PATZER PATRICK (DE)
REICH RONALD (DE)
WO2008113785A2 | 2008-09-25 |
US5460607A | 1995-10-24 | |||
DE102014003153A1 | 2015-09-03 |
Patentansprüche 1 . Katheter zum gerichteten Leiten einer Körperflüssigkeit, insbesondere Blut, umfassend: - einen Leitungsabschnitt mit einem Innenvolumen, - eine erste Öffnung, die das Innenvolumen mit einem Äußeren verbindet, - eine distal von der ersten Öffnung angeordnete zweite Öffnung, die das Innenvolumen mit dem Äußeren verbindet; wobei im Betriebszustand des Katheters die Körperflüssigkeit in dem Innenvolumen zwischen erster und zweiter Öffnung gerichtet geleitet wird, der Leitungsabschnitt einen Folienschlauch mit einer im Inneren des Folienschlauches verlaufenden Aussteifung umfasst, und wobei der Folienschlauch einen faltbaren Abschnitt, einen Verbindungsbereich, in dem der Folienschlauch mit der Aussteifung verbunden ist, und einen stabilisierten Abschnitt mit einer Strukturierung aufweist. 2. Katheter nach Anspruch 1 , wobei der faltbare Abschnitt im gebrauchsfertigen Zustand des Katheters gefaltet ist. 3. Katheter nach Anspruch 1 oder 2, wobei der stabilisierte Abschnitt eine rippenförmige Profilierung umfasst. 4. Katheter nach einem der obigen Ansprüche, wobei der Katheter eingerichtet ist, derart, dass die Körperflüssigkeit durch die erste Öffnung in das Innenvolumen eingesaugt, in dem Innenvolumen in distale Richtung geleitet und durch die zweite Öffnung wieder aus dem Innenvolumen ausgelassen wird. 5. Katheter nach einem der obigen Ansprüche, wobei der Folienschlauch eine Wandstärke von weniger als 0,6 mm, bevorzugt weniger als 0,3 mm aufweist. 6. Katheter nach einem der obigen Ansprüche, wobei das Material des Folienschlauches einen Kunststoff, bevorzugt ein Polyurethan, umfasst. 7. Katheter nach einem der obigen Ansprüche, wobei die Aussteifung aus einem Führungsschlauch mit einem Schlauchinneren gebildet ist, wobei der Führungsschlauch einen Außendurchmesser zwischen 0,5 mm und 2 mm aufweist. 8. Katheter nach Anspruch 7, wobei der Führungsschlauch eingerichtet ist, um zur bestimmungsgemäßen Positionierung des Katheters über einen Führungsdraht geschoben zu werden. 9. Katheter nach Anspruch 7 oder 8, wobei distale Ende des Führungsschlauches eine Medikamentenöffnung umfasst. 10. Katheter nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Folienschlauch eine Mehrzahl von zweiten Öffnungen aufweist, die zumindest teilweise von dem distalen Ende des Folienschlauches beabstandet angeordnet sind. 1 1. Katheter nach Anspruch 10, wobei der Folienschlauch einen distalen, insbesondere blasenförmig erweiterten, Abschnitt aufweist, wobei die zweiten Öffnungen verteilt innerhalb dieses Abschnitts angeordnet sind. 12. Katheter nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Katheter weiterhin einen Pumpkammerabschnitt umfasst. 13. Katheter nach Anspruch 12, wobei der Pumpkammerabschnitt eine Pumpkammer umfasst, die einen Rahmen aufweist, mit einer Zusammensetzung des Rahmens, die eine Formgedächtnislegierung, insbesondere Nitinol, ein Formgedächtnispolymer oder eine Formgedächtniskeramik umfasst. 14. Katheter nach Anspruch 13, wobei der Katheter eine dritte Öffnung aufweist und wobei in der Pumpkammer ein Ballon angeordnet und an den Ballon eine Leitung für ein Hilfsfluid zum Aufpumpen des Ballons angeschlossen ist, wobei die Leitung für das Hilfsfluid durch die dritte Öffnung des Katheters nach außen verläuft und das Außenende der Leitung mit einer Pumpe für das Hilfsfluid verbindbar ist. |
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Katheter zum gerichteten Leiten einer
Körperflüssigkeit, insbesondere Blut, der einen Leitungsabschnitt mit einem
Innenvolumen, eine erste Öffnung, die das Innenvolumen mit einem Äußeren verbindet, sowie einer distal von der ersten Öffnung angeordneten zweiten Öffnung, die das Innenvolumen mit dem Äußeren verbindet, umfasst und in dessen
Betriebszustand die Körperflüssigkeit in dem Innenvolumen zwischen erster und zweiter Öffnung gerichtet geleitet wird.
„Distal" bedeutet im Sinne der Erfindung„zu dem in den Körper eingeschobenen Ende des Katheters hin". Bei dem erfindungsgemäßen Katheter ist also ein von einer ersten Öffnung distal angeordnete zweite Öffnung dem distalen Katheterende (d.h. das Katheterende, das bestimmungsgemäß in den Körper vorgeschoben wird) näher angeordnet als die erste Öffnung.„Proximal" bedeutet im Sinne der Erfindung„vom distalen Katheterende weg". Bei dem erfindungsgemäßen Katheter ist also ein proximales Katheterende dem distalen Katheterende gegenüberliegend angeordnet, und ragt, wenn der Katheter bestimmungsgemäß in den Körper eingesetzt ist, in der Regel aus diesem heraus.
