülsenlose Munition nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine zusätzliche Zündübertragung (27, 18) im Patronenlager (22) oder Hülse (13) eingebunden ist.

4. Hülsenlose Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenform der verbrennbaren Hülse (13) auf die Erweiterung (15) des Hohlraumes (14) abgestimmt und leicht erweiternd ausgeführt ist.

Description:
Rheinmetall Waffe Munition GmbH, Oberndorf 28.05.2010

BESCHREIBUNG

Hülsenlose Munition

Eine hülsenlose Munition wird in der Regel für rückstoßfreie bzw. rückstoßarme Waffen benötigt, die eine düsenartige Erweiterung am rückwärtigen Ende der Waffen aufweisen. Derartige Munitionen zeichnen sich dadurch aus, dass das Geschoss von einer verbrennbaren Hülse umschlossen wird.

Eine hülsenlose Munition mit einem Geschoss beschreibt die DE 102 37 707 B4. Weitere Ausführungen zur hülsenlosen Munition sind der DE 10 2005 026 976 B4, der DE 10 2005 020 669 A1 oder der DE 10 2005 012 284 A1 entnehmbar. Einen Pulverkörper für eine hülsenlose Munition beschreibt die DE 10 2004 039 761 B4.

Aus der AT 007 377 U1 ist eine hülsenlose Munition mit einem aus einem inneren Teil und einem, den inneren Teil umgebenden äußeren Teil unterschiedlichen Abbrennverhalten gebildeten Treibsatz bekannt. In diesen ist ein Geschoss eingesetzt. Der innere Teil des Treibsatzes ist als Pulverschlagbolzen zum Zünden ausgebildet und beweglich im äußeren Teil geführt. Die Zündung der im Patronenlager an der Schulter anliegenden Patrone erfolgt durch den Schlag eines mechanischen Schlagbolzens. Der dabei entstehende Zündstrahl schlägt durch den Hohlraum im Pulverschlagbolzen bis zum Hinterende durch und leitet zuerst den Abbrand des Bolzens und danach den des Pulverkörpers von innen nach außen ein. Beim Entstehen des ersten Gasdrucks wird das Geschoss in den Lauf gepresst und dichtet ihn gasdicht ab.

Während die normale Munition bzw. eine Patronenhülse das Geschoss so trägt, dass die Geschossspitze bereits im Waffenrohr liegt, besteht das Problem bei einer hülsenlosen teleskopierten Munition darin, dass das Geschoss der im Patronenlager befindlichen Munition an das Waffenrohr erst anschnäbeln muss. Mit der DE 1 962 386 A1 wird eine hülsenlose Treibladung für Geschosse publiziert, wobei die Treibladung in Form von Zylinderabschnitten oder dergleichen direkt oder indirekt über eine zentrale bzw. axiale Halterung mit dem Geschoss verbunden ist. Bei der Verwendung in rückstoßfreien Rohrwaffen kann die Treibladungshalterung die Form einer Lavaldüse mit Strömungsrichtung entgegen der Geschossbewegung verbunden sein.

Die DE 38 36 721 C2 betrifft eine induktive Anzündvorrichtung, bei der die primäre Induktionsstufe im Ladungsraum der Waffe eingebunden ist und die zweite Induktionsstufe im Treibladungssatz der Munition untergebracht und mit deren Anzündsatz elektrisch verbunden ist.

Die DE 42 07 629 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verschießen hülsenloser Munition. Diese weist eine Anzünd- und eine Verstärkerladung sowie eine Presskörper- Treibladung auf. Zuerst werden die Anzündladung als auch die Verstärkerladung gezündet, wodurch das Geschoss nach vorne bewegt wird und an einer definierten Stelle im Rohrübergang angehalten wird. Anschließend baut sich aus der Verbrennung des Presskörpers ein Gasdruck auf, der auf das Geschoss zum Überwinden der Haftreibung wirkt und dieses aus dem Waffenrohr beschleunigt.

Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine einfache Möglichkeit aufzuzeigen, die insbesondere den Anschnäbelvorgang derart unterstützt, dass das Geschoss geradlinig in das Waffenrohr hinein geschoben wird.

Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen aufgezeigt.

Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dem vollständig von der Hülse umschlossenen Geschoss - die Geschossspitze befindet sich innerhalb der Hülse, die Hülse stützt sich am Patronenlager des Waffenrohres ab - heckseitig eine Zusatzladung einzubinden, mit dem das Geschoss unabhängig und vor dem vollständigen Abbrand der verbrennbaren Hülse / Hülle in das Waffenrohr hinein beschleunigt wird. Die Hülse dient sozusagen als Geschossführung der teleskopierbaren Munition. Heckseitig weist das Geschoss dazu einen Hohlraum mit einer düsenartigen Erweiterung auf. Gezündet wird die Zusatzladung vorzugsweise induktiv. Dadurch wird, bevor die Hülse das Geschoss freigibt und nicht mehr umschließt, ein gezieltes Hineinschieben des Geschosses in das Waffenrohr erreicht. Mit dem Strahl des induktiven Zündens der Zusatzladung wird auch die Hülse gezündet. Da das Geschoss bereits im Waffenrohr angeschnäbelt ist, treibt der Druck der Treibladung bzw. des sich umsetzenden Gases das Geschoss durch das Waffenrohr. Die Erweiterung hat den Vorteil, dass ein kontinuierliches Abbrennen der Hülse realisiert wird.