Ein Katheter der eingangs genannten Art ist als Stand der Technik beispielsweise aus WO 2008/1 13785 A2 bekannt. Er wird vorzugsweise bei eingeschränkter Herzleistung zur Unterstützung des Herzens und des Blutkreislaufes eingesetzt. Insbesondere kann er auch bei einer höhergradigen Aortenklappeninsuffizienz eingesetzt werden. Er dient dazu, die zu leitende Körperflüssigkeit von einem ersten Ort an einen anderen Ort zu transportieren, ohne den Druck der Flüssigkeit am ersten Ort signifikant über den physiologisch vorgegebenen Zustand hinaus zu erhöhen, indem er das Prinzip einer Tauchpumpe realisiert und vorzugsweise durch Einsatz eines Ballonkatheters mit dem Prinzip einer Membranpumpe kombiniert, wobei unter Tauchpumpe eine Pumpe verstanden wird, die in die zu fördernde Flüssigkeit eingetaucht ist und unter
Membranpumpe eine Pumpe verstanden wird, deren Antrieb von der zu fördernden Flüssigkeit durch eine Membran getrennt ist. Er ermöglicht so gegenüber der bekannten intraaortalen Ballongegenpulsation einen gerichteten Transport des Körperfluides bei zudem geringerer Belastung des Patienten. Derartige Katheter können vereinfacht auch als Pumpkatheter bezeichnet werden. Bei einem solchen Pumpkatheter ist es möglich, einen separaten Antrieb zu nutzen. Der Katheter ist dann in seiner Grundform lediglich ein antriebsloser Leitungskatheter. Der Pumpkatheter kann dann beispielsweise bereitgestellt werden, indem nach dem Platzieren des Leitungskatheters ein einstellbarer Verdränger, beispielsweise ein Ballonkatheter einer intraaortalen Ballonpumpe (IABP), in das Innenvolumen des Katheters geschoben wird. Eine Bereitstellung des Katheters ist daher auch ohne Antrieb sinnvoll möglich. Der Aufwand und die Beeinträchtigung des Patienten beim minimalinvasiven Einführen eines Katheters in den Körper, beispielsweise über Leistengefäße, hängen wesentlich von der Größe, insbesondere dem größten Außendurchmesser des Katheters ab. Aus Sicht des Patienten und des behandelnden Arztes ist es also erwünscht, den
Außendurchmesser des Katheters möglichst klein zu wählen. Um andererseits die erforderliche Pumpleistung, d.h. das pro Zeiteinheit zu transportierende
Flüssigkeitsvolumen bei gleichzeitig möglichst geringen Belastungen für die
transportierte Flüssigkeit zu gewährleisten, ist jedoch ein möglichst großer
Innendurchmesser zumindest in dem Abschnitt des Katheters, durch den die
Flüssigkeit transportiert werden muss, vorteilhaft.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Katheter der eingangs genannten Art anzugeben, der eine hohe Pumpleistung bei einem geringen
Außendurchmesser aufweist. Diese Aufgabe wird durch einen Katheter gelöst, welcher die in Anspruch 1
angegebenen Merkmale aufweist. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte
Ausgestaltungen angegeben.
Die Erfindung sieht vor, dass der Leitungsabschnitt einen Folienschlauch mit einer im Inneren des Folienschlauches verlaufenden Aussteifung umfasst, wobei der
Folienschlauch einen faltbaren Abschnitt, einen Verbindungsbereich, in dem der Folienschlauch mit der Aussteifung verbunden ist, und einen stabilisierten Abschnitt mit einer Strukturierung aufweist. Die Eigenschaft„faltbar" bedeutet im Sinne der Erfindung, dass der bis zu einem vorbestimmten (relativen) Grenz-Unterdruck gegenüber einem Außendruck formstabile Folienschlauch bei höheren negativen Drücken als dem Grenz-Unterdruck instabil wird, wobei die Instabilität bei einer relativen Druckdifferenz ΔΡ zwischen dem Inneren und dem Äußeren von kleiner als - 500 mmHg, bevorzugt kleiner - 200 mmHg, eintritt.
Dadurch, dass der körperflüssigkeitstransportierende Abschnitt (Leitungsabschnitt) des Katheters einen Folienschlauch umfasst, kann in diesem Abschnitt der Katheter einen größeren Innendurchmesser (vorzugsweise größer als 7 mm und besonders bevorzugt größer als 8 mm) aufweisen als nach dem bisherigen Stand der Technik, womit die pro Zeiteinheit durch das Katheterinnere transportierbare Flüssigkeitsmenge signifikant höher sein kann, als nach dem Stand der Technik. Durch die Bereitstellung des faltbaren Abschnittes ist ein reversibler Faltzustand erreichbar, der ein
minimalinvasives Einführen des Katheters in den Körper trotz eines gegenüber dem Stand der Technik vergrößerten Innendurchmessers des distalen Abschnitts bequem ermöglicht. Das ist insbesondere innerhalb der Kardiologie vorteilhaft, da
erfahrungsgemäß bei einem verringerten Implantationsdurchmesser des Herzkatheters weniger Patienten eines bestimmten Patientenkollektivs aufgrund ihres individuellen Gefäßinnendurchmessers von einem Eingriff ausgeschlossen werden müssen bzw. ein höherer Patientenanteil einer Akutbehandlung zugeführt werden kann, ohne dass zusätzlich ein Gefäßspezialist unterstützend anwesend sein muss. Zudem kann die Sicherheit der Implantation und Explantation durch den geringeren
Implantationsdurchmesser verbessert werden. Bei Anwendungen in der Kardiologie, bei denen der Katheter beispielsweise minimalinvasiv über ein Leistengefäß in das Herz eingeführt wird, kann der Katheter aufgrund des faltbaren Abschnittes deutlich gewebeschonender im Herzen und insbesondere im Bereich einer Herzklappe vorgeschoben werden als es mit konventionellen Herzkathetern bisher möglich gewesen ist.
Der faltbare Abschnitt kann den Leitungsabschnitt umfassen.
Vorzugsweise ist der faltbare Abschnitt im gebrauchsfertigen (d.h. in den Körper einsetzbaren) Zustand des Katheters gefaltet. Damit kann eine weiter verbesserte Einführbarkeit in den Patientenkörper erreicht werden. Die Faltung kann zufällig oder „geordnet" nach einem vorbestimmten Muster bzw. entlang vorbestimmter
Faltungslinien sein. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass das Folienmaterial des faltbaren Abschnittes spiralig oder entlang einer oder mehrerer längs verlaufender Faltungslinien gefaltet ist. Die Faltung kann durch eine über den faltbaren Abschnitt geschobene, entfernbaren Einführhülse aufrechterhalten sein. Auf diese Weise wird es ermöglicht, den Katheter im gefalteten (komprimierten) Zustand des faltbaren Abschnittes über einen Zugang an seinen Bestimmungsort im Körper vorzuschieben und dann dort durch Entfernen der Einführhülse zu entfalten.
Die Verbindung des Folienschlauches mit der Aussteifung und/oder mit einem benachbarten Katheterabschnitt kann beispielsweise durch Verschweißen
(beispielsweise Kaltverschweißen oder Ultraschallschweißen) oder durch Verkleben erfolgen.
Der stabilisierte Abschnitt weist einen erhöhten Knickwiderstand auf. Mit anderen Worten weist der stabilisierte Abschnitt eine erhöhte Formstabilität auf. Auf diese
Weise kann im in den Körper eingesetzten Zustand des Katheters ein Abknicken des Folienschlauches beispielsweise an einem Ort, an dem der Schlauch aus
anatomischen/physiologischen Gründen eine enge Schleife beschreibt, wirkungsvoll verhindert werden. Ein solches Abknicken ist unerwünscht, weil durch den an der Abknickstelle verminderten inneren Schlauchquerschnitt die Menge Körperflüssigkeit, die pro Zeiteinheit durch den Folienschlauch transportierbar ist, erheblich herabgesetzt sein kann. Beispielsweise kann der Folienschlauch, wenn der Katheter zur Behandlung am Rechtsherz eingesetzt ist, innerhalb der rechten Herzkammer angeordnet sein und mit seinem distalen Ende bis in die Lungenschlagader hineinreichen. In diesem Fall beschreibt der Folienschlauch im Bereich der rechten Herzkammer eine enge
Schlaufe. Mittels einer entsprechenden abschnittsweisen Stabilisierung des
Folienschlauches im Bereich der Schlaufe lässt sich ein Abknicken des Schlauches an dieser Stelle wirkungsvoll verhindern. Wie weiter unten noch ausführlich beschrieben wird, kann der Katheter vorteilhaft für einen pulsatilen Betrieb eingerichtet sein. Die mit einem pulsatilen Betrieb
typischerweise einhergehenden Druckschwankungen führen ebenfalls nicht zu einem (vollständigem) Abknicken des stabilisierten Abschnittes. Damit wird die
Betriebssicherheit des Katheters insgesamt wesentlich verbessert.
Der faltbare Abschnitt kann den stabilisierten Abschnitt umfassen.
Die Strukturierung des stabilisierten Abschnittes kann bevorzugt eine rippenförmige Profilierung sein. Damit ist eine effektive Stabilisierung auf einfache Art und Weise möglich. Durch die Ausführung der Rippengröße, der Rippenabstände etc. ist der
Knickwiderstand einstellbar. Die Rippen können beispielsweise quer zur Längsrichtung des Folienschlauches oder spiralig angeordnet sein. Bei einer Anordnung quer zur Längsrichtung des Folienschlauches sind die Rippen jeweils geschlossene Ringe. Bei einer spiraligen Anordnung sind eine oder mehrere Rippen in Längsrichtung des Folienschlauches wendeiförmig angeordnet. Zusätzlich oder alternativ ist es möglich, dass die Folie des Folienschlauches innerhalb des stabilisierten Abschnitts dicker, beispielsweise um ein Fünftel oder um die Hälfte dicker ausgeführt ist, als in einem benachbarten Abschnitt.