Handelt es sich um ein Geschoss mit kurzer Hülse, kann die Sekundärspule im Geschossboden direkt von der Primärspule am / im Patronenlager initiiert werden. Bei Geschossen mit einer längeren Hülse bietet sich die Einbindung einer weiteren Spule im Patronenlager oder innerhalb des Hülsenkörpers an, die mit der Sekundärspule im Heckteil des Geschosses zusammen wirkt.

Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass mögliche Restspulenteile mit dem Geschoss aus dem Waffenrohr transportiert werden. Durch die zeitliche Verzögerung zwischen Geschossantrieb in das Waffenrohr und dem Geschossdurchgang durch das Waffenrohr wird ein Verkanten beim Anschnäbeln vermieden.

Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:

Fig. 1 eine kurze hülsenlose Munition mit Geschoss in einer Teilschnittdarstellung,

Fig. 2 eine längere hülsenlose Munition mit Geschoss in einer Teilschnittdarstellung,

Fig. 3 eine Trommelwaffe mit der Munition aus Fig. 2 in einer Schnittdarstellung.

In Fig. 1 ist eine erste hülsenlose Munition 1 mit einem Geschoss 2 sowie einem verbrennbaren Mantel bzw. Hülse 3 dargestellt. Heckseitig weist das Geschoss 2 einen Hohlraum 4 mit einer so genannten Düsenerweiterung 5 nach hinten auf. In diesem Hohlraum 4 eingebracht ist eine Zusatzladung 6 zum Beschleunigen des Geschosses 2 innerhalb der verbrennbaren Hülse 3 zum besseren Anschnäbeln des Geschosses 2 an bzw. in ein Waffenrohr 25, wie in Fig. 3 näher dargestellt. Die Zusatzladung 6 kann ein herkömmliches Treibmittel sein. Heck- seitig ist eine geschosseigene Induktivität 7 eingebunden, die zum Zünden der Zusatzladung 6 dient.

Fig. 2 zeigt eine weitere hülsenlose Munition 10, mit einem Geschoss 2, einer Hülse 13, einem Hohlraum 14 mit einer Düsenerweiterung 15 und einem geschossseitigen induktiven Zünder 16 .

Ist der Abstand zwischen dem geschossseitigen Zünder 16 und einer waffenseitigen Zündung 26 (Fig. 3) zu groß, um eine direkte Zündung vornehmen zu können, sollte in die / das Patronenlager 22 eine Zündübertragung 27 (z. B. Leitung mit Spule) eingebunden werden. Über diese kann dann die Zündung einer Zusatzladung 16 realisiert werden. Eine Alternative ist die Einbindung einer Zündübertragung 18 in der Hülse 3 (Fig. 2).

Fig. 3 zeigt eine Verwendung der hülsenlosen Munition 10 bei einer rückstoßfreien bzw. rückstoßarmen Waffe 20, die hier beispielsweise als Trommelwaffe mit einer Laval-Düse 21 ausgeführt ist und mehrere Patronenlager 22 in einer Trommel 23 besitzt. Die Patronenlager 22 wirken dabei mit der waffeneigenen Düsenerweiterung 24 zusammen.

Die Munition 1 wird von vorne in eines der Patronenlager 22 geschoben und durch ein Drehen der Trommel 23 vor das Waffenrohr 25 in die Schussposition gebracht. Wie bei hülsenloser Munition 1 , 10 bekannt, wird die erforderliche Antriebsenergie für das Geschoss 2 durch das Abbrennen der Hülse 3 nach Initiierung des Abbrandes erzeugt.

Um ein sicheres Einführen des Geschosses 2 in das Waffenrohr 25 zu erreichen, wird erst die Zusatzladung 6 induktiv gezündet. Der sich ausbreitende Strahl dieser Zündung initiiert dann den Abbrand der Hülse 3. Dazu besitzt das Geschoss 2 heckseitig eine Induktivität 17 (7), die mit der waffenseitigen Primärinduktivität 26 funktional zusammenwirkt. Durch die Erstzündung der Zusatzladung gelangt das Geschoss 2 zielstrebig in das Waffenrohr 25, die nachfolgenden Gase der verbrannten Hülse 13 schieben das Geschoss 2 dann durch das Waffenrohr 25 in bekannter Art und Weise. In einer bevorzugten Ausführung ist die Innenform der verbrennbaren Hülse 3 der längeren Munition 10 auf die Erweiterung 15 des Hohlraumes 14 abgestimmt und ebenfalls sich leicht erweiternd. Dies hat den Vorteil, dass der Strahl der sich entzündenden Zusatzladung 16 nach außen erweiternd die Hülse 13 kontinuierlich anzünden kann.