Vorteilhaft kann der Katheter eingerichtet sein, derart, dass die Körperflüssigkeit durch die erste Öffnung in das Innenvolumen (vorstehend und nachfolgend auch
Katheterinneres genannt) eingesaugt, in dem Innenvolumen in distale Richtung geleitet und durch die zweite Öffnung wieder aus dem Innenvolumen ausgelassen wird. Durch die Auslegung zum Transport der Körperflüssigkeit in distale Richtung ist der Katheter insbesondere auch für Anwendungen zur Unterstützung der Pumpleistung des
Rechtsherzens geeignet. Vorteilhaft sind dabei die Öffnungen derart angeordnet und die Länge des Folienschlauches ist so ausgelegt, dass sich, wenn der Katheter im perkutan in den menschlichen Körper eingesetzten Zustand über eine zentrale Vene in das Rechtsherz eingeführt ist, die erste Öffnung im Bereich der rechten Herzkammer befindet und der Folienschlauch sich von der rechten Herzkammer bis in die
Lungenarterie erstreckt, sodass die zweite Öffnung im Bereich der Lungenarterie angeordnet ist. Somit kann zur Unterstützung des rechten Ventrikels Blut im Bereich der rechten Herzkammer in den Katheter aufgenommen, in dem Innenvolumen bis zu dem Bereich der Lungenarterie gerichtet geleitet und dort wieder aus dem Katheter ausgelassen werden. Nach einer anderen vorteilhaften Ausführungsform wird das Rechtsherz durch den Leitungsabschnitt des Katheters überbrückt („bypassed"). In diesem Fall liegt die erste Öffnung in Fließrichtung des Blutstromes vor dem
Rechtsherzen, beispielsweise im Bereich der unteren Hohlvene, von wo Blut aufgenommen und in dem Innenvolumen durch das gesamte Rechtsherz hindurch transportiert und im Bereich der Lungenarterie durch die zweite Öffnung wieder aus dem Katheter ausgelassen wird. Der Folienschlauch hat eine Länge zwischen 10 cm und 30 cm, bevorzugt zwischen 15 cm und 20 cm, und ist idealerweise etwa 17 cm lang; dies gilt insbesondere für den Fall, dass der Katheter bestimmungsgemäß für den Einsatz am Rechtsherz
vorgesehen ist. Der Folienschlauch besitzt eine Wandstärke von insbesondere weniger als 0,6 mm und bevorzugt von weniger als 0,3 mm. Das Material des Folienschlauches kann einen Kunststoff, vorzugsweise ein Elastomer wie beispielsweise ein Polyurethan oder einen Thermoplasten wie beispielsweise Polyethylen, umfassen. Das Material sollte für intrakorporale Anwendungen geeignet sein.
Wie vorstehend bereits im Einzelnen erläutert, kann der erfindungsgemäße Katheter somit einen Folienschlauch aufweisen, der in Unterabschnitte gegliedert ist, wobei sich die Unterabschnitte beispielsweise jeweils in der Wandstärke (innerhalb des oben angegebenen Bereichs), der Materialzusammensetzung, der Materialdichte, des Knickwiderstandes, des Druckwiderstandes, des Durchmessers und/oder der
Strukturierung der inneren und/oder äußeren Oberfläche voneinander unterscheiden können.
Vorzugsweise ist der Folienschlauch zumindest abschnittsweise, insbesondere abseits seiner Enden, exakt oder im wesentlichen radiärsymmetrisch oder
rotationssymmetrisch (unendlich-zählig radiärsymmetrisch) um eine Längsachse, insbesondere zylinderförmig, und die erste Öffnung und oder die zweite Öffnung in einer (die Längsachse umgebenden) Mantelfläche, insbesondere einer
Zylindermantelfläche, des Folienschlauches angeordnet. Der kleinste
Außendurchmesser entspricht dann dem Querschnitt zur Längsachse. Je
höherzähliger die Radiärsymmetrie ist, umso geringer kann vorteilhafterweise der kleinste Außendurchmesser sein.
Vorteilhaft ist die Aussteifung durch einem Führungsschlauch, beispielsweise einem marktüblichen Angiographiekatheter oder ähnlichem, gebildet, der ein weiteres Lumen (nachfolgend auch Schlauchinneres genannt) aufweist. Bevorzugt weist der
Führungsschlauch einen Außendurchmesser zwischen 0,5 mm und 2 mm auf.
Bevorzugt ist der Führungsschlauch eingerichtet, um zur bestimmungsgemäßen Positionierung des Katheters über einen Führungsdraht geschoben zu werden.
Dadurch, dass die Aussteifung zusätzlich die Funktion eines über einen Führungsdraht schiebbaren Führungsschlauches übernimmt, kann der Katheter beispielsweise nach der in der Kardiologie bekannten Seidingertechnik implantiert werden. Der Katheter weist in diesem Fall bevorzugt eine dritte proximale Öffnung auf und der
Führungsschlauch verläuft von dieser proximalen Öffnung durch den Katheter bis zu der zweiten Öffnung. Das distale Ende des Führungsschlauchs kann durch die zweite Öffnung hindurchtreten. Die Spitze des Führungsschlauchs ist bevorzugt
zurückgebogen.
Vorteilhaft umfasst das distale Ende des Führungsschlauches eine
Medikamentenöffnung. Alternativ oder zusätzlich kann auch im Bereich der zweiten Öffnung eine (zusätzliche) Medikamentenöffnung angeordnet sein. Die
Medikamentenöffnung verbindet das Schlauchinnere (des Führungsschlauches) mit dem Äußeren, so dass über diese Medikamentenöffnung das Schlauchinnere mit dem Äußeren kommuniziert. Auf diese Weise wird es ermöglicht, im in einen Körper eingesetzten Zustand des Katheters dem Körper über den Führungsschlauch ein Medikament zu applizieren, das durch die Medikamentenöffnung aus dem Katheter austritt und beispielsweise lokal in dem Bereich des Körpers, der die
Medikamentenöffnung umgibt, seine Wirkung schneller und/oder gezielter entfalten kann.
Vorteilhaft kann der Folienschlauch eine Mehrzahl von zweiten Öffnungen aufweisen. Die zweiten Öffnungen können zumindest teilweise von dem distalen Ende des Folienschlauches beabstandet angeordnet sein. Durch die Anordnung mehrerer zweiter Öffnungen kann deren (Gesamt-)Öffnungsquerschnitt wirkungsvoll erhöht werden, wodurch die nach distal transportierte Körperflüssigkeit mit geringeren lokalen Drücken wieder aus dem Katheterinneren ausgelassen werden kann. Vorteilhaft können somit die auf den Folienschlauch, die Körperflüssigkeit und das die zweiten Öffnungen umgebende Körpergewebe einwirkenden Kräfte verringert werden. Bevorzugt weist der Folienschlauch einen distalen, insbesondere blasenförmig erweiterten Abschnitt mit einem (gegenüber dem benachbarten Abschnitt)
vergrößerten mittleren Außendurchmesser auf und die zweiten Öffnungen sind verteilt innerhalb dieses Abschnitts angeordnet. Durch eine derartige Anordnung der zweiten Öffnungen wird bewirkt, dass die Körperflüssigkeit in unterschiedliche Richtungen aus dem Katheter austritt, womit die insbesondere bei einem nicht kontinuierlichen, sondern pulsatilen, d.h. stoß- bzw. schwallweisen, Transport der Körperflüssigkeit die auf den Folienschlauch, die Körperflüssigkeit und das die zweiten Öffnungen umgebende Körpergewebe einwirkenden Kräfte noch weiter verringert werden, wobei insbesondere ein„Schlagen" des distalen Endes des Folienschlauches aufgrund der mit dem pulsatilen Transport verbundenen Druckschwankungen (Systole und Diastole bei der Verwendung des Katheters als Herzkatheter) weitgehend vermieden wird. Der Katheter umfasst (neben dem Leitungsabschnitt) vorzugsweise einen
Pumpkammerabschnitt. Zwischen dem Leitungsabschnitt und dem
Pumpkammerabschnitt können ein oder mehrere Verbindungsabschnitte angeordnet sein. Die Hülle des Pumpkammerabschnittes kann durch den Folienschlauch gebildet sein. Der Pumpkammerabschnitt kann ganz oder teilweise ein Unterabschnitt des Leitungsabschnittes sein. Der Pumpkammerabschnitt kann ganz oder teilweise ein Unterabschnitt des faltbaren Abschnittes sein. Zweckmäßigerweise ist die erste Öffnung im Bereich eines Endes des Leitungsabschnitts angeordnet und die zweite Öffnung im Bereich eines entgegengesetzten Endes des Leitungsabschnitts angeordnet.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erste Öffnung im Bereich des
Pumpkammerabschnittes angeordnet. In diesem Fall bildet der Pumpkammerabschnitt einen Teil des Leitungsabschnitts, so dass die Pumpkammer Teil der Leitung ist.
In einer weiteren geeigneten Ausführungsform kann die erste Öffnung jedoch auch abseits des Pumpkammerabschnitts in dem Leitungsabschnitt angeordnet sein.
Typischerweise weist der Katheter im Bereich des Pumpkammerabschnitts einen größeren Innendurchmesser auf als im an den Pumpkammerabschnitt angrenzenden Bereich des Leitungsabschnitts. Insbesondere weist der Pumpkammerabschnitt einen mittleren Innendurchmesser von größer als 15 mm auf.
Der Pumpkammerabschnitt kann eine Pumpkammer umfassen. Die Pumpkammer weist bevorzugt einen (aufstellbaren) Rahmen auf. Das Material des Rahmens umfasst vorzugsweise eine Zusammensetzung, die eine Formgedächtnislegierung,
insbesondere Nitinol, ein Formgedächtnispolymer oder eine Formgedächtniskeramik aufweist. Der Rahmen ist im Wesentlichen schlauchförmig ausgebildet. Vorzugsweise ist der Rahmen zumindest abschnittsweise, insbesondere abseits seiner Enden, oder zumindest seiner äußeren Einhüllenden exakt oder im Wesentlichen radiärsymmetrisch oder rotationssymmetrisch (unendlich-zählig radiärsymmetrisch) um eine Längsachse, insbesondere zylinderförmig angeordnet. Insbesondere kann der Rahmen ein aufstellbarer Stent sein. Mit anderen Worten kann der Pumpkammerabschnitt oder zumindest die Pumpkammer faltbar sein. Der faltbare Abschnitt kann somit den Pumpkammerabschnitt bzw. die Pumpkammer umfassen. Der Rahmen ist bevorzugt im Innenraum der Pumpkammerangeordnet. Die Pumpkammer ist vorzugsweise zwischen 150 mm und 300 mm lang.
Bevorzugt weist der Katheter proximal eine dritte Öffnung auf, so dass ein Antrieb, insbesondere ein Ballon eines Ballonkatheters, insbesondere eines intraaortalen Ballonpumpkatheters (IABP), durch die dritte Öffnung in den Innenraum des Katheters bis zu einer vorbestimmten Zielposition relativ zu dem Katheter schiebbar ist.
Bevorzugt entspricht die vorbestimmte Zielposition der Pumpkammer, d.h.
bestimmungsgemäß wird der Ballon bevorzugt in der Pumpkammer angeordnet.
Zweckmäßigerweise ist der Antrieb so durch die dritte Öffnung schiebbar, dass diese fluiddicht (d.h. insbesondere zumindest gegenüber einem maximalen Blutdruck) verschlossen ist. Als Antrieb in Form eines Verdrängers kann beispielsweise ein Katheter gemäß US 5,460,607 A eingesetzt werden. Der im Innenraum angeordnete Antrieb kann über eine durch die dritte Öffnung hindurchführende Leitung mit einer externen Energiequelle verbunden sein; im Falle eines Ballonkatheters beispielsweise über eine Hilfsfluidleitung mit einer Pumpkonsole (Pumpe), die den Ballon mit einem Hilfsfluid vorzugsweise stoßartig befüllen und entleeren kann. Aufgrund der verdrängenden Wirkung des befüllten Ballons wird ein gerichteter Transport der Körperflüssigkeit ermöglicht. Der Antrieb kann beispielsweise hinsichtlich der Frequenz der Befüllvorgänge des Ballons mit Hilfsfluid und/oder des Volumens an Hilfsfluid pro Befüllvorgang einstellbar sein.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsvariante ist der Katheter so
konfektioniert, dass der Katheter eine Pumpkammer aufweist, in welcher der Ballon eines ΙΑΒ-Katheters fest angeordnet ist. Mittels einer Leitung für ein Hilfsfluid, die durch die dritte Öffnung des Katheters nach außen verläuft, ist der Ballon mit einer externen Pumpe, insbesondere einer sogenannten lABP-Pumpkonsole, verbindbar. Dadurch ist der Katheter ohne die zusätzlichen Arbeitsschritte des nachträglichen Einbringens eines separaten Verdrängers in das zu leitende Fluid und des
Einschiebens des Ballons in den Innenraum des Leitungskatheters einsatzbereit. Die Implantationsdauer wird dadurch verringert.
Als Hilfsfluid zum Befüllen des Ballons ist vorzugsweise Helium vorgesehen.
An der ersten Öffnung und/ oder der zweiten Öffnung kann ein Rückschlagventil (zum Ermöglichen einer ausschließlich unidirektionalen Strömung zwischen dem
Innenvolumen und dem den Katheter umgebenden Außenraum) angeordnet sein. Das Rückschlagventil ist vorzugsweise als Folienventil gemäß der DE 10 2014 003 153.5, deren Offenbarung hiermit vollumfänglich zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemacht wird, ausgebildet. Bevorzugt sind innerhalb des Pumpkammerabschnittes eine Vielzahl von Folienventilen (insbesondere mehr als 50 oder sogar mehr als 100 Folienventile) angeordnet. In diesem Fall sind die einzelnen Folienventile bevorzugt in sich entlang des Pumpkammeraschnittes erstreckenden, radial gleichverteilten Reihen angeordnet.
Zusätzlich oder alternativ ist es möglich, dass der faltbare Abschnitt bzw. ein
Unterabschnitt des faltbaren Abschnitts eine Ventilfunktion bereitstellt. Diese ist vorzugsweise in Kombination mit einem pulsatilen Betrieb des Katheters wirksam, wobei die durch den stoßweisen Transport der Körperflüssigkeit verbundenen periodischen Änderungen der Druckverhältnisse im Katheterinneren zum periodischen Kollabieren und anschließenden Aufrichten des faltbaren Abschnittes /
Unterabschnittes führen. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, in dem
Katheterinneren befindliche Körperflüssigkeit mittels eines befüllbaren Ballons, der proximal von dem faltbaren Abschnitt angeordnet ist, pulsatil in distale Richtung zu pumpen, indem die Körperflüssigkeit durch die Volumenvergrößerung des Ballons beim Befüllen nach distal verdrängt wird und durch die distal von dem faltbaren Abschnitt angeordnete zweite Öffnung aus dem Katheterinneren entweicht. Der faltbare Abschnitt / Unterabschnitt befindet sich dabei aufgrund des momentan in dem Katheterinneren herrschenden Überdrucks im aufgerichteten Zustand. Anschließend wird der Ballon evakuiert, wodurch sich im Katheterinneren ein Unterdruck einstellt, der zum Kollabieren des faltbaren Abschnittes / Unterabschnittes führt. Durch den dadurch stark verminderten inneren Schlauchquerschnitt im Bereich des faltbaren Abschnittes / Unterabschnittes wird die Ventilwirkung bereitgestellt, die ein Rückfluss von nach distal verdrängter Körperflüssigkeit in proximale Richtung wirkungsvoll verhindert.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen noch näher erläutert. Darin zeigt
Fig. 1 einen Leitungsabschnitt des erfindungsgemäßen Katheters mit einem
Folienschlauch, der einen faltbaren Abschnitt aufweist, der einen stabilisierten
Abschnitt umfasst, Fig. 2 einen Teil des stabilisierten Abschnittes des Folienschlauchs gemäß Fig. 1 , Fig. 3 eine Ausführungsform des Katheters mit einem blasenförmig erweiterten distalen Abschnitt mit einer Mehrzahl von zweiten Öffnungen,
Fig. 4 einen Teil des Folienschlauches eines erfindungsgemäßen Katheters mit einer distalen blasenförmig erweiterten Abschnitt,
Fig. 5 beispielhaft die Lage eines erfindungsgemäßen Katheters im rechten Herzen eines menschlichen Patienten (Zugang über die obere Hohlvene), sowie Fig. 6 ein weiteres Lagebeispiel (Zugang über die untere Hohlvene) eines
erfindungsgemäßen Katheters im rechten Herzen eines menschlichen Patienten.
Fig. 1 zeigt den Leitungsabschnitt (2) eines erfindungsgemäßen Katheters (1). Die Richtungspfeile (p) und (d) veranschaulichen die Orientierungen distal d und proximal p. Der Leitungsabschnitt (2) umfasst einen Folienschlauch (6), der ein Innenvolumen (3) umhüllt. Das Innenvolumen (3) kommuniziert mit dem Äußeren X über eine erste Öffnung (4; nicht dargestellt) und eine zweite Öffnung (5). Die erste Öffnung (4) ist am proximalen Ende des Leitungsabschnittes (2) angeordnet und die zweite Öffnung ist am distalen Ende des Leitungsabschnittes (2) angeordnet. Im Inneren (3) des
Folienschlauches verläuft eine Aussteifung (8). Zur besseren Übersichtlichkeit ist die Aussteifung (8) gestrichelt gezeichnet. Die Aussteifung (8) ist nahe des distalen Endes des Katheters (1) in einem Verbindungsbereich (9) mit dem Folienschlauch (6) verbunden. In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist die Aussteifung (8) als
Führungsschlauch (13) ausgebildet. Der Führungsschlauch (13) ist eingerichtet, um über einen Führungsdraht geschoben zu werden und weist dazu an seinem distalen Ende eine Schlauchöffnung (15) auf. Damit kann der Katheter auf einfache Weise gemäß der Seidingertechnik in den Körper eines Patienten implantiert werden. Der Folienschlauch weist einen faltbaren Abschnitt (7) auf. In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 umfasst der faltbare Abschnitt (7) zusätzlich einen stabilisierten Abschnitt (10). Der faltbare Abschnitt ist dadurch gekennzeichnet, dass er zur besseren Einführbarkeit des Katheters in den Patientenkörper gefaltet in eine Einführhülse (nicht dargestellt) verpackt werden kann. Die Einführhülse weist einen physiologisch günstigen
Außendurchmesser von beispielsweise weniger als 20 French auf. Nach Punktierung und Dilatation eines Leistengefäßes wirdder in die Einführhülse verpackte Katheter in das Gefäß vorgeschoben. Anschließend wird die Einführhülse rückwärts wieder aus dem Gefäß entfernt, wodurch der faltbare Abschnitt (7) entpackt wird. Aufgrund seiner relativen Flexibilität kann der faltbare Abschnitt (7) anschließend gewebeschonend an seinen Bestimmungsort, beispielsweise den rechten Ventrikel (24), weiter
vorgeschoben werden.
Der stabilisierte Abschnitt (10) ist rippenförmig strukturiert. Dies ist besonders gut bei Fig. 2 zu erkennen, die einen Ausschnitt des Folienschlauches der Fig. 1 zeigt. Die Rippen sind periodisch quer zur Längsrichtung in Form von geschlossenen Ringen, also nicht helikal, angeordnet. Der Nenndurchmesser des stabilisierten Abschnittes entspricht dem Durchmesser an dem Kamm einer Rippe (D1), der Kerndurchmesser des stabilisierten Abschnittes entspricht dem Durchmesser Grund einer Rippe (D2). Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 beträgt der Nenndurchmesser (D1) 9,6 mm und der
Kerndurchmesser (D2) 8, 1 mm. Der Abstand zwischen zwei Rippen (Rippenperiode A) beträgt in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel 1 ,6 mm. Der Radius (R) einer Rippe beträgt 0,45 mm. Fig. 3 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Katheters (1), wonach der der Katheter (1 ) zusätzlich einen proximal von dem Folienschlauch (6) angeordneten Pumpkammerabschnitt (17) aufweist. Der Pumpkammerabschnitt (17) umfasst eine Pumpkammer (18) und einen innerhalb der Pumpkammer (18) angeordneten Ballon (21) eines Ballonkatheters. Der Ballon (21 ) ist an eine Leitung für ein Hilfsfluid angeschlossen, die durch eine dritte proximale Öffnung des Katheters (aus
Übersichtlichkeitsgründen nicht gezeigt) nach außen verläuft. Über diese Leitung ist der Ballon (21) mit einer externen Pumpe, insbesondere einer sogenannten IABP- Pumpkonsole, verbindbar. Der Ballon (21) kann pulsatil betrieben, d.h. stoßartig mit dem Hilfsfluid befüllt und entleert werden und dient somit als Antrieb für den gerichteten Transport der Körperflüssigkeit. Der Katheter (1) gemäß der Fig. 3 kann somit vorteilhaft zur Durchführung des intraaortalen Ballongegenpulsationsverfahrens verwendet werden. Weiterhin weist der Katheter (1) einen blasenförmig erweiterten distalen Abschnitt (16; 26) auf, der eine Mehrzahl von zweiten Öffnungen (5) beinhaltet. Diese sind so verteilt innerhalb des distalen Abschnitts (16; 26) angeordnet, dass die durch den Leitungsabschnitt (29 transportierte Körperflüssigkeit in
unterschiedliche Richtungen aus den zweiten Öffnungen (5) ausströmt. Dadurch wird insbesondere bei einem pulsatilen Transport der Körperflüssigkeit die auf den
Folienschlauch (6), die Körperflüssigkeit und das die zweiten Öffnungen (5) äußerlich umgebende Körpergewebe einwirkende Kraft verringert, wobei insbesondere ein „Schlagen" des Folienschlauches (6) aufgrund der mit dem pulsatilen Transport verbundenen Druckschwankungen (Systole und Diastole bei der Verwendung des Katheters (1 ) als Herzkatheter) weitgehend vermieden wird. Wie in der Fig. 4 gezeigt ist, kann der blasenförmig erweiterte distale Abschnitt (16; 26) besonders bevorzugt direkt proximal an den Verbindungsbereich (9) angrenzen. Der Übergang von dem Verbindungsbereich (9) zu dem distalen Abschnitt (16; 26) kann äußerlich so ausgeführt sein, dass ein glatter Übergang geschaffen ist, der ein leichtes Vorschieben des Katheters (1 ) ermöglicht. Im Katheterinneren bildet der distale Abschnitt ein im Wesentlichen kugeliges Endstück.
Die Fig. 5 zeigt eine typische Anwendung des Katheters (1 ) als Blutpumpe. Zur kardiologischen Akutbehandlung ist der Katheter minimalinvasiv über einen venösen Zugang in der Halsgegend in einen Patienten implantiert. Der Zugang über die obere Hohlvene, wie in Fig. 5 gezeigt, ist rein beispielhaft zu verstehen und vorliegend nur aus Gründen der besseren Darstellbarkeit gewählt. In der Praxis erfolgen
Implantationen von Herzkathetern dagegen häufig über einen Zugang in der
Leistengegend. Der distale Leitungsabschnitt (2) des Katheters ist in die rechte Herzkammer (24) vorgeschoben. In der oberen Hohlvene (23) befindet sich der Pumpkammerabschnitt (17) mit der Pumpkammer (18). Die Pumpkammer (18) ist Teil des Leitungsabschnittes (2). Die Pumpkammer ist für einen pulsatilen Betrieb eingerichtet, d.h. innerhalb der Pumpkammer ist ein Ballon (21 ) eines Ballonkatheters angeordnet (nicht gezeigt). Der Ballon (21 ) wird gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 pulsatil betrieben, d.h. stoßartig mit dem Hilfsfluid befüllt und entleert und dient somit als Antrieb für einen gerichteten Transport des Blutes. Innerhalb des
Pumpkammerabschnittes (17) sind erste Öffnungen (4) angeordnet. Durch die ersten Öffnungen (4) wird das Blut in den Katheter (1) eingesaugt und im Katheterinneren (3) des Leitungsabschnittes (2) pulsatil entsprechend der Antriebsfrequenz des Ballons (die beispielsweise einem EKG-Signal folgen kann) gerichtet nach distal zu den zweiten Öffnungen (5) transportiert, wo es den Katheter wieder verlässt. Das distale Ende des Katheters (1) reicht bis in die Lungenarterie (25). Der Leitungsabschnitt (2) des Katheters (1) durchspannt (überbrückt) somit das gesamte Rechtsherz. Die zweiten Öffnungen (5) liegen in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 im
Pulmonalstamm. Der Leitungsabschnitt (2), d.h. sowohl der Pumpkammerabschnitt (17) als auch der sich distal anschließende Pumpenschlauch (6), ist faltbar ausgeführt und bildet somit einen faltbaren Abschnitt (7). Innerhalb der Pumpkammer (18) ist ein aufstellbarer Rahmen (19) angeordnet, der für eine für den pulsatilen Betrieb ausreichende Steifigkeit der Pumpkammer (18) sorgt. Zum Einsetzen des Katheters (1 ) in den Körper ist der Leitungsabschnitt (2) gefaltet in eine Einführhülse verpackt (nicht gezeigt). Der so verpackte Katheter wird über einen Zugang in der oberen Hohlvene vorgeschoben, bis die Lage des Leitungsabschnittes (2) der in Fig. 5 gezeigten Lage entspricht und der Leitungsabschnitt (2) das Herz durchdringt. Der Einführhülse wird anschließend zurückgezogen, wodurch sich der Rahmen (19) aufstellt und der Leitungsabschnitt (2) sich insgesamt entfaltet. Aufgrund der Ausbildung des
Leitungsabschnittes (2) als faltbarer Folienschlauch (6) werden die empfindlichen Herzklappen bei der Implantation und Explantation kaum geschädigt. Aufgrund des stabilisierten Abschnittes (10) wird ein Abknicken des Folienschlauches (6) in anatomisch kritischen Bereichen innerhalb des Herzens verhindert. In Fig. 6 ist der Katheter (1 ), der strukturell dem Katheter gemäß der Fig. 5 entspricht, jedoch in seinen Unterabschnitten abweichende Abmessungen aufweisen kann, über einen alternativen Zugang eines Leistengefäßes verlegt und so weit vorgeschoben, dass sich der Pumpkammerabschnitt (17) mit den ersten Öffnungen (4) in seiner funktionalen Position im Bereich der unteren Hohlvene befindet. Der distal von dem Pumpkammerabschnitt angeordnete Pumpenschlauch (6) durchspannt das rechte Atrium und den rechten Ventrikel und reicht mit seinem distalen Ende wiederum bis in die Pulmonalarterie. Die zweiten Öffnungen (5) sind im Bereich des Pulmonalstamms angeordnet. Wie schon erwähnt, stellt diese Verlegevariante in der Praxis den
Standardfall dar. Der Katheter, insbesondere die Länge des Leitungsabschnittes (2), des Pumpkammerabschnittes (17), des distalen Pumpenschlauches und/oder die Lage des stabilisierten Abschnittes (10) kann für eine optimale Passform speziell an diese Verlegevariante angepasst sein. Beispielsweise kann der Leitungsabschnitt 2 (inkl. des Pumpkammerabschnittes 17) eine Länge von 450 mm aufweisen; wobei der
Pumpkammerabschnitt (17) etwa 250 mm lang ist und der sich distal anschließende Pumpenschlauch / Folienschlauch (6) etwa 200 mm lang ist. Die ersten Öffnungen (4) sind als Folienventile ausgebildet, die in 5 radial verteilten Reihen zu je 20 Ventilen entlang des Pumpkammerabschnittes (17) angeordnet sind.
Bezugszeichenliste
1 Katheter
2 Leitungsabschnitt
3 Innenvolumen
4 Erste Öffnung
5 Zweite Öffnung
6 Folienschlauch
7 Faltbarer Abschnitt
8 Aussteifung
9 Verbindungsbereich
10 Stabilisierter Abschnitt
1 1 Strukturierung
12 rippenförmige Strukturierung
13 Führungsschlauch
14 Führungsdraht
15 Schlauchöffnung
16 distaler Abschnitt
17 Pumpkammerabschnitt
18 Pumpkammer
19 Rahmen
20 Dritte Öffnung
21 Ballon
22 Hilfsfluid-Leitung
23 obere Hohlvene
24 rechte Herzkammer
25 Lungenarterie
26 blasenförmig erweiterter Abschnitt
27 Medikamentenöffnung d distal
p proximal
A Rippenperiode (Abstand Rippe-Rippe) D1 Nenndurchmeser (Rippenspitze)
D2 Kerndurchmesser (Rippengrund)
R Radius Rippe
X Äußeres
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